IV. Musik - J.A. Stargardt
IV. Musik - J.A. Stargardt
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<strong>IV</strong>. <strong>Musik</strong><br />
491 GERSHWIN, George, 1898–1937. Br.m.U. New York 10.VI.1936. 1 S. gr.-4 o . Mit gedrucktem<br />
Briefkopf. Schwach fleckig, kleine Randeinrisse. (350.—)<br />
An das Konsulat der Vereinigten Staaten in Rotterdam, bei dem er sich für den aus Deutschland geflohenen<br />
Maler Arthur Kaufmann (1888–1971) verbürgt.<br />
„... My friend, Mr. Arthur Kaufman, is anxious to obtain a permanent visa for the United States. I<br />
consider him a first rate artist and would like to see him come to America to stay. I will be glad to<br />
assume financial responsibility in case of need ...“ – Mit notariellem Beglaubigungsvermerk und Eingangsstempel<br />
des Konsulats.<br />
Kaufmann konnte in diesem Jahr in die USA emigrieren.<br />
492* GLINKA, Michail Iwanowitsch, 1804–1857. Eigenh. Manuskript. 2 1 ⁄2 S. kl.-8 o . Etwas<br />
gebräunt und brüchig, kleine Randdefekte (eine Fehlstelle). (3.000.—)<br />
Sorgfältige Niederschrift eines dreistrophigen französischen Liedtextes:<br />
„O si tu étais avec moi<br />
Dans la barque brune<br />
Au rayon de la lune<br />
Tu vois fuir sur la mer;<br />
Oh su tu étais avec moi!<br />
Je t’aurois ravi ma bien aimée<br />
aux malheureux rivages<br />
où nous devons languir.<br />
2) Seules sur le vaste sein<br />
de l’ocean endormi<br />
seules, du ciel (taisant) tranquille<br />
sous le voile immense,<br />
Des libres (pleures) larmes au moins<br />
Nous pourrons verser ensemble<br />
Des plaintes non trahies<br />
Par de temoins cruels ...“<br />
Auf den Rückseiten die italienische Übersetzung von fremder Hand. – Sehr selten.<br />
„ich mußte ein ganz anderes Kätchen haben“<br />
493 GOETZ, Hermann, 1840–1876. E.Br.m.U. Hottingen 22.XI.1875. 4 S. gr.-8 o . Mit geprägten<br />
Initialen. Leicht fleckig. (600.—)<br />
Inhaltsreicher Brief an die Sängerin (Minnie Hauk) in Berlin.<br />
„... gestatten Sie mir, Ihnen ... meine herzliche Freude auszusprechen, daß Sie ... an das Studium<br />
der Katharina in meiner Oper: Der Widerspänstigen Zähmung gehen werden. – Nur wenige Male<br />
hatte ich in früheren Jahren das Glück, Sie in München zu hören; aber Ihr liebevolles Versenken in<br />
den Charakter der Rolle, und Ihr geniales Vermögen, durch eine Menge feiner Züge den Zuhörer in<br />
die innersten Vorgänge der Menschenseele blicken und unwiderstehlich mitempfinden zu lassen, und<br />
alles dies verklärt durch den Zauber von Tönen, die schon für sich allein auf’s Höchste entzücken<br />
mußten – das ist mir alles unvergeßlich geblieben. Wie glücklich bin ich nun, daß Sie Ihre Gestaltungskraft<br />
auch meinem Käthchen zuwenden wollen ...<br />
... Mein Textdichter“ (Joseph Viktor Widmann), „der überall meinen Intentionen gefolgt ist, und<br />
ich – wir haben den Charakter ... zu idealisiren gesucht. So hoch ich Shakespeare verehre, bei seinem<br />
Käthchen und Petruchio hatte ich von jeher das bestimmte Gefühl, daß diese Charaktere, in der<br />
vollen Naturwahrheit, die der Dichter giebt, dargestellt uns mehr abstoßen als anziehen. Kein<br />
Sh’sches Stück erfordert darum für die Darstellung auf unserer Bühne soviele Änderungen und Milderungen<br />
als jenes Lustspiel ... ich mußte ein ganz anderes Kätchen haben und sobald ich es einmal<br />
hatte ... ergab sich alles Uebrige von selbst ...“ – Erwähnt den Sänger Franz Betz, der den Petruchio<br />
singen sollte, und den Berliner Hofkapellmeister Robert Radecke.<br />
Die amerikanische Sängerin Minnie Hauk war 1874–1877 an der Berliner Hofoper engagiert; „she gained<br />
particular success as Katharina in Götz’s Der Widerspänstigen Zähmung“ (Grove).<br />
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