Teil 1 - Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung ...
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Vorwort<br />
Mit dem Entstehen des modernen bayerischen Staates um<br />
die Wende vom 18. zum 19. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> insbesondere<br />
mit der Errichtung der ersten Fachministerien in dieser Zeit<br />
wuchs der Bedarf an statistischen Daten als Gr<strong>und</strong>lage einer<br />
effizienten Verwaltung. Zur Aufbereitung dieser Daten<br />
für das gesamte Staatsgebiet wurde 1808 im bayerischen<br />
Innen- <strong>und</strong> Außenministerium jeweils ein Statistisches Bureau<br />
eingerichtet. Seit dieser Zeit werden durchgängig <strong>und</strong><br />
überwiegend regelmäßig amtliche statistische Daten für<br />
Bayern bereit gestellt.<br />
War anfangs ausschließlich die Information der Verwaltung<br />
mit statistischen Daten Aufgabe der „Statistischen Bureaus“,<br />
wurde im Laufe der Zeit immer mehr der Wunsch<br />
nach Veröffentlichung der Ergebnisse statistischer Erhebungen<br />
artikuliert. Dies wurde vor allem von Abgeordneten<br />
im noch jungen bayerischen Parlamentarismus gefordert.<br />
Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der amtlichen<br />
<strong>Statistik</strong> war daher die Etablierung eines regelmäßigen Veröffentlichungswesens<br />
für die <strong>Statistik</strong>en etwa ab dem Jahr<br />
1850.<br />
Mit Ausnahme einer relativ kurzen Zeitspanne während<br />
des Dritten Reichs erfüllt das Statistische <strong>Landesamt</strong> seither<br />
die ihm aufgetragenen statistischen Aufgaben nach<br />
den Gr<strong>und</strong>sätzen der Neutralität, der Objektivität <strong>und</strong> der<br />
wissenschaftlichen Unabhängigkeit unter Wahrung des<br />
<strong>Statistik</strong>geheimnisses <strong>und</strong> des Datenschutzes sowie unter<br />
Beachtung des Legalitätsprinzips, d. h. keine statistische Erhebung<br />
durch das <strong>Landesamt</strong> ohne gesetzliche Gr<strong>und</strong>lage.<br />
Insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg bediente sich<br />
das <strong>Landesamt</strong> stets modernster Techniken bei der Aufbereitung<br />
<strong>und</strong> Auswertung der erhobenen Daten. 63 Jahre maschinelle<br />
<strong>Datenverarbeitung</strong>, darunter 47 Jahre mit elektronischen<br />
DV-Anlagen <strong>und</strong> 38 Jahre Statistische Datenbank<br />
sprechen für sich. Aber auch organisatorisch hat sich das<br />
Amt im Laufe seiner Geschichte weiterentwickelt. Herrschte<br />
in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts noch<br />
die manuelle Auswertung von Erhebungspapieren mit sogenannten<br />
„Zählblättchen“ vor, so war die zweite Hälfte<br />
geprägt vom Einsatz maschineller Aufbereitungsverfahren,<br />
die ihrerseits auch neue Organisationsformen erforderten.<br />
Was bei der Entwicklung der statistischen DV-Programme<br />
seit 48 Jahren durch die Verb<strong>und</strong>programmierung Standard<br />
war, wird in jüngster Zeit auf den Bereich der IT-Produktion<br />
ausgedehnt. So wurden tiefgreifende Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der arbeitsteiligen Zusammenarbeit der statistischen<br />
Ämter der Länder im Bereich der <strong>Datenverarbeitung</strong><br />
seit Beginn des neuen Jahrh<strong>und</strong>erts eingeleitet. Darüber<br />
hinaus wurden vor allem Online-Erhebungen ausgebaut<br />
<strong>und</strong> verstärkt Verwaltungsdaten für statistische Zwecke genutzt.<br />
Zu einem wesentlichen <strong>Teil</strong> des <strong>Landesamt</strong>s wurde schon<br />
relativ kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die elektronische<br />
<strong>Datenverarbeitung</strong>. Fand sie bis 1982 nahezu ausschließlich<br />
in der <strong>Statistik</strong> ihre Anwendung, so kam durch die Eingliederung<br />
des <strong>Landesamt</strong>s für <strong>Datenverarbeitung</strong> in das<br />
Statistische <strong>Landesamt</strong> ein neues Einsatzgebiet hinzu. Ab<br />
diesem Zeitpunkt wurden im <strong>Landesamt</strong> für <strong>Statistik</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Datenverarbeitung</strong> neben der <strong>Statistik</strong> auch ressortübergreifende<br />
IuK-Aufgaben für den Freistaat Bayern wahrgenommen.<br />
Eine wesentliche Ausweitung dieser Aufgaben ergab<br />
sich durch die Einrichtung des Rechenzentrums Süd im<br />
<strong>Landesamt</strong> im Jahr 2006 aufgr<strong>und</strong> eines Beschlusses der<br />
Bayerischen Staatsregierung. Den damit verb<strong>und</strong>enen<br />
neuen <strong>und</strong> interessanten Herausforderungen haben sich<br />
alle Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter gerne gestellt, wussten<br />
doch alle, dass sie damit am Aufbau jener Infrastruktur<br />
mitwirken können, ohne die ein modernes Staatswesen in<br />
Zukunft nicht mehr existieren kann.<br />
München, im April 2008<br />
Dr. Peter Bauer<br />
Präsident des Bayerischen <strong>Landesamt</strong>s<br />
für <strong>Statistik</strong> <strong>und</strong> <strong>Datenverarbeitung</strong><br />
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