Download - Brandenburg an der Havel
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REISEN<br />
JAGDSCHLOSS GROSS<br />
SCHÖNEBECK<br />
– MIT ÄLTESTER JAGDTRADITION<br />
IM MÄRKISCHEN<br />
Foto: © jagdschloss-schorfheide.de<br />
Aus <strong>der</strong> einstigen Festung zur Grenzsicherung<br />
wurde im Laufe <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te ein beliebter<br />
Treff höfischer Jagdgesellschaften.<br />
Zu den l<strong>an</strong>dschaftlich schönsten Regionen <strong>der</strong> Mark <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong><br />
zählt die nördlich von Berlin gelegene Schorfheide.<br />
Mit ihren urwüchsigen Wäl<strong>der</strong>n und Seen ist Deutschl<strong>an</strong>ds<br />
zweitgrößtes Naturschutzgebiet seit Jahrhun<strong>der</strong>ten ein beliebtes<br />
Jagdrevier, in dem schon Kaiser Wilhelm und die ehemalige<br />
„DDR-Obrigkeit“ pirschten. So erinnert ein Gedenkstein<br />
noch heute <strong>an</strong> die legendären Kaiserjagden: „Unser durchlauchtigster<br />
Markgraff und Herre Kaiser Wilhelm II. faellete allhier<br />
am 20.IX. a.d. 1898 Allerhöchst Seinen 1000. edel Hirschen<br />
von XX Enden“. Dass schon im frühen Mittelalter weidmännisches<br />
Interesse <strong>an</strong> <strong>der</strong> Großen Heide „Werbellin“ best<strong>an</strong>d, belegt<br />
auch <strong>der</strong> kleine Ort Groß Schönebeck mit seinem als Museum<br />
eingerichteten historischen Schlösschen, <strong>der</strong> Pfarr- und <strong>der</strong><br />
Museumsscheune.<br />
Jagdschloss Groß Schönebeck<br />
An strategisch wichtigem Punkt<br />
Im Verlauf zahlreicher kriegerischer Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzungen zwischen<br />
den Ask<strong>an</strong>iern und Wettinern um die Herrschaft im Barnimgebiet<br />
entst<strong>an</strong>den <strong>an</strong> strategisch wichtigen Punkten schützende<br />
Festungen, so auch die in einer sumpfigen Nie<strong>der</strong>ung versteckte<br />
Burg Schönebeck. Als Grenzsicherung zur Uckermark von den Ask<strong>an</strong>iern<br />
Otto II. und Albrecht II. zwischen 12O5 und 122O auf Feldsteinen<br />
erbaut, best<strong>an</strong>d die eigentliche Wehr<strong>an</strong>lage lediglich aus<br />
Holz. Nachdem 125O die Uckermark <strong>an</strong> <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong> fiel, verlor<br />
auch das herrschaftliche Anwesen allmählich seine strategische<br />
Bedeutung und diente von nun <strong>an</strong> eher weidmännischen Festgelagen.<br />
Nach seiner Zerstörung im 30-jährigen Krieg beg<strong>an</strong>n 1680 <strong>der</strong><br />
Wie<strong>der</strong>aufbau und schnell entwickelte sich <strong>der</strong> neue Herrschaftssitz<br />
wie<strong>der</strong> zum beliebten Treff höfischer Jagdgesellschaften.<br />
Dienstsitz <strong>der</strong> Forstmeister<br />
Im Dezember 1722 erarbeitete König Friedrich Wilhelm I.<br />
hier die neuen Grundzüge <strong>der</strong> Preußischen Verfassung. Hier<br />
waren Persönlichkeiten aus deutscher Geschichte wie Fürst<br />
Leopold von Dessau (Alte Dessauer) sowie Kaiser Wilhelm II.<br />
des Öfteren zu Gast. Ab <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende diente das Anwesen<br />
dem jeweiligen Forstmeister als Dienst- und Wohnhaus.<br />
„Es hat sich viel get<strong>an</strong> in den letzten Jahren. Rund um das<br />
Jagdschloss gibt es keine Lücken und Ruinen mehr.<br />
62 TOP<br />
Neben <strong>der</strong> alten Scheune erhielt die einstige Remise ihr ursprüngliches<br />
Aussehen zurück, in <strong>der</strong> noch bis ins 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
die Pferde <strong>der</strong> preußischen Obrigkeit während ihrer<br />
Jagdaufenthalte untergestellt waren. Jetzt geben hier die Mitarbeiter<br />
<strong>der</strong> Touristeninformation Ausflugstipps. Auch das<br />
Schloss selbst erstrahlt im neuen Gl<strong>an</strong>z und parterre ist Max<br />
Schmeling eingezogen“, erfährt m<strong>an</strong> bei einem Rundg<strong>an</strong>g von<br />
Helmut Suter. Plakate, Filmausschnitte aus seinen Kämpfen,<br />
dazu persönliche Dinge wie sein Fernsehsessel, Jagdhorn und<br />
Fernglas erinnern <strong>an</strong> den beliebten Boxer und passionierten<br />
Weidm<strong>an</strong>n. Die obere Etage birgt neben dem kunstvoll verzierten<br />
Wappensaal eine große Jagdtrophäensammlung <strong>der</strong> ehemaligen<br />
DDR-Obrigkeit und als neueste Errungenschaft die restaurierten<br />
Kaiser- und Hubertuszimmer. Hier hat m<strong>an</strong> den drei<br />
Hohenzollernkaisern mit ihrer Schorfhei<strong>der</strong> Jagdgeschichte<br />
(zwischen 1871 und 1918) ausreichend Platz eingeräumt. Selbst<br />
erlegte Trophäen und persönliche Erinnerungen erzählen von<br />
<strong>der</strong>en großer weidmännischer Leidenschaft. Dazu in <strong>der</strong> Glasvitrine<br />
edle Waffen wie ein Hirschfänger, die Damenjagdflinte mit<br />
Damastlauf und das Jagdhorn mit preußischem Adler.<br />
.<br />
„... mit welcher Lust ich dem<br />
edlen Weidwerk gehuldigt habe<br />
und immer, da die Hirsche<br />
im Wald schreien, möchte ...“