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Zwangsarbeit heute<br />

Die <strong>Stiftung</strong> „<strong>Erinnerung</strong>, Verantwortung und Zukunft“ und das Deutsche Institut<br />

für Menschenrechte (DIMR) setzen sich im Kooperationsprojekt „Zwangsarbeit<br />

heute – Betroffene von Menschenhandel stärken“ dafür ein, dass Betroffene von<br />

Menschenhandel o<strong>der</strong> von extremen formen <strong>der</strong> Arbeitsausbeutung in Deutschland<br />

die Möglichkeit bekommen, ihre Rechtsansprüche auf Lohn und Entschädigung<br />

gegenüber den Täterinnen und Tätern sowie ihre Ansprüche nach dem Opferentschädigungsgesetz<br />

tatsächlich durchzusetzen.<br />

Hierfür hat das Projekt einen Rechtshilfefonds etabliert. Durch Musterverfahren, die über den Rechtshilfefonds<br />

initiiert werden, sollen Impulse für eine verän<strong>der</strong>te Rechtspraxis gesetzt werden. Im Jahr<br />

2011 wurde u. a. ein potenzieller Präzedenzfall einer indonesischen Hausangestellten unterstützt,<br />

die ihren ehemaligen Arbeitgeber, einen Diplomaten, auf die Zahlung von Lohn und Schmerzensgeld<br />

verklagte. Die Betroffene wurde ihrer glaubhaften Schil<strong>der</strong>ung zufolge über einen Zeitraum von<br />

19 Monaten extrem ausgebeutet, regelmäßig körperlich misshandelt und gedemütigt.<br />

Um auf Menschenrechtsverletzungen von Angestellten in Haushalten von Diplomaten aufmerksam<br />

zu machen, wurde 2011 auch die Studie „Domestic Workers in Diplomats’ Households“ veröffentlicht.<br />

Die Publikation liefert Einblicke in die Maßnahmen zur Bekämpfung von Ausbeutung von Hausangestellten<br />

in verschiedenen europäischen Staaten, identifiziert Best-Practice-Beispiele und gibt Empfehlungen<br />

an verschiedene Akteure. Sie wurde im Mai 2011 auf einer gemeinsamen Veranstaltung<br />

vom DIMR in Kooperation mit dem Büro <strong>der</strong> OSZE-Beauftragten und Koordinatorin zur Bekämpfung<br />

von Menschenhandel präsentiert. An <strong>der</strong> Veranstaltung nahmen rund 30 Expertinnen und Experten<br />

teil, die die Ergebnisse und Empfehlungen <strong>der</strong> Studie diskutierten.<br />

Ein Highlight im Jahr 2011 bildete auch die Fachtagung „Arbeitsausbeutung und Menschenhandel<br />

in Deutschland – Unterstützungsansätze für betroffene MigrantInnen und Flüchtlinge“, die gemeinsam<br />

mit dem Diakonischen Werk <strong>der</strong> EKD organisiert wurde und eine sehr gute bundesweite Resonanz<br />

hatte. Vertreterinnen und Vertreter von Beratungsstellen, Verbänden und Organisationen <strong>der</strong> Migrations-<br />

und Flüchtlingsarbeit tauschten sich über Unterstützungsansätze für Betroffene von Arbeitsausbeutung<br />

und Menschenhandel aus und diskutierten Handlungsbedarf in diesem Bereich.<br />

Neben <strong>der</strong> Etablierung einer Rechtsprechungsdatenbank wurde über das Projekt „Zwangsarbeit heute“<br />

das Thema Menschenhandel auch aktiv in den politischen Raum eingebracht. Dieses erfolgte nicht nur<br />

über die Publikation von Stellungnahmen zu gesetzlichen Vorhaben und <strong>der</strong> Teilnahme an Arbeitsgruppentreffen<br />

des Bundes, son<strong>der</strong>n auch durch eine umfangreiche Erklärung des DIMR <strong>zum</strong> Thema<br />

Menschenhandel im Rahmen einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Menschenrechte und<br />

humanitäre Hilfe des Bundestages.<br />

52 ▪ HANDELN FÜR MENSCHENRECHTE: Zwangsarbeit heute

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