Länderstudie Belarus - Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und ...
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als auch für die Lehrer am wichtigsten sind. Diese liegen in der Regel nicht bei den<br />
Fächern, die auf das Leben in einer demokratischen Gesellschaft vorbereiten<br />
(soziale Kompetenzen, gesellschaftliches Engagement), sondern die bei den Aufnahmeprüfungen<br />
(Fachwissen) abgefragt werden.<br />
Üblich waren in den Vergangenheit immer wieder Versuche, die zunehmenden<br />
Probleme mit dem zu großen Lehrplanpensum durch Kürzungen beim Musik-,<br />
Sport- <strong>und</strong> Werkunterricht, aber auch in dem Fach „Mensch, Gesellschaft <strong>und</strong><br />
Staat“ (in <strong>Belarus</strong> das Äquivalent zu politischer Bildung) zu lösen. Diese Praxis ist<br />
in der letzten Zeit aufgr<strong>und</strong> verschärfter Qualitätskontrollen <strong>und</strong> der steigenden<br />
Bedeutung des Sports in den Schulen zurückgegangen. Das Hauptproblem liegt<br />
allerdings im Stellenwert, den das Abschneiden der Schule in staatlichen Wettbewerben<br />
für die meisten Lehrer <strong>und</strong> Schulleiter besitzt: Bei den Schulbesuchen<br />
wurden immer wieder an erster Stelle <strong>und</strong> ausführlich die Erfolge der Schüler in<br />
Olympiaden beziehungsweise der Schule in städtischen oder regionalen Schulwettbewerben<br />
aufgezählt. Erste Plätze, Urk<strong>und</strong>en oder Auszeichnungen in Mathematik,<br />
Naturwissenschaften oder Sprachen sind die maßgebenden Qualitätsindikatoren<br />
einer Schule, das demokratische Potenzial wird weder gemessen (hier gibt<br />
es keine Instrumente) noch wird es als Qualitätsmerkmal einer Schule anerkannt.<br />
3.6 Qualitätskontrolle<br />
„Monitoring der Bildungsqualität“ (Qualitätskontrolle in den allgemeinbildenden<br />
Schulen) ist seit 2003 ein Schlüsselbegriff im Bildungsreformprozess in <strong>Belarus</strong>.<br />
Federführend ist hier das Bildungsministerium, in dem eine eigene Abteilung für<br />
Qualitätskontrolle existiert.<br />
Die Bildungsstandards sind in § 11 des Bildungsgesetzes festgelegt. Qualitätsentwicklung<br />
<strong>und</strong> Evaluation regeln §§ 44 bis 47 „Über die Steuerung <strong>und</strong> Kontrolle<br />
im Bildungswesen“. Demnach sollen die Standards ständig überprüft <strong>und</strong> aktualisiert<br />
werden, das Bildungsministerium ist verantwortlich für die Verbesserung der<br />
unterrichtsbezogenen Qualitätsentwicklung sowie die Ausarbeitung von entsprechenden<br />
Konzepten <strong>und</strong> Instrumenten.<br />
Für die Qualitätssicherung im Schulsystem werden von staatlichen Stellen regelmäßige<br />
Kontrollen angeordnet <strong>und</strong> durchgeführt in Form von:<br />
I Selbstkontrollen (interne Kontrollen innerhalb der Bildungseinrichtung/<br />
Schule),<br />
I Inspektionen der Bildungseinrichtungen (Schulinspektionen durch die Abteilung<br />
für Qualitätskontrolle beim Bildungsministerium in Zusammenarbeit mit<br />
den Bildungskomitees, Bildungs- <strong>und</strong> Jugendabteilungen unter Aufsicht der<br />
Lokalverwaltungen),<br />
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