20.08.2014 Aufrufe

Zwischenbericht 23. Maßnahmenpaket

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Zwischenbericht</strong><br />

<strong>23.</strong> <strong>Maßnahmenpaket</strong>


Druck: Eigenvervielfältigung<br />

Layout: DI Manfred Doppler<br />

F.d.I.v.: DI Manfred Doppler<br />

Freistadt im Juli 2014<br />

- 2 -


Inhaltsverzeichnis 3<br />

Einleitung 4<br />

Schwerpunktsetzung <strong>Maßnahmenpaket</strong> 23 für das Jahr 2014 4<br />

Projekte <strong>Maßnahmenpaket</strong> 23 6<br />

AKW Temelin, Melker Abk., Ausbau von AKW in CZ Atommüllendlager 6<br />

Kein Atomstrom in Österreich 6<br />

Subvention von Atomstrom 7<br />

Rückblick 7<br />

Mögliches Atommüllendlager in Boletice geologisch ungeeignet 10<br />

Projektbezogene Aktivitäten und Veranstaltungen 10<br />

Themenabend Moviemento Linz „Die Reise zum sichersten Ort der Erde“ 11<br />

Themenabend Kino Freistadt „Die Reise zum sichersten Ort der Erde“ 11<br />

Treffen mit MEP Mag. Franz Obermayr 11<br />

Musical „HUNDERTWASSER – the play of songs in Enns 12<br />

Themenabend im Moviemento in Linz „Macht Energie“ 13<br />

Anti Atom Gipfel in Linz 14<br />

Fernsehsendung auf dorfTV 14<br />

Ausgabe 28 der Anti Temelin Post 15<br />

Treffen mit MEP Dr. Josef Weidenholzer 17<br />

Österreichisches Netzwerk Atomkraftfrei in Innsbruck 19<br />

Treffen mit Nationalräten in Freistadt 20<br />

Treffen mit dem bayerischen Kabarettisten Gerhard Polt, Salzhof Freistadt 21<br />

Treffen mit MEP Dr. Paul Rübig in Hörsching 22<br />

Informationsaustausch Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer (OÖÖVP) 22<br />

Gedächtnismesse Tschernobyl-Fukushima in Freistadt 23<br />

„Macht Energie“ – Kinoveranstaltung und Podiumsdiskussion in Freistadt 23<br />

Schulveranstaltung Musical „Hundertwasser–The Play Of Songs“ in Rohrbach 24<br />

Podiumsdiskussion mit Pressebeteiligung mit Othmar Karas 25<br />

Treffen mit Klubdirektor Klaus Mitterhauser ÖVP in Linz 26<br />

Gesprächsrunde mit Michel Reimon und Vertretern der Grünen OÖ 26<br />

Bürgermeisterkonferenz Bezirk Wels Land 26<br />

dorfTV – LIVE Sendung zur EU Wahl 27<br />

Treffen mit dem Gmundner Bürgermeister Heinz Köppl 28<br />

HLW Freistadt - Projekt „Von vorgestern nach übermorgen“ 28<br />

Gemeinderesolution 29<br />

Schulvorträge 1. Halbjahr 2014 31<br />

Übersicht über die Schulvorträge im 1. Halbjahr 2014 32<br />

Kein Atomstrom in Österreich - Schreiben an Bundespolitiker 33<br />

Pressearbeit 1. Halbjahr 2014 35<br />

Weitere Tätigkeiten und Aktivitäten 40<br />

... ausgestrahlt - Das Anti Atom Komitee im Freien Radio Freistadt 40<br />

Das Anti Atom Komitee im dorf TV 41<br />

Schulworkshops 42<br />

Infoaktionen 43<br />

Übersicht über die Info und Verteilaktionen im 1. Halbjahr 2014 43<br />

Ergänzende Tätigkeiten zur Umsetzung der Projekte 44<br />

Ehrenamtliche Tätigkeiten der Vereinsmitglieder 45<br />

Zitate 47<br />

- 3 -


Einleitung<br />

Schwerpunktsetzung <strong>Maßnahmenpaket</strong> 23 für das Jahr 2014<br />

Grundlage jedes <strong>Maßnahmenpaket</strong>es im Rahmen der Anti Atom Offensive des Landes<br />

OÖ. ist die Festlegung der Schwerpunkte für den entsprechenden Zeitraum. Für das<br />

<strong>Maßnahmenpaket</strong> 23 entspricht dies dem Jahr 2014. Dies erfolgt im Strategiebeirat durch<br />

Vertreter des Landes OÖ., der Stadt Linz und die Vertreter der NGOs aus Österreich und<br />

Tschechien. Aus diesem Grund gibt es Schwerpunkte für International, Tschechien und<br />

Österreich<br />

Die Strategiesitzung für das <strong>Maßnahmenpaket</strong> 23 fand am 29. Oktober 2013, von 10:00 -<br />

16:00 Uhr in Linz statt und es wurden für Österreich und International folgende<br />

Schwerpunkte festgelegt:<br />

Österreich:<br />

Nr Schwerpunkt Ziele Zielgruppe Mittel<br />

1 KKW Temelin Nachrüstung der KKW<br />

Temelín 1,2<br />

(Stresstests),<br />

Verhinderung des<br />

geplanten Ausbaus<br />

KKW Temelín 3+4<br />

2 Atomstromimporte /<br />

Atomstromverbrauch<br />

Verbot von<br />

Atomstromimporten<br />

nach Österreich,<br />

Beeinflussung des<br />

Nutzungsverhaltens<br />

von Stromabnehmern<br />

Entscheidungsträger<br />

Ö / CZ / EU,<br />

breite Öffentlichkeit<br />

Ö<br />

Entscheidungsträger,<br />

breite Öffentlichkeit<br />

Ö<br />

verstärkte<br />

Zusammenarbeit mit<br />

NGOs anderer<br />

Bundesländer, ständige<br />

Lobbyarbeit auf Land-,<br />

Bund- und EU-Ebene,<br />

Rechtliche Schritte – UVP,<br />

Aarhus Konvention,<br />

Infokampagne,<br />

Schulvorträge<br />

Überzeugungsarbeit für<br />

Umstieg auf Anbieter<br />

"atomfreien Stroms" –<br />

BürgerInnen, Gemeinden,<br />

später Erweiterung auf<br />

Großabnehmer,<br />

Infokampagne,<br />

Schulvorträge<br />

- 4 -


International:<br />

Nr Schwerpunkt Ziel Zielgruppe Mittel<br />

1 Europaweiter<br />

Atomausstieg<br />

2 Haftpflicht für KKW in<br />

der EU<br />

3 Subvention von<br />

Atomstrom<br />

Beginn des<br />

europaweiten<br />

Atomausstiegs<br />

Einführung einer<br />

einheitlichen Haftpflicht<br />

für Kernschäden in der<br />

EU<br />

Verhinderung der<br />

Subvention von<br />

Atomstrom<br />

4 Atomstromimporte Vollständige<br />

Kennzeichnung,<br />

Stromherkunftsnachweise,<br />

Entkoppelung<br />

Strombezug und<br />

Zertifizierung<br />

Entscheidungsträger<br />

Ö / D / EU,<br />

breite Öffentlichkeit<br />

Ö<br />

Entscheidungsträger<br />

Ö / D / EU<br />

Entscheidungsträger<br />

Ö / D / EU<br />

Europäisches<br />

Parlament<br />

EURATOM-<br />

Bürgerbegehren zum<br />

Ausstieg aus Euratom,<br />

Lobbying auf politischer<br />

Ebene,<br />

Bürgerbegehren-<br />

Atomausstieg,<br />

Schulvorträge<br />

Lobbying auf politischer<br />

Ebene zur Einführung<br />

einer einheitlichen<br />

Haftpflicht für<br />

Kernschäden in der EU,<br />

Schulvorträge<br />

Lobbying auf politischer<br />

Ebene zur Verhinderung<br />

der Subvention von<br />

Atomstrom,<br />

Schulvorträge<br />

Lobbying auf politischer<br />

Ebene, Schulvorträge<br />

- 5 -


Projekte <strong>Maßnahmenpaket</strong> 23<br />

Das Anti Atom Komitee hat in diesem Zusammenhang folgende Projekte für das MP 22 im<br />

Jahr 2014 eingereicht:<br />

AKW Temelin-Nachrüstung, Melker Abkommen, Ausbau von AKW in Tschechien,<br />

Atommüllendlager<br />

Kurzbeschreibung des<br />

Projektvorhabens<br />

(ca. 10 Zeilen):<br />

Einhaltung der zwischen Österreich und Tschechien im<br />

Melker Abkommen vereinbarten Sicherheitsverbesserungen<br />

im AKW Temelin und die Verhinderung<br />

des Ausbaus der AKW in CZ. Medienarbeit in Österreich<br />

und Kooperation mit den tschechischen NGOs, Aktivitäten<br />

in der Öffentlichkeit durch Präsenz bei Veranstaltungen<br />

und Messen, Informationen an die Bevölkerung und<br />

Gemeinden und entsprechender Aktionismus, durch den<br />

der politische Druck auf die politischen<br />

Entscheidungsträger erhöht werden soll.<br />

Schulvorträge für Basisinformationen und als<br />

Bewusstseinsbildung entsprechend dem Anti Atom Plan<br />

des Landes OÖ. Fortsetzung der Sensibilisierung und<br />

Mobilisierung der Gemeinden, Einbindung der<br />

Bürgermeister in das politische Lobbying.<br />

(Bürgermeisterkonferenzen). Geplantes Atommüll-lager<br />

soll thematisiert werden.Verstärkte Zusammenarbeit mit<br />

anderen Bundesländern auf politischer und NGO-Ebene.<br />

Kein Atomstrom in Österreich<br />

Kurzbeschreibung<br />

des<br />

Projektvorhabens<br />

(ca. 10 Zeilen):<br />

Ziel ist die Beendigung der Abgabe von Atomstrom an österreichische<br />

Endverbraucher (auch Kommunen u. öffentl. Einrichtungen), Ja zu<br />

Anbietern von zertifiziertem Ökostrom, Druck auf<br />

Energieversorgungsunternehmen keine Atomstromimporte zu tätigen.<br />

Durch die Fortsetzung der Informationskampagne „Kein Atomstrom<br />

nach Österreich“ soll erreicht werden, dass möglicht viele Haushalte<br />

aber auch Gemeinden vom Angebot atomstromfreier Anbieter<br />

Gebrauch machen,<br />

Die Aufklärung der Bevölkerung in Form von Informationsaktivitäten.<br />

Schulvorträge sind dabei ein wichtiges Instrument zur Information der<br />

Stromkunden von morgen. Aufzeigen des „Reinwaschens“ und<br />

Verschleierns von Atomstrom durch Zertifikate.<br />

Lobbying in den Gemeinden zum Umstieg auf atomstromfreie Anbieter<br />

und Unterstützung der Durchsetzung eines monetären<br />

Atomstromimportverbotes seitens der Bundesregierung durch<br />

Resolutionen der Gemeinden.<br />

- 6 -


Subvention von Atomstrom<br />

Kurzbeschreibung<br />

des<br />

Projektvorhabens<br />

(ca. 10 Zeilen):<br />

Nach dem Auslaufen der Erneuerbaren Energie Richtlinie Ende 2013<br />

muss diese bis 2020 neu beschlossen werden.<br />

Nun versuchen einige EU Mitgliedsstaaten unter dem Deckmantel des<br />

Klimaschutzes für den Bau von AKWs staatliche Fördermittel zu<br />

erlauben und damit Atomenergie der Förderung erneuerbarer<br />

Energieträger gleichzustellen.<br />

Außerdem versuchen diese Staaten, Preisgarantien für völlig<br />

unwirtschaftlichen Atomstrom zu erreichen wertgesichert für die<br />

Laufzeit eines AKW. Dies bedeutet jedoch eine eklatante Verletzung<br />

des Wettbewerbsrechtes.<br />

Daher soll im Rahmen dieses Projektes diesen Versuchen durch<br />

Lobbyingarbeit auf EU Ebene aber auch durch Information der<br />

Bevölkerung gegengetreten werden.<br />

AKW Temelin-Nachrüstung, Melker Abk. Ausbau von AKW in<br />

Tschechien, Atommüllendlager<br />

Rückblick:<br />

Der Endbericht zum Melk Prozess vom Oktober 2005 hat bestätigt, dass das Ziel, die<br />

vereinbarten Sicherheitsverbesserungen in Temelin durchzusetzen, nicht erreicht wurde.<br />

Die Konsequenz daraus konnte nur sein, dass die österreichische Bundesregierung diese<br />

Vereinbarungen, wenn nötig auf gerichtlicher Ebene erzwingt.<br />

Nach den unzulänglichen Ergebnissen der „interparlamentarischen Kommission“ in den<br />

wesentlichen Sicherheitsfragen wurde das Melker Abkommen entgegen den<br />

Zusicherungen der Bundesregierung auf eine unverbindliche Beamtenebene im Rahmen<br />

des bilateralen „Nuklearinformationsabkommens“ reduziert. Dem muss weiterhin massiv<br />

entgegengetreten werden, denn damit stellt Temelin nach wie vor ein unvermindertes<br />

Gefahrenpotential für ganz Mitteleuropa dar.<br />

Darüber hinaus sind, entsprechend der Entschließung des Nationalrates vom Dezember<br />

2006 auch rechtliche Schritte einzufordern. Dieser Schwerpunkt erscheint als der<br />

Wichtigste, weil dieser die Basis des Widerstandes gegen das AKW Temelin darstellt und<br />

auf politischer Ebene am zielführendsten erscheint.<br />

Im Juli 2008 wurde seitens des Temelinbetreibers CEZ a.s. überraschend eine UVP zu<br />

zwei neuen Blöcken am Standort des AKW Temelin beantragt.<br />

In weiterer Folge wurde seitens des tschechischen Umweltministeriums die erste Phase<br />

der UVP, das Scoping, eingeleitet, in das bereits die Nachbarländer eingebunden sein<br />

müssen.<br />

Das bestehende tschechische UVP Gesetz 100/2001 widersprach der EU UVP –<br />

Richtlinie 85/337/EWG in der Weise, dass Verfahrensteilnehmer keine Möglichkeit haben,<br />

- 7 -


einen UVP Bescheid gerichtlich zu bekämpfen und im Falle eines negativen Bescheides<br />

dies keine Auswirkungen auf das Projekt selbst hat.<br />

Nach Beschwerden bei der EU Kommission seitens des Anti Atom Komitees und des<br />

Landes OÖ. wurde diese UVP Gesetz in CZ der EU Richtlinie angepasst.<br />

Die Novellierung des tschechischen UVP Gesetzes bietet nun wesentlich größere<br />

Möglichkeiten und Chancen, den Ausbau von Temelin auf gerichtlichem Wege zu<br />

verhindern.<br />

Die Durchsicht der Unterlagen zum Ausbau des AKW Temelin ergab gravierende Mängel<br />

in der Dokumentation des Vorhabens (z.B. vier verschiedene Reaktortypen usw.)<br />

Das Anti Atom Komitee machte selbstverständlich von der Möglichkeit Gebrauch, gegen<br />

dieses Projekt Einwendungen vorzubringen und ist damit in der UVP Prozess als<br />

Teilnehmer eingebunden.<br />

Verstöße gegen die Aarhuskonvention im UVP Verfahren<br />

Weiters ist zu kritisieren, dass das UVP Verfahren in bestimmten Bereich gegen die<br />

Aarhuskonvention verstößt.<br />

Die Aarhus – Konvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der sicherstellen soll, dass die<br />

Öffentlichkeit in Umweltverfahren eingebunden werden muss, und für jeden der gleiche<br />

Zugang zu Informationen gewährleistet ist, unabhängig von Wohnsitz und<br />

Staatsangehörigkeit.<br />

Artikel 3 (9) der Aarhus – Konvention lautet, dass die Öffentlichkeit dabei nicht wegen<br />

Staatsangehörigkeit, Volkszugehörigkeit oder Wohnsitz benachteiligt werden darf.<br />

Durch den offiziellen Anhörungstermin in Tschechien ist die österreichische Bevölkerung<br />

klar benachteiligt und daher wurde der österreichischen Bevölkerung suggeriert, bei der<br />

Werbeveranstaltung des Temelinbetreibers am 30. Mai in Wien handle es sich um einen<br />

offiziellen Anhörungstermin. Die Frist für Einwendungen gegen den Ausbau des AKW<br />

Temelin war in Österreich auf 30 Tage beschränkt, während die Bayern dafür 6 Wochen<br />

Zeit hatten. Ebenfalls eine klare Benachteiligung der österreichischen Bevölkerung.<br />

Auch bei der Anhörung am 22. Juni in Budweis mussten grobe Verstöße gegen die<br />

Aarhuskonvention festgestellt<br />

Bei dieser Anhörung, die schon im Vorfeld wegen diverser Verstöße gegen diese<br />

Konvention umstritten war, gab es heute neuerlich massive Benachteiligungen für die<br />

österreichischen und deutschen Teilnehmer.<br />

Die Präsentationen auf der Leinwand gab es nur auf tschechisch und daher konnten die<br />

meisten Nicht-Tschechen kaum nachvollziehen, was da eigentlich präsentiert wurde. Das<br />

stellt eine klare Benachteiligung und damit einen Bruch der Aarhus-Konvention dar und ist<br />

keinesfalls akzeptabel. Einen weiteren Bruch der Aarhus-Konvention gab es bei den<br />

Übersetzungen, denn während ins Polnische simultan übersetzt wurde, gab es bei der<br />

Übersetzung ins Deutsche lediglich eine Übersetzung, bei der Redner und Übersetzer<br />

abwechselnd reden. Auch dies stellt eine Benachteiligung der österreichischen Teilnehmer<br />

und damit einen Verstoß gegen die Aarhuskonvention dar.<br />

- 8 -


Beschwerde beim Aarhus Compliance Committee<br />

Schon am 5. Juni 2012 wurde aus diesen Gründen vom Anti Atom Komitee beim Aarhus<br />

Compliance Committee in Genf Beschwerde eingelegt, mit dem Ersuchen diese Vorgänge<br />

zu untersuchen und auf Konformität mit der Aarhus Konvention zu prüfen. Eine Antwort ist<br />

bislang trotz Urgenz noch immer ausständig.<br />

Der Artikel 3 (9) der Aarhus – Konvention lautet:<br />

Im Rahmen der einschlägigen Bestimmungen dieses Übereinkommens hat die<br />

Öffentlichkeit Zugang zu Informationen, die Möglichkeit, an Entscheidungsverfahren<br />

teilzunehmen, und Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten, ohne dabei wegen<br />

Staatsangehörigkeit,Volkszugehörigkeit oder Wohnsitz benachteiligt zu werden.<br />

Durch den offiziellen Anhörungstermin in Tschechien war die österreichische Bevölkerung<br />

insbesondere klar benachteiligt.<br />

Der österreichischen Bevölkerung wurde suggeriert, dass es sich bei der informellen<br />

Veranstaltung des tschechischen Umweltministeriums am 30. Mai 2012 in Wien um eine<br />

offizielle Anhörung im Rahmen des UVP Verfahrens handeln würde.<br />

So war bis zum 21.5.2012 auf der Homepage des österreichischen Umweltbundesamtes<br />

zu lesen: ...wenn auch nicht im Rahmen des CZ UVP-Verfahrens, so doch in Analogie zu<br />

einer öffentlichen Erörterung und im Rahmen des Espoo-Verfahrens...., ab 22.5. 2015 hieß<br />

es dann aber plötzlich, die Veranstaltung am 30.5.2012 wäre ...eine Veranstaltung der<br />

Tschechischen Republik bzw. des Tschechischen Umweltministeriums im Zuge des für das<br />

projektierte Vorhaben laufenden grenzüberschreitenden UVP-Verfahrens nach der Espoo-<br />

Konvention.<br />

Gleich lautend wird nun der Anhörungstermin in Tschechien am 22.6. angekündigt.<br />

<br />

<br />

In Gegensatz zu Bayern oder Tschechien erfolgte die Verlautbarung der<br />

Veranstaltung in Wien erfolgte nur 9!!! Tage vorher.<br />

Die Frist für Einwendungen gegen den Ausbau des AKW Temelin war in Österreich<br />

auf 30 Tage beschränkt, während die Bevölkerung des Freistaates Bayern dafür 6<br />

Wochen die Möglichkeit hatte.<br />

Im Juli 2013 wurde eine weitere Urgenz an das Aarhus Compliance Committee in Genf<br />

übermittelt werden. Leider ist bis dato noch immer keine Antwort erfolgt.<br />

Im März 2014 wird eine erneute Urgenz erfolgen.<br />

Es sind also zu den bestehenden Blöcken in Temelin noch immer viele gravierende Fragen<br />

offen und das Gefahrenpotential von Temelin besteht unvermindert weiter.<br />

Daher ist es auch im <strong>Maßnahmenpaket</strong> 23 nach wie vor das Ziel, die Umsetzung der im<br />

Brüsseler Abkommen (Melker Abkommen) zwischen Österreich und Tschechien<br />

vereinbarten Sicherheitsverbesserungen zu erreichen.<br />

- 9 -


Die bisherigen Aktivitäten zu den bestehenden Blöcken des AW Temelin im ersten<br />

Halbjahr 2014 waren dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin versucht wurde, bei<br />

Veranstaltungen in den zahlreichen Gesprächen mit Politikern, bei der Bevölkerung und<br />

bei den Schulvorträgen während des ersten Halbjahres auf die bestehenden<br />

Sicherheitsmängel weiterhin aufmerksam zu machen.<br />

Mögliches Atommüllendlager in Boletice geologisch ungeeignet<br />

Nachdem SURAO, das tschechische Amt für die Endlagersuche, bisher überall am<br />

Widerstand seitens der Gemeinden gescheitert war, versucht man nun diese Suche in<br />

Gebiete zu verlagern, wo die Gemeinden nur geringen Einfluss haben. So kam auch der<br />

NATO – Truppenübungsplatz bei Boletice in der Nähe von Krumau und nur ca. 20 km von<br />

der österreichischen Grenze entfernt, wieder auf die Liste der möglichen Standorte.<br />

Aber auch dort gab er erheblichen Widerstand seitens der Bevölkerung und Gemeinden.<br />

Noch dazu liegt dieses Gebiet nur 10 km von den Tourismusmagneten Krumau und dem<br />

Nationalpark Sumava entfernt und liegt noch dazu in einem NATURA 2000 Schutzgebiet.<br />

Seit 30. Jänner gibt es nunmehr eine klare Aussage des tschechischen<br />

Industrieministeriums, dass der Standort Boletice auf Grund des geologisch ungeeigneten<br />

Untergrundes als möglicher Standort für ein Endlager nicht mehr erfasst ist.<br />

Dies macht deutlich, dass sich der gemeinsame Widerstand von Politik und NGOs aus<br />

Oberösterreich und Südböhmen bezahlt gemacht hat.<br />

Projektbezogene Aktivitäten und Veranstaltungen<br />

Da die Projekte des Anti Atom Komitees mit Temelin und grenznahen AKWs, kein<br />

Atomstrom in Österreich und der Subvention von Atomstrom auf nationalen und<br />

europäischer Ebene nicht isoliert voneinander betrachtet werden können, waren auch die<br />

Veranstaltungen Tätigkeiten Aktivitäten des Anti Atom Komitees im ersten Halbjahr in den<br />

meisten Fällen nicht einem einzelnen Projekt zuzuordnen, sondern projektübergreifend<br />

anzusehen.<br />

Speziell wurde bei den Schulvorträgen auf alle Themen eingegangen, um die Vorgaben<br />

des Stategiebeirates, Schulvorträge bei allen Projekten als Mittel einzusetzen, zu erfüllen.<br />

Daher wird im Folgenden über die projektbezogenen Aktivitäten chronologisch berichtet,<br />

um unnötige Wiederholungen zu vermeiden und den Tätigkeitsbericht übersichtlich zu<br />

gestalten.<br />

- 10 -


Jänner 2014<br />

16.1.2014 Themenabend Moviemento Linz „Die Reise zum sichersten Ort der Erde“<br />

(Foto: Mira Film GmbH)<br />

Am 16. Jänner fand im Moviemento in Linz ein Themenabend zur<br />

weltweit ungeklärten Frage der Atommüllendlagerung statt, an<br />

dem Alfred Klepatsch und Manfred Doppler teilgenommen haben.<br />

Im Film „Die Reise zum sichersten Ort der Erde“ begleitet der<br />

Schweizer Regisseur Edgar Hagen den Atomphysiker auf eine<br />

Reise um die Welt auf der Suche nach dem Ort, an dem Atommüll<br />

für eine Million Jahre endgelagert werden kann.<br />

In der anschließenden Diskussion des etwa 90 Besucher, an der<br />

auch Landesrat Rudi Anschober und Dalibor Strasky, der Anti<br />

Atom Beauftragte, teilgenommen haben, kam deutlich der Irrsinn<br />

Nutzung der Atomenergie zum Ausdruck, weil klar wurde, dass<br />

dieses Problem kaum lösbar sein wird. Sogar der<br />

Endlagerexperte Charles McCombie deutete im Film an, dass<br />

trotz intensiver Suche ein Scheitern der Suche möglich ist.<br />

Februar 2014<br />

7. Februar Themenabend Kino Freistadt „Die Reise zum sichersten Ort der Erde“<br />

Auf Grund des großen Interessen am Film „Die Reise<br />

zum sichersten Ort der Erde“ (Beschreibung siehe<br />

obenstehend) organisierte das Anti Atom Komitee am<br />

7.Februar ebenfalls eine Filmvorführung mit<br />

Podiumsdiskussion zu diesem Thema im Kino<br />

Freistadt.<br />

An dieser Diskussion, die von Manfred Doppler und<br />

Gabi Schweiger moderiert wurde, nahmen neben LR<br />

Rudi Anschober auch LAbg. Ulli Schwarz, Dalibor<br />

Strasky und Eda Sequens von der tschechischen<br />

Organisation „CALLA“ teil.<br />

Das Publikumsinteresse am Film war so groß, dass der Kinosaal, der für 120 Personen<br />

ausgelegt ist, für alle Interessierten zu klein wurde.<br />

Der Film wurde daher am 8.2. wiederholt, dies war aber leider nur mehr ohne Diskussion<br />

möglich. (Foto: Anti Atom Komitee)<br />

18.2.2014 Treffen mit MEP Mag. Franz Obermayr<br />

Anlässlich der bevorstehenden Wahl zum Europäischen Parlament war die Zielsetzung<br />

das AAK sich mit Mitgliedern des EU Parlaments oder mit Kandidaten zu einem<br />

Informationsaustausch zu treffen. Das Gespräch mit Mag. Obermayr (FPÖ) fand am<br />

- 11 -


18.2.in Linz statt. Inhalte waren der Ausbau von Temelin um weitere zwei Blöcke. Zentrale<br />

Themen betrafen die ökonomische Situation im Zusammenhang mit dem geplanten<br />

Ausbau des englischen AKW Hinkley Point C und mit den in diesem Zusammenhang im<br />

Raum stehenden Raum stehenden Förderungen von neuen AKWs<br />

durch sogenannte „contracts for difference“(CFD), einem<br />

hochspekulativen Finanzinstrument, bei dem, im konkreten Falle<br />

Hinkley Point C, Verluste aus dem Verkauf von Atomstrom durch den<br />

Steuerzahler ausgeglichen werden. Eine ähnliche ökonomische<br />

Situation besteht auch beim Ausbau des AKW Temelin.<br />

Manfred Doppler schilderte Franz Obermayr diese Situation und die<br />

Notwendigkeit dieses Thema auch auf EU Ebene im Parlament zur<br />

Sprache zu bringen. Obermayr sagte zu, er werde versuchen, dass<br />

am 25.5.2014 alle EU Abgeordneten wissen, was Hinkley Point C und<br />

CFD sind und welche Bedeutung sie für AKW Neubaupläne haben.<br />

Ein drittes Thema war auch EU Richtlinie 2009/28/EG nach der<br />

Stromzertifikate getrennt von Strom gehandelt werden dürfen und somit die Möglichkeit<br />

schafft, Atomstrom durch Wasserkraftzertifikate vorwiegend aus Norwegen weiß zu<br />

waschen. (Foto: Foto-AG, Gymnasium Melle)<br />

28.2. Musical „HUNDERTWASSER – the play of songs in Enns<br />

Im Rahmen der oö. Landesausstellung „Alte Spuren – Neue Wege“ bei der das Anti Atom<br />

Komitee auch mit einer Darstellung der Aktivitäten gegen das AKW Temelin als Teil der<br />

tschechisch – österreichischen Geschichte vertreten war, wurde zwei Vorstellungen des<br />

Musicals „ Hundertwasser – The play of songs“ im Freistädter Salzhof organisiert.<br />

Der österreichische Maler und Architekt Friedensreich Hundertwasser, der eigentlich<br />

Friedrich Stowasser hieß, war bekanntlich zeitlebens ein visionärer Kämpfer gegen die<br />

Verseuchung unseres Planeten durch Atomkraft und für den Schutz des Baumes als<br />

Sinnbild unserer Umwelt und Natur.<br />

Die Songs „Reaktoren sind leer“ oder „Wir haben das Recht auf<br />

unsere Haut“ zeigen wie gefährlich der Umgang mit der<br />

Atomkraft ist, und wie eine Welt ohne Atom möglich ist!<br />

Ziel dieser Aufführungen war, das Thema Atomenergie von einer<br />

völlig neuen Seite „anzugehen“ und der Bevölkerung zu<br />

präsentieren – das Thema zwar ernst, aber doch mit dem<br />

positiven Aspekt, dass letztlich der krumme Baum, für unsere<br />

Natur und Umwelt stehend als Sieger über die gerade Linie, die<br />

Zerstörung der Umwelt symbolisierend, hervorgeht.<br />

Die beiden Aufführungen fanden am 24. April 2013, einen Tag<br />

nach der Eröffnung der Landesausstellung um 10:00 Uhr und<br />

20:00 Uhr im Veranstaltungszentrum „Salzhof in Freistadt statt<br />

und wurden von über 400 durchwegs begeisterten Besuchern<br />

gesehen.<br />

- 12 -


Aufgrund des großen Erfolges veranstaltete das Anti Atom Komitee drei weitere<br />

Aufführungen des Musicals des Komponisten Roland Baumgartner mit dem Ensemble des<br />

Pygmalion Theater in Wien.<br />

Am 28.2. fand Vormittag mit Unterstützung der Stadtgemeinde Enns und des<br />

Bundesgymnasiums Enns eine Aufführung für Schulen und am Abend eine Aufführung für<br />

die Allgemeinheit statt, die an die 500 Besucher sehen konnten. Diese Schulveranstaltung<br />

wurde von Sandra Wagner in Zusammenarbeit mit Frau Mag. Reinhilde Spiekermann vom<br />

Gymnasium Enns organisiert.<br />

Rückfragen ergaben, dass diese Schiene nicht nur bei den Schülern, sondern auch bei der<br />

Abendveranstaltung, die mit dem Verein „Wirtshauskultur – Kultur im Wirtshaus“<br />

veranstaltet wurde, sehr gut angekommen ist.<br />

März 2014<br />

6.3.Themenabend im Moviemento in Linz „Macht Energie“<br />

Am 6. März präsentierte der österreichische Regisseur Hubert<br />

Canaval mit Co-Autorin Corinna Milborn im Moviemento die oö.<br />

Premiere des Films „ Macht Energie“.<br />

„Macht Energie“ nimmt den Zuseher auf eine Reise durch den<br />

Wahnsinn Energiewirtschaft mit. Ihre Nachhaltigkeit beweist sie<br />

nur bei der Bestätigung von Murphys Gesetz: „Whatever can go<br />

wrong, will go wrong“. Aus dem Blickwinkel von Anrainern,<br />

Pionieren und Kritikern erzählt, zeigt der Film die verzweifelten<br />

Versuche, der Erde die letzten Öl-, Kohle- und Gasreserven zu<br />

entlocken und die Risiken der Atomenergie zu verschleiern. Er<br />

lenkt den Blick auf die Auswirkungen von gigantischen Wasser-,<br />

Wind- und Sonnenkraftwerksprojekten, die den Mythos der<br />

erneuerbaren Energien entzaubern – und zeigt Lösungen auf.<br />

Es geht augenscheinlich nicht darum, den Bedarf der Menschen an Energie zu decken,<br />

sondern darum, das Bedürfnis der Energiekonzerne nach Gewinn zu befriedigen. Und was<br />

das betrifft, scheinen viele der großen Konzerne keine Skrupel zu kennen. Trotzdem, es<br />

herrscht nicht überall Trostlosigkeit. Immer mehr Menschen widersetzen sich den<br />

Konzerninteressen und nehmen die Energieerzeugung selbst in die Hand. (Quelle:<br />

http://machtenergie.at//wp-content/uploads/plakat2.jpg)<br />

Um die Relevanz dieses Filmes für den Einsatz im Kampf gegen die Atomenergie<br />

festzustellen und gegebenenfalls eine weitere Vorführung in Freistadt zu planen, sah sich<br />

Manfred Doppler den Film an und besprach mit dem Regisseur die Möglichkeiten einer<br />

weiteren Vorführung. Für den Herbst ist geplant, auch mit dem Filmverleih dein<br />

Vereinbarung zu treffen, damit dieser Film auch in Schulen gezeigt werden darf.<br />

- 13 -


12.3. 2014 Anti Atom Gipfel in Linz<br />

Neben Manfred Doppler nahmen auch Elfi Guttenbrunner und Sandra Wagner am Anti<br />

Atom Gipfel am 16.3.2014 in Linz teil, um wichtige, für die laufende Arbeit notwendige<br />

Basisinformationen über den aktuellen Stand von Entwicklungen direkt zu erhalten.<br />

Themen des Gipfels waren nach der Begrüßung und Einführung durch LR Rudi<br />

Anschober:<br />

<br />

<br />

Bericht über aktuelle Themen der Anti-Atom-Kampagne - inkl. Stand der<br />

Endlagersuche in Tschechien (DI Dalibor Strasky, Anti-Atombeauftragter des<br />

Landes OÖ)<br />

Studien-Präsentation Temelinomics – Project profitability and impact on Czech<br />

taxpayer (Jan Ondrich, Candole Partners, Prag)<br />

12.3.2014 Fernsehsendung auf dorfTV<br />

Wie schon in den vergangenen Jahren nützte das AAK wiederum die Möglichkeiten, live<br />

Sendungen mit dem Titel „...ausgestrahlt“ im dorfTV zu produzieren. Dieser Sender kann in<br />

ganz Oberösterreich und Teilen benachbarter Bundesländer via DVB-T empfangen<br />

werden. Dies ist somit eine sehr gute Möglichkeit viel Personen mit unseren Themen zu<br />

erreichen.<br />

Am 12.3. wurde die Sendung aus Termingründen<br />

aufgezeichnet und um 18:30 Uhr gesendet.<br />

Manfred Doppler konnte Dalibor Strasky, den Anti<br />

Atom Beauftragten des Landes OÖ. und Bernd<br />

Scheibner, den Vizevorsitzenden der Bayerischen<br />

Plattform gegen Atomgefahr im Studio am Linzer<br />

Hauptplatz begrüßen.<br />

Themen der Sendung waren die Situation der<br />

Atommülllagersuche in Tschechien zu der Dalibor Strasky einen umfassenden Überblick<br />

geben konnte.<br />

Bernd Scheibner berichtete über die Situation in der Bundesrepublik am beispiel des Lager<br />

Asse II mit den Problemen des Wassereinbruchs und beleuchtete auch die Situation in<br />

Gorleben.<br />

- 14 -


15.3.2014 Ausgabe 28 der Anti Temelin Post<br />

Im März 2014 erschien die 28 Ausgabe der „Anti Temelin Post“ mit dem Artikel „Geschäfte<br />

mit Atomstrom florieren prächtig“ in dem die intransparente Zertifizierung von Strom, der in<br />

Österreich an Endkunden abgegeben wird.<br />

Die Mitteilung der e-control, dass der Anteil von Graustrom und<br />

Atomstrom in Österreich gesunken sei, ist nur rechnerisch richtig.<br />

Das Anti Atom Komitee kritisiert, Österreich importiert weiterhin<br />

Atomstrom. Österreich sei atomstromfrei, ist weiterhin ein<br />

Märchen.<br />

Dass der Anteil von Strom unbekannter Herkunft (Graustrom) von<br />

13,9% auf 7,3% gesunken ist, ist allerdings nur darauf<br />

zurückzuführen, dass der Zukauf von norwegischen<br />

Wasserkraftzertifikaten von 17,2% auf mehr als 22% gestiegen<br />

ist.<br />

Nach neuerlichen Recherchen des AAK im 1. Halbjahr 2014 ist es<br />

nach wie vor möglich, Atomstrom zu importieren und an<br />

Endkunden zu verkaufen, dieser ist aber nun mit einem Zertifikat<br />

versehen, egal woher das stammt, es muss nur von der e-control anerkannt sein.<br />

Für die e-control ist nur eine ausgeglichene Bilanz zwischen verkauftem Strom den<br />

vorliegenden Zertifikaten von Bedeutung.<br />

Stellungnahme des Anti Atom Komitees:<br />

Die Kritik an der bevorstehenden Novelle des ELWOG geht dahin, dass mit der<br />

Zertifizierungspflicht für in Österreich verkauftem Strom sich an der Einkaufspolitik der<br />

österreichischen Stromhändler nichts ändert.<br />

Es ist daher selbstverständlich nach wie vor möglich und auch legal, Atomstrom<br />

einzukaufen, dieser ist nun aber mit einem Zertifikat zu versehen, egal woher das stammt.<br />

In einem europäischen Stromsee besteht die einzige Möglichkeit, wessen Strom gekauft<br />

wird darin, wer das Geld dafür erhält. Eine verpflichtende Zertifizierung verändert daran<br />

absolut nichts!<br />

Das Gründübel liegt in der EU Richtlinie 2009/28/EG, nach der der getrennte Handel von<br />

Strom und Zertifikaten erlaubt ist.<br />

Wie schon im Herbst 2012 mit e-control besprochen und im Februar 2013 nachgefragt,<br />

bestreitet die nicht, die wissen nicht einmal, woher die österreichischen Stromhändler ihren<br />

Strom zukaufen und haben auch keine Kompetenz, diese Information von den<br />

Stromhändlern einzufordern. Für die e-control ist nur eine ausgeglichene Bilanz zwischen<br />

verkauftem Strom und vorliegenden und von ihnen genehmigten Zertifikaten von<br />

Bedeutung.<br />

Die untenstehende Meinung des Wirtschaftsministeriums kann daher in keiner Weise<br />

geteilt werden.<br />

- 15 -


Auszug:<br />

Weitere Verbesserungen bringt die vom Parlament beschlossene<br />

Stromkennzeichnungspflicht schrittweise ab dem nächsten Jahr: "Künftig wird der gesamte<br />

Strom, den österreichische Haushalte und Unternehmen beziehen, einen verpflichtenden<br />

Nachweis der Herkunft haben. Jeder Verbraucher kennt dann den Strom-Mix seines<br />

Erzeugers ganz genau und kann durch die höhere Transparenz eine bewusste<br />

Kaufentscheidung gegen Atomstrom treffen", sagt Mitterlehner. "In Zukunft schaffen wir<br />

von der Erzeugung bis zum Verbrauch ein einheitliches und transparentes<br />

Stromkennzeichnungssystem, das den Kunden eine ökologische Stromauswahl ermöglicht<br />

und Österreichs konsequente Anti-Atom-Linie mit Maßnahmen untermauert", so<br />

Mitterlehner abschließend.<br />

Weitere Recherchen ergaben, wenn der Prozentanteil an verkauften Strom, der mit<br />

zugekauften, ausländischen Wasserkraftzertifikaten zertifiziert wurde als ENTSO-E Mix<br />

betrachtet wird (Graustrom unbekannter Herkunft), der ca. 26% Atonstrom enthält, ergibt<br />

sich bei ausgewählten österreichischen Stromanbietern folgendes Bild.<br />

Von der „Atomstromfreiheit“ Österreichs bleibt kaum etwas übrig.<br />

- 16 -


17.3.Treffen mit MEP Dr. Josef Weidenholzer<br />

Anlässlich der bevorstehenden Wahl zum Europäischen Parlament war die Zielsetzung<br />

das AAL sich mit Mitgliedern des EU Parlaments oder mit Kandidaten zu einem<br />

Informationsaustausch zu treffen.<br />

Am 17.3. 2014 traf sich Manfred Doppler mit dem MEP Dr. Josef Weidenholzer (SPÖ) in<br />

Linz um einander auch kennen zu lernen, aber energiepolitisch wichtige Themen und<br />

Entwicklungen auf EU-Ebene zu besprechen und Vorstellungen und Anregungen zu<br />

deponieren.<br />

Im Hinblick auf den bevorstehenden EU Ratsgipfel in Brüssel am 20. Und 21. März 2014<br />

an dem auch BK Werner Faymann teilnahm, war die Festlegung zur Steigerung des<br />

Anteils erneuerbarer Energieträger (EE) für den Zeitraum 2020 – 2030.<br />

Manfred Doppler besprach mit Dr. Weidenholzer den Vorschlag des EU-Parlaments, der<br />

von einem Anteil von 20% an erneuerbaren Energieträgern, 40%<br />

Reduktion der CO 2 – Emissionen und einer Steigerung der<br />

Energieeffizient um 20% ausgeht. (20 – 40 – 20 Szenario)<br />

Manfred Doppler wies auf die Notwendigkeit einer höheren Quote<br />

von EE hin und betonte gleichzeitig die Wichtigkeit des<br />

Ausschlusses der Atomenergie als CO 2 Reduktionsfaktor und somit<br />

als Klimaschutz mit dem Ersuchen, die vor dem EU Ratsgipfel bei<br />

BK Faymann zu deponieren.<br />

Manfred Doppler informierte Dr. Weidenholzer über den offenen<br />

Brief an den BK. (siehe untenstehend)<br />

Es herrschte Einigkeit darüber, dass der Anteil von 20%<br />

erneuerbarer Energieträger bis 2030 wenig ambitioniert ist und<br />

dass Atomenergie weder erneuerbar ist, noch dem Klimaschutz<br />

dient und er sagte auch zu, mit dem BK noch Kontakt aufzunehmen.<br />

Wichtiger Gesprächsinhalte waren ebenfalls die im Raum stehenden Förderungen der<br />

Atomlobby durch EU widrige und wettbewerbsverzerrende Preisgarantien für Strom aus<br />

unrentablen AKWs auf Kosten der Steuerzahler.<br />

Dr. Weidenholzer sagte zu, dies im Parlament zu thematisieren.<br />

(Foto: Parlamentsdirektion/WILKE)<br />

- 17 -


Bundeskanzleramt<br />

BK Werner Faymann<br />

Ballhausplatz 2<br />

1014 Wien Freistadt, am 18.3.2014<br />

Offener Brief an<br />

EU – Ratsgipfel 20. und 21. 3. 2014<br />

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!<br />

Wie sie wissen, stehen beim kommenden Ratsgipfel am 20. und 21.März auch die Themen<br />

Klima und Energie auf der Tagesordnung.<br />

Das von Kommissionspräsident Barroso vorgelegte Papier sieht eine Reduktion von CO2<br />

um 40% bis 2030 vor und auch der Anteil erneuerbarer Energieträger soll in der Union auf<br />

27% steigen.<br />

Während die CO2 Reduktion ambitioniert und zu begrüßen ist, besteht die große Gefahr,<br />

dass sich die Kommission bei der Umsetzung des Anteils erneuerbarer Energieträger auf<br />

keine verbindlichen Ziele einigen wird, sodass nur die Reduktion von CO 2 als verbindliches<br />

Ergebnis übrig bleiben könnte.<br />

Dies würde der Atomindustrie Türen weit öffnen, da Atomenergie in der Kommission leider<br />

noch immer als „low carbon energy“ gesehen wird und im Zusammenhang mit der<br />

Reduktion von CO2 den erneuerbaren Energieträgern gleichgesetzt werden könnte.<br />

Dies würde einen massiven Rückschritt im Bestreben nach einem europaweiten Ausstieg<br />

aus der Atomenergie bedeuten und ist daher unbedingt zu unterbinden.<br />

Das Anti Atom Komitee ersucht sie im Namen der mit unterzeichnenden Organisationen,<br />

alles daran zu setzen, dass der Ratsgipfel der Kommission vorschlägt, auch im Bereich<br />

erneuerbarer Energieträger verbindliche Anteile bis 2030 von mindestens 40% am<br />

Gesamtenergieverbrauch festzulegen, also eine 40-40-40 Strategie anzustreben.<br />

Sehr bedauerlich ist außerdem, dass für die Kommission die Ziele für eine Verbesserung<br />

der Energieeffizienz um 40%, wie auch vom EU Parlament in der<br />

40–30–40 Strategie vorgeschlagen, nicht weiter ein Thema zu sein scheint.<br />

Wir alle wissen, dass die umweltfreundlichste KWh die nicht verbrauchte ist!<br />

In der Hoffnung, dass die strikte Ablehnung der Atomindustrie durch die Österreichische<br />

Bundesregierung auch Ihren Niederschlag beim kommenden Ratsgipfel findet verbleibe ich<br />

mit freundlichen Grüßen<br />

DI Manfred Doppler<br />

Anti Atom Komitee<br />

- 18 -


Mitunterzeichnende Organisationen:<br />

atomstopp_atomkraftfrei leben, Linz<br />

Verein Sonne und Freiheit, Sandl, Budweis<br />

ISAD- Initiative für Sicherheit, Aufklärung und Demokratisierung, Schärding<br />

AFAZ – ARGE für atomkraftfreie Zukunft, Innsbruck<br />

Initiative SENECA, Linz<br />

PLAGE Plattform gegen Atomgefahr, Salzburg<br />

<strong>23.</strong>3.2014 Österreichisches Netzwerk Atomkraftfrei in Innsbruck<br />

Das Österreichische Netzwerk Atomkraftfrei (ÖNA) ist ein loser Zusammenschluss von<br />

über 20 Umweltorganisationen mit dem Ziel einer vernetzten und damit schlagkräftigeren<br />

Anti Atom Arbeit in Österreich.<br />

Um auch den westlichen Bundesländern Tirol und Vorarlberg den Stress der weiten<br />

Anreise zu ersparen, wurde das letzte Treffen des Österreichischen Netzwerkes<br />

Atomkraftfrei am <strong>23.</strong>März in Innsbruck und der Federführung der „ARGE Für eine<br />

Atomkraftfreie Zukunft! (AFAZ) abgehalten.<br />

Themen für das ÖNA-Treffen in Innsbruck (<strong>23.</strong> März 2014)<br />

11:15 Vorstellungsrunde<br />

11:20 Berichte und Updates<br />

Hildegard:<br />

Roland:<br />

Patricia:<br />

Bericht von Sitzung 7.3.2014 Landhaus Bregenz<br />

Bericht Atomhaftung / Petition Atomhaftung<br />

Update zu aktuellen Themen, die zur Entscheidung anstehen:<br />

EU Nukleare Sicherheitsrichtlinie (EP Ende April, dann in den<br />

Rat)<br />

Evaluierung der Umsetzung der Stresstests (Bericht Ende Juni)<br />

Atomsubvention ja oder nein (in Abwesenheit behandelt)<br />

12:20 Heinz: In Gang kommende Euratom-Aktivitäten<br />

Richtung Dtld. – Reaktivierung/Intensivierung RAUS-AUS-<br />

EURATOM – Mobilisierung der Landtage<br />

13:00 Mittagspause<br />

14:00 Manfred: Wasserkraft-Zertifikate, EU-Richtlinie<br />

15:00 Paula: Spielregeln der ÖNA<br />

15:30 Allfälliges<br />

Heinz:<br />

Film „High Power“ (Reg. P. Indulkar) – Österreichtournee<br />

September 2014?<br />

Hermann: A. Alcahen (Arlit/Niger) in Österreich – Veranstaltungen 14. bis<br />

19. Juni?<br />

15:45 Ausblick Nächstes Treffen<br />

- 19 -


24.3. 2014 Treffen mit Nationalräten in Freistadt<br />

Seit nunmehr 3 Jahren gibt es regelmäßige Treffen des Anti Atom Komitees mit<br />

Mühlviertler und Linzer Nationalräten in Freistadt. Dieser Meinungs- und<br />

Informationsaustauch findet zwei Mal im Jahr statt, so dass dieses Treffen bereits<br />

sechsmal stattgefunden hat.<br />

Einstimmig wurde vereinbart, dass diese Treffen weitergeführt werden sollten, weil sie eine<br />

ideale Möglichkeit darstellen, dass Probleme, Wünsche oder Anregungen von allen<br />

Beteiligten angesprochen werden können und den Adressaten direkt erreichen.<br />

Nachdem nach den Nationalratswahlen im Herbst 2013 Walter Schopf (SPÖ) und Rainer<br />

Widmann BZÖ nicht mehr im Nationalrat vertreten<br />

waren, ersuchte das Anti Atom Komitee die neue<br />

Mühlviertler Nationalrätin, die Bürgermeisterin von<br />

Schwertberg, Marianne Gusenbauer-Jäger, die<br />

spontan zusagte an diesen Treffen teilnehmen zu<br />

wollen.<br />

So waren folgende NR vertreten:<br />

Marianne Gusenbauer-Jäger (SPÖ), Michael<br />

Hammer (ÖVP), Ruperta Lichtenecker (Die<br />

Grünen) Werner Neubauer (FPÖ), und Philipp<br />

Schrangl (FPÖ) als möglicher Nf. Von W.<br />

Neubauer<br />

Das Anti Atom stellte den Abgeordneten die Fragen an die politischen Parteien angesichts<br />

der EU Wahlen vor und ersuchte, diese Fragen rechtzeitig vor den Wahlen zu<br />

beantworten.<br />

Wesentliche Inhalte waren die EU Wahl im Zusammenhang mit dem ergebnislosen EU<br />

Ratsgipfel vom 20.und 21. März in Brüssel. Weiters ebenfalls die im Raum stehenden<br />

Kreditvergaben von Mitgliedsstaaten an AKW Investoren und damit im Zusammenhang mit<br />

den beabsichtigten Investitionssicherheiten durch wertgesicherte Preisgarantien auf<br />

Kosten der Steuerzahler (Contracts for Difference).<br />

Meinungsaustausch über die wirtschaftliche Situation in Tschechien im Zusammenhang<br />

mit dem Temelinausbau – Kurzpräsentation der Studie von Candole & Partner, Prag), aus<br />

der klar hervorgeht, dass sich ohne wettbewerbsverzerrende Beihilfen und Förderungen<br />

seitens des Staates, Investitionen in AKWs unter den derzeitigen Vorausssetzungen in<br />

keinem Fall rechnen.<br />

Untenstehend die Fragen an die politischen Parteien:<br />

1. Hinkley Point C<br />

In Großbritannien soll das AKW Hinkley Point um zwei weitere Reaktoren vom Typ EPR<br />

ausgebaut werden. Bei den prognostizierten Baukosten von 16 Mrd. Pfund (ca. 19 Mrd.<br />

Euro ist diese Projekt jedoch völlig unwirtschaftlich.<br />

Um dieses Projekt rentabel zu machen, sagte die britische Regierung dem<br />

Betreiberkonsortium eine inflationsgesicherte Preisgarantie für Strom aus Hinkley Point C<br />

in der Höhe von derzeit ca. 112 Euro/MWh auf 35 Jahre zu.<br />

- 20 -


Eine derartige Förderung in Form von „contracts for difference“ stellt jedoch einen<br />

eklatanten Bruch des EU Wettbewerbsrechts dar.<br />

Eine Entscheidung darüber erfolgt ausschließlich in der Kommission.<br />

Was wird ihre Fraktion auf EU Ebene und im Europäischen Parlament unternehmen, damit<br />

die Kommission einer derart wettbewerbsverzerrenden Förderung nicht zustimmt?<br />

2. Haftung bei Atomunfällen<br />

Bei einem Atomunfall im Ausmaß von Fukushima wären in Mitteleuropa finanzielle<br />

Schäden in der Höhe von 400 Mrd. Euro zu erwarten. Dem stehen jedoch nur marginale<br />

Haftungen im seitens der Betreiber gegenüber.<br />

Was wird ihre Fraktion auf EU Ebene und im Europäischen Parlament unternehmen, damit<br />

AKW Betreiber in vollem Umfang für Schäden durch Atomkraftwerke haftbar sind?<br />

3. Veränderung des Euratom Vertrages<br />

Die Krise in der Ukraine macht deutlich, wie abhängig und verwundbar die EU und Europa<br />

in der Energieversorgung ist und macht deutlich, dass eine Energiewende, weg von<br />

fossiler Energie und Atomenergie in Europa ein Gebot der Stunde ist.<br />

Im Euratomvertrag ist als seit 1957 als Ziel in Artikel 1 formuliert: „Aufgabe der<br />

Atomgemeinschaft ist es, durch die Schaffung der für die schnelle Bildung und Entwicklung<br />

von Kernindustrien erforderlichen Voraussetzungen zur Hebung der Lebenshaltung in den<br />

Mitgliedstaaten und zur Entwicklung der Beziehungen mit den anderen Ländern<br />

beizutragen.“<br />

Was wird ihre Fraktion auf EU Ebene und im Europäischen Parlament unternehmen, damit<br />

diese völlig anachronistische Zielsetzung ersatzlos gestrichen wird und der Euratomvertrag<br />

den heutigen Forderungen angepasst und zu einem Förderinstrument für nachhaltige<br />

Energieversorgung geändert wird?<br />

Um den Umfang des Berichts nicht zu sprengen, sind die Antworten auf unserer<br />

Homepage unter www.anti.atom.at nachlesbar.<br />

28.3. 2014 Treffen mit dem bayerischen Kabarettisten Gerhard Polt, Salzhof Freistadt<br />

Auf Einladung von Jack Matuschek, des Leiters<br />

der Lebenshilfe Freistadt, gastierte der<br />

bayerische Starkabarettist am 28. März in<br />

Freistadt. Die Lebenshilfe als Veranstalter und<br />

Gerhard Polt erklärten sich spontan bereit, das<br />

Thema Atomenergie anzusprechen und auch<br />

ins Programm einzubauen. Das Anti Atom<br />

Komitee hatte auch die Möglichkeit mit dem<br />

Gast vor dem Auftritt zu sprechen, und er hielt<br />

sich mit klaren Aussagen zur Atomenergie in<br />

keinster Weise zurück. Gerhard Polt ist mit dem<br />

bayerischen Nuklearmediziner und Atomgegner Edmund Lengfelder bestens bekannt.<br />

- 21 -


Zitate:<br />

Die großen Stromfürsten, die AKW Betreiber und der Staat arbeiten ja zusammen! Die<br />

Menschen werden in Sachen Energie in Geiselhaft genommen, da wird alles<br />

marktwirtschaftlich betrieben!<br />

Beim Atommülllager ASSE hat die staatliche Kontrolle völlig versagt. Jetzt zahlt der<br />

Steuerzahler, eine Sauerei ist das!<br />

Das AAK hatte bei dieser Veranstaltung die Möglichkeit sich zu präsentieren und auch die<br />

„Anti Temelin Post“ aufzulegen.<br />

Sehr erfreulich war, dass der Salzhof ausverkauft war, und das AAK somit über 400<br />

Besucher erreichen konnte. Es ist geplant, diesen guten Kontakt zur Lebenshilfe zur<br />

gegenseitigen Unterstützung aufrecht zu erhalten.<br />

31.3. Treffen mit MEP Dr. Paul Rübig in Hörsching<br />

Nach Franz Obermayr und Josef Weidenholzer traf sich das AAK am 31. März mit dem<br />

MEP Dr. Paul Rübig. Diese Treffen finden ebenfalls einigermaßen regelmäßig statt, um<br />

auch hier einen gegenseitigen Informationsaustausch zu pflegen.<br />

Auch im Gespräch mit Paul Rübig standen die Förderungen von<br />

Atomenergie im in Rahmen der „contracts for difference“<br />

Mittelpunkt der Erörterungen.<br />

Seitens des AAK wurde auch die Wichtigkeit einer<br />

verpflichtenden Regelung zur Klima- und Energiepolitik der Union<br />

von 2020 bis 2030 betont. Dabei sollte der Anteil der<br />

erneuerbaren Energieträger(EE) wesentlich über die vom EP<br />

Parlament vorgeschlagene 20 – 40 - 20 Regelung hinausgehen.<br />

(20% EE – 40% CO2 Reduktion – 20% mehr an Energieeffizient)<br />

April 2014<br />

2.4.2014 Informationsaustausch Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer (OÖÖVP)<br />

Um den Kontakt mit den Landespolitikern aufrecht zu erhalten, versucht das AAK<br />

Gesprächsrunden mit den Landtagsfraktionen zu organisieren.<br />

Diese Gespräche dienen aber nicht nur dem Informationsaustausch, sondern vor allem<br />

auch notwendige politische Schritte zur Umsetzung der Projekte darzustellen und<br />

gegebenenfalls diese von der Politik auch einzufordern. So war auch beim Treffen mit dem<br />

Landesgeschäftsführer der ÖVP, die Situation bei der Kennzeichnung von Strom und die<br />

norwegischen Wasserkraftzertifikate Thema. Das AAK stellte klar, dass auch die Energie<br />

AG solche Zertifikate verwendet und dadurch eine faire Information der Stromkunden über<br />

die Herkunft oder Produktionsweise nicht mehr gewährleistet ist.<br />

Im Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau des AKW Temelin wurde auch das<br />

Problem Hinkley Point C und die „contracts for difference“ angesprochen. Seitens des AAK<br />

wurde angeregt, dies auch auf Bundesebene zu thematisieren und auch andere<br />

- 22 -


Bundesländer aufzurufen, von der Bundesregierung ggf. auch ein Veto auf EU Ebene<br />

einzulegen, sollte es zu wettbewerbsverzerrenden Förderungen der Atomenergie kommen.<br />

5.4. 2014 Gedächtnismesse Tschernobyl-Fukushima in Freistadt<br />

Schon fast traditionell veranstaltet das AAK zum<br />

Tschernobylgedenktag am 26. April eine Messe bei der den<br />

Opfern der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gedacht wird.<br />

Nach dem dreifachen Super GAU von Fukushima wird auch<br />

dieses katastrophale Ereignis vom 11. März 2011 in die<br />

Gedanken miteinbezogen und der Termin zwischen die beiden<br />

Ereignisse gelegt. So fand heuer die Gedächtnismesse am 5.<br />

April in der Stadtpfarrkirche Freistadt mit ca. 150 Teilnehmern<br />

statt. Wie immer war das Rote Kreuz als im Katastrophenfall<br />

betroffene Einsatzorganisation mit einer respektablen<br />

Delegation vertreten. Auch Vertreter der Polizei und<br />

Feuerwehr waren anwesend.<br />

Um auch junge Menschen anzusprechen, waren auch<br />

Vertreter der Jugend der Diözese Linz eingebunden.<br />

8.4.2014 „Macht Energie“ – Kinoveranstaltung und Podiumsdiskussion in Freistadt<br />

Nach dem großartigen Erfolg des Dokumentationsfilms über die weltweit ungelösten<br />

Probleme bei der Suche nach einem Atommüllendlager vom vergangenen Februar, stieß<br />

auch der Film „Macht Energie“ auf so großes Interesse, dass der<br />

große Saal des Freistädter Kinos beinahe zu klein wurde. An die<br />

120 Personen wollten sich diese Doku nicht entgehen lassen<br />

Macht hat, wer Energie macht. – So könnte man den Inhalt des<br />

Films auf den Punkt bringen.<br />

wachsende Energiebedarf und die immer riskanter werdende<br />

Energiegewinnung, Nutznießer und Verlierer (leider auch immer<br />

die Erde selbst) finden Erwähnung – aber auch Ideen und<br />

individuelle Lösungen.<br />

Der österreichische Regisseur Hubert Canaval und die Co –<br />

Autorin Corinna Milborn nehmen mit „Macht Energie“ den<br />

Zuseher auf eine Reise durch den Wahnsinn Energiewirtschaft<br />

mit. Ihre Nachhaltigkeit beweist sie nur bei der Bestätigung von<br />

Murphys Gesetz: „Whatever can go wrong, will go wrong“. Aus dem Blickwinkel von<br />

Anrainern, Pionieren und Kritikern erzählt, zeigt der Film die verzweifelten Versuche, der<br />

Erde die letzten Öl-, Kohle- und Gasreserven zu entlocken und die Risiken der<br />

Atomenergie zu verschleiern. Er lenkt den Blick auf die Auswirkungen von gigantischen<br />

Wasser-, Wind- und Sonnenkraftwerksprojekten, die den Mythos der erneuerbaren<br />

Energien entzaubern – und zeigt Lösungen auf. Es geht augenscheinlich nicht darum, den<br />

Bedarf der Menschen an Energie zu decken, sondern darum, das Bedürfnis der<br />

Energiekonzerne nach Gewinn zu befriedigen, und was das betrifft, scheine viele der<br />

großen Konzerne keine Skrupel zu kennen. Trotzdem, es herrscht nicht überall<br />

- 23 -


Trostlosigkeit. Immer mehr Menschen widersetzen sich den Konzerninteressen und<br />

nehmen die Energieerzeugung selbst in die<br />

Hand.<br />

In der anschließenden Podiumsdiskussion, die<br />

von Manfred Doppler moderiert wurde und an<br />

der der Regisseur Hubert Canaval und LR Rudi<br />

Anschober teilnahmen, erklärte der Regisseur<br />

die Motive, die hinter der Produktion diese Films<br />

standen.<br />

Ein wesentliches Motiv war die Macht einiger<br />

Großkonzerne, die skrupellos die Nachteile und<br />

Schäden für die Bevölkerung in betroffenen Regionen in Kauf nehmen, um die Maxime der<br />

Gewinnoptimierung nicht zu gefährden.<br />

Fast unglaublich war der Bericht eines ehemaligen Ingenieurs eines französischen AKWs,<br />

der die Vorgangsweise des Betreibers nicht länger tolerieren konnte, seinen Job im AKW<br />

kündigte und an die Öffentlichkeit ging.<br />

25. 4. 2014 Schulveranstaltung Musical „Hundertwasser–The Play Of Songs“ in<br />

Rohrbach<br />

Wie schon im April 2013 als Rahmenveranstaltung zur oberösterreichischen<br />

Landesausstellung in Freistadt und im Februar 2014<br />

in der Stadthalle Enns konnte das AAK neuerlich das<br />

Ensemble des Pygmaliontheaters in Wien für eine<br />

Schulvorstellung des Umweltmusicals<br />

„Hundertwasser – The Play Of Songs“ im<br />

Veranstaltungszentrum „Centro“ in Rohrbach<br />

gewinnen.<br />

Diese Vorstellung fand am 25.April, dem<br />

Tschernobylgedenktag, statt und über 400 Schüler<br />

und 20 Lehrer des Bundesgymnasiums, der höheren<br />

Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW) der<br />

Handelsakademie, der Berufsschule und der polytechnischen Schule konnten dieses<br />

Musical sehen.<br />

Der Komponist Roland Baumgartner, erklärte zu Beginn den Inhalt des Musicals und seine<br />

Motivation es zu komponieren. Es selbst ist entschiedener Atomgegner und auch<br />

Friedensreich Hundertwasser setzte sich Zeit seines Lebens für die Umwelt und gegen die<br />

Atomenergie ein.<br />

Eine weitere Aufführung ist für den Herbst 2014 in Perg geplant.( Foto: Anti Atom Komitee)<br />

- 24 -


Mai 2014<br />

2.5.2014 Podiumsdiskussion mit Pressebeteiligung mit Othmar Karas -<br />

Vizepräsident des EU Parlaments<br />

Auf Anfrage der ÖVP OÖ, ob das AAK bereit sei, mit Othmar Karas, dem Vizepräsidenten<br />

des Europaparlaments eine Podiumsdiskussion in der<br />

Nähe des Grenzübergangs Wullowitz zu organisieren,<br />

ging diese Veranstaltung am 2.5.2014 im Gasthof<br />

„Franzosenhof“ in Wullowitz, Gemeinde Leopoldschlag<br />

über die Bühne.<br />

Nachdem diese Veranstaltung des AAK, einer<br />

überparteilichen Organisation, im Vorfeld der EU Wahlen<br />

stattfand, wurde Wert darauf gelegt, dass das AAK<br />

Veranstalter ist und dies keine Wahlveranstaltung sein<br />

darf. Dies wurde auch verbindlich zugesagt und auch eingehalten.<br />

Das AAK hat dazu die Bürgermeister und Politiker des Bezirkes Freistadt aber auch<br />

Privatpersonen dazu eingeladen und so nahmen Dalibor Strasky, der AA-Beauftragte des<br />

Landes OÖ. und über 30 Teilnehmer an dieser Diskussion teil. Medial begleitet wurden wir<br />

vom ORF OÖ, dem Mühlviertel TV dem Freien Radio Freistadt und regionalen<br />

Printmedien.<br />

Ein Thema dieser Diskussion war, wie auch schon bei<br />

den Gesprächen mit den EU Abgeordneten anderer<br />

Parteien, die potentiellen Förderungen von AKWs über<br />

die „contracts for difference“, die AKW Investoren EU<br />

widrige und wettbewerbsverzerrende Beihilfen zur<br />

Verfügung stellen würden.<br />

Ein weiteres Thema war die Festlegung von Zielen für<br />

die Energie- und Klimapolitik der EU von 2020 – 2030.<br />

Hier gilt es, verbindliche Zahlen für den Anteil erneuerbarer Energieträger(EE) festzulegen,<br />

aber auch die Reduktion von Kohlendioxid als wirksame Klimaschutzmaßnahme und die<br />

Steigerung der Energieeffizienz.<br />

Diese Ziele sollten deutlich über der vom EU Parlament vorgeschlagenen 20 – 40 – 20<br />

Regelung liegen. (20%EE – 40%CO2 Reduktion und 20% Steigerung der Energieeffizienz)<br />

Aber nicht zur Fragen zur Haltung der EU zur Atomenergie oder die Festlegung<br />

verbindlicher Klimaziele standen auf der Tagesordnung, sondern seitens einiger<br />

Bürgermeister wurde auch die Agrarpolitik thematisiert, speziell im Bereich von<br />

Agrarförderungen und der Schulpolitik.<br />

Insgesamt kann festgestellt werden, dass diese Veranstaltung für das AAK als Gastgeber<br />

positiv zu beurteilen ist, und eine sehr gute Gelegenheit war, sich auch in Europafragen<br />

klar zu positionieren.<br />

- 25 -


8.5. Treffen mit Klubdirektor Klaus Mitterhauser ÖVP in Linz<br />

Aus dem Blickwinkel der bevorstehenden EU Wahlen ersuchte das AAK die OÖÖVP un<br />

eine klare Positionierung zur Atomenergie. Dazu trafen sich Elfi Guttenbrunner und<br />

Manfred Doppler am 8. Mai mit Klaus Mitterhauser, dem Klubdirektor des ÖVP<br />

Landtagsklubs zu einer Erörterung der Standpunkte.<br />

Auch hier ging es um die Verankerungen von verbindlichen Klimazielen und Anteilen<br />

erneuerbarer Energieträger und der Reduktion von CO2 im Spannungsfeld mit den<br />

Interessen der Industrie als maßgeblicher Verursacher von Treibhausgasen durch<br />

Produktionsprozess, aber auch im Bereich des Gütertransports.<br />

Die ÖVP stellte klar, dass zwar wesentliche Schritte zur Verbesserung des Klimaschutzes<br />

notwendig sind, dies aber keinesfalls nur zu Lasten der Industrie geschehen kann.<br />

In diesem Zusammenhang schlug das AAK vor, dass die ÖVP auch im Zuge des EU<br />

Wahlkampfes diese Notwendigkeiten thematisieren sollte. Dies wurde im Wesentlichen<br />

auch zugesagt und diese Themen auch die die „Wahlprogramme“ aufgenommen.<br />

Wesentlich dabei war die Aussage, dass Atomenergie in keinem Fall eine<br />

Klimaschutzmaßnahme darstellt.<br />

16.5. Gesprächsrunde mit Michel Reimon und Vertretern der Grünen OÖ<br />

Im Reigen mit den Treffen und Gesprächen mit Mitgliedern des EU Parlaments gab es am<br />

16. Mai eine Gesprächsrungen mit dem grünen Kandidaten zur EU Wahl, Michel Reimon in<br />

Linz.<br />

An dieser Gesprächsrunde haben von den Grünen auch<br />

Maria Buchmayr, Ulrike Schwarz und Gottfried Hirz<br />

teilgenommen.<br />

Die Themenstellung war ähnlich wie bei den anderen<br />

Treffen mit EU Parlamentariern nur mit dem Unterschied,<br />

dass Michel Reimon als Wahlkandidat noch keine<br />

Erfahrungen im EU Parlament sammeln konnte und daher<br />

auch die einzelnen Entscheidungsprozesse erst<br />

kennenlernen muss. Dieser Umstand ermöglichte aber<br />

dem AAK seine Vorstellungen und Wünsche aber auch Forderungen unbeeinflusst von<br />

bereits gemachten Erfahrungen vorzubringen.<br />

19.5. Bürgermeisterkonferenz Bezirk Wels Land<br />

Im 1. Halbjahr 2014 wurde das Anti Atom Komitee einer Bürgermeisterkonferenz in<br />

Oberösterreich eingeladen. So durfte Manfred Doppler am 19.5. in Bachmanning im Bezirk<br />

Wels-Land bei der Bürgermeisterkonferenz zu Gast sein.<br />

Nach Rohrbach, Freistadt, Perg, Urfahr-Umgebung, Braunau und Ried/I., Braunau<br />

Grieskirchen, Kirchdorf, Linz-Land und Wels-Land war damit das Anti Atom Komitee<br />

bereits in elf verschiedenen Bezirken zu Gast und Ziel ist, in allen 15 oberösterreichischen<br />

Bezirken zu BGM- Konferenzen eingeladen zu werden.<br />

- 26 -


Für Vöcklabruck, Steyr Land, Gmunden, und Schärding gibt es bereits Zusagen für den<br />

Herbst 2014.<br />

Diese Einladungen stellen für das Anti Atom Komitee einen wichtigen Zugang zu den<br />

Bürgermeistern und Gemeinden dar, um die Schwerpunkte und Ziele der Anti Atom<br />

Offensive umzusetzen bzw. zu erreichen. Diese Einladungen sind außerdem eine<br />

hervorragende Möglichkeit, aktuelle Themen (Atomstromimporte, atomstromfreie<br />

Gemeinden, Temelin und andere grenznahe AKWs usw.) und die Schwerpunkte der Anti<br />

Atom Aktivitäten, aber auch die Arbeit und Projekte des Anti Atom Komitees vorzustellen<br />

den Bürgermeistern vorzustellen.<br />

Diese Einladungen sind aber auch ein Zeichen für den hohen Bekanntheitsgrad des Anti<br />

Atm Komitees, denn es ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit, als Verein zu<br />

Bürgermeisterkonferenzen eingeladen zu werden.<br />

Es ist weiters ein Hinweis darauf, dass das Thema „Anti Atom“ nach wie vor ein wichtiges<br />

Thema ist, und dass die Bürgermeister an Informationen auch für die Gemeinden<br />

interessiert sind. Dies zeigt auch, dass Informationen an die Bevölkerung auch weiterhin<br />

ein wichtiger Bestandteil der Anti Atom Arbeit sein muss, denn nur durch derartige<br />

Basisarbeit ist es den Widerstand gegen die Atomenergie und einigermaßen hohen<br />

Informationsstand in der Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Dieses Interesse ist aber<br />

wiederum die Basis für Erfolge bei Einwendungen, Unterschriftenaktionen, online –<br />

Kampagnen oder ähnlichem.<br />

Eine Reduktion dieser Informationsaktivitäten wäre ein gravierender, strategischer Fehler<br />

und muss daher unbedingt vermieden werden, wenn das Ziel sein soll, die Bevölkerung als<br />

maßgeblichen Unterstützer und Rückhalt auf politischer Ebene nicht zu verlieren.<br />

21.5. dorfTV – LIVE Sendung zur EU Wahl<br />

Wie auch durch andere Teile dieses Berichtes deutlich wird stand das Thema EU Wahl im<br />

Zentrum des politischen Lobbyings des Anti Atom Komitees im Frühjahr 2014.<br />

Daher hat das AAK die oö. EU Parlamentarier am 21. Mai zu einer Live-Diskussion auf<br />

dorfTV eingeladen, vier Tage vor der Wahl am 25.Mai.<br />

Die Sendung wurde von 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr ausgestrahlt und ist in ganz<br />

Oberösterreich über DVB – T zu sehen.<br />

Leider war es aus Termingründen nur MEP Mag.<br />

Franz Obermayr (FPÖ) möglich, an dieser<br />

Gesprächsrunde teilzunehmen.<br />

Die anderen Parteien waren mit Ulrike Schwarz (Die<br />

Grünen), Georg Ecker(ÖVP) und Harald<br />

Baumgartner (SPÖ) mit Landtagsabgeordneten<br />

vertreten.<br />

Auch bei dieser Sendung wurden die schon<br />

mehrmals erwähnten zentralen Themen, wie<br />

europäische Klimapolitik mit Festlegung verbindlicher<br />

Klimaziele, Förderungen der Atomenergie durch wettbewerbsverzerrende und EU widrige<br />

Preisgarantien in Form von „contracts for difference“ Situation des Ausbaus von Temelin<br />

im Lichte der ökonomischen Unsinnigkeit von AKW Neubauten usw.<br />

- 27 -


Alle Parteien sicherten unisono zu, diese Bestrebungen der Atomlobby abzulehnen und<br />

auch entgegenzutreten. Das Anti Atom Komitee wird diese Zusagen jedenfalls im Auge<br />

behalten und die Parteien ggf. auch wieder daran erinnern.<br />

Juni 2014<br />

16.6. Treffen mit dem Gmundner Bürgermeister Heinz Köppl<br />

Das Anti Atom Komitee nützt die Gelegenheit der Schulvorträge in ganz OÖ. auch immer<br />

wieder um Termine bei Bürgermeistern in den betreffenden Orten.<br />

So war Manfred Doppler am 16. Juni beim Gmundner Bürgermeister Heinz Köppl zu Gast<br />

um ihm das AAK, die Projekte und Tätigkeiten vorzustellen.<br />

Manfred Doppler berichtete auch über die aktuelle Lage im Zusammenhang mit dem<br />

Ausbau des AKW Temelin, die europäische Situation, usw.<br />

Der Bürgermeister präsentierte sich als sehr gut informiert und sicherte dem AAK seine<br />

volle Unterstützung zu. Er werde dem Gemeinderat auch vorschlagen, das AAK auch im<br />

Rahmen der Gemeinden gegen Temelin auch weiterhin finanziell zu unterstützen.<br />

Auch da sicherte es seine Unterstützung zu, und mittlerweile gibt es auch bereits eine<br />

Zusage von der BH Gmunden.<br />

30.6.2014 HLW Freistadt - Projekt „Von vorgestern nach übermorgen“<br />

Energy Globe Gründer Wolfgang Neumann in Freistadt<br />

„Von vorgestern nach übermorgen“ ist der Arbeitstitel des Projektes das Elfi Guttenbrunner<br />

mit Schülern der HLW Freistadt durchführt. Projektziel ist eine Broschüre von Schülern für<br />

Schüler, in der die Entwicklung der Stromversorgung dargestellt werden soll.<br />

Grundlegende Idee ist die Auseinandersetzung der Schüler mit dem Thema<br />

Energieverbrauch, begrenzte Energieressourcen nachhaltiger Umgang mit Energie. Dieses<br />

Projekt befindet sich zurzeit in der Phase wo die gesammelten Informationen geordnet<br />

werden und die Struktur der Broschüre Gestalt annimmt. Im Herbst soll diese Broschüre<br />

dann hergestellt werden.<br />

Um die Situation, Strom betreffend, in den dritte Welt Ländern des Schülern als Motivation<br />

darzustellen, hat das AAK Wolfgang Neumann, den Gründer des Energyglobes, des<br />

weltweit bedeutendsten Umweltpreises nach Freistadt eingeladen, wo er in seinem Vortrag<br />

an der HLW Freistadt vor ca. 60 Schülern sein Projekt „Licht für Ghana“ vorstellte.<br />

„Während 20% der Weltbevölkerung 80% der Energie verbrauchen, haben nach UNO<br />

Schätzungen bis zu 1,6 Mrd. Menschen auf dieser Erde nicht einmal Zugang zu Licht –<br />

was ein Grundrecht für jeden sein sollte.<br />

Die Situation in Afrika ist besonders schlimm und während Flüchtlingstragödien wie in<br />

Lampedusa uns alle berühren, sollten uns solche Vorfälle nicht überraschen, denn diesen<br />

Menschen fehlen die nötigsten Grundstandards und in ihren Ländern sehen sie keine<br />

Basis für eine Existenz.“<br />

Wolfgang Neumann<br />

www.solarlightforall.com<br />

- 28 -


Gemeinderesolution<br />

Das Anti Atom Komitee hat im Sommer 2013 eine Initiative gestartet, in der die oö.<br />

Gemeinden in einer Resolution das Land und den Bund auffordern, alle rechtlich<br />

möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um den Ausbau von Atomkraftwerken und die<br />

Errichtung von Atommülllagern in Tschechien entgegen zu wirken. Damit soll die<br />

Entschließung des Nationalrates vom 13. November 2012 an die Bundesregierung, nach<br />

einer Anti Atom Politik Österreichs, mit dem Ziel eines möglichst raschen Ausstiegs aus<br />

der Atomenergie in Europa umgesetzt werden.<br />

In dieser Entschließung des Nationalrates, die von der SPÖ, ÖVP der FPÖ und den<br />

Grünen eingebracht und vom BZÖ unterstützt wurde, wird die Bundesregierung<br />

aufgefordert, eine konsequente Anti Atom Politik zu betreiben, mit dem Ziel eines „<br />

europaweit raschest möglichen“ Ausstiegs aus der Kernenergie. Die oö. Gemeinden<br />

fordern nun in einer Resolution an den Bund und das Land, alle rechtlich möglichen<br />

Schritte zu unternehmen, den Aus- und Neubau von Atomkraftwerken und Atommülllagern<br />

zu verhindern.<br />

Diese Resolution haben bisher 180 Gemeinden in OÖ im Gemeinderat beschlossen und<br />

es kommen nach wie vor laufend Informationen von Gemeinden, dass sie diese Resolution<br />

beschlossen haben und an den Bundeskanzler, den Umweltminister und die<br />

Landesregierung weitergeleitet haben.<br />

Auf Grund des sehr positiven Echos seitens der Gemeinden wurde diese Initiative in einem<br />

ersten Schritt auch auf das Bundesland NÖ ausgeweitet und wir hoffen, dass es seitens<br />

der nö. Gemeinden ein ähnlicher Erfolg wird.<br />

LA Erwin Pröll hat bei seinem Besuch beim tschechischen Ministerpräsident Bohuslav<br />

Sobotka deutlich gemacht hat, dass auch rechtlich gegen ein Atomülllager vorgegangen<br />

wird, sollte dies nötig sein.<br />

Geplant ist, diese Initiative auch auf Salzburg und in weiterer Folge auf das gesamte<br />

Bundesgebiet auszuweiten.<br />

Eine stufenweise Ausweitung macht auch Sinn, weil der Druck auf die Bundes- und<br />

Landesregierungen über längere Zeit aufrecht bleibt, wenn ständig neue Beschlüsse von<br />

den Gemeinden eingehen.<br />

Folgende Gemeinden haben bisher diese Resolution beschlossen:<br />

Kollerschlag 5. 9. Reichenau i. Mühlkreis Jän.14<br />

Kleinzell St.Veit i. M. Dez.13<br />

Luftenberg Sep.13 Schleißheim Dez.13<br />

Öpping <strong>23.</strong>10. Hochburg/Ach Dez.13<br />

St.Stefan a. Walde 10.10. Geinberg Dez.13<br />

Neufelden 19.9. Unterweitersdorf Dez.13<br />

St.Gotthard i. M. 30.9. Asten Dez.13<br />

Reichenthal Nov.13 Tumeltsham Dez.13<br />

Zwettl a. Rodl 28.10. Reitham Dez.13<br />

Windhaag b. Perg Altheim Dez.13<br />

Feldkirch/Donau 26.9. Wartbeg o. Aist Dez.13<br />

Lembach Nov.13 Steyregg Dez.13<br />

Grünbach 25.4. Pucking Dez.13<br />

- 29 -


Windhaag b. Fr. 27.6. Bad Zell Dez.13<br />

Altenfelden 10.9. Leopoldschlag Dez.12<br />

Ottensheim 11.11. Gutau Jän.14<br />

Putzleinsdorf Lasberg 01.Jän<br />

St.Ulrich 9.12. St.Oswald Dez.13<br />

Gramastetten Hirschbach Mär.14<br />

Innerschwand am<br />

St.Veit i. M. 16.12. Mondsee<br />

Dez.13<br />

St.Georgen a. Walde 13.12. Liebenau Okt.13<br />

Haslach a.Mühl 12.6. St.Leonhard Teilnahme<br />

Kirchberg/Donau 6.9. Sandl Dez.13<br />

Niederkappl 16.Okt St.Willibald Dez.13<br />

Altenberg b.Linz 27.5. Bad Leonfelden Dez.13<br />

Julbach Rainbach Jun.13<br />

Oberkappl Waldburg Dez.13<br />

Jeging Dez.13 Schönau Dez.13<br />

Höhnhart Dez.13 Tragwein Teilnahme<br />

Naarn i.Machland Mai.13 Hagenberg Teilnahme<br />

Kremsmünster Dez.13 Neumarkt Teilnahme<br />

Freistadt Okt.13 Auerbach Dez.13<br />

Haigermoos 08.Nov Fornach Dez.13<br />

Maria Schmolln Dez.13 Traun Dez.13<br />

Stadtamt Perg Nov.13 Taiskirchen Dez.13<br />

Putzleinsdorf Okt.13 St.Peter am Wimberg Dez.13<br />

Aschach/Donau Nov.13 Oberneukirchen Dez.13<br />

St.Veit i. Innkreis Okt.13 Waxenberg Dez.13<br />

Unterw.bach Okt.13 Traberg Dez.13<br />

Adlwang Nov.13 Hofkirchen i. M. Okt.13<br />

Grein Nov.13 Pollham Dez.13<br />

Lohnsburg Nov.13 Schlüsselberg Dez.13<br />

Natternbach<br />

Nov.13<br />

Vöcklabruck Nov.13 Pierbach Teilnahme<br />

Ried i. Riedmark Nov.13 Kirchham Jän.14<br />

Vorchdorf Nov.13 Oberberg am Inn Jän.14<br />

Schenkenfelden Nov.13 Weißenkirchen i. A. Jän.14<br />

Goldwörth Nov.13 Attnang Puchheim Jän.14<br />

Scharnstein Nov.13 Pabneukirchen Jän.14<br />

Perg Dez.13 Lichtenau Jän.14<br />

Perwang Dez.13 St.Oswald b.Haslach Jän.14<br />

Strohheim Dez.13 Hofkirchen i. Traunkreis Jän.14<br />

Aistersheim Nov.13 Ottenschlag i. M. Jän.14<br />

Franking Nov.13 Arnreit Jän.14<br />

Haibach Nov.13 Sierning Jän.14<br />

Pasching Nov.13 St.Florian Jän.14<br />

St.Georgen i. Attergau Nov.13 Nebelberg Jän.14<br />

Kaltenberg Dez.13 Bad Leonfelden Teilnahme<br />

Überackern Dez.13 Altmünster Mär.14<br />

Spital a. Pyhrn Dez.13 St.Agatha Mär.14<br />

Marchtrenk 01.Dez Schalchen Mär.14<br />

Altschwendt Nov.13 Aspach Mär.14<br />

- 30 -


Dorf a.Pram Nov.13 Mitterkirchen Mär.14<br />

St.Martin i. Innkreis Dez.13 Großraming Mär.14<br />

Haibach/Donau Dez.13 Traun Mär.14<br />

St.Konrad Dez.13 Neumarkt i. Hausruck Mär.14<br />

Ottnang Dez.13 Gurten Mär.14<br />

Gaflenz Dez.13 Waldneukirchen Mär.14<br />

Kefermarkt Dez.13 Hofkirchen/Trattbacg Mär.14<br />

Hartkirchen Dez.13 Schwertberg Mär.14<br />

Patting Dez.13 Inzersdorf im Kremstal Mär.14<br />

Berg b.Rohrbach Dez.13 Pettenbach Mär.14<br />

Braunau Dez.13 Kirchberg-Thening Mär.14<br />

Pattigham Dez.13 Auberg Mär.14<br />

Weitersfelden Dez.13 Lenzing Jun.14<br />

Rottenbach Dez.13 Marchtrenk Jun.14<br />

Brunnenthal Dez.13 Steinhaus b. Wels Jun.14<br />

Königswiesen Dez.13 Ansfelden Jun.14<br />

Hörbich Dez.13 Regau Jul.14<br />

Piberbach Dez.13 Weyregg Jul.14<br />

Schörfling/Attersee<br />

Dez.13<br />

Schulvorträge 1. Halbjahr 2014<br />

Im Expertenbeirat für das <strong>Maßnahmenpaket</strong> 23 wurde beschlossen, dass die<br />

Schulvorträge das AAK kein Projekt im Sinne der Schwerpunktsetzung, sondern ein<br />

Instrument für die Schwerpunkte für 2014.<br />

Daher sind diese Schulvorträge projektübergreifend anzusehen, und es werden bei den<br />

Schulvorträgen auch sämtliche Projekte behandelt.<br />

Diese Vorträge stellen eine elementare<br />

Informations- und Bewusstseinsbildungsmaßnahme<br />

dar, entsprechend dem Anti<br />

Atom Plan des Landes OÖ.<br />

Darüber hinaus wurde in diesen Vorträgen<br />

das Problem Temelin und die Möglichkeiten<br />

beleuchtet, Strom von atomstromfreien<br />

Anbietern zu beziehen.<br />

Durch diese Schulvorträge konnte in den<br />

vergangenen Jahren ein Netzwerk aufgebaut<br />

werden, das inzwischen weit über die<br />

ursprüngliche Aufgabe, nämlich den<br />

Jugendlichen die Probleme, die Atomenergie auch im „Normalbetrieb“ verursacht und die<br />

Gefahren, die Atomenergie darstellt, näher zu bringen.<br />

So nehmen Schüler und Schülerinnen an Veranstaltungen des Anti Atom Komitees teil,<br />

oder gestalten Transparente für Aktionen.<br />

Durch den persönlichen Kontakt mit Professoren, Lehrern oder Direktoren gibt es große<br />

Unterstützung der Schulen bei „online“ Aktionen als Multiplikatoren durch die Verbreitung<br />

unserer Nachrichten, Informationen, Formularen oder Unterschriftenlisten und dergleichen.<br />

- 31 -


Wie gut diese Schulvorträge von den Lehrern und Lehrerinnen abgenommen werden zeigt<br />

die Tatsache, dass immer wieder Terminwünsche nicht erfüllt werden können und dass<br />

bereits mit Ende Juni das Plansoll des Projektes „Schulvorträge“ erfüllt werden konnte.<br />

So wurden von Jänner bis Juni 2013 insgesamt 64 Schulvorträge an 26 Schulen in<br />

Oberösterreich durchgeführt, bei denen knapp 1.600 Schüler und Schülerinnen erreicht<br />

werden konnten.<br />

Dies ergibt einen Durchschnitt von etwas über 24 Schülern und Schülerinnen pro Vortrag.<br />

Auch die Erweiterung des AKW Temelin und anderer Atomkraftwerke und die Diskussion<br />

um ein mögliches Atommüllendlager in Boletice, nahe der österreichschen Grenze, und,<br />

wie mehrere Rückmeldungen bestätigen, die die Qualität und Objektivität der Vorträge<br />

trägt zu diesem hohen Interesse an den Schulvorträgen des Anti Atom Komitees bei.<br />

Weiters wurde dargestellt, dass die Atomenergie untauglich ist, einen nennenswerten<br />

Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.<br />

Übersicht über die Schulvorträge im 1. Halbjahr 2014<br />

Datum Schule Anzahl Schüler Datum Schule Anzahl Schüler<br />

Jänner<br />

März<br />

13.1. LWFS Schlierbach 1 27 5.3. BORG Hagenberg 1 24<br />

20.1. BS Mattighofen 2 53 6.3. NMS Vorchdorf 2 59<br />

<strong>23.</strong>1 PTS Neufelden 2 62 14.3. HTBLA Weyer 2 53<br />

24.1. PTS Neufelden 1 28 19.3. BS Mattighofen 2 48<br />

6 170 17.3. PTS Bad Leonfeldden 2 56<br />

Februar 19.3. BS Mattighofen 2 58<br />

5.2. PTS Schlägl 2 33 31.3. BRG Freistadt 1 27<br />

10.2. LWFS Schlierbach 1 22 12 325<br />

11.2. PTS Rohrbach 1 23 April<br />

24.2. HAK Perg 1 25 2.4. BS Rohrbach 1 23<br />

25.2. HAK Perg 2 48 9.4. HTL Grieskirchen 1 33<br />

26.2. HAK Perg 1 27 10.4. KPS Vöcklabruck 2 52<br />

8 178 11.4. PTS Rohrbach 2 59<br />

24.4. PTS Freistadt 2 56<br />

8 233<br />

Mai<br />

Juni<br />

8.5. PTS Freistadt 2 54 4.6. PTS Gmunden 2 53<br />

9.5. PTS Freistadt 2 57 6.6. NMS+ Unterw´bach 2 58<br />

12.5. HAK Eferding 3 96 10.6. KPS Vöcklabruck 1 23<br />

13.5. BRG Freistadt 1 27 13.6. BS Mattighofen 2 54<br />

15.5. LWS Mauerkirchen 1 32 16.6. PTS Gmunden 3 95<br />

20.5. HAK Rohrbach 3 93 <strong>23.</strong>6. PTS Gallneukirchen 2 53<br />

<strong>23.</strong>5. HTL Traun 1 26 25.6. BG Baumg´berg WS 3 96<br />

26.5. BRG Freistadt 1 28 30.6. HLW Perg WS 1 18<br />

27.5. HTBLA Elmberg 1 27 16 450<br />

- 32 -


28.5. HLW Baumg´berg 1 26<br />

16 466<br />

Im 1. Halbjahr 2014 konnten insgesamt 66 Schulvorträge durchgeführt werden und dabei<br />

konnten 1822 Schüler und etwa 50 Lehrer und Professoren erreicht werden.<br />

Dies bedeutet, dass durchnittlich 27,6 Schüler pro Vortrag erreicht werden konnten.<br />

Hier sei auch darauf hingewiesen, dass auch im 1. Halbjahr 2014 nicht alle terminwünsche<br />

erfüllt werden konnten.<br />

Kein Atomstrom in Österreich - Schreiben an Bundespolitiker<br />

Um diesen Sachverhalt der Zertifizierung von Strom, der mit norwegischen<br />

Wasserkraftzertifikaten von Graustrom zu Strom aus Wasserkraft umetikettiert wurde, dem<br />

Bundeskanzler und Vizekanzler, aber auch den Umweltsprechern der Parlamentsfraktion<br />

darzustellen wurde ihnen folgendes Schreiben am Beispiel der ÖVP übermittelt:<br />

Österreichische Volkspartei<br />

BPO Dr. Michael Spindelegger<br />

Lichtenfelsgasse 7<br />

1010 Wien Freistadt, am 26.5.2014<br />

Zertifizierungspflicht für Strom - Stromzertifikate aus Norwegen<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Spindelegger!<br />

In Zuge der Novellierung des Elektrizitätswirtschafts - und – organisationsgesetzes 2013<br />

wurde eine Zertifizierungspflicht für Strom beschlossen.<br />

Nach dieser muss für jede KWh Strom, der an Endkunden geliefert wird, bei der<br />

Kontrollbehörde<br />

e – control ein Herkunftszertifikat vorgelegt werden.<br />

Dies soll gewährleisten, dass jeder Stromkunde in Österreich über die Herkunft seines<br />

Strom informiert ist, und gegebenenfalls seinen Stromanbieter wechseln kann, sollte die<br />

Herkunft (Produktionsart) nicht den Ansprüchen des Stromkunden entsprechen.<br />

Dies wäre grundsätzlich zu begrüßen und ein Schritt zu mehr Transparenz der<br />

Stromkennzeichnung, stünde dem nicht die Möglichkeit des getrennten Handels von Strom<br />

und Stromzertifikaten entgegen.<br />

Dies führte nun im Stromkennzeichnungsbericht 2013 der e – control dazu, dass laut<br />

Presseaussendung der e – control der Anteil von Strom unbekannter Herkunft ( Graustrom,<br />

Entso-E Mix), mit einem Atomstromanteil von rund 26% von 13,9% auf 7,3% gesunken ist.<br />

Dies ist allerdings nur darauf zurückzuführen, dass der Zukauf von vorwiegend<br />

norwegischen Wasserkraftzertifikaten von 17,2% auf mehr als 22% gestiegen ist.<br />

Am tatsächlichen Import von Atomstrom oder Graustrom verändert dies kaum etwas, weil<br />

sich durch die Zertifizierungspflicht an der Einkaufspolitik der österreichischen<br />

- 33 -


Stromhändler nichts ändert.<br />

Auch die e-control bestreitet dies nicht, denn sie hat keine Kompetenz von den<br />

Stromhändlern die Information einzufordern, woher sie ihren Strom zukaufen.<br />

Für die e-control ist nur eine ausgeglichene Bilanz zwischen verkauftem Strom den<br />

vorliegenden Zertifikaten von Bedeutung.<br />

Es ist daher selbstverständlich nach wie vor möglich, Atomstrom zu importieren und an<br />

Endkunden zu verkaufen, dieser ist aber nun mit einem Zertifikat versehen, egal woher das<br />

stammt.<br />

Das Grundübel dieser intransparenten Stromkennzeichnung ist die EU Richtlinie<br />

2009/28/EG nach der der getrennte Handel von Strom und Zertifikaten erlaubt ist.<br />

In einem europäischen „Stromsee“ besteht die einzige Möglichkeit festzustellen, wessen<br />

Strom gekauft wird, darin, wer das Geld dafür erhält.<br />

Im Falle Österreichs stammt die überwiegende Mehrheit dieser Wasserkraftzertifikate, mit<br />

denen in Österreich dann Strom von irgendwoher zertifiziert wird, aus Norwegen.<br />

Dieser Zertifikatehandel führt in Norwegen zu der kuriosen Situation, dass die Norweger<br />

über 95% des Stroms, den sie verbrauchen, in Wasserkraftwerken produzieren (von der<br />

Menge her), durch den Verkauf dieser Wasserkraftzertifikate aber nur mehr 23% Strom<br />

aus erneuerbaren Energieträgern (hauptsächlich Wasserkraft), sich aber dafür 32%<br />

Atomstrom und 45% Strom aus fossilen Energieträgern einhandeln (siehe Grafiken).<br />

Dies ist jedoch für Norwegen ohne Relevanz, weil Norwegen kein EU – Mitgliedsstaat ist<br />

und es keine Stromkennzeichnung auf norwegischen Stromrechnungen gibt und die<br />

Norweger nach wie vor der Meinung sind, Strom aus umweltfreundlicher Wasserkraft zu<br />

verbrauchen.<br />

Aus unserer Sicht bedeutet diese Form der Stromzertifizierung eine klare Irreführung und<br />

Täuschung der Stromkunden, die trotz der EU Richtlinie im Sinne der Transparenz der<br />

Stromherkunft und Fairness gegenüber verantwortungsvollen Stromkunden möglichst<br />

rasch beendet werden sollte.<br />

In Erwartung einer baldigen Stellungnahme verbleibe ich<br />

mit freundlichen Grüßen<br />

Dipl. Ing. Manfred Doppler<br />

Anti Atom Komitee<br />

- 34 -


Ergeht an:<br />

Dr. Michael Spindelegger<br />

BK Werner Faymann<br />

BPO Heinz Christian Strache<br />

Dr. in Eva Glawischnig<br />

Dr. Matthias Strolz<br />

Dr. Kathrin Nachbaur<br />

Mag. Michael Hammer<br />

Hannes Weninger<br />

Werner Neubauer<br />

Matthias Köchl<br />

Michael Pock<br />

Ulla Weigerstorfer<br />

Pressearbeit 1. Halbjahr 2014<br />

Im 1. Halbjahr 2014 wurden sechs selbstständige Presseaussendungen, um unhabhängig<br />

von Pressemeldungen eine möglichst große Verbreitung, über die eigenen Verteilerkreise<br />

hinaus, zu erreichen.<br />

7.2.2014<br />

Riesenandrang zu Atommüll Doku und Diskussion<br />

Eine Mühlviertelpremiere gab es am 4. Februar im Kino Freistadt mit der<br />

Dokumentation des Schweizer Regisseurs über das ungelöste Problem der<br />

Endlagerung von Atommüll.<br />

„Die Reise zum sichersten Ort der Erde“ mit abschließender Podiumsdiskussion<br />

stieß auf derartiges Interesse, dass der Saal zu klein wurde.<br />

Seit den fünfziger Jahren haben sich mit dem Betrieb von Atomkraftwerken weltweit über<br />

350.000 Tonnen hochradioaktiver Atommüll angesammelt, für dessen Endlagerung es bis<br />

heute keine Lösung gibt. Trotzdem wird die Produktion von Atommüll weiter fortgesetzt.<br />

Die Dokumentation schildert die schon fast verzweifelte Suche nach dem „sichersten Ort<br />

der Erde“ bei dem sichergestellt muss, dass dieser Atommüll für die nächste Million Jahre<br />

unschädlich für die Natur endgelagert werden kann.<br />

Der Nuklearphysiker und Endlagerexperte Charles McCombie nimmt den Regisseur Edgar<br />

Hagen mit auf eine Reise in verschiedenste Gegenden der Erde auf der Suche nach einem<br />

geeigneten Standort für ein derartiges Lager.<br />

Selbst ein eingefleischter Atombefürworter wie McCombie muss zugeben, dass ein<br />

Scheitern der Suche durchaus möglich ist.<br />

- 35 -


Vlnr: Dalibor Strasky, Eda Sequens, Gabi Schweiger, LR Rudi Anschober, Manfred Doppler und Bgm. Christian Jachs<br />

Diese Dokumentation zeigt deutlich auf, dass das Problem der Atommüllendlagerung bis<br />

heute völlig ungelöst ist und - aus dem Blickwinkel eines möglichen Scheiterns - es<br />

eigentlich verbrecherisch ist, weiterhin ungebremst Atommüll zu produzieren“, so Manfred<br />

Doppler vom Anti Atom Komitee, der gemeinsam mit Gabi Schweiger von den Freistädter<br />

Müttern gegen Atomgefahr die anschließende Podiumsdiskussion moderierte, an der LR<br />

Rudi Anschober, Bgm. Christian Jachs, Dalibor Strasky, der Anti Atom Beauftragte des<br />

Landes OÖ. sowie Edvard Sequens von der Vereinigung CALLA aus Budweis teilnahmen.<br />

„Auch in dieser Diskussion, bei der auch viele Fragen aus dem Publikum beantwortet<br />

werden konnten, kam deutlich zum Ausdruck, dass auch in Tschechien die Suche nach<br />

einem geeigneten Standort, der auch von der Bevölkerung akzeptiert wird, immer mehr zu<br />

einer schier unlösbaren Aufgabe wird“, so Manfred Doppler weiter und er ergänzt<br />

abschließend: „Es besteht durchaus die Gefahr, dass letztendlich über die Köpfe der<br />

Bürger hinweg entschieden wird und dass nicht mehr die Langzeitsicherheit eines<br />

Endlagers im Vordergrund steht, sondern der Druck einen Standort zu finden.<br />

31.3.2014<br />

Zittern ums Geld – Gemeinden vom Temelinbetreiber CEZ abhängig<br />

In einem offenen Brief haben sich 26 Bürgermeister rund um Temelin von der<br />

tschechischen Regierung den Ausbau von Temelin gefordert, weil diese Gemeinden<br />

allesamt Geldempfänger vom Temelinbetreiber CEZ sind.<br />

In diesem Brief betonen die Bürgermeister, dass die meisten Bewohner in diesen<br />

Gemeinden den Ausbau der Atomkraft in Tschechien befürworten würden, weil alle<br />

Gemeinden ihre Pläne für den Ausbau der Infrastruktur an den Temelinausbau angepasst<br />

- 36 -


hätten. Der Temelinbetreiber CEZ lässt pro Jahr ca. 47 Millionen Kronen in die<br />

Gemeindekassen sprudeln.<br />

„Egal, ob die Renovierung einer Straße, beim Neubau eines Schwimmbades oder das<br />

Gratisessen in Kindergärten. Diese Investitionen sind nur möglich, wenn wieder reichlich<br />

Geld von CEZ fließt, alles ist von den Zahlungen von CEZ abhängig. Damit erkauft sich<br />

CEZ auch die Zustimmung der Leute zu Temelin und alles auf Kosten der tschechischen<br />

Stromkunden“, so Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.<br />

„In diesem offenen Brief fordern die Bürgermeister auch den Ausbau von Temelin und<br />

betonen, dass die Sicherstellung von Energiebedürfnissen Tschechiens eine primäre<br />

Aufgabe der tschechischen Regierung sei, obwohl jeder weiß, dass der Ausbau von<br />

Temelin nur eine Steigerung des Stromexportes bedeuten würde“, so Manfred Doppler<br />

weiter und ergänzt abschließend: „Ignoriert wird von den Bürgermeistern auch, dass der<br />

Ausbau von Temelin völlig unwirtschaftlich ist, und nur durch massive Investitionskredite<br />

an den Betreiber möglich ist, und noch dazu CEZ eine wertgesicherte Preisgarantie für<br />

Strom über mehrere Jahrzehnte einfordert. Damit wird erneut deutlich, dass Atomstrom<br />

alles andere als billig ist. Die Atomgegner haben das immer betont, aber nun haben es die<br />

Atomlobbyisten auch zugegeben.“<br />

4.4.2014<br />

Teuerste Energie und Menschen in Geiselhaft - Der bayerische<br />

Kabarettist Gerhard Polt fand klare Worte zur Atomenergie und den<br />

Stromversorgern.<br />

Der Münchner Gerhard Polt, der Ende März im Salzhof auftrat, erklärte sich spontan<br />

zu einem Gespräch mit dem Anti Atom Komitee bereit, um seine Meinung zur<br />

Atomenergie und den Machenschaften der Stromindustrie offen zu sagen. Er nimmt<br />

sich kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, Missstände in Wirtschaft und<br />

Politik aufzuzeigen.<br />

„Auch er ist davon überzeugt, dass<br />

Atomenergie die teuerste<br />

Energieform ist, wenn man nur<br />

ansatzweise die wahren Kosten<br />

berücksichtigt, die Atomenergie<br />

verursacht“, so Manfred Doppler<br />

vom Anti Atom Komitee.<br />

Polt ist auch mit dem deutschen<br />

Nuklearmediziner Edmund<br />

Lengfelder befreundet, der seit<br />

Jahren auf der Seite der<br />

Atomgegner gegen diese letztlich<br />

unbeherrschbare Energieform<br />

auftritt.<br />

Polt fordert ebenso eine umfassende Haftpflichtversicherung für alle AKW ein und meinte:<br />

„Nicht einmal eine chemische Reinigung darf ohne Haftpflicht betrieben werden, ein AKW<br />

- 37 -


aber schon. Ich hoffe dass die Deutschen die Energiewende durchziehen, denn ein<br />

Industrievolk ohne AKWs, das wäre ein Leuchtturm.“<br />

„Aber die großen Stromfürsten, die AKW Betreiber und der Staat stecken unter einer<br />

Decke. Die Menschen werden in Geiselhaft genommen und beim Atommülllager ASSE im<br />

Wendland hat die stattliche Kontrolle total versagt. Es ist eine Sauerei, jetzt zahlt wieder<br />

einmal der Steuerzahler“, so Polt abschließend.<br />

7.4.2014<br />

Förderungen für neue AKW bestätigen – Atomkraft ist nicht<br />

selber überlebensfähig.<br />

Freistadt (OTS) - Die Entscheidung der britischen Regierung in England ein neues<br />

AKW zu bauen, mag als Rückschritt in Richtung Atomkraft erscheinen, zeigt aber,<br />

dass Atomenergie ohne staatliche Förderungen am Ende ist. Das Anti Atom Komitee<br />

begrüßt das klare NEIN der Bundesregierung zu den staatlichen Preisgarantien und<br />

fordert auch ein klares NEIN zu staatlichen Krediten.<br />

„Mit den Forderungen nach staatlichen Krediten und Preisgarantien für unrentablen<br />

Atomstrom hat sich die Atomlobby selber des Arguments von der ach so billigen Atomkraft<br />

beraubt und ist eine Bankrotterklärung der Atomlobby“, so Manfred Doppler vom Anti Atom<br />

Komitee.<br />

Noch schwerer als die Kredite und Bürgschaft der Briten für den Großteil der<br />

Investitionssumme, wiegt der zugesicherte und wertgesicherte Strompreis von fast 11<br />

Cent pro Kilowattstunde und das auf 35 Jahre. Die Aktionäre werden die Dividenden und<br />

die Briten die Rechnung dafür präsentiert bekommen.<br />

„Diese Wertsicherung widerspricht klar dem EU - Wettbewerbsrecht, denn solche<br />

„contracts for difference“ sind nicht als Lebenserhaltungssystem der Atomindustrie<br />

gedacht“, stellt Manfred Doppler weiter fest und ergänzt: „ Auch in Tschechien gibt es die<br />

gleichen Bestrebungen, den Ausbau von Temelin wettbewerbswidrig auf Kosten der<br />

Steuerzahler zu finanzieren und sich durch Preisgarantien vom Steuerzahler die Defizite<br />

bezahlen zu lassen.“<br />

Das Anti Atom Komitee begrüßt daher das klare NEIN zu Preisgarantien für unrentablen<br />

Strom aus AKWs, möchte die Bundesregierung aber eindringlich daran erinnern, dass<br />

nicht nur diese „contracts for difference“, sondern auch die Vergabe von staatlichen<br />

Krediten für den Bau von Hinkley Point C einen Bruch des Wettbewerbsrechtes darstellen.<br />

„Die Bundesregierung muss daher auch zu den staatlichen Krediten klar NEIN sagen und<br />

dies in Brüssel entsprechend ablehnen“, fordert Manfred Doppler abschließend.<br />

- 38 -


24.4.2014<br />

Hochrangige Diskussionsveranstaltung in Wullowitz<br />

In einer Publikumsdiskussion mit Medienbeteiligung stellen sich der Vizepräsident<br />

des Europäischen Parlaments Othmar Karas und die Innenministerin Johanna Mikl-<br />

Leitner brisanten Fragen zum Thema Atomenergie in Europa an der Grenze im<br />

Franzosenhof.<br />

Am Freitag, den 2. Mai 2014 um 9:30 Uhr veranstaltet das Anti Atom Komitee im<br />

Franzosenhof in Wullowitz eine Diskussionsrunde mit Medien- und Bürgerbeteiligung mit<br />

dem Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments und der Innenministerin.<br />

„Wir freuen uns, dass wir interessierten Bürger_innen die Möglichkeit bieten können,<br />

brennende Fragen direkt an den Vizepräsidenten und die Innenministerin stellen können“,<br />

so Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.<br />

Die Bestrebungen von England, Milliardensubventionen für den Bau von völlig<br />

unwirtschaftliche Atomkraftwerken vom Staat auf Kosten der Steuerzahler zu erhalten,<br />

könnte auch Nachahmer in anderen EU Staaten auf den Plan rufen. Daher ist es immens<br />

wichtig, diese Versuche, die klar dem EU Wettbewerbsrecht widersprechen, bereits im<br />

Ansatz unterbunden werden. Dies kann für das Ende der Atomenergie in Europa<br />

mitentscheidend sein. Am Freitag können sie eine klare Ablehnung direkt von den<br />

Politikern einfordern. Kommen sie und nützen sie die Gelegenheit. Auch die Vertreter der<br />

Medien sind selbstverständlich recht herzlich eingeladen“, so Manfred Doppler<br />

abschließend.<br />

Die voraussichtlichen Themen lauten:<br />

1. Preisgarantien in Form von „Contracts for Difference“ am Beispiel des britischen<br />

AKWs Hinkley Point C (Verstoß gegen das EU-Wettbewerbsrecht)<br />

2. Position der zukünftigen EU-Kommission – Einfluss des Parlaments auf die<br />

Kommission<br />

3. Atomstrom in Österreich – verpflichtende Stromzertifizierung im Zusammenhang mit<br />

der Verwendung ausländischer Wasserkraftzertifikate in Österreich<br />

22.5.2014<br />

EU – Spitzenkandidat_innen stimmen mit Forderungen des Anti Atom<br />

Komitees überein.<br />

Freistadt(OTS) - In Europa stehen nach der EU – Wahl Entscheidungen an, die<br />

über den Ausstieg Europas aus der Atomenergie mitentscheidend sein können.<br />

Auch die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments spielt eine<br />

maßgebliche Rolle bei richtungsweisenden Entscheidungen.<br />

Das Anti Atom Komitee fordert daher von österreichischen EU –<br />

Spitzenkandidaten_innen eine länderübergreifende Initiative. Preisgarantien für<br />

- 39 -


Strom aus neuen AKWs oder lächerliche Haftpflichtsummen bei AKW Unfällen<br />

stellen massive Wettbewerbsverzerrungen zugunsten der Atomlobby dar.<br />

Das Anti Atom Komitee traf in den vergangenen Wochen mit Otmar Karas, Paul Rübig<br />

(ÖVP), Josef Weidenholzer (SPÖ), Franz Obermayr (FPÖ) und Michel Reimon (Die<br />

Grünen), mit österreichischen und oberösterreichischen Spitzenkandidaten zusammen,<br />

um die Forderung nach einer länderübergreifenden Initiative des EU -Parlaments gegen<br />

Versuche der Atomlobby, das Wettbewerbsrecht der EU auszuhebeln, persönlich zu<br />

deponieren.<br />

„Es ist erfreulich, dass für unsere Vertreter in Brüssel das Ansinnen der Atomlobby,<br />

durch Preisgarantien für unrentablen Strom aus neuen AKWs in Form von<br />

hochspekulativen „contracts for difference“ das Investitionsrisiko auf den Steuerzahler<br />

abzuwälzen, ein massiver Versuch ist, elementare Prinzipien der EU zu torpedieren“,<br />

so Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.<br />

„Auch die lächerlich geringen Haftungssummen stellen für die EU - Kandidaten einen<br />

unzulässigen Wettbewerbsvorteil für AKW Betreiber dar. Darüber hinaus bedeuten sie<br />

auch, dass im Falle eines Atomunfalles die Bevölkerung nicht nur den Schaden hat,<br />

sondern dafür auch noch bezahlt, wenn der Staat für den AKW Betreiber einspringen<br />

muss“, so Manfred Doppler weiter und ergänzt abschließend: „Trotz aller Zusagen der<br />

Parlamentarier werden wir sehr genau darauf achten, ob diese Zusagen auch in<br />

Brüssel noch gültig sind.“<br />

Weitere Tätigkeiten und Aktivitäten<br />

... ausgestrahlt - Das Anti Atom Komitee im Freien Radio Freistadt<br />

Seit September 2008 gestaltet das Ani Atom Komitee ein eigenes Pogramm im Freien<br />

Radio Freistadt. Unter dem Titel „...ausgestrahlt“ kann man diese Sendungen jeden<br />

zweiten Dienstag im Monat von 17:00 Uhr bis 17:45 Uhr auf der Frequenz 107,1 MHz oder<br />

103,1 MHz im unteren Mühlviertel und im Zentralraum bis Kirchdorf oder fast bis Regau an<br />

der Westautobahn empfangen.<br />

Wiederholt wird die Sendung am darauf folgenden Freitag um 8:00 Uhr und Sonntag um<br />

12:00 Uhr.<br />

Gestaltet und moderiert werden die Sendungen, die live ausgestrahlt werden, von Elfi<br />

Guttenbrunner, Manfred Doppler und Sandra Wagner.<br />

Das Anti Atom Komitee ist mit diesen<br />

Radiosendungen noch näher an der<br />

Bevölkerung und liefert aktuelle<br />

Informationen, die über die üblichen<br />

Medienberichte hinausgehen. Sehr viele<br />

unserer Aktivitäten, wie Lobbying bei<br />

politischen Entscheidungsträgern,<br />

Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung und<br />

vieles andere mehr, laufen ohne mediale<br />

Berichterstattung im Hintergrund.<br />

Neben den aktuellen Berichten, informieren wir auch über die Tätigkeiten des Anti Atom<br />

Komitees laden auch immer wieder Gäste zu verschiedenen Themen zu uns ins Studio.<br />

- 40 -


Man kann die Sendungen auch im Internet unter www.frf.at im Audioarchiv unter dem<br />

Suchbegriff „ausgestrahlt“ als livestream nachhören oder downloaden.<br />

Diese Radiosendungen wurden auch im 1. Halbjahr 2014 durchgeführt und in den sechs<br />

Sendungen wurde sowohl über aktuelle Ereignisse die Anti Atom Arbeit betreffend,<br />

Endlagerdiskussion als auch über allgemeine Umweltthemen (Atomenergie als<br />

Klimaretter?) und untenstehende Themen berichtet.<br />

Im 1. Halbjahr 2014 haben 5 Sendungen stattgefunden:<br />

11. Februar 2014<br />

Themen: Dokufilm „Die Reise zum sichersten Ort der Erde“ Grundproblematik des<br />

Atomenergie, Wasserkraftzertifikate – Darstellung der Situation<br />

11. März 2013<br />

Themen: Gedanken zum 3. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima –<br />

Schilderung der aktuellen Situation – radioaktives Wasser Entschädigung der Opfer –<br />

15. April 2013<br />

Themen: Stopp der Ausbaupläne von Temelin – Preisgarantien – contracts for difference<br />

13. Mai 2013<br />

Themen: EU Wahl EU Position Hinkley Point C Staatsgarantien - Haftpflicht von AKWs<br />

10. Juni 2013<br />

Nach der EU Wahl – mögliche Auswirkungen auf die Atomenergie in Europa - Fragen und<br />

Antworten der politischen Parteien<br />

Das Anti Atom Komitee im dorf TV<br />

Die aktuelle Situation verlangt, dass auch die Anti Atom Organisationen verstärkt neue<br />

Medien nützen müssen, um den ständig wachsenden Anforderungen an<br />

Informationsschienen gerecht zu werden.<br />

Wir haben beschlossen, auch diese Schiene zu nützen, um Informationen an die<br />

Bevölkerung zu bringen, die über die herkömmlichen Medien im Funk- oder Printbereich<br />

hinausgehen.<br />

Informationsschiene ist deshalb sehr interessant, weil der Sender über DVB-T digital in<br />

ganz Oberösterreich empfangen werden kann und daher grundsätzlich viele Zuseher<br />

erreichen kann.<br />

Momentan ist noch viel Arbeit nötig, um das „dorf-TV“ einer breiten Bevölkerungsschicht<br />

bekannt zu machen.<br />

- 41 -


Im 1. Halbjahr 2014 wurden zwei Sendungen produziert.<br />

12. März von 18:30 – 19:30 Uhr<br />

Moderation: DI Manfred Doppler<br />

Studiogäste: DI Dalibor Strasky, Anti Atom Beauftragter des Landes OÖ<br />

Bernd Scheibner, Vizevorsitzender der bayerischen Pattform gg, Atomgefahr<br />

Themen: Situation der Atommulllagersuche in Tschechien, deutsche Zwischenlager am<br />

Beispiel Asse und Gorleben<br />

21. Mai von 18:30 – 19:30 Uhr<br />

Moderation: DI Manfred Doppler<br />

Studiogäste: MEP Mag. Franz Obermayr (FPÖ), LAbg. Ulrike Schwarz (Die Grünen),<br />

LAbg. Georf Ecker (ÖVP) und LAbg. Harald Baumgartner (SPÖ)<br />

Themen: EU – Wahl, Subventionierung von Atomstrom durch „contracts for difference“<br />

Schwerpunkte der Fraktionen im EP nach der Wahl<br />

Schulworkshops<br />

Neben den laufenden Schulvorträgen versuchte das Anti Atom Komitee im 1. Halbjahr<br />

2014 einen neuen Weg der Informationsvermittlung zu gehen, der einen anderen Zugang<br />

zu den Jugendlichen zu finden, um die Ansätze im Anti Atom Plan einzubinden.<br />

Dazu wird in kleinen Gruppen mit den Brettspiel „NUKE STOP“ spielerisch auf die<br />

Themenbereiche Atomenergie und Alternativen dazu, Ausbau erneuerbarer Energieträger<br />

eingegangen.<br />

Dieses Spiel wurde von der Anti Atom offensive des Landes und von privaten Sponsoren<br />

finanziert.<br />

Dies erfolgt jedoch während des Spieles in Form von Fragen auf Karten, die die Spieler<br />

gegenseitig beantworten müssen, oder sich eben Fragen ergeben, die nicht beantwortet<br />

werden. Nach dem Spiel besteht die Aufgabe darin, Fragen zu erstellen, die sich aus dem<br />

Spiel, oder auch spontan aus Interesse ergeben haben.<br />

Diese Fragen werden aufgeschrieben und an rotierend an die nächste Gruppe<br />

weitergegeben, die dann versucht, diese Fragen zu beantworten.<br />

Dazu sind alle Informationsquellen (auch Internet) erlaubt, weil des Ziel nicht darin besteht,<br />

Fragen unbeantwortet zu lassen, sondern sich damit zu beschäftigen, Antworten zu finden<br />

und auch „moderne Medien“ einzubinden. Die Antworten werden dann auf Flipcharts allen<br />

Workshopteilnehmern_innen vorgestellt und diskutiert.<br />

Damit soll erreicht werden, dass sich die Teilnehmer nicht mit vorgegebenen<br />

Diskussionsinhalten auseinandersetzen müssen, sondern die Aufgaben in eigener Form<br />

abarbeiten können.<br />

- 42 -


Im 1. Halbjahr 2014 haben dazu zwei Workshops stattgefunden.<br />

Am 24. Juni im Europagymnasium Baumgartenberg mit insgesamt 45Teilnehmern .<br />

Am 30.Juni fanden an der HLW Perg ebenfalls zwei Workshops statt, zu denen sich<br />

ebenfalls über 40 Teilnehmer_innen angemeldet haben.<br />

Infoaktionen<br />

Entsprechend den Projektvorgaben wurden im ersten Halbjahr 2014 laufend Infoaktionen<br />

und Verteilaktionen durchgeführt, die durch den Mangel an Informationsmaterial aus<br />

finanziellen Gründen, allerdings nur eingeschränkt möglich waren.<br />

Dabei standen die Atomkatastrophe von Fukushima, der Umstieg auf einen<br />

atomstromfreien Stromanbieter und der geplante Ausbau des AKW Temelin als Themen im<br />

Vordergrund.<br />

Das Anti Atom Komitee bot in diesem Zusammenhang den Stromkunden auch aktive<br />

Hilfestellung zum Stromanbieterwechsel an, wobei jedoch sehr darauf geachtet wurde,<br />

dass keine Werbung gemacht wird, sondern das Stromangebot der einzelnen Firmen<br />

objektiv durchleuchtet wurde, um eine Basis für die Entscheidungsfindung zu schaffen.<br />

Wie schon in den vergangenen Jahren festgestellt werden konnte, ist der monetäre Faktor<br />

ein sehr bestimmender und die Bereitschaft, den Anbieter zu wechseln ergibt sich oft nur<br />

nach sehr intensiven Informationsgesprächen und der Darstellung der<br />

Rahmenbedingungen und die Relativierung möglicher Mehrkosten beim Strom.<br />

Es zeigte sich aber, dass in diesem Bereich noch viel Informations- und Aufklärungsarbeit<br />

in der Bevölkerung notwendig sein wird und das Anti Atom Komitee wird diese<br />

Informationstätigkeit weiter fortführen.<br />

Diese Verteilaktionen werden auch im 2. Halbjahr 2014 fortgesetzt mit dem Ziel, möglichst<br />

vielfältige Informationen an die Bevölkerung zu bringen.<br />

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Informationsmaterial finanziert werden kann.<br />

Übersicht über die Info und Verteilaktionen im 1. Halbjahr 2014 (erreichte Personen in<br />

Klammer)<br />

Jänner:<br />

31.1. Hauserhof und Bahnhof Linz (120 )<br />

Februar:<br />

12.2 Elfi Guttenbrunner Lesung in Bad Kreuzen ( 150 )<br />

März:<br />

12.3. dorfTV mit Gästen (20)<br />

20.3. Elfi Guttenbrunner, Seniorenbund Generalversammlung Hirschbach (145)<br />

26.3. St. Oswald, Lasberg, S. Wagner, E. Guttenbrunner, Plakate u. Verteiler (50)<br />

27.3. Freistadt, S. Wagner, Plakate<br />

28.3. Sandl, Windhaag, E. Guttenbrunner, Plakate u. Verteiler (30)<br />

- 43 -


April:<br />

3.4. Freistadt Innenstadt, Einkaufszentren, Schulen S. Wagner, Verteiler u. Info<br />

Mai:<br />

7.5. Lesung Perg, E. Guttenbrunner (140)<br />

8.5. Lesung St. Oswald, E. Guttenbrunner (120)<br />

9.5. Bezirksveranstaltung, Salzhof Freistadt, E. Guttenbrunner (250)<br />

Juni:<br />

18.6. Hirschbacher Bergkräuter, Vereinvorstellung + Infos M. Doppler (20)<br />

Ergänzende Tätigkeiten zur Umsetzung der Projekte<br />

Neben projektspezifischen Tätigkeiten müssen eine Reihe von regelmäßig anfallenden<br />

Arbeiten erledigt werden, die eine wesentliche Basis für die Umsetzung der Projekte sind.<br />

1 Medienmonitoring in Österreich (Doppler)<br />

2 Bearbeitung aller e-mails zwischen den verschiedenen NGO´s (Doppler)<br />

3 Aufrechterhaltung des Informationsflusses zwischen den NGO´s (Doppler)<br />

4 Koordination der Tätigkeiten innerhalb des AAK (Doppler, Guttenbrunner, Wagner)<br />

5 Pressearbeit in Österreich (Doppler, Guttenbrunner)<br />

6 Allg. administrative Arbeiten (Doppler, Wagner)<br />

Informationsmaterialien<br />

Für die Informationsstände und Verteilaktionen stehen folgende Informationsmaterialien<br />

zur Verfügung:<br />

Infoblatt Atomstrom<br />

Infoblatt „Bekommt Strom doch ein Mascherl“<br />

Anti Atom Folder<br />

27 Ausgaben „Anti Temelin Post“<br />

Aufkleber in verschiedenen Größen<br />

Als wertvolle und allgemein informative Informationsquelle stehen ein Video über die<br />

Kernenergie im Allgemeinen und Temelin im Speziellen und eine Power Point Präsentation<br />

zur Verfügung.<br />

Parallel zu den oben genannten Aktivitäten führen Elfi Guttenbrunner u. Sandra Wagner zu<br />

diesen Themen laufend Verteilaktionen vorwiegend bei Märkten in Linz (Südbahnhofmarkt,<br />

Grünmärkte, Einkaufszentren usw.)und Freistadt und Umgebung(Bauernmarkt,<br />

Einkaufszentren usw.) und Elfi Guttenbrunner nützt gleichzeitig die vielen<br />

Fremdveranstaltungen, an denen sie teilnimmt, um Aufklärungsarbeit zu leisten und<br />

Informationsmaterial zu verteilen.<br />

- 44 -


Ehrenamtliche Tätigkeiten der Vereinsmitglieder<br />

Es muss festgehalten werden, dass der Obmann des Anti Atom Komitees sämtliche<br />

Leistungen für den Verein ehrenamtlich erbringt. Dies bezieht sich nicht nur auf den<br />

Zeitaufwand für Vorstandssitzungen, allg. Besprechungen, Strategiesitzungen,<br />

Vorsprachen bei Politikern Teilnahme an Veranstaltungen und dgl., sondern auch auf die<br />

angefallenen Reisekosten, die nicht verrechnet wurden.<br />

Selbiges gilt auch für die Vorstandsmitglieder des Anti Atom Komitees, die ihre Leistungen<br />

für den Verein ehrenamtlich erbringen. Sämtliche Vorstandssitzungen, Besprechungen<br />

dazu und dgl. erfolgen nicht nur von den Vorstandsmitgliedern, sondern auch von den<br />

Beschäftigten des Vereines in ehrenamtlicher Tätigkeit.<br />

Seitens des Vorstandes, der Mitglieder und der Mitarbeiter des Anti Atom Komitees wurden<br />

im 1. Halbjahr 2014 über 150 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit für den Verein geleistet.<br />

- 45 -


- 46 -


Atomkraftwerke kommen<br />

den Bürger teuer zu stehen:<br />

Die Errichtung bezahlt er mit<br />

seinem Geld, den Betrieb mit seiner<br />

Gesundheit und einen Unfall<br />

mit seinem Leben.<br />

© Germund Fitzhum (*1938),österreichischer Aphoristiker<br />

Quelle: >> Der Literat im Caféhaus

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!