11.09.2014 Aufrufe

BNA Germany Oktober 2010 - TEASER

No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture. The magazine and its content (text, graphics and pictures) are strictly copyrighted© by BNA GERMANY®. All rights reserved. Any illegal use without our authorization will be reported as a crime.

No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture.
The magazine and its content (text, graphics and pictures) are strictly copyrighted© by BNA GERMANY®. All rights reserved. Any illegal use without our authorization will be reported as a crime.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Melodramen über todkranke Protagonisten führen zwangsläufig<br />

zu Hrishikesh Mukherjee. Nagesh Kukunoors lange<br />

konservierter Film „Aashayein“ tut genau dies. Der Film<br />

zeigt eine Szene, in welcher sich der Held den Film „Anand“<br />

zusammen mit einem Krebspatienten, mit dem er zusammen<br />

im Hospiz ist, anschaut. Aber es gibt einen spürbaren<br />

Unterschied zwischen „Anand“ und „Aashayein“. In dem<br />

1971 gedrehten Film mit Rajesh Khanna in der Hauptrolle<br />

lehrt der Protagonist die Welt um ihn herum ein oder zwei<br />

Dinge über das Leben und seine vielen Wunder vor seinem<br />

vorzeitigen Tod. In „Aashayein“ ist es der kranke Held,<br />

dem am Ende seines Lebens unzählige Lektionen vermittelt<br />

werden, die ihm von anderen ebenfalls schwer kranken<br />

Männern und Frauen gelehrt<br />

werden. Im Mittelpunkt<br />

der Geschichte steht<br />

ein attraktiver männlicher<br />

Protagonist - ein zwanghafter<br />

Spieler und Kettenraucher<br />

- der seine<br />

wohlverdiente Strafe unter<br />

schrecklichen Umständen<br />

erhält. Er erfährt, dass er<br />

Lungenkrebs hat und seine<br />

Lunge kurz davor ist, ihren<br />

Dienst zu versagen. Während<br />

die ganze Emotionalität<br />

dieser tragischen<br />

Situation leicht zu begreifen<br />

ist, macht der Film keinen Versuch zwanghaft herzzerreißend<br />

zu wirken. Er schlägt einfach einen schönen Bogen<br />

und wirkt nur manchmal etwas zu träge. Aber wenn Sie<br />

Filme vornehm und zurückhaltend lieben, auch wenn sie<br />

sich mit so drängenden Fragen wie Leben und Tod beschäftigen,<br />

dann könnte „Aashayein“ Ihnen gefallen. Wenn<br />

nicht, dann wird Ihnen wahrscheinlich Kukunoors zurückhaltender<br />

Erzähl-Stil ein bisschen träge erscheinen. Aber<br />

das ist einer der interessantesten Aspekte an Kukunoors<br />

Filmen. Er hat sich bisher noch nie an die Spielregeln der<br />

Branche gehalten. Er hat es geschafft es, seinen Weg durch<br />

und rund um Bollywoods Labyrinth zu finden, ohne seine<br />

eigenen Vision zu verlieren.Kukunoor hat bisher jedes Mal<br />

Pech gehabt hat, wenn er sich mit Mainstream-Kino versuchte<br />

- wie zum Beispiel mit „Bombay To Bangkok“ und<br />

„8x10 Tasveer“. „Aashayein” entspricht weit mehr seinem<br />

Stil. Mit fast der Hälfte der Filme, die er bisher gedreht hat<br />

seit seinem Debüt 1998 mit „Hyderabad Blues“ und seinen<br />

darauf folgenden Filmen „Rockford“, „Iqbal“ und „Dor“<br />

erntete er positive Kritiken und hat wiederholt bewiesen,<br />

dass man in Bollywood zu seinen eigenen Bedingungen<br />

14 <strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong> <strong>BNA</strong> <strong>Germany</strong><br />

FILM REVIEW<br />

Aashayein<br />

Kukunoor behauptet mit seinem neusten Film<br />

seinen Platz in Bollywood<br />

John Abraham in „Aashayein“<br />

und in seinem eigenen Tempo überleben kann. Der wunderschön<br />

gedrehte Film „Aashayein“ ist noch ein weiterer<br />

Beweis dafür. Kaum dass der Zuschauer sitzt, fängt der<br />

Film bereits mit einer Schlüsselszene an: Rahul Sharma<br />

(gespielt von John Abraham), ein sorgloser Mann und<br />

Kettenraucher ist beim Arzt, der ihm gerade die Diagnose<br />

Lungenkrebs mitteilt, eine Diagnose, die Rahul anfangs<br />

noch auf die leichte Schulter nimmt. Als er seiner Lebensgefährtin<br />

(gespielt von Sonal Sehgal) von der Diagnose<br />

berichtet, besteht diese darauf, bis zum Ende an seiner<br />

Seite zu sein. Rahul jedoch beschließt, sie zu verlassen,<br />

aber nicht ohne ihr einen großen Teil seines Glücksspiel-<br />

Gewinnes zu schenken, den er gerade gewonnen hat. Die<br />

düstere Stimmung steht im<br />

Kontrast zu mit dem hell<br />

erleuchteten Hospiz, in dem<br />

er den letzten Monat seines<br />

Lebens verbringt. Als Rahul<br />

dort ankommt, hat er nur ein<br />

paar Klamotten bei, einen<br />

Batzen Bargeld und ein Plakat<br />

von „Jäger des verlorenen<br />

Schatzes“. Er hat<br />

immer noch ein paar Träume<br />

und einer von ist, zu<br />

„Indiana Jones“ zu werden.<br />

Aber er entdeckte im Hospiz<br />

mehr als nur Träume: eine<br />

reale Welt, wo der Tod vor<br />

der Türe steht und das Leben wirklich wichtig ist. Rahul<br />

muss sich mit einer Vielzahl von Hospiz-Insassen auseinandersetzen:<br />

die couragierte Teenager-Krebs-Patientin<br />

(Anaitha Nair), die ein Auge auf ihn geworfen hat, ein<br />

alternder Mann (Girish Karnad), der nicht mehr sprechen<br />

kann, eine betuchte ehemalige Prostituierte (Farida Jalal),<br />

die HIV-positiv ist und ein kleiner Junge (gespielt von<br />

Ashwin Chitale), der bereits in seinem jungen Alter viel<br />

Weisheit besitzt.<br />

Nun ist die große Frage: Kann John Abraham der Rolle<br />

gerecht werden? Auf jeden Fall lässt er sein Publikum nicht<br />

vergessen, wer er ist. Im Endeffekt macht der Schauspieler<br />

eine gute Figur und schafft den Übergang vom jungen zum<br />

reifen Schauspieler.<br />

Saibal Chatterjee<br />

Cast: John Abraha, Sonal Sehgal, Anaitha Nair,<br />

Girish Karnad, Ashwin Chitale, Farida Jalal<br />

Regisseur: Nagesh Kukunoor<br />

Produzent: Percept Picture Company / T-Series<br />

Release-Datum:27.August <strong>2010</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!