BNA GERMANY® - März April 2015
No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture Cover Story Kajol, exklusive Interviews mit Kajol, Regisseur Anup Singh (Qissa), Regisseur Bobby Khan (Ek Paheli Leela) und Schauspielerin Sunny Leone (Ek Paheli Leela); alle Gewinner der diesjährigen AIFA (Annual Indian Film Awards), Hindi Film Previews und Reviews, Indische Bundesstaaten: Karnataka, News, Indisch Kochen und vieles mehr. No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture. The magazine and its content (text, graphics and pictures) are strictly copyrighted© by BNA GERMANY®. All rights reserved. Any illegal use without our authorization will be reported as a crime.
No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture
Cover Story Kajol, exklusive Interviews mit Kajol, Regisseur Anup Singh (Qissa), Regisseur Bobby Khan (Ek Paheli Leela) und Schauspielerin Sunny Leone (Ek Paheli Leela); alle Gewinner der diesjährigen AIFA (Annual Indian Film Awards), Hindi Film Previews und Reviews, Indische Bundesstaaten: Karnataka, News, Indisch Kochen und vieles mehr.
No.1 Magazine for Indian Cinema & Culture. The magazine and its content (text, graphics and pictures) are strictly copyrighted© by BNA GERMANY®. All rights reserved. Any illegal use without our authorization will be reported as a crime.
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<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
1
2 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
EDITORIAL<br />
ENTDECKEN SIE MIT <strong>BNA</strong> <strong>GERMANY®</strong> DIE<br />
VIELFALT DES INDISCHEN KINOS UND DER<br />
INDISCHEN KULTUR<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
eigentlich hatten wir für diese Ausgabe Akshay Kumar als<br />
Cover-Story geplant, da Sie für ihn abgestimmt hatten.<br />
Doch dann erhielten wir ein Interview-Angebot für Kajol,<br />
die gerade in den Startlöchern steht und in Kürze mit den<br />
Dreharbeiten zu ihrem ersten Film nach fast 5-jähriger<br />
Pause steht. Und ja, Sie ahnen es: sie wird mit niemand<br />
geringerem als Shahrukh Khan vor der Kamera stehen.<br />
Doch wir haben auch viele weitere interessante Interviews für Sie geführt: zum<br />
einen sprachen wir mit Regisseur Anup Singh über seinen Film „Qissa“, der<br />
jetzt auch in Indien angelaufen ist und zum anderen führten wir im Rahmen<br />
unseres Film Specials über „Ek Paheli Leela“ Interviews mit dem Regisseur<br />
dieses Films, Bobby Khan, und mit der Hauptdarstellerin Sunny Leone.<br />
Dann stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe die Gewinner der diesjährigen AIFA<br />
Awards vor und geben Ihnen eine detaillierte Analyse der Abstimmungsergebnisse.<br />
In unserer Reihe über die indischen Bundesstatten stellen wir<br />
Ihnen diesmal Karnataka vor, haben einen Vorbericht über die Miss India Italy<br />
Wahlen <strong>2015</strong>, die nächsten Monat in Mailand stattfinden und präsentieren<br />
Ihnen das Model Sejal Mandavia, die von unseren Fotografen Shiraz Henry in<br />
Goa abgelichtet wurde.<br />
Selbstverständlich finden Sie auch, wie gewohnt, die neusten Hindi-Film<br />
Reviews und Previews und Aktuelles aus der indischen Filmindustrie in dieser<br />
Ausgabe.<br />
Ihr Feedback, Kritik und Anregungen sind uns jederzeit willkommen. Schreiben<br />
Sie uns einfach eine E-Mail an info@bna-germany.com. Sollten Sie eine Ausgabe<br />
unseres Print-Magazins, das zwischen 2010 und 2013 erschienen ist,<br />
verpasst haben, so können Sie Einzelhefte nach wie vor jederzeit bequem<br />
nachbestellen, indem Sie uns an die oben genannte Adresse eine E-Mail<br />
schicken.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
3
INHALT<br />
MÄRZ / APRIL <strong>2015</strong><br />
FILM BUSINESS:<br />
Interview mit Anup Singh<br />
Seite 28<br />
COVER STORY:<br />
Kajol<br />
Seite 36<br />
ENTERTAINMENT NEWS<br />
6 Aktuelles aus der indischen Filmindustrie<br />
PREVIEWS<br />
12 Tigers<br />
13 NH10<br />
14 Main Aur Charles<br />
15 Margartita, With A Straw<br />
16 Detective Byomkesh Bakshy!<br />
17 Ek Paheli Leela<br />
18 Piku<br />
SPECIAL FEATURE<br />
20 Miss India Italy <strong>2015</strong><br />
REVIEWS<br />
24 Tevar<br />
26 Dirty Politics<br />
68 Shamitabh<br />
70 Qissa<br />
72 Badlapur<br />
FILM BUSINESS<br />
28 Interview mit Regisseur Anup Singh<br />
COVER STORY<br />
36 Kajol - mit Exklusiv-Interview<br />
AIFA AWARDS<br />
48 Alle Gewinner der diesjährigen<br />
AIFA Awards<br />
PHOTOSHOOT BY<br />
SHIRAZ HENRY<br />
54 Sejal Mandavia<br />
FILM SPECIAL<br />
58 „Ek Paheli Leela“ mit exklusiven Interviews<br />
mit Regisseur Bobby Khan und<br />
Hauptdarstellerin Sunny Leone<br />
INDISCHE BUNDESSTAATEN<br />
74 Karnataka<br />
INDISCH KOCHEN<br />
78 Neue indische Rezepte - einfach zum<br />
Nachkochen<br />
4 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
INHALT<br />
MÄRZ / APRIL <strong>2015</strong><br />
IMPRESSUM<br />
<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY®</strong><br />
Deutschsprachige Ausgabe<br />
Eine Produktion der <strong>BNA</strong> Germany und<br />
M.G.M. SAI PRODUCTION Ltd.<br />
603, Morya Landmark II<br />
Off Link Road, Andheri West<br />
400053 Mumbai<br />
0091-22-26736996<br />
FILM SPECIAL:<br />
Ek Paheli Leela<br />
Seite 58<br />
Verlag<br />
Chefredakteurin<br />
Head in India<br />
Grafik Design<br />
Redaktion<br />
Cheffotograf<br />
Fotos<br />
Cover Foto<br />
Vertrieb<br />
Geschäftsführung<br />
Pressekontakt<br />
Leserservice<br />
Online-Redaktion<br />
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<strong>BNA</strong> Germany®<br />
Münchner Straße 34<br />
85757 Karlsfeld<br />
0049-151-52987996<br />
Info@bna-germany.com<br />
Alexandra Ccahuana Tito<br />
Manjeet Maan<br />
Alexandra Ccahuana Tito<br />
M.C. Raja Narayanan, Pankaj Goswami,<br />
Ravi Birthwal, Diana N.<br />
Weidner, Jyothi Venkatesh, Tania<br />
Vom Lehn, Sylvia Cholschreiber<br />
Tania Vom Lehn/Shiraz Henry<br />
Maria Rindone, Yash Raj Films,<br />
Karnataka Tourism, <strong>BNA</strong> GER-<br />
MANY®, Wikipedia, Anup Singh,<br />
Prasad Naik,Bobby Khan, Daniel<br />
Weber, Eros Entertainment , UTV<br />
Prasad Naik<br />
<strong>BNA</strong> Germany®<br />
Alexandra Ccahuana Tito<br />
Alexandra Ccahuana Tito<br />
info@bna-germany.com<br />
Alexandra Ccahuana Tito<br />
Kannan Dhawan<br />
(0091-22-26736996)<br />
act@bna-germany.com<br />
<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY®</strong> erscheint zweimonatlich in der <strong>BNA</strong><br />
Germany, Münchner Straße 34, 85757 Karlsfeld b. München.<br />
Wiederverwendung des Inhalts ist nur mit schriftlicher<br />
Zustimmung des Verlags gestattet. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte und Fotos keine Haftung.<br />
Zur Zeit ist die Anzeigenpreisliste Nr.2 vom 01.08.2011<br />
gültig. E-Mail:info@bna-germany.com; Internet:<br />
www.bna-germany.com<br />
AIFA AWARDS:<br />
Alle Gewinner<br />
Seite 48<br />
www.bna-germany.com<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
5
ENTERTAINMENT NEWS<br />
Bollywoods Produzenten b<br />
steigende PR- und Marke<br />
Keine bezahlten Medien - Keine Außenwerbun<br />
Anfang <strong>März</strong> <strong>2015</strong> haben sich die Top-<br />
Produzenten Bollywoods getroffen und<br />
gemeinsam darüber beratschlagt, wie<br />
man den stetig steigenden PR- und Marketingkosten,<br />
die mittlerweile fast die<br />
Hälfte der gesamten Film-Produktionskosten<br />
ausmachen, Einhalt gebieten<br />
kann. Das Treffen fand in Karan Johars<br />
Büro in Bandra statt und führende Produzenten<br />
wie Mukesh Bhatt, Sajid Nadiadwala,<br />
Ekta Kapoor, Ritesh Sidhwani,<br />
Farhan Akhtar, Phantom Films, Ashish<br />
Patil (Yash Raj Films), Siddharth Roy<br />
Kapur (UTV/Disney), Vijay Singh (Fox<br />
Star), Ajit Andhare (Viacom 18), Sunil<br />
Lulla (Eros) und einige andere Filmemacher<br />
nahmen an diesem Treffen teil.<br />
Bhushan Kumar von T-Series, der zwar<br />
nicht persönlich an dem Treffen teilnehmen<br />
konnte, sprach ebenfalls seine Unterstützung<br />
aus.<br />
In dem Treffen ging es darum, zu klären,<br />
wie die Produzenten einheitlich und gemeinsam<br />
dagegen antreten können, dass<br />
immer mehr Geld für Marketing und Promotion<br />
der Filme ausgegeben wird. Ein Produzent<br />
erklärt in diesem Zusammenhang: „<br />
Wenn ein Film kurz vor seinem Release<br />
steht, enden wir damit, unnötig viel Geld<br />
für die Vermarktung auszugeben. Alle paar<br />
Monate werden neue Vermarkungswege<br />
entdeckt, die die Kosten in die Höhe treiben.<br />
Aber zieht der Film dadurch, dass er<br />
auf so viele verschiedene Arten vermarktet<br />
wird, einen zusätzlichen Nutzen heraus,<br />
sodass dieser zusätzliche Auswand gerechtfertigt<br />
ist? Die Antwort ist: Nein!“<br />
Während des Treffens wurden<br />
ein paar Regeln herausgearbeitet,<br />
die für jeden<br />
Produzenten bezüglich der<br />
Vermarktung ihrer Filme gelten<br />
sollen. Im Südindischen<br />
Kino gibt es derartige Regeln<br />
schon längst. Dort gibt<br />
es ein Limit was die Kosten,<br />
die für Publicity und Marketing<br />
ausgegeben werden,<br />
angeht und jeder Produzent<br />
hält sich daran. Egal, ob es<br />
sich um einen Film von Superstar<br />
Rajinikanth oder von<br />
weniger bekannten Darstellern<br />
handelt; alle Filme haben<br />
das gleiche<br />
Kosten-Limit. Und genau<br />
das hat die Südindische<br />
Filmindustrie so weit nach<br />
Vorne gebracht und hilft allen.<br />
Doch nicht nur den Produzenten<br />
geht es jetzt an den<br />
Kragen, sondern auch den<br />
Stars selbst. Bisher mussten<br />
Produzenten sämtliche<br />
Kosten der Stars, auch<br />
wenn sie nicht im Geringsten<br />
mit dem Film selbst zu<br />
tun hatten, tragen. So zahlten<br />
bisher die Produzenten<br />
beispielsweise den Personal-Trainer<br />
der Stars oder<br />
den Manager. Wo auch immer<br />
in der Welt gedreht wur-<br />
Farhan Akthar &<br />
Das sind die F<br />
der Produ<br />
1. Die Promotion fü<br />
nicht länger als 6 W<br />
2. Kein Produzent d<br />
dien bezahlen für d<br />
tung (bisher wurde<br />
30.000 Euro und 9<br />
Film ausge<br />
3. Es darf keine do<br />
zeigen in Form von<br />
ckets in den Tages<br />
gebe<br />
4. Außenwerbung<br />
Plakatwänden)<br />
5. Werbung auf Bus<br />
6. Kosten für Train<br />
werden von den Sta<br />
6 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
ENTERTAINMENT NEWS<br />
oykottieren immer höher<br />
tingausgaben für Filme<br />
g - Keine Ausgaben für Mitarbeiter der Stars<br />
Karan Johar<br />
orderungen<br />
zenten:<br />
r einen Film darf<br />
ochen dauern.<br />
arf mehr die Meie<br />
Berichterstatn<br />
hier zwischen<br />
0.000 Euro pro<br />
geben!)<br />
ppelseitigen An-<br />
Promotional Jazeitungen<br />
mehr<br />
n.<br />
(auf den großen<br />
ist verboten.<br />
sen ist verboten.<br />
er, Manager etc.<br />
rs selbst bezahlt.<br />
de, zählten Personal-Trainer<br />
oder Manager schon zum festen<br />
Inventar und fixem Kostenfaktor,<br />
was die<br />
Produktionskosten teilweise<br />
ins Unermessliche stiegen<br />
ließ. Nun jedoch sollen die<br />
Stars selbst für diese Kosten<br />
aufkommen.<br />
In zwei Monaten soll das<br />
nächste Treffen stattfinden,<br />
in welchem man dann klären<br />
will, welche Regeln für Fernsehwerbung<br />
gelten soll und<br />
es soll dann auch geklärt werden,<br />
wie mit den Kosten für<br />
Make-Up-Artists, Haar-Stylisten<br />
und Spot-Boys umgegangen<br />
werden soll. Ein<br />
Filmemacher erklärt: „Wir<br />
müssen uns klar darüber werden,<br />
dass ein bestimmter Aufwand<br />
an Werbung für einen<br />
Film ausreicht. Eine Verdoppelung<br />
des Aufwands und<br />
damit der Kosten für die Promotion<br />
eines Films führen<br />
nicht zu einer Verdoppelung<br />
der Einnahmen. Dieses Geld<br />
wird also zum Fenster hinaus<br />
geschmissen und seit ein<br />
paar Jahren führt diese sinnlose<br />
Verschwendung an<br />
Geldern dazu, dass die Produzenten<br />
und die gesamte<br />
Filmindustrie dafür bluten<br />
müssen. Wenn wir uns jetzt<br />
über das Limit und die Regeln einigen,<br />
profitieren alle davon, insbesondere aber<br />
kleinere Filmemacher.“ Wenn man das<br />
Filmbusiness in Mumbai mit Delhi vergleicht,<br />
stellt man fest, dass in beiden Städten<br />
das Geschäft gleich profitabel ist,<br />
jedoch gibt es in Delhi keine Außenwerbung,<br />
keine Paid Medien etc. Somit wird<br />
deutlich, dass das Geld, das momentan<br />
noch in Mumbai für derartige Sachen ausgegeben<br />
wird, eine reine Verschwendung<br />
ohne Mehrwert ist. Schaut man sich aktuelle<br />
Filme wie „Badlapur“ oder „NH10“ an,<br />
die beide jeweils nur ein sehr beschränktes<br />
Werbe-Budget hatten, wird deutlich, dass<br />
es keinen extra großen Auswand braucht,<br />
um Zuschauer in die Kinos zu locken. Ist<br />
der Film gut, kommen die Zuschauer auch.<br />
Die bisher aufgestellten Regeln gelten für<br />
alle Filmemacher Bollywoods und es drohen<br />
bei Nichteinhaltung dieser Regeln<br />
Strafgelder von ungerechnet knapp 72.000<br />
Euro.<br />
Der sinnlosen Geldverschwendung bei der<br />
Vermarkung der Filme soll nun Einhalt<br />
geboten werden.<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
7
ENTERTAINMENT NEWS<br />
„PK“ kommt in deutsche<br />
Kinos<br />
Wie der deutsche Filmvertrieb Rapid<br />
Eye Movies verkündet hat, wird Rajkumar<br />
Hiranis Blockbuster „PK“ mit Aamir<br />
Khan, Sanjay Dutt und Anushka<br />
Sharma deutschlandweit und auch in<br />
ausgewählten Kinos in der Schweiz<br />
und in Österreich in die Kinos kommen.<br />
Der Film wurde offiziell bereits am 19.<br />
Dezember 2014 veröffentlicht. In<br />
Deutschland wird der Film nun flächendeckend<br />
in den Cinemaxx-, Kinopolisund<br />
UCI-Kinos vorerst in der Woche<br />
vom 16. <strong>April</strong> bis zum 22. <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
gezeigt. Die komplette Kino- und Städteliste<br />
finden Sie auf der offiziellen<br />
Homepage von Rapid Eye Movies.<br />
„Haider“ wird auf dem<br />
London Asian Film<br />
Festival gezeigt<br />
Vishal Bhardwajs hochgelobter Film<br />
„Haider“, eine Adaption von<br />
Shakespeares „Hamlet“, wird auf dem<br />
diesjährigen London Asian Film Festival<br />
(LAFF) gezeigt. Der Film wird von<br />
‚Tongues on Fire‘, einer Organisation,<br />
die sich darauf spezialisiert hat, die<br />
besten asiatischen Filme dem internationalen<br />
Publikum zu präsentieren, gezeigt.<br />
„Haider“, mit Shahid Kapoor,<br />
Tabu und Shraddha Kapoor in den<br />
Hauptrollen, wird am 20. <strong>März</strong> <strong>2015</strong> im<br />
Rahmen des LAFF im Harrow Arts<br />
Centre gezeigt. Das Festival wird zudem<br />
eine Retrospektive von Rajesh<br />
Khanna zeigen und eine Choreografie-Masterclass<br />
mit Farah Khan haben.<br />
Dieses Jahr findet die nunmehr 17.<br />
Ausgabe des jährlich stattfindenden<br />
London Asian Film Festivals statt.<br />
Katrina Kaifs Wachs-<br />
Figur wird am 27. <strong>März</strong><br />
enthüllt<br />
Endlich ist es soweit: Am 27. <strong>März</strong><br />
<strong>2015</strong> wird Katrina Kaif ihre eigene<br />
Wachs-Figur im Madame Tussaud's in<br />
London enthüllen. Seit Oktober vergangenen<br />
Jahres wurde an ihrer<br />
Wachsfigur gearbeitet. Es ist bereits<br />
bekannt gegeben worden, dass Katrina<br />
Kaif in einer tanzenden Position<br />
dargestellt werden wird, dennoch kann<br />
man auf das Endergebnis sehr ge-<br />
8 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
ENTERTAINMENT NEWS<br />
Katrina Kaif<br />
spannt sein. Insgesamt 20 Künstler<br />
haben an der Wachs-Figur gearbeitet,<br />
die über 200.000 Euro gekostet hat.<br />
Andere Bollywood-Stars wir Aishwarya<br />
Rai Bachchan, Amitabh Bachchan,<br />
Salman Khan, Hrithik Roshan,<br />
Shahrukh Khan und Kareena Kapoor<br />
Khan wurden bereits als Wachs-Figuren<br />
im Madame Tussaud's verewigt.<br />
Nun darf sich auch Katrina Kaif in diese<br />
ruhmreiche Liste eintragen.<br />
Rohit Shettys „Dilwale“<br />
mit Shahrukh Khan und<br />
Kajol<br />
Wie Rohit Shetty kürzlich offiziell bekannt<br />
gegeben hat, werden in seinem<br />
nächsten Film „Dilwale“ tatsächlich,<br />
Rohit Shetty, Kajol & Shahrukh Khan<br />
wie schon seit langem spekuliert wurde,<br />
Shahrukh Khan und Kajol endlich<br />
wieder gemeinsam vor der Kamera<br />
stehen. Varun Dhawan, Kirti Sanon,<br />
Kabir Bedi und Vinod Khanna werden<br />
ebenfalls in dem Film mitspielen. Kajols<br />
Ehemann Ajay Devgn, der ein enger<br />
Freund Rohit Shettys ist, soll<br />
neusten Meldungen zufolge, einen Cameo-Auftritt<br />
im Film haben. Die Dreharbeiten<br />
zu „Diwale“ werden bereits im<br />
<strong>März</strong> beginnen und der Regisseur<br />
weist darauf hin, dass es sich bei dem<br />
Film um kein Remake von „Hum“ oder<br />
„Chalti Ka Naam Gaadi“ handelt, sondern<br />
ein Original-Drehbuch hat. Es ist<br />
geplant, dass „Dilwale“ noch dieses<br />
Jahr, ab dem 25. Dezember <strong>2015</strong>, in<br />
die Kinos kommt.<br />
IIFA Awards <strong>2015</strong><br />
in Malaysia<br />
Nach 13 Jahren kehren die IIFA<br />
Awards wieder nach Kuala Lumpur,<br />
Malaysia zurück. Im Juni wird die<br />
Award-Show stattfinden: „Wir hatten<br />
2002 eine tolle Zeit in Malaysia. Nach<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
9
NEWS & GOSSIP<br />
Vidya Balans letzte Filmbiografie war<br />
„The Dirty Picture“, in welcher sie Silk<br />
Smitha verkörperte. Als nächstes wird<br />
sie als Schauspielerin Suchitra Sen zu<br />
sehen sein. Die bereits verstorbene<br />
Schauspielerin verzauberte ihr Publikum<br />
mit ihrer Schönheit und Eleganz<br />
und wird nun von Vidya Balan verkörpert.<br />
Momentan ist diese jedoch noch,<br />
zusammen mit Emraan Hashmi, mit<br />
den Dreharbeiten zu „Humari Adhuri<br />
Kahani“ beschäftigt. Doch direkt im<br />
Anschluss sollen die Dreharbeiten zu<br />
der Filmbiografie beginnen. Dafür wird<br />
Vidya Balan Unterricht im indischen<br />
klassischen Tanz Kathak nehmen<br />
13 Jahren kommen wir zurück. Es ist<br />
ein tolles Land und viele unserer Filme<br />
werden momentan dort gedreht und<br />
kurbeln so die lokale Wirtschaft an.“,<br />
erklärt IIFA-Sprecher Andre Timmins.<br />
Nach Aussage von Timmins bewarben<br />
sich auch Bangkok und Madrid um die<br />
Austragung der IIFAs und Madrid soll<br />
in Zukunft definitiv Austragungsort der<br />
IIFA Awards werden. Die IIFAs werden<br />
ein Drei-Tage-Event, bei welchem neben<br />
der eigentlichen Award-Show<br />
auch Film- und Musik-Workshops, Fashion-Shows<br />
und Meet-And-Greets für<br />
Fans veranstaltet werden. Die IIFA<br />
Awards werden seit dem Jahr 2000<br />
jährlich verliehen.<br />
Vidya Balan<br />
Vidya Balan spielt erneut<br />
in Filmbiografie mit<br />
müssen - bekommt hierzu eigens eine<br />
Lehrerin aus Lucknow. Vidya Balan ist<br />
bekannt für ihren Perfektionismus und<br />
ihre Liebe zum Detail und wird daher<br />
auch bei diesem Film nichts dem Zufall<br />
überlassen.<br />
Mehr News finden Sie täglich auf unserer<br />
Facebook-Seite unter<br />
http://www.facebook.com/bna.germany<br />
10 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
11
FILM PREVIEW<br />
TIGERS<br />
Dieser Film basiert auf<br />
einer wahren Begebenheit.<br />
Ayan (Emraan<br />
Hashmi) arbeitet für einen<br />
großen pakistanischen<br />
Pharma-Konzern.<br />
Stück für Stück entdeckt<br />
er dabei die unglaublichen<br />
Machenschaften des<br />
Konzerns, die Baby-<br />
Nahrungsergänzungsmittel<br />
verkaufen. Ayan<br />
will alles aufdecken<br />
und an die Öffentlichkeit<br />
bringen. Ein David-gegen-Goliath-Spi<br />
el beginnt, denn Ayan<br />
erhält anonyme Drohungen<br />
und begibt sich<br />
sogar in Lebensgefahr.<br />
Teilweise hat „Tigers“<br />
den Charakter eines<br />
Dokumentarfilms.<br />
Cast: Emraan Hashmi, Khalid Abdalla, Geetanjali Thapa,<br />
Supriya Pathak<br />
Regie: Danis Tanovic<br />
Produzenten: Prashira Chaudhary, Anurag Kashyap et.al.<br />
Musik: Pritam<br />
Genre: Drama<br />
Release Datum: 6. <strong>März</strong> <strong>2015</strong><br />
12 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
Der Filmtitel bezieht sich auf den<br />
403 Kilometer langen National<br />
Highway NH10, der von Delhi über<br />
Haryana, Bahadurgarh, Rohtak,<br />
Hisar, Fatehabad und Sirsa hin zur<br />
pakistanischen Grenze führt und<br />
erzählt die Geschichte von Meera<br />
(Anushka Sharma) und Arjun (Neil<br />
Bhoopalam), die zusammen in Gurgaon<br />
leben. Eines Nachts, als Meera<br />
gerade von einer Party auf dem<br />
Weg nach Hause ist, wird sie von<br />
einer Gruppe Männern überfallen<br />
und kann nur knapp den Tod entkommen.<br />
Arjun, der sich Vorwürfe<br />
macht, seine Frau allein gelassen zu<br />
haben, möchte seine traumatisierte<br />
auf einen Luxus-Urlaub zur Entspannung<br />
einladen. Auf dem Weg<br />
zum Ressort halten sie unterwegs<br />
an einer Autoraststätte und beobachten,<br />
wie ein anderes junges Mädchen<br />
gerade von Männern attackiert<br />
wird. Arjun geht sofort dazwischen...<br />
FILM PREVIEW<br />
NH10<br />
Cast: Anushka Sharma, Neil Bhoopalam, Darshan Kumar<br />
Regie: Navdeep Singh<br />
Produzenten: Vikramaditya Motwane, Anurag Kashyap,<br />
Anushka Sharma, Sunil Lulla et.al.<br />
Musik: Anirban Chakraborty, Sanjeev-Darshan et.al.<br />
Genre: Thriller<br />
Release Datum: 13. <strong>März</strong> <strong>2015</strong><br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
13
FILM PREVIEW<br />
MAIN AUR CHARLES<br />
„Main Aur Charles“<br />
ist ein Thriller von<br />
Regisseur Prawaal<br />
Raman. Dieser biografische<br />
Film handelt<br />
vom Leben<br />
des berühmt-berüchtigten<br />
Kriminellen<br />
Charles<br />
Sobhraj (gespielt<br />
von Randeep Hooda),<br />
der in den<br />
70er Jahren als<br />
'Bikini-Mörder' bekannt<br />
wurde. Der<br />
Film zeigt auch die<br />
Geschichte seines<br />
berühmten Ausbruchs<br />
aus dem<br />
Gefängnis in Tihar.<br />
In den weiteren<br />
Hauptrollen sind<br />
Adil Hussain und<br />
Richa Chadda zu<br />
sehen.<br />
Cast: Randeep Hooda, Richa Chadda, Adil Hussain<br />
Regie: Prawaal Raman<br />
Produzenten: Raju Chadha, Amit Kapoor, Vikram<br />
Khakhar<br />
Musik: Aditya Trivedi<br />
Genre: Thriller<br />
Release Datum: 13. <strong>März</strong> <strong>2015</strong><br />
14 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM PREVIEW<br />
MARGARITA, WITH A STRAW<br />
Laila (Kalki Koechlin)<br />
leidet an zerebraler Lähmung<br />
und ist an den<br />
Rollstuhl gefesselt. Sie<br />
ist Studentin an der Delhi<br />
Universität und<br />
schreibt für ihr Leben<br />
gern. Zudem komponiert<br />
sie für einen Band<br />
in der Universität Songs.<br />
Eines Tages erhält sie<br />
die Zulassung für die<br />
New York Universität<br />
und zieht mit ihrer Mutter<br />
kurzerhand um. Sie<br />
lernt dort die junge Aktivistin<br />
Khanum (Sayani<br />
Gupta) kennen und verliebt<br />
sich in sie. Die beiden<br />
begeben sich auf<br />
eine sexuelle Entdeckungsreise<br />
und stoßen<br />
dabei auf wenig Verständnis<br />
seitens der Familie<br />
und Freunden...<br />
Cast: Kalki Koechlin, Revathi, Sayani Gupta<br />
Regie: Shonali Bose<br />
Produzenten: Shonali Bose, Nilesh Maniyar<br />
Musik: Mickey McCleary<br />
Genre: Drama<br />
Release Datum: 13. <strong>März</strong> <strong>2015</strong><br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
15
FILM PREVIEW<br />
DETECTIVE BYOMKESH BAKSHY!<br />
Dieser Film basiert auf<br />
dem fiktiven Charakter<br />
Detektiv Byomkesh<br />
Bakshi, der vom bengalischen<br />
Schriftsteller<br />
Sharadindu Bandyopadhyay<br />
erschaffen wurde.<br />
Zur Zeit des Zweiten<br />
Weltkrieges hat sich die<br />
Kriminalität weltweit<br />
und so auch in Kolkata<br />
geändert. Der Hafen<br />
von Kolkata diente als<br />
wichtiger Stützpunkt<br />
für British India und<br />
wurde mehrfach von japanischen<br />
Fliegerbomben<br />
attackiert. In dieser<br />
Zeit spielen sich die Kriminalfälle<br />
des jungen<br />
Detektives Byomkesh<br />
Bakshy ab, der schon<br />
bald seinen ersten mysteriösen<br />
Fall lösen muss.<br />
Cast: Sushant Singh Rajput, Swastika Mukherjee,<br />
Anand Tiwari<br />
Regie: Dibakar Banerjee<br />
Produzenten: Aditya Chopra, Dibakar Banerjee<br />
Musik: Sneha Khanwalkar<br />
Genre: Krimi<br />
Release Datum: 3. <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
16 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM PREVIEW<br />
EK PAHELI LEELA<br />
Bobby Khan, Bruder des bekannten<br />
indischen Filmemachers<br />
und Schauspielers<br />
Ahmed Khan, gibt mit diesem<br />
Film sein Regie-Debüt.<br />
Schauspielerin Sunny Leone<br />
wird gleich in drei verschiedenen<br />
Rollen zu sehen<br />
sein: Der Film handelt von<br />
Reinkarnation und erzählt<br />
die Liebesgeschichte zwischen<br />
Leela (Sunny Leone)<br />
und Shravan (Rajneesh Duggal),<br />
die vor 300 Jahren begann<br />
und leider ein jähes<br />
Ende fand, als einer von Beiden<br />
ermordet wurde. 300<br />
Jahre später treffen Leela,<br />
wiedergeboren als Meera<br />
und Shravan, wiedergeboren<br />
als Karan (Jay Bhanushali)<br />
erneut aufeinander. Hat<br />
ihre Liebe diesmal ein Happy<br />
End?<br />
Cast: Sunny Leone, Jay Bhanushali, Mohit Alawat,<br />
Rajneesh Duggal<br />
Regie: Bobby Khan<br />
Produzenten: Bhushan Kumar, Ahmed Khan,<br />
Shaira Khan<br />
Musik: Meet Bros Anjjan, Amaal Mallik, Dr. Zeus<br />
Genre: Musical-Thriller<br />
Release Datum: 10. <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
17
FILM PREVIEW<br />
PIKU<br />
Über die Handlung<br />
des Films<br />
ist nicht viel<br />
bisher bekannt.<br />
Deepika Padukone,<br />
die eine<br />
junge Frau aus<br />
Bengalen spielt,<br />
lernte extra für<br />
diese Rolle<br />
Bengali. Sie<br />
und Irrfan<br />
Khan werden<br />
in dem Film als<br />
Liebespaar zu<br />
sehen sein.<br />
Amitabh Bachchan<br />
hingegen<br />
spielt einen alten<br />
Bengali,<br />
mit langen<br />
grauen Haaren<br />
und einem dicken<br />
Bauch.<br />
Cast: Amitabh Bachchan, Deepika Padukone, Irrfan<br />
Khan, Moushumi Chatterjee, Jishu Sengupta<br />
Regie: Shoojit Sircar<br />
Produzent: Ronnie Lahiri<br />
Genre: Comedy-Drama<br />
Release Datum: 30. <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
18 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
19
SPECIAL FEATURE<br />
MISS INDIA<br />
Am 18.<strong>April</strong> <strong>2015</strong> findet in Mailand die diesjährige und nunme<br />
Schönheitswettbewerb haben sich mehrere Tausend in Italien leb<br />
haben es in die finale Wahl d<br />
Diese 15 Mädchen werden<br />
nun am 18. <strong>April</strong> in der Mailänder<br />
Kongresshalle gegeneinander<br />
antreten und um<br />
die begehrte Krone kämpfen.<br />
Dabei werden sie sich sowohl<br />
in traditioneller indischer<br />
Kleidung, als auch<br />
in italienischer Designer-<br />
Mode präsentieren und versuchen,<br />
die Jury nicht nur<br />
durch ihr Aussehen, sondern<br />
auch durch ihre Intelligenz<br />
und Schlagfertigkeit zu überzeugen.<br />
Die Gewinnerin der<br />
Miss India Italy Wahl wird<br />
schließlich am 5. September<br />
<strong>2015</strong> zum großen Finale<br />
nach Mumbai fliegen und<br />
dort gegen all die anderen<br />
Missen antreten, die für<br />
ihr jeweiliges Land gewonnen<br />
haben. Aus dann über<br />
30 Missen wird schließlich<br />
die Miss India <strong>2015</strong><br />
gewählt. Das Finale findet<br />
in dem Mumbaier Luxus-<br />
Hotel „The Lalit“ statt und<br />
es wird eine Menge Prominenz<br />
aus Bollywood erwartet,<br />
die dem Miss India<br />
Finale beiwohnen wird.<br />
Miss India Italy ist nicht<br />
einfach nur ein Schönheitswettbewerb,<br />
sondern hat<br />
es sich auch zum Ziel ge-<br />
Großes Finale der Miss India Worldwide 2014<br />
20 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
SPECIAL FEATURE<br />
ITALY <strong>2015</strong><br />
hr fünfte Ausgabe der Miss India Italy Wahl statt. Zu diesem<br />
ende Mädchen indischer Herkunft beworben. Nur 15 Mädchen<br />
er Miss India Italy geschafft.<br />
macht, die reiche und bunte<br />
Vielfalt der indischen<br />
Kultur, Kunst und Geschichte<br />
zu promoten. Daher<br />
bietet die Miss India<br />
Italy Wahl neben der Fashion-Show<br />
und dem<br />
Wettbewerb auch ein buntes<br />
Rahmenprogramm aus<br />
Tanz- und Gesangsdarbietungen<br />
an. Organisiert<br />
wird der Wettbewerb von<br />
der Indian Association of<br />
Northern Italy in Zusammenarbeit<br />
mit Maria Rindone,<br />
Leiterin der Miss<br />
India Italy Wahl und unter<br />
der Schirmherrschaft der<br />
Organisation Miss India<br />
Worldwide, die ihren Sitz in<br />
New York hat.<br />
<strong>BNA</strong> <strong>GERMANY®</strong>, als exklusiver<br />
deutscher Medienpartner,<br />
wird von der Wahl<br />
in Mailand berichten und<br />
Ihnen die schönsten Momente<br />
und Bilder der Miss<br />
India Italy Wahl <strong>2015</strong> in<br />
der kommenden Ausgabe<br />
zeigen.<br />
Weitere Informationen zu<br />
Miss India Italy<br />
finden Sie hier:<br />
www.missindiaitaly.com<br />
www.facebook.com/missindiaitaly<br />
www.worldwidepageants.com<br />
Miss India Italy 2012:<br />
Ankita Arora<br />
Miss India Italy 2013:<br />
Aishwarya Maheshwari<br />
Miss India Italy 2014:<br />
Revan Satinder<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
21
22 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
23
Cast: Arjun Kapoor, Sonakshi Sinha, Raj Babbar, Manoj Bajpayee<br />
Regie: Amit Sharma<br />
Genre: Action<br />
Filmlänge: 159 Minuten<br />
Release: 9. Januar <strong>2015</strong><br />
Rating:<br />
24 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM REVIEW<br />
TEVAR<br />
Manoj Bajpayees Performance<br />
rettet den Film<br />
Dieser Action-Thriller ist ein Remake des Telugu-Films<br />
„Okkadu“ aus dem Jahr 2003 und<br />
dreht sich um eine schon in etlichen anderen<br />
Filmen gesehene Geschichte. Zudem wirken<br />
die Songs des Films willkürlich in die Szenen<br />
geworfen und generell entsteht beim Schauen<br />
des Films der Eindruck, dass die Filmemacher<br />
eigentlich wenig Lust und Freude bei der Arbeit<br />
hatten. Sie bekommen Kämpfe, Waffen,<br />
Morde, kombiniert mit allen Klischee-Charakteren<br />
wie einem draufgängerischen jungen Kerl,<br />
seine halbstarken Kumpels, einen Vater der bei<br />
der Polizei ist, eine fürsorgliche Mutter, eine<br />
zuckersüße Schwester, einen korrupten Politiker<br />
und eine vom draufgängerischen Kerl angebetete<br />
weibliche Hauptdarstellerin zu sehen.<br />
Das ist der Stoff aus dem die typischen indischen<br />
Masala-Filme gemacht sind und<br />
„Tevar“ bildet hier auch keine Ausnahme.<br />
Der Film erzählt die Geschichte des jungen<br />
Kabbadi-Spielers Pintoo (Arjun Kapoor), der<br />
eines Tages, als er gerade seinem Sport nachgeht,<br />
zufällig auf Radhika (Sonakshi Sinha)<br />
trifft und sie vor dem bösartigen Gajendar Singh<br />
(Manoj Bajpayee) rettet und gemeinsam mit<br />
ihr vor ihm flüchtet. Dieser hatte Radhikas<br />
Bruder ermordet und bedroht nun auch Radhika.<br />
Doch sie findet Schutz in Pintoos Haus, wo<br />
er sie versteckt hält. Als Pintoos Eltern mitbekommen,<br />
dass er das Mädchen in ihrem Haus<br />
versteckt hält, fliehen beide erneut und landen<br />
den nächsten Tag am Flughafen, von wo aus<br />
Radhika nach Amerika gehen soll. Noch vor<br />
Abflug gestehen sich beide ihre Liebe zueinander.<br />
Doch kaum scheint das Glück perfekt,<br />
taucht Pintoos Vater, der bei der Polizei arbeitet,<br />
zusammen mit Gajendar am Flughafen auf.<br />
Der Vater nimmt Pintoo aufgrund seiner Gewalttäigkeit<br />
gegen Gajendar fest. Gajendar hingegen<br />
schnappt sich Radhika und hält sie fortan<br />
bei sich fest. Pintoo versteht die Welt nicht<br />
mehr: wieso wird er verhaftet, während der<br />
kriminelle Gajindar, der ein Mörder ist, noch<br />
auf freiem Fuß ist? Er ahnt nicht, dass dieser<br />
durch den angesehenen Politiker Mahender<br />
Singh in Schutz genommen wurde…doch das<br />
ändert sich bald und nach einigen Action-Szenen<br />
können sich auch wieder Pintoo und<br />
Radhika gegenseitig in die Arme schließen.<br />
Der Film ist eher durchschnittlich, wenngleich<br />
er auch seine durchaus starken Momente, besonders<br />
in den ausgedehnten Action-Szenen<br />
und den zuweilen doch sehr gut durchdachten<br />
Dialogen hat. Überzeugend sind auch das Setting,<br />
sowie der Beginn des Films. In der ersten<br />
halben Stunde werden sämtliche Darsteller<br />
des Films auf sehr gute und unterhaltsame<br />
Weise eingeführt, doch schon bald wird die<br />
ganze Geschichte sehr vorhersagbar, sodass<br />
man als Zuschauer schon früh weiß, wie der<br />
Film endet. Diese Tatsache trübt ungemein<br />
das Filmerlebnis. Die Darsteller jedoch überzeugen<br />
allesamt, seien es Manoj Bajpayee,<br />
Arjun Kapoor, der vor allem in den Action-<br />
Szenen glänzt, oder Raj Babbar in der Rolle<br />
des Vaters, Deepti Naval in der Rolle der<br />
Mutter und Rajesh Sharma in der Rolle des<br />
Politikers. Nur von Sonakshi Sinha kann man<br />
enttäuscht sein, da ihre Performance nichts<br />
Neues zeigt. Hier und da ein paar Szenen<br />
herausgeschnitten und den Film um zwei bis<br />
drei Songs gekürzt, dann wäre „Tevar“ sicherlich<br />
ein toller Film geworden. Dennoch, wenn<br />
man bedenkt, dass es der Film das Regie-Debüt<br />
von Amit Sharma ist, kann man doch<br />
positiv überrascht sein, denn man erkennt,<br />
dass dieser Mann sein Handwerk versteht und<br />
kann auf seine zukünftigen Werke gespannt<br />
sein.<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
25
FILM REVIEW<br />
DIRTY POLITICS<br />
Was für eine Verschwendung<br />
an Stars<br />
„Dirty Politics“ ist ein Polit-Drama und<br />
stammt aus der Feder von K. C. Bokadia, der<br />
auch Regie bei diesem Film führte. Als Zuschauer<br />
erwartet man bei dem Film-Titel einen<br />
Blick hinter die Kulissen der korrupten<br />
Politik Indiens und den politischen Machenschaften.<br />
Doch weit gefehlt. Worum es eigentlich<br />
im Film geht und was die Message für den<br />
Zuschauer sein soll, ist unklar.<br />
Der Film handelt von der jungen Nachtclub-<br />
Tänzerin Anokhi Devi (Mallika Sherawat), die<br />
es schafft, sich bis in die oberen Etagen der<br />
Politik hoch zu tanzen und die alteingesessenen<br />
Herren Politiker dazu bringt, nach ihrer<br />
Pfeife zu tanzen. So muss man als Zuschauer<br />
mit ansehen, wie sich Bollywoods Star Om<br />
Puri in der Rolle des lüsternen alten Politikers<br />
an Mallikas nackten Beinen zu schaffen macht.<br />
Einfach nur peinlich. In „Dirty Politics“ werden<br />
Indiens Politiker als eine Horde voller<br />
geiler, perverser und dummer Böcke dargestellt.<br />
Selbst wenn man den Film mit einem<br />
Zwinkern als Satire abtun will, gelingt es nicht.<br />
Man muss einfach geschockt sein darüber,<br />
dass sich so namhafte angesehene Schauspieler<br />
wie Om Puri, Naseeruddin Shah, Anupam<br />
Kher, Ashutosh Rana, Atul Kulkarni, Sushant<br />
Singh und Jackie Shroff überhaupt für einen<br />
derart trashigen Film hergeben. Liegt es am<br />
Geld, dass sie für ihre Rolle bekommen haben<br />
oder waren sie den Produzenten oder dem<br />
Regisseur noch ein Gefallen schuldig? Wenn<br />
überhaupt jemand von diesem Film profitieren<br />
könnte, dann einzig und allein Mallika Sherawat,<br />
die sich sichtbar wohl in ihrer Männerbezirzenden<br />
Rolle sichtbar wohlfühlt und einen<br />
Hauch Sharon Stone in „Basic Instinct“<br />
versprüht. Doch die Dialoge und die Handlung<br />
des Films sind einfach nur plump und<br />
vulgär. Bei manchen Szenen, die dem Zuschauer<br />
wohl einen lauten Lacher entziehen sollen,<br />
bleibt einem wenn überhaupt gerade einmal ein<br />
müdes Lächeln auf den Lippen.<br />
Der Film offenbart, dass K. C. Bokadias Glanzzeiten<br />
vorbei sind. Einst brachte der Produzent,<br />
Drehbuchautor und Regisseur so tolle Filme<br />
wie „Pyaar Jhukta Nahin“ (1985), „Mera Sajna<br />
Saath Nibhana“ (1992), „Janta Ki Adalat“<br />
(1994) und „Zakhmi Sipahi“ (1995) hervor und<br />
arbeitete mit allen großen Namen Bollywoods<br />
zusammen, darunter auch Amitabh Bachchan,<br />
Rajinikanth, Salman Khan, Sunny Deol,<br />
Shahrukh Khan und Mithun Chakraborty. Wieso<br />
er für „Dirty Politics“ nun so verschwenderisch<br />
mit Bollywood-Größen umgeht, bleibt ein<br />
Rätsel. Und noch rätselhafter ist es, wie ein<br />
Produzent dazu kommt, in solch einen Film zu<br />
investieren. Oft wird ja darüber spekuliert, dass<br />
Produzenten manchmal absichtlich einen derartigen<br />
Verlust-Film produzieren, um so ihre<br />
Bücher für’s Finanzamt zu präparieren und<br />
Steuern zu sparen. Ob das hier auch der Fall ist,<br />
ist offen. Man könnte allerdings auch annehmen,<br />
dass die Darsteller eigentlich gar keine<br />
Ahnung davon haben, in was für einem Film sie<br />
eigentlich mitspielen. Meist wird ihnen nur die<br />
Story des Films erzählt und sie erhalten ihre<br />
Dialoge für die Szenen die an den einzelnen<br />
Tagen gedreht werden, sodass sie von Natur aus<br />
keine Vorstellung darüber haben, wie am Ende,<br />
nach dem Schnitt, der fertige Film aussehen<br />
wird. Dann wäre es allerdings interessant zu<br />
wissen, wie ein Om Puri, ein Anupam Kher<br />
oder ein Naseeruddin Shah reagiert haben, als<br />
sie zum erstem Mal diesen Film sahen.<br />
Wie dem auch sei. Der Film ist nicht sehenswert,<br />
trotz des tollen Casts.<br />
26 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
Cast: Mallika Sherawat, Jacky Shroff, Anupam Kher, Om Puri, Atul<br />
Kulkarni, Naseeruddin Shah<br />
Regie: K.C. Bokadia<br />
Genre: Drama<br />
Filmlänge: 130 Minuten<br />
Release: 13. Februar <strong>2015</strong><br />
Rating:<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
27
Regisseur Anup Singh<br />
28 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM BUSINESS<br />
REGISSEUR<br />
ANUP<br />
SINGH<br />
Mit „Qissa“ ist Regisseur Anup Singh das gelungen, was sich<br />
jeder Filmemacher wünscht: er schuf einen starken Film zum<br />
Thema Identität und Zugehörigkeit und wartet mit einem großartigen<br />
Cast mit Irrfan Khan, Tisca Chopra und Tillotama<br />
Shome auf und eroberte so weltweit die Herzen der Zuschauer<br />
und Filmkritiker im Sturm. Seit 2014 wird „Qissa“ bereits<br />
auf allen namhaften internationalen Filmfestivals gezeigt und<br />
mit Auszeichnungen überschüttet. Nun endlich kommt der<br />
Film auch in die indischen Kinos.<br />
Anup Singh wurde am 14. <strong>März</strong><br />
1961 in Tansania in eine Punjabi-<br />
Familie hineingeboren. Nach seinem<br />
Schulabschluss ging er nach<br />
Mumbai, wo er Literatur und Philosophie<br />
studierte und anschließend<br />
am FTII (Film and<br />
Television Institute of India) in Pune<br />
weiterstudierte. Dort machte er<br />
1986 seinen Abschluss als Regisseur.<br />
Heute lebt Anup Singh mit<br />
seiner Familie in der Schweiz und<br />
hat auch die Schweizer Staatsbürgerschaft.<br />
Bereits sein erster Film<br />
„Ekti Nadir Naam“ (2002) war sehr<br />
erfolgreich, lief auf über 30 Filmfestivals<br />
und erhielt mehrere Auszeichnungen.<br />
Sein zweiter Film<br />
„Qissa“ wurde in Deutschland bereits<br />
am 10. Juli 2014 releast. Wir<br />
sprachen mit Anup Singh über<br />
„Qissa“ und seine Entstehung und<br />
erhielten so einen tieferen Einblick<br />
in die Widrigkeiten, mit denen ein<br />
unabhängiger Filmemacher zu<br />
kämpfen hat.<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
29
FILM BUSINESS<br />
30 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM BUSINESS<br />
Warum hat es so lange gedauert, bis<br />
nun endlich „Qissa“ auch in Indien<br />
veröffentlicht wurde?<br />
Anup Singh: Dass „Qissa“ in dem Land<br />
veröffentlicht wurde, in welchem er spielt<br />
und in welchem er seine Stimme erhebt,<br />
ist ein sehr bedeutender Moment für mich.<br />
Der Film ist keine leichte Kost und musste<br />
sein Publikum finden, aber NFDC hatte<br />
enormes Vertrauen in den Film und<br />
suchte nach innovativen Wegen, den Film<br />
dem Publikum nahezubringen. Daher haben<br />
sie sich auch dafür<br />
entschieden, den<br />
Film simultan auf VoD,<br />
DVD und im Kino zu<br />
veröffentlichen. So<br />
hat eine breite Masse<br />
an Publikum die Möglichkeit,<br />
den Film zu<br />
sehen. Die Veröffentlichung<br />
hat tatsächlich<br />
lange Zeit in Anspruch<br />
genommen.<br />
Zum einen ist es ein<br />
Punjabi-Film, was an<br />
sich schon schwierig<br />
ist, in Indien zu releasen;<br />
und zudem ist es<br />
kein normaler Songund<br />
Tanzfilm. Es<br />
brauchte seine Zeit,<br />
Kinos zu finden, die<br />
abenteuerlustig genug waren, den Film zu<br />
zeigen. Aber glücklicherweise haben wir<br />
mutige und aufrichtige Kino-Partner in<br />
Mumbai, Kolkata, Delhi, Chandigarh und<br />
Chennai gefunden.<br />
Wann und wie wurde „Qissa“ gedreht<br />
und was hat Sie zu dem Film inspiriert<br />
bzw. welche Message soll der Film haben?<br />
Anup Singh: Ich habe Kindheitserinnerungen<br />
an meinen Großvater: er war ein<br />
großer, mächtiger, alter Sikh mit einem<br />
wilden langen Bart. Er hat sehr oft geweint.<br />
Ich erinnere mich daran, dass er mir oft<br />
Es brauchte<br />
seine Zeit,<br />
Kinos zu<br />
finden, die<br />
abenteuerlustig<br />
genug waren,<br />
den Film<br />
zu zeigen.<br />
Geschichten über die Teilung erzählte und<br />
dabei weinte. Für mich als Kind war es<br />
schrecklich, diesen gestandenen Mann so<br />
gebrochen zu sehen. Er war ein Mann, der<br />
eine enorme Reise hinter sich hatte. Von<br />
seinem zerstörten Dorf in Rawalpindi ging<br />
er nach Afrika, baute sich dort ein Leben<br />
auf. Später ging er nach Mumbai und verfolgte<br />
von dort aus die Entwicklung seiner<br />
acht Kinder. Später, als er schon alt war,<br />
immigrierte er nach UK, wo er dann auch<br />
verstarb. Sein ganzes Leben lang trug er<br />
die Verbitterung über<br />
den Verlust seiner Heimat<br />
mit sich herum<br />
und ließ auch oft seine<br />
Wut und Ohnmacht an<br />
der Familie aus, verschaffte<br />
sich manchmal<br />
auch durch<br />
Gewalt Luft. Wenn<br />
man sich „Qissa“ anschaut,<br />
erkennt man in<br />
der Rolle des Umber,<br />
gespielt von Irrfan<br />
Khan, meinen Großvater<br />
wieder. Aber „Qissa“<br />
spiegelt auch einen<br />
Teil meiner eigenen<br />
Reise wider: Meine Eltern<br />
und ich mussten<br />
Afrika verlassen, als<br />
ich Jugendlicher war.<br />
Wir gingen nach Indien, wurden jedoch<br />
bald gezwungen, auch dieses Land zu<br />
verlassen. Auch mein Lebensweg ist geprägt<br />
vom Gefühl der Heimatlosigkeit.<br />
Doch trotz all dieses Schmerzes trage ich<br />
auch schöne Erinnerungen in mir. Ich erinnere<br />
mich an die Nächte auf dem Boot, auf<br />
den unendlichen Weiten des Ozeans zwischen<br />
Afrika und Indien, wenn die Leinwände<br />
aufgezogen wurden und wir alle an<br />
Deck des Schiffs einen Film anschauten,<br />
inmitten des Ozeans und unter dem Sternenhimmel.<br />
In diesen Momenten wusste,<br />
dass ich, solange ich Filme schauen konnte,<br />
mich niemals heimatlos fühlen brauchte.<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
31
FILM BUSINESS<br />
„Qissa“ handelt in mehrfacher Hinsicht<br />
von diesen zwei verschiedenen Reisen,<br />
von denen ich gerade sprach: Zum einen<br />
von der Zerstörung und des Verlusts und<br />
zum anderen von der Lebensbejahung<br />
und Erlösung. Wenn „Qissa“ eine Message<br />
hat, dann vielleicht diese, dass, egal<br />
wie dein Leben verläuft, es deine eigene<br />
Entscheidung ist, wie du dein Leben<br />
siehst – voller Verbitterung oder lebensbejahend.<br />
Was können Sie uns über die ganzen<br />
Widrigkeiten, mit denen Sie zu kämpfen<br />
hatten, um „Qissa“ zu drehen, sagen?<br />
Wie lange dauerte es, von der<br />
Film-Idee bis zur Realisierung?<br />
Anup Singh: Ich musste jahrelang an<br />
viele Türen in Indien klopfen, NFDC war<br />
das einzige Produktionshaus, das von<br />
Anfang an hinter mir stand. Aber wir<br />
brauchten Geld. Viele indische Produzenten<br />
waren an dem Film interessiert,<br />
aber sie wollten daraus einen Hindi-Film<br />
machen und wir konnten uns auch nie<br />
über den Cast einig werden. Doch dann<br />
hatte ich ein schicksalhaftes Treffen mit<br />
den deutschen Produzenten von Heimatfilm,<br />
Bettina Brokemper und Johannes<br />
Rexin, mit denen wir zusammen den<br />
Film auf dem internationalen Co-Produzenten-Markt<br />
anboten. Schon bald<br />
schlossen sich Thierry Lenouvel von<br />
Cine-Sud in Frankreich und Bero Bayer<br />
von Augustus Films in den Niederlanden<br />
uns an. Zusammen mit Nina<br />
Lath Gupta von NFDC hatten wir also<br />
vier Co-Produzenten. Insgesamt dauerte<br />
es zwölf Jahre von der Idee bis<br />
zur Realisierung von „Qissa“.<br />
Warum haben Sie sich dafür entscheiden,<br />
Irrfan Khan für die Hauptrolle<br />
zu casten und wie war seine<br />
erste Reaktion auf das Skript?<br />
Anup Singh: Als ich das Drehbuch<br />
schrieb, hatte ich den großartigen<br />
Schauspieler Balraj Sahni<br />
vor Augen, aber der konnte natürlich nicht<br />
mitspielen, da er schon vor über 30 Jahren<br />
gestorben ist. Für mich war klar, dass<br />
es nur einen Schauspieler nach Balraj<br />
Sahni gab, der ehrlich, ohne Manipulation<br />
und fertig einstudierte Emotionen, die<br />
Hauptrolle spielen konnte und das war<br />
Irrfan Khan. Irrfan Khan, so scheint es mir,<br />
kommt zu jeder seiner Rollen wie ein<br />
Flüchtling in ein neues Land. In neuer<br />
Umgebung muss man sich neu definieren<br />
und sich entsprechend der Umstände neu<br />
anpassen. Und das ist genau das, was<br />
soviel Spaß macht, wenn man mit Irrfan<br />
zusammen arbeitet: Er ist einer der wenigen<br />
Schauspieler, die verstanden haben,<br />
dass Improvisation Teil der eigenen Identität<br />
ist. In keiner seiner Rollen wiederholt er<br />
sich, sondern antwortet auf die sich wandelnden<br />
Gegebenheiten in der Welt um<br />
ihn herum jedes Mal unvorbereitet<br />
und lebendig.<br />
Er<br />
Während der Dreharbeiten zu „Qiss<br />
32 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM BUSINESS<br />
kopiert nicht einfach bestimmte, mit seiner<br />
jeweiligen Rolle verknüpfte, Verhaltensweisen<br />
und Klischees. Er manipuliert<br />
nicht in seiner Performance, sondern entdeckt<br />
jede Rolle für sich neu und interpretiert<br />
diese dann. Nichts ist vorbestimmt<br />
und genau das zeichnet ihn als Schauspieler<br />
aus. Anfangs wollte Irrfan den<br />
Film nicht machen, da er sich mit der<br />
Rolle des gewalttätigen Umber nicht<br />
wohlfühlte. Doch als ich ihm die Leidenschaft,<br />
die hinter Umber steckt und die<br />
der eines Vollblut-Musikers wie beispielsweise<br />
Nusrat Fateh Ali Khan gleicht, erklärte,<br />
stimmte Irrfan schließlich dem<br />
Film zu. Dieser Leidenschaft<br />
sind wir im Film<br />
gefolgt.<br />
a“: Anup Singh gibt Regie-Anweisungen<br />
Ihr erster Film war<br />
„Ekti Nadir<br />
Naam“, ein<br />
Bengali-<br />
Film,<br />
der<br />
se<br />
hr erfolgreich auf vielen internationalen<br />
Filmfestivals lief und mit positiven Kritiken<br />
und einigen Awards überschüttelt<br />
wurde. Hätten Sie sich jemals vom<br />
solch einem Erfolg für Ihren ersten Film<br />
zu träumen gewagt?<br />
Anup Singh: Überhaupt nicht. Das kam<br />
völlig überraschend für mich – als positive<br />
Überraschung selbstverständlich! Mein<br />
erster Film ist ein sehr fordernder Film,<br />
sehr spielerisch erzählt und folgt keiner<br />
dramatischen Logik. Der Film ist auch eine<br />
Hommage an den großartigen indischen<br />
Filmemacher Ritwik Ghatak, der leider<br />
nicht so bekannt ist, wie er es eigentlich<br />
sollte. Um meinen Film „Ekti Nadir Naam“<br />
zu verstehen, muss man sich mit der Arbeit<br />
Ghataks vertraut gemacht haben. Von<br />
daher ist es kein ganz einfacher Film und<br />
trotzdem schaffte es der Film, das Publikum<br />
zu erreichen, Anerkennung zu finden<br />
für seinen Erzählfluss, seine visuellen Effekte<br />
und für seine Musik, was zusammen<br />
genommen ein mystisches Bild indischer<br />
Traditionen widerspiegelt. Zudem konnte<br />
das Publikum sich gut in die Lage der<br />
Protagonisten, zwei Flüchtlinge – ein<br />
Mann und eine Frau – hineinversetzen, die<br />
ihre Heimat im modernen Indien suchen<br />
und feststellten, dass ihr Lebensweg als<br />
solcher ihre wahre Heimat ist.<br />
Was können Sie uns über Ihr nächstes<br />
Projekt erzählen?<br />
Anup Singh: Mein nächster Film, an dem<br />
ich arbeite, ist „Mantra – Song Of Scorpions“.<br />
Das wird allerdings kein Punjabi-<br />
Film. Der Film spielt in der Wüste Rajasthans<br />
und wird auf Rajasthani-Hindi<br />
sein. Die Dreharbeiten werden im<br />
Oktober beginnen. Der Film handelt<br />
von einer Sängerin und Heilerin,<br />
die einer traditionellen<br />
Community, die in der Wüste Rajasthans<br />
lebt, zugehörig ist. Auf<br />
ihrer mystischen und musikalischen<br />
Reise versucht sie, Kontrolle<br />
über ihr eigenes Schicksal<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
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FILM BUSINESS<br />
zu erlangen. Die iranische Schauspielerin<br />
Golshifteh Farahani wurde bereits für diese<br />
Rolle gecastet.<br />
Arbeiten Sie darüber hinaus noch an<br />
weiteren Projekten?<br />
Anup Singh: Es dauerte zwölf Jahre,<br />
„Qissa“ zu realisieren. Da können Sie sich<br />
ja sicher vorstellen, dass ich in dieser Zeit<br />
viele weitere Stories und Drehbücher geschrieben<br />
habe. Ich schrieb wirklich sehr<br />
viel und habe daher natürlich schon das<br />
ein oder andere Drehbuch fertig.<br />
Sie sind ein Punjabi, der in Tansania<br />
geboren und aufgewachsen ist. Wie<br />
kam es dazu?<br />
Anup Singh: Wie ich ja bereits sagte, kam<br />
mein Großvater 1945, nach der Teilung<br />
Indiens nach Tansania, da er dort einen<br />
Onkel hatte und baute sich ein neues Leben<br />
auf. Mein Vater war damals gerade<br />
einmal drei Jahre alt und wuchs dort ebenso<br />
auf. Viele Jahre später wurde ich dann<br />
schließlich geboren und lebte in Dar-es-<br />
Salaam.<br />
Woher kommen Ihnen die Ideen für Ihre<br />
doch sehr außergewöhnlichen Filme?<br />
Anup Singh: All meinen Filmen liegt eine<br />
einfache Frage zugrunde, die ich mir<br />
selbst immer und immer wieder stelle:<br />
Was ist es, das unser Leben auf dieser<br />
Welt lebenswert macht und uns würdevoll<br />
miteinander umgehen lässt.<br />
Wo sehen Sie Unterschiede zwischen<br />
einem indischen und einem westlichen<br />
Publikum von indischen Independent<br />
Filmen, insbesondere von Ihren Filmen?<br />
Anup Singh: Mittlerweile gibt es da eigentlich<br />
kaum noch Unterschiede. Früher konnte<br />
man sagen, dass das westliche<br />
Publikum, da es im Allgemeinen eine größere<br />
Vielfalt an Filmen sieht, vielmehr unsere<br />
Independent Filme zu schätzen<br />
wusste. Aber heutzutage wächst auch das<br />
indische Publikum, das sich interessiert<br />
zeigt an der Vielfalt der Filme aus aller<br />
Welt. Mehr und mehr Inder wünschen sich<br />
alternative Stimmen und Filme und unterstützen<br />
das Independent Cinema mit Leidenschaft<br />
und schauen sich unsere Filme<br />
an.<br />
Warum sollten sich die Menschen<br />
„Qissa“ anschauen?<br />
Anup Singh: Ich glaube, „Qissa“ offenbart<br />
die geheimen und zerbrechlichen Aspekte<br />
unseres Lebens, die wir in unserem<br />
Alltag nicht mit anderen Menschen teilen<br />
können. Ich glaube, ein Publikum, das in<br />
seinem Innersten noch verletzbar ist und<br />
sich gleichzeitig angstfrei dem Leben<br />
stellt und es zelebriert mit all seiner Komplexität,<br />
wird in „Qissa“ eine Erfahrung<br />
sehen, die es den Rest seines Lebens mit<br />
sich tragen kann.<br />
Was für ein Film – zu welchem Thema<br />
und mit welchem Cast – wäre ein<br />
großes Traum-Projekt für Sie als Regisseur?<br />
Anup Singh: Mein großer Traum ist es,<br />
einen Film über Bulleh-Shah zu machen,<br />
dem großen und gefeierten Dichter aus<br />
dem Punjab. Allerdings habe ich hier<br />
noch keine Vorstellungen zu dem Cast,<br />
fürchte ich.<br />
Wie wünschen Sie sich als Regisseur<br />
die Entwicklung des Independent Cinemas?<br />
Anup Singh: Es sollte sich dahin entwickeln,<br />
dass es keinerlei Grenzen in der<br />
Vorstellungskraft setzt.<br />
Könnten Sie sich auch vorstellen, einen<br />
Bollywood Mainstream-Film zu<br />
drehen? Wenn ja, was für einen Film<br />
und mit welchen Schauspielern?<br />
Anup Singh: Nein, ich kann mir nicht<br />
vorstellen, einen Mainstream-Blockbuster<br />
zu drehen.<br />
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FILM BUSINESS<br />
Hauptdarsteller in „Qissa“: Irrfan Khan<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
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COVER STORY<br />
Seit über 20 Jahren arbeitet Kajol nun<br />
schon in der indischen Filmindustrie und<br />
zählt zu den ganz wenigen weiblichen<br />
Schauspielerinnen Bollywoods, die es nicht<br />
nur an die Spitze geschafft haben, sondern<br />
sich dort auch über all die Jahre hinweg<br />
halten konnten. Auch wenn es filmtechnisch<br />
in den letzten Jahren ruhiger um Kajol geworden<br />
ist, wächst ihre Fanschaft nach wie<br />
vor - und ihre Fans erwarten sehnlichst ihren<br />
nächsten neuen Film. In Deutschland<br />
wurde Kajol gerade mit dem AIFA Award<br />
als beliebteste All Time Favourite<br />
Schauspielerin gewählt.<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
37
COVER STORY<br />
Kajol wurde am 5. August 1974 in Mumbai<br />
geboren. Ihre Mutter Tanuja war Schauspielerin<br />
und ihr Vater, der 2008 verstorben<br />
ist, war Regisseur und Produzent.<br />
Kajol wuchs in eine der größten Schauspieler-Dynastien<br />
Indiens auf: Ihr Onkel ist der<br />
bekannte Joy Mukherjee; auch ihre jüngere<br />
Schwester Tanisha Mukherjee und ihre<br />
Cousine Rani Mukerji sind bekannte Bollywood-Schauspielerinnen.<br />
Bereits mit 16 Jahren drehte Kajol ihren ersten<br />
Film „Bekhudi“, der schließlich 1992 in die<br />
Kinos kam. Auch wenn der Film wenig erfolgreich<br />
lief, erlangte Kajol die Aufmerksamkeit<br />
vom Regisseur-Duo Abbas-Mustan, welches<br />
sie für „Baazigar“ verpflichtete. Dieser Film<br />
markierte schließlich den Start von Kajols<br />
Karriere in Bollywood. In „Baazigar“ stand<br />
sie zum ersten Mal gemeinsam mit Shahrukh<br />
Khan vor der Kamera und spielte die Rolle der<br />
Priya Chopra, die sich in den Mörder ihrer<br />
Schwester verliebt. Es folgten noch einige<br />
weitere Filme mit Shahrukh Khan: „Karan<br />
Arjun“ (1995) von Rakesh Roshan und<br />
„Dilwale Dulhania Le Jayenge“ (1995) von<br />
Aditya Chopra liefen dermaßen erfolgreich,<br />
dass sie zu den größten Blockbustern aller<br />
Zeiten zählen und etablierten Kajol und<br />
Shahrukh Khan als DAS Leinwand-Traumpaar<br />
Bollywoods. Zudem erhielt Kajol ihren<br />
ersten Filmfare Award als beste Schauspielerin<br />
für „Dilwale Dulhania Le Jayenge“.<br />
Ihren zweiten Filmfare Award erhielt sie 1997<br />
als beste Darstellerin in einer negativen Rolle<br />
in dem Thriller „Gupt: The Hidden Truth“.<br />
Für „Ishq“ (1997) von Indra Kumar stand sie<br />
gemeinsam mit Aamir Khan und Juhi Chawla<br />
vor der Kamera. Auch mit dem dritten, der<br />
drei „King Khans“ Bollywoods, Salman Khan<br />
stand Kajol mehrmals vor der Kamera: neben<br />
„Karan Arjun“ drehten die beiden zusammen<br />
auch „Pyaar Kiya To Darna Kya“ (1998) und<br />
„Kuch Kuch Hota Hai“ (1998). Für letzteren<br />
Film erhielt Kajol ihren dritten Filmfare<br />
Award - erneut als beste Schauspielerin. Auch<br />
in Deutschland wurde dieser Film ein Hit,<br />
ebenso wie „Kabhi Khushi Kabhie Gham“<br />
(2001).<br />
1994, während der Dreharbeiten zu<br />
„Gundaraj“, lernte Kajol ihren Schauspiel-<br />
Kollegen Ajay Devgn, mit dem sie seitdem<br />
etliche gemeinsame Filme drehte, kennen und<br />
lieben. 1999 heirateten die beiden schließlich.<br />
Ihr erstes gemeinsames Kind, Tochter Nysa,<br />
kam 2003 auf die Welt und 2010 wurde ihr<br />
Sohn Yug geboren. Seit der Geburt ihrer Kinder<br />
konzentrierte sich Kajol vermehrt auf ihr<br />
Privatleben und ging voll und ganz in ihrer<br />
Rolle als fürsorgliche Mutter auf; sehr zum<br />
Leidwesen ihrer Fans, die sie gern vor der<br />
Kamera gesehen hätten. Doch Kajol entschied<br />
sich bewusst dafür, nur noch wenige Filme zu<br />
machen. Nach der Geburt ihrer Tochter<br />
gönnte sie sich bereits eine dreijährige Pause<br />
und drehte erst ab 2006 wieder Filme, darunter<br />
„Fanaa“ (2006) an der Seite von Aamir<br />
Khan, „U Me Aur Hum“ (2008) von und mit<br />
Ajay Devgn, „My Name Is Khan“ (2010),<br />
bisher letztmalig an der Seite von Shahrukh<br />
Khan und „We Are Family“ (2010) zusammen<br />
mit Arjun Rampal und Kareena Kapoor<br />
Khan. Seit der Geburt ihres Sohnes stand sie<br />
gar nicht mehr vor der Kamera.<br />
Doch jetzt möchte die Schauspielerin wieder<br />
durchstarten. Momentan sind zwei Filme in<br />
Planung - ein bisher titelloser Film wird eine<br />
Eigenproduktion mit ihrem Mann Ajay<br />
Devgn sein - der andere Film wird „Dilwale“<br />
sein, von Regisseur Karan Johar, der sie erneut<br />
an der Seite von Shahrukh Khan zeigen<br />
wird. Ihr Leinwand-Comeback, das, wie sie<br />
selbst sagt, gar kein Comeback ist, war Anlass<br />
für Kajol, uns ein exklusives Interview zu<br />
geben. Sie sprach mit uns über Shahrukh<br />
Khan, den unglaublichen Erfolg von „Dilwale<br />
Dulhania Le Jayenge“, ihre Träume, ihren<br />
Alltag als Mutter und von ihren Eindrücken<br />
von Deutschland:<br />
38 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
COVER STORY<br />
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COVER STORY<br />
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COVER STORY<br />
In der Vergangenheit gab es viele Spekulationen<br />
über Dein Comeback. Was<br />
kannst Du uns darüber sagen - wird es<br />
bald einen neuen Film mit Dir geben -<br />
und wenn ja, mit welchem Cast und wann<br />
wird der Film in die Kinos kommen?<br />
Kajol: Um ehrlich zu sein, hatte ich bereits<br />
mindestens fünf Comebacks (lacht laut).<br />
Daher denke ich nicht, dass mein nächster<br />
Film als Comeback bezeichnet werden kann.<br />
Es ist eher so, als ob man eine Pause macht<br />
und sich dann wieder an die<br />
Arbeit macht - ganz so, als<br />
wenn du zur Mittagspause<br />
gehst und dann wieder an<br />
deine Arbeit gehst. Aber es<br />
ist noch zu unausgereift, um<br />
darüber zu reden. Ich würde<br />
gern, aber wir haben noch<br />
keine finalen Entscheidungen<br />
getroffen, aber<br />
wenn alles klappt, kommt<br />
mein Film 2016 in die Kinos.<br />
Momentan arbeiten wir<br />
in unserer eigenen Produktion an dem Film<br />
und werden im Juli oder August dann mit<br />
den Dreharbeiten beginnen.<br />
Deine Fans würden Dich gern wieder an<br />
der Seite von Shahrukh Khan in einem<br />
Film spielen sehen. Es heißt ja, dass Du in<br />
Rohit Shettys nächsten Film zusammen<br />
mit Shahrukh drehen wirst - stimmt das?<br />
Kajol: Es ist immer toll, mit Shahrukh zu<br />
arbeiten. Er gibt mir den gewissen Wohlfühl-Level<br />
und ich könnte nie mit Leuten<br />
zusammen arbeiten, mit denen ich mich<br />
nicht wohlfühle. Ich hoffe, dass wir bald<br />
wieder zusammen arbeiten - mal sehen.<br />
Rohit Shetty ist ein enger Familienfreund<br />
und ich habe auch schon mit ihm gesprochen.<br />
Wir werden sehen, denn wie ich schon<br />
sagte, bin ich momentan nicht in der Position,<br />
sein Angebot definitiv anzunehmen oder<br />
Es ist immer<br />
toll, mit<br />
Shahrukh zu<br />
arbeiten. Er gibt<br />
mir den gewissen<br />
Wohlfühl-Level.<br />
anzulehnen. Aber sollte ich mich für seinen<br />
Film entscheiden, werde ich Dir Bescheid<br />
geben.<br />
Du hast mit Shahrukh Khan für sechs<br />
Blockbuster vor der Kamera gestanden<br />
und Ihr beide geltet als DAS Leinwandtraumpaar<br />
Bollywoods. Ist Dein<br />
Mann Ajay Devgn niemals eifersüchtig<br />
über solche Aussagen oder gar auf<br />
Shahrukh Khan?<br />
Kajol (lacht): Ajay war<br />
noch nie eifersüchtig auf<br />
Shahrukh. Wir beide wissen,<br />
dass es einfach nur Arbeit ist.<br />
Abgesehen davon muss ich<br />
schon sagen, dass ich die<br />
Chemie zwischen Shahrukh<br />
und all seinen anderen weiblichen<br />
Co-Stars gar nicht<br />
mag (lacht).<br />
„Dilwale Dulhania Le Jayenge“<br />
läuft im Mumbaier<br />
Kino nun schon seit über 1000 Wochen,<br />
wobei kurzeitig die Vorstellung abgebrochen<br />
werden sollte, jedoch auf Druck der<br />
Fans nun doch weiterhin im Kino läuft.<br />
Wie fühlt es sich an, dass dieser Film solch<br />
einen Mega-Erfolg hat und was bedeutet<br />
es für Dich persönlich?<br />
Kajol: Die Ehre gebührt nicht uns, dass der<br />
Film der am längsten im Kino laufende indische<br />
Film ist. Das ist allein all den Menschen<br />
zu verdanken, die täglich ins Maratha<br />
Mandir gehen und es sich zur Gewohnheit<br />
und fast schon zur Religion gemacht haben,<br />
sich den Film, den wir vor so vielen Jahren<br />
gemacht haben, täglich im Kino anzusehen<br />
und ihre Zeit damit zu verbringen. Unser<br />
Ziel war es lediglich einen Film zu machen,<br />
der Geld einbringt. Uns war noch nicht einmal<br />
daran gelegen, einen guten Film zu machen.<br />
Der Film steht heute jedoch über uns<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
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COVER STORY<br />
allen und jeder einzelne von uns - Adi, Karan,<br />
Shahrukh, Manish und ich - hat sich seit<br />
dem in seinem jeweiligen Weg enorm weiterentwickelt,<br />
seit DDLJ. Dass der Film jetzt<br />
schon über 1010 Wochen läuft, ist ein Rekord<br />
und wird sicher einmalig bleiben. Für<br />
mich ist das toll.<br />
In einem früheren Interview sagtest Du,<br />
dass Du keine Eile damit hast, einen neuen<br />
Film zu drehen und mit vielen anderen<br />
Projekten beschäftigt bist. Erzähl uns<br />
doch bitte von diesen Projekten, an denen<br />
Du seit der Geburt Deines Sohnes Yug vor<br />
fünf Jahren arbeitest.<br />
Kajol: Ich engagiere mich für „Help A<br />
Child Reach 5“, einem Projekt, das sich um<br />
Aufklärung bemüht, wie man durch einfache<br />
Vorsichtsmaßnahmen schlimme Krankheiten<br />
oder gar den Tod vermeiden kann -<br />
eben beispielsweise dadurch, dass man sich<br />
so oft wie möglich die Hände wäscht, um so<br />
die Keimbildung zu vermindern und Krankheiten<br />
wie Diarrhö zu vermeiden. Wir sorgen<br />
hier für nationale Aufklärung, wollen<br />
aber die Kampagne in diesem Jahr auch in<br />
anderen Ländern durchführen und hoffen<br />
natürlich, etwas bewirken zu können. Der<br />
einzige Grund, warum ich keine Filme mache,<br />
sind jedoch meine Kinder. Meine Kinder<br />
brauchen meine Aufmerksamkeit und es<br />
ist meine Pflicht, ihnen meine Zeit zu geben.<br />
Ich habe keine Kinder zur Welt gebracht,<br />
nur um sie im Stich zu lassen und arbeiten zu<br />
gehen. So ein Mensch bin ich nicht. Ich<br />
möchte meine Kinder aufwachsen sehen und<br />
sehen, wie sie zu den Menschen heranwachsen,<br />
zu denen ich sie machen wollte. Und<br />
Kinder fordern auch diese Zeit und Aufmerksamkeit<br />
von ihren Eltern. Mein Mann geht<br />
immer arbeiten, dreht vier Filme im Jahr -<br />
also sollte zumindest ich zu Hause bleiben<br />
und mich um unsere Kinder kümmern. Da<br />
ich in der letzten Zeit keine Shootings habe,<br />
kann ich viel Zeit mit ihnen verbringen und<br />
ich muss sagen, dass ich eine sehr strenge<br />
Mutter bin. Es ist in meiner Verantwortung,<br />
meine Kinder zu führen und ihnen zu zeigen,<br />
wie weit sie gehen können und wo ihre<br />
Grenzen sind. Ich glaube, jedes Kind<br />
braucht Regeln und sollte seine Grenzen<br />
kennen. Ich weiß, dass meine Fans mich<br />
wieder auf der Kinoleinwand sehen wollen,<br />
aber ich mag es, meinen Freiraum zu haben.<br />
Ich würde gern jedes Jahr einen Film machen,<br />
jedoch nicht mehr als einen Film. Ich<br />
war schon immer sehr wählerisch bei meinen<br />
Filmen und bin es jetzt sogar noch mehr.<br />
Du bist in sehr jungen Jahren als Schauspielerin<br />
in die Filmindustrie gekommen.<br />
Als Du 18 Jahre alt warst, kam Dein erster<br />
Film in die Kinos und heute, mit 40<br />
Jahren, zählst Du immer noch zu den<br />
Top-Schauspielerinnen Bollywoods und<br />
wurdest gerade auch als All Time Favourite<br />
Schauspielerin bei den diesjährigen<br />
AIFA Awards gewählt. Was denkst Du,<br />
ist das Geheimnis Deines Erfolges?<br />
Kajol: Dein Beruf ist Teil deines Lebens,<br />
ebenso wie Deine Familie Teil deines Lebens<br />
ist, dein ganzes Leben - deine Persönlichkeit<br />
- wird dadurch bestimmt. Es geht<br />
einfach darum, im Leben die richtige Balance<br />
zwischen Beruf und Privatleben zu finden.<br />
Gibt es etwas in Deinem Leben, das Du<br />
schon immer machen wolltest, aber bisher<br />
noch keine Gelegenheit dazu hattest?<br />
Wenn ja, was wäre das?<br />
Kajol: Ich würde mir gern meine Kinder<br />
schnappen und mit ihnen eines Tages die<br />
Welt bereisen. Ich möchte, dass sie all die<br />
Orte kennenlernen, die ich so liebe und<br />
möchte, dass sie genau nachvollziehen können,<br />
was ich spürte, als ich das erste Mal<br />
diese Orte besuchte. Ich war für einen Film<br />
in Ägypten und besuchte dort einige Orte,<br />
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COVER STORY<br />
wenn ich zwischen den Dreharbeiten etwas<br />
Zeit hatte. Ägypten ist ein umwerfendes<br />
Land und hat mich wirklich beeindruckt,<br />
die Sonnenaufgänge dort, die Sonnenuntergänge<br />
und die unendlichen Weiten der<br />
Sanddünen sind einfach beeindruckend. Ich<br />
fühlte mich wie im Himmel. Man kann<br />
einfach abschalten. Ich war leider nur ein<br />
Mal in Ägypten und würde liebend gern<br />
noch einmal dorthin, mit meinen Kindern.<br />
Ich will, dass sie ebenfalls<br />
die Schönheit<br />
Ägyptens erfahren. Bisher<br />
war es uns noch<br />
nicht möglich, aber ich<br />
werde zusammen mit<br />
meinen Kindern eines<br />
Tages dorthin gehen.<br />
Du schaust immer<br />
noch genauso umwerfend<br />
aus, wie vor 10<br />
oder 15 Jahren. Wie<br />
schaffst Du es, so toll<br />
auszusehen, fit zu sein und in Form zu<br />
bleiben?<br />
Kajol: Das kostet alles Zeit und viel Anstrengung.<br />
Es ist schwer zu managen, insbesondere,<br />
wenn man einen vollen<br />
Terminkalender hat. Es ist sehr, sehr schwierig,<br />
etwas zu tun und vollends darauf zu<br />
konzentrieren, was gut für einen ist und<br />
schlechte Gewohnheiten - wie zum Beispiel<br />
Eiskrem - abzulegen. Denn alte, schlechte<br />
Gewohnheiten sind sehr bequem. Man<br />
kauft sich sogar einen kleinen Gefrierschrank<br />
fürs Auto, damit man immer Eiskrem<br />
zu Hand hat. Es ist anstrengend,<br />
Umwege zu fahren, um gesundes Essen zu<br />
kaufen, wenn doch das ungesunde Essen<br />
auf Deinem Weg liegt. Aber wenn man sich<br />
Mühe gibt und neue, positive Gewohnheiten<br />
immer und immer wieder in seinen<br />
Tagesablauf integriert, geht es. Ich habe<br />
Ich würde mir<br />
gern meine Kinder<br />
schnappen und<br />
mit ihnen eines<br />
Tages die Welt<br />
bereisen.<br />
versucht, mir im Laufe der Jahre einige<br />
schlechte Angewohnheiten anzugewöhnen<br />
und gute Angewohnheiten anzugewöhnen.<br />
Ich verbringe zudem auch viel Zeit im Fitness-Studio.<br />
Es ist nicht leicht, fit und in<br />
Form zu bleiben und schön auszusehen. Ich<br />
würde nicht behauptet, dass ich eine natürliche<br />
Schönheit bin und gute Gene habe -<br />
obwohl: ich denke, ich habe wirklich gute<br />
Gene (lacht). Aber im Ernst: ich arbeite wirklich<br />
hart an mir und führe<br />
auch eine sehr strenge<br />
Diät. Und diese Kombination<br />
hat sich für mich<br />
ausgezahlt.<br />
Wenn Du nicht Schauspielerin<br />
geworden<br />
wärst - was wäre dann<br />
Dein Traumjob gewesen?<br />
Kajol: Ich wollte nie<br />
Schauspielerin werden.<br />
Die ganze harte Arbeit,<br />
die damit verbunden ist, Schauspielerin zu<br />
sein, bedeutete viel zuviel Stress für mich,<br />
als dass ich diesen Job machen wollte. Aber<br />
als ich dann mit der Schauspielerei anfing,<br />
begann ich, Spaß an der Arbeit zu haben und<br />
bin auch recht gut in meinem Job - denke ich<br />
(lacht). Ich kann mich gar nicht daran erinnern,<br />
jemals einen Traumjob gehabt zu haben.<br />
Noch bevor ich überhaupt hätte darüber<br />
nachdenken können, war ich ja schon Schauspielerin.<br />
Deine Tochter Nysa wird bald 12 Jahre<br />
alt. Welche Werte hast Du ihr als Mutter<br />
mitgegeben und wie sehr ist sie von dem<br />
Job ihrer Eltern beeinflusst, dass sie eventuell<br />
auch Schauspielerin oder Modell<br />
werden möchte?<br />
Kajol: Ich denke, all die Werte, die ich<br />
versuche, meinen Kindern mit auf den Weg<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
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COVER STORY<br />
zu geben, sind die gleichen Werte, die mir<br />
meine Mutter schon mitgegeben hatte. Früher<br />
wusste ich nicht um die Bedeutung einzelner<br />
Werte; sie wurden mir erst bewusst,<br />
als ich selbst Mutter wurde. Heute ertappe<br />
ich mich oft dabei, dass ich meinen Kindern<br />
etwas sage und dann denke ' Oh mein Gott,<br />
ich klinge jetzt wie meine eigene Mutter'. Als<br />
Kind hatte ich immer Angst vor meiner Mutter.<br />
Ich war bei anderen immer ein unerzogener<br />
Quälgeist, aber gegenüber meiner<br />
Mutter verhielt ich mich immer wie ein Engelchen.<br />
Ich habe mich immer korrekt verhalten,<br />
denn ich wusste, dass sie kein<br />
Fehlverhalten dulden würde, sondern mich<br />
dafür büßen lassen würde. Wenn meine Kinder<br />
in Bollywood Karriere machen würden<br />
wollen, wäre es okay für mich. Für mich<br />
wäre eigentlich alles okay, wofür sie sich<br />
entscheiden würden. Ich bedränge sie niemals<br />
oder sage ihnen, dass sie Filme machen<br />
sollen oder von Filmen fernbleiben sollen.<br />
Ich denke, es ist ihre Entscheidung, was sie<br />
später einmal machen wollen. Ich kann ihnen<br />
lediglich eine stabile Kindheit bieten, in der<br />
sie aufwachsen, sodass sie unbeeinflusst ihre<br />
Entscheidungen treffen können.<br />
Was ist der Unterschied zwischen Deiner<br />
Beziehung zu Yug und Deiner Beziehung<br />
zu Nysa?<br />
Kajol: Es ist einfacher mit dem zweiten<br />
Kind. Man ist weniger gestresst und hinterfragt<br />
weniger, da man bereits einige Erfahrungen<br />
mit den ersten Kind sammeln konnte.<br />
Man weiß jetzt eher, dass es ein Husten oder<br />
eine einfache Erkältung ist und bald besser<br />
werden würde. Man weiß, welche Medizin<br />
man geben kann und man weiß, dass das<br />
meiste halb so schlimm ist, wie es den Anschein<br />
hat. In diesem Punkt ist meine Beziehung<br />
zu meinem Sohn einfacher, als sie zu<br />
meiner Tochter war. Aber in Erziehungsfragen<br />
mache ich zwischen ihnen keinerlei Unterschiede.<br />
Für beide Kinder gelten die<br />
gleichen Regeln, der gleiche Handlungsrahmen<br />
und die gleichen Grenzen. Nur so werden<br />
aus ihnen starke und große Menschen.<br />
Ich denke, es ist meine Verantwortung als<br />
Eltern, anständige Menschen zu erziehen<br />
und in die Gesellschaft zu entlassen. Mir<br />
macht der Gedanke angst, einen Menschen<br />
großzuziehen, der später dann zum Massenmörder<br />
oder Psychopath wird (lacht). Es ist<br />
meine Verantwortung, meine Kinder zu<br />
glücklichen Personen heranzuziehen, die<br />
später einen positiven Beitrag in der Gesellschaft<br />
leisten.<br />
Du warst ja bereits in Deutschland, das<br />
letzte Mal vor einigen Jahren zur Berlinale.<br />
Was an Deutschland und Deinen deutschen<br />
Fans hat Eindruck bei Dir<br />
hinterlassen und besteht die Aussicht,<br />
Dich bald wieder in Deutschland oder<br />
Österreich treffen zu können?<br />
Kajol: Ich liebe Berlin, da diese Stadt eine<br />
so kulturelle Vielfalt hat. Ich liebe alles an<br />
Berlin - besonders das Wetter. Mein größtes<br />
Laster ist das Shopping und ich fand den<br />
riesigen Flohmarkt am Tiergarten toll und<br />
kann dir gar nicht sagen, wieviel ich in<br />
Berlin geshoppt habe (lacht). Ich hoffe, dass<br />
ich bald wieder nach Deutschland kommen<br />
kann, vielleicht für einen Filmdreh, für Promotion<br />
oder einfach, um mit meiner Familie<br />
dort Urlaub zu machen. Ich bin auch sehr<br />
überrascht, dass das indische Kino selbst in<br />
Deutschland angekommen ist und es erfüllte<br />
mich mit Stolz, dass „My Name Is Khan“<br />
dort so gut aufgenommen wurde. Kajol - die<br />
Schauspielerin - wurde von den Fans und<br />
für die Fans erschaffen. Ohne all ihre Liebe<br />
über die ganzen Jahre hinweg, wäre ich nur<br />
ein Charakter. Ich möchte euch allen Danken,<br />
und macht weiter so - macht mich noch<br />
größer und noch besser (lacht)!<br />
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THE WINNERS<br />
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Shahid Kapoor, Rani Mukerji, „PK“<br />
und „Happy New Year“ gewinnen<br />
bei den diesjährigen AIFA Awards<br />
Seit dem 1. <strong>März</strong> <strong>2015</strong> stehen die Gewinner<br />
der diesjährigen AIFA Awards fest:<br />
Bollywood-Star Shahid Kapoor gewinnt<br />
als bester Schauspieler für seine unglaubliche<br />
Performance in „Haider“, wobei der<br />
Regisseur dieses Films, Vishal Bhardwaj,<br />
zugleich als bester Regisseur den AIFA<br />
Award gewinnt. Als beste Schauspielerin<br />
erhält Rani Mukerji den Award für ihren<br />
Film „Mardaani“. Gleich mehrere Awards<br />
gewinnt der Bollywood-Blockbuster<br />
„Happy New Year“:<br />
In den Kategorien „Bester Musikkomponist“<br />
gewinnt das Musiker-Duo Vishal-<br />
Shekhar mit ihrer Musik zu „Happy New<br />
Year“, ebenso wie Farah Khan als beste<br />
Choreografin für „Happy New Year“.<br />
Star-Designer Manish Malhotra wurde zudem<br />
als bester Kostüm-Designer für die<br />
Kostüme in „Happy New Year“ ausgezeichnet.<br />
„PK“, der Blockbuster von Regisseur Rajkumar<br />
Hirani, gewinnt den AIFA Award<br />
als bester Film und Darstellerin Anushka<br />
Sharma wurde für ihre Performance in<br />
diesem Film als beste Nebendarstellein<br />
gewählt. Sukhwinder Singh und Sunidhi<br />
Chauhan erhalten jeweils einen Award als<br />
bester Sänger bzw. beste Sängerin. Als<br />
All Time Favourites wurden - kaum anders<br />
zu erwarten - Shahrukh Khan und<br />
Kajol gewählt. Zudem erhielt Prem<br />
Chopra den Lifetime Achievement Award<br />
für sein Lebenswerk und Beitrag für das<br />
indische Kino.<br />
Die AIFA Awards (Annual Indian Film<br />
Awards) werden jährlich vergeben. Die<br />
Nominierungen erfolgen durch eine Jury.<br />
Seit Januar <strong>2015</strong> bis zum 28. Februar<br />
<strong>2015</strong> konnten schließlich Fans und Filmliebhaber<br />
des indischen Kinos für ihre<br />
Favoriten aus den Jahr 2014 online abstimmen.<br />
Alle Ergebnisse im Detail entnehmen Sie<br />
den folgenden Seiten. Die Liste der einzelnen<br />
Nominierungen und Gewinner finden<br />
Sie auch auf der offiziellen Facebook-Seite<br />
unter:<br />
www.facebook.com/aifa.bna.germany<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
49
1. BESTER MÄNNLICHER HAUPTDARSTELLER<br />
1. Shahid Kapoor - Haider - 33,8%<br />
2. Aamir Khan - PK - 27,3%<br />
3. Randeep Hooda - Highway - 16,9%<br />
4. Ranveer Singh - Gunday - 11,7%<br />
5. Emraan Hashmi - Ungli - 5,2%<br />
6. Arjun Kapoor - 2 States - 5,1%<br />
2. BESTER MÄNNLICHER NEBENDARSTELLER<br />
1. Riteish Deshmukh - Ek Villain - 41,9%<br />
2. Irrfan Khan - Gunday - 27,0%<br />
3. Vipin Sharma - Kick - 13,5%<br />
4. Sanjay Dutt - Ungli - 10,8%<br />
5. Govinda - Holiday - 4,1%<br />
6. Arjan Bajwa - Bobby Jasoos - 2,7%<br />
3. BESTE WEIBLICHE HAUPTDARSTELLERIN<br />
1. Rani Mukerji - Mardaani - 30,4%<br />
2. Alia Bhatt - Highway - 25,3%<br />
3. Priyanka Chopra - Mary Kom - 17,7%<br />
4. Deepika Padukone - Finding Fanny - 15,2%<br />
5. Madhuri Dixit - Gulaab Gang - 8,9%<br />
6. Parineeti Chopra - Daawat-E-Ishq - 2,5%<br />
4. BESTE WEIBLICHE NEBENDARSTELLERIN<br />
1. Anushka Sharma - PK - 56,4%<br />
2. Dimple Kapadia - Finding Fanny - 12,8%<br />
3. Jacqueline Fernandez - Kick - 11,5%<br />
4. Tabu - Jai Ho - 9,0%<br />
5. Huma Qureshi - Dedh Ishqiya - 7,7%<br />
6. Kangana Ranaut - Ungli - 2,6%<br />
5. VIELVERSPRECHENSTER MÄNNLICHER NEWCOMER<br />
1. Vivaan Shah - Happy New Year - 35,5%<br />
2. Tiger Shroff - Heropanti - 31,9%<br />
3. Sushant Singh Rajput - PK - 13.9%<br />
4. Ram Kapoor - Shaadi Ke Side Effects - 8,4%<br />
5. Siddharth Shukla - Humpty Sharma Ki Dulhania - 8,2%<br />
6. Karan Wahi - Daawat-E-Ishq - 2,1%<br />
50 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
6. VIELVERSPRECHENSTE WEIBLICHE NEWCOMERIN<br />
1. Shraddha Kapoor - El Villain - 41,3%<br />
2. Ileana D'Cruz - Happy Ending - 40,0%<br />
3. Tamannaah Bhatia - Entertainment - 6,7%<br />
4. Kirti Sanon - Heropanti - 5,3%<br />
5. Ayesha Khanna - Dishkiyoon - 4,0%<br />
6. Esha Gupta - Humshakals - 2,7%<br />
7. BESTER FILM<br />
1. PK - 31,2% 2. Mardaani - 20,8%<br />
3. Highway - 16,9% 4. Finding Fanny - 9,1%<br />
5. Mary Kom - 7,8% 6. Gulaab Gang - 6,5%<br />
7. 2 States - 2,8% 8. Dedh Ishqiya - 2,3%<br />
9. Rang Rasiya - 1,4% 10. Ungli - 1,2%<br />
8. BESTER REGISSEUR<br />
1. Vishal Bhardwaj - Haider - 33,3%<br />
2. Rajkumar Hirani - 32,0%<br />
3. Imtiaz Ali - Highway - 22,7%<br />
4. Rohit Shetty - Singham Returns - 9,4%<br />
5. Ketan Mehta - Rang Rasiya - 1,4%<br />
6. Vikram Bhatt - Creature 3D - 1,2%<br />
9. BESTE KAMERAFÜHRUNG<br />
1. Highway - 34,2%<br />
2. Bang Bang - 23,4%<br />
3. Kick - 15,1%<br />
4. Finding Fanny - 12,3%<br />
5. Singham Returns - 8,2%<br />
6. 2 States - 6,8%<br />
10. BESTER PLAYBACKSÄNGER<br />
1. Sukhwinder Singh - Happy New Year - Satakli - 46,7%<br />
2. Sonu Nigam - Daawat-E-Ishq - Mannat - 21,3%<br />
3. Yo Yo Honey Singh - Kick - Yaar Naa Miley - 12,0%<br />
4. Himesh Reshammiya - Jai Ho - Photocopy - 10,7%<br />
5. Mika Singh - Kick - Jumme Ki Raat - 5,3%<br />
6. Mohit Chauhan - Mary Kom - Teri Baari - 4,0%<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
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11. BESTE PLAYBACKSÄNGERIN<br />
1. Sunidhi Chauhan - Happy New Year - Dance Like a Chammiya - 34,2%<br />
2. Shreya Ghoshal - Kick - Hangover - 30,3%<br />
3. Shweta Pandit - Highway - Heera - 17,1%<br />
4. Harshdeep Kaur - Bang Bang - Uff - 13,2%<br />
5. Anushka Manchanda - Dedh Ishqiya - Norn OK Please - 3,9%<br />
6. Tulsi Kumar - Singham Returns - Kuch To Hua Hai - 1,3%<br />
12. BESTER SOUNDTRACK & MUSIKKOMPONIST<br />
1. Vishal-Shekhar - Happy New Year - 43,2%<br />
2. A.R. Rahman - Highway - 32,4%<br />
3. Meet Bros Anjjan - Kick - 14,9%<br />
4. Sajid-Wajid - Daawat-E-Ishq - 5,4%<br />
5. Shashi Suman - Mary Kom - 2,7%<br />
6. Salim-Sulaiman - Mardaani - 1,4%<br />
13. BESTE KOSTÜME & AUSSTATTUNG<br />
1. Happy New Year - 43,1%<br />
2. PK - 39,5%<br />
3. Rang Rasiya - 6,6%<br />
4. Gulaab Gang - 4,0%<br />
5. Mary Kom - 3,8%<br />
6. Creature 3D - 3,0%<br />
14. BESTE CHOREOGRAFIE<br />
1. Farah Khan - Happy New Year - 47,4%<br />
2. Bosco-Caesar - Bang Bang - 29,5%<br />
3. Ahmed Khan - Kick - 9,0%<br />
4. Remo D'Souza - Dedh Ishqiya - 7,7%<br />
5. Ganesh Acharya - Humshakals - 5,1%<br />
6. Saroj Khan - Gulaab Gang - 1,3%<br />
15. LIFETIME ACHIEVEMENT AWARD<br />
Prem Chopra<br />
52 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
16. ALL TIME FAVOURITE - MÄNNLICH<br />
1. Shahrukh Khan - 24,9%<br />
2. Aamir Khan - 10,8%<br />
3. Hrithik Roshan - 8,8%<br />
4. Salman Khan - 8,4%<br />
5. Arjun Rampal - 8,0%<br />
6. Akshay Kumar - 5,1%<br />
7. Abhishek Bachchan - 4,4%<br />
8. Farhan Akthar - 4,2%<br />
9. Saif Ali Khan - 4,0%<br />
10. Ranveer Singh - 3,1%<br />
11. Ranbir Kapoor - 3,0%<br />
12. Amitabh Bachchan - 2,9%<br />
13. Irrfan Khan - 2,6%<br />
14. Ajay Devgn - 2,4%<br />
15. Naseeruddin Shah - 2,2%<br />
16. John Abraham - 1,6%<br />
17. Nawassuddin Siddiqi - 1,4%<br />
18. Boman Irani - 1,2%<br />
19. Govinda - 0,6%<br />
20. Ritesh Deshmukh - 0,4%<br />
17. ALL TIME FAVOURITE - WEIBLICH<br />
1. Kajol - 20,5%<br />
2. Rani Mukerji - 15,3%<br />
3. Deepika Padukone - 11,4%<br />
4. Katrina Kaif - 8,6%<br />
5. Vidya Balan - 7,4%<br />
6. Priyanka Chopra - 6,4%<br />
7. Madhuri Dixit - 6,0%<br />
8. Anushka Sharma - 3,9%<br />
9. Aishwarya Rai Bachchan - 3,5%<br />
10. Preity Zinta - 2,7%<br />
11. Kareena Kapoor Khan - 2,5%<br />
12. Jacqueline Fernandez - 2,3%<br />
13. Sonakshi Sinha - 1,8%<br />
14. Juhi Chawla - 1,6%<br />
15. Bipasha Basu - 1,5%<br />
16. Kalki Koechlin - 1,4%<br />
17. Parineeti Chopra - 1,2%<br />
18. Alia Bhatt - 1,0%<br />
19. Jaya Bachchan - 0,6%<br />
20. Dimple Kapadia - 0,4%<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
53
Sejal wurde am 15. Dezember 1990 in Gujarat geboren. Nach der Schulausbildung<br />
ging sie nach Mumbai, wo sie studiert und nebenbei als Modell<br />
arbeitet und bereits für diverse Fashionlabels vor der Kamera stand. Durch<br />
tägliches Fitnesstraining hält sich Sejal, die ein großer Salman Khan-Fan ist,<br />
in Form. Für unser Fotoshooting reiste sie mit Shiraz Henry nach Goa -<br />
einem der schönsten Orte der Welt.<br />
SEJAL MANDAVIA<br />
PHOTOSHOOT BY SHIRAZ HENRY<br />
54 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
PHOTOSHOOT BY SHIRAZ HENRY<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
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PHOTOSHOOT BY SHIRAZ HENRY<br />
56 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
PHOTOSHOOT BY SHIRAZ HENRY<br />
SEJAL MANDAVIA<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
57
58 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM SPECIAL<br />
leela<br />
ek paheli<br />
Mit „Ek Paheli Leela“ gibt Bobby Khan sein<br />
Regiedebüt und wartet dabei mit einem<br />
großartigen Cast mit Sunny Leone, Rajneesh<br />
Duggal und Jay Bhanushali auf. Der Film dreht<br />
sich um das Thema Reinkarnation und ist ein<br />
Musikal-Drama. Wir interviewten exklusiv für<br />
unsere Leser Regisseur Bobby Khan und Hauptdarstellerin<br />
Sunny Leone und konnten so einen<br />
Einblick in die Entstehung des Films erhalten.<br />
Cast: Sunny Leone, Jay Bhanushali, Rajneesh<br />
Duggal, Rahul Dev, Mohit Ahlawat<br />
Regisseur: Bobby Khan<br />
Produzenten: Bhushan Kumar, Krishan Kumar,<br />
Ahmed Khan, Shaira Khan<br />
Dialoge: Bunty Rathore<br />
Drehbuch: Jojo Khan<br />
Story: Bobby Khan<br />
Songs: Meet Bros Anjjan, Amaal Mallik, Dr.<br />
Zeus, Tony Kakkar, Uzair Jaswal<br />
Kamera: Bashalal Syed<br />
Schnitt: Nitin FCP<br />
Produktionshaus: Paper Doll Entertaiment<br />
Vertrieb: T-Series<br />
Release Datum: 10. <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
59
FILM SPECIAL<br />
Regisseur<br />
Bobby<br />
Khan<br />
60 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM SPECIAL<br />
Bobby Khan ist der Regisseur von „Ek Paheli Leela“. Der Film<br />
markiert sein Regie-Debüt und Bobby Khan überließ nichts dem<br />
Zufall, um sicherzugehen, dass sein Debüt ein großer Erfolg sein<br />
wird: mit Sunny Leone, Jay Bhanushali und Rajneesh Duggal als<br />
Hauptdarsteller, tollen Songs von Meet Bros Anjjan, Dr. Zeus und<br />
anderen Musikern, seinem Bruder Ahmen Khan als einen der Produzenten,<br />
T-Series als Vertriebsfirma, fantastischen Shooting-Orten<br />
und einem tollen Filmset hat „Ek Paheli Leela“ all die Zutaten, die es<br />
für einen Hit braucht. Wir sprachen mit Bobby Khan und erfuhren,<br />
wieviel Mühe hinter der Entstehung eines solchen großen Films<br />
steckt:<br />
„Ek Paheli Leela“ ist Dein erster Film.<br />
Wie lange hattest Du diesen Film bereits<br />
geplant und wie lange dauerte es von<br />
dieser Idee bis zum ersten Drehtag?<br />
Bobby Khan: Ich hatte die Story bereits<br />
vor 12 Jahren geschrieben und trug sie<br />
seitdem immer mit mir herum. Aber es<br />
heißt ja, das Richtige wird zur richtigen<br />
Zeit kommen und so realisierte sich der<br />
Film vor zwei Jahren im <strong>April</strong> 2013 und<br />
die Dreharbeiten begannen schon bald<br />
darauf. Meine Vorstellung zum Film war<br />
sehr klar und deutlich und ich wusste genau,<br />
was ich wollte.<br />
Was macht „Ek Paheli Leela“ so besonders<br />
für Dich und warum sollte man<br />
sich den Film anschauen?<br />
Bobby Khan: Da es mein erster Film ist,<br />
steckte ich all meine Energie und all meine<br />
Mühe hinein, um einen schönen und<br />
sensiblen Film zu machen. Meiner Meinung<br />
nach ist dies der erste Film über<br />
Reinkarnation, der komplett anders zu<br />
allen bisherigen Filmen ist.<br />
Du hast mit einem sehr professionellen<br />
Team, angefangen beim Cast, dem Musikern,<br />
über die Sänger hin zu den Choreografen,<br />
zusammengearbeitet. Wie<br />
leicht war es für Dich, all diese Leute<br />
von Deinem Film zu überzeugen?<br />
Bobby Khan: Die Film-Story ist einfach<br />
super. Als ich sie meinen Brüdern - Produzent<br />
Ahmed Khan und T-Series-Kopf<br />
Bhushan Kumar - erzählte, liebten sie<br />
diese sofort und wollten schnellst möglich<br />
mit den Arbeiten beginnen. „Leela“<br />
hat etwas Besonderes und musikalisch<br />
wird sich der Zuschauer sehr mit diesem<br />
Film verbunden fühlen, ebenso wie mit<br />
der Dramatik und der Spannung im Film<br />
und vor allem wird der Film eine sehr<br />
überraschende Wende haben.<br />
Warum hast Du dich für Sunny Leone<br />
als weibliche Hauptdarstellerin entschieden<br />
und stimmt es, dass eigentlich<br />
Deepika Padukone diese Rolle spielen<br />
sollte?<br />
Bobby Khan: Oh - wow! Deepika (lacht).<br />
Dann wäre ein Traum für mich wahr geworden.<br />
Wer würde nicht gern mit Deepika<br />
arbeiten wollen? So gerne ich auch mit<br />
Deepika arbeiten würde wollen, aber für<br />
„Leela“ hatte ich niemand anderen im<br />
Sinn als Sunny, Sunny und ausschließlich<br />
Sunny. Sunny, Daniel und ich trafen uns<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
61
FILM SPECIAL<br />
im <strong>April</strong> 2013 auf einen Kaffee, verstanden<br />
uns sofort super und wurden Freunde.<br />
Ich erzählte Sunny von etlichen meiner<br />
Film-Ideen und sie liebte sie alle. Ich<br />
plante, all meine Filme nur mit ihr zu<br />
machen, aber sie ist heute eine sehr beschäftigte<br />
Schauspielerin. „Leela“ war<br />
ein sehr schwieriger Film, was die Umsetzung<br />
betrifft. All die Charaktere, insbesondere<br />
der der Leela, sind extrem<br />
schwierig zu spielen. Als ich jedoch Sunnys<br />
Begeisterung sah, als ich ihr die Story<br />
erzählte, und realisierte, dass sie genau<br />
verstand, worum es in dem Film ging,<br />
entschied ich mich für sie. Seitdem war es<br />
für mich nur Sunny, die die Rolle der<br />
Leela spielen sollte. Und hier sind wir<br />
nun kurz vor dem Release und sie rockt<br />
den Film einfach!<br />
Woher kam Dir die Idee zu „Ek Paheli<br />
Leela“?<br />
Bobby Khan: Ich war schon immer von<br />
Filmen über Reinkarnation fasziniert. Ich<br />
habe fast jeden Film darüber gesehen, der<br />
in Bollywood je gemacht wurde, angefangen<br />
von den früheren Schwarz-Weiß-Filmen<br />
bis zu denen der heutigen Zeit. Mir<br />
wird immer gesagt, dass ich ein sehr<br />
warmherziger Mensch bin und ich sicher<br />
Liebesfilme machen werde. Aber ich<br />
machte „Leela“, der ein Drama und Thriller<br />
ist. Die meisten Regisseure planen<br />
irgendwas und enden damit, etwas komplett<br />
anderes zu machen.<br />
„Ek Paheli Leela“ ist ja Dein erster<br />
Film. Wie schwer war es da für Dich,<br />
das nötige Budget zu generieren - immerhin<br />
sind die Kosten für die verschiedenen<br />
Drehorte, die ganzen Kostüme,<br />
die Teilweise bis zu 500 Statisten, die<br />
Du für die Songs im Film hattest, sehr<br />
kostenintensiv?!<br />
Bobby Khan: Das stimmt. „Leela“ hat<br />
sehr viel Geld gekostet, sei es aufgrund<br />
der Drehorte, wie dem Shooting in Rajasthan,<br />
oder der Statisten, Tänzer und Kostüme.<br />
Die Produktion hat viel Geld<br />
verschlungen. Aber meine Produzenten<br />
sahen mich nicht als Debütanten, sondern<br />
gaben mir alles, was ich für den Film<br />
brauchte. Aber ich würde auch sagen,<br />
dass der Film gut kalkuliert wurde, dank<br />
meines Produzenten und Bruders Ahmed<br />
Khan. Und wer könnte den Film und die<br />
Musik besser promoten als T-Series? Sie<br />
sind die Besten in der Filmindustrie.<br />
Was sind Deine nächsten Film-Projekte?<br />
Bobby Khan: Nun, ich lebe, atme, esse,<br />
schlafe und arbeite momentan ausschließlich<br />
„Leela“ - zumindest, bis der Film in<br />
die Kinos kommt. ich habe bereits um die<br />
fünf Angebote für neue Filme bekommen,<br />
habe mich damit aber bisher noch nicht<br />
weiter beschäftigen können. Darum kümmere<br />
ich mich dann erst nach dem Release<br />
von „Leela“.<br />
Wo soll der Film denn überall gezeigt<br />
werden - nur in Indien oder auch weltweit?<br />
Vielleicht planst Du ja auch, „Ek<br />
Paheli Leela“ auf internationalen Filmfestivals<br />
vorzustellen?<br />
Bobby Khan: „Leela“ wird einen sehr<br />
großen Release in Indien haben. Für einen<br />
weltweiten Release suchen wir noch Partner,<br />
aber ich freue mich schon darauf,<br />
dass mein Film „Leela“ unter anderem<br />
auf dem diesjährigen Cannes Filmfestival<br />
gezeigt wird. Ich glaube, der internationale<br />
Markt wird meinen Film lieben.<br />
62 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM SPECIAL<br />
Regisseur Bobby Khan mit der Hauptdarstellerin Sunny Leone<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
63
FILM SPECIAL<br />
Hauptdarstellerin<br />
Sunny<br />
Leone<br />
64 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM SPECIAL<br />
Karenjit Kaur Vohra, wie Sunny Leone mit bürgerlichem Namen<br />
heißt, wurde in Kanada in eine Punjabi-Familie hineingeboren. Sie<br />
wuchs in Kanada auf und ging später in die Vereinigten Staaten. Ihr<br />
Bollywood-Debüt gab die heute 33-jährige Schauspielerin 2012 an<br />
der Seite von Randeep Hooda in „Jism 2“. Es folgten weitere Rollen<br />
in Filmen wie „Shootout At Wadala“, „Jackpot“, „Ragini MMS 2“<br />
und „Hate Story 2“. Neben Randeep Hooda arbeitete sie auch mit<br />
Bollywood-Größen wie John Abraham, Kangana Ranaut, Anil Kapoor,<br />
Naseeruddin Shah, Sachiin Joshi und Jay Bhanushali zusammen.<br />
Letzterer ist auch ihr Filmpartner in ihrem neuen Film<br />
„Ek Paheli Leela“ von Regisseur Bobby Khan, der am 10. <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
in die Kinos kommen wird. In diesem Film wird man Sunny Leone<br />
in einer Dreifach-Rolle sehen. Wir interviewten Sunny Leone zu<br />
ihrer Rolle in „Ek Paheli Leela“, ihren bisherigen Erfahrungen in<br />
Bollywood und ihren Zukunftsplänen:<br />
Was kannst Du uns zur Story und Deiner<br />
Rolle in „Ek Paheli Leela2 sagen?<br />
Sunny Leone: Ich spiele ein Modell aus<br />
London, die für ein Fotoshooting nach Indien<br />
reist. Dort treffe ich einen Prinzen,<br />
verliebe mich in ihn und wir heiraten. Mein<br />
Charakter ist in der Gegenwart wiedergeboren<br />
und mein Filmpartner Jay deckt die<br />
Wahrheit über mein vergangenes Leben auf.<br />
Wie war es für Dich, mit Regie-Debütant<br />
Bobby Khan zusammen zu arbeiten und<br />
was schätzt Du am meisten an ihm?<br />
Sunny Leone: Es war wunderbar. In diese<br />
Story hat er viel Zeit und Mühe gesteckt und<br />
überließ nichts dem Zufall.<br />
Was wünscht Du dir für „Ek Paheli Leela“.<br />
Glaubst Du, es könnte ein Blockbuster<br />
werden oder sogar für einen<br />
Film-Award nominiert werden?<br />
Sunny Leone: Ich wünsche mir, dass die<br />
Leute den Film mögen und die Produzenten<br />
ihre Kosten wieder einspielen können. Ich<br />
glaube schon, dass der Film das Potenzial<br />
hat, groß herauszukommen, aber ich bin da<br />
wohl voreingenommen, da es ja mein Film<br />
ist. ich weiß nicht, ob er für Awards nominiert<br />
wird, aber wenn meine Fans mit meiner<br />
Performance glücklich sind, ist das für<br />
mich schon die größte Auszeichnung.<br />
Wie hast Du dich auf die Rolle der Prinzessin<br />
in „Ek Paheli Leela2 vorbereitet?<br />
Sunny Leone: Es gab eine lange Vorbereitungszeit.<br />
Allein meine Rolle der Leela zu<br />
kreieren, dauerte am ersten Drehtag über<br />
sechs Stunden, geprägt von Versuch und<br />
Irrtum. Die Dialoge waren auch nicht leicht<br />
und wir verbrachten viel Zeit, diese einzustudieren.<br />
Ich fühle mich auf gewisse Art<br />
und Weise immer mit meinen Rollen verbunden.<br />
Leela ist eine sehr starke Frau, der<br />
der Rest der Welt egal ist und die sich<br />
ausschließlich um ihre Liebe und darum,<br />
was richtig ist, kümmert.<br />
Du bist erst mit knapp 30 Jahren nach<br />
Bollywood gekommen. Wo siehst Du persönlich<br />
die Vor- und Nachteile, wenn<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
65
FILM SPECIAL<br />
Sunny Leone als Leela in „Ek Paheli Leela“<br />
66 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM SPECIAL<br />
man so spät in die indische Filmindustrie<br />
kommt?<br />
Sunny Leone: Was für mich zählt, ist, dass<br />
ich neu in Bollywood bin - unabhängig von<br />
meinem Alter. Und wie lange ich bleibe,<br />
hängt einzig und allein von meinen Fans ab.<br />
Bevor Du nach Bollywood kamst, drehtest<br />
Du Pornofilme und warst ein gefeierter<br />
Star. Glaubst Du, es hat Dir in<br />
Bollywood geholfen, dass Du bereits einen<br />
großen Namen hattest oder denkst<br />
Du, dass diese Tatsache Dir mehr Steine<br />
in den Weg legte?<br />
Sunny Leone: Sowohl als auch. Einerseits<br />
ja, da ich ja bereits einen Namen hatte und<br />
der mich dorthin führte, wo ich heute bin.<br />
Andererseits ist es auch ein schweres Päckchen,<br />
das ich damit immer mit mir herumtrage.<br />
Was ist Dein Traum: Was möchtest Du in<br />
Deiner Karriere in Bollywood erreichen?<br />
Sunny Leone: Ich möchte einfach nur, dass<br />
die Leute sehen, wie hart ich arbeite und<br />
dass ich eine gute Schauspielerin bin.<br />
Du hast in amerikanischen Produktionen<br />
gearbeitet und nun in indischen. Wo<br />
siehst Du die größten Unterscheide?<br />
Sunny Leone: Da gibt es zu viele, um sie<br />
jetzt alle aufzuzählen.<br />
Du bist in Kanada in eine Punjabi-Familie<br />
hineingeboren. Wie konntest Du deine<br />
Religion und Kultur so fernab von Indien<br />
ausüben?<br />
Sunny Leone: Ich wuchs in einem typischen<br />
Punjabi-Haushalt auf, ging jeden<br />
Samstag und Sonntag in den Tempel und<br />
sang jedes Wochenende Gurbanis mit der<br />
Familie.<br />
Wann warst Du zum ersten Mal in Indien<br />
und wie waren da Deine Eindrücke von<br />
dem Land?<br />
Sunny Leone: Ich war noch sehr klein und<br />
wir besuchten unsere Verwandten. Meine<br />
ersten Eindrücke von Indien erhielt ich über<br />
die ganzen Gerüche und Düfte, die neuen<br />
Geschmackrichtungen und die Süßigkeiten.<br />
Ich hatte damals noch keine Ahnung über<br />
die Größe und Vielfalt des Landes in welchem<br />
ich war oder was dies symbolisierte.<br />
Du bist mit Daniel Weber, der Dich unterstützt,<br />
aber selbst auch seine Karriere<br />
verfolgt, verheiratet. Bleibt da Zeit für<br />
Zweisamkeit? Oder plant Ihr sogar, Kinder<br />
zu haben?<br />
Sunny Leone: Ja klar, in der Zukunft auf<br />
alle Fälle. Aber wann das sein wird, kann<br />
ich noch nicht sagen. Momentan bauen wir<br />
beide erst einmal unsere Karrieren auf.<br />
Wie verbringst Du am liebsten Deine zeit,<br />
wenn Du mal keinen Film drehst, auf<br />
Promo-Tour bist oder ein Shooting hast?<br />
Sunny Leone: Nun, ich habe nicht oft so<br />
eine Auszeit, aber wenn, dann fliege ich am<br />
liebsten für ein paar Tage nach Los Angeles<br />
zu meiner Familie und zu meinen Hunden.<br />
Als Teenager hattest Du mal in einer deutschen<br />
Bäckerei in Kanada gearbeitet.<br />
Was weißt Du über und was magst Du an<br />
Deutschland?<br />
Sunny Leone: Ich liebe Deutschland. Ich<br />
war schon an verschiedenen Orten in<br />
Deutschland und besuchte bis vor einigen<br />
Jahren auch jährlich das Münchner Oktoberfest.<br />
Ich liebte jede einzelne Minute, die ich<br />
dort verbrachte und verbrachte eine großartige<br />
Zeit dort. Dabei lernte ich viel über die<br />
Kultur und das Essen und auch die wunderschöne<br />
Natur dort. Meine Leibspeise dort<br />
waren immer Käse-Spätzle.<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
67
Cast: Amitabh Bachchan, Dhanush, Akshara Haasan<br />
Regie: R. Balki<br />
Genre: Drama<br />
Filmlänge: 155 Minuten<br />
Release: 6. Februar <strong>2015</strong><br />
Rating:<br />
68 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM REVIEW<br />
SHAMITABH<br />
Ein Tribut an Amitabh Bachchan<br />
und seine unverwechselbare<br />
Stimme<br />
Einst von ‚All India Radio‘ aufgrund seiner<br />
tiefen Stimme abgelehnt, dreht sich jetzt ein<br />
ganzer Film um Amitabh Bachchans einzigartige<br />
Stimme und so schließt sich der Kreis in der<br />
über 50 Jahre umspannenden Karriere von Big<br />
B. Regisseur R. Balki salutiert mit „Shamitabh“<br />
erneut vor der lebenden Schauspiellegende, so<br />
wie er es bereits in der Vergangenheit durch<br />
seine Filme „Cheeni Kum“ und „Paa“ tat. Allerdings<br />
hat „Shamitabh“ eine wesentlich dünnere<br />
Storyline:<br />
Der Film beginnt damit, dass Danish alias Shamitabh<br />
(Dhanush) gerade eine Film-Premiere<br />
seines neusten Films feiert und den Zuschauer<br />
dabei durch Rückblicke auf eine Zeitreise mitnimmt,<br />
die damit beginnt, dass man einen jungen<br />
Danish sieht, der als Busfahrer in einer<br />
kleinen Stadt arbeitet. Er kann nicht sprechen,<br />
träumt aber davon, Bollywood-Star in Mumbai<br />
zu werden. Später fängt er als Regie-Assistent in<br />
der Filmindustrie an und lernt dort Akshara<br />
kennen, die ihm helfen will. Sie bringt Danish<br />
dazu, sich im Ausland einer teuren OP zu unterziehen,<br />
bei welcher er ein Gerät am Kehlkopf<br />
implantiert bekommt, mit dessen Hilfe er reden<br />
kann. Dafür braucht es allerdings eine zweite<br />
Person, die das reale Sprechen übernimmt und<br />
die nicht weiter als wenige hundert Meter von<br />
ihm entfernt ist, da sonst der Sprachtransformator<br />
nicht funktioniert. Schon bald treffen Danish<br />
und Akshara auf Amitabh, einen alten heruntergekommenen<br />
Säufer, der auf dem Friedhof lebt.<br />
Von nun an arbeiten Danish und Amitabh zusammen<br />
und Danish gibt sich selbst den Künstlernamen<br />
Shamitabh. Amitabh wird zur Stimme<br />
hinter Danishs Gesicht und zusammen machen<br />
die beiden ihren ersten Film, der gleich zum<br />
Erfolg wird. Danish schwimmt fortan auf der<br />
Welle des Erfolgs, wird ein gefeierter Celebrity,<br />
der alle Leute um sich herum an der Nase<br />
herum führt und sich um nichts und niemanden<br />
schert. Schon bald gibt es erste Machtkämpfe<br />
zwischen Danish und Amitabh, da jeder den<br />
Erfolg für sich selbst zuschreibt.<br />
Die Performance von Amitabh Bachchan in<br />
diesem Film beweist einmal mehr, dass er zu<br />
Recht der „Shehenshah“ (König der Könige)<br />
Bollywoods ist. Kein anderer Star Bollywoods<br />
spielt einen Trinker mit soviel Leichtigkeit und<br />
Eleganz und schafft es dabei die Herzen der<br />
Zuschauer zu erobern, wie er. Was außerdem<br />
Amitabh Bachchan hoch anzurechnen ist, ist die<br />
Tatsache, dass er trotz seines Status, welchen er<br />
in der Filmindustrie hat, nie versucht, seine<br />
Co-Stars zu überscheinen, sondern ihnen immer<br />
genügend Raum für ihre Performance gibt.<br />
Und das ist es auch, was einen großartigen<br />
Schauspieler ausmacht. Dhanush auf der anderen<br />
Seite zeigt mit seiner Performance ebenso<br />
Größe und Selbstbewusstsein genug, um überzeugend<br />
neben Amitabh Bachchan vor der Kamera<br />
zu agieren. Akshara Haasan wiederum<br />
gibt mit „Shamitabh“ ein überzeugendes Film-<br />
Debüt. Auch wenn in dem Film nur einige<br />
wenige Akteure agieren, gibt es dennoch tolle<br />
Cameo-Auftritte von namhaften Filmgrößen<br />
wie Mahesh Bhatt, Karan Johar, Raj Kumar<br />
Hirani, Rohit Shetty, Ekta Kapoor, Javed Akhtar,<br />
Rakeysh Omprakash Mehra, Boney Kapoor<br />
und Rekha.<br />
Alles in allem ist „Shamitabh“ trotz seiner<br />
schwachen Story ein sehenswerter Film, eben<br />
aufgrund der großartigen schauspielerischen<br />
Leistungen, allen voran Amitabh Bachchan mit<br />
seiner Kult gewordenen Bariton-Stimme.<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
69
Cast: Irrfan Khan, Tillotame Shome, Tisca Chopra<br />
Regie: Anup Singh<br />
Genre: Geschichtsdrama<br />
Filmlänge: 110 Minuten<br />
Release: 20. Februar <strong>2015</strong><br />
Rating:<br />
70 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
FILM REVIEW<br />
QISSA<br />
Schwere Kost, aber dennoch<br />
absolut sehenswert<br />
Nachdem der Film bereits diverse Awards erhalten<br />
und mit unzähligen Lobpreisungen auf<br />
internationalen Filmfestivals überschüttet wurde,<br />
hat „Qissa“ nun auch endlich, nach langem<br />
Warten, die indischen Kinos erreicht. Zudem<br />
wurde der Film simultan auch auf VOP und<br />
DVD veröffentlicht, um sicherzustellen, ein<br />
breites Publikum in Indien zu erreichen, was<br />
bei einen Punjabi-Film und erst recht einem<br />
Film mit einem derartig sozial-kritischen Thema<br />
nicht ganz einfach ist.<br />
Denn „Qissa“ führt die Psyche und Denkweise<br />
vieler indischer Familien vor, die besessen davon<br />
sind, nur Söhne zu haben, statt Töchter und<br />
das aus den verschiedensten Gründen. Diese<br />
Denk- und Handlungsweise, die einen Jungen<br />
und später auch den Mann in der Gesellschaft<br />
weit vor ein Mädchen oder eine Frau stellen,<br />
zeigt sich heute leider noch immer zuhauf in<br />
Indien, vor allem in den ländlichen Gegenden,<br />
wie beispielsweise im Punjab, wo immer noch<br />
Mädchen-Föten abgetrieben werden - und das<br />
in dieser aufgeklärten und gebildeten Gesellschaft<br />
des 21. Jahrhunderts.<br />
„Qissa“ erzählt die Geschichte eines Vaters<br />
namens Umber Singh (Irrfan Khan), der bei der<br />
Geburt seines vierten Kindes auf einen Sohn<br />
hofft, nachdem seine anderen Kinder alles Mädchen<br />
sind. Doch auch das vierte Kind ist ein<br />
Mädchen und Umber kann diese Tatsache nicht<br />
akzeptieren und beschließt daher, diese Tochter<br />
als Sohn großzuziehen. Dabei ignoriert er völlig<br />
die physischen und psychischen Gegebenheiten<br />
und Entwicklungen seiner Tochter und<br />
zerstört mit seinem besessenen und ignoranten<br />
Verhalten beinahe das Leben seiner gesamten<br />
Familie, insbesondere seiner Tochter. Der Film<br />
konzentriert sich, nachdem er anfangs kurz<br />
zeigt, wie brutal die Teilung Indiens verlaufen<br />
ist und die Familie all ihr Hab und Gut auf der<br />
Flucht nach Indien zurücklassen musste, komplett<br />
auf die Vater-Tochter-Beziehung und<br />
zeigt etliche, teilweise auch schockierende<br />
Wendungen. Regisseur Anup Singh springt in<br />
der zweiten Hälfte des Films in die Welt des<br />
Übernatürlichen über. Für den Zuschauer<br />
kann die vielschichtige Erzählweise im Film<br />
stellenweise verwirrend sein, vor allem, wenn<br />
man die kulturellen und geschichtlichen Hintergründe<br />
nicht kennt. Das ist es auch, was<br />
den Film schwer zugänglich für eine breite<br />
Masse macht, trotz seiner guten Story, der<br />
guten Kameraführung und der tollen Schauspielleistung<br />
der Darsteller. In den Film sind<br />
einige persönliche Erfahrungen des Regisseurs<br />
mit eingeflossen, was die Glaubwürdigkeit<br />
des Films stärkt und starke Emotionen<br />
beim Zuschauer hervorruft. Anup Singh gelingt<br />
es, mit „Qissa“ Poesie auf die Leinwand<br />
zu bringen. Irrfan Khan in der Rolle des exzentrischen<br />
Vaters Umber spielt dermaßen<br />
überzeugend, dass der Zuschauer ihn zu keinem<br />
Zeitpunkt im Film zu hassen vermag,<br />
ganz gleich, wie fies er sich seiner Familie<br />
gegenüber verhält, getrieben von dem gesellschaftlichen<br />
Druck, einen Sohn zu haben.<br />
Aber er liebt dennoch seine Familie und Irrfan<br />
Khan bringt dies so überzeugend rüber, dass<br />
er die Herzen der Zuschauer gewinnt. Tillotama<br />
Singh in der Rolle der Tochter/des Sohnes<br />
Kanwar spielt ebenso glaubwürdig ihre Rolle<br />
als leidendes Mädchen. Tisca Chopra spielt<br />
die Rolle der Mutter und unterwürfigen Ehefrau<br />
und gibt ebenfalls eine gute Leistung ab.<br />
„Qissa“ ist ein schwieriger, aber dennoch<br />
absolut sehenswerter Film und wird auch Sie<br />
sicherlich nicht emotional unberührt lassen.<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
71
FILM REVIEW<br />
BADLAPUR<br />
Don’t miss the beginning...<br />
Regisseur Sriram Raghavan hat seine Fans bei<br />
den Liebhabern von Krimis und Thrillern.<br />
Seine Filme „Ek Haseena Thi“ (2004) und<br />
„Johny Gaddar“ (2007) machten ihn zum angesehenen<br />
Regisseur Bollywoods. Einen Karriereknick<br />
erhielt er jedoch 2012 mit seinem<br />
Film „Agent Vinod“, der zu gewollt auf kommerziell<br />
gemacht wurde und ein Reinfall am<br />
Box-Office war. Doch nun ist er mit<br />
„Badlapur“ wieder zurück und kann an seinen<br />
einstigen Erfolg anknüpfen mit diesem, sich<br />
um Rache drehenden Action-Thriller.<br />
Der Film warb im Vorfeld mit der Tag-Line<br />
„Don't miss the beginning“ und das sollten Sie<br />
wörtlich nehmen, denn alles, worauf die Geschichte<br />
des Films aufbaut, spielt sich in den<br />
ersten fünf Minuten des Films ab. Wer den<br />
Film nicht von Anfang an schaut, wird nicht<br />
nur die Zusammenhänge nicht verstehen; sondern<br />
auch nicht die wahre Intensität des<br />
Filmes spüren können:<br />
Misha (Yami Gautam) und ihr Sohn Robin<br />
werden Opfer eines Banküberfalls, der von<br />
Layak (Nawazuddin Siddiqui) und seinem<br />
Freund Harman (Vinay Pathak) gegangen<br />
wird. Die beiden Räuber steigen in Mishas<br />
Auto und nutzen dieses als Fluchtfahrzeug.<br />
Mutter und Sohn setzen sich zur Wehr, es<br />
fallen Schüsse und beide landen später im<br />
Krankenhaus, wo sie ihren Verletzungen erliegen.<br />
Die Polizei konnte jedoch die Verfolgung<br />
zu den Räubern aufnehmen. Layak wird<br />
festgenommen und zu 20 Jahren Haft verurteilt,<br />
während sein Komplize Harman mit der<br />
gesamten Beute fliehen konnte. Raghu (Varun<br />
Dhawan), der Mann von Misha und Vater von<br />
Robin kommt über den Verlust seiner Familie<br />
nicht hinweg und will Rache. Er besucht Layak<br />
im Gefängnis und will von ihm herausfinden,<br />
wo sich dessen Komplize versteckt hält.<br />
Doch Layak sagt nichts, sodass Raghu einen<br />
Detektiv einschalten muss. Dieser macht Jhimli<br />
(Huma Qureshi), die Freundin von Layak, die<br />
als Prostituierte arbeitet, ausfindig. Raghu trifft<br />
sie und will von ihr erfahren, wo Harman steckt.<br />
Doch diese - aus Naivität und Gutglauben - hält<br />
zu Layak und verrät nichts...die Jahre ziehen<br />
über das Land, Harman lebt seit einiger Zeit<br />
schon in Badlapur und Layak wird, nach 15<br />
Jahren, wegen guter Führung vorzeitig aus dem<br />
Gefängnis entlassen, steht aber unter Polizei-<br />
Beobachtung, da er die Beamten zu Harman<br />
führen wird und somit zu dem Geld aus dem<br />
Banküberfall. So treffen schließlich Ragha, Harman<br />
und Layak aufeinander...<br />
Was „Badlapur“ so sehenswert macht, ist nicht<br />
nur die Story mit all ihren unerwarteten und<br />
unvorhersehbaren Wendungen, sondern auch<br />
die großartige Schauspielleistung jedes einzelnen<br />
Darstellers. Natürlich stechen hier Varun<br />
Dhawan und Nawazzuddin Siddiqui besonders<br />
hervor, wobei letzterer ganz besonders zu loben<br />
ist. Nawazzuddin Siddiqui besticht einfach unglaublich<br />
in seiner Rolle des Layak und hat mit<br />
dieser Performance definitiv einen weiteren<br />
Meilenstein in seiner Karriere erreicht. Varun<br />
Dhawan zeigt mit seiner Performance ebenfalls<br />
unglaubliche Schauspiel-Reife und das in noch<br />
so jungem Alter. Yami Gautam hat nicht viel<br />
Leinwandpräsenz, spielt trotzdem gut, ebenso<br />
wie Huma Qureshi. Die Kamera-Führung von<br />
Anil Metha, die Hintergrundmusik mit einigen<br />
guten Tracks, die von Sachin.Jigar komponiert<br />
wurden und die Dialoge sind top. Lediglich am<br />
Schnitt hätte man noch einiges optimieren können,<br />
weshalb „Badlapur“ auch nicht ganz an die<br />
Qualität der beiden eingangs erwähnten Filmhits<br />
von Sriram Rahnvan herausreicht. Nichtsdestotrotz<br />
ist „Badlapur“ definitiv einer der<br />
besten Filme dieses Jahres und ein Must-Watch.<br />
Und nicht vergessen: Don't miss the beginning...<br />
72 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
Cast: Varun Dhawan, Nawazzuddin Siddiqui, Huma Qureshi, Yami<br />
Gautam, Vinay Pathak<br />
Regie: Sriram Raghavan<br />
Genre: Action-Thriller<br />
Filmlänge: 135 Minuten<br />
Release: 20. Februar <strong>2015</strong><br />
Rating:<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
73
INDISCHE BUNDESSTAATEN<br />
Es ist eigentlich erstaunlich, dass die Hauptstadt<br />
des südindischen Staates Karnataka<br />
Bengalooru, auch Bangalore genannt, recht<br />
gut bekannt ist, aber nicht der Staat selbst.<br />
Was viele außerhalb Indiens auch nicht<br />
wissen, ist die Tatsache, dass dieser wunderschöne<br />
Staat eine große Auswahl an touristischen<br />
Zielen bietet. Obwohl der Staat<br />
bislang noch nicht auf den internationalen<br />
touristischen Landkarten erscheint, bietet<br />
Karnataka zahlreiche Attraktionen wie Natur<br />
und Tierwelt, Öko-Tourismus, kulturelles<br />
Erbe oder Kunst und Kultur, um den<br />
Touristen die vielen verschiedenen Seiten<br />
von Karnataka näherzubringen.<br />
Für alle bislang Uneingeweihten: Karnataka<br />
hat mit „Jog“ und „Gersoppa“ Indiens<br />
höchste Wasserfälle zu bieten und die höchste<br />
Statue des Hindu-Gottes Gometaswaras.<br />
Der Bundesstaat ist mit der Stadt Bangalore<br />
die IT-Drehscheibe Indiens, besitzt zahlreiche<br />
Felsentempel, Monolithen-Tempel<br />
und andere alte Architekturschätze, Tiger<br />
Reservate, Wildschutzgebiete, Elefanten<br />
Camps und goldene unerforschten Strände<br />
und Goldminen.<br />
Für eingefleischte Fans der Geschichte und<br />
Kultur sind die Weltkultur-Stätten von<br />
Hampi, Bidar und Badami die größten Attraktionen.<br />
Diese Orte waren mittelalterliche<br />
Städte, die den Charme der alten Zeit<br />
erhalten konnten und einige atemberaubende<br />
Bauwerke wie in Felsen gehauene<br />
Höhlen ihr Eigen nennen. Die musikalischen<br />
Säulen der Tempel Vitthala sind<br />
besonders sehenswert, da jede Säule -<br />
Historische Sehenswürdigkeit: Pattadakal<br />
G<br />
74 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
INDISCHE BUNDESSTAATEN<br />
wenn man auf sie klopft oder wie auf einem<br />
Schlagzeug auf ihr spielt, einen anderen<br />
Ton erklingen lässt. In der Tat halten Musiker<br />
an dieser berühmten touristischen Attraktion<br />
Performances ab und spielen auf<br />
diesen Säulen. Hampi, 315 Kilometer von<br />
Bangalore und 300 Kilometer von Goa<br />
entfernt, ist mit einer Nachtzug-Reise von<br />
Bangalore aus bequem zu erreichbar.<br />
Die historischen Stätten in Bijapur, Kittur,<br />
Gulbarga, Srirangapatana, Belur, Bellari,<br />
Helebeedu und Chitradurg präsentieren ein<br />
Fenster zum mittelalterlichen Indien. Bidar<br />
besitzt auch eine eigene feine Handwerkskunst<br />
genannt „Bidri“. Diese Handarbeiten<br />
sind aus Eisenerz hergestellt und sind typisch<br />
in der Natur und identifizieren sich<br />
mit dem Ort. Lampen, Blumentöpfe, Teller<br />
und andere Stücke sind eine wahre Freude<br />
für Sammler.<br />
Mysore liegt in der Nähe von Bangalore<br />
und war vor der britischen Ära die Hauptstadt<br />
Karnatakas von wo aus Angelegenheiten<br />
des Bundesstaates geregelt wurden.<br />
Die Hauptattraktionen sind der wunderschöne<br />
Palast und das Dussehra-Fest, wenn das<br />
Fort beleuchtet ist und die Elefanten die<br />
königliche Feier begrüßen. Die beste Zeit<br />
für einen Besuch ist von Oktober bis November,<br />
wenn das Festival stattfindet.<br />
Die Hügel von Karnataka in Coorg, Agumbe,<br />
Kemmangundi, Chikmaglur und Nandi<br />
präsentieren erfrischende Sehenswürdigkeiten<br />
und lohnenswerte Ausflüge. Nandi<br />
ist ein beliebtes Ausflugsziel von Bangalore<br />
aus, da es nur 60 Kilometer von der Stadt<br />
omateswara<br />
Der Palast von Mysore<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
75
INDISCHE BUNDESSTAATEN<br />
entfernt liegt. Coorg ist das Land des feinsten<br />
indischen Kaffees. Die Kaffee-Plantagen<br />
mit ihrem reichlichen beruhigenden<br />
Grün sieht man soweit das Auge reicht.<br />
Die majestätischen Jog-Wasserfälle in Shimoga<br />
Bezirk laden Touristen aus der<br />
ganzen Welt ein. In den Sharavathi Fluss<br />
mündend, sind die Jog-Wasserfälle die<br />
höchsten Wasserfälle Indiens, mit einer<br />
Fallhöhe von 253 Metern. Die Wasserfälle<br />
sind am schönsten bei Monsun, jedoch<br />
vom touristischen Standpunkt aus ist die<br />
beste Zeit, um die Wasserfälle zu besuchen,<br />
zwischen November und Januar, mit guter<br />
Straßenanbindung nach Bangalore (378 Kilometer)<br />
und zum Mangalore Flughafen<br />
(180 Kilometer). Weitere Wasserfälle in<br />
Karnataka sind Unchalli, Magod, Hebbe,<br />
Abbey Lalguli, Gokak und Iruppu.<br />
Karnataka ist das Zuhause von mehr als 16<br />
Wildschutzgebieten, in denen Tiere frei in<br />
ihrem natürlichen Lebensraum ohne<br />
menschliche Eingriffe leben können. Diese<br />
Schutzgebiete bieten eine Chance, den Tieren<br />
näher zu kommen, um sie zu fotografieren<br />
oder einfach nur in ihrer natürlichen<br />
Umgebung zu beobachten. Während das<br />
Bandipur Tiger Reservat, 220 Kilometer<br />
von Bangalore und 80 Kilometer von Mysore,<br />
die Heimat der indischen Tiger ist, ist<br />
das Dubare Elefanten Camp, welches 260<br />
Kilometer von Bangalore entfernt liegt, die<br />
Heimat der Elefanten und ist ebenso einen<br />
Besuch wert. Das Beobachten der Elefanten<br />
in diesem Camp ist eine unvergessliche Lernerfahrung<br />
für Touristen. Andere Wild-<br />
Schutzgebiete sind der Rajiv Gandhi National<br />
Park, Cauvery Dandeli, das Bannerghata<br />
Wild-Life Schutzgebiet und das Mandagadde<br />
Vogelschutzgebiet.<br />
Die Seeseite Karnatakas grenzt mit seiner<br />
Küste an den Indischen Ozean in Richtung<br />
des Arabischen Meeres. Einige der bekanntesten<br />
Strände sind in Marawanthe und<br />
Im Dubare Elefanten Camo<br />
Einer der vielen Wasserfälle des Bundesstaates<br />
76 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
INDISCHE BUNDESSTAATEN<br />
Karwar. Diese Badeorte bieten großartige<br />
Möglichkeiten für Wassersport und Angeln.<br />
Karwar liegt nahe der Grenze zu Süd-Goa ,<br />
nur 10 Kilometer entfernt, und ist eine Erweiterung<br />
derselben Küste, aber mit weitaus<br />
ruhigerer Umgebung. Die beste<br />
Jahreszeit für einen Besuch ist November<br />
bis Februar.<br />
Karnataka gibt auch die Möglichkeiten für<br />
Abenteuersport wie Wildwasser-Rafting im<br />
Kali Fluss bei Dandeli, Kanu und Kajak<br />
fahren, und Surfen an den Küsten von Gokarna,<br />
Karwar und Marawanthe. Bangalore<br />
und Umgebung präsentieren eine Vielzahl<br />
von Optionen zum Klettern unter sicherer<br />
Aufsicht. Die besten Gegenden zum Klettern<br />
sind jedoch die historischen Gegenden<br />
von Hampi und Badami. Trekking Wanderwege<br />
findet man zumeist in den Bezirken<br />
von Ghat Uttara und Dakshina Kannada,<br />
Shimoga, Chikmagalur, Hassan und Kodagu.<br />
Die Nandi Hills sind die Drehscheibe<br />
für Gleitschirm-Flieger, während in der Nähe<br />
von Bangalores Hebbal Lake eine Landebahn<br />
von fast einem Quadratkilometer liegt<br />
und den Schwerpunkt für Luftsportarten<br />
wie Segelfliegen und Ultra-Leicht-Flieger<br />
bildet.<br />
Karnataka hat mit dem internationalen Flughafen<br />
von Bangalore eine gute Anbindung<br />
mit Direktflügen aus aller Welt, wie Paris,<br />
Frankfurt, Kuala Lumpur, Bangkok, Singapur,<br />
Colombo, Hong Kong und Dubai. Alle<br />
Sehenswürdigkeiten sind sehr gut mit anderen<br />
Teilen Indiens durch ein effizientes<br />
Schienen- und Straßennetz verbunden, vor<br />
allem mit den Städten Delhi, Mumbai,<br />
Chennai, Hyderabad, Kolkata und Thiruvananthapuram.<br />
Die Unterkunftsmöglichkeiten<br />
reichen von Low-Budget und<br />
Mittelklasse bis hin zu Fünf-Sterne-Hotels.<br />
Die staatliche Herbergen und Hotels werden<br />
vom Karnataka Tourismus Verband<br />
betrieben.<br />
Fast unberührte Natur: der Om Beach<br />
Für Wassersport-Liebhaber: Wild Water Rafting<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
77
INDISCH KOCHEN<br />
DUM ALOO<br />
ZUTATEN:<br />
(für 4 Personen)<br />
12 kleine Kartoffel<br />
oder<br />
4 grosse Kartoffel<br />
7 Esslöffel Oel oder Ghee<br />
1 1/2 Tassen fein gehackte Zwiebel<br />
1 Teelöffel fein gehackte Ingwerwurzel<br />
2 Teelöffel gemahlenen Kümmel<br />
4 Teelöffel gemahlenen Koriander<br />
1 Teelöffel Kurkuma<br />
3/4 Teelöffel Roten Pfeffer<br />
1 Teelöffel Garam Masala<br />
1 mittlere Dose Tomaten<br />
80 g Joghurt<br />
4 Teelöffel Salz<br />
2/3 Becher Sahne (optional)<br />
etwas Petersilie zum Garnieren<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Zuerst die Kartoffel schälen und<br />
würfeln, dann in Wasser kochen,<br />
bis sie bissfest sind und abgießen.<br />
Dann Zwiebeln, Ingwer, Pfeffer<br />
mischen und in Öl ca. 2 Minuten<br />
anbraten. Salz, Garam Massala,<br />
Kurkuma, Koriander und Tomaten<br />
hinzufügen, nach 3 Minuten Joghurt<br />
(und Sahne) hinzufügen und<br />
zu einer Sauce einreduzieren. Nun<br />
die Karoffeln und Kümmel beifügen<br />
und weitere 4-5 Minuten<br />
leicht kochen lassen. Garniert wird<br />
alles nach dem Anrichten auf dem<br />
Teller mit Petersilie.<br />
Nach Dum Aloo folgt in Indien<br />
traditionell Sooji, ein Grießpudding<br />
Dessert:<br />
78 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>
INDISCH KOCHEN<br />
SOOJI (Grießpudding)<br />
ZUTATEN:<br />
(für 2 Personen)<br />
6 Tassen Vollmilch und zusätzlich<br />
1 Esslöffel Vollmilch<br />
1/2 Teelöffel Safranfäden<br />
1/2 Tasse geschälte ganze Mandeln<br />
1/2 Tasse geschälte ungesalzene<br />
Pistazien<br />
2 Teelöffel ungesalzene Butter<br />
2/3 Tasse Grieß<br />
5/8 Tasse Zucker<br />
3/4 Teelöffel gehackten Kardamom<br />
50 g Sultaninen<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Die Safranfäden ca. 30 Minuten in 1 Esslöffel<br />
Milch ziehen lassen. Zwischenzeitlich<br />
die Pistazien und Mandeln ca. 5 Minuten in<br />
etwas Öl anbraten, bis die Mandeln goldbraun<br />
sind. Nach dem Abkühlen der Nüsse<br />
hacken Sie diese und stellen sie dann beiseite.<br />
Nun Butter in einer Pfanne erhitzen, den<br />
Grieß hineingeben und bei mittlerer Hitze<br />
ca. 4 Minuten umrühren, bis es duftet und<br />
die Masse goldbraun ist. Langsam Zucker,<br />
Kardamom und die 6 Tassen Milch hinzufügen,<br />
alles aufkochen und dabei mit dem<br />
Schneebesen vermischen. Anschließend<br />
Safran und Sultaninen hinzufügen und alles<br />
unter Rühren ca. 8 Minuten bei niedriger<br />
Hitze einkochen lassen. Wenn alles fertig<br />
gekocht ist, den Griespudding in Schalen<br />
abfüllen und erkalten lassen. Als Dekoration<br />
die gehackten Mandeln und Pistazien<br />
überstreuen.<br />
<strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />
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80 <strong>BNA</strong> GERMANY <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2015</strong>