November 2013 - Theater St. Gallen

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Fragwürdige Biografien Wem wären Sie lieber nie begegnet? Fragebogen I-XI Ein Max Frisch-Projekt Premiere Freitag, 1. November 2013, 20.00 Uhr Lokremise Leitung Inszenierung — Katja Langenbach Stückkonzeption — Katja Langenbach, Karoline Exner Choreografie — Marco Santi in Zusammenarbeit mit der Tanzkompagnie des Theaters St.Gallen Bühne — Katrin Hieronimus Kostüme — Julia Ströder Musik — Roderik Vanderstraeten Dramaturgie — Sonja Lamprechter Mit Exequiel Barreras Diana Dengler Meda Gheorghiu-Banciu Sebastian Gibas Alexandre Gilbert Danielle Green Sven Gey Jasmin Hauck Hella Immler Sandra Klimek Oliver Losehand Marcus Schäfer David Schwindling Julian Sigl Emma Skyllbäck Tobias Spori Cecilia Wretemark Weitere Vorstellungen Sonntag, 3. November 2013, 17.00 Uhr Dienstag, 5. November 2013, 20.00 Uhr (Einführung um 19.30 Uhr) Samstag, 9. November 2013, 20.00 Uhr Sonntag, 10. November 2013, 20.00 Uhr Freitag, 15. November 2013, 20.00 Uhr Samstag, 16. November 2013, 20.00 Uhr Sonntag, 17. November 2013, 17.00 Uhr Dienstag, 19. November 2013, 20.00 Uhr Sonntag, 24. November 2013, 17.00 Uhr Dienstag, 26. November 2013, 20.00 Uhr (zum letzten Mal) Fragebogen I-XI – Was erwartet Sie an diesem Abend mit dem etwas kryptischen Titel? Zuvorderst eine Auseinandersetzung mit den elf Fragebogen von Max Frisch. Jetzt fragen Sie vielleicht: Wie kann ein Fragenkatalog zum Theaterstück werden? Sie vermuten richtig: Mit den Mitteln des Theaters, also der Verdichtung, der Annäherung, der Verknappung, dem Hinüberführen von Text in andere Ausdrucksformen. Dieser spannenden Aufgabe widmen sich nun schon seit einigen Wochen die Regisseurin Katja Langenbach und der Choreograf Marco Santi gemeinsam mit Mitgliedern der Tanzkompagnie und des Schauspielensembles. Nicht zuletzt organisatorisch ist Fragebogen I-XI eine spannende Produktion, in gewisser Hinsicht mit Projektcharakter: Dies schon aufgrund der Tatsache, dass die gemeinsamen Proben von Schauspiel und Tanz Besonderheiten mit sich bringen, welche die Mitwirkenden für die Parallelen und Unterschiede in der Arbeitsweise sensibilisierten. Hinzu kommen die musikalischen Proben unter der Leitung von Roderik Vanderstraeten, der sich den Fragebogen klanglich und musikalisch mit einer aus Schauspielern und Tänzern zusammengesetzten «Band» nähert. Spartenübergreifend bedeutet in diesem Fall jedenfalls ein wirkliches Miteinander, ein gemeinsames Entwickeln und Erfinden, wobei jede Sparte und jeder einzelne Künstler seine Stärken einbringt. Die Auseinandersetzung mit Frischs Fragebogen bildet dabei auch Klammer und Grundgerüst für die szenische Bearbeitung des Theaterstücks Biografie: Ein Spiel. In beiden Texten werden jene Fragen, die Max Frisch Zeit seines Lebens beschäftigten, immer wieder neu gestellt. Ist eine Biografie einzig möglich, wie sie eben ist oder doch verhandelbar? Was, wenn man an einem bestimmten Punkt eine andere Entscheidung trifft? Oder ist das gar nicht denkbar? Beide Texte –Fragebogen und Biografie: Ein Spiel – dienen Regisseurin Katja Langenbach und dem Choreografen Marco Santi als Vorlage, als Ausgangspunkt für eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Leben, für ein Umkreisen der elementaren Themen, die einen Menschen im Laufe seines Daseins beschäftigen. Beinahe prototypisch verkörperte Max Frisch den Menschen auf der Sinnsuche, nie wurde er müde, zu hinterfragen, zur Debatte zu stellen – als Verdichtung dieser seiner Haltung könnte man seine Fragebogen interpretieren. Wie das Leben von Max Frisch gekennzeichnet ist von beständigem Fragen und Hinterfragen, so versucht auch unsere Inszenierung weniger Antworten zu liefern als offen zu bleiben und Fragen aufzuwerfen. Nun liegt es an Ihnen: Dies ist kein Abend der einfachen Antworten und wahrscheinlich wird auch in Ihnen das eine oder andere Fragezeichen zurückbleiben. Freuen Sie sich auf ein packendes Theatererlebnis, auf Aufwühlendes und Anregendes. Fühlen Sie sich angesprochen und lassen Sie sich von uns dazu verführen, sich selbst zu befragen. (sl) — 10
Pressestimmen zur Premiere vom Fliegenden Holländer Der Fliegende Holländer Oper von Richard Wagner Weitere Vorstellungen Mittwoch, 13. November 2013, 19.30 Uhr Sonntag, 17. November 2013, 14.30 Uhr Sonntag, 24. November 2013, 14.30 Uhr Donnerstag, 28. November 2013, 20 Uhr Freitag, 6. Dezember 2013, 19.30 Uhr Neue Zürcher Zeitung «Der Bariton Almas Svilpa realisiert die Titelrolle mit unheimlicher Konsequenz und einer gewaltigen, naturhaften Stimme. [. . .] Steven Humes zeigt sich als berechnender und geschliffener Charakter, wozu sich sein geschmeidiger, kultivierter Bass ausgezeichnet fügt. [. . .] Die radikalste Ablehnung erfährt der Holländer naturgemäss bei Erik, Sentas Verlobtem. Nicht einmal sein strahlender Tenor hilft Erin Caves, Senta von ihrer Besessenheit abzubringen.» St.Galler Tagblatt «Der Applaus kommt rasch an diesem Samstagabend, das erste laute Bravo ebenfalls. Auch die drei von Michael Vogel einstudierten Chöre – Theaterchor und Opernchor St.Gallen sowie der Theaterchor Winterthur – und, vor allem, das Sinfonieorchester St.Gallen unter Modestas Pitrėnas finden sich in diese Begeisterung eingeschlossen. Man durfte nicht erwarten, dass Richard Wagner derart ankommen würde beim St.Galler Publikum. Obwohl gerade ‹Der fliegende Holländer› durchaus das Zeug zum Strassenfeger hat. Mit Melodien, die sich einprägen und quer durch die Oper ziehen. Mit einer Orchestrierung, die mit schwerem Blech und sanften Streichern des Meeres wie der Liebe Wellen hörbar macht. Mit zwei Hauptrollen, denen stimmlich alles abverlangt wird. Mit einer Handlung, die an Dramatik nichts zu wünschen übriglässt. [. . .] Es ist eine Geschichte von grosser Magie. In düstere und gleichwohl magische Bilder hat der Bühnenbildner Stefan Mayer sie am Theater St.Gallen gekleidet. In magisches Licht hat Andreas Enzler sie getaucht. [. . .] Almas Svilpa hat jene dunkeldüstere Stimme, die der Holländer braucht, um überzeugend zu sein. Und er hat – nicht unwichtig – den kräftigen Körper eines in Wind und Wasser gestählten Seemanns. [. . .] Auch die Nebenrollen sind sehr geschickt besetzt. Erin Caves vermag als Erik das vergebliche Werben um Senta sehr glaubhaft zu verkörpern. Als er ihr seinen Traum erzählt, ist dies eine der grossen, magischen Szenen des Abends. Steven Humes gibt den Daland jovialfreundlich und ein wenig abgründig. Nik Kevin Koch schliesslich ist ganz der leichtlebig-sehnsüchtige Steuermann. Gegen das Ende hin immer wichtiger werden die Chöre, die sich im dritten Akt in einen auch schauspielerisch eindrücklichen Verwandlungstaumel steigern. Sie machen diesen ersten ‹Holländer› nach mehr als vierzig Jahren zu einem runden Ganzen.» Südkurier «Ungemein stark sind die Bilder, die Regisseur Alexander Nerlich und Bühnenbildner Stefan Mayer auf die Bühne des St.Galler Theaters bringen – in Räumen, in denen die Schauplätze nur durch wenige Requisiten angedeutet sind, das Schiff Dalands auf karges Gestänge reduziert bleibt; in einigen Szenen öffnet sich im Hintergrund eine romantisch anmutende, mondbeschienene Landschaft, real und irreal zugleich, Idylle auch da, die ständig wieder umkippt in die Düsternis des Geschehens. Eindrücklich auch die Lichtgestaltung von Andreas Enzler, der der Helle des Diesseitigen immer wieder die fahle Welt der Schatten und der Nacht entgegensetzt. [. . .] Ihm gegenüber Steven Humes als Daland, neben dem machtvoll kernigen, oft leicht aufgerauten Bariton Svilpas mit seinem vollrunden Bass schon stimmlich in sich ruhend, seine Raffgier bei der ersten Begegnung mit dem Holländer kaum verbergend, dann freilich zusehends verunsichert, bis ihn der Tod seiner Tochter niederschmettert. Stimmkräftig gestaltet Erin Caves Sentas Verlobten Erik, innerlich und äusserlich zerrissen von seinen Gefühlen, ausgesetzt seiner Angst um die Geliebte, getrieben von düsteren Ahnungen und ohnmächtiger Auflehnung. Mit Nik Kevin Koch als jungem, agilem Steuermann und Susanne Gritschneder als Mary sind auch die kleineren Solorollen trefflich besetzt. Die umfangreichen Chorpartien werden von den beiden St.Galler Chören und dem Theaterchor Winterthur (Einstudierung Michael Vogel) musikalisch kraftvoll und zugleich höchst differenziert gestaltet; auch szenisch bringen sie sich mit bemerkenswerter Beweglichkeit und ausdrucksvoller Präsenz in die Inszenierung ein.» — Chorszene aus Der fliegende Holländer Foto: Andreas J. Etter 11
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