KRONE trailerforum 2-2013
Neue Wege
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Rubrik<br />
In der Kühlhalle von Transport Prudent werden rund um die Uhr und an sechs von sieben Tagen der Woche die von den Herstellern angelieferten Produkte für die Ausliefertouren<br />
für den Handel zusammengestellt.<br />
das Glück gehabt, dass ich viele Dinge<br />
machen konnte. Ich war der Zeit immer<br />
etwas voraus.“ So hat er nicht nur eine eigene<br />
Lkw-Werkstatt eingerichtet, die auch<br />
anderen Unternehmen offensteht, sondern<br />
zum Beispiel eine Kinderkrippe und<br />
Vorschule eröffnet, wo mehr als 40 Kinder<br />
in Französisch, Englisch und Spanisch<br />
betreut und unterrichtet werden. Die<br />
20 Angestellten kommen aus zehn verschiedenen<br />
Ländern. „In unserer Gegend<br />
steht man früh auf und geht spät schlafen“,<br />
erklärt er. Darum ist die Kindereinrichtung,<br />
die nicht nur von den eigenen Mitarbeitern<br />
genutzt werden kann, sondern<br />
genauso von Familien aus der Umgebung,<br />
von 6 Uhr morgens bis 20 Uhr abends geöffnet.<br />
Obwohl der Tarif derselbe ist wie<br />
bei öffentlichen Betreuungsinstitutionen,<br />
ist die Krippe nicht defizitär. „Wir decken<br />
gerade die Kosten, aber sozial ist das ein<br />
echtes Gewinnunternehmen“, erklärt Dominique<br />
Prudent stolz. „Ich will damit ja<br />
auch kein Geld verdienen, sondern den<br />
Familien und vor allem den Frauen helfen.<br />
Das beweist, dass man Sozialarbeit auch<br />
auf freundliche Art machen kann.“ Dieses<br />
Engagement für die Menschen ist sicher<br />
der Hauptgrund, warum Dominique, wie<br />
ihn fast alle Mitarbeiter hier nennen, so<br />
beliebt ist. Sie bewundern aber auch seine<br />
Arbeitskraft, seinen Einsatz, seine schnelle<br />
Entscheidungsfähigkeit und sein phänomenales<br />
Gedächtnis. Einer macht darauf<br />
aufmerksam, dass der Patron keinen<br />
Computer hat: „Er hat alles im Kopf.“<br />
Seit drei Jahrzehnten ist Dominique<br />
Prudent nun schon einer der Vorreiter für<br />
Kühltransport und -logistik für den Handel,<br />
aber er ist überzeugt, dass es noch<br />
viel zu tun gibt, beispielsweise für mehr<br />
Umweltverträglichkeit im Transport oder<br />
bei der rationellen Belieferung der Städte.<br />
Wenn die Sprache auf die Technik der<br />
Fahrzeuge und Trailer kommt, gerät Dominique<br />
Prudent in Fahrt. Die werde<br />
sich in den nächsten Jahren noch einmal<br />
erheblich weiterentwickeln, ist er überzeugt.<br />
Aber dabei ist es seiner Meinung<br />
nach wichtig, dass nicht alle Technologien,<br />
die neu entwickelt wurden, auch alle<br />
in die Fahrzeuge eingebaut werden. „Wir<br />
stehen vonseiten unserer Kunden unter<br />
starkem Kostendruck. Dementsprechend<br />
dürfen unsere Fahrzeuge nicht zu luxuriös<br />
sein.“ Zusätzliche technische Ausstattungen<br />
könne man nicht in dem Maße in<br />
Rechnung stellen, wie man es eigentlich<br />
müsste. „An die Hersteller appelliere ich<br />
somit: Macht uns keine Ferrari, sondern<br />
Zugmaschinen und Trailer, die solide sind<br />
und die reibungslos funktionieren. Das<br />
muss reichen, denn nur dafür sind unsere<br />
Kunden bereit zu zahlen.“<br />
Prudent setzt nicht<br />
nur bei der Technik<br />
auf Vielfalt<br />
Bei Transports Prudent gebe es zwei<br />
Arten von Fahrern: Die, die ihre tägliche<br />
Liefertour von durchschnittlich 400 Kilometern<br />
fahren und abends nach Hause<br />
zurückkommen, brauchen keinen Lastzug,<br />
der ein Vermögen wert ist. „Wer dagegen<br />
mehrere Tage unterwegs ist, der<br />
soll auch einen Lastzug mit Komfort haben,<br />
damit bin ich durchaus einverstanden.“<br />
Weniger sei oft mehr und vor allem<br />
preiswerter, und das zähle gerade bei<br />
kleinen und mittleren Unternehmen, die<br />
scharf kalkulieren müssen, um bestehen<br />
Fotos: JP GLATIGNY<br />
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