15.09.2014 Aufrufe

195805.pdf

195805.pdf

195805.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Monatszeitschrift des T BW<br />

NR.5 - MAI 1958 - 5. JAHRGANG<br />

Verlag: Rhenania Drllck- und Verlags-GmbH., Koblenz, Roonstr. (Pressehaus). Redaktion: "Das Technische Hilfswerk", Monatszeitschrift<br />

des THW, Koblenz, Görresplatz. Verantwortlichkeit für den redaktionellen Teil: Fritz Klein; Graphik: Max Suttner;<br />

verantwortlich für den Anzeigenteil: Hennig Fahlberg. Druck: Rhenania-Druckerei, Koblenz, Fernruf für Verlag, Redaktion und<br />

Druckerei: Koblenz Sa.-Nr. 2"301, Fernschreiber Nr. 086817. Beide Anschlüsse sind unter "Pressehaus" registriert. Anzeigen werden<br />

nach dem z. Z. gültigen Tarif Nr. 2 berechnet. Für die monatlich erscheinende Zeitschrift gelten folgende Bezugsbedingungen: Einzelpreis.<br />

50 PI, Abonnementspreise: Vierteljährlich DM 1,50 zuzüglich 25 PI ortsübl. Zustellgeld; durch die Post vierteljährlich DM 1,50<br />

einschl. 10,2 PI Postgebühren zuzügl. 9 Pf Zustellgeld. Jahresabonnement DM 6,- zuzügl. Nebenkosten. Direktversand vom Verlag<br />

50 Pf monatlich zuzügl. 15 Pf anteilige Porto- und Versandkosten. Bestellungen beim Verlag, bei der Post oder beim Buchhandel.<br />

Postscheckkonto Köln 2959 - ,.Rhenania"- Druck- und Verlags-GmbH., Zeitschriftenabteilung "Das Technische Hilfswerk" in Koblenz.<br />

Bankkonto: Dresdner Bank AG, Filiale Koblenz<br />

IN HALT S VERZ EI CHN IS<br />

Kriminalkommissar Egon Rößmann: Such- und Rettungsdienst für Luftfahrzeuge in der Bundesrepublik - Diplom­<br />

Psychologe Hans-Werner Bothe: Gedanken über Aufgaben und Mittel der Menschenführung - Bergleute senken den<br />

Ruhrorter Hafen - Diplom-Volkswirt Karl Schulze Henne: Wald und Mensch - Polizeirat a. D. Adolf Koevenig:<br />

Erkundungs- und Meldedienst im zivilen Luftschutz - Rechenaufgaben - Errichtung eines Sprengstofflagers - Der<br />

Lehrsatz des Pythagoras - Kabel im Königssee / Bildbericht - Diplom-Ingenieur Rudolf Michel, Regierungsbaurat im<br />

BundesmiX'isterium für Wohnungsbau: Baulicher Luftschutz / Städtebauliche Untersuchungen als Voraussetzung für<br />

die Einsatzplanung des Luftschutzhilfsdienstes (1. Fortsetzung und Schluß) - Arterien aus Kunststoff - Raketen statt<br />

Gewehre - Walter Haag: Die Grundlagen des Atomzeitalters / übersicht der Entwicklung der Atomforschung - Ein<br />

Besuch auf einer Radarinsel - Aus den Ortsverbänden - Luftschutzstreiflichter - Kurz berichtet - Bücherschau -<br />

Zei tschriften übersich t<br />

RE GER BESUCHERANDRANG herrschte am Stand des THW auf der n orddeutschen Handwerksausstellung, die im April<br />

In Hamburg stattfand. Hier erklärt ein Helfer das Modell für den Planspielunterricht im Ber gungsdienst (Foto: Klebe)


Krimtnalkommissar Egon Rößmann I<br />

Such- und Rettungsdienst<br />

für Luftfahrzeuge in der Bundesrepublik<br />

EIN LIFr hoU .. Verletzte" aus unwegsamem Gelände<br />

Am 30. 12. 1957 "erschwand auf<br />

einem Übungsflug über der Bundesrepublik<br />

Deutschland ein britisches<br />

Düsenflugzeug. Es wurde erst am<br />

2. 1. 1958 in der Gegend von Silberborn<br />

(Bezirk Dassei) in Niedersachsen<br />

gefunden, wo es in einen Wald gestürzt<br />

war. - Am 20. 2. 1958 explodierte<br />

über dem Ort Gescher in Westfalen<br />

ein Düsenflugzeug des gleichen<br />

Typs in niedriger Flughöhe. Die Besatzung<br />

fand den Tod, zwanzig Personen<br />

wurden durch herabfallende<br />

Trümmer und umherfliegende Glassplitter<br />

verletzt. Ein Krankenhaus<br />

mußte evakuiert werden, eine Starkstromleitung<br />

wurde erheblich beschädigt.<br />

Allein im Lande Nordrhein-Westfalen<br />

ereigneten sich ' im<br />

Laufe von zwei Jahren (1956 57)<br />

40 Flugzeugabstürze und 23 Notlandungen<br />

von Luftfahrzeugen. Vierzehnmal<br />

wurde in dieser Zeit Suchalarm<br />

ausgelöst, weil ein Luftfahrzeug<br />

seinen Bestimmungsort nicht<br />

erreicht hatte.<br />

Dabei stehen wir erst am Anfang<br />

einer Entwicklung, welche die Luftfahrt<br />

in die vorderste Reihe der Verkehrsträger<br />

bringen wird. Neben der<br />

Verkehrs- und MiIitärluftfahrt werden<br />

vor allem Geschäfts- und Sportfliegerei<br />

einen bedeutenden Aufschwung<br />

nehmen. In der Bundesrepublik<br />

Deutschland sind nach Mitteilung<br />

des Luftfahrt-Bundesamtes<br />

zur Zeit etwa 600 Privatflugzeuge<br />

zugelassen. Hinzuzurechnen sind die<br />

für den kommerziellen Luftverkehr<br />

eingesetzten und die Militärflugzeuge,<br />

ungerechnet die zahllosen Maschinen,<br />

die den Lvftraum über der Bundesrepublik<br />

im Transitverkehr durchfliegen.<br />

Es liegt auf der Hand, daß der<br />

Staat alles in seiner Macht und in<br />

seinen Kräften Liegende tun muß,<br />

um eine reibungslose Abwicklung<br />

dieser Bewegungen zu gewährleisten<br />

und die Allgemeinheit und den einzelnen<br />

vor Beeinträchtigungen durch<br />

unvorhergesehene Ereignisse zu<br />

schützen. Er hat zwar Einrichtungen<br />

geschaffen, die neueste wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse und technische<br />

Neuerungen verwerten, um die Sicherheit<br />

zu erhöhen - aber trotzdem<br />

kann hier und da durch das Versagen<br />

von Mensch und Material eine<br />

Situation eintreten, in der schnelle<br />

Hilfe' geboten ist. Um Vorsorge' für<br />

diesen Fall zu treffen, ist der<br />

Such- und Rettungsdienst für Luftfahrzeuge<br />

geschaffen worden.<br />

In der Erkenntnis, daß die Probleme,<br />

mit denen die Luftfahrt zu<br />

ringen hat, international<br />

sind, daß es im<br />

Wesen der Luftfahrt<br />

überhaupt liegt, unbeschadet<br />

der pOlitischen<br />

Struktur unserer Erde<br />

interkon tinen ta len<br />

Verkehr zu betreiben<br />

und dabei viele Länder<br />

auf einem Fluge<br />

zu berühren, ja, daß<br />

es notwendig ist, Fragen<br />

der Verkehrslenkung,<br />

der Flugsicherung,<br />

der Untersuchung<br />

von Unfällen<br />

und vieles andere<br />

durch internationale<br />

Vereinbarung zu regeln,<br />

haben die Luftfahrt<br />

betreibenden<br />

Nationen schon frühzeitig<br />

Übereinkünfte<br />

mit diesem Ziel herbeigeführt.<br />

Das zur<br />

Zeit gültige Abkommen<br />

wurde am 7. 12.<br />

1944 in Chikago getroffen.<br />

Es ist nach<br />

den Anfangsbuchstaben<br />

seines Verwaltungsorgans,<br />

der International<br />

Civil Aviation<br />

Organi:z;ation mit<br />

dem Sitz in Montreal<br />

in Kanada, bekannt<br />

und allgemein als<br />

ICAO-Abkommen be-<br />

kannt. Es besteht aus 96 Artikeln und<br />

vierzehn Anhängen (Fußnote: Eine<br />

Übersetzung ist abgedruckt bei<br />

Alex Meyer, Carl Heymanns Verlag,<br />

Internationale Luftfahrtabkommen<br />

1953), von denen uns im Zusammenhang<br />

mit diesen Erörterungen jedoch<br />

lediglich die Anhänge 12 und 13 interessieren,<br />

nämlich die über den<br />

Such- und Rettungsdienst für Luftfahrzeuge<br />

und die Flugunfalluntersuchung.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland<br />

ist dem ICAO-Abkommen am 7. 4.<br />

1956 beigetreten (RGBI. 11 1956 vom<br />

' 10. 4. 1956). Allerdings hatte sie sich<br />

bereits mit Abschluß des ersten<br />

Deutschlandvertrages am 26. 5. 1952<br />

verpflichtet, die Bestimmungen des<br />

Abkommens einzuhalten und anzuwenden.<br />

Da durch die Proklamation NI'. 2<br />

der Besatzungsmächte vom 20. 9. 1945,<br />

Abschnitt VIII, Ziffer 30, die Herstellung,<br />

der Besitz, die Unterhaltung<br />

und der Betrieb von Luftfahrzeugen<br />

aller Art oder irgend welcher Bestandteile<br />

davon in Deutschland verboten<br />

worden war, hatte man bis zum<br />

Juli 1953 keinen Anlaß gesehen, die<br />

Luftfahrtgesetzgebung zu überholen.<br />

Zwar waren das Luftverkehrsgesetz<br />

vom 21. 8. 1936 (LuftVG), die Verordnung<br />

über Luftverkehr vom 21. 8.<br />

1936 (LuftVO) und das Luftaufsichtsgesetz<br />

vom I. 2. 1939 von der erwähnten<br />

Proklamation nicht berührt, doch<br />

entsprach manches darin nicht mehr<br />

den modernen Erfordernissen oder<br />

stand im Widerspruch zum Grundgesetz.<br />

Deshalb galt es, zuerst einmal eine<br />

Basis zu schaffen, um die in diesen<br />

Gesetzen zum Ausdruck kommenden<br />

Ermächtigungen wirksam werden zu<br />

lassen. Als am 1. Juli 1953 der Bundesrepublik<br />

die volle Verantwortung<br />

für den zivilen Luftverkehr einschließlich<br />

der Durchführung der<br />

Flugunfalluntersuchung in ihrem<br />

Gebiet zurückgegeben wurde, schlossen<br />

Bund und Länder am 8. August<br />

1953 eine "Vereinbarung über das<br />

Zusammenwirken bei der Untersuchung<br />

von Störungen - insbesondere<br />

von Unfällen - die sich bei dem<br />

Betrieb von Luftfahrzeugen ergeben".<br />

Sie enthielt die Richtlinien<br />

für die Durchführung der Flugunfalluntersuchung<br />

und des Such- und<br />

Rettungsdienstes in der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Lange Zeit bildete<br />

sie die Grundlage für die Einhaltung<br />

der Verpflichtungen gegenüber dem<br />

ICAO- Abkommen und wurde erst in<br />

jüngster Zeit abgelöst. Das Verfahren<br />

der Flugunfalluntersuchung ist<br />

durch Gesetz neu geregelt (Bundesanzeiger<br />

Nr. 48 vom 11. 3. 1958), für<br />

den Such- und Rettungsdienst sind<br />

seit dem 12. 9. 1955 die \'om Luft-<br />

2


fahrt-Bundesamt herausgegebenen<br />

vorläufigen Richtlinien verbindlich.<br />

Unter Such- und Rettungsdienst<br />

verstehen wir alle Vorkehrungen und<br />

Maßnahmen, die sich notwendig ergeben,<br />

um in Not befindliche Luftfahrzeuge<br />

zu suchen, ihre Insassen<br />

zu retten und nach Möglichkeit Post<br />

und Fracht zu bergen. Dies gilt<br />

sowohl für das Gebiet der Bundesrepublik<br />

und das durch die ICAO<br />

zugewiesene Seegebiet als auf Anforderung<br />

auch für benachbarte Landund<br />

Seegebiete. Verantwortlich für<br />

die Auslösung des Such- und<br />

Rettungsdienstes für Luftfahrzeuge<br />

(Alarmdienst) ist im allgemeinen gemäß<br />

§ 2 Abs. 2 Ziffer 6 des Gesetzes<br />

über die Bundesanstalt für Flugsicherung<br />

vom """23. 3. 1953 (RGBI. I<br />

S. 70) der Flugsicherungsdienst. Er<br />

gibt alle Nachrichten, die sich auf den<br />

Luftnotstand beziehen, über Fernschreiber<br />

bzw. Fernsprecher an die<br />

Hauptsuchstelle bzw. die Bereichssuchstellen.<br />

Hauptsuchstelle für das Gebiet der<br />

Bundesrepublik ist das Luftfahrt­<br />

Bundesamt in Braunschweig, die<br />

Bundesoberbehörde für Angelegenheiten<br />

der Zivilluftfahrt, die nach<br />

§ 2 Absatz 7 des Gesetzes über das<br />

Luftfahrt-Bundesamt vom 30. 11. 1954<br />

(RGBl. I S. 354) u. a. die Aufgabe hat,<br />

beim Such- und Rettungsdienst mitzuwirken.<br />

Die Leitung der Suchaktionen liegt<br />

jedoch im allgemeinen bei den Bereichssuchstellen.<br />

Die Hauptsuchstelle<br />

übernimmt sie nur. wenn bestimmte<br />

Voraussetzungen vorliegen, zum Beispiel<br />

der Einsatz von Suchflugzeugen<br />

notwendig wird oder die Suche auf<br />

das benachbarte Ausland ausgedehnt<br />

werden muß. Die Bundesrepublik ist<br />

in acht Suchbereiche eingeteilt, del'en<br />

Grenzen sich großenteils mit denen<br />

der Länder decken.<br />

Bei der Aufstellung der Suchbereiche<br />

und der dazugehörigen Bereichssuchstellen<br />

bediente man sich<br />

bereits bestehender Einrichtungen<br />

des Such- und Rettungsdienstes. Die<br />

Polizei wurde zum Träger aller in<br />

diesem Zusammenhang anfallenden<br />

Aufgaben des Such- und Rettungsdienstes<br />

gemacht.<br />

Es wurde jedoch von Anfang an<br />

erkannt, daß die Polizei allein weder<br />

kräfte- noch ausrüstungsmäßig in<br />

der Lage sein würde, den vielfältigen<br />

Aufgaben, welche vor allem Rettungsaktionen<br />

in schwierigem Gelände<br />

an die eingesetzten Kräfte<br />

stellen, gerecht zu werden. Deshalb<br />

hat man sich bemüht, die Mithilfe<br />

verschiedener Hilfsorganisationen zu<br />

erlangen und ist dankbar, von folgenden<br />

Institutionen Zusagen erhalten<br />

zu haben: Bundesanstalt Technisches<br />

Hilfswerk, Deutsches Rotes<br />

Kreuz, Bergwacht, Wasserwacht,<br />

Deutsche Lebensrettungsgesellschaft.<br />

Die Aufgabe dieser Organisationen<br />

wird sein, ihre Alarmkräfte in den<br />

Landes-, Kreis- und Ortsverbänden<br />

für den Einsatz zur Verfügung zu<br />

halten und aus ihnen im Alarmfalle<br />

Such- und Rettungstrupps zu bilden.<br />

Aufgabe des Technischen Hilfswerks<br />

wird es sein, sowohl bei der<br />

Bergung von Insassen verunglücktel'<br />

Luftfahrzeuge wie auch anderer verletzter<br />

Personen mitzuwirken. Durch<br />

die Ausbildung im<br />

Bergungsdienst sind<br />

die Helfer befähigt,<br />

Personen auch aus<br />

schwierigen Lagen zu<br />

befreien. Weiter kann<br />

das THW an der Beseitigung<br />

der durch<br />

den Unfall eingetretenen<br />

technischen Störungen<br />

mithelfen.<br />

Vor emlger Zeit<br />

mußte ein Sportflugzeug<br />

mi t drei Insassen<br />

auf der Lippe bei<br />

Hamm notlanden. Es<br />

gelang den Insassen,<br />

die Maschine zu verlassen,<br />

bevor sie versank.<br />

Das Flugzeug<br />

wurde von der Strömung<br />

mitgerissen,<br />

gegen einen Brückenpfeiler<br />

getrieben und<br />

so unglücklich verklemmt,<br />

daß es die<br />

Fahrrinne vollkommen<br />

versperrte. Zudem<br />

war einer der<br />

Brückenpfeiler bei<br />

dem Anprall beschädigt<br />

worden.<br />

Ereignet sich ein<br />

ähnlicher Unfall in<br />

t!inem stark befahrenen<br />

Wasserweg, kann<br />

ZWEI GEBORGENE, Arzt und Pilot in der Kanzel<br />

sich für den Schiffsund<br />

Brückenverkehr eine so gefährdende<br />

Situation ergeben, die den Einsatz<br />

hörden. Gegenseitiger Austausch der<br />

Alarmpläne für den Katastrophenwendig<br />

des Technischen Hilfswerks notfall,<br />

gegenseitige Abgrenzung der<br />

werden läßt. Aber auch bei der Aufgaben und Befugnisse im Falle<br />

Behebung anderer durch einen Luftfahrzeugunfall<br />

eines Suchalarms, Austausch von<br />

verursachten Schäden<br />

wird die Hilfe des THW nicht entbehrt<br />

werden können, zumal wenn in<br />

solchen Fällen Gefahr für Leib und<br />

Listen über Nachrichtenanschlüsse,<br />

Bekanntgabe des Umfanges der technischen<br />

Ausrüstung usw. sind Vorbedingungen<br />

für ein gedeihliches Zusammenwirken.<br />

Leben von Personen und für den Bestand<br />

Hier wie überall<br />

wertvollen Gutes im Verzuge kommt es nicht zuletzt auf die Initiative<br />

ist. Sei es, daß es sich um die Instandsetzung<br />

an, welche die Beteiligten<br />

von Versorgungsleitungen<br />

entwickeln.<br />

handelt oder um die Abstützung Da. wie zu Anfang ausgeführt, in<br />

durch Einsturz bedrohter Gebäude. nächster Zeit mit einer erheblichen<br />

um Bekämpfung von Großbränden. Steigerung der Luftfahrttätigkeit<br />

Ausbesserung von Nachrichtenmitteln und dadurch zwangsläufig auch mit<br />

oder Räumen von Schienenwegen. einer stärkeren Inanspruchnahme<br />

Selbst bei der Suche nach dem vermißten<br />

Flugzeug können die Fahrrechnet<br />

werden muß, scheint es ge­<br />

des Such- und Rettungsdienstes gezeuge<br />

und Nachrichtenmittel des boten, die für den Einsatz in Frage<br />

THW bereits erfolgversprechend eingesetzt<br />

werden.<br />

derungen. mit denen sie bei der<br />

kommenden Kräfte über die Anfor­<br />

Voraussetzung für eine gute, nutzbringende<br />

Zusammenarbeit ist ein tungsdienstes für Luftfahrzeuge zu<br />

Durchführung des Such- und Ret­<br />

guter Kontakt sowohl zwischen den rechnen haben, in geeigneter Form<br />

Landesbeauftragen des THW und den zu unterrichten. Die Bereichssuchstellen<br />

und das Luftfahrt-Bundesamt<br />

Lei tern der Bel'eichssuchstellen als<br />

auch zwischen den Kreis- und Ortsverbänden<br />

des THW und den auf mit Unterlagen und evtI. auch mit<br />

in Braunschweig werden dabei gern<br />

gleicher Ebene liegenden PoliZC'ibe-<br />

Referenten zur Verfügung stehen.<br />

HUBSCHRAUBER UND FUNKSTREIFENWAGEN kurz vor der Suchaktion<br />

3


Diplom - Psychologe<br />

Hans-Werner Bothe<br />

Gedanken über Aufgaben und Mittel der<br />

MENSCHENFüHRUNG<br />

Bei der Durchsicht von Tageszeitungen<br />

und ' Fachzeitschriften verschiedenster<br />

Art findet man oft Abhandlungen<br />

über "Menschenführung<br />

im Betrieb", "Vorgesetztenschulung",<br />

,.Mitarbeiterunterweisung" oder ähnliche.<br />

Gelegentlich sind auch sensationsheischend<br />

anmutende überschriften<br />

wie "Zwischenmenschliche<br />

Beziehungen", "Human relations"<br />

oder gar "Krise der human relations"<br />

zu lesen. Wie ist die Häufung solcher<br />

Themen zu erklären? Ist die Psychologie<br />

etwa zu einer modischen Sucht<br />

geworden, die sich mehr als notwendig<br />

mit den Eigenarten unserer Mitmenschen<br />

beschäftigt? Oder ist die<br />

heutige Zeit mit ihren vielen Entwicklungen<br />

und oft tiefgreifenden<br />

Veränderungen auf manchen Gebieten<br />

ein besonderer Anlaß, alles auch<br />

von der psychologischen Seite zu betrachten?<br />

Nun, überlegungen solcher Art<br />

führen zu einer Selbstbesinnung und<br />

zu einer nachdenklichen Betrachtung<br />

aller Faktoren, die in der Menschenführung<br />

wichtig sind. So birgt zum<br />

Beispiel die Eigenart des Dienstes im<br />

THW, der umfangreiche Aufgabenbereich,<br />

die unterschiedliche Zusammensetzung<br />

der Mitarbeiter- und<br />

Helfergruppen, insbesondere aber die<br />

grundsätzliche Freiwilligkeit des<br />

Dienstes eine Fülle psychologischer<br />

Aufgaben und Probleme in sich. Wir<br />

stoßen auf psychologische Probleme<br />

des einzelnen, der Gruppe, ja sogar<br />

auf massenpsychologische Probleme.<br />

Ist das Wissen über diese Dinge nicht<br />

schon Allgemeingut geworden, lohnt<br />

es sich überhaupt noch, darüber nachzudenken?<br />

Manches, was jedermann für ausgemacht<br />

hält, verdient oft, besonders<br />

kritisch betrachtet zu werden. Man<br />

denke nur einmal an angeblich völlig<br />

klare Begriffe zur Beschreibung<br />

einer menschlichen Eigenschaft, dann<br />

wird man erstaunt recht unterschiedliche<br />

Auslegungen feststellen. Das<br />

Voraussetzung zur Menschenführung<br />

M e n sc h e n k e n n t n i s ist, wird<br />

von keinem bestritten. Doch schon bei<br />

der Frage, was Menschenkenntnis ist,<br />

weichen die Auffassungen voneinander<br />

ab. Bereits früh in der Geschichte<br />

der Menschheit findet man<br />

Lehren von unterschiedlichen Typen,<br />

die darauf hinweisen, daß auch schon<br />

Generationen weit vor unserer Zeit<br />

Veranlassung und Bedürfnis hatten,<br />

sich mit Fragen der Menschenkenntnis<br />

zu beschäftigen. Dieses ist an sich<br />

nur allzu verständlich, wenn man<br />

überlegt, daß das tägliche Zusammenleben<br />

mit anderen Menschen<br />

zwangsläufig dazu führt, sich auch<br />

Gedanken über Menschenkenntnis zu<br />

machen.<br />

Interesse für Wünsche und Schicksale<br />

Menschenkenntnis ist eine gewisse<br />

natürliche, ursprüngliche Begabung,<br />

die bei den einzelnen Menschen<br />

unterschiedlich vorhanden ist. Man<br />

spricht im Volksmund vom schlechten<br />

Menschenkenner, aber auch vom<br />

sogenannten "geborenen" Menschenkenner.<br />

Die Grenzen der Menschenkenntnis<br />

schwanken nach unserem<br />

Einfühlungsvermögen, nach unserem<br />

Erlebnis- und Erfahrungsspielraum.<br />

Auch der "geborene" Menschenkenner<br />

kommt nicht nur intuitiv, sondern<br />

mit überlegung zu seinem Urteil. Das<br />

heißt, sein Urteil fußt auf großer<br />

Lebenserfahrung, innerer Ausgeglichenheit<br />

und natürlichem Interesse<br />

für andere Menschen, für deren<br />

Entwicklung, Nöte, Wünsche und<br />

Schicksale.<br />

Immer wieder die Mitmenschen<br />

beobachten, mit anderen vergleichen,<br />

die weitere Entwicklung verfolgen,<br />

führt zu einer Vertiefung der menschenkundlichen<br />

Kenntnisse und Erfahrungen<br />

sowie zu einer Verfeinerung<br />

der Vergleichsmaßstäbe. Die<br />

natürlichen Grenzen setzt sowieso<br />

das alltägliche Leben. Auf drei grundsätzlich<br />

falsche innere Einstellungen<br />

bei der Beurteilung fremder Menschen<br />

wird dabei hingewiesen: Der<br />

optimistische Beurteiler, der in seiner<br />

Gutherzigkeit immer zu positiv<br />

urteilt; der pessimistische, der in seinem<br />

Mißtrauen alles zu negativ<br />

betrachtet; der unsichere, der aus<br />

Vorsichtsgründen nur mit dem<br />

"Durchschnitt " operiert. Als die wichtigsten<br />

persönlichen Voraussetzungen<br />

für eine gute Menschenkenntnis sind<br />

zusammenzufassen: natürliche Anlage,<br />

ü bung, Erfahrung. Selbstbesinnung,<br />

richtige innere Einstellung,<br />

Auswertung der Erfolge und Mißerfolge.<br />

Bevor man sich mit den G run d -<br />

1 a gen und E r k e n n t n i s q u e I -<br />

I e n der Menschenkenntnis beschäftigt,<br />

ist es notwendig, sich über die<br />

Verschiedenartigkeit der Menschen<br />

im klaren zu sein. Kein Mensch<br />

gleicht dem anderen, jeder hat verschiedene<br />

Anlagen und Charaktereigenschaften,<br />

jeder macht etwas<br />

anderes aus seinen naturgegebenen<br />

Fähigkeiten, jeder steht anders zur<br />

Umwelt und zu seinen Lebensaufgaben.<br />

Auch die private und berufliche<br />

Umwelt beeinfiußt das Verhalten<br />

eines Menschen unterschiedlid1.<br />

Betrachten wir unsere Mitmenschen<br />

nur einmal nach ihrer äußeren<br />

Erscheinung; nach ihrer Entwicklung,<br />

nach ihren Anlagen und Antrieben<br />

sowie nach ihrem Verhalten und<br />

ihrer Leistung, so erkennen wir, daß<br />

es keine zwei Menschen gibt, die völlig<br />

gleich beurteilt werden können.<br />

Die bunte Mannigfalt.igkeit wird noch<br />

dadurch erhöht, daß bei verschiedenen<br />

Menschen die einzelnen Eigenschaften<br />

und Wesenszüge in verschiedener<br />

Weise miteinander verbunden<br />

sind und sich gegenseitig durchdringen.<br />

Schon daraus ergibt sich auch,<br />

daß es nicht genügt, nur einzelne<br />

Fähigkeiten, Anlagen oder Leistungen<br />

zu erfassen, sondern vielmehr<br />

den Menschen in seinen gesamten<br />

persönlichen Äußerungen, Handlungen,<br />

Anlagen, Antrieben und H emmungen<br />

zu sehen.<br />

Welche Erkenntnisquellen stehen<br />

zur Verfügung, wenn wir uns über<br />

einen anderen Menschen ein Urteil<br />

bilden müssen? Das erste, was sich<br />

einem aufdrängt, ist als der "erste<br />

Eindruck" bekannt. Dieser bezieht<br />

sich mehr auf die gemütsmäßig bedingten<br />

Seiten, weniger auf die vom<br />

Verstand beeinfiußten Seiten. Doch<br />

ist der "erste Eindruck" sehr von der<br />

Grundrichtung der eigenen Veranlagung<br />

und von der persönlichen<br />

"Antennenhaftigkeit" abhängig. Der<br />

Partner wird mehr unbewußt als<br />

Ganzes erfaßt.<br />

Weitere Erkenntnisquellen sind die<br />

Herkunft und das Elternhaus, die<br />

persönlichen Familienverhäl tnisse, die<br />

schulische Vorbildung, die berufliche<br />

Ausbildung und weitere Entwicklung,<br />

die Freizeitgestaltung, Liebhabereien,<br />

die körperliche Konstitution, besondere<br />

Lebensschicksale wie zum Beispiel<br />

Ausbombung, Vertreibung,<br />

Kriegsgefangenschaft. Eine wichtige<br />

Erken ntnis entspringt in der Regel<br />

jeder Auswertung dieser Quellen,<br />

nämlich die, daß sich im Seelenleben<br />

zwar alles entwickelt und wandelt,<br />

daß aber gewisse Anlagen, Grundzüge<br />

und Wirkungszusammenhänge<br />

in allen Lebensphasen und allen möglichen<br />

Lebenslagen eine relative Konstanz<br />

zeigen.<br />

Persönliche Aussprache<br />

Wo kann ein Vorgesetzter seine<br />

Menschenkenntnis praktisch anwenden?<br />

Zum Beispiel in der Behandlung<br />

seiner Mitarbeiter. Hingewiesen sei<br />

auf einige allgemeine Grundsätze, die<br />

zwar bekannt sind, aber doch auch<br />

oft im Alltag nicht immer die notwendige<br />

Beachtung finden: 1. Behandle<br />

den Mitarbeiter als Menschen.<br />

(Rede ihn mit seinem Namen an, sei<br />

aufgeschlossen ihm gegenüber und<br />

gebe ihm - wenn erforderlich - Gelegenheit<br />

zu einer persönlichen Aussprache.)<br />

2. Gib dem Mitarbeiter das<br />

4


Gefühl der Sicherheit (lasse ihn wissen,<br />

was gespielt wird, übertrage ihm<br />

gelegen tlich veran twortungsvollere<br />

Arbeiten und gib ihm dadurch einen<br />

Vertrauensbeweis). 3. Setze den Mitarbeiter<br />

nach seinen Fähigkeiten und<br />

Neigungen ein (lasse keine Fähigkeiten<br />

brachliegen, beschäftige LUm<br />

Beispiel einen beweglichen, vielseitigen<br />

Mitarbeiter nicht ständig mit<br />

gleichförmigen und einseitigen Arbeiten).<br />

4. Behandle die Mitarbeiter individuell<br />

(ein Mitarbeiter kann seine<br />

Eigenarten und seine persönliche<br />

Note beim Eintritt in eine Gruppe<br />

oder eine größere Gemeinschaft nicht<br />

einfach ablegen). Diesem Punkt gebührt<br />

bei einer Organisation wie dem<br />

THW - bei aller Einordnungs- und<br />

Unterordnungsnotwendigkeit - besondere<br />

Bedeutung.<br />

Befangenheit nehmen<br />

In der pr akt i s ehe n Arbeit -<br />

diese steht ja im Aufgabenbereich<br />

des THW im Vordergrund - spielt die<br />

Arbeitsunterweisung eine bedeutende<br />

Rolle. Auf die bekllnnte<br />

TWI-Methode*) sei in diesem Zusammenhang<br />

besonders hingewiesen.<br />

Diese Methode unterteilt die Arbeitsun<br />

terweisung in folgende vier Stufen:<br />

CD Vorbereitung des Mitarbeiters.<br />

Befangenheit nehmen, Interesse<br />

wecken, richtig placieren, Arbeitsvorgang<br />

klarmachen.<br />

® Vorführung durch den Vorgesetzten.<br />

Die einzelnen Phasen erläutern,<br />

zunächst bf'ibringen, was getan<br />

werden soll, dann Kernpunkte herausstellen<br />

(wie, warum). vollständig<br />

und geduldig erklären.<br />

@Ausführung durch den Mitarbeiter.<br />

Zunächst ohne Worte nachmachen<br />

lassen, Fehler sofort verbessern,<br />

dann mit Erklärung wiederholen<br />

lassen. Zwisrbenfragen stellen,<br />

bis zur Sicherheit weite.' üben lassen.<br />

@)Kontrolle und Abschluß. Arbeit<br />

selbständig durchführen lassen.<br />

Jemand benennen, der bei Schwierigkeiten<br />

hilft. Fragen stellen lassen.<br />

Arbei tsa usführung kon trollieren (Korrektur<br />

oder Anerkennung). Erklärung<br />

und Unterweisung ausklingen las~en.<br />

Bei der Erklärung darf der Vorgesetzte<br />

bei unbekannten Mitarbeitern<br />

nicht zu viel voraussetzen. Die Bedeutung<br />

einer guten Arbeitsunterweisung<br />

wird offenbar, wenn man<br />

bedenkt, wieviel Zeit und Arbeit ein<br />

Vorgesetzter täglich für Anweisungen,<br />

Erklärungen, Kontrollen und<br />

Mängelbeseitigungen venvendet. Erwähnt<br />

sei noch, daß häufiger Wechsel<br />

von Anordnungen oder Weisungen<br />

den Mitarbeiter unsicher macht<br />

und das Vertrauen zum Vorgesetzten<br />

untergräbt. Man gebe nur wirklich<br />

notwendige Anordnungen und hebe<br />

überholte Anordnungen auf.<br />

Auch die Erteilung von Lob und<br />

Tadel ist ein wichtiges Mittel in der<br />

Menschenführung. Eine Anerkennung<br />

oder ein gutes Wort zur rechten<br />

Zeit kann besonders bei einE'm<br />

schüchternen Mitarbeiter Wunder<br />

wirken. Bei einer Rüge empfiehlt es<br />

sich, nicht so sehr den Mitarbeiter als<br />

die Arbeit zu kritisieren. Je sach-<br />

') TWI =<br />

Training within Industry<br />

licher eine Kritik ist, um so weniger<br />

wird der Mitarbeiter verletzt.<br />

, Bisweilen läßt sich ein Tadel überhaupt<br />

vermeiden, wenn in ruhiger<br />

Form die betreffende Anordnung<br />

noch einmal wiederholt und eingehend<br />

begründet wird. Der Besitz<br />

gutt: Menschenkenntnis und guter<br />

Vorgesetzteneigenschaften schließt<br />

nicht aus, daß in einer Gruppe oder<br />

einer größeren Gemeinschaft schwierige<br />

Probleme auftreten, die zu besonderen<br />

Maßnahmen oder Entscheidungen<br />

drängen. Was ist dann zu<br />

tun? Hier ist es notwendig, sich n'cht<br />

von einer Erregung beeinflussen zu<br />

lassen, sondern:<br />

Q)den Sachverhalt zu ermitteln, dabei<br />

auch Meinungen und Gefühle<br />

der Beteiligten zu erkunden;<br />

(g)die Ursachen festzustellen. hierbei<br />

die tieferen Ursachen von dem<br />

äußeren Anlaß zu trennen;<br />

@ Geeignete Maßnahmen auszuwählen,<br />

keine voreiligen Schlüsse zu<br />

ziehen, sondern auch die gruppenpsychologische<br />

Wirkung der geplanten<br />

Maßnahme zu prüfen;<br />

@)die eigentliche Entscheidung zu<br />

fällen, wobei überlegt werden<br />

muß, ob der Vorgesetzte in eigener<br />

Zuständigkeit handeln kann oder den<br />

nächsthöheren Vorgesetzten einschalten<br />

muß. Muß überhaupt sofort gehandelt<br />

werden oder ist das Zurückstellen<br />

der Entscheidung auf einen<br />

psychologisch besseren Zeitpunkt<br />

günstiger?<br />

@den Erfolg der getroffenen Maßnahme<br />

für später auftauchende<br />

Probleme ähnlichE'r Art auszuwerten.<br />

Die Möglichkeit, solche Fälle künftig<br />

überhaupt vermeiden zu können, muß<br />

ebenfalls geprüft werden.<br />

Die Aufrechterhaltung der Dis z i-<br />

pli n spielt in einet größeren Organisation<br />

immer eine ent cheidende<br />

Rolle. In diesem Zusammenhang<br />

kommt man zwangsläufig auf die besondere<br />

Stellung und die Wirksamkeit<br />

des Vorgesetzten zu sprechen.<br />

Setzt man das fachliche Wissen und<br />

Können voraus. bleiben drei bekannte<br />

Faktoren, die den Vorgesetzten zu<br />

seinem Tun und Handeln befähigen:<br />

seine Dienstgewalt, die persönlic:_:!<br />

Autorität und das Prestige,<br />

Unparteiisch sein<br />

Gerade bei der Eigenart des Dienstes<br />

im THW - die Freiwilligkeit und<br />

alle damit verbundenen Umstände -<br />

kann sich ein Vorgesetzter nicht ohne<br />

weiteres auf seine Dienstgewalt Lerufen.<br />

Andererseits ist es eindeutig,<br />

daß es ohne Dienstgewalt keinen Vorgesetzten<br />

gibt. Diese Dienstgewalt<br />

liegt in der Befugnis, bestimmte<br />

Dinge anzuordnen, zu untersagen<br />

sowie die Leistung seiner Mitarbeiter<br />

zu kontrollieren.<br />

Die Dienstgewalt wird ihm von der<br />

jeweiligen Leitung verliehen. Bei der<br />

Ernennung kann bereits eine Fehlerquelle<br />

entstehen, wenn die Grenzen<br />

der Dienstgewalt und Verantwortlichkeit<br />

nicht klargestellt und in der jeweiligen<br />

Organisationsform entsprechend<br />

bekanntgegeben werden, Hier<br />

liegt dann oft die Hauptursache für<br />

innere Machtkämpfe, Rivalitäten und<br />

nicht zuletzt auch für Intrigen. Konsequente<br />

Haltung und Unparteilichkeit<br />

sowie richtige Distanzierung kennzeichnen<br />

den guten Vorgesetzten, der<br />

sich im allgemeinen auch nur selten<br />

auf seine Dienstgewalt beruft, wenn<br />

er genügend natürliche Autorität besitzt.<br />

Unterdrücken von Launen imponiert<br />

Damit ist bereits der zweite Faktor<br />

der Wirksamkeit eines Vorgesetzten<br />

angesprochen. Daß Autorität nicht<br />

unbedingt mit dem Intellekt oder<br />

dell) Können etwas zu tun hat, ist bekannt;<br />

denn es gibt hochqualifizierte<br />

Fachleute, die keine oder nur wenig<br />

Autorität ausstrahlen. Aber was ist<br />

nun Autorität? Es wird zwischen<br />

natürlicher l'nd anerzogener Autorität<br />

unterschieden. Die natürliche<br />

Autorität ist durch eine besondere<br />

Festigkeit des Charakters und große<br />

menschliche Kontaktfähigkeit gekennzeichnet.<br />

Diese Eigenscha ften<br />

verringern sich im "geborenen" Vorgesetzten.<br />

Ein für die Praxis ausreichendes<br />

Maß von Autorität kann<br />

allerdings auch aus weniger hervorstechenden<br />

Eigenschaften heraus<br />

erworben werden. Durch Selbsteniehung,<br />

durch Unterdrückung impulsiver<br />

Regungen, Launen und Stimmungen<br />

gewinnt das Verhalten eines<br />

Menschen jene einheitliche Linie. die<br />

der Umwelt als Festigkeit imponiert.<br />

Kommt jetzt noch das Streben nach<br />

ausgleichender Gerechtigkeit hinzu,<br />

ist eine durchaus brauchbare Autorität<br />

erzielt. Die anerzogene Autorität<br />

ist nicht unwichtig, wenn man bedenkt,<br />

daß nur wenige Menschen<br />

echte, angeborene Autorität besitzen.<br />

Auch das vorgeschrittene Lebensalter<br />

kann eine bestimmte Autorität ausstrahlen;<br />

der Altersabstand zu jüngeren<br />

Untergebenen und eine gewisse<br />

Würde der Person spielen hier eine<br />

Rolle,<br />

Der dritte Faktor in dieser Reihe<br />

ist das Prestige. Es sind - damit<br />

Mißverständnisse vermieden werden<br />

- jene Äußerlichkeiten gemeint,<br />

die sachlich vertretbar, aber zugleich<br />

notwendig sind, um die Stellung eines<br />

Vorgesetzten oder besonders Beauftragten<br />

zu unterstreichen. Man denke<br />

nur einmal an bestimmte Kennzeichnungen<br />

der Kleidung oder Uniform<br />

im allgemeinen Verkehrsleben, zum<br />

Beispiel an das weiße Koppelzeug<br />

und die weiß-.!n Mützen oder Helme<br />

der Verkehrspolizei, an die roten<br />

Mützen der Fahrdienstleiter bei der<br />

Bundesbahn, an die weißen Streifen<br />

am Helm der Führungskräfte der<br />

Feuerwehr usw. Solange die Hervorhebung<br />

sinnvoll bleibt, tragen diese<br />

Äußerlichkeiten wesentlich dazu bei,<br />

die Durchführung notwendiger Aufgaben<br />

für alle Beteiligten zu erleichtern.<br />

Die der Verkehrspolizei ähnliche<br />

Ausstattung der Schülerlotsen<br />

ist dafür das treffendste BeispieL<br />

Wie schon erwähnt, ist es Aufgabe<br />

des Vorgesetzten, Anordnungen und<br />

Weisungen zu erteilen. Hier gilt der<br />

Grundsatz, nur verständliche, eindeutige<br />

und psychologisch richtig dosierte<br />

Weisungen zu geben, Die Form<br />

5


der Weisung ist unterschiedlich. Wir<br />

kennen das Kommando, die Anweiwng<br />

und den AuftJ'ag.<br />

Das Kom man d 0 ist knapp<br />

formuliert, enthält keine erklärrnde<br />

Begründung, schließt die Höfl id1-<br />

keitsform aus und wird zudem \'orwiegend<br />

mit besonderer Stimmstärke<br />

gegeben. Es ist immer dann die richtige<br />

Form der Weisung, wenn eine<br />

geschlossene Gruppe zu einem einhei<br />

Wchen, zeitlich eng begl'enztl'n<br />

Tun zusammengefaßt werden soll. So<br />

ist auch das "Hau ruck" einer Arbeitsgruppe<br />

ein echtes Kommando.<br />

Im Auf t rag dagegen wird die<br />

beauftragte Person mit ihrem Namen<br />

angesprochen und der eigentliche<br />

Auftrag begründet, wobei üblicherweise<br />

der Ausführu ng ein gewisser<br />

Spielrau m bleibt.<br />

Die häufigste Form der Weisung im<br />

allgemeinen Arbeitsleben ist die A n -<br />

we i s u n g, die eine Mischung zwi ­<br />

schen dem Kommando und dem Auftrag<br />

darstellt. Die Anweisung schließt<br />

die Höflichkeitsform, die Anrede und<br />

einen Gesprächston nicht aus. Sie ist<br />

dann gegeben, wenn das, was gemacht<br />

werden soll, keiner näheren<br />

Erläuterung bedarf.<br />

Befinden sich in einer Organisation<br />

auch junge Menschen, ist es gut, die<br />

besondere Mentalität der Jugendlichen<br />

entsprechend zu beachten.<br />

Jugendliche sind bei allem naturgegebenen<br />

und besonders entwicklungsbedingten<br />

Freiheitstl'ieb im<br />

allgemeinen durd1aus bereit, eine<br />

strikte und konsequente Führung anzuerkennen,<br />

wenn sie gerecht erfolgt<br />

und unparteiisch bleibt. Jugendliche<br />

sind kritische Beobachter mit oft feinem<br />

Gefühl für Sein und Sd1ein.<br />

Eine ruhig und ausgeglichen gegebene<br />

Anordnung wirkt mehr als ein<br />

Pochen auf Befehlsgewalt. Zur rechten<br />

Zeit sollte auch ein aufmuntelndes<br />

oder gegebenenfalls anerkennendes<br />

Wort gefunden werden. Im Zustand<br />

der Verärgerung darf man sich<br />

nicht zu unbedachten Äußerungen<br />

hinreißen lassen. So einfach und<br />

selbsh'erständlich diese Grundsätze<br />

klingen, sollte man sich dennoch<br />

immer wieder auf sie besinnen.<br />

Ein besonderes massenpsychologisches<br />

Problem, nämlich das der Panik,<br />

verdient im Zusammenhang mit<br />

den Aufgaben des THW noch erwähnt<br />

zu werden. Amerika hat auf diesem<br />

Gebiet seine Forschungen weit vorangetrieben.<br />

In etwa 20 amerikanischen<br />

Großstädten gibt es Dienststellen für<br />

Katastrophenforschung, die zum Beispiel<br />

bei überschwemmungen, Großfeuer,<br />

Fabrikexplosionen das Verhalten<br />

der Betroffenen, der Polizei, der<br />

Feuerwehr und anderer Rettungsdienste<br />

studierten. Es wurden verschiedene<br />

praktische Hilfsmaßnahmen<br />

und psychologische Ratschläge<br />

ausgearbeitet, um bei Katastrophen<br />

eine Pan i k verhindern zu können.<br />

Als eindringliches Beispiel für die<br />

\'erheerende Wirkung einer Massenpanik<br />

gilt ein Luftangriff auf London<br />

im zweiten Weltkrieg. Während des<br />

Fliegeralarms - es flelen also noch<br />

keine Bomben - stürzte eine Mutter<br />

mit ihrem Kind auf einer steilen U­<br />

Bahntreppe. Die hinter ihr drängenden.<br />

schutzsuchenden Menschen begannen<br />

zu schieben. Hunderte stürzten<br />

und wurden von der nachdrängenden<br />

Masse begraben; insgesamt<br />

kamen 170 'Personen ums Leben, ohne<br />

daß überhaupt schon eine Bombe gefallen<br />

war. Ähnliches geschah bei<br />

einem Kinobrand in Chikago.<br />

In diesem Fall wurden über 500 (!)<br />

Besucher buchstäblich zu Tode getrampelt,<br />

weil ein Notausgang nicht<br />

benutzt wurde. Die Reihe der Beispiele<br />

ließe sich fortsetzen, viele werden<br />

aus eigenen Erlebnissen während<br />

des Krieges an der Front und in der<br />

Heimat wissen, welche katastrophale<br />

Wirkung eine Panik haben kann. Es<br />

drängt sich die Frage auf, was eigentlich<br />

Panik ist. Etwa Angst? Nein,<br />

Angst ist nicht mit Panik gleichzusetzen,<br />

sondern nur eine natürliche<br />

Reaktion, die auch der Mutige kennt,<br />

aber zu kontrollieren vel'steht. Wie<br />

Mut ja überhaupt darin besteht, daß<br />

man "eine Gefahr nicht übersieht,<br />

sondern sehend überwindet". Panik<br />

dagegen ist unkontrollierte, zügellose<br />

. Angst, bei der die Vernunft einfach<br />

aussetzt und nur noch blind gehandelt<br />

wird. Ein Schock löst die Panik<br />

aus; der Selbsterhaltungstrieb des<br />

Menschen sucht einen Ausweg, selbst<br />

wenn er noch so sinnlos ist.<br />

. (Schluß folgt)<br />

D<br />

Bergleute senken den Ruhrorter Hafen<br />

ie erste Phase zu einem gewaltigen Projekt ist<br />

abgesd1lossen. Die riesige Schleuse 1 im Ruhrorter<br />

Hafen ist abgesenkt! In den letzten Jahren<br />

waren Bergleu te damit besd1äftigt, an die tausend<br />

Meter Querschläge und Stred


Das 1200 Jahre alte Osnabrück - etwa 780 hat Karl<br />

der Große diese Stadt gegründet - gab einen würdigen<br />

Rahmen für die von der Schutzgemeinschaft<br />

Deutscher Wald zusammen mit der Deutschen Bundesbahn<br />

veranstalteten Feier zum "Tag des Baumes" 1958.<br />

In seiner Festansprache knüpfte der Präsident der<br />

Schu tzgemeinschaft Deutscher Wald, Landtagspräsiden t<br />

Dr. Ehard, an den weltumspannenden Gedanken der UNO<br />

an, daß die in vielen Ländern der Erde stattfindenden<br />

Baumfeiern zu einer Stunde der Besinnung auf die<br />

Würde des Menschen und auf das gemeinsame Anliegen,<br />

die kulturellen Werte weiterzuentwickeln, ausreifen<br />

möchten. Die über die Zonengrenzen hinweg und trotz<br />

verschiedener Grundsatzauffassungen empfundene Liebe<br />

zum Baum sei ein Trost, daß aus vielen solchen Einstellungen<br />

doch wieder Gemeinsamkeiten erwachsen, die<br />

allen Menschen dienlich wären. Aus der in einem Mischwald<br />

bei aller Verschiedenheit nach Art und Charakter<br />

der Baum- und Strauchgewächse sich entwickelten Harmonie<br />

des Waldes mögen wir erkennen, daß alle Lebewesen<br />

ihren Platz und ihre Aufgabe in dem organischen<br />

Ablauf des großen Naturgeschehens haben und auch der<br />

Mensch nicht außerhalb der Gesetze des Kosmos steht.<br />

Sieht man den Wald wieder als die höchstentwickelte<br />

Vegetationsstufe und die Endphase der Bodenbewachsung<br />

an, dann ist er nicht nur Holzlieferant und nicht nur<br />

Spender der Wohlfahrtswirkungen, dann ist er Kraftquell,<br />

Lebensspender und Impuls für jeden einzelnen<br />

und damit für das ganze Volk. Es sind Lebewesen, die<br />

im Walde wohnen, wachsen, gedeihen, fruchten - und<br />

sterben, wie auch der Mensch ein Lebewesen ist. Wenn<br />

wir uns selbst ebenso wie den Waldbaum und -strauch<br />

als Geschöpf desselben Schöpfers sehen und erkennen,<br />

wird und muß die Achtung auch vor anderen Lebewesen,<br />

nicht zuletzt vor der Gattung Mensch, wieder größer<br />

werden. Die SchutzgemeinschaIt Deutscher Wald will<br />

durch die Betonung der Bedeutung des heimatlichen<br />

Waldes und der heimatlichen Flur den Blick über die<br />

Diplom.Volkswlrt Ka rl Schulze Henne:<br />

Wald und Mensch<br />

unmittelbare und gegenwärtige Umgebung hinaus gelenkt<br />

wissen in eine Verantwortung für eine räumliche<br />

und politische Weite. Der Wald ist weder ein Ding für<br />

schnellebiges Hasten noch für spekulatives Trachten. Der<br />

Wald verlangt Fürsorge für Umgebung und Weite in<br />

Gegenwart und Zukunft für die heute Lebenden und die<br />

nach ihnen Kommenden. Ehrfurcht und Stille sollen uns<br />

erfüllen, wenn wir in den Wald eintreten, dessen mannigfaltige<br />

Wertschätzung wir hier sinnfällig durch die<br />

Baumpflanzung begehen.<br />

Diesen gemeinsamen Willen, daß der Wald- und Baumge.danke<br />

helfen möchte, die inneren Lebenswerte zu<br />

festigen und den Blick über alles Trennende hinweg zu<br />

weiten, ließ der Präsident Dr. Ehard ausklingen in den<br />

Worten Oppenbergs über den Baum:<br />

"Tief dem Erdenschoß entstiegen,<br />

hart und zäh in deinem Mark<br />

stehst du, ob dich Stürme biegen,<br />

fest im Grund und wurzelstark.<br />

Mit geheimnisvollem Drängen<br />

raunst du deines Lebens Lied,<br />

das in zaubrischen Gesängen<br />

tief durch unser Leben zieht."<br />

Auf der am Nachmittag aus Anlaß des 10jährigen Bestehens<br />

des Landesverbandes Niedersachsen der SDW<br />

durchgeführten Kundgebung umriß der Vizepräsident<br />

der SDW und der 1. Vorsitzende des LV Niedersachsen,<br />

Landesinnenminister Hinrich-Wilhelm Kopf, noch einmal<br />

die verzweifelte Situation des deutschen Waldes nach<br />

,<br />

(v . 1. n . r.) Hinrich - Wo Kopf, Innenminister des Landes Niedersachsen,<br />

Vizepräsident der SDW; Dipl.-Ing. Geitmann,<br />

Präsident der Deutschen Bundesbahn; Ministerpräsident<br />

a. D. Ehard, Präsident der Schutzgemeinscha ft Deutscher Wald<br />

Anläßlich des zehnjähr igen Bestehens des Landesverbandes<br />

Niedersachsen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald<br />

pflanzte deren Präsident, der Präsident des Bayerischen<br />

L andtags, Eha rd, als sinnbildliche Handlung einen Baum<br />

7


dem zweiten Weltkrieg. 1948 ergab die Bilanz infolge<br />

Raubbaues ein Fehl von 300 Millionen fm Holz, eine<br />

Menge so groß wie das 18 1 'efache eines normalen Jahreseinschlages.<br />

Um den fortschreitenden Schäden solcher Wald verwüstung<br />

zu wehren, stellte sich der LV Niedersachsen<br />

zwei Hauptaufgaben:<br />

aus klimatischen, wasserwirtschaftlichen, landeskulturellen<br />

und rohstofflichen Gründen den Wald<br />

zu erhalten;<br />

den Gedanken der Walderhaltung im Bewußtsein<br />

des Volkes fest zu verankern.<br />

Der Wald geht uns alle an, er spricht zu uns, er hat<br />

allen auch im Zeitalter von Stahl, Beton, Glas und Kunststoffen<br />

etwas zu sagen. Wie eine Brücke verbindet das<br />

Holz die einzelnen Entwicklungsstufen des Menschengeschlechts;<br />

von der Zeit der primitivsten Daseinsformen<br />

bis in die Gegenwart hinein ist er den Menschen ein<br />

unentbehrlicher Helfer geblieben. Schon in grauer Vorzeit<br />

war der Baum das Symbol des Lebens, wie es der<br />

Weihnachtsbaum noch heute ist. Das kulturelle Leben ist<br />

durch den Wald tief befruchtet, Form und Gehalt der bildenden<br />

und darstellenden Künste, von Sage und Mystik<br />

sind von ihm mitgeprägt worden.<br />

Neben dem wirtschaftlichen Nutzen des Waldes. neben<br />

dem Wert als Regenerationsstätte unserer von der Technik<br />

über Gebühr beanspruchten Kräfte steht die soziale<br />

und ethische Bedeutung des Waldes für das menschliche<br />

Leben. Solche waldverbundene Gesinnung wieder zu<br />

wecken, gelang der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald<br />

vor allem in den Herzen der Jugend. Von ihrer tätigen<br />

Hilfe beim Wiederaufbau und der Pflege des deutschen<br />

Waldes zeugen u. a. die vielen hundert von ihr angelegten<br />

Schulwälder. Die Jugend immer mehr mit dem Weben<br />

und Wirken des Waldes vertraut zu machen, ist ein besonderes<br />

von Herzen kommendes Anliegen des Innenministers<br />

Kopf. So forderte er alle Freunde des Waldes<br />

auf, bei dem bisher Erreichten nicht stehenzubleiben,<br />

sondern die Beziehungen zwischen Wald und Mensch<br />

immer enger zu knüpfen. "Denn", so sagte er, "der Wald<br />

war vor dem Menschen da, er kann ohne den Menschen<br />

leben, der Mensch aber nicht ohne den Wald."<br />

Mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald verbindet<br />

das Technische Hilfswerk ein freundschaftliches Verhältnis.<br />

Die Helfer des THW stehen den Bestrebungen der<br />

Schutzgemeinschaft sehr aufgeschlossen gegenüber. Sie,<br />

zu deren Aufgabe es gehört, Wald, Moor und Heide vor<br />

den Gefahren des Feuers zu schützen, haben volles Verständnis<br />

dafür, daß ein so wertvolles Volksgut nur erhalten<br />

werden kann, wenn sich ihm die gesamte Bevölkerung<br />

verbunden fühlt.<br />

Polizei-Rat a. D. Adolf Koevenig:<br />

Erkundungs- und Meldedienst<br />

im zivilen Luftschutz<br />

Ungew ißheit über die Luftschutzlage ist nach einem<br />

Luftangriff die Regel. Ein zuverlässig 'und schnell arbeitender<br />

Erkundungs- und Meldedienst ist daher die Vora<br />

ussetzung für die richtige Beurteilung der Schadenslage,<br />

die taktischen Entschlüsse und die Befehlsgebung. Dazu<br />

ist es notwendig, Erkundungsorgane, Meldestellen und<br />

Meldeweg festzulegen und das Personal mit seinen<br />

schnell zu ergreifenden Aufgaben ver tra ut zu machen.<br />

Der Erkundungs- und Meldedienst<br />

wird im allgemeinen durch: Luftschutz-Beobach<br />

tungsstellen, Lufterkundung,<br />

Luftschu tzerkundungsstreifen,<br />

Führer und Unterführer eingesetzter<br />

Luftschutzkräfte wahrgenommen.<br />

Luftschutz- Beobachtungsstellen<br />

sind das notwendige Auge der<br />

Luftschutzleitung vor. während und<br />

nach einem Luftangriff. Sie sollen<br />

durch ihre Beobachtungen den Luftschutzort<br />

(-gebiet) und den Luftraum<br />

unter Kontrolle halten.<br />

In Ländern, wo bereits ein Konferenzfernsprechnetz<br />

besteht, an das<br />

wichtige Luftschutzorte, Kreisverwaltungen,<br />

Bezirksregierungen und die<br />

Landesregierung angeschlossen sind,<br />

kann die überörtliche Luftschutzführung<br />

unter Umständen auch auf<br />

Grund der Meldungen der Beobachtungsstellen<br />

an die örtlich~ Luftschutzleitung<br />

über er folgte Angriffe<br />

und ihre Auswirkungen frühzeitig<br />

unterrichtet werden. Ein unmittelbarer<br />

Anschluß von Beobachtungsstellen<br />

an dieses Fernsprechnetz wird<br />

jedoch aus Gründen der Überlastung<br />

nur in Ausnahmefällen möglich sein.<br />

Als Beobachtungsstellen sind geeignete<br />

und gute Sicht bietende Objekte<br />

zu bestimmen. Ih re Lage m uß<br />

so ausgewählt sein, daß möglichst<br />

der ganze Luftschutzort (- gebiet) unter<br />

Beobachtung steh t, wobei sich das<br />

Blickfeld der Beobachter überschneiden<br />

soll. Daher ist eine übersichtliche<br />

Einteilung des Luftschutzortes (- gebietes)<br />

in leicht erkennbare Beobachtungssektoren<br />

notwendig.<br />

Beobachtungsstellen sind durch gut<br />

geschützte fernmeldetechnische Anlagen<br />

mit der örtlichen Luftschutzleitung<br />

zu verbinden. Nachrichtenübermittlung<br />

durch Melder muß<br />

außerdem sichergestellt sein.<br />

Die Lufterkundung (fliegende Beobachter)<br />

hat den Vorzug, daß es unter<br />

Ausnützung der hervorragenden Eigenschaften<br />

des Hubschraubers oder<br />

auch eines langsam fliegenden Flugzeuges<br />

möglich ist, d ie Schadensentwicklung<br />

auch in solchen Gebieten<br />

fortlaufend zu beobachten, die wegen<br />

Geländebedeckung durch ortsfeste<br />

Beobachtungsstellen nicht eingesehen<br />

oder wegen Hindernissen nicht betreten<br />

werden können.<br />

Das Ergebnis der Erkundung durch<br />

Beobachtungsstellen und fliegende<br />

Beobachter hängt allerdings weitgehend<br />

von den Sichtverhältnissen ab.<br />

Es muß daher von vornherein berücksichtigt<br />

werden, daß diese Erkundungsmittel<br />

vielleicht gerade in<br />

den entscheidenden ersten Stunden<br />

zeitweise ausfallen, so daß die Luftschutzleitung<br />

dadurch blind wird.<br />

Die Luftschutzet'kundungsstreifen,<br />

die zweckmäßigerweise zu motorisieren<br />

sind, haben die Aufgabe, Art<br />

und Umfang der eintretenden Schäden<br />

festzustellen. Sie müssen sich dabei<br />

auf das Wesentliche beschränken<br />

und Schwerpunkte rechtzeitig erkennen.<br />

Schäden, die den sofortigen<br />

Einsatz von Kräften erfordern, müssen<br />

umgehend den für einen Einsatz<br />

der Kräfte zuständigen Stellen gemeldet<br />

werden. Der Einsatz der Erkundungsstreifen<br />

hat planmäßig zu<br />

erfolgen, damit Überschneidungen<br />

vermieden werden. Unter voller Ausnutzung<br />

der zur Verfügung stehenden<br />

Kräfte muß so schnell wie möglich<br />

ein vollständiges Bild der Schadenslage<br />

gewonnen werden. Die Anzahl<br />

der Erkundungsstreifen und<br />

ihre Stärke richten sich nach Ausdehnung<br />

und Art der Schadensgebiete.<br />

Die ihnen erteilten Au fträge müssen<br />

scharf umrissen sein und die<br />

Punkte, auf deren Feststellung es besonders<br />

ankommt, unmißverständlich<br />

und in der Reihenfolge ihrer Dringlichkeit<br />

enthalten.<br />

8


Eine besondere Art der Erkundungsstreifen<br />

ist u. a. der Bergungsschnelltrupp.<br />

Durch seine Ausstattung<br />

mit einem schnellen und geli:indegängigen<br />

Kraftfahrzeug sowie<br />

einem Fu. G. 7 ist er auch besonders<br />

geeignet, schwierige Erkundungen<br />

durchzuführen. die Luftschutzleilung<br />

schnell und laufend über die Schadenslage<br />

zu unterrichten und von ihr<br />

Erkundungsaufträge entgegenzunehmen.<br />

Jede Führungskraft im Luftschutz<br />

ist zugleich Erlmndungsorgan der<br />

Luftschutzleitung. Sie muß sich im<br />

Rahmen ihrer Aufgaben uno ihres<br />

Auftrages zur dauernden Klärung<br />

der Lage in ihrem Einsatzbereich<br />

verpflichtet fühlen. Diese vier Arten<br />

der Erkundung müssen sich gegenseitig<br />

ergänzen. Mängel der einen<br />

Art müssen durch den Einsatz anderer<br />

Mittel ausgeglichen werden.<br />

Das beste Erkundungsergebnis ist<br />

wertlos, wenn es zu spät eintrifft.<br />

Neben zutreffenden muß mit unvollkommenen<br />

und unwichtigen Meldungen<br />

gerechnet werden. Diese<br />

Mängel können sich aus den Umständen<br />

oder aus der Person des<br />

Meldenden ergeben. Es wird Erkundungsorgane<br />

geben, die dazu neigen,<br />

eine Lage günstig zu beurteilen. und<br />

andere, die sie grundsätzlich zu<br />

schwarz sehen. Der Versuch. Meldungen<br />

nach der persönlichen Eigenart<br />

des Absenders zu bewerten. känn<br />

aber zur Folge haben, daß solche<br />

Meldungen gerade dann in ihrer<br />

Tragweite nicht erkannt werden.<br />

wenn sie wirklich einmal der Lage<br />

entspred1en. Wichtige Meldungen<br />

müssen daher unter Umständen<br />

nachgeprüft werden. Zunächst unwichtig<br />

erscheinende Meldungen<br />

können im Zusammenhang mit anderen<br />

Bedeutung erlangen. Es kann<br />

oftmals wertvoll sein, zu erfahren.<br />

wo Schäden nicht eingetreten sind.<br />

Während eines Luftangriffs und<br />

der Dauer der Schadensbekämpfung<br />

sollten durch eingesetzte Kräfte des<br />

Luftschutzhilfsdienstes (also auch des<br />

BuI-Dienstes) und der Luftschutzselbsthilfe,<br />

nur solche Schäden und<br />

Gefahren gemeldet werden, die mit<br />

eigenen Kräften nicht beseitigt werden<br />

können oder deren Kenntnis für<br />

die Luftschutzleitung von Bedeutung<br />

ist.<br />

In großen Luftschutzorten (-gebieten)<br />

wird eine Meldeorganisation<br />

aufzubauen sein, die mindestens den<br />

Teil des Luftschutzortes (-gebietes)<br />

mit Meldestellen überdeckt, in dem<br />

sich Bevölkerungsteile befinden.<br />

Innerhalb der Meldenetzes sind<br />

Meldeköpfe einzurichten, die Meldungen<br />

der Meldestellen sammeln,<br />

sichten und an den Luftschutzabschnitt<br />

weiterleiten. Erforclerlichenfalls<br />

sind in Richtung des voraussichtlich<br />

stärksten Melde'/erkehrs<br />

Hauptmeldeköpfe vorzuschieben. Die<br />

Durchgabe der Meldungen hat über<br />

besondere Fernmeldeverbindungen<br />

(Meldenetz) zu erfolgen. Besonders<br />

wichtige Meldeverbindungen sind<br />

durch Funk zu überlagern. Meldestellen<br />

und Meldeköpfe werden<br />

zweckmäßig numeriert. Ihre Unterbringung<br />

muß in Schutzbauten erfolgen.<br />

Zum Inhalt einer Meldung ist ZlI<br />

sagen, daß sie klar, kurz, zuverlässig<br />

und bestimmt sein muß. Sie dal f<br />

keine Übertreibungen und Färbungen<br />

enthalten und soll eindeutig lum<br />

Ausdruck bringen. ob es sich um tatsächliche<br />

Feststellungen oder Vermutungen,<br />

um eigene oder fremde<br />

Feststellungen handelt. Die Quellen,<br />

aus denen fremde Feststellungen<br />

stammen. sind anzugeben. Vermutungen<br />

sind zu begründen, Gerüchte als<br />

solche zu bezeichnen. Meldungen sollen<br />

unter Verzicht auf alles Unwesentliche<br />

in kurzen Worten ein<br />

einfaches aber klares Bild über die<br />

Lage geben. Auf die Zahl der Meldungen<br />

kommt es nicht an, sondern<br />

auf ihren Inhalt und ihre Zuverlässigkeit.<br />

Nach der Art ist zwischen mündlichen<br />

und schriftlichen Meldungen<br />

zu unterscheiden. Mündliche Meldungen<br />

können durch Draht, Funk oder<br />

Melder erfolgen. Bei Meldungen<br />

durd1 Draht oder Funk erfolgt die<br />

Durchgabe rasch und sicher. Ohne<br />

wesentlichen Zeitverlust können<br />

Rückfragen erfolgen. Die Übermittlung<br />

mündlicher Meldungen durch<br />

Melder führt gegenüber schriftlichen<br />

Meldungen zu einer Besd11eunigung<br />

des Meldevorganges. Sie stellt aber<br />

an die' Person des Melders besondere<br />

Anforderungen. Meldungen, die durch<br />

Melder überbracht werden müssen,<br />

sollten im allgemeinen schriftlich abgefaßt<br />

werden.<br />

Jede Meldung, ob mündlich oder<br />

schriftlich erstattet. muß enthalten:<br />

Absendende Stelle. Abgangsort, Abgangszeit,<br />

Empfänger, Sachverhalt,<br />

Unterschrift. Die knappe aber verständliche<br />

Beschreibung des Sachvel'­<br />

haltes soll grundsätzlich Antwol't auf<br />

die Fragen wann, wo, was, wie geben.<br />

Auch für einen sinnvollen Einsatz<br />

des BuI.-Dienstes sind einwandfreie<br />

Erkundungsergebnisse Voraussetzung.<br />

Alle Führer und Unterführer<br />

müssen daher nicht nur eine Schadenslage<br />

richtig erkennen und beurteilen<br />

können, sondern auch in der<br />

Lage sein, den festgestellten Sachverhalt<br />

klar, kurz und zutreffend zu<br />

melden. Besonders hohe Anforderungen<br />

dürften an die Führer der Bergungsschnelltrupps<br />

zu stellen sein, da<br />

sie neben der Erkundung in der<br />

Hauptsache Bergungsschnellhilfe zu<br />

leisten haben. Die Erfüllung zweier<br />

verschiedener Aufgaben verlangt von<br />

ihnen einen klaren Blick für die Erfordernisse<br />

der jeweiligen Lage und<br />

Entschlußfreudigkeit. Es wird unsere<br />

Aufgabe sein müssen, der Ausbildung<br />

im Erkundungs- und Meldedienst besondere<br />

Beachtung zu schenken. Es<br />

sollte daher auch möglichst ,iede<br />

Übung aus dem Gebiet des allgemeinen<br />

Katastrophensd1Utzes mit dem<br />

Erkunden und Melden beginnen.<br />

Rechenaufgaben<br />

1. In einer Gußdruck-Wasserleitung von 300 mm ([, ist ein<br />

K-Stück (Krümmer) von 30 C horizontal eingebaut. Der<br />

Nenndruck der Leitung beträgt 6 kg cm' .<br />

Welche Schubkraft (Resultante) tritt an dem Formstück<br />

auf. wenn der Prüfdruck von 1.5 ND berücksichtigt<br />

werden muß?<br />

Formel = Querschnitt in cm' x Druck x 0.5 (Index für 30 )<br />

2. Wie groß muß der Betonklotz zur Absicherung des K­<br />

Stückes gegen die Grabenwand sein. wenn die an dpr<br />

An unsere Postbezieher<br />

Sollten Sie einmal Grund Zll der Klage haben. daß Ihnen<br />

die Monatszeitschrift des THW, "DAS TECHNiSCHE HILFS­<br />

WERK", ver s p ä te t geliefert wird. dann wenden Sie<br />

sich bitte z LI n ä c h s t an Ihren zuständigen Briefträger.<br />

EI'st wenn diese Reklam3tion keinen Erfolg hat. bitten wir<br />

Sie um eine Benachrichtigung an den Verlag.<br />

Grabenwand anliegende Fläche die gleiche Zahl in cm'<br />

als die errechneten kg der Schubkraft aufweisen muß?<br />

Die Grabenwand läßt eine Pressung von 1 kg cm' zu.<br />

3. Das X-Stück elOer Gußdruck-Wasserleitung von 500 mrn .1)<br />

muß zur Zwischenprüfung auf 9 kg cm~ abgesteift werden.<br />

Wieviel Tunnen Druck liegen auf dem X-Stück?<br />

lösungen<br />

.:1'1 OOg'Z99 LI - 6 x l>n; x c;z x c;z = }!;)n~Q x Ö '1;<br />

'nz ua:luns9 x oe;<br />

alPl1l .. apua:la!lue pue.Muaqe.1D .1ap ue ala<br />

",<br />

·W;) 1>9 = 6L;'f = sazlOI)] sap


Errichtung eines Sprengstofflagers<br />

In Hamburg entstanden Schwierigkeiten<br />

für eine ordnungsgemäße<br />

Lagerung von Sprengstoffen, weil<br />

das bisherige Lagergelände plötzlich<br />

für andere Zwecke benötigt wurde.<br />

Zur Lösung dieses Problems schlossen<br />

sich die interessierten Sprengfirmen<br />

in Hamburg und das THW<br />

auf Vorschlag des Gewerbeaufsichtsamtes<br />

Hamburg zu einer Lagergemeinschaft<br />

zusammen mit dem<br />

Ziel, ein gemeinsames Sprengstofflager<br />

neu zu errichten. In Zusammenarbeit<br />

mit den zuständigen Behörden<br />

wurde bald ein geeignetes Gelände<br />

gefunden und das THW Hamburg<br />

mit dem Bau eines neuen Sprengstofflagers<br />

betraut. Die Kosten dafür<br />

übernahmen private Sprengfirmen.<br />

Im Auftrage des Landesbeauftragten<br />

für Hamburg führte der OV Il/2<br />

Hamburg-Altona mit seinen Helfern<br />

im Rahmen des Ausbildungsdienstes<br />

alle Arbeiten durch, vom Entwurf<br />

über die Einreichung der Bauzeichnung<br />

bis zur Fertigstellung der Anlage<br />

einschließlich aller Einrichtungsarbeiten.<br />

An 16 Wochenendeinsätzen wurden<br />

'dafür etwa 1770 freiwillige Helferstunden<br />

geleistet. Als Gegenleistung<br />

für den freiwilligen Arbeitseinsatz<br />

erhielt das THW Hamburg eine<br />

Sprengstoffkammer zur ständigen<br />

Anbringen der Schalungen der Tra ufe F ertig eingeschaIt zum Einschütten<br />

Vollende t ! -<br />

Nur d ie Türen müssen noch eingehä ngt werden<br />

kostenlosen Benutzung für eigene<br />

Zwecke.<br />

Das erstellte Lagergebäude ist 7,10<br />

Meter lang, 3,70 Meter breit und 2,20<br />

Meter hoch. Die Wandstärke beträgt<br />

0,25 Meter.<br />

Ausgeführt wurde das Lagergebäude<br />

in Beton. Zum Schütten wurde<br />

Transportbeton genommen - Güte<br />

B 160, Körnung 0 - 30 mm und für<br />

das Dach 0 - 15 mm.<br />

Das Lagergebäude ist unterteilt in<br />

acht verschließbare Kammern und<br />

einen Vorraum mit einem verschließbaren<br />

Schrank, in dem die Zündmittel<br />

gelagert werden. In die Umfassungswände<br />

sind ausreichend Lüftungskanäle<br />

eingebaut, während die<br />

gemauerten Kammerwände oben und<br />

unten durchbrochen sind. Damit ist<br />

eine ausreichende Lüftung für das<br />

Gebäude gegeben.<br />

Am Eingang zum Lager befinden<br />

sich zwei nach außen aufschlagende<br />

Türen, die nacL den Bestimmungen<br />

der PVO hergestellt und mit je zwei<br />

verschiedenen Sicherheitsschlössern<br />

versehen sind. Auf der Außenseite<br />

der Innentür ist das vorgeschriebene<br />

Warnschild angebracht. Zur Beleuchtung<br />

dienen fünf explosionssichere<br />

Lampen, während der Schalter hierfür<br />

aus Sicherheitsgründen mit einer<br />

Kontrollampe außen angebracht ist.<br />

Zwischen dem Vorraum und den<br />

Lagerräumen befindet sich eine feuerhemmende<br />

Tür.<br />

Das Lagergebäude ist mit einem<br />

zwei Meter hohen Maschendrahtzaun<br />

umgeben, der gegen übersteigen Unbefugter<br />

mit mehreren Lagen Stacheldraht<br />

überspannt ist. Die ganze<br />

Anlage ist mit einer umfangreichen<br />

Blitzschutzanlage versehen, die das<br />

Gebäude innen und außen, den Zaun<br />

und die in der Nähe stehenden Bäume<br />

einschließt.<br />

Zu den Arbeitseinsätzen fanden<br />

sich die Helfer, soweit es ihr Beruf<br />

zuließ, bereits am Sonnabendvormittag<br />

ein und blieben vorwiegend<br />

bis zum Abend dort. Sonntags wurde<br />

im allgemeinen bis mittags gearbeitet.<br />

Die Arbeiten begannen am 12. Oktober<br />

1957 und waren am 15. Februar<br />

1958 beendet. Trotz erheblicher körperlicher<br />

Anstrengungen und zeitweise<br />

ausgesprochen schlechter Witterungsverhältnisse,<br />

bei Regen, Sturm,<br />

Frost und Schneetreiben, haben die<br />

Helfer unermüdlich und mit Begeisterung<br />

die Aufgabe konsequent durchgeführt.<br />

Alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen<br />

wurden beachtet,<br />

Unfälle sind nicht aufgetreten. Der<br />

Leiter der Bundesdienststelle für zivilen<br />

Bevölkerungsschutz, der Direktor<br />

des Technischen Hilfswerks und<br />

der Landesbeauftragte für Hamburg<br />

haben sich persönlich von dem Fortgang<br />

der Arbeiten und der fachgemäßen<br />

Fertigstellung überzeugt<br />

und den Helfern ihre Anerkennung<br />

ausgesprochen.<br />

Bei der Gebrauchsabnahme haben<br />

der Leiter des Gewerbeamtes Hamburg<br />

und der Leiter der höheren<br />

Baupolizeibehörde Hamburg dieses<br />

Sprengstofflager als vorbildlich und<br />

beispielhaft für Anlagen dieser Art<br />

für das gesamte Bundesgebiet bezeichnet.<br />

Im Rahmen einer Feierstunde<br />

erfolgte am 8. März 1958 die<br />

übergabe.<br />

Kurt Bufe<br />

10


Es soll im folgenden den Lesern<br />

keine mathematische Beweisführung<br />

vorgesetzt werden, sondern es sollen<br />

Grundbegriffe geklärt und Hinweise<br />

für die praktische Anwendung<br />

des Satzes gegeben werden. In<br />

erster Linie soll aber die Angst vor<br />

dem "Lehrsatz des Pythagoras" dem<br />

mathematisch nicht vorgeschulten<br />

Leser genommen werden, denn die<br />

Praxis beweist immer wieder, daß in<br />

der Tat bei vielen Menschen eine<br />

Angst vor mathematischen Sätzen<br />

besteht.<br />

Als erstes bleibt festzustellen, daß<br />

der Lehrsatz des Pythagoras gar<br />

nicht von P ythagoras selbst stammt.<br />

Der griechische Wissenschaftler und<br />

Politiker aus dem vorchristlichen<br />

6. Jahrhundert lernte diesen Satz bei<br />

den Ägyptern kennen und deutete<br />

ihn wissenschaftlich.<br />

In einem rechtwinkligen Dreieck<br />

nennt man die beiden Seiten, die den<br />

rechten Win::el einschließen, ,.Katheden"<br />

(in Zeichnung 1 die Seiten a<br />

und b) und die dem rechten Winkel<br />

gegenüberliegende Seite (Seite c) die<br />

"Hypotenuse". Der Satz des Pythagoras<br />

sagt nun:<br />

"In einem rechtwinkligen Dreieck<br />

ist die Summe der Kathedenquadrate<br />

gleich dem Hypotenusenquadrat." In<br />

Formelzeichen wird dieser Sachverhalt<br />

so ausgedrückt:<br />

a~ + b~ = c 2<br />

(Anmerkung: Soll eine Zahl mit sich<br />

selbst malgenommen werden,<br />

z. B .: 5 x 5 = 25, so schreibt man<br />

hierfür in der Mathematik 5' = 25;<br />

also a' = a x a.)<br />

Nun gibt es einfache Zahlengruppen,<br />

die sogenannten pythagoreischen<br />

Zahlen, die die Bedingung a~ + b' =<br />

c' glatt erfüllen; so d,je berühmten<br />

,.Winkelzahlen" 3, 4, 5 und ganzzahlige<br />

Vielfache davon (z. B.: 6, 8 und<br />

10 oder 30, 40 50 usw). Es- ist also<br />

60~ + 80' = 100' = (60 x 60) + (80 x<br />

80) = (100 x 100).<br />

Es kommt nun bei Instandsetzungsarbeiten<br />

häufig vor, daß ein rechter<br />

Winkel konstruiert werden muß, bei<br />

einem Abstützgerüst muß der Streichbalken<br />

mit der Treiblade einen rechten<br />

Winkel bilden, der Uferbalken<br />

einer Behelfsbrücke, so wie jede<br />

andere Unterstützung, schließt mit<br />

der Brückenlinie einen rechten Winkel<br />

ein, beim Konstruieren einer<br />

Bocklehre muß ebenfalls ein ['echter<br />

Winkel abgesteckt werden (siehe<br />

THW-Merkblatt Nr. 30305 1 III). und<br />

so fallen noch viele andere Arbeiten<br />

an, bei denen der Helfer zwei Bauteile<br />

rechtwinklig aneinanderpassen<br />

muß.<br />

Ist zum Beispiel eine Brückenlinie<br />

fest abgesteckt und soll an Punkt C<br />

ein Stapel errichtet werden, der<br />

rechtwinklig zur Brückenlinie steht,<br />

so mißt man sich auf der Brückenlinie<br />

eine Strecke von 60 cm (1. Ka-<br />

Der Lehrsatz des Pythagoras<br />

/ 90·<br />

B ------------~~c<br />

o<br />

Zeichnung 1<br />

thede) ab. Der eine Endpunkt der<br />

Strecke ist C (siehe Zeichnung 2), der<br />

andere Endpunkt ist A. Um C schlägt<br />

man mit der Meßschnur einen Kreisbogen<br />

mit dem Halbmesser 80 cm<br />

(2. Kathede) und um A einen Kreisbogen<br />

vom Halbmesser 100 cm (Hypotenuse).<br />

Der Schnittpunkt der beiden<br />

Kreisbogen ist der P unkt B des rechtwinkligen<br />

Dreiecks. Verlängert man<br />

nun noch die Strecke B- C des Dreiecks<br />

nach beiden S~iten, so ist die Lagelinie<br />

des Stapels rechtwinklig zur<br />

Brückenlinie festgelegt.<br />

Eingangs wurde erwähnt, daß<br />

Pythagoras "seinen" Lehrsatz bei den<br />

alten Ägyptern gelernt habe. Auch<br />

die Ägypter wendeten diesen Satz in<br />

der Praxis an, er bildete sogar die<br />

Grundlage der Landvermessung, die<br />

im Ägypten des Altertums eine große<br />

Rolle spielte. Jährlich tritt der Nil<br />

über seine Ufer und bedeckt das Land<br />

mit seinem sehr fruchtb~ren Nilschlamm<br />

- hier wirkt sich also eine<br />

überschwemmung einmal nicht als<br />

Katastrophe aus, sondern ist im<br />

Gegenteil sehr segensreich. Durch den<br />

Schlamm werden aber auch die Feldgrenzen<br />

jährlich aufs neue bedeckt<br />

und verwischt, so daß nach jeder<br />

überschwemmung das Land neu vermessen<br />

werden mußte. Hierzu waren<br />

vom ägyptischen Staat des Altertums<br />

Beamte die "Harpedonapten", die<br />

,.Seilsp~nner", angestellt. Sie hatten<br />

ein Seil durch Knoten in drei Längen,<br />

A<br />

~ I<br />

~ I<br />

l'<br />

I<br />

Zeichnu ng 2<br />

die sich wie pythagoreische Zahlen<br />

(3, 4, 5) verhalten, eingeteilt und<br />

beide Seilenden miteinander verbunden.<br />

Wurde nun dieses "endlose" Seil<br />

an den Knoten gespannt, so entstand<br />

stets ein rechter Winkel.<br />

Diese Arbeitsweise der Altägypter<br />

soll uns eine Anregung sein zum Herstellen<br />

eines sehr einfachen, billigen<br />

und praktischen "Meßgerätes", das<br />

sich zudem in jeder Hosentasche verstauen<br />

läßt, und erst recht in jeder<br />

Gerätekiste noch einen Platz findet:<br />

Wir teilen auf einer Schnur hintereinander<br />

60, 80 und 100 cm ab, verbinden<br />

Anfang und Ende der Schnur.<br />

und fertig ist das Meßgerät, das uns<br />

viele gute Dienste leisten kann. Will<br />

man zudem noch auf der Schnur alle<br />

10 cm durch Knoten markieren, so<br />

hat man sich außerdem noch ein Behelfsbandmaß<br />

geschaffen. Wichtig ist<br />

allerdings, daß man beim Knoten<br />

von Knotenpunkt zu Knotenpunkt<br />

vorgeht und streng darauf achtet, daß<br />

die einzelnen Abschnitte maßhaltig<br />

sind, damit beim Messen auch die<br />

notwendigen Genauigkeitsforderungen<br />

erfüllt werden. Auch ist es zweckmäßig,<br />

wenn man zum Herstellen<br />

dieses Behelfsmeßgerätes eine entspannte<br />

und drallfreie Schnur benutzt.<br />

Am besten eignet sich hierzu<br />

geklöppelte oder Kunststoffschnur<br />

(Perlonangelschnur), da nur hier die<br />

eingeteilten Längen sich nicht aufdrallen.<br />

Heinrich Schäfer<br />

PERSONALNACHRICHTEN<br />

Vom Direktor der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk wurden als<br />

Ortsbeauftragte bestellt für:<br />

Köln-Deutz: Baurat Franz Heinrich;<br />

Neunkirchen: Maschinenbamneister Fritz Werner.<br />

Auf eigenen Wunsch wUTde von seinem Amt als Ortsbeauftragter<br />

entbunden in:<br />

Trier: Dr.- Ing. Castor<br />

11


KABEL<br />

EINMALIG IST DER ANBLICK des<br />

Sees lind der verhangenen Berge, auch<br />

wenn die Technik ihr Recht fordert<br />

im Königssee<br />

FUR ALLE FÄLLE muß ein Taucher<br />

dabei sein, das K abel könnte trotz guter<br />

Vorbereitungen h ängenbleiben ___<br />

Wasser ist vertrauenswürdiger<br />

als das Wetter • Garantiert<br />

lawinensicher . 5,9 Kilometer<br />

lang, 215 Meter größte Tiefe .<br />

Eine Bühne auf :zwei Pontons -<br />

Zerreißfestigkeit von acht Tonnen<br />

- Zugkraft 1000 Kilogramm<br />

Bei der Verlegung von Kabeln für<br />

die übertragung von Nachrichten oder<br />

von elektrischer Energie wurden auch<br />

in Bayern schon wiederholt Flüsse und<br />

Seen durchquert. Im Herbst 1957 mußte<br />

nun st. Bartholomä am Königssee an<br />

das Netz der öffentlichen Stromversorgung<br />

angeschlossen werden. Die<br />

bayerische Verwaltung der staatlichen<br />

Schlösser, Gärten und Seen stellte die<br />

Verbin dung zu der übergabesteIle der<br />

Bayerischen Elektrizitäts- Werke durch<br />

ein kunststoff-isoliertes Kabel mit<br />

K unststoffmantel und mit einer Armierung<br />

aus runden Stahldrähten her. Erstmalig<br />

erfolgte die Verlegung eines<br />

solchen Kunststoffkabels in einer Wassertiefe<br />

von 215 m. Die Ufer selbst<br />

sind sehr schwer zugängig. Die ufernahen<br />

Gebiete des Sees sind im Winter<br />

durch Lawinen und Holztriften gefährdet.<br />

Die Seemitte stellte also den<br />

sichersten Verlegungsweg dar.<br />

Zwischen St. Bartholomä und dem<br />

Dorf Königssee wurde nun auf 5,9 km<br />

Länge das Kabel versenkt. Natürlich<br />

konnte zu diesem Zweck nicht etwa ein<br />

Kabeldampfer auf den Königssee gebracht<br />

werden. Man mußte improvisieren.<br />

Zwei Pontons erhielten eine Bretterbühne<br />

von 18 x 22 m, zwei Boote wurden<br />

vorgespannt, und das in Ringen<br />

verfrachtete Kabel konnte ablaufen.<br />

Von einem Waggon aus war das Kabel<br />

vorher auf das Pontonfloß aufgeschossen<br />

worden. Ein Motorboot hätte<br />

eigentlich als Zugkraft für das Floß<br />

genügt, aber es galt sich dagegen zu<br />

sichern. daß beim Ausfallen des Motors<br />

eines einzigen Bootes das ganze Floß<br />

von der Zugkraft des bereits verlegten<br />

Kabels wieder zurückgeh olt worden<br />

wäre. Bei einer Wassertiefe von 215 m<br />

hat das Kabel eine gewaltige Kraft, die<br />

es durch den Motorschub der Boote zu<br />

überwinden galt.<br />

Der Ablauf ist durch eine elektrische<br />

Bremsvorrichtung gesteuert worden.<br />

Außerdem sicherten zusätzlich mechanische<br />

Bremsen das Unternehmen. Die<br />

Zugkräfte konnten an einem Dynamometer,<br />

in dem die Führun gsrolle hing,<br />

abgelesen werden. Außerdem wurde<br />

der Ablaufwinkel kontrollier t.<br />

Die Drahtarmierung verlieh dem Kabel<br />

ein e Zerreißfestigkeit von etwa<br />

8 t. Ohne Reckung der Zu,gdrähte, also<br />

ohne jede nachteilige Einwirkung,<br />

konnte das Kabel eine Zu.gkraft von<br />

etwa 5 taufnehmen.<br />

Für die Verständigung der einzelnen<br />

Arbeitsgruppen in St. Bartholomä, Malerwinkel,<br />

Königssee. Verlegeschiff,<br />

Schleppschiff und Begleitboot hatte die<br />

Firma Telefunken Sprech funkgeräte zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

T e c h n I s c h e D a t e n : Gewicht:<br />

29 t. Spannung: 10000 Volt. Kab'elaufbau:<br />

3 X 10 qm I{upferleiter; Isolierung: Neuplasta-Isolation<br />

(PVC); Umhüllullr: mit<br />

einem gemeinsamen Mantel aus Butylkautsch<br />

uk; zwei Kupfer bän der als Berührungsschu<br />

tz; Papier-Ju te; zugfeste<br />

Runddrah tbeweh r ullg; J u te; P rojekt total<br />

100000 (Inkl. K ab el) ; K abel 70000; Kunststoffka<br />

b el für Hochspannung. G ewicht:<br />

4 Pontons 16 t ; Ger üst für Kabel 2'/, t ;<br />

Eisenpodest 9 t: Abzu geillrlchtllng 4 t:<br />

Holzbelag 4 t. Verschiedene HlIfselnrlch ­<br />

t ungen ca. 6 t. Gesamt· 70 t.<br />

(Text und Bilder: B a v aria)<br />

SCHL<br />

600 b i!<br />

AN D:<br />

auf df<br />

w erde<br />

Motor'<br />

12


'OTE müssen die gewaltige Zugkraft von etwa<br />

o Kilogramm des schweren Kabels überwinden<br />

IN WEITEN RINGEN liegt das Kabel<br />

auf dem Floß. Elektrische und mechanische<br />

Bremsen regeln seinen Ablauf<br />

FÄHREN ÄHNLICH ist das Transportfloß.<br />

Trotz aller Mechanik geht es<br />

nicht ohne gelegentliches Zupacken __<br />

13


Diplom-Ingenieur Rudolf Michel, Regierungsbaurat im Bundesministerium für Wohnungsbau,<br />

1. Fortsetzung und Schluß<br />

Baulicher Luftschutz<br />

Städtebauliche Untersuchungen als Voraussetzung<br />

für die Einsatzplanung des Luftschutzhilfsdienstes<br />

Hinzu tritt, daß die Tagesproduktion<br />

im allgemeinen auch dem<br />

Verbrauch gleichzusetzen ist. Eine<br />

Erweiterung des Tankraumes ist ko~tspielig<br />

und umfangreich. Außerdem<br />

sind derartige Behälter bereits gegen<br />

kleine Waffen hochempfindlich, ihr<br />

Schutz sehr aufwendig. Die Einlagerung<br />

von Gas in unterirdischen Höhlen<br />

ist zwar in Ausnahmefällen möglich,<br />

hängt jedoch von vielen örtlichen<br />

Voraussetzungen ab, die ohne ausgesprochene<br />

1;achkenntnisse nicht<br />

erkannt werden können.<br />

In die Leitungsskizze gehören alle<br />

wichtigen Angaben wie Standort,<br />

Behälter, Druckausgleichsstationen,<br />

Hauptabsperrscheiben, Leitungsquerschnitte<br />

und anderes mehr.<br />

Im Gegensatz zu den letztgenannten<br />

Versorgungsanlagen ist das Leitungsnetz<br />

für die EIt-Versorgung im allgemeinen<br />

nicht so stark empfindlich<br />

gegen Waffenwirkungen, dagegen<br />

sehr gegen Beschädigungen durch<br />

Sabotage. Die Elt-Versorgung arbeitet<br />

bereits lange auf der Grundlage<br />

der für die Fragen des Luftschutzes<br />

erstrebenswerten Verbundwirtschaft<br />

über weiteste Strecken.<br />

Schwierig ist jedoch auch hier wieder<br />

die Vorratshaltung. Denn praktisch<br />

wird noch stärker als bei den<br />

anderen Versorgungseinrich tungen<br />

die Produktion auf schnellstem Wege<br />

dem Verbraucher ohne Zwischenbevorratung<br />

zugeführt, die Anlage von<br />

Speichern ist praktisch in dem erforderlichen<br />

Umfang unmöglich. Eine<br />

indirekte kann durch Speicherung<br />

von Wasser in betriebsarmen Zeiten<br />

zum Auffangen der Spitzenbelastung<br />

erreicht werden. Die gefährdeten<br />

Punkte sind die Trafos, Schaltanlagen<br />

usw. Ihr Schutz und Ersatz muß<br />

bedacht werden.<br />

Der Verkehr spielt sich auf verschiedenen<br />

Ebenen ab. Wir haben<br />

den<br />

Schienenverkehr (Bundesbahn<br />

und Straßenbahn);<br />

Straßenverkehr;<br />

die Binnenschiffahrl;<br />

die Seeschiffahrt:<br />

den Luftverkehr.<br />

Der Schienenverkehr ist heule derartig<br />

spezialisiert, daß diese Frage<br />

praktisch nur von Fachleuten beherrscht<br />

wird. Seine Führung und<br />

Anlagen gehören jedoch in die Darstellung<br />

mit hinein. Er zerschneidet<br />

in vielen Fällen den Stadtol'ganismu<br />

in zwei oder mehrere Teile und wird<br />

oft die Grenzen taktischer Abschnitte<br />

bedingen. Wenn er auch weitgehend<br />

unabhängig vom Straßenverkehr ist,<br />

so müssen vielleicht gerade deshalb<br />

alle Punkte aufgezeichnet und untersucht<br />

werden, die seine Kreuzung<br />

mit dem Straßenverkehr und seinen<br />

Ersatz durch Anschluß an Notstraßen<br />

usw. aufzeigen. Zur Darstellung gehören<br />

Betriebsanlagen, Verkehrsbauten,<br />

Personen-, Güter- und Abstellbahnhöfe,<br />

Be- und Entladestellen.<br />

Ähnlich liegen die Verhältnisse bei<br />

den Straßenbahnen, deren Schienengebundenheit<br />

im Gegensatz zum<br />

O-Bus eine entscheidende Behinderung<br />

erfahren kann. In diesem Zusammenhang<br />

sei an die Gefährdung<br />

des Verkehrs durch bewegungsunfähige<br />

Straßenbahnwagen sowie durch<br />

herunterhängende Oberleitungen erinnert.<br />

Zur Aufnahme gehören auch<br />

hier die Versorgungs- und Betriebsanlagen<br />

sowie Fahrzeughallen, Reparaturwerkstätten,<br />

Tankstellen usw.<br />

Die Untersuchungen des Straßenverkehrs<br />

sind für die Katastrophenbekämpfung<br />

besonders wichtig, da<br />

hiervon allein die Erreichbarkeit der<br />

gefährdeten bzw. in Mitleidenschaft<br />

gezogenen Gebiete abhängig ist. Neben<br />

der Klassifizierung der Straßen<br />

(Autobahnen, Bundesstraßen, Durchgangsstraßen,<br />

Umgehungs- und städtische<br />

Straßen) muß die unmittelbare<br />

Umgebung der Straßennetze ermittelt<br />

werden. Profil, Randbebauung,<br />

Trümmerfreiheit, Steigungen, Brükken,<br />

Dämme, Einschnitte, Unterund<br />

überführungen mit Angabe der<br />

freien Durchfahrthöhe geben erst<br />

Auskunft über die Eignung der untersuchten<br />

Straße im Ernstfall. Hierbei<br />

kann sich durchaus eine weitgehende<br />

Verschiebung der Verkehrsnotwendigkeiten<br />

ergeben. Hauptstraßen<br />

ersten Grades können im Ernstfall<br />

durch Beschädigungen derart beeinträchtigt<br />

werden, daß sie für das in<br />

Untersuchung stehende Verkehrsnetz<br />

uninteressant werden.<br />

Wichtige Hinweise für die Untersuchung<br />

können die hier bereits vorhandenen<br />

Erhebungen über die Verkehrsdichte<br />

und Unfallpunkte geben,<br />

auch wenn angenommen werden<br />

muß, daß der Verkehr sich im Ernstfall<br />

wesentlich anders ab pielt.<br />

Untersuchungen bestehender Verkehrsstraßen<br />

dieser Art zeigen,<br />

daß unter der Annahme der möglichen<br />

Verschüttung ganzer Straßenzüge<br />

von einer bestimmten Breite ab<br />

weite Strecken wichtiger Straßen unbenutzbar<br />

werden.<br />

Die Anlagen der Bin nensChiffahr&<br />

können mit ihren Be- und Entladevorrichtungen<br />

für die Notversorgung<br />

und den Transport von Massengütern<br />

sehr wichtig werden. Wenn<br />

sie auch in ihrer Streckenführung<br />

weniger empfindlich sind, so müssen<br />

doch ihre Spezialanlagen sorgfältig<br />

untersucht werden. Dasselbe gilt<br />

naturgemäß auch für die Anlagen der<br />

Seeschiffahrt. Hier muß an Ausweichanlagen<br />

für das Entladen im<br />

freien Strom oder auf der Reede gedacht<br />

werden.<br />

Wo die zivile Luftfahrt mit baulichen<br />

Anlagen vorhanden ist, muß<br />

sie in ihren wesentlichen Zügen in<br />

die Untersuchung einbezogen werden.<br />

Einen besonderen Hinweis verdienen<br />

in diesem Zusammenhang einmal die<br />

langsamfliegenden Starrflügel-Flugzeuge,<br />

die auch unter provisorischen<br />

Verhältnissen bessere Start- und<br />

Landeeigenschaften aufweisen, und<br />

zum anderen die Hubschrauber, da<br />

diese im Ernstfall auch auf engstem<br />

Raum starten und landen können und<br />

damit selbstverständlich geeignet erscheinen,<br />

z. B. die Notversorgung<br />

mit Medikamenten, Blutkons 2rv~n<br />

u. a. m. schnell und zuverlässig soweit<br />

wie möglich bis ins Innere der<br />

Schadensgebiete hinein zu übernehmen.<br />

Wichtig ist hier der Anschluß<br />

an das Notverkehrsnetz.<br />

Als 1940 die deutschen Truppen in<br />

Paris einmarschierten, fanden sie<br />

Pläne für die Verwendung des Untergrundbahnnetzes<br />

als Luftschutzraum<br />

vor. Daß ein großer Teil z. B. der<br />

Berliner Bevölkerung während der<br />

Bombennächte Unterschlupf in den<br />

unterirdischen Anlagen der S- und<br />

U-Bahn suchte, i t bekannt. Allerdings<br />

glaubt man heute nicht mehr<br />

verantworten zu können, diese Anlagen<br />

als Schutzraumbauten vorzuschlagen.<br />

Sie könnten jedoch als Rettungswege<br />

aus dem Inneren der Stadt<br />

bis zur Peripherie und umgekehrt als<br />

Anmarschwege für Rettungsmannschaften<br />

von außen nach innen benutzt<br />

werden. Dann müßte allerdings<br />

daran gedacht werden, dem Gieiskörper<br />

eine Ausgestaltung zu geben,<br />

die das mühelose Laufen und Fahren<br />

im Dunkeln ermöglicht.<br />

Das Wasserstraßennetz kann für<br />

den Transport lebenswichtiger Güter<br />

sowie Verletzter sehr wichtig sein.


Seine gefährdeten Einzelpunk te, Umschlag-<br />

und Hafenanlagen, Schleusen<br />

und Gleisanlagen, provisor ische Beund<br />

Entladestellen . verdienen eine<br />

zeichnerische Festlegung.<br />

Nachrichtenverbindungen sind eine<br />

ausgesprochene Spezialfrage. Immerhin<br />

sollten über die Lage von Ämtern,<br />

das BASA- Netz u. a. m. ausreichende<br />

Unterlagen zur Verfügung stehen.<br />

In der Erkundung und Darstellung<br />

des Re t tun g s - und s 0 z i ale n<br />

Not d ie n s te s, der ärztlichen Versorgung<br />

und Evakuierungsmaßnahmen<br />

laufen alle Feststellungen dieser<br />

Art zusammen. Besondere Beachtung<br />

sollten Betreuungs- und Sammelstellen<br />

sowie ärztliche Versorgungszentren<br />

finden. Im Rahmen<br />

letzterer spielen Krankenhäuser und<br />

Rettungsstellen eine w ichtige Rolle.<br />

Neben der Darstellung ihrer Erreichbarkeit<br />

durch den Anschluß an das<br />

Notstraßennetz müssen hier auch<br />

Schulen, Hotels, J ugendherbergen,<br />

Durchgangslager, Arztpraxen usw.<br />

genau untersucht werden.<br />

Hierhin gehören a uch die Bereitstellungsräume<br />

und Anlagen für den<br />

B- und I-Dienst. Diese müssen sorgfältig<br />

festgelegt werden. Aus der<br />

möglichen optimalen Abwurfshöhe<br />

einer fü r das Zielgebiet "passenden"<br />

Bombe und dem Geländequerschnitt<br />

ergeben sich die von Schadensmittelpunkten<br />

aus im "Schatten" liegenden<br />

Geländeeinschnitte, Täler usw. und<br />

damit die Bereitstellungsräume für<br />

die BuI -Bereitschaften.<br />

Arterien aus<br />

KunststoR<br />

Bei Versuchen, abgenu tzte Arterien<br />

durch dauerhafte Kunst stoffarterien<br />

zu ersetzen, hat man es im Lauf der<br />

letzten fünfzig J ahre mit allen m öglichen<br />

Stoffen p robiert, mit Metall,<br />

Glas und Plastik, mit Teilen körpereigener<br />

Venen, m it Ar terien von Verstorben<br />

en und mit schlauchartig vernähten<br />

Nylonstreifen. H eute ist die<br />

Einpflanzung von Blutgefäßen schon<br />

ein vielangewand tel' chirurgischer<br />

Eingr iff. Als Ersatzteile benutzt m an<br />

synthetische Stoffe oder Adern Verstorben<br />

er. Es laufen bereits Tausende<br />

mit säuberlich eingenähten Arterien<br />

der einen oder anderen Art herum.<br />

Man macht solche Einpflanzungen,<br />

wenn eine Arterie verletzt, infiziert,<br />

verkalkt, verstopft oder bis zu gefährlicher<br />

Ausdünnung überdehnt ist.<br />

Eine Aderüberdehnung - ein sogenann<br />

tes Aneurysma - wird meist an<br />

der Aorta beobachtet. W ie ein Luftschlauch<br />

bei starkem Aufpumpen<br />

bläht sich die Ar terie an der schwachen<br />

Stelle zu einer Blase auf, die<br />

jeden Augenblick platzen und zu innerer<br />

Verblutung führen kann. Aderverstopfung<br />

und Aderverschluß machen<br />

sich am häufigsten in den Beinen<br />

bemerkbar, anfangs vielleicht<br />

nur durch Schmerzen beim Gehen,<br />

schließlich aber womöglich als Gangrän<br />

(Gewebebrand), das unter Umständen<br />

eine Amputation erfordert.<br />

Störungen dieser Art finden sich<br />

vorwiegend bei Männern über Fünfzig,<br />

aber auch bei Frauen. Die<br />

gefährlichere ist das Aneurysma,<br />

denn es gibt unter Umständen keinerlei<br />

Warnsignale und führt, wenn<br />

es nicht behandelt wird, nach wenigen<br />

Jahren zum Tode. Da die Medizin<br />

auf diesem Gebiet anfangs keine<br />

besonders ermutigenden Ergebnisse<br />

erzielte und die Meinung vorherrschte,<br />

Arterienverkalkung sei<br />

eine unabänderliche Alterserscheinun<br />

g, hat man dem P roblem der<br />

chronischen Kreislaufstörungen früher<br />

ziemlich fatalistisch gegcnübergestanden.<br />

Heute aber gibt es an den<br />

Hauptkanälen des Blutkreislaufs<br />

kaum noch eine Stelle, die der Gefäßchirurg<br />

nicht erreichen und repafieren<br />

könnte.<br />

Wie gesagt, sind die Opel'ationserfolge<br />

bei abgenutzten oder verstopften<br />

Arterien erst möglich geworden,<br />

nachdem sich die Anschauungen<br />

über die Arterienverkalkung,<br />

die häufigste Ursache der Kreislaufbeschwerden,<br />

grundlegend gewandelt<br />

hatten. Früher glaubte man, Arterienverhärtung<br />

sei ein den ganzen<br />

Organismus durchziehendes Grundleiden,<br />

gegen das der Chirurg machtlos<br />

sei. Demgegenüber erklären heule<br />

die Forscher: "Die Chirurgen erkennen<br />

die Arteriosklerose nunmehr in<br />

vielen Fällen als örtliche, ihrer Natur<br />

nach nur abschnittsweise auftretende<br />

Erscheinung, gegen die sehr<br />

viel getan werden kann. Die Zahl der<br />

Kranken, denen man operativ zu<br />

helfen vermag, ist ungeheuer groß."<br />

Raketen statt Gewehre<br />

Die Briten haben kürzlich ein aufsehenerregendes<br />

Programm veröffentlicht,<br />

das ihre militärische Vert<br />

eidigung modernisieren wird, ohne<br />

die Kosten ins Uferlose zu erhöhen.<br />

Dieser Umrüstungsplan, der die russische<br />

überlegenheit in Fernraketen,<br />

U -Booten und Truppenstärke<br />

weitgehend ausgleichen soll, stellt<br />

nicht nur das wirksamste Verteidigungssys(em<br />

d ar , sondern auch das<br />

billigste.<br />

Die Briten führen auf Grund ihres<br />

Plans die - wie sie es nennen -<br />

"größte je unternommene Um wälzung<br />

im Wehrwesen" durch. Um ihre<br />

Probleme - ein jedem Angriff offenes<br />

Mutterland, ständig steigende<br />

Verteidigungsausgaben, kostspielige<br />

tJberseestreitkräfte - zu lösen, ersetzen<br />

sie jetzt Truppenstärke durch<br />

Technik. Ihre Armee wird verkleinert,<br />

aus übersee zurückgezogen<br />

und zu einer in der Heimat stationierten<br />

zentralen Reserve umgebildet,<br />

die über nukleare Fernraketen<br />

und Luftbrücken verfügen wird. Sie<br />

nehmen ihre nach alter Tradition<br />

unantastbare Flotte auseinander und<br />

stellen sie neu zusammen, wobei sie<br />

das Hauptgewicht auf Raketen und<br />

Atom-U-Boote legen.<br />

Sie reduzieren ihren Bestand an<br />

Jagdflugzeugen und verstärken ihre<br />

mit Kernwaffen ausgerüsteten Bomberverbä<br />

nde, die sie gleichzeitig auf<br />

g rößere Räume verteilen. Vor allem<br />

aber werden sie die Wehrpflicht abschaffen<br />

zugunsten einer gutbesold<br />

e ten, her vorragend ausgebildeten<br />

Truppe von Berufssoldaten, die die<br />

komplizierten modernen Waffen ZU<br />

handhabe n verstehen. Das Ergebnis:<br />

eine erhebliche Z u nah meder<br />

britischen Abschreckungsschlagkra ft<br />

und eine Ab n a h m e der jährli<br />

ch e n Ausgaben.<br />

Diese brit ische Umriistung d e m onstriert<br />

den sehr vernlinrtigen Grundsatz,<br />

daß keine Demokratie, sei sie<br />

noch so reich, es sicb heute leis te n<br />

kann, Streitkräfte beizubeha lten, die<br />

vor einer Aggression nicht mehr a b­<br />

schrecken, d a sie nicht schnell genug<br />

gegen einen Angreifer eingesctzt<br />

werde n können. Das amerikaniselte<br />

Verteidigungssystem ist<br />

in dieser Hinsicht mangelhaft.<br />

Washington hat versucht, a n den<br />

Waffen der Vergangenheit festzuhalten<br />

und doch daneben die Waffcn<br />

der Zukunft zu entwickeln . in<br />

denen die Russen momentan überlegen<br />

sind.<br />

Das Hauptverteidigungsproblem<br />

is t weder geheim noch geheimnisvolL<br />

Es lautet: Förderung der strategischen<br />

Waffen mit Dringlichkeitsstufe<br />

I, die vor eincm totalen Krieg<br />

abschrecken. Des weiteren sind ·nötig<br />

: taktische Streitkräfte mit Dringlichkeitsstufe<br />

2, um lokale Kriege<br />

einzudämmen, damit sie nicht zum<br />

Weltbrand werden. Außerdem können<br />

Streitkräfte wie die Taktische<br />

Luftwaffe der USA, über die ganze<br />

freie Welt verteilt und mit Atombomben<br />

ausgerüstet, schon durch ihr<br />

bloßes Vorhandensein dazu beitragen,<br />

von einem globalen Krieg abzuschrecken.<br />

Aber jede Waffe kostet Geld, und<br />

jedesmal, w enn Waffen der Dringlichkeitsstufe<br />

1 ihre Mindesterfordernisse<br />

versagt werden, rückt die<br />

Gefahr nähe r. Denn das A und 0<br />

einer wirksamen Abschreckung ist<br />

doch, daß nicht nur wir, sondern<br />

vor allem die Sowjets wissen, daß<br />

einem überfall mit absoluter Sicherheit<br />

ein Gegenschlag folgt.<br />

Berechtigter Auszug aus der Monatsschrift DAS BESTE aus READER'S DIGEST<br />

,<br />

15


Walter Haag<br />

Die Grundlagen des Atomzeitalters<br />

Ubersicht der Entwicklung der Atomforschung<br />

Das Atomzeitalter begann am 2. Dezember 1942 und am<br />

16. Juli 1945. Der eine Tag im Dezember 1942, an dem in<br />

einem Keller unter den Tribünen des Universitäts-Sportplatzes<br />

in Chicago der erste Kernreaktor der Wett in<br />

Bet1·ieb gesetzt wurde und eine kontrollierte Kettenreaktion<br />

gelang, leitete die friedliche Verwendung der Atomenergie<br />

ein; der andere Tag im Juli 1945, an dem in einer<br />

Wüste in Neu-Mexiko erstmals eine Atombombe detonierte,<br />

machte das Atom zur politischen und 7nHitärische1l<br />

Macht und schuf mit dem Mißbrauch der Atomenergie<br />

eine gefährliche Bedrohung für die ganze Menschheit.<br />

Unser Anfsatz bringt eine interessante Darstellung der<br />

wichtigsten Daten in der Geschichte der unsere Zeit, vor<br />

allem den technischen Fortschritt, prägenden Wissenschaft.<br />

In einem halben Jahrhundert wissenschaftlicher<br />

Forschung wurden<br />

die entscheidenden Grundlagen dieses<br />

neuen Zeitalters geschaffen. Diese<br />

übersicht über den Ablauf der Atomforschung,<br />

über die bedeutendsten<br />

an ihr beteiligten Forscher und ihre<br />

Leistungen, dokumentiert den internationalen<br />

Charakter dieses wichtigen<br />

Kapitels der modernen Naturwissenschaft.<br />

1895<br />

Der Würzburgel Physikprofessor<br />

Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923,<br />

Nobelpreis für Physik 1901) entdeckt<br />

unsichtbare, geheimnisvolle Strahlen,<br />

die er X-Strahlen nannte und die<br />

später nach ihm benannt wurden.<br />

Diese Entdeckung wurde nieht nur<br />

für die Medizin so überaus bedeutsam,<br />

sie gab darüber hinaus den Anstoß,<br />

daß nunmehr andere Naturwissenschaftler<br />

nach weiteren bisher<br />

unbekannten Strahlen zu suchen<br />

begannen.<br />

1896<br />

Der französische Physiker Henri<br />

Antoine Becquerel (1852-1908, Nobelpreis<br />

für Physik 1903), Professor an<br />

der Ecole Polytechnique in Paris,<br />

stellt bei experimentellen Untersuchungen<br />

der Lurr.ineszenz (der Eigenschaft<br />

mancher Stoffe, hell nachzuleuchten,<br />

nachdem sie dem Licht<br />

ausgesetzt waren) fest, daß Uransalze<br />

Strahlen aussenden, die die<br />

umgebende Luft leitend machen<br />

(ionisieren) und Photoemulsionen<br />

durch undurchsichtiges Papier hindurch<br />

schwärzen. Er entdeckt damit<br />

"strahlende Materie".<br />

1898<br />

Angeregt durch die Veröffentlichungen<br />

Becquerels untersuchen der<br />

französische Chemiker Pierre Curie<br />

(1859-1906, Nobelpreis für Physik<br />

1903) und seine Frau, die Chemikerin<br />

Marie Curie geb. Sklodowska<br />

(1867-1934, Nobelpreis für Physik<br />

1903 und Chemie 1911) die Strahlung<br />

des Urans und entdecken die radioaktiven<br />

Elemente Radium und<br />

Polonium.<br />

1900<br />

Max Planck, Professor für theoretische<br />

Physik in Berlin (1854-1947,<br />

NobelpreiS für Physik 1918), stellt die<br />

Quantentheorie auf und öffnet damit<br />

einer "nahezu abgeschlossenen<br />

Physik" das Tor zu völlig neuen Erkenntnissen<br />

des gesamten Naturgeschehens.<br />

Nach dieser Theorie wird<br />

die Strahlungsenergie (Licht, Wärme)<br />

nicht in kontinuierlich fließendem<br />

Strom in beliebig kleinen Beträgen,<br />

sondern in ganz bestimmten, nicht<br />

mehr weiter teilbaren Elementarquanten<br />

in Atomen abgegeben bzw.<br />

aufgenommen. E = h ' y (Strahlungsenergie<br />

= kleinstes energetische<br />

Wirkungsquantum mal Schwingungszahl).<br />

1903<br />

Sir Ernest Rutherford (1871-1937,<br />

Nobelpreis für Chemie 1908), Direktor<br />

des Cavendish-Laboratoriums der<br />

Universität Cambridge, der bereits<br />

1900 das radioaktive Edelgas Radon<br />

im zerfallenden Thorium entdeckt<br />

hatte, und Frederick Soddy (1877-<br />

1956, NobelpreiS für Chemie 1921) erklären<br />

die radioaktiven Erscheinungen<br />

als Zerfallsvorgänge. Nach ihrer<br />

Zerfallstheorie erfolgt unter Aussendung<br />

von sogenannten Alpha-,<br />

Beta- und Gammastrahlen eine Umwandlung<br />

der Atome der radioaktiven<br />

Elemente in andere Atomarten<br />

(radioaktive Zerfallsreihe) bis<br />

schließlich als Endpl'Odukt ein stabiles<br />

Element entsteht. Alphastrahstrahlen<br />

sind Elektronen, die aus den<br />

zerfallenden Kernen von radioaktiven<br />

Elementen ausgeschleudert werden,<br />

und Gammastrahlen sind kurzweilige<br />

elektromagnetische Strahlen.<br />

Ein Jahr später kommt Rutherford<br />

zu dem Ergebnis, daß ,.ein ungeheurer<br />

Vorrat latenter Energie in<br />

den Atomen radioaktiver Elemente<br />

aufgespeichert ist. Sollte es jemals<br />

möglich werden, die Geschwindigkeit<br />

des Zerfalls radioaktiver Elemente<br />

nach Belieben zu regeln, dann könnte<br />

eine enorme Energie aus einer sehr<br />

kleinen Sub tanzmenge gewonnen<br />

werden'·.<br />

1905<br />

Albert Einstein (1879-1955, Nobelpreis<br />

für Physik 1921), Ingenieur am<br />

Schweizer Patentamt, spätel Professor<br />

der Physik und Direktor des<br />

Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik<br />

in Berlin, veröffentlichte seine "Spezielle<br />

Relativitätstheorie" und das<br />

,.Masse- Energie - Äqui valenzprinzip" ,<br />

widerspricht damit den bis dahin als<br />

unumstößliche Naturgesetze gellenden<br />

Auffassungen von der Erhaltung<br />

der Materie und von der Erhaltung<br />

dei' Energie und lenkt das wissenschaftliche<br />

Denken in ganz neue<br />

Bahnen.<br />

E - m • c~, das heißt, Energie ist<br />

gleich Masse mal Quadl'at der Lichtgeschwindigkeit<br />

(c~ = 9 x 10~o c:m sec.).<br />

Ein Gramm einer beliebigen Masse<br />

würde demnach bei völliger Umwandlung<br />

in Energie (sofern dies<br />

durchführbar wäre) 9 x lO~o Erg entsprechen<br />

oder etwa 21,6 Milliarden<br />

Kilokalorien oder etwa 10 Billionen<br />

Meterkilogramm oder mnd 25 Millionen<br />

Kilowa ttstunden ergeben.<br />

1911<br />

Ru therford macht die entscheidende<br />

len oder Alphateilchen sind die aus . Entdeckung, daß die Atome fast völlig<br />

z\\'ei Protonen und zwei Neutronen leer sind und daß die positive Ladung<br />

bestehenden Heliumatomkerne: Beta- und fast die gesamte Masse eines<br />

16


Atoms in einem winzigen zentralen<br />

Kern konzentriert sind, um den die<br />

Elektronen kreisen. Elektronen (von<br />

Stoney 1881 erstmals so genannt) sind<br />

winzige "Körperchen" mit einer negativ-elektrischen<br />

Ladung.<br />

1913<br />

Niels Bohr (geb. 1885, Nobelpreis<br />

für Physik 1922), Professor für theoretische<br />

Physik an der Universität<br />

Kopenhagen, wendet die Theorien<br />

von Max Planck und Albert Einstein<br />

auf das Rutherfordsche Atommodell<br />

an und entwickelt ein neues Atommodell,<br />

nach dem die Elektronen<br />

nicht gleichmäßig in der Atomhülle<br />

verteilt, sondern in mehreren konzentrischen<br />

Kugelschaien angeordnet<br />

sind.<br />

1919<br />

Rutherford gelingt die erstekünstlicl'le<br />

Atomumw'andlung. Er "beschießt"<br />

Atomkerne des Stickstoffs<br />

mit Alphateilchen. Der getroffene<br />

Kern schleudert ein Proton (winziges<br />

Elementarteilchen mit positiv-elektrischer<br />

Ladung) heraus; ein Atomkern<br />

eines Sauerstoffisotops ist entstanden.<br />

1~:\ + ~[ I e -~ I~O + :11<br />

1925<br />

Der Göltinger Professor Max Born<br />

(geb. 1882, Nobelpreis für Physik<br />

1954) und sein Schüler Pascual Jordan<br />

(geb. 1902), erweitern die von<br />

Werner Heisenberg (geb. 1902, Nobelpreis<br />

für Physik 1932), über die<br />

.. quanten theoretische Umdeutung mechanischer<br />

Beziehungen" niedergelegten<br />

Gedanken zu einer umfassenden<br />

Theorie: Die Atomvorgänge lassen<br />

sich nicht anschaulich darstellen<br />

und durch keinerlei Modell exakt<br />

deuten, sondern nur mit Hilfe der<br />

mathematischen Theorie erfassen.<br />

1932<br />

Sir James Chadwick (geb. 1881,<br />

Nobelpreis für Physik 1935), Professor<br />

für Radiologie an der Universität<br />

Cambridge, entdeckt in Fortführung<br />

von Versuchen der deutschen Physiker<br />

Bothe (geb. 1891, Nobelpreis für<br />

Physik 1954) und Becker und des<br />

französischen Ehepaares Joliot (geb.<br />

1900, Nobelpreis für Chemie 1935) und<br />

Irene Joliot-Curie (geb. 1897, Nobelpreis<br />

für Chemie 1935), das Neutron.<br />

Neutronen sind elektrisch- neutrale<br />

Elementarteilchen. Bothe und Becker<br />

hatten 1930 beim Bombardieren des<br />

l\letalls 3eryllium mit Alphateilchen<br />

neue Strahlen \'on großer DUI chschlagskraft<br />

entdeckt. Joliot-Curie<br />

wiederholten 1932 das Beryllium­<br />

Experiment, fingen die neuen Sb'ahlen<br />

mit einer Paraffin-WachsplItte<br />

auf und beobachteten, daß P rotonen<br />

von ungeheurer Geschwindigkeit aus<br />

dem Wachs herausschossen. Die Entdeckung<br />

der NeL tronen durch Chadwick<br />

geschah beim Bestrahlen von<br />

Beryllium mit Alphateilchen.<br />

9 -I 11<br />

-tUe + 1 11p -> oe + n<br />

1932<br />

Heisenberg und die bei den sowjetischen<br />

Forscher Jg. Tann und D.<br />

Ivanenko stellen unabhängig voneinander<br />

fest: Der Atomkern eines<br />

jeden Elements besteht aus Protonen<br />

und Neutronen. Die Bausteine eines<br />

Atomkerns sind als- Protonen und<br />

Neutronen. Dazu kommen - wie seit<br />

1932 nachgewiesen oder mit hohem<br />

Wahrscheinlichkeitsgrad angenommen<br />

wurde - noch einige weitere<br />

Elementarteilchen von außewrdentlieh<br />

kurzer Lebensdauer.<br />

1934<br />

Dem Ehepaar Frederic Joliot und<br />

Irene J oliot-Curie glückt die bahnbrechende<br />

Entdeckung der künstlichen<br />

Radioaktivität und damit der<br />

radioaktiven Isotope. Sie bestrahlen<br />

Bor und Aluminium mit Alphateilchen<br />

und gewinnen dabei unter<br />

Abgabe eines Neutrons n) einen<br />

instabilen, also radioaktiven Stickstoff<br />

und einen instabilen, also<br />

radioaktiven Phosphor .<br />

10 -I n<br />

511 + lile -~ ,\ T n<br />

17 -+ 30 p<br />

1:)'\1 -'- 2"e - ) I.) -'- n<br />

Zum Unterschied von dem gewöhnlichen<br />

PhosPhor:l~ ~P ist das Isotop:ll~p<br />

.) ;)<br />

radioaktiv und zerfällt unter Aus­<br />

-endung von Positronen.<br />

Isotope - Bezeichnung von Soddy -<br />

'werden Atome des gleichen Elements<br />

mit verschiedener Anzahl von Neutronen<br />

genannt.<br />

1938<br />

Otto Hahn (geb. 1899, Nobelpreis<br />

für Chemie 1945), Direktor des Kaiser­<br />

Wilhelm-Instituts für Chemie, und<br />

sein Mitarbeiter Fritz Strassmann<br />

(geb. 1902) beschießen Uran mit Neutronen,<br />

gewinnen dabei drei aktive<br />

Erdalkalimetalle, die sie zunächst für<br />

künstliche Radium-Isotope halten, die<br />

sich jedoch dann als Barium er­<br />

",,·eisen. In einem vom 22. Dezember<br />

1938 datlel'len und am 6. Januar 1939<br />

in der Zeitschrift "Naturwissenschaften"<br />

veröffentlichten Bericht "über<br />

den Nachweis und das Verhalten der<br />

bei der Bestrahlung des Urans mittels<br />

Neutronen entstehenden Erdalkalimetalle"<br />

ei klärten Hahn und<br />

StJassmann: .. Wir kommen zu dem<br />

Schluß: Unsere .Radium'-Isotope<br />

haben die Eigenschaften des Bariums;<br />

als Chemiker müßten wir eigentlich<br />

sagen, bei den neue. Körpern handelt<br />

es sich nicht um Radium, sondern<br />

um Barium; denn andere Elemente<br />

als Radium oder Barium kommen<br />

nicht in Frage... Als ,Kernchemiker'<br />

können wir uns zu diesem,<br />

a llen bisherigen Erfahrungen der<br />

Kernphysik widel sprechenden Sprung<br />

noch nicht entschließen".<br />

Lise Meitner (geb. 1878) und ihr<br />

Neffe O. R. Frisch stellen als el'ste<br />

fest, daß Hahn und Strassmann eine<br />

Kernspaltung (nuclear fission) gelungen<br />

wal': das Uran war durch<br />

den Beschuß mit Neutronen in zwei<br />

mittelschwere Kerne gespalten<br />

worden.<br />

2:).3 91 1-1'/ ,<br />

')lU -l- n -~ :16Kr + S6ßa + :~ n<br />

Meitner und Frisch sandten am<br />

26 1. 1939 unter der Überschrift "Zerfall<br />

von Uran unter Einwirkung von<br />

Neutronen. Eine neue Art der Kernreaktion"<br />

einen· Bericht an die englische<br />

Zeitschrift "Nature", der am<br />

11. 2. 1939 veröffentlicht wurde und<br />

in dem sie feststellten: "Es erscheint<br />

möglich, daß der Urankern nur geringe<br />

Formstabilität besitzt una sich<br />

nach Neutroneneinfang in zwei Kerne<br />

von annähernd gleicher Größe teilt.<br />

Diese beiden Keme dürften eine kinetische<br />

Energie von insgesamt etwa<br />

200 MeV (Millionen Elektronenvolt)<br />

gewinnen ... "<br />

1939<br />

F I' i s e hund J 0 I i 0 t gelingt der<br />

experimentelle Nachweis, daß bei der<br />

Kernspaltung gewaltige Energiemengen<br />

freigesetzt werden, und Joliot<br />

und seine Mit31 beitel' S a­<br />

vitsch, Halban, Kowarski<br />

und Per I' i n (Nobelpreis für Physik<br />

1926) weisen nach, daß bei der Uranspaltung<br />

zwei bis drei Neutronen frei<br />

werden, die ihrerseits neue Spaltungen<br />

hervorrufen können. Damit ist<br />

theoretisch die Möglichkeit der Ausbildung<br />

einer Reaktionskette und damit<br />

einer technisch verwertbaren<br />

Ausnutzung der bei der Spaltung<br />

freiwerdenden Energie gegeben.<br />

17


Ein Besuch auf einer<br />

Einzeln wurden die Bauteile auf die See hinausgeschleppt<br />

ind Sie bereit für Ihre KüstenroHerfahrt?" fragte<br />

ein Seemann den Pressephotographen des "Washington<br />

Star" und mich, als Kapitän Carlough<br />

den Schlepper dicht an den Turm heranschob. Ein<br />

riesenhafter Kran ließ einen runden Floßkorb, der<br />

an einer Kette hing, auf das Deck niedersausen. Dieser<br />

"Berliner Pfannkuchen", wie die Leute vom Turm den<br />

Floßkorb nennen, ist das einzige Beförderungsmittel zum<br />

Deck des Turmaufbaus, 25 Meter über dem Wasserspiegel.<br />

Hinaus ging es über die See und in die Höhe, und dann<br />

ließ man uns auf das Turmdeck niederplumpsen. Ein<br />

Mann mit schwachem Bartwuchs, der einen MetaHhelm<br />

auf dem Kopf trug, half uns hera.us. Es war der Konstrttktionsinspektor<br />

der Marine, Joseph T. Lee, der unsere<br />

Führung durch den Turm übernahm.<br />

"Als einer, der von Anfang an hier dabei war", erklärte<br />

er, "kann ich Ihnen sehr wohl einjge Angaben machen.<br />

Der Turm ist in seiner Grundjläche ein Dreieck, dessen<br />

Seiten je 60 Meter lang sind. Er ruht auf drei Pfosten,<br />

von denen jeder ·einen Durchmesser von 3 Metern hat.<br />

Die PlaHform befindet sich rund 25 Meter über dem<br />

Wasser, das hier etwa 17 Meter tief ist. Die Pfosten reichen<br />

ungefähr 13 Meter tief in den Meeresboden hinein.<br />

Die Plattform ist über 6 Meter dick, so daß die Pfosten<br />

von der Spitze bis zum Fuß eine Länge von etwa 61 Metern<br />

besitzen."<br />

"Außen", erklärte Lee weiter, "weisen die Pfosten eine<br />

2 1 /: bis 5 Zentimeter starke Stahlpanzerung auf. In der<br />

Mitte sind sie hohl, an beiden Seiten von einer 60 Zentimeter<br />

starken Betonschicht umgeben und bis zum Meeresboden<br />

stahlgepanzert. Der im Meeresgrund befindtiche<br />

TeH der Pfosten besitzt einen Durchmesser von über<br />

4,5 Meter und ist im Innern mit Eisenbeton ausgefünt.<br />

Insgesamt enthaUen die Pfosten rund 1400 Kubikmeter<br />

Beton."<br />

"Die gesamten TeHe wurden Mitte Juli 1955 von großen<br />

Booten von Boston nach ihrem Bestimmungsort geschleppt,<br />

dort montiert und mittels Druckluftfundierung<br />

im Meer aufgerichtet."<br />

Der Texas-Turm, so genannt, weH Konstruktionen dieser<br />

Art zuerst für die Ölbohnmgen in den Schelfwassern<br />

vor der Küste von Texas Verwendung fanden, wurde als<br />

erster einer Kette von amerikanischen Radarstationen<br />

gebaut, die der frühzeitigen Warnung vor einem etwaigen<br />

Angriff dienen und sich über eine Küstenlinie von rund<br />

2300 Kilometer, von Neufundland bis Norfolk, hinziehen<br />

sollen. Der fertiggesteHte Turm erforderte einen Kostenaufwand<br />

von 20 Millionen Dollar. Er besitzt ein Gesamtgewicht<br />

von 6500 Tonnen. Seine kugelförmigen Radarkuppeln,<br />

von der ungefähren Größe eines zweistöckigen Hauses,<br />

bilden die "Ohren" des Turmes. Ein Teil des Decks<br />

soll als Landejläche für Hubschrauber Verwendung finden.<br />

Mr. Lee führte uns durch die verschiedenen Decks, wies<br />

uns auf die Klima- und die Heizungsanlagen hin, zeigte<br />

uns die achtmotorige Dieselmaschine, welche die elektrische<br />

Energie tiefert, und führte uns einen Evaporator vor,<br />

der in der Stunde 675 Liter Meerwasser in Trinkwasser<br />

umwa.ndelt.<br />

(Aus .. The Sunday Star Magazine")<br />

Wie eine Moschee liegt die Insel draußen vor der Küste<br />

Hubschrauber können vor den Radarkuppeln an Deck landen<br />

18


Aus den Ortsverbönden<br />

OV Hamm rettet Menschenleben<br />

Gegen 24 Uhr erfolgte der überraschende Alarm. Auf<br />

der Autobahn am Kamener Kreuz waren zwei Lastwagen<br />

ineinandergefahren. Der Fahrer des einen Unglückswagens<br />

war schwerverletzt im Führerhaus eingeklemmt.<br />

Zusammen mit den beiden Feuerwehrzügen Hamm und<br />

Kamen trat sofort der OV Hamm unter Leitung von OB<br />

Wrede in Aktion. Die Situation verlangte schnelles und<br />

sicheres Handeln. Während der schmerzgequälte Fahrer<br />

mit Knochenbrüchen und anderen Verletzungen eingeklemmt<br />

hinter dem Steuerrad ausharrte, arbeiteten sich<br />

die THW-Männer mit Schweißbrennern, Eisensägen und<br />

Blechscheren durch das Knäuel von Blech und Eisen an<br />

den Unglücklichen heran. Die Gefährlichkeit der Lage<br />

war jedem klar. Mit äußerster Vorsicht und schweißgebadet<br />

schafften es die Männer in einer Stunde. Der<br />

anwesende Arzt versorgte den Verunglückten sofort mit<br />

schmerzlindernden Spritzen.<br />

Es war eine harte, präzise und verantwortungsvolle<br />

Arbeit, bei der alle Beteiligten das Beste gegeben h;;ben.<br />

Erst um vier Uhr waren die beiden Wagen so weit aus<br />

der Verkeilung getrennt, daß die Autobahn für den Verkehr<br />

wieder freigegeben werden konnte. Mit Tagesanbruch<br />

war der erfolgreiche Einsatz beendet. Ein wertvolles<br />

Menschenleben war gerettet worden.<br />

Um Nasenlänge voraus<br />

Der OV Hanau und die Hanauer Feuerwehr haben<br />

vieles gemeinsam: Wenn Not am Mann ist, greifen beide<br />

ein, um die Bevölkerung vor Schaden zu bewahren. Beide<br />

waren in der Vergangenheit völlig unzureichend untergebracht<br />

und beide erhalten ein neues Zuhause im<br />

gleichen Stadtteil. Mitten im Pedro-Jung-Park hat sich<br />

der OV in einer Baracke häuslich eingerichtet. Und damit<br />

sind die THW-Helfer der Feuerwehr im friedlichen Aufbauwettkampf<br />

um eine Nasenlänge voraus. Sie konnten<br />

bereits den Besuch von OB Fischer, Bürgermeister Dr.<br />

Krause, Stadtbaurat Göhlert, Polizei chef Hobein und<br />

Mitglieder des Magistrats empfangen.<br />

Mit weiß getünchten Wänden streckt sich die Baracke<br />

behaglich in der Frühlingssonne. überall sieht man die<br />

Spuren emsiger Arbeit: Wege werden in Ordnung gebracht<br />

und Blumenbeete angelegt. Die Baracke, die nach<br />

dem Krieg das Mädchen-Realgymnasium und später die<br />

Kaufmännische Berufsschule beherbergte, ist jetzt von<br />

den Helfern behaglich eingerichtet und zweckmäßig ausgestaltet<br />

worden. So sind Büroräume, Bekleidungskammer,<br />

Umkleide-, Ausbildungs- und Geräteräume<br />

unter einem Dach zusammengefaßt. Für die 260 Helfer<br />

des OV Hanau ist das ein herrliches Geschenk.<br />

Schlauchbootübung auf der Ems<br />

Der OV Gütersloh veranstaltete auf der Ems eine<br />

Scblauchbootübung. Das Boot - 3,50 Meter lang, 2 Meter<br />

breit, vorgesehen für sechs Mann Besatzung - wurde von<br />

einer Gütersloher Firma zur Verfügung gestellt. Daß<br />

aber auch sieben Helfer in einem Boot Platz finden und<br />

trotzdem nicht kentern, zeigt dieses Foto. Zu dem Bootstyp,<br />

der schon des öfteren erfolgreich eingesetzt wurde,<br />

gehören als Ausrüstung sechs Paddel. Luftpumpe. Kappmesser,<br />

Treibanker und Zubehör zur Instandsetzung.<br />

Alles zusammen kann in einer Tasche von 80 x 80 x 40<br />

Zentimeter verpackt und zum Einsatzort transportiert<br />

werden. Gepaddelt wurde im Rahmen der übung von<br />

der "Neuen Mühle" zur "Brocker Mühle". Wie man sieht,<br />

mit Eifer und Vergnügen.<br />

Drei OV und ein Kamin<br />

Journalisten haben manchmal die kuriosesten Ideen,<br />

und oft sehen sie gewisse Situationen so voraus, wie sie<br />

einmal eintreten werden. In Leutkirch sollte bei der 01-<br />

fabrik Schaal ein Kamin gesprengt werden. Der Termin<br />

mußte aber aus technischen Gründen verlegt werden.<br />

Und als es dann endlich soweit war und die Ladung<br />

gezündet wurde, neigte sich der Kamin genau in die<br />

"Ideal-Richtung", die der Fotoreporter in seiner Aprilscherz-Montage<br />

(siehe Foto) angegeben hatte. Allerdings<br />

ohne die Rauchwolken, wie sie das Bild zeigt. Die Helfer<br />

der OV Ravensburg, Wangen und Friedrichshafen hatten<br />

ganze Arbeit geleistet. Vierzig Helfer unter Leitung des<br />

Ravensburger Oberbürgermeisters, Oberregierungsrat a.<br />

D. Mübleisen, beteiligten sich unter der Aufsicht des in<br />

zwei Weltkriegen erfahrenen Sprengmeisters Meier an<br />

den umfangreichen Vorbereitungen. Der Kamin hatte<br />

einen Durchmesser von 1,80 Meter und eine Mauerstärke<br />

von 55 Zentimeter. Das erste und wichtigste Sprengloch<br />

wurde 30 cm über dem Erdboden angebracht, zwei weitere<br />

kamen 15 Zentimeter höher seitwärts und die letzten<br />

zwei wiederum 15 Zentimeter höher und noch mehr seitwärts,<br />

so daß die Sprenglöcher ein lateinisches V bildeten.<br />

Wie vorausberechnet, fiel der Kamin in die gewünschte<br />

Richtung. Insgesamt wurden 1,3 kg Amon Gelitl3 für die<br />

Sprengung benötigt. Nach dem erfolgreichen und gut<br />

RE<br />

C . Lorenz AG S tuttgart<br />

Z<br />

UKW-Funksprechgeräte<br />

Handfunksprecher · Kfz.-Funksprechanlagen<br />

Mehrzweckstationen . Vielkanalgeräte ~<br />

19


gelungenen Fall des 20 Meter hohen Kamins ließen sich<br />

die Helfer von den Soldaten des LL-Jägerbataillons 19,<br />

die mit gutem Essen von Kempten gekommen waren,<br />

verpflegen. Der als Gast bei der Sprengung anwesende<br />

französische Verbindungsoffizier (das THW arbeitet in<br />

Katastrophenfällen mit den französischen Truppen zusammen)<br />

sprach sich sehr lobend über die präzise Arbeit<br />

aus.<br />

Ein ideales übungsgelände<br />

Ein ideales übungsgelände steht dem OV Gelsenkirchen<br />

auf dem Berger Feld zur Verfügung. Auf dem ehemaligen<br />

Flughafen an der Berger Allee sind vom Bundesverteidigungsministerium<br />

ein Trümmergrundstück und<br />

einige Gebäude zur Verfügung gestellt worden. In rastloser<br />

Arbeit haben die Helfer in den vergangenen Monaten<br />

dieses Grundstück zu einem Schulungs- und übungsgelände<br />

ausgebaut, das allen Anfeorderungen für die<br />

Durchführung einer so vielseitigen Schulung genügt, wie<br />

sie der Bergungsdienst erfordert. Man sieht hier neben<br />

dem oberirdischen Teil der übungsanlage, die einer<br />

Kraterlandschaft gleicht und viele Möglichkeiten der Ausbildung<br />

an Bergungsgeräten bietet, vor allem eine verzweigte<br />

unterirdische übungsanlage, die dazu dient, die<br />

z.ukünftigen Führungskräfte des B- und I-Dienstes mit<br />

den schwierigsten Aufgaben einer Bergung aus Untergrund<br />

vertraut zu machen. Dem OV Gelsenkirchen wurde<br />

hier ein allen Anforderungen gerecht werdendes übungsgelände<br />

geschaffen.<br />

Der Geist unserer Helfer bürgt dafür, daß diese<br />

übungsanlage kein Paradeplatz, sondern eine Stätte ehrlichen<br />

Bemühens ist, sich für den Ernstfall vorzubereiten.<br />

Bergung im BergstolJen<br />

Der Ortsverband Wetzlar stellte sich erstmals in einer<br />

größeren Bergungsübung, an der auch das DRK teilnahm,<br />

der Öffentlichkeit vor. Die Schlackenberge auf einem<br />

großen Werksgelände in Burgsohns waren der Einsatzort.<br />

In den weitverzweigten unterirdischen Gängen der<br />

Schlackenberge sollte ein Kind aufgefunden und geborgen<br />

werden. Die Bundeswehr hatte den Helfern die erforderlichen<br />

Fahrzeuge zur Verfügung gestellt.<br />

Als der Einsatzbefehl kam, gingen die THW-Helfer mit<br />

Eifer an ihre Aufgabe. Zunächst galt es, sich über die<br />

geeignete Bergungsmethode klar zu werden. Um von<br />

möglichst vielen Seiten ins Innere des Schlackenberges<br />

zu kommen, mußten zugefallene Eingänge wieder geöffnet<br />

werden. Hindernisse wurden mit Spezialgeräten<br />

rasch weggeräumt.<br />

Nach dem Eindringen in den Berg ereignete sich der<br />

zweite, eingeplante Unglücksfall. Ein THW-Helfer wurde<br />

in einem Stollen verschüttet. Nachdem er geborgen war,<br />

wurde er abgeseilt, da der Stolleneingang hoch lag. Inzwischen<br />

waren auch die DRK-Helfer alarmiert worden, die<br />

zur Ersten Hilfe sdmell bereitstanden. Der "verunglückte"<br />

THW-Helfer und auch das in den Bergstollen aufgefundene<br />

KinJ wurden ihrer Obhut übergeben. Das Ziel<br />

der übung war erreicht. Die Beweisprobe der Ausbildung<br />

war bes tanden, das Zusammenwirken mit dem DRK<br />

hat sich ernC'ut bewährt.<br />

Ständig im Einsatz<br />

Der OV Eckernförde wurde in letzter Zeit zu mehreren<br />

Sondereinsätzen gerufen. Etwa 100 Meter vom Bahnübergang<br />

Altenhof am Anfang des Waldes bedrohte ein<br />

Überhängender Baum eine dort stehende Kate. Die Helfer<br />

brachten es mit ihren Motorsägen fertig, den Baum so zu<br />

fällen, daß das Haus keinen Schaden nahm. - Ein weiterer<br />

Einsatz ähnlicher Art war in der gleichen Gemeinde.<br />

Bei der alten Meierei hing ein Baum im Winkel von fast<br />

60 Grad über. Vor der Beseitigung mußte eine achtpaarige<br />

Telefonleitung abmontiert werden. Auch diese~' Baum<br />

wurde ohne Zwischenfälle zur Strecke gebracht. - Die<br />

Beseitigung der Trümmerreste der beim Altenhofer Kinderheim<br />

niedergebrannten Baracke wurde ebenfalls mit<br />

Erfolg durchgeführt. Zusammen mit dem Löschwasser<br />

und einigen überresten des Brandes hatte sich dort eine<br />

gärende Masse gebildet. Für diesen Einsatz hatte der OV<br />

den Einsatzwagen des Landesverbandes zur Verfügung.<br />

Höxter gewann viele Freunde<br />

Zwei Tage lang stand der OV Höxter im Blickpunkt<br />

der Öffentlichkeit. An diesen beiden Tagen gewann die<br />

Bevölkerung einen Einblick in die Arbeit des THW.<br />

Mehrere übungen zeigten die Technik und die Hilfsmittel,<br />

mit denen die Helfer im Katastrophenfall eingesetzt<br />

werden. Um die Leistungsfähigkeit zu verdeutlichen,<br />

hatte sich der OV den Gerätewagen des Ortsverbandes<br />

Bielefeld ausgeliehen. Die Demonstration der Geräte<br />

und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten, die<br />

innerhalb des übungsprogramms gezeigt wu rden, hinterl<br />

ießen bei den Zuschauern einen starken Eindruck. Die<br />

2U


"Westfalen-Zeitung" in Höxter schrieb abschließend:<br />

"Wer in solch einen Kreis Freiwilliger eintritt, leistet<br />

uneigennützig'Dienst an der Gemeinschaft ... Mögen sich<br />

viele Lehrlinge, Gesellen und Meister zu diesem Dienst<br />

melden, er ist mehr als Zeitvertreib, im Ernstfall ein<br />

Dienst, der dem Worte gleichkommt, das Schiller im<br />

,Tell' sprechen läßt: ,Der brave Mann denkt an sich<br />

selbst zuletzt - Vertrau' auf Gott und rette den Bedrängten'!"<br />

Unser Bild zeigt einen Trupp bei der Vorführung<br />

mit dem Elektrobohrgerät.<br />

OV Mari bewährte sich gut<br />

In aller Frühe waren schon einige Marler Bürger Zeugen<br />

eines übungseinsatzes des OV MarI. Im Bunker­<br />

Trümmergelände jenseits des Baches sollten, so wollte<br />

es die "Katastrophenlage", Bomben niedergegangen sein.<br />

Ein Melder brachte dem Einsatzleiter die schriftliche<br />

Meldung, daß unter Trümmern Verletzte liegen, die geborgen<br />

werden sollten. Die Zugangsbrücke zum Gelände<br />

aber war zerstört. Innerhalb kurzer Zeit war eine Notbrücke<br />

geschlagen, über die das erste Bergungskommando<br />

anrücken konnte. Mit Hilfe von zwei Funksprechgeräten<br />

wurden dem Einsatzleiter Einsatzort und Zustand der<br />

"Verletzten" gemeldet. Brennschneidegerät und Motorsäge<br />

wurden für die Bergung der .,Verschütteten" an<br />

mehreren Stellen des Stollens angesetzt. DRK-Arzt Dr.<br />

Bertlich begutachtete die von den Helfern angelegten<br />

Notverbände. Er fand sie einwandfrei und lobte die<br />

Schnelligkeit und Sicherheit der Helfer. Auch der Stellvertreter<br />

des Amtsdirektors, Dipl.-Ing. Kirchhoff, äußerte<br />

sich lobend über die übung und die ausgezeichnete<br />

Disziplin der Helfer.<br />

Ausbildungshilfe DRK/THW<br />

Nachdem Ende des vergangenen Jahres THW-Helfer<br />

des OV Bochum vom DRK in der "Ersten Hilfe" ausgebildet<br />

worden waren, erhielten nun die Führer der<br />

Bergungsgruppen des DRK-Kreisverbandes Bochum nach<br />

dem Ausbildungsprogramm des THW eine Ausbildung<br />

im "Bergen von Verschütteten". Es war gar nicht so einfach,<br />

in einem großen Bunker die "Verletzten" zu finden,<br />

weil das Licht "versagte" und nur Handlampen zur Verfügung<br />

standen. Schon das Eindringen durch einen Luftschacht<br />

mit Leitern und Strickleitern erforderte Können<br />

und Geschick. Die eigentliche Bergung durch Kriechgänge<br />

und Luftschächte war erst recht nicht einfach. Die<br />

Kameraden des DRK meisterten die gestellten Aufgaben<br />

und bewiesen, daß sie in 14 Ausbildungsstunden viel gelernt<br />

hatten.<br />

Ganz abgesehen von den für beide Seiten fruchtbringenden<br />

fachlichen Fortbildung hat die Zusammenarbei<br />

t ein festes Band der Kameradschaft geschlungen,<br />

das sich bei der Lösung der gemeinsamen Aufgaben<br />

bewähren wird. Unser Bild zeigt die Helfer des OV<br />

Bochum beim Unterricht über Erste Hilfe durch einen<br />

Vertreter des DRK.<br />

Suche mit neuem Anker<br />

Der OV Heidenheim wurde von der Polizei um Unterstützung<br />

bei der Suche nach einer in einem Teich ertrunkenen<br />

Frau gebeten. Die sofort eingesetzte Gruppe<br />

suchte mit Hilfe eines selbstgebauten Tonnenfloßes und<br />

mit Stangen den Grund ab.<br />

Am Abend hatte man, trotz aller aufgewandten Mühe,<br />

die Ertrunkene noch nicht gefunden. Selbst die nächtliche<br />

Suche bei Scheinwerferlicht war ohne Erfolg. Am nächsten<br />

Tag wurde die Arbeit fortgesetzt. Da sich das Suchen<br />

bei einer Tiefe von 8 Metern mit Stangen als unzweckmäßig<br />

erwiesen hatte, entwarfen inzwischen Helfer einen<br />

Schleppanker, der mit Hilfe der Heidenheimer Industrie<br />

sofort gebaut wurde. Der Einsatz mit diesem Gerät hatte<br />

dann nach einer halben Stunde Suche Erfolg. Dem OV<br />

wurde dafür von Polizei und Gemeinde Dank und Anerkennung<br />

ausgesprochen.<br />

Neue Brücke für Gut Lebenstedt<br />

Oft bieten sich willkommene Gelegenheiten für die<br />

Ortsverbände, die Theorie der Schulungsabende in die<br />

Praxis umzusetzen. Aber nicht immer stehen den Helfern<br />

geeignete Objekte oder gar ein reichhaltiges übungsgelände<br />

zur Verfügung. Deshalb wird, besonders aber bei<br />

den ländlichen OV, jede übungsmöglichkeit bestens ausgenutzt.<br />

So bekamen die Helfer des OV Lebenstedt die<br />

Aufgabe gestellt, über einen Graben eine Brücke zu<br />

bauen, die von Landmaschinen befahren werden kann.<br />

Damit sollte für das Gut Lebenstedt eine neue Verbindung<br />

zu den Feldern hinter dem Krankenhaus geschaffen<br />

werden. Für den OV war das ohne besondere Schwierigkeiten.<br />

Sauber und fachgerecht wurden die Widerlager<br />

hergerichtet, auf denen die schweren Balken angeordnet<br />

werden konnten. Die Stabilität der Brücke erwies sich<br />

bei der ersten Belastungsprobe als sehr gut. Die gute<br />

:.!1


Fundamentierung der Auflagestellen war besonders bei<br />

dem weichen Feldboden notwendig.<br />

Hier war es unmöglich, nach einem bequemeren Platz<br />

auszuschauen. Just an dieser Stelle mußte gebaut werden,<br />

zur Umgehung bestand keine Möglichkeit. Es spricht für<br />

die Helfer, daß sie dieser Notwendigkeit ins Auge schauten<br />

und zur Zufriedenheit aller ans Werk gingen.<br />

über den Dächern von Lohr<br />

Die Helfer des OV Lohr traten am Samstagnachmittag<br />

in Aktion, als sie entsprechend einem Auftrag der Stadt<br />

Lohr die Feueralarmanlage im unteren Stadtteil abzubauen<br />

hatten. Die Anlage ist bereits seit Herbst vergangenen<br />

Jahres außer Betrieb, nachdem eine Alarmschleife<br />

über die bestehende Postverbindung eingerichtet wurde.<br />

60 Helfer waren zum Abbau aufgeboten, da es galt, die<br />

über Dachständer führenden Leitungen schnellstens und<br />

ohne wesentliche Unterbrechung des Stromnetzes zu entfernen.<br />

37mal stiegen sie den in Frage kommenden Hausbesitzern<br />

buchstäblich "aufs Dach". In schwindelnder<br />

Höhe über den Dächern von Lohr führten sie reibungslos<br />

und ohne jeglichen Zwischenfall ihre schwierigen Arbeiten<br />

aus, wobei verschiedene Male gefährliche Kreuzungen<br />

mit elektrischen Leitungen überwunden werden<br />

mußten. Innerhalb von zwei Stunden war der Auftrag<br />

erledigt.<br />

dereinlage zeigte das THW das Abseilen von Verletzten<br />

von einem erhöhten Platz hinunter - in diesem Fall war<br />

es die Brücke. Und schließlich konnten die Offenbacher<br />

noch die aufgestellten Fahrzeuge von Luftschutz, Technischem<br />

Hilfswerk und Rotem Kreuz besichtigen.<br />

Notsteg zur "Insel"<br />

Das letzte Hochwasser des Rheins setzte auch große<br />

Teile der Maaraue, die gegenüber von Mainz auf Kostheimer<br />

Gebiet liegt, unter Wasser. Die beiden Zufahrten<br />

wurden vom Hochwasser überspült, so daß die Bewohner<br />

vom Festland abgeschnitten waren. Um aber den notwendigsten<br />

Verkehr aufrechtzuerhalten und um den<br />

Anwohnern eine Möglichkeit zu geben, zur Arbeit zu<br />

gelangen, bat die Wasserschutzpolizei den OV Mainz um<br />

Hilfe. Sofort wurden die Helfer eingesetzt. Innerhalb<br />

kurzer Zeit bauten sie einen Notsteg von 12 Meter Länge<br />

und stellten so die Verbindung zum Festland her. Der<br />

ständige Hochwasser-Bereitschaftsdienst, der vom OV<br />

eingerichtet worden war, mußte in vielen Fällen eingesetzt<br />

werden. Das Foto zeigt den Notsteg.<br />

In Offenbach : THW . BLSV . DRK<br />

Der OV Offenbach veranstaltete zusammen mit dem<br />

Bundesluftschutzverband und dem Deutschen Roten<br />

Kreuz an der Carl- Ulrich-Brücke eine Gemeinschaftsübung.<br />

Unter der Überschrift: "Technisches Hilfswerk<br />

barg Verschüttete", schrieb die "Offenbach Post": Die<br />

jungen Männer des THW mußten immer wieder vor<br />

allem die Offen bacher Jugend zurückdrängen, die interessiert<br />

den Ablauf der Übung beobachtete. Zunächst<br />

legten BLSH-HelferWasserschläuche aus und versuchten,<br />

eine sogenannte Wasserwand zu stellen. Dann wurde das<br />

Gelände mit Strahlensuchgeräten geprüft - man härte das<br />

Ticken der Geigerzähler, die jedoch keine Radioaktivität<br />

anzeigten. Dann brannte ein Holzhaus. Beim Trümmerhaus<br />

(man hatte eine Hausfassade stilisiert und Trümmerschutt<br />

angefahren) legten sich die Kameraleute des Deutschen<br />

Fernsehens auf den Bauch; denn die BLSV- und<br />

THW-Männer hatten in einen Keller einzudringen, Verschüttete<br />

zu bergen und die Ruine abzusichern. Als Son-<br />

22


Luftschutzstreiflichter<br />

Die Schaffung einer internationalen<br />

Warnzentrale für Radioaktivität wiII<br />

die Internationale Organisation für<br />

Zivilverteidigung vorschlagen, deren<br />

dritte Konferenz am 18. Mai in Genf<br />

beginnt. Der Vorsitzende des Ausschusses<br />

für Radioaktivität, Professor<br />

Jentzer, wies auf die Notwendigkeit<br />

hin, die Ergebnisse der in vielen Ländern<br />

geschaffenen nationalen Ermittlungsdienste<br />

zu sammeln und auszuwerten.<br />

Die Organisation wird sich<br />

auch mit der Dezentralisierung, der<br />

Evakuierung und der Schaffung von<br />

Schutzräumen gegen Radioaktivität<br />

und Raketen sowie mit einem internationalen<br />

Versicherungssystem für<br />

Kulturgüter befassen.<br />

•<br />

Der größte Atomluftschutzbunker<br />

der USA ist gegenwärtig in Wheaton<br />

im Bau. Im Keller eines neuen Verwaltungsgebäudes<br />

wird er 200 Menschen<br />

für zwei Wochen Platz bieten<br />

und kann jeder Belastung außer dem<br />

direIden Treffer einer Wasserstoffbombe<br />

standhalten. Der Bunker enthält<br />

ein Lazarett mit 200 Betten,<br />

Schlafsäle, sanitäre Einrichtungen,<br />

Vorratsräume und eine Luftschutzwarnzentrale.<br />

Seine armierten Betonwände<br />

si"" i bis eineinhalb Meter<br />

dick.<br />

•<br />

160 Wissenschaftler aus neun westlichen<br />

Ländern haben zum Abschluß<br />

ihres dreitägige::l Kongresses in Lausanne<br />

erklärt, die durch Kernwaffenversuche<br />

verursachte Strahlung habe<br />

bisher der menschlichen Gesundheit<br />

Doch nicht geschadet.<br />

•<br />

Die Schule für Nationale Zivilverteidigung<br />

in Belgien richtet jetzt<br />

ihre Hauptbemühungen auf die Ausbildung<br />

von Sachverständigen für<br />

den Schutz der Bevölkerung. Die<br />

Lehrgänge bringen praktische und<br />

theoretische Unterweisung in allen<br />

Zweigen des Zivilschutzes und Rettungsdienstes.<br />

Etwa 90000 Freiwillige<br />

werden insgesamt benötigt.<br />

•<br />

Strahlenschutzärzte des DRK studieren<br />

gegenwärtig in Japan die Behandlung<br />

von Strahleng·eschädigten.<br />

Bisher konnten acht Ärzte durch Stipendien<br />

des Bundesatomministeriums<br />

einen mehrmonatigen Studienaufenthalt<br />

in Japan verbringen.<br />

*<br />

Das Staub forschungsinstitut des<br />

Hauptverbandes der gewerblichen<br />

Berufsgenossenschaften hat neue<br />

Meßverfahren und Apparate entwickelt,<br />

die es ermöglichen, den<br />

radioaktiven Schwebstoffgehalt der<br />

Atemluft unter praktischen Betriebsverhältnissen<br />

an jedem Arbeitsphtz<br />

zu bestimmen. Da immer mehr radioaktive<br />

Präparate in der Forschung<br />

und Industrie verwendet werden<br />

würden, sei eine sorgfältige Oberwachung<br />

der Atemluft im Interesse<br />

der Beschäftigten dringend erforder-<br />

AUS DER TAGES· UND FACHPRESSE<br />

Ein Gl'anit-Findling im Bachbett,<br />

der bei Hoellwasser ständig Stauungen<br />

v-erursaellte, wurde vom<br />

OV Vlotho beseitigt.<br />

*"<br />

Mit Findlingen hatte auell<br />

Kurz berichtet<br />

der<br />

OV Alzey zu tun. Sie wurden im Zuge<br />

der Flurbereinigung entfernt.<br />

"*<br />

Eine Baracke erhielt der OV Amberg<br />

zum Abbruell gesellenkt. Mit<br />

dem gewonnenen Material will der<br />

OV seinen zweiten Bauabsclmitt<br />

erstellen.<br />

"*<br />

Zu hoell hinaus wollten drei Pappeln<br />

in Leverkusen-Wiesdorf. Sie<br />

wurden vom OV Leverkusen in zehn<br />

Meter Höhe gestutzt.<br />

Eine harte Nuß *" war für den<br />

OV Passau das Flottmachen eines<br />

Motorbootes, das sich infolge des<br />

Hochwassers zwischen Steinen verklemmt<br />

hatte.<br />

Ein 22-Tonnen-Lastwagen, der Profilstahl<br />

geladen hatte und in den<br />

Rhein gestürzt war, wurde vom<br />

OV Mainz geborgen.<br />

Neuer Orts beauftragter *" des OV Köln<br />

wurde Baurat Franz Heinriell von<br />

den Kölner Versorgungsbetrieben.<br />

Die kommissariselle Leitung hatte<br />

bisher Geselläftsführer Günther<br />

Starck.<br />

lich. In der Bundesrepublik kommen<br />

fast 80000 Menschen bei ihrer Arbeit<br />

mit radioaktiven Stoffen in Berührung.<br />

*<br />

Ein Kernphysikalisches Institut<br />

wird Rheinland-Pfalz mit Hilfe des<br />

Bundes im Rechnungsjahr 1958 an<br />

seiner Landesuniversität in Mainz<br />

bauen. Die Kosten werden auf rund<br />

5 Millionen DM geschätzt.<br />

•<br />

Das hessische Kabinett beauftragte<br />

die zuständigen Ressol'ts des \'"irtschafts-,<br />

des Kultus- und des Innenministeriums,<br />

den Entwurf einer<br />

Strahlenschutzverordnung auszuarbeiten,<br />

da der Bund seine Ankündigung<br />

für eine einheitliche Regelung<br />

noch nicht verwirklicht hat. Die hessische<br />

Regierung sah sich durch die<br />

Inbetriebnahme des Frankfurter<br />

Reaktol's zu dieser Maßnahme veranlaßt.<br />

•<br />

Vom Deutschen Wetterdienst in<br />

Offenbach am Mahl wurde bisher<br />

regelmäßig die Atmosphäre auf ihren<br />

Gehalt an radioa tiven Spaltproduktcn<br />

überprüft. Die Messungen sollen<br />

nunmehr in Kürze ausgedehnt werden.<br />

Flugzeuge der Deutsc~len Lufthansa<br />

sollen auf innerdeutschl'n<br />

Strecl,en mit automatischen Meßinstrumenten<br />

ausgerüstet werden, Ce<br />

den Radioaktivitätsgrad der dur('hflogenen<br />

Luftschi('ht anzeigen.<br />

•<br />

Der Generalsekretär des finnischen<br />

Zivilschutzverbandes, Oberstleutnant<br />

Einari Haltiavuori, stattete der Bundesluftsclmtzschule<br />

Waldbröl einen<br />

Besuch ab. Der Gast wurde vom<br />

Ausbildungsleiter des BLSV, W. Hoffschild,<br />

über den Stand des deutschen<br />

Luftschutzes informiert.<br />

Eine Brücke über die Schwartau<br />

plant der OV Eutin. Das Modell<br />

wurde in 120 Arbeitsstunden von den<br />

Helfern im Maßstab 1: 20 gebaut<br />

und in einem Geselläft ausgestellt.<br />

"*<br />

Ein Türsturz aus dem Jahre 1537<br />

wurde vom OV Landau bei den Abbrucharbeiten<br />

an der ehemaligen<br />

Stiftsbrauerei gebortien. Er soll an<br />

der Nordfront der Stiftskirche einen<br />

neuen Platz finden.<br />

Eine neue Brücke will der OV<br />

Zweibrücken am Luitpold-Park errichten.<br />

Die Brücke wurde während<br />

des Krieges zerstilrt.<br />

Einhundert Helfer der OV Bayreuth,<br />

Kulmbach, Marktredwitz und<br />

Hof konnlen die zweite Etappe der<br />

Aktion "Rettet den Röhrensee" absellließen,<br />

bei der neue Uferbefestigungen<br />

geschaffen wurden.<br />

Einen schweren Betonklotz sprengle<br />

der OV Cuxhaven auf einem Acker.<br />

In drei Stunden wurden zehn Sprenglöeller<br />

von je l.20 m Tiefe gebohrt.<br />

Zur Besichtigung freigegeben hatte<br />

der OV Celle den großen Gerätekraftwagen<br />

des LV. Die Ausstellung der<br />

Geräte fand ein gutes Eello.<br />

"*<br />

Ein 5000 Quadratmeter großes<br />

Übungsgelände erhielt der OV Friedberg<br />

am ehemaligen Verpflegungsamt<br />

von der Bundesvermögensverwaltung<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

*<br />

Einen .. Katastrophenabwehrordner",<br />

einen Plan für zivile Katastrophenfälle,<br />

hat die Stadt Flensburg<br />

angelegt und b eim Innenministerium<br />

eingereiellt. Danach stehen insgesamt<br />

817 Hilfskräfte zur Verfügung, wovon<br />

das THW 305 gesellulte Helfer<br />

stellt. Der Plan ist gedacht für Einsätze<br />

bei Hochwasser, Deichbrüchen,<br />

schweren Unfällen und ähnlichen<br />

Katastrophen im Stadt- und Kreisgebiet.


Bücherschau<br />

Wllhelm Peter: HANDBUCH FüR DEN<br />

ORTSNETZBAU, Der Weg zur einheitlichen<br />

Ortsnetzbauweise, Verlags- und<br />

Wirtschaftsgesellschaft der Elektrizitätswerke<br />

m. b. H., VWEW Frankfurt/Main,<br />

in abwasch barem Leinen gebunden,<br />

Format DIN A 6, 312 Seiten mit 296 Abbildungen<br />

und 3 Tafelanlagen, 15,- DM.<br />

Ähnlich wie In dem bereits besprochenen<br />

Handbuch "Technische R.ichtlinien zur<br />

Kabellegung" wird hier vom Autor erstmalig<br />

der Versuch unternommen, einer<br />

einheitlichen Ortznetzbauweise zum<br />

Durchbruch zu verhelfen. Gerade in unserem<br />

Zeitalter, In dem durch die Immer<br />

noch anhaltenden Auswirkungen der<br />

Nachkriegszeit die praktische Ausbildung<br />

des Nachwuchses In der Elektrizitätswirtsch1tft<br />

Im allgemeinen viel zu behelfsmäßig<br />

erfolgt, Ist es zu begrüßen, daß alle<br />

Probleme, die mit dem Ortsnetzbau zusammenhängen,<br />

ohne Bevorzugung einer<br />

der Bauarten _ Dachständer- oder Holzmastbauweise<br />

- und unter besonderem<br />

Hinweis auf die Vorzüge und Nachteile<br />

der einzelnen Verteilungssysteme eine<br />

eingehende übersicht über die Methoden,<br />

die für den Ortsnetzbau zu empfehlen<br />

sind, gegeben wird.<br />

Beginnend mit einem kurzen geschichtlichen<br />

überblick, geht der Autor sofort im<br />

Abschnitt II zu einer Materialschau der<br />

bereits genormten Ortsnetzbauteile über<br />

und bringt, reich illustriert mit Lichtbildern<br />

und Zeichnungen, alle Bauelemente,<br />

die genormt bzw. norm reif ausgearbeitet<br />

sind. Der Abschnitt IV bespricht Planung<br />

und den Bau von Niederspannungs-Freileitungs-Ortsnetzen<br />

und geht dabei besonders<br />

auf die verschiedensten Formen<br />

der Dachständerbauweise ein, ihre spezifischen<br />

Vor- und Nachteile in das richtige<br />

Blickfeld stellend. Die Mastbauweise wird<br />

eingehend sowohl als separate Bauweise<br />

wie für die Gestaltung der Zwischenstützpunkte<br />

gewürdigt, um dann über die<br />

Armierung der Masten zu der Verbindung<br />

von Erdkabeln mit Freileitung Im Ortsnetz<br />

überzugehen. Die Hausanschlüsse,<br />

die Hauptleitungen, Straßenbeleuchtung<br />

usw. werden ebenso eingehend besprochen<br />

wie die Fragen der Erdung, des<br />

überspannungsschutzes und des Anschlusses<br />

von Dachständern an vorhandenen<br />

Blitzableiteranlagen.<br />

Das Handbuch schließt ab mit einer Besprechung<br />

der Durchführung von Kreuzung<br />

der Freileitung mit Fernmeldeleitungen<br />

sowie der Bahnkreuzungen und des<br />

Baues von Ortsumspannstationen. Das<br />

Buch enthält ein ausführliches Sachverzeichnis<br />

sowie einen Projektplan und<br />

Tabellen über normale Fundamente für<br />

Betonmaste sowie Erderformen.<br />

In seinem Gesamtumfang erscheint es<br />

sehr gut geeignet für die Führungskräfte<br />

und G r u ppenführer d er NE-Gr uppen, um<br />

Ihnen die notwendigen Unterlagen für die<br />

Durchführung des Dienstunterrichtes auf<br />

dem Gebiete des Niederspannungsnetzes<br />

zu vermitteln. F.<br />

Zeitschriftenübersicht<br />

Z IVILER LUFTSCHUTZ; vormals "Gasschutz<br />

und Luftschutz" und "Baulicher<br />

Luftschutz", Wissenschaftlich-Technische<br />

Zeitschrift für das gesamte Gebiet des<br />

zivilen LuftSchutzes, Mitteilungsblatt amtlicher<br />

Nachrichten, Verlag Gasschutz und<br />

Luftschutz, Dr. Ebeling, Koblenz, Nr. 4,<br />

22. Jahrgang, April 1958.<br />

Portmann: .,Ziviler Luftschutz im Zeltalter<br />

der nuklearen und thermonuklearen<br />

Waffen"; U. Schützsack: "Evakuierung und<br />

SChutzraumbau u ; Joachim Hinz: "Der<br />

völkerrechtliche Sch u tz der Zivil bevölkerung<br />

In Kriegszeiten _ Ergebnisse der<br />

XIX. Internationalen Rotkreuzkonferenz" ;<br />

"Der Griff nach den Sternen"; "Neues<br />

über den Luftschutz"; "Hier spricht das<br />

THW"; Mitteilungen des Bundesverbandes<br />

der Deutöchen Industrie.<br />

Von besonderem Interesse für die Führungsluäfte<br />

des B-Dienstes sind die Arbeiten<br />

VOll Portmann und Hinz.<br />

ZB-HELFERDIENST, Fachbeilage der<br />

ZB-Illustrierten mit den Informationen<br />

des Bundesiuftschutzverbandes Nl·. 3<br />

März 1958. "<br />

.. Frauen bei uns"; Schnell: .. Seelischer<br />

Selbstschutz"; Walter: .. Ehrenrettung der<br />

Feuerpatsche"; .. überall war was los'" -<br />

In Stadt und Land wird zur Zeit das<br />

Thema Luftschutz rege diskutiert _ .. Eröffnung<br />

der Landesluftschutzschule Hessen";<br />

Lehrgangsübersieht der Bundesluftschutzschule<br />

Waldbröl, "RegIerungsvertreter<br />

tagten in Körtlinghausen";<br />

Pressestimmen, "Atomluftschutz arbeitet<br />

mit künstlichem Regen": .. Vollautomatisch<br />

ins Zie.l gelenkt".<br />

( Allgemeine Empfehlungen)<br />

Katastrophen<br />

~<br />

RKE<br />

geräte<br />

Koffergeräte f. Eileinsatz<br />

z. S:hweißen, Schneiden<br />

Prospekte kostenlos<br />

PERKEO·WERKAbt. EE<br />

ludwi g s b ur g Württ.<br />

Der gesamte Inhalt ist für alle Lu ftschutzhelfer<br />

von Wichtigl

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!