195805.pdf
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Monatszeitschrift des T BW<br />
NR.5 - MAI 1958 - 5. JAHRGANG<br />
Verlag: Rhenania Drllck- und Verlags-GmbH., Koblenz, Roonstr. (Pressehaus). Redaktion: "Das Technische Hilfswerk", Monatszeitschrift<br />
des THW, Koblenz, Görresplatz. Verantwortlichkeit für den redaktionellen Teil: Fritz Klein; Graphik: Max Suttner;<br />
verantwortlich für den Anzeigenteil: Hennig Fahlberg. Druck: Rhenania-Druckerei, Koblenz, Fernruf für Verlag, Redaktion und<br />
Druckerei: Koblenz Sa.-Nr. 2"301, Fernschreiber Nr. 086817. Beide Anschlüsse sind unter "Pressehaus" registriert. Anzeigen werden<br />
nach dem z. Z. gültigen Tarif Nr. 2 berechnet. Für die monatlich erscheinende Zeitschrift gelten folgende Bezugsbedingungen: Einzelpreis.<br />
50 PI, Abonnementspreise: Vierteljährlich DM 1,50 zuzüglich 25 PI ortsübl. Zustellgeld; durch die Post vierteljährlich DM 1,50<br />
einschl. 10,2 PI Postgebühren zuzügl. 9 Pf Zustellgeld. Jahresabonnement DM 6,- zuzügl. Nebenkosten. Direktversand vom Verlag<br />
50 Pf monatlich zuzügl. 15 Pf anteilige Porto- und Versandkosten. Bestellungen beim Verlag, bei der Post oder beim Buchhandel.<br />
Postscheckkonto Köln 2959 - ,.Rhenania"- Druck- und Verlags-GmbH., Zeitschriftenabteilung "Das Technische Hilfswerk" in Koblenz.<br />
Bankkonto: Dresdner Bank AG, Filiale Koblenz<br />
IN HALT S VERZ EI CHN IS<br />
Kriminalkommissar Egon Rößmann: Such- und Rettungsdienst für Luftfahrzeuge in der Bundesrepublik - Diplom<br />
Psychologe Hans-Werner Bothe: Gedanken über Aufgaben und Mittel der Menschenführung - Bergleute senken den<br />
Ruhrorter Hafen - Diplom-Volkswirt Karl Schulze Henne: Wald und Mensch - Polizeirat a. D. Adolf Koevenig:<br />
Erkundungs- und Meldedienst im zivilen Luftschutz - Rechenaufgaben - Errichtung eines Sprengstofflagers - Der<br />
Lehrsatz des Pythagoras - Kabel im Königssee / Bildbericht - Diplom-Ingenieur Rudolf Michel, Regierungsbaurat im<br />
BundesmiX'isterium für Wohnungsbau: Baulicher Luftschutz / Städtebauliche Untersuchungen als Voraussetzung für<br />
die Einsatzplanung des Luftschutzhilfsdienstes (1. Fortsetzung und Schluß) - Arterien aus Kunststoff - Raketen statt<br />
Gewehre - Walter Haag: Die Grundlagen des Atomzeitalters / übersicht der Entwicklung der Atomforschung - Ein<br />
Besuch auf einer Radarinsel - Aus den Ortsverbänden - Luftschutzstreiflichter - Kurz berichtet - Bücherschau -<br />
Zei tschriften übersich t<br />
RE GER BESUCHERANDRANG herrschte am Stand des THW auf der n orddeutschen Handwerksausstellung, die im April<br />
In Hamburg stattfand. Hier erklärt ein Helfer das Modell für den Planspielunterricht im Ber gungsdienst (Foto: Klebe)
Krimtnalkommissar Egon Rößmann I<br />
Such- und Rettungsdienst<br />
für Luftfahrzeuge in der Bundesrepublik<br />
EIN LIFr hoU .. Verletzte" aus unwegsamem Gelände<br />
Am 30. 12. 1957 "erschwand auf<br />
einem Übungsflug über der Bundesrepublik<br />
Deutschland ein britisches<br />
Düsenflugzeug. Es wurde erst am<br />
2. 1. 1958 in der Gegend von Silberborn<br />
(Bezirk Dassei) in Niedersachsen<br />
gefunden, wo es in einen Wald gestürzt<br />
war. - Am 20. 2. 1958 explodierte<br />
über dem Ort Gescher in Westfalen<br />
ein Düsenflugzeug des gleichen<br />
Typs in niedriger Flughöhe. Die Besatzung<br />
fand den Tod, zwanzig Personen<br />
wurden durch herabfallende<br />
Trümmer und umherfliegende Glassplitter<br />
verletzt. Ein Krankenhaus<br />
mußte evakuiert werden, eine Starkstromleitung<br />
wurde erheblich beschädigt.<br />
Allein im Lande Nordrhein-Westfalen<br />
ereigneten sich ' im<br />
Laufe von zwei Jahren (1956 57)<br />
40 Flugzeugabstürze und 23 Notlandungen<br />
von Luftfahrzeugen. Vierzehnmal<br />
wurde in dieser Zeit Suchalarm<br />
ausgelöst, weil ein Luftfahrzeug<br />
seinen Bestimmungsort nicht<br />
erreicht hatte.<br />
Dabei stehen wir erst am Anfang<br />
einer Entwicklung, welche die Luftfahrt<br />
in die vorderste Reihe der Verkehrsträger<br />
bringen wird. Neben der<br />
Verkehrs- und MiIitärluftfahrt werden<br />
vor allem Geschäfts- und Sportfliegerei<br />
einen bedeutenden Aufschwung<br />
nehmen. In der Bundesrepublik<br />
Deutschland sind nach Mitteilung<br />
des Luftfahrt-Bundesamtes<br />
zur Zeit etwa 600 Privatflugzeuge<br />
zugelassen. Hinzuzurechnen sind die<br />
für den kommerziellen Luftverkehr<br />
eingesetzten und die Militärflugzeuge,<br />
ungerechnet die zahllosen Maschinen,<br />
die den Lvftraum über der Bundesrepublik<br />
im Transitverkehr durchfliegen.<br />
Es liegt auf der Hand, daß der<br />
Staat alles in seiner Macht und in<br />
seinen Kräften Liegende tun muß,<br />
um eine reibungslose Abwicklung<br />
dieser Bewegungen zu gewährleisten<br />
und die Allgemeinheit und den einzelnen<br />
vor Beeinträchtigungen durch<br />
unvorhergesehene Ereignisse zu<br />
schützen. Er hat zwar Einrichtungen<br />
geschaffen, die neueste wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse und technische<br />
Neuerungen verwerten, um die Sicherheit<br />
zu erhöhen - aber trotzdem<br />
kann hier und da durch das Versagen<br />
von Mensch und Material eine<br />
Situation eintreten, in der schnelle<br />
Hilfe' geboten ist. Um Vorsorge' für<br />
diesen Fall zu treffen, ist der<br />
Such- und Rettungsdienst für Luftfahrzeuge<br />
geschaffen worden.<br />
In der Erkenntnis, daß die Probleme,<br />
mit denen die Luftfahrt zu<br />
ringen hat, international<br />
sind, daß es im<br />
Wesen der Luftfahrt<br />
überhaupt liegt, unbeschadet<br />
der pOlitischen<br />
Struktur unserer Erde<br />
interkon tinen ta len<br />
Verkehr zu betreiben<br />
und dabei viele Länder<br />
auf einem Fluge<br />
zu berühren, ja, daß<br />
es notwendig ist, Fragen<br />
der Verkehrslenkung,<br />
der Flugsicherung,<br />
der Untersuchung<br />
von Unfällen<br />
und vieles andere<br />
durch internationale<br />
Vereinbarung zu regeln,<br />
haben die Luftfahrt<br />
betreibenden<br />
Nationen schon frühzeitig<br />
Übereinkünfte<br />
mit diesem Ziel herbeigeführt.<br />
Das zur<br />
Zeit gültige Abkommen<br />
wurde am 7. 12.<br />
1944 in Chikago getroffen.<br />
Es ist nach<br />
den Anfangsbuchstaben<br />
seines Verwaltungsorgans,<br />
der International<br />
Civil Aviation<br />
Organi:z;ation mit<br />
dem Sitz in Montreal<br />
in Kanada, bekannt<br />
und allgemein als<br />
ICAO-Abkommen be-<br />
kannt. Es besteht aus 96 Artikeln und<br />
vierzehn Anhängen (Fußnote: Eine<br />
Übersetzung ist abgedruckt bei<br />
Alex Meyer, Carl Heymanns Verlag,<br />
Internationale Luftfahrtabkommen<br />
1953), von denen uns im Zusammenhang<br />
mit diesen Erörterungen jedoch<br />
lediglich die Anhänge 12 und 13 interessieren,<br />
nämlich die über den<br />
Such- und Rettungsdienst für Luftfahrzeuge<br />
und die Flugunfalluntersuchung.<br />
Die Bundesrepublik Deutschland<br />
ist dem ICAO-Abkommen am 7. 4.<br />
1956 beigetreten (RGBI. 11 1956 vom<br />
' 10. 4. 1956). Allerdings hatte sie sich<br />
bereits mit Abschluß des ersten<br />
Deutschlandvertrages am 26. 5. 1952<br />
verpflichtet, die Bestimmungen des<br />
Abkommens einzuhalten und anzuwenden.<br />
Da durch die Proklamation NI'. 2<br />
der Besatzungsmächte vom 20. 9. 1945,<br />
Abschnitt VIII, Ziffer 30, die Herstellung,<br />
der Besitz, die Unterhaltung<br />
und der Betrieb von Luftfahrzeugen<br />
aller Art oder irgend welcher Bestandteile<br />
davon in Deutschland verboten<br />
worden war, hatte man bis zum<br />
Juli 1953 keinen Anlaß gesehen, die<br />
Luftfahrtgesetzgebung zu überholen.<br />
Zwar waren das Luftverkehrsgesetz<br />
vom 21. 8. 1936 (LuftVG), die Verordnung<br />
über Luftverkehr vom 21. 8.<br />
1936 (LuftVO) und das Luftaufsichtsgesetz<br />
vom I. 2. 1939 von der erwähnten<br />
Proklamation nicht berührt, doch<br />
entsprach manches darin nicht mehr<br />
den modernen Erfordernissen oder<br />
stand im Widerspruch zum Grundgesetz.<br />
Deshalb galt es, zuerst einmal eine<br />
Basis zu schaffen, um die in diesen<br />
Gesetzen zum Ausdruck kommenden<br />
Ermächtigungen wirksam werden zu<br />
lassen. Als am 1. Juli 1953 der Bundesrepublik<br />
die volle Verantwortung<br />
für den zivilen Luftverkehr einschließlich<br />
der Durchführung der<br />
Flugunfalluntersuchung in ihrem<br />
Gebiet zurückgegeben wurde, schlossen<br />
Bund und Länder am 8. August<br />
1953 eine "Vereinbarung über das<br />
Zusammenwirken bei der Untersuchung<br />
von Störungen - insbesondere<br />
von Unfällen - die sich bei dem<br />
Betrieb von Luftfahrzeugen ergeben".<br />
Sie enthielt die Richtlinien<br />
für die Durchführung der Flugunfalluntersuchung<br />
und des Such- und<br />
Rettungsdienstes in der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Lange Zeit bildete<br />
sie die Grundlage für die Einhaltung<br />
der Verpflichtungen gegenüber dem<br />
ICAO- Abkommen und wurde erst in<br />
jüngster Zeit abgelöst. Das Verfahren<br />
der Flugunfalluntersuchung ist<br />
durch Gesetz neu geregelt (Bundesanzeiger<br />
Nr. 48 vom 11. 3. 1958), für<br />
den Such- und Rettungsdienst sind<br />
seit dem 12. 9. 1955 die \'om Luft-<br />
2
fahrt-Bundesamt herausgegebenen<br />
vorläufigen Richtlinien verbindlich.<br />
Unter Such- und Rettungsdienst<br />
verstehen wir alle Vorkehrungen und<br />
Maßnahmen, die sich notwendig ergeben,<br />
um in Not befindliche Luftfahrzeuge<br />
zu suchen, ihre Insassen<br />
zu retten und nach Möglichkeit Post<br />
und Fracht zu bergen. Dies gilt<br />
sowohl für das Gebiet der Bundesrepublik<br />
und das durch die ICAO<br />
zugewiesene Seegebiet als auf Anforderung<br />
auch für benachbarte Landund<br />
Seegebiete. Verantwortlich für<br />
die Auslösung des Such- und<br />
Rettungsdienstes für Luftfahrzeuge<br />
(Alarmdienst) ist im allgemeinen gemäß<br />
§ 2 Abs. 2 Ziffer 6 des Gesetzes<br />
über die Bundesanstalt für Flugsicherung<br />
vom """23. 3. 1953 (RGBI. I<br />
S. 70) der Flugsicherungsdienst. Er<br />
gibt alle Nachrichten, die sich auf den<br />
Luftnotstand beziehen, über Fernschreiber<br />
bzw. Fernsprecher an die<br />
Hauptsuchstelle bzw. die Bereichssuchstellen.<br />
Hauptsuchstelle für das Gebiet der<br />
Bundesrepublik ist das Luftfahrt<br />
Bundesamt in Braunschweig, die<br />
Bundesoberbehörde für Angelegenheiten<br />
der Zivilluftfahrt, die nach<br />
§ 2 Absatz 7 des Gesetzes über das<br />
Luftfahrt-Bundesamt vom 30. 11. 1954<br />
(RGBl. I S. 354) u. a. die Aufgabe hat,<br />
beim Such- und Rettungsdienst mitzuwirken.<br />
Die Leitung der Suchaktionen liegt<br />
jedoch im allgemeinen bei den Bereichssuchstellen.<br />
Die Hauptsuchstelle<br />
übernimmt sie nur. wenn bestimmte<br />
Voraussetzungen vorliegen, zum Beispiel<br />
der Einsatz von Suchflugzeugen<br />
notwendig wird oder die Suche auf<br />
das benachbarte Ausland ausgedehnt<br />
werden muß. Die Bundesrepublik ist<br />
in acht Suchbereiche eingeteilt, del'en<br />
Grenzen sich großenteils mit denen<br />
der Länder decken.<br />
Bei der Aufstellung der Suchbereiche<br />
und der dazugehörigen Bereichssuchstellen<br />
bediente man sich<br />
bereits bestehender Einrichtungen<br />
des Such- und Rettungsdienstes. Die<br />
Polizei wurde zum Träger aller in<br />
diesem Zusammenhang anfallenden<br />
Aufgaben des Such- und Rettungsdienstes<br />
gemacht.<br />
Es wurde jedoch von Anfang an<br />
erkannt, daß die Polizei allein weder<br />
kräfte- noch ausrüstungsmäßig in<br />
der Lage sein würde, den vielfältigen<br />
Aufgaben, welche vor allem Rettungsaktionen<br />
in schwierigem Gelände<br />
an die eingesetzten Kräfte<br />
stellen, gerecht zu werden. Deshalb<br />
hat man sich bemüht, die Mithilfe<br />
verschiedener Hilfsorganisationen zu<br />
erlangen und ist dankbar, von folgenden<br />
Institutionen Zusagen erhalten<br />
zu haben: Bundesanstalt Technisches<br />
Hilfswerk, Deutsches Rotes<br />
Kreuz, Bergwacht, Wasserwacht,<br />
Deutsche Lebensrettungsgesellschaft.<br />
Die Aufgabe dieser Organisationen<br />
wird sein, ihre Alarmkräfte in den<br />
Landes-, Kreis- und Ortsverbänden<br />
für den Einsatz zur Verfügung zu<br />
halten und aus ihnen im Alarmfalle<br />
Such- und Rettungstrupps zu bilden.<br />
Aufgabe des Technischen Hilfswerks<br />
wird es sein, sowohl bei der<br />
Bergung von Insassen verunglücktel'<br />
Luftfahrzeuge wie auch anderer verletzter<br />
Personen mitzuwirken. Durch<br />
die Ausbildung im<br />
Bergungsdienst sind<br />
die Helfer befähigt,<br />
Personen auch aus<br />
schwierigen Lagen zu<br />
befreien. Weiter kann<br />
das THW an der Beseitigung<br />
der durch<br />
den Unfall eingetretenen<br />
technischen Störungen<br />
mithelfen.<br />
Vor emlger Zeit<br />
mußte ein Sportflugzeug<br />
mi t drei Insassen<br />
auf der Lippe bei<br />
Hamm notlanden. Es<br />
gelang den Insassen,<br />
die Maschine zu verlassen,<br />
bevor sie versank.<br />
Das Flugzeug<br />
wurde von der Strömung<br />
mitgerissen,<br />
gegen einen Brückenpfeiler<br />
getrieben und<br />
so unglücklich verklemmt,<br />
daß es die<br />
Fahrrinne vollkommen<br />
versperrte. Zudem<br />
war einer der<br />
Brückenpfeiler bei<br />
dem Anprall beschädigt<br />
worden.<br />
Ereignet sich ein<br />
ähnlicher Unfall in<br />
t!inem stark befahrenen<br />
Wasserweg, kann<br />
ZWEI GEBORGENE, Arzt und Pilot in der Kanzel<br />
sich für den Schiffsund<br />
Brückenverkehr eine so gefährdende<br />
Situation ergeben, die den Einsatz<br />
hörden. Gegenseitiger Austausch der<br />
Alarmpläne für den Katastrophenwendig<br />
des Technischen Hilfswerks notfall,<br />
gegenseitige Abgrenzung der<br />
werden läßt. Aber auch bei der Aufgaben und Befugnisse im Falle<br />
Behebung anderer durch einen Luftfahrzeugunfall<br />
eines Suchalarms, Austausch von<br />
verursachten Schäden<br />
wird die Hilfe des THW nicht entbehrt<br />
werden können, zumal wenn in<br />
solchen Fällen Gefahr für Leib und<br />
Listen über Nachrichtenanschlüsse,<br />
Bekanntgabe des Umfanges der technischen<br />
Ausrüstung usw. sind Vorbedingungen<br />
für ein gedeihliches Zusammenwirken.<br />
Leben von Personen und für den Bestand<br />
Hier wie überall<br />
wertvollen Gutes im Verzuge kommt es nicht zuletzt auf die Initiative<br />
ist. Sei es, daß es sich um die Instandsetzung<br />
an, welche die Beteiligten<br />
von Versorgungsleitungen<br />
entwickeln.<br />
handelt oder um die Abstützung Da. wie zu Anfang ausgeführt, in<br />
durch Einsturz bedrohter Gebäude. nächster Zeit mit einer erheblichen<br />
um Bekämpfung von Großbränden. Steigerung der Luftfahrttätigkeit<br />
Ausbesserung von Nachrichtenmitteln und dadurch zwangsläufig auch mit<br />
oder Räumen von Schienenwegen. einer stärkeren Inanspruchnahme<br />
Selbst bei der Suche nach dem vermißten<br />
Flugzeug können die Fahrrechnet<br />
werden muß, scheint es ge<br />
des Such- und Rettungsdienstes gezeuge<br />
und Nachrichtenmittel des boten, die für den Einsatz in Frage<br />
THW bereits erfolgversprechend eingesetzt<br />
werden.<br />
derungen. mit denen sie bei der<br />
kommenden Kräfte über die Anfor<br />
Voraussetzung für eine gute, nutzbringende<br />
Zusammenarbeit ist ein tungsdienstes für Luftfahrzeuge zu<br />
Durchführung des Such- und Ret<br />
guter Kontakt sowohl zwischen den rechnen haben, in geeigneter Form<br />
Landesbeauftragen des THW und den zu unterrichten. Die Bereichssuchstellen<br />
und das Luftfahrt-Bundesamt<br />
Lei tern der Bel'eichssuchstellen als<br />
auch zwischen den Kreis- und Ortsverbänden<br />
des THW und den auf mit Unterlagen und evtI. auch mit<br />
in Braunschweig werden dabei gern<br />
gleicher Ebene liegenden PoliZC'ibe-<br />
Referenten zur Verfügung stehen.<br />
HUBSCHRAUBER UND FUNKSTREIFENWAGEN kurz vor der Suchaktion<br />
3
Diplom - Psychologe<br />
Hans-Werner Bothe<br />
Gedanken über Aufgaben und Mittel der<br />
MENSCHENFüHRUNG<br />
Bei der Durchsicht von Tageszeitungen<br />
und ' Fachzeitschriften verschiedenster<br />
Art findet man oft Abhandlungen<br />
über "Menschenführung<br />
im Betrieb", "Vorgesetztenschulung",<br />
,.Mitarbeiterunterweisung" oder ähnliche.<br />
Gelegentlich sind auch sensationsheischend<br />
anmutende überschriften<br />
wie "Zwischenmenschliche<br />
Beziehungen", "Human relations"<br />
oder gar "Krise der human relations"<br />
zu lesen. Wie ist die Häufung solcher<br />
Themen zu erklären? Ist die Psychologie<br />
etwa zu einer modischen Sucht<br />
geworden, die sich mehr als notwendig<br />
mit den Eigenarten unserer Mitmenschen<br />
beschäftigt? Oder ist die<br />
heutige Zeit mit ihren vielen Entwicklungen<br />
und oft tiefgreifenden<br />
Veränderungen auf manchen Gebieten<br />
ein besonderer Anlaß, alles auch<br />
von der psychologischen Seite zu betrachten?<br />
Nun, überlegungen solcher Art<br />
führen zu einer Selbstbesinnung und<br />
zu einer nachdenklichen Betrachtung<br />
aller Faktoren, die in der Menschenführung<br />
wichtig sind. So birgt zum<br />
Beispiel die Eigenart des Dienstes im<br />
THW, der umfangreiche Aufgabenbereich,<br />
die unterschiedliche Zusammensetzung<br />
der Mitarbeiter- und<br />
Helfergruppen, insbesondere aber die<br />
grundsätzliche Freiwilligkeit des<br />
Dienstes eine Fülle psychologischer<br />
Aufgaben und Probleme in sich. Wir<br />
stoßen auf psychologische Probleme<br />
des einzelnen, der Gruppe, ja sogar<br />
auf massenpsychologische Probleme.<br />
Ist das Wissen über diese Dinge nicht<br />
schon Allgemeingut geworden, lohnt<br />
es sich überhaupt noch, darüber nachzudenken?<br />
Manches, was jedermann für ausgemacht<br />
hält, verdient oft, besonders<br />
kritisch betrachtet zu werden. Man<br />
denke nur einmal an angeblich völlig<br />
klare Begriffe zur Beschreibung<br />
einer menschlichen Eigenschaft, dann<br />
wird man erstaunt recht unterschiedliche<br />
Auslegungen feststellen. Das<br />
Voraussetzung zur Menschenführung<br />
M e n sc h e n k e n n t n i s ist, wird<br />
von keinem bestritten. Doch schon bei<br />
der Frage, was Menschenkenntnis ist,<br />
weichen die Auffassungen voneinander<br />
ab. Bereits früh in der Geschichte<br />
der Menschheit findet man<br />
Lehren von unterschiedlichen Typen,<br />
die darauf hinweisen, daß auch schon<br />
Generationen weit vor unserer Zeit<br />
Veranlassung und Bedürfnis hatten,<br />
sich mit Fragen der Menschenkenntnis<br />
zu beschäftigen. Dieses ist an sich<br />
nur allzu verständlich, wenn man<br />
überlegt, daß das tägliche Zusammenleben<br />
mit anderen Menschen<br />
zwangsläufig dazu führt, sich auch<br />
Gedanken über Menschenkenntnis zu<br />
machen.<br />
Interesse für Wünsche und Schicksale<br />
Menschenkenntnis ist eine gewisse<br />
natürliche, ursprüngliche Begabung,<br />
die bei den einzelnen Menschen<br />
unterschiedlich vorhanden ist. Man<br />
spricht im Volksmund vom schlechten<br />
Menschenkenner, aber auch vom<br />
sogenannten "geborenen" Menschenkenner.<br />
Die Grenzen der Menschenkenntnis<br />
schwanken nach unserem<br />
Einfühlungsvermögen, nach unserem<br />
Erlebnis- und Erfahrungsspielraum.<br />
Auch der "geborene" Menschenkenner<br />
kommt nicht nur intuitiv, sondern<br />
mit überlegung zu seinem Urteil. Das<br />
heißt, sein Urteil fußt auf großer<br />
Lebenserfahrung, innerer Ausgeglichenheit<br />
und natürlichem Interesse<br />
für andere Menschen, für deren<br />
Entwicklung, Nöte, Wünsche und<br />
Schicksale.<br />
Immer wieder die Mitmenschen<br />
beobachten, mit anderen vergleichen,<br />
die weitere Entwicklung verfolgen,<br />
führt zu einer Vertiefung der menschenkundlichen<br />
Kenntnisse und Erfahrungen<br />
sowie zu einer Verfeinerung<br />
der Vergleichsmaßstäbe. Die<br />
natürlichen Grenzen setzt sowieso<br />
das alltägliche Leben. Auf drei grundsätzlich<br />
falsche innere Einstellungen<br />
bei der Beurteilung fremder Menschen<br />
wird dabei hingewiesen: Der<br />
optimistische Beurteiler, der in seiner<br />
Gutherzigkeit immer zu positiv<br />
urteilt; der pessimistische, der in seinem<br />
Mißtrauen alles zu negativ<br />
betrachtet; der unsichere, der aus<br />
Vorsichtsgründen nur mit dem<br />
"Durchschnitt " operiert. Als die wichtigsten<br />
persönlichen Voraussetzungen<br />
für eine gute Menschenkenntnis sind<br />
zusammenzufassen: natürliche Anlage,<br />
ü bung, Erfahrung. Selbstbesinnung,<br />
richtige innere Einstellung,<br />
Auswertung der Erfolge und Mißerfolge.<br />
Bevor man sich mit den G run d -<br />
1 a gen und E r k e n n t n i s q u e I -<br />
I e n der Menschenkenntnis beschäftigt,<br />
ist es notwendig, sich über die<br />
Verschiedenartigkeit der Menschen<br />
im klaren zu sein. Kein Mensch<br />
gleicht dem anderen, jeder hat verschiedene<br />
Anlagen und Charaktereigenschaften,<br />
jeder macht etwas<br />
anderes aus seinen naturgegebenen<br />
Fähigkeiten, jeder steht anders zur<br />
Umwelt und zu seinen Lebensaufgaben.<br />
Auch die private und berufliche<br />
Umwelt beeinfiußt das Verhalten<br />
eines Menschen unterschiedlid1.<br />
Betrachten wir unsere Mitmenschen<br />
nur einmal nach ihrer äußeren<br />
Erscheinung; nach ihrer Entwicklung,<br />
nach ihren Anlagen und Antrieben<br />
sowie nach ihrem Verhalten und<br />
ihrer Leistung, so erkennen wir, daß<br />
es keine zwei Menschen gibt, die völlig<br />
gleich beurteilt werden können.<br />
Die bunte Mannigfalt.igkeit wird noch<br />
dadurch erhöht, daß bei verschiedenen<br />
Menschen die einzelnen Eigenschaften<br />
und Wesenszüge in verschiedener<br />
Weise miteinander verbunden<br />
sind und sich gegenseitig durchdringen.<br />
Schon daraus ergibt sich auch,<br />
daß es nicht genügt, nur einzelne<br />
Fähigkeiten, Anlagen oder Leistungen<br />
zu erfassen, sondern vielmehr<br />
den Menschen in seinen gesamten<br />
persönlichen Äußerungen, Handlungen,<br />
Anlagen, Antrieben und H emmungen<br />
zu sehen.<br />
Welche Erkenntnisquellen stehen<br />
zur Verfügung, wenn wir uns über<br />
einen anderen Menschen ein Urteil<br />
bilden müssen? Das erste, was sich<br />
einem aufdrängt, ist als der "erste<br />
Eindruck" bekannt. Dieser bezieht<br />
sich mehr auf die gemütsmäßig bedingten<br />
Seiten, weniger auf die vom<br />
Verstand beeinfiußten Seiten. Doch<br />
ist der "erste Eindruck" sehr von der<br />
Grundrichtung der eigenen Veranlagung<br />
und von der persönlichen<br />
"Antennenhaftigkeit" abhängig. Der<br />
Partner wird mehr unbewußt als<br />
Ganzes erfaßt.<br />
Weitere Erkenntnisquellen sind die<br />
Herkunft und das Elternhaus, die<br />
persönlichen Familienverhäl tnisse, die<br />
schulische Vorbildung, die berufliche<br />
Ausbildung und weitere Entwicklung,<br />
die Freizeitgestaltung, Liebhabereien,<br />
die körperliche Konstitution, besondere<br />
Lebensschicksale wie zum Beispiel<br />
Ausbombung, Vertreibung,<br />
Kriegsgefangenschaft. Eine wichtige<br />
Erken ntnis entspringt in der Regel<br />
jeder Auswertung dieser Quellen,<br />
nämlich die, daß sich im Seelenleben<br />
zwar alles entwickelt und wandelt,<br />
daß aber gewisse Anlagen, Grundzüge<br />
und Wirkungszusammenhänge<br />
in allen Lebensphasen und allen möglichen<br />
Lebenslagen eine relative Konstanz<br />
zeigen.<br />
Persönliche Aussprache<br />
Wo kann ein Vorgesetzter seine<br />
Menschenkenntnis praktisch anwenden?<br />
Zum Beispiel in der Behandlung<br />
seiner Mitarbeiter. Hingewiesen sei<br />
auf einige allgemeine Grundsätze, die<br />
zwar bekannt sind, aber doch auch<br />
oft im Alltag nicht immer die notwendige<br />
Beachtung finden: 1. Behandle<br />
den Mitarbeiter als Menschen.<br />
(Rede ihn mit seinem Namen an, sei<br />
aufgeschlossen ihm gegenüber und<br />
gebe ihm - wenn erforderlich - Gelegenheit<br />
zu einer persönlichen Aussprache.)<br />
2. Gib dem Mitarbeiter das<br />
4
Gefühl der Sicherheit (lasse ihn wissen,<br />
was gespielt wird, übertrage ihm<br />
gelegen tlich veran twortungsvollere<br />
Arbeiten und gib ihm dadurch einen<br />
Vertrauensbeweis). 3. Setze den Mitarbeiter<br />
nach seinen Fähigkeiten und<br />
Neigungen ein (lasse keine Fähigkeiten<br />
brachliegen, beschäftige LUm<br />
Beispiel einen beweglichen, vielseitigen<br />
Mitarbeiter nicht ständig mit<br />
gleichförmigen und einseitigen Arbeiten).<br />
4. Behandle die Mitarbeiter individuell<br />
(ein Mitarbeiter kann seine<br />
Eigenarten und seine persönliche<br />
Note beim Eintritt in eine Gruppe<br />
oder eine größere Gemeinschaft nicht<br />
einfach ablegen). Diesem Punkt gebührt<br />
bei einer Organisation wie dem<br />
THW - bei aller Einordnungs- und<br />
Unterordnungsnotwendigkeit - besondere<br />
Bedeutung.<br />
Befangenheit nehmen<br />
In der pr akt i s ehe n Arbeit -<br />
diese steht ja im Aufgabenbereich<br />
des THW im Vordergrund - spielt die<br />
Arbeitsunterweisung eine bedeutende<br />
Rolle. Auf die bekllnnte<br />
TWI-Methode*) sei in diesem Zusammenhang<br />
besonders hingewiesen.<br />
Diese Methode unterteilt die Arbeitsun<br />
terweisung in folgende vier Stufen:<br />
CD Vorbereitung des Mitarbeiters.<br />
Befangenheit nehmen, Interesse<br />
wecken, richtig placieren, Arbeitsvorgang<br />
klarmachen.<br />
® Vorführung durch den Vorgesetzten.<br />
Die einzelnen Phasen erläutern,<br />
zunächst bf'ibringen, was getan<br />
werden soll, dann Kernpunkte herausstellen<br />
(wie, warum). vollständig<br />
und geduldig erklären.<br />
@Ausführung durch den Mitarbeiter.<br />
Zunächst ohne Worte nachmachen<br />
lassen, Fehler sofort verbessern,<br />
dann mit Erklärung wiederholen<br />
lassen. Zwisrbenfragen stellen,<br />
bis zur Sicherheit weite.' üben lassen.<br />
@)Kontrolle und Abschluß. Arbeit<br />
selbständig durchführen lassen.<br />
Jemand benennen, der bei Schwierigkeiten<br />
hilft. Fragen stellen lassen.<br />
Arbei tsa usführung kon trollieren (Korrektur<br />
oder Anerkennung). Erklärung<br />
und Unterweisung ausklingen las~en.<br />
Bei der Erklärung darf der Vorgesetzte<br />
bei unbekannten Mitarbeitern<br />
nicht zu viel voraussetzen. Die Bedeutung<br />
einer guten Arbeitsunterweisung<br />
wird offenbar, wenn man<br />
bedenkt, wieviel Zeit und Arbeit ein<br />
Vorgesetzter täglich für Anweisungen,<br />
Erklärungen, Kontrollen und<br />
Mängelbeseitigungen venvendet. Erwähnt<br />
sei noch, daß häufiger Wechsel<br />
von Anordnungen oder Weisungen<br />
den Mitarbeiter unsicher macht<br />
und das Vertrauen zum Vorgesetzten<br />
untergräbt. Man gebe nur wirklich<br />
notwendige Anordnungen und hebe<br />
überholte Anordnungen auf.<br />
Auch die Erteilung von Lob und<br />
Tadel ist ein wichtiges Mittel in der<br />
Menschenführung. Eine Anerkennung<br />
oder ein gutes Wort zur rechten<br />
Zeit kann besonders bei einE'm<br />
schüchternen Mitarbeiter Wunder<br />
wirken. Bei einer Rüge empfiehlt es<br />
sich, nicht so sehr den Mitarbeiter als<br />
die Arbeit zu kritisieren. Je sach-<br />
') TWI =<br />
Training within Industry<br />
licher eine Kritik ist, um so weniger<br />
wird der Mitarbeiter verletzt.<br />
, Bisweilen läßt sich ein Tadel überhaupt<br />
vermeiden, wenn in ruhiger<br />
Form die betreffende Anordnung<br />
noch einmal wiederholt und eingehend<br />
begründet wird. Der Besitz<br />
gutt: Menschenkenntnis und guter<br />
Vorgesetzteneigenschaften schließt<br />
nicht aus, daß in einer Gruppe oder<br />
einer größeren Gemeinschaft schwierige<br />
Probleme auftreten, die zu besonderen<br />
Maßnahmen oder Entscheidungen<br />
drängen. Was ist dann zu<br />
tun? Hier ist es notwendig, sich n'cht<br />
von einer Erregung beeinflussen zu<br />
lassen, sondern:<br />
Q)den Sachverhalt zu ermitteln, dabei<br />
auch Meinungen und Gefühle<br />
der Beteiligten zu erkunden;<br />
(g)die Ursachen festzustellen. hierbei<br />
die tieferen Ursachen von dem<br />
äußeren Anlaß zu trennen;<br />
@ Geeignete Maßnahmen auszuwählen,<br />
keine voreiligen Schlüsse zu<br />
ziehen, sondern auch die gruppenpsychologische<br />
Wirkung der geplanten<br />
Maßnahme zu prüfen;<br />
@)die eigentliche Entscheidung zu<br />
fällen, wobei überlegt werden<br />
muß, ob der Vorgesetzte in eigener<br />
Zuständigkeit handeln kann oder den<br />
nächsthöheren Vorgesetzten einschalten<br />
muß. Muß überhaupt sofort gehandelt<br />
werden oder ist das Zurückstellen<br />
der Entscheidung auf einen<br />
psychologisch besseren Zeitpunkt<br />
günstiger?<br />
@den Erfolg der getroffenen Maßnahme<br />
für später auftauchende<br />
Probleme ähnlichE'r Art auszuwerten.<br />
Die Möglichkeit, solche Fälle künftig<br />
überhaupt vermeiden zu können, muß<br />
ebenfalls geprüft werden.<br />
Die Aufrechterhaltung der Dis z i-<br />
pli n spielt in einet größeren Organisation<br />
immer eine ent cheidende<br />
Rolle. In diesem Zusammenhang<br />
kommt man zwangsläufig auf die besondere<br />
Stellung und die Wirksamkeit<br />
des Vorgesetzten zu sprechen.<br />
Setzt man das fachliche Wissen und<br />
Können voraus. bleiben drei bekannte<br />
Faktoren, die den Vorgesetzten zu<br />
seinem Tun und Handeln befähigen:<br />
seine Dienstgewalt, die persönlic:_:!<br />
Autorität und das Prestige,<br />
Unparteiisch sein<br />
Gerade bei der Eigenart des Dienstes<br />
im THW - die Freiwilligkeit und<br />
alle damit verbundenen Umstände -<br />
kann sich ein Vorgesetzter nicht ohne<br />
weiteres auf seine Dienstgewalt Lerufen.<br />
Andererseits ist es eindeutig,<br />
daß es ohne Dienstgewalt keinen Vorgesetzten<br />
gibt. Diese Dienstgewalt<br />
liegt in der Befugnis, bestimmte<br />
Dinge anzuordnen, zu untersagen<br />
sowie die Leistung seiner Mitarbeiter<br />
zu kontrollieren.<br />
Die Dienstgewalt wird ihm von der<br />
jeweiligen Leitung verliehen. Bei der<br />
Ernennung kann bereits eine Fehlerquelle<br />
entstehen, wenn die Grenzen<br />
der Dienstgewalt und Verantwortlichkeit<br />
nicht klargestellt und in der jeweiligen<br />
Organisationsform entsprechend<br />
bekanntgegeben werden, Hier<br />
liegt dann oft die Hauptursache für<br />
innere Machtkämpfe, Rivalitäten und<br />
nicht zuletzt auch für Intrigen. Konsequente<br />
Haltung und Unparteilichkeit<br />
sowie richtige Distanzierung kennzeichnen<br />
den guten Vorgesetzten, der<br />
sich im allgemeinen auch nur selten<br />
auf seine Dienstgewalt beruft, wenn<br />
er genügend natürliche Autorität besitzt.<br />
Unterdrücken von Launen imponiert<br />
Damit ist bereits der zweite Faktor<br />
der Wirksamkeit eines Vorgesetzten<br />
angesprochen. Daß Autorität nicht<br />
unbedingt mit dem Intellekt oder<br />
dell) Können etwas zu tun hat, ist bekannt;<br />
denn es gibt hochqualifizierte<br />
Fachleute, die keine oder nur wenig<br />
Autorität ausstrahlen. Aber was ist<br />
nun Autorität? Es wird zwischen<br />
natürlicher l'nd anerzogener Autorität<br />
unterschieden. Die natürliche<br />
Autorität ist durch eine besondere<br />
Festigkeit des Charakters und große<br />
menschliche Kontaktfähigkeit gekennzeichnet.<br />
Diese Eigenscha ften<br />
verringern sich im "geborenen" Vorgesetzten.<br />
Ein für die Praxis ausreichendes<br />
Maß von Autorität kann<br />
allerdings auch aus weniger hervorstechenden<br />
Eigenschaften heraus<br />
erworben werden. Durch Selbsteniehung,<br />
durch Unterdrückung impulsiver<br />
Regungen, Launen und Stimmungen<br />
gewinnt das Verhalten eines<br />
Menschen jene einheitliche Linie. die<br />
der Umwelt als Festigkeit imponiert.<br />
Kommt jetzt noch das Streben nach<br />
ausgleichender Gerechtigkeit hinzu,<br />
ist eine durchaus brauchbare Autorität<br />
erzielt. Die anerzogene Autorität<br />
ist nicht unwichtig, wenn man bedenkt,<br />
daß nur wenige Menschen<br />
echte, angeborene Autorität besitzen.<br />
Auch das vorgeschrittene Lebensalter<br />
kann eine bestimmte Autorität ausstrahlen;<br />
der Altersabstand zu jüngeren<br />
Untergebenen und eine gewisse<br />
Würde der Person spielen hier eine<br />
Rolle,<br />
Der dritte Faktor in dieser Reihe<br />
ist das Prestige. Es sind - damit<br />
Mißverständnisse vermieden werden<br />
- jene Äußerlichkeiten gemeint,<br />
die sachlich vertretbar, aber zugleich<br />
notwendig sind, um die Stellung eines<br />
Vorgesetzten oder besonders Beauftragten<br />
zu unterstreichen. Man denke<br />
nur einmal an bestimmte Kennzeichnungen<br />
der Kleidung oder Uniform<br />
im allgemeinen Verkehrsleben, zum<br />
Beispiel an das weiße Koppelzeug<br />
und die weiß-.!n Mützen oder Helme<br />
der Verkehrspolizei, an die roten<br />
Mützen der Fahrdienstleiter bei der<br />
Bundesbahn, an die weißen Streifen<br />
am Helm der Führungskräfte der<br />
Feuerwehr usw. Solange die Hervorhebung<br />
sinnvoll bleibt, tragen diese<br />
Äußerlichkeiten wesentlich dazu bei,<br />
die Durchführung notwendiger Aufgaben<br />
für alle Beteiligten zu erleichtern.<br />
Die der Verkehrspolizei ähnliche<br />
Ausstattung der Schülerlotsen<br />
ist dafür das treffendste BeispieL<br />
Wie schon erwähnt, ist es Aufgabe<br />
des Vorgesetzten, Anordnungen und<br />
Weisungen zu erteilen. Hier gilt der<br />
Grundsatz, nur verständliche, eindeutige<br />
und psychologisch richtig dosierte<br />
Weisungen zu geben, Die Form<br />
5
der Weisung ist unterschiedlich. Wir<br />
kennen das Kommando, die Anweiwng<br />
und den AuftJ'ag.<br />
Das Kom man d 0 ist knapp<br />
formuliert, enthält keine erklärrnde<br />
Begründung, schließt die Höfl id1-<br />
keitsform aus und wird zudem \'orwiegend<br />
mit besonderer Stimmstärke<br />
gegeben. Es ist immer dann die richtige<br />
Form der Weisung, wenn eine<br />
geschlossene Gruppe zu einem einhei<br />
Wchen, zeitlich eng begl'enztl'n<br />
Tun zusammengefaßt werden soll. So<br />
ist auch das "Hau ruck" einer Arbeitsgruppe<br />
ein echtes Kommando.<br />
Im Auf t rag dagegen wird die<br />
beauftragte Person mit ihrem Namen<br />
angesprochen und der eigentliche<br />
Auftrag begründet, wobei üblicherweise<br />
der Ausführu ng ein gewisser<br />
Spielrau m bleibt.<br />
Die häufigste Form der Weisung im<br />
allgemeinen Arbeitsleben ist die A n -<br />
we i s u n g, die eine Mischung zwi <br />
schen dem Kommando und dem Auftrag<br />
darstellt. Die Anweisung schließt<br />
die Höflichkeitsform, die Anrede und<br />
einen Gesprächston nicht aus. Sie ist<br />
dann gegeben, wenn das, was gemacht<br />
werden soll, keiner näheren<br />
Erläuterung bedarf.<br />
Befinden sich in einer Organisation<br />
auch junge Menschen, ist es gut, die<br />
besondere Mentalität der Jugendlichen<br />
entsprechend zu beachten.<br />
Jugendliche sind bei allem naturgegebenen<br />
und besonders entwicklungsbedingten<br />
Freiheitstl'ieb im<br />
allgemeinen durd1aus bereit, eine<br />
strikte und konsequente Führung anzuerkennen,<br />
wenn sie gerecht erfolgt<br />
und unparteiisch bleibt. Jugendliche<br />
sind kritische Beobachter mit oft feinem<br />
Gefühl für Sein und Sd1ein.<br />
Eine ruhig und ausgeglichen gegebene<br />
Anordnung wirkt mehr als ein<br />
Pochen auf Befehlsgewalt. Zur rechten<br />
Zeit sollte auch ein aufmuntelndes<br />
oder gegebenenfalls anerkennendes<br />
Wort gefunden werden. Im Zustand<br />
der Verärgerung darf man sich<br />
nicht zu unbedachten Äußerungen<br />
hinreißen lassen. So einfach und<br />
selbsh'erständlich diese Grundsätze<br />
klingen, sollte man sich dennoch<br />
immer wieder auf sie besinnen.<br />
Ein besonderes massenpsychologisches<br />
Problem, nämlich das der Panik,<br />
verdient im Zusammenhang mit<br />
den Aufgaben des THW noch erwähnt<br />
zu werden. Amerika hat auf diesem<br />
Gebiet seine Forschungen weit vorangetrieben.<br />
In etwa 20 amerikanischen<br />
Großstädten gibt es Dienststellen für<br />
Katastrophenforschung, die zum Beispiel<br />
bei überschwemmungen, Großfeuer,<br />
Fabrikexplosionen das Verhalten<br />
der Betroffenen, der Polizei, der<br />
Feuerwehr und anderer Rettungsdienste<br />
studierten. Es wurden verschiedene<br />
praktische Hilfsmaßnahmen<br />
und psychologische Ratschläge<br />
ausgearbeitet, um bei Katastrophen<br />
eine Pan i k verhindern zu können.<br />
Als eindringliches Beispiel für die<br />
\'erheerende Wirkung einer Massenpanik<br />
gilt ein Luftangriff auf London<br />
im zweiten Weltkrieg. Während des<br />
Fliegeralarms - es flelen also noch<br />
keine Bomben - stürzte eine Mutter<br />
mit ihrem Kind auf einer steilen U<br />
Bahntreppe. Die hinter ihr drängenden.<br />
schutzsuchenden Menschen begannen<br />
zu schieben. Hunderte stürzten<br />
und wurden von der nachdrängenden<br />
Masse begraben; insgesamt<br />
kamen 170 'Personen ums Leben, ohne<br />
daß überhaupt schon eine Bombe gefallen<br />
war. Ähnliches geschah bei<br />
einem Kinobrand in Chikago.<br />
In diesem Fall wurden über 500 (!)<br />
Besucher buchstäblich zu Tode getrampelt,<br />
weil ein Notausgang nicht<br />
benutzt wurde. Die Reihe der Beispiele<br />
ließe sich fortsetzen, viele werden<br />
aus eigenen Erlebnissen während<br />
des Krieges an der Front und in der<br />
Heimat wissen, welche katastrophale<br />
Wirkung eine Panik haben kann. Es<br />
drängt sich die Frage auf, was eigentlich<br />
Panik ist. Etwa Angst? Nein,<br />
Angst ist nicht mit Panik gleichzusetzen,<br />
sondern nur eine natürliche<br />
Reaktion, die auch der Mutige kennt,<br />
aber zu kontrollieren vel'steht. Wie<br />
Mut ja überhaupt darin besteht, daß<br />
man "eine Gefahr nicht übersieht,<br />
sondern sehend überwindet". Panik<br />
dagegen ist unkontrollierte, zügellose<br />
. Angst, bei der die Vernunft einfach<br />
aussetzt und nur noch blind gehandelt<br />
wird. Ein Schock löst die Panik<br />
aus; der Selbsterhaltungstrieb des<br />
Menschen sucht einen Ausweg, selbst<br />
wenn er noch so sinnlos ist.<br />
. (Schluß folgt)<br />
D<br />
Bergleute senken den Ruhrorter Hafen<br />
ie erste Phase zu einem gewaltigen Projekt ist<br />
abgesd1lossen. Die riesige Schleuse 1 im Ruhrorter<br />
Hafen ist abgesenkt! In den letzten Jahren<br />
waren Bergleu te damit besd1äftigt, an die tausend<br />
Meter Querschläge und Stred
Das 1200 Jahre alte Osnabrück - etwa 780 hat Karl<br />
der Große diese Stadt gegründet - gab einen würdigen<br />
Rahmen für die von der Schutzgemeinschaft<br />
Deutscher Wald zusammen mit der Deutschen Bundesbahn<br />
veranstalteten Feier zum "Tag des Baumes" 1958.<br />
In seiner Festansprache knüpfte der Präsident der<br />
Schu tzgemeinschaft Deutscher Wald, Landtagspräsiden t<br />
Dr. Ehard, an den weltumspannenden Gedanken der UNO<br />
an, daß die in vielen Ländern der Erde stattfindenden<br />
Baumfeiern zu einer Stunde der Besinnung auf die<br />
Würde des Menschen und auf das gemeinsame Anliegen,<br />
die kulturellen Werte weiterzuentwickeln, ausreifen<br />
möchten. Die über die Zonengrenzen hinweg und trotz<br />
verschiedener Grundsatzauffassungen empfundene Liebe<br />
zum Baum sei ein Trost, daß aus vielen solchen Einstellungen<br />
doch wieder Gemeinsamkeiten erwachsen, die<br />
allen Menschen dienlich wären. Aus der in einem Mischwald<br />
bei aller Verschiedenheit nach Art und Charakter<br />
der Baum- und Strauchgewächse sich entwickelten Harmonie<br />
des Waldes mögen wir erkennen, daß alle Lebewesen<br />
ihren Platz und ihre Aufgabe in dem organischen<br />
Ablauf des großen Naturgeschehens haben und auch der<br />
Mensch nicht außerhalb der Gesetze des Kosmos steht.<br />
Sieht man den Wald wieder als die höchstentwickelte<br />
Vegetationsstufe und die Endphase der Bodenbewachsung<br />
an, dann ist er nicht nur Holzlieferant und nicht nur<br />
Spender der Wohlfahrtswirkungen, dann ist er Kraftquell,<br />
Lebensspender und Impuls für jeden einzelnen<br />
und damit für das ganze Volk. Es sind Lebewesen, die<br />
im Walde wohnen, wachsen, gedeihen, fruchten - und<br />
sterben, wie auch der Mensch ein Lebewesen ist. Wenn<br />
wir uns selbst ebenso wie den Waldbaum und -strauch<br />
als Geschöpf desselben Schöpfers sehen und erkennen,<br />
wird und muß die Achtung auch vor anderen Lebewesen,<br />
nicht zuletzt vor der Gattung Mensch, wieder größer<br />
werden. Die SchutzgemeinschaIt Deutscher Wald will<br />
durch die Betonung der Bedeutung des heimatlichen<br />
Waldes und der heimatlichen Flur den Blick über die<br />
Diplom.Volkswlrt Ka rl Schulze Henne:<br />
Wald und Mensch<br />
unmittelbare und gegenwärtige Umgebung hinaus gelenkt<br />
wissen in eine Verantwortung für eine räumliche<br />
und politische Weite. Der Wald ist weder ein Ding für<br />
schnellebiges Hasten noch für spekulatives Trachten. Der<br />
Wald verlangt Fürsorge für Umgebung und Weite in<br />
Gegenwart und Zukunft für die heute Lebenden und die<br />
nach ihnen Kommenden. Ehrfurcht und Stille sollen uns<br />
erfüllen, wenn wir in den Wald eintreten, dessen mannigfaltige<br />
Wertschätzung wir hier sinnfällig durch die<br />
Baumpflanzung begehen.<br />
Diesen gemeinsamen Willen, daß der Wald- und Baumge.danke<br />
helfen möchte, die inneren Lebenswerte zu<br />
festigen und den Blick über alles Trennende hinweg zu<br />
weiten, ließ der Präsident Dr. Ehard ausklingen in den<br />
Worten Oppenbergs über den Baum:<br />
"Tief dem Erdenschoß entstiegen,<br />
hart und zäh in deinem Mark<br />
stehst du, ob dich Stürme biegen,<br />
fest im Grund und wurzelstark.<br />
Mit geheimnisvollem Drängen<br />
raunst du deines Lebens Lied,<br />
das in zaubrischen Gesängen<br />
tief durch unser Leben zieht."<br />
Auf der am Nachmittag aus Anlaß des 10jährigen Bestehens<br />
des Landesverbandes Niedersachsen der SDW<br />
durchgeführten Kundgebung umriß der Vizepräsident<br />
der SDW und der 1. Vorsitzende des LV Niedersachsen,<br />
Landesinnenminister Hinrich-Wilhelm Kopf, noch einmal<br />
die verzweifelte Situation des deutschen Waldes nach<br />
,<br />
(v . 1. n . r.) Hinrich - Wo Kopf, Innenminister des Landes Niedersachsen,<br />
Vizepräsident der SDW; Dipl.-Ing. Geitmann,<br />
Präsident der Deutschen Bundesbahn; Ministerpräsident<br />
a. D. Ehard, Präsident der Schutzgemeinscha ft Deutscher Wald<br />
Anläßlich des zehnjähr igen Bestehens des Landesverbandes<br />
Niedersachsen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald<br />
pflanzte deren Präsident, der Präsident des Bayerischen<br />
L andtags, Eha rd, als sinnbildliche Handlung einen Baum<br />
7
dem zweiten Weltkrieg. 1948 ergab die Bilanz infolge<br />
Raubbaues ein Fehl von 300 Millionen fm Holz, eine<br />
Menge so groß wie das 18 1 'efache eines normalen Jahreseinschlages.<br />
Um den fortschreitenden Schäden solcher Wald verwüstung<br />
zu wehren, stellte sich der LV Niedersachsen<br />
zwei Hauptaufgaben:<br />
aus klimatischen, wasserwirtschaftlichen, landeskulturellen<br />
und rohstofflichen Gründen den Wald<br />
zu erhalten;<br />
den Gedanken der Walderhaltung im Bewußtsein<br />
des Volkes fest zu verankern.<br />
Der Wald geht uns alle an, er spricht zu uns, er hat<br />
allen auch im Zeitalter von Stahl, Beton, Glas und Kunststoffen<br />
etwas zu sagen. Wie eine Brücke verbindet das<br />
Holz die einzelnen Entwicklungsstufen des Menschengeschlechts;<br />
von der Zeit der primitivsten Daseinsformen<br />
bis in die Gegenwart hinein ist er den Menschen ein<br />
unentbehrlicher Helfer geblieben. Schon in grauer Vorzeit<br />
war der Baum das Symbol des Lebens, wie es der<br />
Weihnachtsbaum noch heute ist. Das kulturelle Leben ist<br />
durch den Wald tief befruchtet, Form und Gehalt der bildenden<br />
und darstellenden Künste, von Sage und Mystik<br />
sind von ihm mitgeprägt worden.<br />
Neben dem wirtschaftlichen Nutzen des Waldes. neben<br />
dem Wert als Regenerationsstätte unserer von der Technik<br />
über Gebühr beanspruchten Kräfte steht die soziale<br />
und ethische Bedeutung des Waldes für das menschliche<br />
Leben. Solche waldverbundene Gesinnung wieder zu<br />
wecken, gelang der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald<br />
vor allem in den Herzen der Jugend. Von ihrer tätigen<br />
Hilfe beim Wiederaufbau und der Pflege des deutschen<br />
Waldes zeugen u. a. die vielen hundert von ihr angelegten<br />
Schulwälder. Die Jugend immer mehr mit dem Weben<br />
und Wirken des Waldes vertraut zu machen, ist ein besonderes<br />
von Herzen kommendes Anliegen des Innenministers<br />
Kopf. So forderte er alle Freunde des Waldes<br />
auf, bei dem bisher Erreichten nicht stehenzubleiben,<br />
sondern die Beziehungen zwischen Wald und Mensch<br />
immer enger zu knüpfen. "Denn", so sagte er, "der Wald<br />
war vor dem Menschen da, er kann ohne den Menschen<br />
leben, der Mensch aber nicht ohne den Wald."<br />
Mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald verbindet<br />
das Technische Hilfswerk ein freundschaftliches Verhältnis.<br />
Die Helfer des THW stehen den Bestrebungen der<br />
Schutzgemeinschaft sehr aufgeschlossen gegenüber. Sie,<br />
zu deren Aufgabe es gehört, Wald, Moor und Heide vor<br />
den Gefahren des Feuers zu schützen, haben volles Verständnis<br />
dafür, daß ein so wertvolles Volksgut nur erhalten<br />
werden kann, wenn sich ihm die gesamte Bevölkerung<br />
verbunden fühlt.<br />
Polizei-Rat a. D. Adolf Koevenig:<br />
Erkundungs- und Meldedienst<br />
im zivilen Luftschutz<br />
Ungew ißheit über die Luftschutzlage ist nach einem<br />
Luftangriff die Regel. Ein zuverlässig 'und schnell arbeitender<br />
Erkundungs- und Meldedienst ist daher die Vora<br />
ussetzung für die richtige Beurteilung der Schadenslage,<br />
die taktischen Entschlüsse und die Befehlsgebung. Dazu<br />
ist es notwendig, Erkundungsorgane, Meldestellen und<br />
Meldeweg festzulegen und das Personal mit seinen<br />
schnell zu ergreifenden Aufgaben ver tra ut zu machen.<br />
Der Erkundungs- und Meldedienst<br />
wird im allgemeinen durch: Luftschutz-Beobach<br />
tungsstellen, Lufterkundung,<br />
Luftschu tzerkundungsstreifen,<br />
Führer und Unterführer eingesetzter<br />
Luftschutzkräfte wahrgenommen.<br />
Luftschutz- Beobachtungsstellen<br />
sind das notwendige Auge der<br />
Luftschutzleitung vor. während und<br />
nach einem Luftangriff. Sie sollen<br />
durch ihre Beobachtungen den Luftschutzort<br />
(-gebiet) und den Luftraum<br />
unter Kontrolle halten.<br />
In Ländern, wo bereits ein Konferenzfernsprechnetz<br />
besteht, an das<br />
wichtige Luftschutzorte, Kreisverwaltungen,<br />
Bezirksregierungen und die<br />
Landesregierung angeschlossen sind,<br />
kann die überörtliche Luftschutzführung<br />
unter Umständen auch auf<br />
Grund der Meldungen der Beobachtungsstellen<br />
an die örtlich~ Luftschutzleitung<br />
über er folgte Angriffe<br />
und ihre Auswirkungen frühzeitig<br />
unterrichtet werden. Ein unmittelbarer<br />
Anschluß von Beobachtungsstellen<br />
an dieses Fernsprechnetz wird<br />
jedoch aus Gründen der Überlastung<br />
nur in Ausnahmefällen möglich sein.<br />
Als Beobachtungsstellen sind geeignete<br />
und gute Sicht bietende Objekte<br />
zu bestimmen. Ih re Lage m uß<br />
so ausgewählt sein, daß möglichst<br />
der ganze Luftschutzort (- gebiet) unter<br />
Beobachtung steh t, wobei sich das<br />
Blickfeld der Beobachter überschneiden<br />
soll. Daher ist eine übersichtliche<br />
Einteilung des Luftschutzortes (- gebietes)<br />
in leicht erkennbare Beobachtungssektoren<br />
notwendig.<br />
Beobachtungsstellen sind durch gut<br />
geschützte fernmeldetechnische Anlagen<br />
mit der örtlichen Luftschutzleitung<br />
zu verbinden. Nachrichtenübermittlung<br />
durch Melder muß<br />
außerdem sichergestellt sein.<br />
Die Lufterkundung (fliegende Beobachter)<br />
hat den Vorzug, daß es unter<br />
Ausnützung der hervorragenden Eigenschaften<br />
des Hubschraubers oder<br />
auch eines langsam fliegenden Flugzeuges<br />
möglich ist, d ie Schadensentwicklung<br />
auch in solchen Gebieten<br />
fortlaufend zu beobachten, die wegen<br />
Geländebedeckung durch ortsfeste<br />
Beobachtungsstellen nicht eingesehen<br />
oder wegen Hindernissen nicht betreten<br />
werden können.<br />
Das Ergebnis der Erkundung durch<br />
Beobachtungsstellen und fliegende<br />
Beobachter hängt allerdings weitgehend<br />
von den Sichtverhältnissen ab.<br />
Es muß daher von vornherein berücksichtigt<br />
werden, daß diese Erkundungsmittel<br />
vielleicht gerade in<br />
den entscheidenden ersten Stunden<br />
zeitweise ausfallen, so daß die Luftschutzleitung<br />
dadurch blind wird.<br />
Die Luftschutzet'kundungsstreifen,<br />
die zweckmäßigerweise zu motorisieren<br />
sind, haben die Aufgabe, Art<br />
und Umfang der eintretenden Schäden<br />
festzustellen. Sie müssen sich dabei<br />
auf das Wesentliche beschränken<br />
und Schwerpunkte rechtzeitig erkennen.<br />
Schäden, die den sofortigen<br />
Einsatz von Kräften erfordern, müssen<br />
umgehend den für einen Einsatz<br />
der Kräfte zuständigen Stellen gemeldet<br />
werden. Der Einsatz der Erkundungsstreifen<br />
hat planmäßig zu<br />
erfolgen, damit Überschneidungen<br />
vermieden werden. Unter voller Ausnutzung<br />
der zur Verfügung stehenden<br />
Kräfte muß so schnell wie möglich<br />
ein vollständiges Bild der Schadenslage<br />
gewonnen werden. Die Anzahl<br />
der Erkundungsstreifen und<br />
ihre Stärke richten sich nach Ausdehnung<br />
und Art der Schadensgebiete.<br />
Die ihnen erteilten Au fträge müssen<br />
scharf umrissen sein und die<br />
Punkte, auf deren Feststellung es besonders<br />
ankommt, unmißverständlich<br />
und in der Reihenfolge ihrer Dringlichkeit<br />
enthalten.<br />
8
Eine besondere Art der Erkundungsstreifen<br />
ist u. a. der Bergungsschnelltrupp.<br />
Durch seine Ausstattung<br />
mit einem schnellen und geli:indegängigen<br />
Kraftfahrzeug sowie<br />
einem Fu. G. 7 ist er auch besonders<br />
geeignet, schwierige Erkundungen<br />
durchzuführen. die Luftschutzleilung<br />
schnell und laufend über die Schadenslage<br />
zu unterrichten und von ihr<br />
Erkundungsaufträge entgegenzunehmen.<br />
Jede Führungskraft im Luftschutz<br />
ist zugleich Erlmndungsorgan der<br />
Luftschutzleitung. Sie muß sich im<br />
Rahmen ihrer Aufgaben uno ihres<br />
Auftrages zur dauernden Klärung<br />
der Lage in ihrem Einsatzbereich<br />
verpflichtet fühlen. Diese vier Arten<br />
der Erkundung müssen sich gegenseitig<br />
ergänzen. Mängel der einen<br />
Art müssen durch den Einsatz anderer<br />
Mittel ausgeglichen werden.<br />
Das beste Erkundungsergebnis ist<br />
wertlos, wenn es zu spät eintrifft.<br />
Neben zutreffenden muß mit unvollkommenen<br />
und unwichtigen Meldungen<br />
gerechnet werden. Diese<br />
Mängel können sich aus den Umständen<br />
oder aus der Person des<br />
Meldenden ergeben. Es wird Erkundungsorgane<br />
geben, die dazu neigen,<br />
eine Lage günstig zu beurteilen. und<br />
andere, die sie grundsätzlich zu<br />
schwarz sehen. Der Versuch. Meldungen<br />
nach der persönlichen Eigenart<br />
des Absenders zu bewerten. känn<br />
aber zur Folge haben, daß solche<br />
Meldungen gerade dann in ihrer<br />
Tragweite nicht erkannt werden.<br />
wenn sie wirklich einmal der Lage<br />
entspred1en. Wichtige Meldungen<br />
müssen daher unter Umständen<br />
nachgeprüft werden. Zunächst unwichtig<br />
erscheinende Meldungen<br />
können im Zusammenhang mit anderen<br />
Bedeutung erlangen. Es kann<br />
oftmals wertvoll sein, zu erfahren.<br />
wo Schäden nicht eingetreten sind.<br />
Während eines Luftangriffs und<br />
der Dauer der Schadensbekämpfung<br />
sollten durch eingesetzte Kräfte des<br />
Luftschutzhilfsdienstes (also auch des<br />
BuI-Dienstes) und der Luftschutzselbsthilfe,<br />
nur solche Schäden und<br />
Gefahren gemeldet werden, die mit<br />
eigenen Kräften nicht beseitigt werden<br />
können oder deren Kenntnis für<br />
die Luftschutzleitung von Bedeutung<br />
ist.<br />
In großen Luftschutzorten (-gebieten)<br />
wird eine Meldeorganisation<br />
aufzubauen sein, die mindestens den<br />
Teil des Luftschutzortes (-gebietes)<br />
mit Meldestellen überdeckt, in dem<br />
sich Bevölkerungsteile befinden.<br />
Innerhalb der Meldenetzes sind<br />
Meldeköpfe einzurichten, die Meldungen<br />
der Meldestellen sammeln,<br />
sichten und an den Luftschutzabschnitt<br />
weiterleiten. Erforclerlichenfalls<br />
sind in Richtung des voraussichtlich<br />
stärksten Melde'/erkehrs<br />
Hauptmeldeköpfe vorzuschieben. Die<br />
Durchgabe der Meldungen hat über<br />
besondere Fernmeldeverbindungen<br />
(Meldenetz) zu erfolgen. Besonders<br />
wichtige Meldeverbindungen sind<br />
durch Funk zu überlagern. Meldestellen<br />
und Meldeköpfe werden<br />
zweckmäßig numeriert. Ihre Unterbringung<br />
muß in Schutzbauten erfolgen.<br />
Zum Inhalt einer Meldung ist ZlI<br />
sagen, daß sie klar, kurz, zuverlässig<br />
und bestimmt sein muß. Sie dal f<br />
keine Übertreibungen und Färbungen<br />
enthalten und soll eindeutig lum<br />
Ausdruck bringen. ob es sich um tatsächliche<br />
Feststellungen oder Vermutungen,<br />
um eigene oder fremde<br />
Feststellungen handelt. Die Quellen,<br />
aus denen fremde Feststellungen<br />
stammen. sind anzugeben. Vermutungen<br />
sind zu begründen, Gerüchte als<br />
solche zu bezeichnen. Meldungen sollen<br />
unter Verzicht auf alles Unwesentliche<br />
in kurzen Worten ein<br />
einfaches aber klares Bild über die<br />
Lage geben. Auf die Zahl der Meldungen<br />
kommt es nicht an, sondern<br />
auf ihren Inhalt und ihre Zuverlässigkeit.<br />
Nach der Art ist zwischen mündlichen<br />
und schriftlichen Meldungen<br />
zu unterscheiden. Mündliche Meldungen<br />
können durch Draht, Funk oder<br />
Melder erfolgen. Bei Meldungen<br />
durd1 Draht oder Funk erfolgt die<br />
Durchgabe rasch und sicher. Ohne<br />
wesentlichen Zeitverlust können<br />
Rückfragen erfolgen. Die Übermittlung<br />
mündlicher Meldungen durch<br />
Melder führt gegenüber schriftlichen<br />
Meldungen zu einer Besd11eunigung<br />
des Meldevorganges. Sie stellt aber<br />
an die' Person des Melders besondere<br />
Anforderungen. Meldungen, die durch<br />
Melder überbracht werden müssen,<br />
sollten im allgemeinen schriftlich abgefaßt<br />
werden.<br />
Jede Meldung, ob mündlich oder<br />
schriftlich erstattet. muß enthalten:<br />
Absendende Stelle. Abgangsort, Abgangszeit,<br />
Empfänger, Sachverhalt,<br />
Unterschrift. Die knappe aber verständliche<br />
Beschreibung des Sachvel'<br />
haltes soll grundsätzlich Antwol't auf<br />
die Fragen wann, wo, was, wie geben.<br />
Auch für einen sinnvollen Einsatz<br />
des BuI.-Dienstes sind einwandfreie<br />
Erkundungsergebnisse Voraussetzung.<br />
Alle Führer und Unterführer<br />
müssen daher nicht nur eine Schadenslage<br />
richtig erkennen und beurteilen<br />
können, sondern auch in der<br />
Lage sein, den festgestellten Sachverhalt<br />
klar, kurz und zutreffend zu<br />
melden. Besonders hohe Anforderungen<br />
dürften an die Führer der Bergungsschnelltrupps<br />
zu stellen sein, da<br />
sie neben der Erkundung in der<br />
Hauptsache Bergungsschnellhilfe zu<br />
leisten haben. Die Erfüllung zweier<br />
verschiedener Aufgaben verlangt von<br />
ihnen einen klaren Blick für die Erfordernisse<br />
der jeweiligen Lage und<br />
Entschlußfreudigkeit. Es wird unsere<br />
Aufgabe sein müssen, der Ausbildung<br />
im Erkundungs- und Meldedienst besondere<br />
Beachtung zu schenken. Es<br />
sollte daher auch möglichst ,iede<br />
Übung aus dem Gebiet des allgemeinen<br />
Katastrophensd1Utzes mit dem<br />
Erkunden und Melden beginnen.<br />
Rechenaufgaben<br />
1. In einer Gußdruck-Wasserleitung von 300 mm ([, ist ein<br />
K-Stück (Krümmer) von 30 C horizontal eingebaut. Der<br />
Nenndruck der Leitung beträgt 6 kg cm' .<br />
Welche Schubkraft (Resultante) tritt an dem Formstück<br />
auf. wenn der Prüfdruck von 1.5 ND berücksichtigt<br />
werden muß?<br />
Formel = Querschnitt in cm' x Druck x 0.5 (Index für 30 )<br />
2. Wie groß muß der Betonklotz zur Absicherung des K<br />
Stückes gegen die Grabenwand sein. wenn die an dpr<br />
An unsere Postbezieher<br />
Sollten Sie einmal Grund Zll der Klage haben. daß Ihnen<br />
die Monatszeitschrift des THW, "DAS TECHNiSCHE HILFS<br />
WERK", ver s p ä te t geliefert wird. dann wenden Sie<br />
sich bitte z LI n ä c h s t an Ihren zuständigen Briefträger.<br />
EI'st wenn diese Reklam3tion keinen Erfolg hat. bitten wir<br />
Sie um eine Benachrichtigung an den Verlag.<br />
Grabenwand anliegende Fläche die gleiche Zahl in cm'<br />
als die errechneten kg der Schubkraft aufweisen muß?<br />
Die Grabenwand läßt eine Pressung von 1 kg cm' zu.<br />
3. Das X-Stück elOer Gußdruck-Wasserleitung von 500 mrn .1)<br />
muß zur Zwischenprüfung auf 9 kg cm~ abgesteift werden.<br />
Wieviel Tunnen Druck liegen auf dem X-Stück?<br />
lösungen<br />
.:1'1 OOg'Z99 LI - 6 x l>n; x c;z x c;z = }!;)n~Q x Ö '1;<br />
'nz ua:luns9 x oe;<br />
alPl1l .. apua:la!lue pue.Muaqe.1D .1ap ue ala<br />
",<br />
·W;) 1>9 = 6L;'f = sazlOI)] sap
Errichtung eines Sprengstofflagers<br />
In Hamburg entstanden Schwierigkeiten<br />
für eine ordnungsgemäße<br />
Lagerung von Sprengstoffen, weil<br />
das bisherige Lagergelände plötzlich<br />
für andere Zwecke benötigt wurde.<br />
Zur Lösung dieses Problems schlossen<br />
sich die interessierten Sprengfirmen<br />
in Hamburg und das THW<br />
auf Vorschlag des Gewerbeaufsichtsamtes<br />
Hamburg zu einer Lagergemeinschaft<br />
zusammen mit dem<br />
Ziel, ein gemeinsames Sprengstofflager<br />
neu zu errichten. In Zusammenarbeit<br />
mit den zuständigen Behörden<br />
wurde bald ein geeignetes Gelände<br />
gefunden und das THW Hamburg<br />
mit dem Bau eines neuen Sprengstofflagers<br />
betraut. Die Kosten dafür<br />
übernahmen private Sprengfirmen.<br />
Im Auftrage des Landesbeauftragten<br />
für Hamburg führte der OV Il/2<br />
Hamburg-Altona mit seinen Helfern<br />
im Rahmen des Ausbildungsdienstes<br />
alle Arbeiten durch, vom Entwurf<br />
über die Einreichung der Bauzeichnung<br />
bis zur Fertigstellung der Anlage<br />
einschließlich aller Einrichtungsarbeiten.<br />
An 16 Wochenendeinsätzen wurden<br />
'dafür etwa 1770 freiwillige Helferstunden<br />
geleistet. Als Gegenleistung<br />
für den freiwilligen Arbeitseinsatz<br />
erhielt das THW Hamburg eine<br />
Sprengstoffkammer zur ständigen<br />
Anbringen der Schalungen der Tra ufe F ertig eingeschaIt zum Einschütten<br />
Vollende t ! -<br />
Nur d ie Türen müssen noch eingehä ngt werden<br />
kostenlosen Benutzung für eigene<br />
Zwecke.<br />
Das erstellte Lagergebäude ist 7,10<br />
Meter lang, 3,70 Meter breit und 2,20<br />
Meter hoch. Die Wandstärke beträgt<br />
0,25 Meter.<br />
Ausgeführt wurde das Lagergebäude<br />
in Beton. Zum Schütten wurde<br />
Transportbeton genommen - Güte<br />
B 160, Körnung 0 - 30 mm und für<br />
das Dach 0 - 15 mm.<br />
Das Lagergebäude ist unterteilt in<br />
acht verschließbare Kammern und<br />
einen Vorraum mit einem verschließbaren<br />
Schrank, in dem die Zündmittel<br />
gelagert werden. In die Umfassungswände<br />
sind ausreichend Lüftungskanäle<br />
eingebaut, während die<br />
gemauerten Kammerwände oben und<br />
unten durchbrochen sind. Damit ist<br />
eine ausreichende Lüftung für das<br />
Gebäude gegeben.<br />
Am Eingang zum Lager befinden<br />
sich zwei nach außen aufschlagende<br />
Türen, die nacL den Bestimmungen<br />
der PVO hergestellt und mit je zwei<br />
verschiedenen Sicherheitsschlössern<br />
versehen sind. Auf der Außenseite<br />
der Innentür ist das vorgeschriebene<br />
Warnschild angebracht. Zur Beleuchtung<br />
dienen fünf explosionssichere<br />
Lampen, während der Schalter hierfür<br />
aus Sicherheitsgründen mit einer<br />
Kontrollampe außen angebracht ist.<br />
Zwischen dem Vorraum und den<br />
Lagerräumen befindet sich eine feuerhemmende<br />
Tür.<br />
Das Lagergebäude ist mit einem<br />
zwei Meter hohen Maschendrahtzaun<br />
umgeben, der gegen übersteigen Unbefugter<br />
mit mehreren Lagen Stacheldraht<br />
überspannt ist. Die ganze<br />
Anlage ist mit einer umfangreichen<br />
Blitzschutzanlage versehen, die das<br />
Gebäude innen und außen, den Zaun<br />
und die in der Nähe stehenden Bäume<br />
einschließt.<br />
Zu den Arbeitseinsätzen fanden<br />
sich die Helfer, soweit es ihr Beruf<br />
zuließ, bereits am Sonnabendvormittag<br />
ein und blieben vorwiegend<br />
bis zum Abend dort. Sonntags wurde<br />
im allgemeinen bis mittags gearbeitet.<br />
Die Arbeiten begannen am 12. Oktober<br />
1957 und waren am 15. Februar<br />
1958 beendet. Trotz erheblicher körperlicher<br />
Anstrengungen und zeitweise<br />
ausgesprochen schlechter Witterungsverhältnisse,<br />
bei Regen, Sturm,<br />
Frost und Schneetreiben, haben die<br />
Helfer unermüdlich und mit Begeisterung<br />
die Aufgabe konsequent durchgeführt.<br />
Alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen<br />
wurden beachtet,<br />
Unfälle sind nicht aufgetreten. Der<br />
Leiter der Bundesdienststelle für zivilen<br />
Bevölkerungsschutz, der Direktor<br />
des Technischen Hilfswerks und<br />
der Landesbeauftragte für Hamburg<br />
haben sich persönlich von dem Fortgang<br />
der Arbeiten und der fachgemäßen<br />
Fertigstellung überzeugt<br />
und den Helfern ihre Anerkennung<br />
ausgesprochen.<br />
Bei der Gebrauchsabnahme haben<br />
der Leiter des Gewerbeamtes Hamburg<br />
und der Leiter der höheren<br />
Baupolizeibehörde Hamburg dieses<br />
Sprengstofflager als vorbildlich und<br />
beispielhaft für Anlagen dieser Art<br />
für das gesamte Bundesgebiet bezeichnet.<br />
Im Rahmen einer Feierstunde<br />
erfolgte am 8. März 1958 die<br />
übergabe.<br />
Kurt Bufe<br />
10
Es soll im folgenden den Lesern<br />
keine mathematische Beweisführung<br />
vorgesetzt werden, sondern es sollen<br />
Grundbegriffe geklärt und Hinweise<br />
für die praktische Anwendung<br />
des Satzes gegeben werden. In<br />
erster Linie soll aber die Angst vor<br />
dem "Lehrsatz des Pythagoras" dem<br />
mathematisch nicht vorgeschulten<br />
Leser genommen werden, denn die<br />
Praxis beweist immer wieder, daß in<br />
der Tat bei vielen Menschen eine<br />
Angst vor mathematischen Sätzen<br />
besteht.<br />
Als erstes bleibt festzustellen, daß<br />
der Lehrsatz des Pythagoras gar<br />
nicht von P ythagoras selbst stammt.<br />
Der griechische Wissenschaftler und<br />
Politiker aus dem vorchristlichen<br />
6. Jahrhundert lernte diesen Satz bei<br />
den Ägyptern kennen und deutete<br />
ihn wissenschaftlich.<br />
In einem rechtwinkligen Dreieck<br />
nennt man die beiden Seiten, die den<br />
rechten Win::el einschließen, ,.Katheden"<br />
(in Zeichnung 1 die Seiten a<br />
und b) und die dem rechten Winkel<br />
gegenüberliegende Seite (Seite c) die<br />
"Hypotenuse". Der Satz des Pythagoras<br />
sagt nun:<br />
"In einem rechtwinkligen Dreieck<br />
ist die Summe der Kathedenquadrate<br />
gleich dem Hypotenusenquadrat." In<br />
Formelzeichen wird dieser Sachverhalt<br />
so ausgedrückt:<br />
a~ + b~ = c 2<br />
(Anmerkung: Soll eine Zahl mit sich<br />
selbst malgenommen werden,<br />
z. B .: 5 x 5 = 25, so schreibt man<br />
hierfür in der Mathematik 5' = 25;<br />
also a' = a x a.)<br />
Nun gibt es einfache Zahlengruppen,<br />
die sogenannten pythagoreischen<br />
Zahlen, die die Bedingung a~ + b' =<br />
c' glatt erfüllen; so d,je berühmten<br />
,.Winkelzahlen" 3, 4, 5 und ganzzahlige<br />
Vielfache davon (z. B.: 6, 8 und<br />
10 oder 30, 40 50 usw). Es- ist also<br />
60~ + 80' = 100' = (60 x 60) + (80 x<br />
80) = (100 x 100).<br />
Es kommt nun bei Instandsetzungsarbeiten<br />
häufig vor, daß ein rechter<br />
Winkel konstruiert werden muß, bei<br />
einem Abstützgerüst muß der Streichbalken<br />
mit der Treiblade einen rechten<br />
Winkel bilden, der Uferbalken<br />
einer Behelfsbrücke, so wie jede<br />
andere Unterstützung, schließt mit<br />
der Brückenlinie einen rechten Winkel<br />
ein, beim Konstruieren einer<br />
Bocklehre muß ebenfalls ein ['echter<br />
Winkel abgesteckt werden (siehe<br />
THW-Merkblatt Nr. 30305 1 III). und<br />
so fallen noch viele andere Arbeiten<br />
an, bei denen der Helfer zwei Bauteile<br />
rechtwinklig aneinanderpassen<br />
muß.<br />
Ist zum Beispiel eine Brückenlinie<br />
fest abgesteckt und soll an Punkt C<br />
ein Stapel errichtet werden, der<br />
rechtwinklig zur Brückenlinie steht,<br />
so mißt man sich auf der Brückenlinie<br />
eine Strecke von 60 cm (1. Ka-<br />
Der Lehrsatz des Pythagoras<br />
/ 90·<br />
B ------------~~c<br />
o<br />
Zeichnung 1<br />
thede) ab. Der eine Endpunkt der<br />
Strecke ist C (siehe Zeichnung 2), der<br />
andere Endpunkt ist A. Um C schlägt<br />
man mit der Meßschnur einen Kreisbogen<br />
mit dem Halbmesser 80 cm<br />
(2. Kathede) und um A einen Kreisbogen<br />
vom Halbmesser 100 cm (Hypotenuse).<br />
Der Schnittpunkt der beiden<br />
Kreisbogen ist der P unkt B des rechtwinkligen<br />
Dreiecks. Verlängert man<br />
nun noch die Strecke B- C des Dreiecks<br />
nach beiden S~iten, so ist die Lagelinie<br />
des Stapels rechtwinklig zur<br />
Brückenlinie festgelegt.<br />
Eingangs wurde erwähnt, daß<br />
Pythagoras "seinen" Lehrsatz bei den<br />
alten Ägyptern gelernt habe. Auch<br />
die Ägypter wendeten diesen Satz in<br />
der Praxis an, er bildete sogar die<br />
Grundlage der Landvermessung, die<br />
im Ägypten des Altertums eine große<br />
Rolle spielte. Jährlich tritt der Nil<br />
über seine Ufer und bedeckt das Land<br />
mit seinem sehr fruchtb~ren Nilschlamm<br />
- hier wirkt sich also eine<br />
überschwemmung einmal nicht als<br />
Katastrophe aus, sondern ist im<br />
Gegenteil sehr segensreich. Durch den<br />
Schlamm werden aber auch die Feldgrenzen<br />
jährlich aufs neue bedeckt<br />
und verwischt, so daß nach jeder<br />
überschwemmung das Land neu vermessen<br />
werden mußte. Hierzu waren<br />
vom ägyptischen Staat des Altertums<br />
Beamte die "Harpedonapten", die<br />
,.Seilsp~nner", angestellt. Sie hatten<br />
ein Seil durch Knoten in drei Längen,<br />
A<br />
~ I<br />
~ I<br />
l'<br />
I<br />
Zeichnu ng 2<br />
die sich wie pythagoreische Zahlen<br />
(3, 4, 5) verhalten, eingeteilt und<br />
beide Seilenden miteinander verbunden.<br />
Wurde nun dieses "endlose" Seil<br />
an den Knoten gespannt, so entstand<br />
stets ein rechter Winkel.<br />
Diese Arbeitsweise der Altägypter<br />
soll uns eine Anregung sein zum Herstellen<br />
eines sehr einfachen, billigen<br />
und praktischen "Meßgerätes", das<br />
sich zudem in jeder Hosentasche verstauen<br />
läßt, und erst recht in jeder<br />
Gerätekiste noch einen Platz findet:<br />
Wir teilen auf einer Schnur hintereinander<br />
60, 80 und 100 cm ab, verbinden<br />
Anfang und Ende der Schnur.<br />
und fertig ist das Meßgerät, das uns<br />
viele gute Dienste leisten kann. Will<br />
man zudem noch auf der Schnur alle<br />
10 cm durch Knoten markieren, so<br />
hat man sich außerdem noch ein Behelfsbandmaß<br />
geschaffen. Wichtig ist<br />
allerdings, daß man beim Knoten<br />
von Knotenpunkt zu Knotenpunkt<br />
vorgeht und streng darauf achtet, daß<br />
die einzelnen Abschnitte maßhaltig<br />
sind, damit beim Messen auch die<br />
notwendigen Genauigkeitsforderungen<br />
erfüllt werden. Auch ist es zweckmäßig,<br />
wenn man zum Herstellen<br />
dieses Behelfsmeßgerätes eine entspannte<br />
und drallfreie Schnur benutzt.<br />
Am besten eignet sich hierzu<br />
geklöppelte oder Kunststoffschnur<br />
(Perlonangelschnur), da nur hier die<br />
eingeteilten Längen sich nicht aufdrallen.<br />
Heinrich Schäfer<br />
PERSONALNACHRICHTEN<br />
Vom Direktor der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk wurden als<br />
Ortsbeauftragte bestellt für:<br />
Köln-Deutz: Baurat Franz Heinrich;<br />
Neunkirchen: Maschinenbamneister Fritz Werner.<br />
Auf eigenen Wunsch wUTde von seinem Amt als Ortsbeauftragter<br />
entbunden in:<br />
Trier: Dr.- Ing. Castor<br />
11
KABEL<br />
EINMALIG IST DER ANBLICK des<br />
Sees lind der verhangenen Berge, auch<br />
wenn die Technik ihr Recht fordert<br />
im Königssee<br />
FUR ALLE FÄLLE muß ein Taucher<br />
dabei sein, das K abel könnte trotz guter<br />
Vorbereitungen h ängenbleiben ___<br />
Wasser ist vertrauenswürdiger<br />
als das Wetter • Garantiert<br />
lawinensicher . 5,9 Kilometer<br />
lang, 215 Meter größte Tiefe .<br />
Eine Bühne auf :zwei Pontons -<br />
Zerreißfestigkeit von acht Tonnen<br />
- Zugkraft 1000 Kilogramm<br />
Bei der Verlegung von Kabeln für<br />
die übertragung von Nachrichten oder<br />
von elektrischer Energie wurden auch<br />
in Bayern schon wiederholt Flüsse und<br />
Seen durchquert. Im Herbst 1957 mußte<br />
nun st. Bartholomä am Königssee an<br />
das Netz der öffentlichen Stromversorgung<br />
angeschlossen werden. Die<br />
bayerische Verwaltung der staatlichen<br />
Schlösser, Gärten und Seen stellte die<br />
Verbin dung zu der übergabesteIle der<br />
Bayerischen Elektrizitäts- Werke durch<br />
ein kunststoff-isoliertes Kabel mit<br />
K unststoffmantel und mit einer Armierung<br />
aus runden Stahldrähten her. Erstmalig<br />
erfolgte die Verlegung eines<br />
solchen Kunststoffkabels in einer Wassertiefe<br />
von 215 m. Die Ufer selbst<br />
sind sehr schwer zugängig. Die ufernahen<br />
Gebiete des Sees sind im Winter<br />
durch Lawinen und Holztriften gefährdet.<br />
Die Seemitte stellte also den<br />
sichersten Verlegungsweg dar.<br />
Zwischen St. Bartholomä und dem<br />
Dorf Königssee wurde nun auf 5,9 km<br />
Länge das Kabel versenkt. Natürlich<br />
konnte zu diesem Zweck nicht etwa ein<br />
Kabeldampfer auf den Königssee gebracht<br />
werden. Man mußte improvisieren.<br />
Zwei Pontons erhielten eine Bretterbühne<br />
von 18 x 22 m, zwei Boote wurden<br />
vorgespannt, und das in Ringen<br />
verfrachtete Kabel konnte ablaufen.<br />
Von einem Waggon aus war das Kabel<br />
vorher auf das Pontonfloß aufgeschossen<br />
worden. Ein Motorboot hätte<br />
eigentlich als Zugkraft für das Floß<br />
genügt, aber es galt sich dagegen zu<br />
sichern. daß beim Ausfallen des Motors<br />
eines einzigen Bootes das ganze Floß<br />
von der Zugkraft des bereits verlegten<br />
Kabels wieder zurückgeh olt worden<br />
wäre. Bei einer Wassertiefe von 215 m<br />
hat das Kabel eine gewaltige Kraft, die<br />
es durch den Motorschub der Boote zu<br />
überwinden galt.<br />
Der Ablauf ist durch eine elektrische<br />
Bremsvorrichtung gesteuert worden.<br />
Außerdem sicherten zusätzlich mechanische<br />
Bremsen das Unternehmen. Die<br />
Zugkräfte konnten an einem Dynamometer,<br />
in dem die Führun gsrolle hing,<br />
abgelesen werden. Außerdem wurde<br />
der Ablaufwinkel kontrollier t.<br />
Die Drahtarmierung verlieh dem Kabel<br />
ein e Zerreißfestigkeit von etwa<br />
8 t. Ohne Reckung der Zu,gdrähte, also<br />
ohne jede nachteilige Einwirkung,<br />
konnte das Kabel eine Zu.gkraft von<br />
etwa 5 taufnehmen.<br />
Für die Verständigung der einzelnen<br />
Arbeitsgruppen in St. Bartholomä, Malerwinkel,<br />
Königssee. Verlegeschiff,<br />
Schleppschiff und Begleitboot hatte die<br />
Firma Telefunken Sprech funkgeräte zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
T e c h n I s c h e D a t e n : Gewicht:<br />
29 t. Spannung: 10000 Volt. Kab'elaufbau:<br />
3 X 10 qm I{upferleiter; Isolierung: Neuplasta-Isolation<br />
(PVC); Umhüllullr: mit<br />
einem gemeinsamen Mantel aus Butylkautsch<br />
uk; zwei Kupfer bän der als Berührungsschu<br />
tz; Papier-Ju te; zugfeste<br />
Runddrah tbeweh r ullg; J u te; P rojekt total<br />
100000 (Inkl. K ab el) ; K abel 70000; Kunststoffka<br />
b el für Hochspannung. G ewicht:<br />
4 Pontons 16 t ; Ger üst für Kabel 2'/, t ;<br />
Eisenpodest 9 t: Abzu geillrlchtllng 4 t:<br />
Holzbelag 4 t. Verschiedene HlIfselnrlch <br />
t ungen ca. 6 t. Gesamt· 70 t.<br />
(Text und Bilder: B a v aria)<br />
SCHL<br />
600 b i!<br />
AN D:<br />
auf df<br />
w erde<br />
Motor'<br />
12
'OTE müssen die gewaltige Zugkraft von etwa<br />
o Kilogramm des schweren Kabels überwinden<br />
IN WEITEN RINGEN liegt das Kabel<br />
auf dem Floß. Elektrische und mechanische<br />
Bremsen regeln seinen Ablauf<br />
FÄHREN ÄHNLICH ist das Transportfloß.<br />
Trotz aller Mechanik geht es<br />
nicht ohne gelegentliches Zupacken __<br />
13
Diplom-Ingenieur Rudolf Michel, Regierungsbaurat im Bundesministerium für Wohnungsbau,<br />
1. Fortsetzung und Schluß<br />
Baulicher Luftschutz<br />
Städtebauliche Untersuchungen als Voraussetzung<br />
für die Einsatzplanung des Luftschutzhilfsdienstes<br />
Hinzu tritt, daß die Tagesproduktion<br />
im allgemeinen auch dem<br />
Verbrauch gleichzusetzen ist. Eine<br />
Erweiterung des Tankraumes ist ko~tspielig<br />
und umfangreich. Außerdem<br />
sind derartige Behälter bereits gegen<br />
kleine Waffen hochempfindlich, ihr<br />
Schutz sehr aufwendig. Die Einlagerung<br />
von Gas in unterirdischen Höhlen<br />
ist zwar in Ausnahmefällen möglich,<br />
hängt jedoch von vielen örtlichen<br />
Voraussetzungen ab, die ohne ausgesprochene<br />
1;achkenntnisse nicht<br />
erkannt werden können.<br />
In die Leitungsskizze gehören alle<br />
wichtigen Angaben wie Standort,<br />
Behälter, Druckausgleichsstationen,<br />
Hauptabsperrscheiben, Leitungsquerschnitte<br />
und anderes mehr.<br />
Im Gegensatz zu den letztgenannten<br />
Versorgungsanlagen ist das Leitungsnetz<br />
für die EIt-Versorgung im allgemeinen<br />
nicht so stark empfindlich<br />
gegen Waffenwirkungen, dagegen<br />
sehr gegen Beschädigungen durch<br />
Sabotage. Die Elt-Versorgung arbeitet<br />
bereits lange auf der Grundlage<br />
der für die Fragen des Luftschutzes<br />
erstrebenswerten Verbundwirtschaft<br />
über weiteste Strecken.<br />
Schwierig ist jedoch auch hier wieder<br />
die Vorratshaltung. Denn praktisch<br />
wird noch stärker als bei den<br />
anderen Versorgungseinrich tungen<br />
die Produktion auf schnellstem Wege<br />
dem Verbraucher ohne Zwischenbevorratung<br />
zugeführt, die Anlage von<br />
Speichern ist praktisch in dem erforderlichen<br />
Umfang unmöglich. Eine<br />
indirekte kann durch Speicherung<br />
von Wasser in betriebsarmen Zeiten<br />
zum Auffangen der Spitzenbelastung<br />
erreicht werden. Die gefährdeten<br />
Punkte sind die Trafos, Schaltanlagen<br />
usw. Ihr Schutz und Ersatz muß<br />
bedacht werden.<br />
Der Verkehr spielt sich auf verschiedenen<br />
Ebenen ab. Wir haben<br />
den<br />
Schienenverkehr (Bundesbahn<br />
und Straßenbahn);<br />
Straßenverkehr;<br />
die Binnenschiffahrl;<br />
die Seeschiffahrt:<br />
den Luftverkehr.<br />
Der Schienenverkehr ist heule derartig<br />
spezialisiert, daß diese Frage<br />
praktisch nur von Fachleuten beherrscht<br />
wird. Seine Führung und<br />
Anlagen gehören jedoch in die Darstellung<br />
mit hinein. Er zerschneidet<br />
in vielen Fällen den Stadtol'ganismu<br />
in zwei oder mehrere Teile und wird<br />
oft die Grenzen taktischer Abschnitte<br />
bedingen. Wenn er auch weitgehend<br />
unabhängig vom Straßenverkehr ist,<br />
so müssen vielleicht gerade deshalb<br />
alle Punkte aufgezeichnet und untersucht<br />
werden, die seine Kreuzung<br />
mit dem Straßenverkehr und seinen<br />
Ersatz durch Anschluß an Notstraßen<br />
usw. aufzeigen. Zur Darstellung gehören<br />
Betriebsanlagen, Verkehrsbauten,<br />
Personen-, Güter- und Abstellbahnhöfe,<br />
Be- und Entladestellen.<br />
Ähnlich liegen die Verhältnisse bei<br />
den Straßenbahnen, deren Schienengebundenheit<br />
im Gegensatz zum<br />
O-Bus eine entscheidende Behinderung<br />
erfahren kann. In diesem Zusammenhang<br />
sei an die Gefährdung<br />
des Verkehrs durch bewegungsunfähige<br />
Straßenbahnwagen sowie durch<br />
herunterhängende Oberleitungen erinnert.<br />
Zur Aufnahme gehören auch<br />
hier die Versorgungs- und Betriebsanlagen<br />
sowie Fahrzeughallen, Reparaturwerkstätten,<br />
Tankstellen usw.<br />
Die Untersuchungen des Straßenverkehrs<br />
sind für die Katastrophenbekämpfung<br />
besonders wichtig, da<br />
hiervon allein die Erreichbarkeit der<br />
gefährdeten bzw. in Mitleidenschaft<br />
gezogenen Gebiete abhängig ist. Neben<br />
der Klassifizierung der Straßen<br />
(Autobahnen, Bundesstraßen, Durchgangsstraßen,<br />
Umgehungs- und städtische<br />
Straßen) muß die unmittelbare<br />
Umgebung der Straßennetze ermittelt<br />
werden. Profil, Randbebauung,<br />
Trümmerfreiheit, Steigungen, Brükken,<br />
Dämme, Einschnitte, Unterund<br />
überführungen mit Angabe der<br />
freien Durchfahrthöhe geben erst<br />
Auskunft über die Eignung der untersuchten<br />
Straße im Ernstfall. Hierbei<br />
kann sich durchaus eine weitgehende<br />
Verschiebung der Verkehrsnotwendigkeiten<br />
ergeben. Hauptstraßen<br />
ersten Grades können im Ernstfall<br />
durch Beschädigungen derart beeinträchtigt<br />
werden, daß sie für das in<br />
Untersuchung stehende Verkehrsnetz<br />
uninteressant werden.<br />
Wichtige Hinweise für die Untersuchung<br />
können die hier bereits vorhandenen<br />
Erhebungen über die Verkehrsdichte<br />
und Unfallpunkte geben,<br />
auch wenn angenommen werden<br />
muß, daß der Verkehr sich im Ernstfall<br />
wesentlich anders ab pielt.<br />
Untersuchungen bestehender Verkehrsstraßen<br />
dieser Art zeigen,<br />
daß unter der Annahme der möglichen<br />
Verschüttung ganzer Straßenzüge<br />
von einer bestimmten Breite ab<br />
weite Strecken wichtiger Straßen unbenutzbar<br />
werden.<br />
Die Anlagen der Bin nensChiffahr&<br />
können mit ihren Be- und Entladevorrichtungen<br />
für die Notversorgung<br />
und den Transport von Massengütern<br />
sehr wichtig werden. Wenn<br />
sie auch in ihrer Streckenführung<br />
weniger empfindlich sind, so müssen<br />
doch ihre Spezialanlagen sorgfältig<br />
untersucht werden. Dasselbe gilt<br />
naturgemäß auch für die Anlagen der<br />
Seeschiffahrt. Hier muß an Ausweichanlagen<br />
für das Entladen im<br />
freien Strom oder auf der Reede gedacht<br />
werden.<br />
Wo die zivile Luftfahrt mit baulichen<br />
Anlagen vorhanden ist, muß<br />
sie in ihren wesentlichen Zügen in<br />
die Untersuchung einbezogen werden.<br />
Einen besonderen Hinweis verdienen<br />
in diesem Zusammenhang einmal die<br />
langsamfliegenden Starrflügel-Flugzeuge,<br />
die auch unter provisorischen<br />
Verhältnissen bessere Start- und<br />
Landeeigenschaften aufweisen, und<br />
zum anderen die Hubschrauber, da<br />
diese im Ernstfall auch auf engstem<br />
Raum starten und landen können und<br />
damit selbstverständlich geeignet erscheinen,<br />
z. B. die Notversorgung<br />
mit Medikamenten, Blutkons 2rv~n<br />
u. a. m. schnell und zuverlässig soweit<br />
wie möglich bis ins Innere der<br />
Schadensgebiete hinein zu übernehmen.<br />
Wichtig ist hier der Anschluß<br />
an das Notverkehrsnetz.<br />
Als 1940 die deutschen Truppen in<br />
Paris einmarschierten, fanden sie<br />
Pläne für die Verwendung des Untergrundbahnnetzes<br />
als Luftschutzraum<br />
vor. Daß ein großer Teil z. B. der<br />
Berliner Bevölkerung während der<br />
Bombennächte Unterschlupf in den<br />
unterirdischen Anlagen der S- und<br />
U-Bahn suchte, i t bekannt. Allerdings<br />
glaubt man heute nicht mehr<br />
verantworten zu können, diese Anlagen<br />
als Schutzraumbauten vorzuschlagen.<br />
Sie könnten jedoch als Rettungswege<br />
aus dem Inneren der Stadt<br />
bis zur Peripherie und umgekehrt als<br />
Anmarschwege für Rettungsmannschaften<br />
von außen nach innen benutzt<br />
werden. Dann müßte allerdings<br />
daran gedacht werden, dem Gieiskörper<br />
eine Ausgestaltung zu geben,<br />
die das mühelose Laufen und Fahren<br />
im Dunkeln ermöglicht.<br />
Das Wasserstraßennetz kann für<br />
den Transport lebenswichtiger Güter<br />
sowie Verletzter sehr wichtig sein.
Seine gefährdeten Einzelpunk te, Umschlag-<br />
und Hafenanlagen, Schleusen<br />
und Gleisanlagen, provisor ische Beund<br />
Entladestellen . verdienen eine<br />
zeichnerische Festlegung.<br />
Nachrichtenverbindungen sind eine<br />
ausgesprochene Spezialfrage. Immerhin<br />
sollten über die Lage von Ämtern,<br />
das BASA- Netz u. a. m. ausreichende<br />
Unterlagen zur Verfügung stehen.<br />
In der Erkundung und Darstellung<br />
des Re t tun g s - und s 0 z i ale n<br />
Not d ie n s te s, der ärztlichen Versorgung<br />
und Evakuierungsmaßnahmen<br />
laufen alle Feststellungen dieser<br />
Art zusammen. Besondere Beachtung<br />
sollten Betreuungs- und Sammelstellen<br />
sowie ärztliche Versorgungszentren<br />
finden. Im Rahmen<br />
letzterer spielen Krankenhäuser und<br />
Rettungsstellen eine w ichtige Rolle.<br />
Neben der Darstellung ihrer Erreichbarkeit<br />
durch den Anschluß an das<br />
Notstraßennetz müssen hier auch<br />
Schulen, Hotels, J ugendherbergen,<br />
Durchgangslager, Arztpraxen usw.<br />
genau untersucht werden.<br />
Hierhin gehören a uch die Bereitstellungsräume<br />
und Anlagen für den<br />
B- und I-Dienst. Diese müssen sorgfältig<br />
festgelegt werden. Aus der<br />
möglichen optimalen Abwurfshöhe<br />
einer fü r das Zielgebiet "passenden"<br />
Bombe und dem Geländequerschnitt<br />
ergeben sich die von Schadensmittelpunkten<br />
aus im "Schatten" liegenden<br />
Geländeeinschnitte, Täler usw. und<br />
damit die Bereitstellungsräume für<br />
die BuI -Bereitschaften.<br />
Arterien aus<br />
KunststoR<br />
Bei Versuchen, abgenu tzte Arterien<br />
durch dauerhafte Kunst stoffarterien<br />
zu ersetzen, hat man es im Lauf der<br />
letzten fünfzig J ahre mit allen m öglichen<br />
Stoffen p robiert, mit Metall,<br />
Glas und Plastik, mit Teilen körpereigener<br />
Venen, m it Ar terien von Verstorben<br />
en und mit schlauchartig vernähten<br />
Nylonstreifen. H eute ist die<br />
Einpflanzung von Blutgefäßen schon<br />
ein vielangewand tel' chirurgischer<br />
Eingr iff. Als Ersatzteile benutzt m an<br />
synthetische Stoffe oder Adern Verstorben<br />
er. Es laufen bereits Tausende<br />
mit säuberlich eingenähten Arterien<br />
der einen oder anderen Art herum.<br />
Man macht solche Einpflanzungen,<br />
wenn eine Arterie verletzt, infiziert,<br />
verkalkt, verstopft oder bis zu gefährlicher<br />
Ausdünnung überdehnt ist.<br />
Eine Aderüberdehnung - ein sogenann<br />
tes Aneurysma - wird meist an<br />
der Aorta beobachtet. W ie ein Luftschlauch<br />
bei starkem Aufpumpen<br />
bläht sich die Ar terie an der schwachen<br />
Stelle zu einer Blase auf, die<br />
jeden Augenblick platzen und zu innerer<br />
Verblutung führen kann. Aderverstopfung<br />
und Aderverschluß machen<br />
sich am häufigsten in den Beinen<br />
bemerkbar, anfangs vielleicht<br />
nur durch Schmerzen beim Gehen,<br />
schließlich aber womöglich als Gangrän<br />
(Gewebebrand), das unter Umständen<br />
eine Amputation erfordert.<br />
Störungen dieser Art finden sich<br />
vorwiegend bei Männern über Fünfzig,<br />
aber auch bei Frauen. Die<br />
gefährlichere ist das Aneurysma,<br />
denn es gibt unter Umständen keinerlei<br />
Warnsignale und führt, wenn<br />
es nicht behandelt wird, nach wenigen<br />
Jahren zum Tode. Da die Medizin<br />
auf diesem Gebiet anfangs keine<br />
besonders ermutigenden Ergebnisse<br />
erzielte und die Meinung vorherrschte,<br />
Arterienverkalkung sei<br />
eine unabänderliche Alterserscheinun<br />
g, hat man dem P roblem der<br />
chronischen Kreislaufstörungen früher<br />
ziemlich fatalistisch gegcnübergestanden.<br />
Heute aber gibt es an den<br />
Hauptkanälen des Blutkreislaufs<br />
kaum noch eine Stelle, die der Gefäßchirurg<br />
nicht erreichen und repafieren<br />
könnte.<br />
Wie gesagt, sind die Opel'ationserfolge<br />
bei abgenutzten oder verstopften<br />
Arterien erst möglich geworden,<br />
nachdem sich die Anschauungen<br />
über die Arterienverkalkung,<br />
die häufigste Ursache der Kreislaufbeschwerden,<br />
grundlegend gewandelt<br />
hatten. Früher glaubte man, Arterienverhärtung<br />
sei ein den ganzen<br />
Organismus durchziehendes Grundleiden,<br />
gegen das der Chirurg machtlos<br />
sei. Demgegenüber erklären heule<br />
die Forscher: "Die Chirurgen erkennen<br />
die Arteriosklerose nunmehr in<br />
vielen Fällen als örtliche, ihrer Natur<br />
nach nur abschnittsweise auftretende<br />
Erscheinung, gegen die sehr<br />
viel getan werden kann. Die Zahl der<br />
Kranken, denen man operativ zu<br />
helfen vermag, ist ungeheuer groß."<br />
Raketen statt Gewehre<br />
Die Briten haben kürzlich ein aufsehenerregendes<br />
Programm veröffentlicht,<br />
das ihre militärische Vert<br />
eidigung modernisieren wird, ohne<br />
die Kosten ins Uferlose zu erhöhen.<br />
Dieser Umrüstungsplan, der die russische<br />
überlegenheit in Fernraketen,<br />
U -Booten und Truppenstärke<br />
weitgehend ausgleichen soll, stellt<br />
nicht nur das wirksamste Verteidigungssys(em<br />
d ar , sondern auch das<br />
billigste.<br />
Die Briten führen auf Grund ihres<br />
Plans die - wie sie es nennen -<br />
"größte je unternommene Um wälzung<br />
im Wehrwesen" durch. Um ihre<br />
Probleme - ein jedem Angriff offenes<br />
Mutterland, ständig steigende<br />
Verteidigungsausgaben, kostspielige<br />
tJberseestreitkräfte - zu lösen, ersetzen<br />
sie jetzt Truppenstärke durch<br />
Technik. Ihre Armee wird verkleinert,<br />
aus übersee zurückgezogen<br />
und zu einer in der Heimat stationierten<br />
zentralen Reserve umgebildet,<br />
die über nukleare Fernraketen<br />
und Luftbrücken verfügen wird. Sie<br />
nehmen ihre nach alter Tradition<br />
unantastbare Flotte auseinander und<br />
stellen sie neu zusammen, wobei sie<br />
das Hauptgewicht auf Raketen und<br />
Atom-U-Boote legen.<br />
Sie reduzieren ihren Bestand an<br />
Jagdflugzeugen und verstärken ihre<br />
mit Kernwaffen ausgerüsteten Bomberverbä<br />
nde, die sie gleichzeitig auf<br />
g rößere Räume verteilen. Vor allem<br />
aber werden sie die Wehrpflicht abschaffen<br />
zugunsten einer gutbesold<br />
e ten, her vorragend ausgebildeten<br />
Truppe von Berufssoldaten, die die<br />
komplizierten modernen Waffen ZU<br />
handhabe n verstehen. Das Ergebnis:<br />
eine erhebliche Z u nah meder<br />
britischen Abschreckungsschlagkra ft<br />
und eine Ab n a h m e der jährli<br />
ch e n Ausgaben.<br />
Diese brit ische Umriistung d e m onstriert<br />
den sehr vernlinrtigen Grundsatz,<br />
daß keine Demokratie, sei sie<br />
noch so reich, es sicb heute leis te n<br />
kann, Streitkräfte beizubeha lten, die<br />
vor einer Aggression nicht mehr a b<br />
schrecken, d a sie nicht schnell genug<br />
gegen einen Angreifer eingesctzt<br />
werde n können. Das amerikaniselte<br />
Verteidigungssystem ist<br />
in dieser Hinsicht mangelhaft.<br />
Washington hat versucht, a n den<br />
Waffen der Vergangenheit festzuhalten<br />
und doch daneben die Waffcn<br />
der Zukunft zu entwickeln . in<br />
denen die Russen momentan überlegen<br />
sind.<br />
Das Hauptverteidigungsproblem<br />
is t weder geheim noch geheimnisvolL<br />
Es lautet: Förderung der strategischen<br />
Waffen mit Dringlichkeitsstufe<br />
I, die vor eincm totalen Krieg<br />
abschrecken. Des weiteren sind ·nötig<br />
: taktische Streitkräfte mit Dringlichkeitsstufe<br />
2, um lokale Kriege<br />
einzudämmen, damit sie nicht zum<br />
Weltbrand werden. Außerdem können<br />
Streitkräfte wie die Taktische<br />
Luftwaffe der USA, über die ganze<br />
freie Welt verteilt und mit Atombomben<br />
ausgerüstet, schon durch ihr<br />
bloßes Vorhandensein dazu beitragen,<br />
von einem globalen Krieg abzuschrecken.<br />
Aber jede Waffe kostet Geld, und<br />
jedesmal, w enn Waffen der Dringlichkeitsstufe<br />
1 ihre Mindesterfordernisse<br />
versagt werden, rückt die<br />
Gefahr nähe r. Denn das A und 0<br />
einer wirksamen Abschreckung ist<br />
doch, daß nicht nur wir, sondern<br />
vor allem die Sowjets wissen, daß<br />
einem überfall mit absoluter Sicherheit<br />
ein Gegenschlag folgt.<br />
Berechtigter Auszug aus der Monatsschrift DAS BESTE aus READER'S DIGEST<br />
,<br />
15
Walter Haag<br />
Die Grundlagen des Atomzeitalters<br />
Ubersicht der Entwicklung der Atomforschung<br />
Das Atomzeitalter begann am 2. Dezember 1942 und am<br />
16. Juli 1945. Der eine Tag im Dezember 1942, an dem in<br />
einem Keller unter den Tribünen des Universitäts-Sportplatzes<br />
in Chicago der erste Kernreaktor der Wett in<br />
Bet1·ieb gesetzt wurde und eine kontrollierte Kettenreaktion<br />
gelang, leitete die friedliche Verwendung der Atomenergie<br />
ein; der andere Tag im Juli 1945, an dem in einer<br />
Wüste in Neu-Mexiko erstmals eine Atombombe detonierte,<br />
machte das Atom zur politischen und 7nHitärische1l<br />
Macht und schuf mit dem Mißbrauch der Atomenergie<br />
eine gefährliche Bedrohung für die ganze Menschheit.<br />
Unser Anfsatz bringt eine interessante Darstellung der<br />
wichtigsten Daten in der Geschichte der unsere Zeit, vor<br />
allem den technischen Fortschritt, prägenden Wissenschaft.<br />
In einem halben Jahrhundert wissenschaftlicher<br />
Forschung wurden<br />
die entscheidenden Grundlagen dieses<br />
neuen Zeitalters geschaffen. Diese<br />
übersicht über den Ablauf der Atomforschung,<br />
über die bedeutendsten<br />
an ihr beteiligten Forscher und ihre<br />
Leistungen, dokumentiert den internationalen<br />
Charakter dieses wichtigen<br />
Kapitels der modernen Naturwissenschaft.<br />
1895<br />
Der Würzburgel Physikprofessor<br />
Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923,<br />
Nobelpreis für Physik 1901) entdeckt<br />
unsichtbare, geheimnisvolle Strahlen,<br />
die er X-Strahlen nannte und die<br />
später nach ihm benannt wurden.<br />
Diese Entdeckung wurde nieht nur<br />
für die Medizin so überaus bedeutsam,<br />
sie gab darüber hinaus den Anstoß,<br />
daß nunmehr andere Naturwissenschaftler<br />
nach weiteren bisher<br />
unbekannten Strahlen zu suchen<br />
begannen.<br />
1896<br />
Der französische Physiker Henri<br />
Antoine Becquerel (1852-1908, Nobelpreis<br />
für Physik 1903), Professor an<br />
der Ecole Polytechnique in Paris,<br />
stellt bei experimentellen Untersuchungen<br />
der Lurr.ineszenz (der Eigenschaft<br />
mancher Stoffe, hell nachzuleuchten,<br />
nachdem sie dem Licht<br />
ausgesetzt waren) fest, daß Uransalze<br />
Strahlen aussenden, die die<br />
umgebende Luft leitend machen<br />
(ionisieren) und Photoemulsionen<br />
durch undurchsichtiges Papier hindurch<br />
schwärzen. Er entdeckt damit<br />
"strahlende Materie".<br />
1898<br />
Angeregt durch die Veröffentlichungen<br />
Becquerels untersuchen der<br />
französische Chemiker Pierre Curie<br />
(1859-1906, Nobelpreis für Physik<br />
1903) und seine Frau, die Chemikerin<br />
Marie Curie geb. Sklodowska<br />
(1867-1934, Nobelpreis für Physik<br />
1903 und Chemie 1911) die Strahlung<br />
des Urans und entdecken die radioaktiven<br />
Elemente Radium und<br />
Polonium.<br />
1900<br />
Max Planck, Professor für theoretische<br />
Physik in Berlin (1854-1947,<br />
NobelpreiS für Physik 1918), stellt die<br />
Quantentheorie auf und öffnet damit<br />
einer "nahezu abgeschlossenen<br />
Physik" das Tor zu völlig neuen Erkenntnissen<br />
des gesamten Naturgeschehens.<br />
Nach dieser Theorie wird<br />
die Strahlungsenergie (Licht, Wärme)<br />
nicht in kontinuierlich fließendem<br />
Strom in beliebig kleinen Beträgen,<br />
sondern in ganz bestimmten, nicht<br />
mehr weiter teilbaren Elementarquanten<br />
in Atomen abgegeben bzw.<br />
aufgenommen. E = h ' y (Strahlungsenergie<br />
= kleinstes energetische<br />
Wirkungsquantum mal Schwingungszahl).<br />
1903<br />
Sir Ernest Rutherford (1871-1937,<br />
Nobelpreis für Chemie 1908), Direktor<br />
des Cavendish-Laboratoriums der<br />
Universität Cambridge, der bereits<br />
1900 das radioaktive Edelgas Radon<br />
im zerfallenden Thorium entdeckt<br />
hatte, und Frederick Soddy (1877-<br />
1956, NobelpreiS für Chemie 1921) erklären<br />
die radioaktiven Erscheinungen<br />
als Zerfallsvorgänge. Nach ihrer<br />
Zerfallstheorie erfolgt unter Aussendung<br />
von sogenannten Alpha-,<br />
Beta- und Gammastrahlen eine Umwandlung<br />
der Atome der radioaktiven<br />
Elemente in andere Atomarten<br />
(radioaktive Zerfallsreihe) bis<br />
schließlich als Endpl'Odukt ein stabiles<br />
Element entsteht. Alphastrahstrahlen<br />
sind Elektronen, die aus den<br />
zerfallenden Kernen von radioaktiven<br />
Elementen ausgeschleudert werden,<br />
und Gammastrahlen sind kurzweilige<br />
elektromagnetische Strahlen.<br />
Ein Jahr später kommt Rutherford<br />
zu dem Ergebnis, daß ,.ein ungeheurer<br />
Vorrat latenter Energie in<br />
den Atomen radioaktiver Elemente<br />
aufgespeichert ist. Sollte es jemals<br />
möglich werden, die Geschwindigkeit<br />
des Zerfalls radioaktiver Elemente<br />
nach Belieben zu regeln, dann könnte<br />
eine enorme Energie aus einer sehr<br />
kleinen Sub tanzmenge gewonnen<br />
werden'·.<br />
1905<br />
Albert Einstein (1879-1955, Nobelpreis<br />
für Physik 1921), Ingenieur am<br />
Schweizer Patentamt, spätel Professor<br />
der Physik und Direktor des<br />
Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik<br />
in Berlin, veröffentlichte seine "Spezielle<br />
Relativitätstheorie" und das<br />
,.Masse- Energie - Äqui valenzprinzip" ,<br />
widerspricht damit den bis dahin als<br />
unumstößliche Naturgesetze gellenden<br />
Auffassungen von der Erhaltung<br />
der Materie und von der Erhaltung<br />
dei' Energie und lenkt das wissenschaftliche<br />
Denken in ganz neue<br />
Bahnen.<br />
E - m • c~, das heißt, Energie ist<br />
gleich Masse mal Quadl'at der Lichtgeschwindigkeit<br />
(c~ = 9 x 10~o c:m sec.).<br />
Ein Gramm einer beliebigen Masse<br />
würde demnach bei völliger Umwandlung<br />
in Energie (sofern dies<br />
durchführbar wäre) 9 x lO~o Erg entsprechen<br />
oder etwa 21,6 Milliarden<br />
Kilokalorien oder etwa 10 Billionen<br />
Meterkilogramm oder mnd 25 Millionen<br />
Kilowa ttstunden ergeben.<br />
1911<br />
Ru therford macht die entscheidende<br />
len oder Alphateilchen sind die aus . Entdeckung, daß die Atome fast völlig<br />
z\\'ei Protonen und zwei Neutronen leer sind und daß die positive Ladung<br />
bestehenden Heliumatomkerne: Beta- und fast die gesamte Masse eines<br />
16
Atoms in einem winzigen zentralen<br />
Kern konzentriert sind, um den die<br />
Elektronen kreisen. Elektronen (von<br />
Stoney 1881 erstmals so genannt) sind<br />
winzige "Körperchen" mit einer negativ-elektrischen<br />
Ladung.<br />
1913<br />
Niels Bohr (geb. 1885, Nobelpreis<br />
für Physik 1922), Professor für theoretische<br />
Physik an der Universität<br />
Kopenhagen, wendet die Theorien<br />
von Max Planck und Albert Einstein<br />
auf das Rutherfordsche Atommodell<br />
an und entwickelt ein neues Atommodell,<br />
nach dem die Elektronen<br />
nicht gleichmäßig in der Atomhülle<br />
verteilt, sondern in mehreren konzentrischen<br />
Kugelschaien angeordnet<br />
sind.<br />
1919<br />
Rutherford gelingt die erstekünstlicl'le<br />
Atomumw'andlung. Er "beschießt"<br />
Atomkerne des Stickstoffs<br />
mit Alphateilchen. Der getroffene<br />
Kern schleudert ein Proton (winziges<br />
Elementarteilchen mit positiv-elektrischer<br />
Ladung) heraus; ein Atomkern<br />
eines Sauerstoffisotops ist entstanden.<br />
1~:\ + ~[ I e -~ I~O + :11<br />
1925<br />
Der Göltinger Professor Max Born<br />
(geb. 1882, Nobelpreis für Physik<br />
1954) und sein Schüler Pascual Jordan<br />
(geb. 1902), erweitern die von<br />
Werner Heisenberg (geb. 1902, Nobelpreis<br />
für Physik 1932), über die<br />
.. quanten theoretische Umdeutung mechanischer<br />
Beziehungen" niedergelegten<br />
Gedanken zu einer umfassenden<br />
Theorie: Die Atomvorgänge lassen<br />
sich nicht anschaulich darstellen<br />
und durch keinerlei Modell exakt<br />
deuten, sondern nur mit Hilfe der<br />
mathematischen Theorie erfassen.<br />
1932<br />
Sir James Chadwick (geb. 1881,<br />
Nobelpreis für Physik 1935), Professor<br />
für Radiologie an der Universität<br />
Cambridge, entdeckt in Fortführung<br />
von Versuchen der deutschen Physiker<br />
Bothe (geb. 1891, Nobelpreis für<br />
Physik 1954) und Becker und des<br />
französischen Ehepaares Joliot (geb.<br />
1900, Nobelpreis für Chemie 1935) und<br />
Irene Joliot-Curie (geb. 1897, Nobelpreis<br />
für Chemie 1935), das Neutron.<br />
Neutronen sind elektrisch- neutrale<br />
Elementarteilchen. Bothe und Becker<br />
hatten 1930 beim Bombardieren des<br />
l\letalls 3eryllium mit Alphateilchen<br />
neue Strahlen \'on großer DUI chschlagskraft<br />
entdeckt. Joliot-Curie<br />
wiederholten 1932 das Beryllium<br />
Experiment, fingen die neuen Sb'ahlen<br />
mit einer Paraffin-WachsplItte<br />
auf und beobachteten, daß P rotonen<br />
von ungeheurer Geschwindigkeit aus<br />
dem Wachs herausschossen. Die Entdeckung<br />
der NeL tronen durch Chadwick<br />
geschah beim Bestrahlen von<br />
Beryllium mit Alphateilchen.<br />
9 -I 11<br />
-tUe + 1 11p -> oe + n<br />
1932<br />
Heisenberg und die bei den sowjetischen<br />
Forscher Jg. Tann und D.<br />
Ivanenko stellen unabhängig voneinander<br />
fest: Der Atomkern eines<br />
jeden Elements besteht aus Protonen<br />
und Neutronen. Die Bausteine eines<br />
Atomkerns sind als- Protonen und<br />
Neutronen. Dazu kommen - wie seit<br />
1932 nachgewiesen oder mit hohem<br />
Wahrscheinlichkeitsgrad angenommen<br />
wurde - noch einige weitere<br />
Elementarteilchen von außewrdentlieh<br />
kurzer Lebensdauer.<br />
1934<br />
Dem Ehepaar Frederic Joliot und<br />
Irene J oliot-Curie glückt die bahnbrechende<br />
Entdeckung der künstlichen<br />
Radioaktivität und damit der<br />
radioaktiven Isotope. Sie bestrahlen<br />
Bor und Aluminium mit Alphateilchen<br />
und gewinnen dabei unter<br />
Abgabe eines Neutrons n) einen<br />
instabilen, also radioaktiven Stickstoff<br />
und einen instabilen, also<br />
radioaktiven Phosphor .<br />
10 -I n<br />
511 + lile -~ ,\ T n<br />
17 -+ 30 p<br />
1:)'\1 -'- 2"e - ) I.) -'- n<br />
Zum Unterschied von dem gewöhnlichen<br />
PhosPhor:l~ ~P ist das Isotop:ll~p<br />
.) ;)<br />
radioaktiv und zerfällt unter Aus<br />
-endung von Positronen.<br />
Isotope - Bezeichnung von Soddy -<br />
'werden Atome des gleichen Elements<br />
mit verschiedener Anzahl von Neutronen<br />
genannt.<br />
1938<br />
Otto Hahn (geb. 1899, Nobelpreis<br />
für Chemie 1945), Direktor des Kaiser<br />
Wilhelm-Instituts für Chemie, und<br />
sein Mitarbeiter Fritz Strassmann<br />
(geb. 1902) beschießen Uran mit Neutronen,<br />
gewinnen dabei drei aktive<br />
Erdalkalimetalle, die sie zunächst für<br />
künstliche Radium-Isotope halten, die<br />
sich jedoch dann als Barium er<br />
",,·eisen. In einem vom 22. Dezember<br />
1938 datlel'len und am 6. Januar 1939<br />
in der Zeitschrift "Naturwissenschaften"<br />
veröffentlichten Bericht "über<br />
den Nachweis und das Verhalten der<br />
bei der Bestrahlung des Urans mittels<br />
Neutronen entstehenden Erdalkalimetalle"<br />
ei klärten Hahn und<br />
StJassmann: .. Wir kommen zu dem<br />
Schluß: Unsere .Radium'-Isotope<br />
haben die Eigenschaften des Bariums;<br />
als Chemiker müßten wir eigentlich<br />
sagen, bei den neue. Körpern handelt<br />
es sich nicht um Radium, sondern<br />
um Barium; denn andere Elemente<br />
als Radium oder Barium kommen<br />
nicht in Frage... Als ,Kernchemiker'<br />
können wir uns zu diesem,<br />
a llen bisherigen Erfahrungen der<br />
Kernphysik widel sprechenden Sprung<br />
noch nicht entschließen".<br />
Lise Meitner (geb. 1878) und ihr<br />
Neffe O. R. Frisch stellen als el'ste<br />
fest, daß Hahn und Strassmann eine<br />
Kernspaltung (nuclear fission) gelungen<br />
wal': das Uran war durch<br />
den Beschuß mit Neutronen in zwei<br />
mittelschwere Kerne gespalten<br />
worden.<br />
2:).3 91 1-1'/ ,<br />
')lU -l- n -~ :16Kr + S6ßa + :~ n<br />
Meitner und Frisch sandten am<br />
26 1. 1939 unter der Überschrift "Zerfall<br />
von Uran unter Einwirkung von<br />
Neutronen. Eine neue Art der Kernreaktion"<br />
einen· Bericht an die englische<br />
Zeitschrift "Nature", der am<br />
11. 2. 1939 veröffentlicht wurde und<br />
in dem sie feststellten: "Es erscheint<br />
möglich, daß der Urankern nur geringe<br />
Formstabilität besitzt una sich<br />
nach Neutroneneinfang in zwei Kerne<br />
von annähernd gleicher Größe teilt.<br />
Diese beiden Keme dürften eine kinetische<br />
Energie von insgesamt etwa<br />
200 MeV (Millionen Elektronenvolt)<br />
gewinnen ... "<br />
1939<br />
F I' i s e hund J 0 I i 0 t gelingt der<br />
experimentelle Nachweis, daß bei der<br />
Kernspaltung gewaltige Energiemengen<br />
freigesetzt werden, und Joliot<br />
und seine Mit31 beitel' S a<br />
vitsch, Halban, Kowarski<br />
und Per I' i n (Nobelpreis für Physik<br />
1926) weisen nach, daß bei der Uranspaltung<br />
zwei bis drei Neutronen frei<br />
werden, die ihrerseits neue Spaltungen<br />
hervorrufen können. Damit ist<br />
theoretisch die Möglichkeit der Ausbildung<br />
einer Reaktionskette und damit<br />
einer technisch verwertbaren<br />
Ausnutzung der bei der Spaltung<br />
freiwerdenden Energie gegeben.<br />
17
Ein Besuch auf einer<br />
Einzeln wurden die Bauteile auf die See hinausgeschleppt<br />
ind Sie bereit für Ihre KüstenroHerfahrt?" fragte<br />
ein Seemann den Pressephotographen des "Washington<br />
Star" und mich, als Kapitän Carlough<br />
den Schlepper dicht an den Turm heranschob. Ein<br />
riesenhafter Kran ließ einen runden Floßkorb, der<br />
an einer Kette hing, auf das Deck niedersausen. Dieser<br />
"Berliner Pfannkuchen", wie die Leute vom Turm den<br />
Floßkorb nennen, ist das einzige Beförderungsmittel zum<br />
Deck des Turmaufbaus, 25 Meter über dem Wasserspiegel.<br />
Hinaus ging es über die See und in die Höhe, und dann<br />
ließ man uns auf das Turmdeck niederplumpsen. Ein<br />
Mann mit schwachem Bartwuchs, der einen MetaHhelm<br />
auf dem Kopf trug, half uns hera.us. Es war der Konstrttktionsinspektor<br />
der Marine, Joseph T. Lee, der unsere<br />
Führung durch den Turm übernahm.<br />
"Als einer, der von Anfang an hier dabei war", erklärte<br />
er, "kann ich Ihnen sehr wohl einjge Angaben machen.<br />
Der Turm ist in seiner Grundjläche ein Dreieck, dessen<br />
Seiten je 60 Meter lang sind. Er ruht auf drei Pfosten,<br />
von denen jeder ·einen Durchmesser von 3 Metern hat.<br />
Die PlaHform befindet sich rund 25 Meter über dem<br />
Wasser, das hier etwa 17 Meter tief ist. Die Pfosten reichen<br />
ungefähr 13 Meter tief in den Meeresboden hinein.<br />
Die Plattform ist über 6 Meter dick, so daß die Pfosten<br />
von der Spitze bis zum Fuß eine Länge von etwa 61 Metern<br />
besitzen."<br />
"Außen", erklärte Lee weiter, "weisen die Pfosten eine<br />
2 1 /: bis 5 Zentimeter starke Stahlpanzerung auf. In der<br />
Mitte sind sie hohl, an beiden Seiten von einer 60 Zentimeter<br />
starken Betonschicht umgeben und bis zum Meeresboden<br />
stahlgepanzert. Der im Meeresgrund befindtiche<br />
TeH der Pfosten besitzt einen Durchmesser von über<br />
4,5 Meter und ist im Innern mit Eisenbeton ausgefünt.<br />
Insgesamt enthaUen die Pfosten rund 1400 Kubikmeter<br />
Beton."<br />
"Die gesamten TeHe wurden Mitte Juli 1955 von großen<br />
Booten von Boston nach ihrem Bestimmungsort geschleppt,<br />
dort montiert und mittels Druckluftfundierung<br />
im Meer aufgerichtet."<br />
Der Texas-Turm, so genannt, weH Konstruktionen dieser<br />
Art zuerst für die Ölbohnmgen in den Schelfwassern<br />
vor der Küste von Texas Verwendung fanden, wurde als<br />
erster einer Kette von amerikanischen Radarstationen<br />
gebaut, die der frühzeitigen Warnung vor einem etwaigen<br />
Angriff dienen und sich über eine Küstenlinie von rund<br />
2300 Kilometer, von Neufundland bis Norfolk, hinziehen<br />
sollen. Der fertiggesteHte Turm erforderte einen Kostenaufwand<br />
von 20 Millionen Dollar. Er besitzt ein Gesamtgewicht<br />
von 6500 Tonnen. Seine kugelförmigen Radarkuppeln,<br />
von der ungefähren Größe eines zweistöckigen Hauses,<br />
bilden die "Ohren" des Turmes. Ein Teil des Decks<br />
soll als Landejläche für Hubschrauber Verwendung finden.<br />
Mr. Lee führte uns durch die verschiedenen Decks, wies<br />
uns auf die Klima- und die Heizungsanlagen hin, zeigte<br />
uns die achtmotorige Dieselmaschine, welche die elektrische<br />
Energie tiefert, und führte uns einen Evaporator vor,<br />
der in der Stunde 675 Liter Meerwasser in Trinkwasser<br />
umwa.ndelt.<br />
(Aus .. The Sunday Star Magazine")<br />
Wie eine Moschee liegt die Insel draußen vor der Küste<br />
Hubschrauber können vor den Radarkuppeln an Deck landen<br />
18
Aus den Ortsverbönden<br />
OV Hamm rettet Menschenleben<br />
Gegen 24 Uhr erfolgte der überraschende Alarm. Auf<br />
der Autobahn am Kamener Kreuz waren zwei Lastwagen<br />
ineinandergefahren. Der Fahrer des einen Unglückswagens<br />
war schwerverletzt im Führerhaus eingeklemmt.<br />
Zusammen mit den beiden Feuerwehrzügen Hamm und<br />
Kamen trat sofort der OV Hamm unter Leitung von OB<br />
Wrede in Aktion. Die Situation verlangte schnelles und<br />
sicheres Handeln. Während der schmerzgequälte Fahrer<br />
mit Knochenbrüchen und anderen Verletzungen eingeklemmt<br />
hinter dem Steuerrad ausharrte, arbeiteten sich<br />
die THW-Männer mit Schweißbrennern, Eisensägen und<br />
Blechscheren durch das Knäuel von Blech und Eisen an<br />
den Unglücklichen heran. Die Gefährlichkeit der Lage<br />
war jedem klar. Mit äußerster Vorsicht und schweißgebadet<br />
schafften es die Männer in einer Stunde. Der<br />
anwesende Arzt versorgte den Verunglückten sofort mit<br />
schmerzlindernden Spritzen.<br />
Es war eine harte, präzise und verantwortungsvolle<br />
Arbeit, bei der alle Beteiligten das Beste gegeben h;;ben.<br />
Erst um vier Uhr waren die beiden Wagen so weit aus<br />
der Verkeilung getrennt, daß die Autobahn für den Verkehr<br />
wieder freigegeben werden konnte. Mit Tagesanbruch<br />
war der erfolgreiche Einsatz beendet. Ein wertvolles<br />
Menschenleben war gerettet worden.<br />
Um Nasenlänge voraus<br />
Der OV Hanau und die Hanauer Feuerwehr haben<br />
vieles gemeinsam: Wenn Not am Mann ist, greifen beide<br />
ein, um die Bevölkerung vor Schaden zu bewahren. Beide<br />
waren in der Vergangenheit völlig unzureichend untergebracht<br />
und beide erhalten ein neues Zuhause im<br />
gleichen Stadtteil. Mitten im Pedro-Jung-Park hat sich<br />
der OV in einer Baracke häuslich eingerichtet. Und damit<br />
sind die THW-Helfer der Feuerwehr im friedlichen Aufbauwettkampf<br />
um eine Nasenlänge voraus. Sie konnten<br />
bereits den Besuch von OB Fischer, Bürgermeister Dr.<br />
Krause, Stadtbaurat Göhlert, Polizei chef Hobein und<br />
Mitglieder des Magistrats empfangen.<br />
Mit weiß getünchten Wänden streckt sich die Baracke<br />
behaglich in der Frühlingssonne. überall sieht man die<br />
Spuren emsiger Arbeit: Wege werden in Ordnung gebracht<br />
und Blumenbeete angelegt. Die Baracke, die nach<br />
dem Krieg das Mädchen-Realgymnasium und später die<br />
Kaufmännische Berufsschule beherbergte, ist jetzt von<br />
den Helfern behaglich eingerichtet und zweckmäßig ausgestaltet<br />
worden. So sind Büroräume, Bekleidungskammer,<br />
Umkleide-, Ausbildungs- und Geräteräume<br />
unter einem Dach zusammengefaßt. Für die 260 Helfer<br />
des OV Hanau ist das ein herrliches Geschenk.<br />
Schlauchbootübung auf der Ems<br />
Der OV Gütersloh veranstaltete auf der Ems eine<br />
Scblauchbootübung. Das Boot - 3,50 Meter lang, 2 Meter<br />
breit, vorgesehen für sechs Mann Besatzung - wurde von<br />
einer Gütersloher Firma zur Verfügung gestellt. Daß<br />
aber auch sieben Helfer in einem Boot Platz finden und<br />
trotzdem nicht kentern, zeigt dieses Foto. Zu dem Bootstyp,<br />
der schon des öfteren erfolgreich eingesetzt wurde,<br />
gehören als Ausrüstung sechs Paddel. Luftpumpe. Kappmesser,<br />
Treibanker und Zubehör zur Instandsetzung.<br />
Alles zusammen kann in einer Tasche von 80 x 80 x 40<br />
Zentimeter verpackt und zum Einsatzort transportiert<br />
werden. Gepaddelt wurde im Rahmen der übung von<br />
der "Neuen Mühle" zur "Brocker Mühle". Wie man sieht,<br />
mit Eifer und Vergnügen.<br />
Drei OV und ein Kamin<br />
Journalisten haben manchmal die kuriosesten Ideen,<br />
und oft sehen sie gewisse Situationen so voraus, wie sie<br />
einmal eintreten werden. In Leutkirch sollte bei der 01-<br />
fabrik Schaal ein Kamin gesprengt werden. Der Termin<br />
mußte aber aus technischen Gründen verlegt werden.<br />
Und als es dann endlich soweit war und die Ladung<br />
gezündet wurde, neigte sich der Kamin genau in die<br />
"Ideal-Richtung", die der Fotoreporter in seiner Aprilscherz-Montage<br />
(siehe Foto) angegeben hatte. Allerdings<br />
ohne die Rauchwolken, wie sie das Bild zeigt. Die Helfer<br />
der OV Ravensburg, Wangen und Friedrichshafen hatten<br />
ganze Arbeit geleistet. Vierzig Helfer unter Leitung des<br />
Ravensburger Oberbürgermeisters, Oberregierungsrat a.<br />
D. Mübleisen, beteiligten sich unter der Aufsicht des in<br />
zwei Weltkriegen erfahrenen Sprengmeisters Meier an<br />
den umfangreichen Vorbereitungen. Der Kamin hatte<br />
einen Durchmesser von 1,80 Meter und eine Mauerstärke<br />
von 55 Zentimeter. Das erste und wichtigste Sprengloch<br />
wurde 30 cm über dem Erdboden angebracht, zwei weitere<br />
kamen 15 Zentimeter höher seitwärts und die letzten<br />
zwei wiederum 15 Zentimeter höher und noch mehr seitwärts,<br />
so daß die Sprenglöcher ein lateinisches V bildeten.<br />
Wie vorausberechnet, fiel der Kamin in die gewünschte<br />
Richtung. Insgesamt wurden 1,3 kg Amon Gelitl3 für die<br />
Sprengung benötigt. Nach dem erfolgreichen und gut<br />
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C . Lorenz AG S tuttgart<br />
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19
gelungenen Fall des 20 Meter hohen Kamins ließen sich<br />
die Helfer von den Soldaten des LL-Jägerbataillons 19,<br />
die mit gutem Essen von Kempten gekommen waren,<br />
verpflegen. Der als Gast bei der Sprengung anwesende<br />
französische Verbindungsoffizier (das THW arbeitet in<br />
Katastrophenfällen mit den französischen Truppen zusammen)<br />
sprach sich sehr lobend über die präzise Arbeit<br />
aus.<br />
Ein ideales übungsgelände<br />
Ein ideales übungsgelände steht dem OV Gelsenkirchen<br />
auf dem Berger Feld zur Verfügung. Auf dem ehemaligen<br />
Flughafen an der Berger Allee sind vom Bundesverteidigungsministerium<br />
ein Trümmergrundstück und<br />
einige Gebäude zur Verfügung gestellt worden. In rastloser<br />
Arbeit haben die Helfer in den vergangenen Monaten<br />
dieses Grundstück zu einem Schulungs- und übungsgelände<br />
ausgebaut, das allen Anfeorderungen für die<br />
Durchführung einer so vielseitigen Schulung genügt, wie<br />
sie der Bergungsdienst erfordert. Man sieht hier neben<br />
dem oberirdischen Teil der übungsanlage, die einer<br />
Kraterlandschaft gleicht und viele Möglichkeiten der Ausbildung<br />
an Bergungsgeräten bietet, vor allem eine verzweigte<br />
unterirdische übungsanlage, die dazu dient, die<br />
z.ukünftigen Führungskräfte des B- und I-Dienstes mit<br />
den schwierigsten Aufgaben einer Bergung aus Untergrund<br />
vertraut zu machen. Dem OV Gelsenkirchen wurde<br />
hier ein allen Anforderungen gerecht werdendes übungsgelände<br />
geschaffen.<br />
Der Geist unserer Helfer bürgt dafür, daß diese<br />
übungsanlage kein Paradeplatz, sondern eine Stätte ehrlichen<br />
Bemühens ist, sich für den Ernstfall vorzubereiten.<br />
Bergung im BergstolJen<br />
Der Ortsverband Wetzlar stellte sich erstmals in einer<br />
größeren Bergungsübung, an der auch das DRK teilnahm,<br />
der Öffentlichkeit vor. Die Schlackenberge auf einem<br />
großen Werksgelände in Burgsohns waren der Einsatzort.<br />
In den weitverzweigten unterirdischen Gängen der<br />
Schlackenberge sollte ein Kind aufgefunden und geborgen<br />
werden. Die Bundeswehr hatte den Helfern die erforderlichen<br />
Fahrzeuge zur Verfügung gestellt.<br />
Als der Einsatzbefehl kam, gingen die THW-Helfer mit<br />
Eifer an ihre Aufgabe. Zunächst galt es, sich über die<br />
geeignete Bergungsmethode klar zu werden. Um von<br />
möglichst vielen Seiten ins Innere des Schlackenberges<br />
zu kommen, mußten zugefallene Eingänge wieder geöffnet<br />
werden. Hindernisse wurden mit Spezialgeräten<br />
rasch weggeräumt.<br />
Nach dem Eindringen in den Berg ereignete sich der<br />
zweite, eingeplante Unglücksfall. Ein THW-Helfer wurde<br />
in einem Stollen verschüttet. Nachdem er geborgen war,<br />
wurde er abgeseilt, da der Stolleneingang hoch lag. Inzwischen<br />
waren auch die DRK-Helfer alarmiert worden, die<br />
zur Ersten Hilfe sdmell bereitstanden. Der "verunglückte"<br />
THW-Helfer und auch das in den Bergstollen aufgefundene<br />
KinJ wurden ihrer Obhut übergeben. Das Ziel<br />
der übung war erreicht. Die Beweisprobe der Ausbildung<br />
war bes tanden, das Zusammenwirken mit dem DRK<br />
hat sich ernC'ut bewährt.<br />
Ständig im Einsatz<br />
Der OV Eckernförde wurde in letzter Zeit zu mehreren<br />
Sondereinsätzen gerufen. Etwa 100 Meter vom Bahnübergang<br />
Altenhof am Anfang des Waldes bedrohte ein<br />
Überhängender Baum eine dort stehende Kate. Die Helfer<br />
brachten es mit ihren Motorsägen fertig, den Baum so zu<br />
fällen, daß das Haus keinen Schaden nahm. - Ein weiterer<br />
Einsatz ähnlicher Art war in der gleichen Gemeinde.<br />
Bei der alten Meierei hing ein Baum im Winkel von fast<br />
60 Grad über. Vor der Beseitigung mußte eine achtpaarige<br />
Telefonleitung abmontiert werden. Auch diese~' Baum<br />
wurde ohne Zwischenfälle zur Strecke gebracht. - Die<br />
Beseitigung der Trümmerreste der beim Altenhofer Kinderheim<br />
niedergebrannten Baracke wurde ebenfalls mit<br />
Erfolg durchgeführt. Zusammen mit dem Löschwasser<br />
und einigen überresten des Brandes hatte sich dort eine<br />
gärende Masse gebildet. Für diesen Einsatz hatte der OV<br />
den Einsatzwagen des Landesverbandes zur Verfügung.<br />
Höxter gewann viele Freunde<br />
Zwei Tage lang stand der OV Höxter im Blickpunkt<br />
der Öffentlichkeit. An diesen beiden Tagen gewann die<br />
Bevölkerung einen Einblick in die Arbeit des THW.<br />
Mehrere übungen zeigten die Technik und die Hilfsmittel,<br />
mit denen die Helfer im Katastrophenfall eingesetzt<br />
werden. Um die Leistungsfähigkeit zu verdeutlichen,<br />
hatte sich der OV den Gerätewagen des Ortsverbandes<br />
Bielefeld ausgeliehen. Die Demonstration der Geräte<br />
und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten, die<br />
innerhalb des übungsprogramms gezeigt wu rden, hinterl<br />
ießen bei den Zuschauern einen starken Eindruck. Die<br />
2U
"Westfalen-Zeitung" in Höxter schrieb abschließend:<br />
"Wer in solch einen Kreis Freiwilliger eintritt, leistet<br />
uneigennützig'Dienst an der Gemeinschaft ... Mögen sich<br />
viele Lehrlinge, Gesellen und Meister zu diesem Dienst<br />
melden, er ist mehr als Zeitvertreib, im Ernstfall ein<br />
Dienst, der dem Worte gleichkommt, das Schiller im<br />
,Tell' sprechen läßt: ,Der brave Mann denkt an sich<br />
selbst zuletzt - Vertrau' auf Gott und rette den Bedrängten'!"<br />
Unser Bild zeigt einen Trupp bei der Vorführung<br />
mit dem Elektrobohrgerät.<br />
OV Mari bewährte sich gut<br />
In aller Frühe waren schon einige Marler Bürger Zeugen<br />
eines übungseinsatzes des OV MarI. Im Bunker<br />
Trümmergelände jenseits des Baches sollten, so wollte<br />
es die "Katastrophenlage", Bomben niedergegangen sein.<br />
Ein Melder brachte dem Einsatzleiter die schriftliche<br />
Meldung, daß unter Trümmern Verletzte liegen, die geborgen<br />
werden sollten. Die Zugangsbrücke zum Gelände<br />
aber war zerstört. Innerhalb kurzer Zeit war eine Notbrücke<br />
geschlagen, über die das erste Bergungskommando<br />
anrücken konnte. Mit Hilfe von zwei Funksprechgeräten<br />
wurden dem Einsatzleiter Einsatzort und Zustand der<br />
"Verletzten" gemeldet. Brennschneidegerät und Motorsäge<br />
wurden für die Bergung der .,Verschütteten" an<br />
mehreren Stellen des Stollens angesetzt. DRK-Arzt Dr.<br />
Bertlich begutachtete die von den Helfern angelegten<br />
Notverbände. Er fand sie einwandfrei und lobte die<br />
Schnelligkeit und Sicherheit der Helfer. Auch der Stellvertreter<br />
des Amtsdirektors, Dipl.-Ing. Kirchhoff, äußerte<br />
sich lobend über die übung und die ausgezeichnete<br />
Disziplin der Helfer.<br />
Ausbildungshilfe DRK/THW<br />
Nachdem Ende des vergangenen Jahres THW-Helfer<br />
des OV Bochum vom DRK in der "Ersten Hilfe" ausgebildet<br />
worden waren, erhielten nun die Führer der<br />
Bergungsgruppen des DRK-Kreisverbandes Bochum nach<br />
dem Ausbildungsprogramm des THW eine Ausbildung<br />
im "Bergen von Verschütteten". Es war gar nicht so einfach,<br />
in einem großen Bunker die "Verletzten" zu finden,<br />
weil das Licht "versagte" und nur Handlampen zur Verfügung<br />
standen. Schon das Eindringen durch einen Luftschacht<br />
mit Leitern und Strickleitern erforderte Können<br />
und Geschick. Die eigentliche Bergung durch Kriechgänge<br />
und Luftschächte war erst recht nicht einfach. Die<br />
Kameraden des DRK meisterten die gestellten Aufgaben<br />
und bewiesen, daß sie in 14 Ausbildungsstunden viel gelernt<br />
hatten.<br />
Ganz abgesehen von den für beide Seiten fruchtbringenden<br />
fachlichen Fortbildung hat die Zusammenarbei<br />
t ein festes Band der Kameradschaft geschlungen,<br />
das sich bei der Lösung der gemeinsamen Aufgaben<br />
bewähren wird. Unser Bild zeigt die Helfer des OV<br />
Bochum beim Unterricht über Erste Hilfe durch einen<br />
Vertreter des DRK.<br />
Suche mit neuem Anker<br />
Der OV Heidenheim wurde von der Polizei um Unterstützung<br />
bei der Suche nach einer in einem Teich ertrunkenen<br />
Frau gebeten. Die sofort eingesetzte Gruppe<br />
suchte mit Hilfe eines selbstgebauten Tonnenfloßes und<br />
mit Stangen den Grund ab.<br />
Am Abend hatte man, trotz aller aufgewandten Mühe,<br />
die Ertrunkene noch nicht gefunden. Selbst die nächtliche<br />
Suche bei Scheinwerferlicht war ohne Erfolg. Am nächsten<br />
Tag wurde die Arbeit fortgesetzt. Da sich das Suchen<br />
bei einer Tiefe von 8 Metern mit Stangen als unzweckmäßig<br />
erwiesen hatte, entwarfen inzwischen Helfer einen<br />
Schleppanker, der mit Hilfe der Heidenheimer Industrie<br />
sofort gebaut wurde. Der Einsatz mit diesem Gerät hatte<br />
dann nach einer halben Stunde Suche Erfolg. Dem OV<br />
wurde dafür von Polizei und Gemeinde Dank und Anerkennung<br />
ausgesprochen.<br />
Neue Brücke für Gut Lebenstedt<br />
Oft bieten sich willkommene Gelegenheiten für die<br />
Ortsverbände, die Theorie der Schulungsabende in die<br />
Praxis umzusetzen. Aber nicht immer stehen den Helfern<br />
geeignete Objekte oder gar ein reichhaltiges übungsgelände<br />
zur Verfügung. Deshalb wird, besonders aber bei<br />
den ländlichen OV, jede übungsmöglichkeit bestens ausgenutzt.<br />
So bekamen die Helfer des OV Lebenstedt die<br />
Aufgabe gestellt, über einen Graben eine Brücke zu<br />
bauen, die von Landmaschinen befahren werden kann.<br />
Damit sollte für das Gut Lebenstedt eine neue Verbindung<br />
zu den Feldern hinter dem Krankenhaus geschaffen<br />
werden. Für den OV war das ohne besondere Schwierigkeiten.<br />
Sauber und fachgerecht wurden die Widerlager<br />
hergerichtet, auf denen die schweren Balken angeordnet<br />
werden konnten. Die Stabilität der Brücke erwies sich<br />
bei der ersten Belastungsprobe als sehr gut. Die gute<br />
:.!1
Fundamentierung der Auflagestellen war besonders bei<br />
dem weichen Feldboden notwendig.<br />
Hier war es unmöglich, nach einem bequemeren Platz<br />
auszuschauen. Just an dieser Stelle mußte gebaut werden,<br />
zur Umgehung bestand keine Möglichkeit. Es spricht für<br />
die Helfer, daß sie dieser Notwendigkeit ins Auge schauten<br />
und zur Zufriedenheit aller ans Werk gingen.<br />
über den Dächern von Lohr<br />
Die Helfer des OV Lohr traten am Samstagnachmittag<br />
in Aktion, als sie entsprechend einem Auftrag der Stadt<br />
Lohr die Feueralarmanlage im unteren Stadtteil abzubauen<br />
hatten. Die Anlage ist bereits seit Herbst vergangenen<br />
Jahres außer Betrieb, nachdem eine Alarmschleife<br />
über die bestehende Postverbindung eingerichtet wurde.<br />
60 Helfer waren zum Abbau aufgeboten, da es galt, die<br />
über Dachständer führenden Leitungen schnellstens und<br />
ohne wesentliche Unterbrechung des Stromnetzes zu entfernen.<br />
37mal stiegen sie den in Frage kommenden Hausbesitzern<br />
buchstäblich "aufs Dach". In schwindelnder<br />
Höhe über den Dächern von Lohr führten sie reibungslos<br />
und ohne jeglichen Zwischenfall ihre schwierigen Arbeiten<br />
aus, wobei verschiedene Male gefährliche Kreuzungen<br />
mit elektrischen Leitungen überwunden werden<br />
mußten. Innerhalb von zwei Stunden war der Auftrag<br />
erledigt.<br />
dereinlage zeigte das THW das Abseilen von Verletzten<br />
von einem erhöhten Platz hinunter - in diesem Fall war<br />
es die Brücke. Und schließlich konnten die Offenbacher<br />
noch die aufgestellten Fahrzeuge von Luftschutz, Technischem<br />
Hilfswerk und Rotem Kreuz besichtigen.<br />
Notsteg zur "Insel"<br />
Das letzte Hochwasser des Rheins setzte auch große<br />
Teile der Maaraue, die gegenüber von Mainz auf Kostheimer<br />
Gebiet liegt, unter Wasser. Die beiden Zufahrten<br />
wurden vom Hochwasser überspült, so daß die Bewohner<br />
vom Festland abgeschnitten waren. Um aber den notwendigsten<br />
Verkehr aufrechtzuerhalten und um den<br />
Anwohnern eine Möglichkeit zu geben, zur Arbeit zu<br />
gelangen, bat die Wasserschutzpolizei den OV Mainz um<br />
Hilfe. Sofort wurden die Helfer eingesetzt. Innerhalb<br />
kurzer Zeit bauten sie einen Notsteg von 12 Meter Länge<br />
und stellten so die Verbindung zum Festland her. Der<br />
ständige Hochwasser-Bereitschaftsdienst, der vom OV<br />
eingerichtet worden war, mußte in vielen Fällen eingesetzt<br />
werden. Das Foto zeigt den Notsteg.<br />
In Offenbach : THW . BLSV . DRK<br />
Der OV Offenbach veranstaltete zusammen mit dem<br />
Bundesluftschutzverband und dem Deutschen Roten<br />
Kreuz an der Carl- Ulrich-Brücke eine Gemeinschaftsübung.<br />
Unter der Überschrift: "Technisches Hilfswerk<br />
barg Verschüttete", schrieb die "Offenbach Post": Die<br />
jungen Männer des THW mußten immer wieder vor<br />
allem die Offen bacher Jugend zurückdrängen, die interessiert<br />
den Ablauf der Übung beobachtete. Zunächst<br />
legten BLSH-HelferWasserschläuche aus und versuchten,<br />
eine sogenannte Wasserwand zu stellen. Dann wurde das<br />
Gelände mit Strahlensuchgeräten geprüft - man härte das<br />
Ticken der Geigerzähler, die jedoch keine Radioaktivität<br />
anzeigten. Dann brannte ein Holzhaus. Beim Trümmerhaus<br />
(man hatte eine Hausfassade stilisiert und Trümmerschutt<br />
angefahren) legten sich die Kameraleute des Deutschen<br />
Fernsehens auf den Bauch; denn die BLSV- und<br />
THW-Männer hatten in einen Keller einzudringen, Verschüttete<br />
zu bergen und die Ruine abzusichern. Als Son-<br />
22
Luftschutzstreiflichter<br />
Die Schaffung einer internationalen<br />
Warnzentrale für Radioaktivität wiII<br />
die Internationale Organisation für<br />
Zivilverteidigung vorschlagen, deren<br />
dritte Konferenz am 18. Mai in Genf<br />
beginnt. Der Vorsitzende des Ausschusses<br />
für Radioaktivität, Professor<br />
Jentzer, wies auf die Notwendigkeit<br />
hin, die Ergebnisse der in vielen Ländern<br />
geschaffenen nationalen Ermittlungsdienste<br />
zu sammeln und auszuwerten.<br />
Die Organisation wird sich<br />
auch mit der Dezentralisierung, der<br />
Evakuierung und der Schaffung von<br />
Schutzräumen gegen Radioaktivität<br />
und Raketen sowie mit einem internationalen<br />
Versicherungssystem für<br />
Kulturgüter befassen.<br />
•<br />
Der größte Atomluftschutzbunker<br />
der USA ist gegenwärtig in Wheaton<br />
im Bau. Im Keller eines neuen Verwaltungsgebäudes<br />
wird er 200 Menschen<br />
für zwei Wochen Platz bieten<br />
und kann jeder Belastung außer dem<br />
direIden Treffer einer Wasserstoffbombe<br />
standhalten. Der Bunker enthält<br />
ein Lazarett mit 200 Betten,<br />
Schlafsäle, sanitäre Einrichtungen,<br />
Vorratsräume und eine Luftschutzwarnzentrale.<br />
Seine armierten Betonwände<br />
si"" i bis eineinhalb Meter<br />
dick.<br />
•<br />
160 Wissenschaftler aus neun westlichen<br />
Ländern haben zum Abschluß<br />
ihres dreitägige::l Kongresses in Lausanne<br />
erklärt, die durch Kernwaffenversuche<br />
verursachte Strahlung habe<br />
bisher der menschlichen Gesundheit<br />
Doch nicht geschadet.<br />
•<br />
Die Schule für Nationale Zivilverteidigung<br />
in Belgien richtet jetzt<br />
ihre Hauptbemühungen auf die Ausbildung<br />
von Sachverständigen für<br />
den Schutz der Bevölkerung. Die<br />
Lehrgänge bringen praktische und<br />
theoretische Unterweisung in allen<br />
Zweigen des Zivilschutzes und Rettungsdienstes.<br />
Etwa 90000 Freiwillige<br />
werden insgesamt benötigt.<br />
•<br />
Strahlenschutzärzte des DRK studieren<br />
gegenwärtig in Japan die Behandlung<br />
von Strahleng·eschädigten.<br />
Bisher konnten acht Ärzte durch Stipendien<br />
des Bundesatomministeriums<br />
einen mehrmonatigen Studienaufenthalt<br />
in Japan verbringen.<br />
*<br />
Das Staub forschungsinstitut des<br />
Hauptverbandes der gewerblichen<br />
Berufsgenossenschaften hat neue<br />
Meßverfahren und Apparate entwickelt,<br />
die es ermöglichen, den<br />
radioaktiven Schwebstoffgehalt der<br />
Atemluft unter praktischen Betriebsverhältnissen<br />
an jedem Arbeitsphtz<br />
zu bestimmen. Da immer mehr radioaktive<br />
Präparate in der Forschung<br />
und Industrie verwendet werden<br />
würden, sei eine sorgfältige Oberwachung<br />
der Atemluft im Interesse<br />
der Beschäftigten dringend erforder-<br />
AUS DER TAGES· UND FACHPRESSE<br />
Ein Gl'anit-Findling im Bachbett,<br />
der bei Hoellwasser ständig Stauungen<br />
v-erursaellte, wurde vom<br />
OV Vlotho beseitigt.<br />
*"<br />
Mit Findlingen hatte auell<br />
Kurz berichtet<br />
der<br />
OV Alzey zu tun. Sie wurden im Zuge<br />
der Flurbereinigung entfernt.<br />
"*<br />
Eine Baracke erhielt der OV Amberg<br />
zum Abbruell gesellenkt. Mit<br />
dem gewonnenen Material will der<br />
OV seinen zweiten Bauabsclmitt<br />
erstellen.<br />
"*<br />
Zu hoell hinaus wollten drei Pappeln<br />
in Leverkusen-Wiesdorf. Sie<br />
wurden vom OV Leverkusen in zehn<br />
Meter Höhe gestutzt.<br />
Eine harte Nuß *" war für den<br />
OV Passau das Flottmachen eines<br />
Motorbootes, das sich infolge des<br />
Hochwassers zwischen Steinen verklemmt<br />
hatte.<br />
Ein 22-Tonnen-Lastwagen, der Profilstahl<br />
geladen hatte und in den<br />
Rhein gestürzt war, wurde vom<br />
OV Mainz geborgen.<br />
Neuer Orts beauftragter *" des OV Köln<br />
wurde Baurat Franz Heinriell von<br />
den Kölner Versorgungsbetrieben.<br />
Die kommissariselle Leitung hatte<br />
bisher Geselläftsführer Günther<br />
Starck.<br />
lich. In der Bundesrepublik kommen<br />
fast 80000 Menschen bei ihrer Arbeit<br />
mit radioaktiven Stoffen in Berührung.<br />
*<br />
Ein Kernphysikalisches Institut<br />
wird Rheinland-Pfalz mit Hilfe des<br />
Bundes im Rechnungsjahr 1958 an<br />
seiner Landesuniversität in Mainz<br />
bauen. Die Kosten werden auf rund<br />
5 Millionen DM geschätzt.<br />
•<br />
Das hessische Kabinett beauftragte<br />
die zuständigen Ressol'ts des \'"irtschafts-,<br />
des Kultus- und des Innenministeriums,<br />
den Entwurf einer<br />
Strahlenschutzverordnung auszuarbeiten,<br />
da der Bund seine Ankündigung<br />
für eine einheitliche Regelung<br />
noch nicht verwirklicht hat. Die hessische<br />
Regierung sah sich durch die<br />
Inbetriebnahme des Frankfurter<br />
Reaktol's zu dieser Maßnahme veranlaßt.<br />
•<br />
Vom Deutschen Wetterdienst in<br />
Offenbach am Mahl wurde bisher<br />
regelmäßig die Atmosphäre auf ihren<br />
Gehalt an radioa tiven Spaltproduktcn<br />
überprüft. Die Messungen sollen<br />
nunmehr in Kürze ausgedehnt werden.<br />
Flugzeuge der Deutsc~len Lufthansa<br />
sollen auf innerdeutschl'n<br />
Strecl,en mit automatischen Meßinstrumenten<br />
ausgerüstet werden, Ce<br />
den Radioaktivitätsgrad der dur('hflogenen<br />
Luftschi('ht anzeigen.<br />
•<br />
Der Generalsekretär des finnischen<br />
Zivilschutzverbandes, Oberstleutnant<br />
Einari Haltiavuori, stattete der Bundesluftsclmtzschule<br />
Waldbröl einen<br />
Besuch ab. Der Gast wurde vom<br />
Ausbildungsleiter des BLSV, W. Hoffschild,<br />
über den Stand des deutschen<br />
Luftschutzes informiert.<br />
Eine Brücke über die Schwartau<br />
plant der OV Eutin. Das Modell<br />
wurde in 120 Arbeitsstunden von den<br />
Helfern im Maßstab 1: 20 gebaut<br />
und in einem Geselläft ausgestellt.<br />
"*<br />
Ein Türsturz aus dem Jahre 1537<br />
wurde vom OV Landau bei den Abbrucharbeiten<br />
an der ehemaligen<br />
Stiftsbrauerei gebortien. Er soll an<br />
der Nordfront der Stiftskirche einen<br />
neuen Platz finden.<br />
Eine neue Brücke will der OV<br />
Zweibrücken am Luitpold-Park errichten.<br />
Die Brücke wurde während<br />
des Krieges zerstilrt.<br />
Einhundert Helfer der OV Bayreuth,<br />
Kulmbach, Marktredwitz und<br />
Hof konnlen die zweite Etappe der<br />
Aktion "Rettet den Röhrensee" absellließen,<br />
bei der neue Uferbefestigungen<br />
geschaffen wurden.<br />
Einen schweren Betonklotz sprengle<br />
der OV Cuxhaven auf einem Acker.<br />
In drei Stunden wurden zehn Sprenglöeller<br />
von je l.20 m Tiefe gebohrt.<br />
Zur Besichtigung freigegeben hatte<br />
der OV Celle den großen Gerätekraftwagen<br />
des LV. Die Ausstellung der<br />
Geräte fand ein gutes Eello.<br />
"*<br />
Ein 5000 Quadratmeter großes<br />
Übungsgelände erhielt der OV Friedberg<br />
am ehemaligen Verpflegungsamt<br />
von der Bundesvermögensverwaltung<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
*<br />
Einen .. Katastrophenabwehrordner",<br />
einen Plan für zivile Katastrophenfälle,<br />
hat die Stadt Flensburg<br />
angelegt und b eim Innenministerium<br />
eingereiellt. Danach stehen insgesamt<br />
817 Hilfskräfte zur Verfügung, wovon<br />
das THW 305 gesellulte Helfer<br />
stellt. Der Plan ist gedacht für Einsätze<br />
bei Hochwasser, Deichbrüchen,<br />
schweren Unfällen und ähnlichen<br />
Katastrophen im Stadt- und Kreisgebiet.
Bücherschau<br />
Wllhelm Peter: HANDBUCH FüR DEN<br />
ORTSNETZBAU, Der Weg zur einheitlichen<br />
Ortsnetzbauweise, Verlags- und<br />
Wirtschaftsgesellschaft der Elektrizitätswerke<br />
m. b. H., VWEW Frankfurt/Main,<br />
in abwasch barem Leinen gebunden,<br />
Format DIN A 6, 312 Seiten mit 296 Abbildungen<br />
und 3 Tafelanlagen, 15,- DM.<br />
Ähnlich wie In dem bereits besprochenen<br />
Handbuch "Technische R.ichtlinien zur<br />
Kabellegung" wird hier vom Autor erstmalig<br />
der Versuch unternommen, einer<br />
einheitlichen Ortznetzbauweise zum<br />
Durchbruch zu verhelfen. Gerade in unserem<br />
Zeitalter, In dem durch die Immer<br />
noch anhaltenden Auswirkungen der<br />
Nachkriegszeit die praktische Ausbildung<br />
des Nachwuchses In der Elektrizitätswirtsch1tft<br />
Im allgemeinen viel zu behelfsmäßig<br />
erfolgt, Ist es zu begrüßen, daß alle<br />
Probleme, die mit dem Ortsnetzbau zusammenhängen,<br />
ohne Bevorzugung einer<br />
der Bauarten _ Dachständer- oder Holzmastbauweise<br />
- und unter besonderem<br />
Hinweis auf die Vorzüge und Nachteile<br />
der einzelnen Verteilungssysteme eine<br />
eingehende übersicht über die Methoden,<br />
die für den Ortsnetzbau zu empfehlen<br />
sind, gegeben wird.<br />
Beginnend mit einem kurzen geschichtlichen<br />
überblick, geht der Autor sofort im<br />
Abschnitt II zu einer Materialschau der<br />
bereits genormten Ortsnetzbauteile über<br />
und bringt, reich illustriert mit Lichtbildern<br />
und Zeichnungen, alle Bauelemente,<br />
die genormt bzw. norm reif ausgearbeitet<br />
sind. Der Abschnitt IV bespricht Planung<br />
und den Bau von Niederspannungs-Freileitungs-Ortsnetzen<br />
und geht dabei besonders<br />
auf die verschiedensten Formen<br />
der Dachständerbauweise ein, ihre spezifischen<br />
Vor- und Nachteile in das richtige<br />
Blickfeld stellend. Die Mastbauweise wird<br />
eingehend sowohl als separate Bauweise<br />
wie für die Gestaltung der Zwischenstützpunkte<br />
gewürdigt, um dann über die<br />
Armierung der Masten zu der Verbindung<br />
von Erdkabeln mit Freileitung Im Ortsnetz<br />
überzugehen. Die Hausanschlüsse,<br />
die Hauptleitungen, Straßenbeleuchtung<br />
usw. werden ebenso eingehend besprochen<br />
wie die Fragen der Erdung, des<br />
überspannungsschutzes und des Anschlusses<br />
von Dachständern an vorhandenen<br />
Blitzableiteranlagen.<br />
Das Handbuch schließt ab mit einer Besprechung<br />
der Durchführung von Kreuzung<br />
der Freileitung mit Fernmeldeleitungen<br />
sowie der Bahnkreuzungen und des<br />
Baues von Ortsumspannstationen. Das<br />
Buch enthält ein ausführliches Sachverzeichnis<br />
sowie einen Projektplan und<br />
Tabellen über normale Fundamente für<br />
Betonmaste sowie Erderformen.<br />
In seinem Gesamtumfang erscheint es<br />
sehr gut geeignet für die Führungskräfte<br />
und G r u ppenführer d er NE-Gr uppen, um<br />
Ihnen die notwendigen Unterlagen für die<br />
Durchführung des Dienstunterrichtes auf<br />
dem Gebiete des Niederspannungsnetzes<br />
zu vermitteln. F.<br />
Zeitschriftenübersicht<br />
Z IVILER LUFTSCHUTZ; vormals "Gasschutz<br />
und Luftschutz" und "Baulicher<br />
Luftschutz", Wissenschaftlich-Technische<br />
Zeitschrift für das gesamte Gebiet des<br />
zivilen LuftSchutzes, Mitteilungsblatt amtlicher<br />
Nachrichten, Verlag Gasschutz und<br />
Luftschutz, Dr. Ebeling, Koblenz, Nr. 4,<br />
22. Jahrgang, April 1958.<br />
Portmann: .,Ziviler Luftschutz im Zeltalter<br />
der nuklearen und thermonuklearen<br />
Waffen"; U. Schützsack: "Evakuierung und<br />
SChutzraumbau u ; Joachim Hinz: "Der<br />
völkerrechtliche Sch u tz der Zivil bevölkerung<br />
In Kriegszeiten _ Ergebnisse der<br />
XIX. Internationalen Rotkreuzkonferenz" ;<br />
"Der Griff nach den Sternen"; "Neues<br />
über den Luftschutz"; "Hier spricht das<br />
THW"; Mitteilungen des Bundesverbandes<br />
der Deutöchen Industrie.<br />
Von besonderem Interesse für die Führungsluäfte<br />
des B-Dienstes sind die Arbeiten<br />
VOll Portmann und Hinz.<br />
ZB-HELFERDIENST, Fachbeilage der<br />
ZB-Illustrierten mit den Informationen<br />
des Bundesiuftschutzverbandes Nl·. 3<br />
März 1958. "<br />
.. Frauen bei uns"; Schnell: .. Seelischer<br />
Selbstschutz"; Walter: .. Ehrenrettung der<br />
Feuerpatsche"; .. überall war was los'" -<br />
In Stadt und Land wird zur Zeit das<br />
Thema Luftschutz rege diskutiert _ .. Eröffnung<br />
der Landesluftschutzschule Hessen";<br />
Lehrgangsübersieht der Bundesluftschutzschule<br />
Waldbröl, "RegIerungsvertreter<br />
tagten in Körtlinghausen";<br />
Pressestimmen, "Atomluftschutz arbeitet<br />
mit künstlichem Regen": .. Vollautomatisch<br />
ins Zie.l gelenkt".<br />
( Allgemeine Empfehlungen)<br />
Katastrophen<br />
~<br />
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Koffergeräte f. Eileinsatz<br />
z. S:hweißen, Schneiden<br />
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Der gesamte Inhalt ist für alle Lu ftschutzhelfer<br />
von Wichtigl