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dem zweiten Weltkrieg. 1948 ergab die Bilanz infolge<br />

Raubbaues ein Fehl von 300 Millionen fm Holz, eine<br />

Menge so groß wie das 18 1 'efache eines normalen Jahreseinschlages.<br />

Um den fortschreitenden Schäden solcher Wald verwüstung<br />

zu wehren, stellte sich der LV Niedersachsen<br />

zwei Hauptaufgaben:<br />

aus klimatischen, wasserwirtschaftlichen, landeskulturellen<br />

und rohstofflichen Gründen den Wald<br />

zu erhalten;<br />

den Gedanken der Walderhaltung im Bewußtsein<br />

des Volkes fest zu verankern.<br />

Der Wald geht uns alle an, er spricht zu uns, er hat<br />

allen auch im Zeitalter von Stahl, Beton, Glas und Kunststoffen<br />

etwas zu sagen. Wie eine Brücke verbindet das<br />

Holz die einzelnen Entwicklungsstufen des Menschengeschlechts;<br />

von der Zeit der primitivsten Daseinsformen<br />

bis in die Gegenwart hinein ist er den Menschen ein<br />

unentbehrlicher Helfer geblieben. Schon in grauer Vorzeit<br />

war der Baum das Symbol des Lebens, wie es der<br />

Weihnachtsbaum noch heute ist. Das kulturelle Leben ist<br />

durch den Wald tief befruchtet, Form und Gehalt der bildenden<br />

und darstellenden Künste, von Sage und Mystik<br />

sind von ihm mitgeprägt worden.<br />

Neben dem wirtschaftlichen Nutzen des Waldes. neben<br />

dem Wert als Regenerationsstätte unserer von der Technik<br />

über Gebühr beanspruchten Kräfte steht die soziale<br />

und ethische Bedeutung des Waldes für das menschliche<br />

Leben. Solche waldverbundene Gesinnung wieder zu<br />

wecken, gelang der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald<br />

vor allem in den Herzen der Jugend. Von ihrer tätigen<br />

Hilfe beim Wiederaufbau und der Pflege des deutschen<br />

Waldes zeugen u. a. die vielen hundert von ihr angelegten<br />

Schulwälder. Die Jugend immer mehr mit dem Weben<br />

und Wirken des Waldes vertraut zu machen, ist ein besonderes<br />

von Herzen kommendes Anliegen des Innenministers<br />

Kopf. So forderte er alle Freunde des Waldes<br />

auf, bei dem bisher Erreichten nicht stehenzubleiben,<br />

sondern die Beziehungen zwischen Wald und Mensch<br />

immer enger zu knüpfen. "Denn", so sagte er, "der Wald<br />

war vor dem Menschen da, er kann ohne den Menschen<br />

leben, der Mensch aber nicht ohne den Wald."<br />

Mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald verbindet<br />

das Technische Hilfswerk ein freundschaftliches Verhältnis.<br />

Die Helfer des THW stehen den Bestrebungen der<br />

Schutzgemeinschaft sehr aufgeschlossen gegenüber. Sie,<br />

zu deren Aufgabe es gehört, Wald, Moor und Heide vor<br />

den Gefahren des Feuers zu schützen, haben volles Verständnis<br />

dafür, daß ein so wertvolles Volksgut nur erhalten<br />

werden kann, wenn sich ihm die gesamte Bevölkerung<br />

verbunden fühlt.<br />

Polizei-Rat a. D. Adolf Koevenig:<br />

Erkundungs- und Meldedienst<br />

im zivilen Luftschutz<br />

Ungew ißheit über die Luftschutzlage ist nach einem<br />

Luftangriff die Regel. Ein zuverlässig 'und schnell arbeitender<br />

Erkundungs- und Meldedienst ist daher die Vora<br />

ussetzung für die richtige Beurteilung der Schadenslage,<br />

die taktischen Entschlüsse und die Befehlsgebung. Dazu<br />

ist es notwendig, Erkundungsorgane, Meldestellen und<br />

Meldeweg festzulegen und das Personal mit seinen<br />

schnell zu ergreifenden Aufgaben ver tra ut zu machen.<br />

Der Erkundungs- und Meldedienst<br />

wird im allgemeinen durch: Luftschutz-Beobach<br />

tungsstellen, Lufterkundung,<br />

Luftschu tzerkundungsstreifen,<br />

Führer und Unterführer eingesetzter<br />

Luftschutzkräfte wahrgenommen.<br />

Luftschutz- Beobachtungsstellen<br />

sind das notwendige Auge der<br />

Luftschutzleitung vor. während und<br />

nach einem Luftangriff. Sie sollen<br />

durch ihre Beobachtungen den Luftschutzort<br />

(-gebiet) und den Luftraum<br />

unter Kontrolle halten.<br />

In Ländern, wo bereits ein Konferenzfernsprechnetz<br />

besteht, an das<br />

wichtige Luftschutzorte, Kreisverwaltungen,<br />

Bezirksregierungen und die<br />

Landesregierung angeschlossen sind,<br />

kann die überörtliche Luftschutzführung<br />

unter Umständen auch auf<br />

Grund der Meldungen der Beobachtungsstellen<br />

an die örtlich~ Luftschutzleitung<br />

über er folgte Angriffe<br />

und ihre Auswirkungen frühzeitig<br />

unterrichtet werden. Ein unmittelbarer<br />

Anschluß von Beobachtungsstellen<br />

an dieses Fernsprechnetz wird<br />

jedoch aus Gründen der Überlastung<br />

nur in Ausnahmefällen möglich sein.<br />

Als Beobachtungsstellen sind geeignete<br />

und gute Sicht bietende Objekte<br />

zu bestimmen. Ih re Lage m uß<br />

so ausgewählt sein, daß möglichst<br />

der ganze Luftschutzort (- gebiet) unter<br />

Beobachtung steh t, wobei sich das<br />

Blickfeld der Beobachter überschneiden<br />

soll. Daher ist eine übersichtliche<br />

Einteilung des Luftschutzortes (- gebietes)<br />

in leicht erkennbare Beobachtungssektoren<br />

notwendig.<br />

Beobachtungsstellen sind durch gut<br />

geschützte fernmeldetechnische Anlagen<br />

mit der örtlichen Luftschutzleitung<br />

zu verbinden. Nachrichtenübermittlung<br />

durch Melder muß<br />

außerdem sichergestellt sein.<br />

Die Lufterkundung (fliegende Beobachter)<br />

hat den Vorzug, daß es unter<br />

Ausnützung der hervorragenden Eigenschaften<br />

des Hubschraubers oder<br />

auch eines langsam fliegenden Flugzeuges<br />

möglich ist, d ie Schadensentwicklung<br />

auch in solchen Gebieten<br />

fortlaufend zu beobachten, die wegen<br />

Geländebedeckung durch ortsfeste<br />

Beobachtungsstellen nicht eingesehen<br />

oder wegen Hindernissen nicht betreten<br />

werden können.<br />

Das Ergebnis der Erkundung durch<br />

Beobachtungsstellen und fliegende<br />

Beobachter hängt allerdings weitgehend<br />

von den Sichtverhältnissen ab.<br />

Es muß daher von vornherein berücksichtigt<br />

werden, daß diese Erkundungsmittel<br />

vielleicht gerade in<br />

den entscheidenden ersten Stunden<br />

zeitweise ausfallen, so daß die Luftschutzleitung<br />

dadurch blind wird.<br />

Die Luftschutzet'kundungsstreifen,<br />

die zweckmäßigerweise zu motorisieren<br />

sind, haben die Aufgabe, Art<br />

und Umfang der eintretenden Schäden<br />

festzustellen. Sie müssen sich dabei<br />

auf das Wesentliche beschränken<br />

und Schwerpunkte rechtzeitig erkennen.<br />

Schäden, die den sofortigen<br />

Einsatz von Kräften erfordern, müssen<br />

umgehend den für einen Einsatz<br />

der Kräfte zuständigen Stellen gemeldet<br />

werden. Der Einsatz der Erkundungsstreifen<br />

hat planmäßig zu<br />

erfolgen, damit Überschneidungen<br />

vermieden werden. Unter voller Ausnutzung<br />

der zur Verfügung stehenden<br />

Kräfte muß so schnell wie möglich<br />

ein vollständiges Bild der Schadenslage<br />

gewonnen werden. Die Anzahl<br />

der Erkundungsstreifen und<br />

ihre Stärke richten sich nach Ausdehnung<br />

und Art der Schadensgebiete.<br />

Die ihnen erteilten Au fträge müssen<br />

scharf umrissen sein und die<br />

Punkte, auf deren Feststellung es besonders<br />

ankommt, unmißverständlich<br />

und in der Reihenfolge ihrer Dringlichkeit<br />

enthalten.<br />

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