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Errichtung eines Sprengstofflagers<br />

In Hamburg entstanden Schwierigkeiten<br />

für eine ordnungsgemäße<br />

Lagerung von Sprengstoffen, weil<br />

das bisherige Lagergelände plötzlich<br />

für andere Zwecke benötigt wurde.<br />

Zur Lösung dieses Problems schlossen<br />

sich die interessierten Sprengfirmen<br />

in Hamburg und das THW<br />

auf Vorschlag des Gewerbeaufsichtsamtes<br />

Hamburg zu einer Lagergemeinschaft<br />

zusammen mit dem<br />

Ziel, ein gemeinsames Sprengstofflager<br />

neu zu errichten. In Zusammenarbeit<br />

mit den zuständigen Behörden<br />

wurde bald ein geeignetes Gelände<br />

gefunden und das THW Hamburg<br />

mit dem Bau eines neuen Sprengstofflagers<br />

betraut. Die Kosten dafür<br />

übernahmen private Sprengfirmen.<br />

Im Auftrage des Landesbeauftragten<br />

für Hamburg führte der OV Il/2<br />

Hamburg-Altona mit seinen Helfern<br />

im Rahmen des Ausbildungsdienstes<br />

alle Arbeiten durch, vom Entwurf<br />

über die Einreichung der Bauzeichnung<br />

bis zur Fertigstellung der Anlage<br />

einschließlich aller Einrichtungsarbeiten.<br />

An 16 Wochenendeinsätzen wurden<br />

'dafür etwa 1770 freiwillige Helferstunden<br />

geleistet. Als Gegenleistung<br />

für den freiwilligen Arbeitseinsatz<br />

erhielt das THW Hamburg eine<br />

Sprengstoffkammer zur ständigen<br />

Anbringen der Schalungen der Tra ufe F ertig eingeschaIt zum Einschütten<br />

Vollende t ! -<br />

Nur d ie Türen müssen noch eingehä ngt werden<br />

kostenlosen Benutzung für eigene<br />

Zwecke.<br />

Das erstellte Lagergebäude ist 7,10<br />

Meter lang, 3,70 Meter breit und 2,20<br />

Meter hoch. Die Wandstärke beträgt<br />

0,25 Meter.<br />

Ausgeführt wurde das Lagergebäude<br />

in Beton. Zum Schütten wurde<br />

Transportbeton genommen - Güte<br />

B 160, Körnung 0 - 30 mm und für<br />

das Dach 0 - 15 mm.<br />

Das Lagergebäude ist unterteilt in<br />

acht verschließbare Kammern und<br />

einen Vorraum mit einem verschließbaren<br />

Schrank, in dem die Zündmittel<br />

gelagert werden. In die Umfassungswände<br />

sind ausreichend Lüftungskanäle<br />

eingebaut, während die<br />

gemauerten Kammerwände oben und<br />

unten durchbrochen sind. Damit ist<br />

eine ausreichende Lüftung für das<br />

Gebäude gegeben.<br />

Am Eingang zum Lager befinden<br />

sich zwei nach außen aufschlagende<br />

Türen, die nacL den Bestimmungen<br />

der PVO hergestellt und mit je zwei<br />

verschiedenen Sicherheitsschlössern<br />

versehen sind. Auf der Außenseite<br />

der Innentür ist das vorgeschriebene<br />

Warnschild angebracht. Zur Beleuchtung<br />

dienen fünf explosionssichere<br />

Lampen, während der Schalter hierfür<br />

aus Sicherheitsgründen mit einer<br />

Kontrollampe außen angebracht ist.<br />

Zwischen dem Vorraum und den<br />

Lagerräumen befindet sich eine feuerhemmende<br />

Tür.<br />

Das Lagergebäude ist mit einem<br />

zwei Meter hohen Maschendrahtzaun<br />

umgeben, der gegen übersteigen Unbefugter<br />

mit mehreren Lagen Stacheldraht<br />

überspannt ist. Die ganze<br />

Anlage ist mit einer umfangreichen<br />

Blitzschutzanlage versehen, die das<br />

Gebäude innen und außen, den Zaun<br />

und die in der Nähe stehenden Bäume<br />

einschließt.<br />

Zu den Arbeitseinsätzen fanden<br />

sich die Helfer, soweit es ihr Beruf<br />

zuließ, bereits am Sonnabendvormittag<br />

ein und blieben vorwiegend<br />

bis zum Abend dort. Sonntags wurde<br />

im allgemeinen bis mittags gearbeitet.<br />

Die Arbeiten begannen am 12. Oktober<br />

1957 und waren am 15. Februar<br />

1958 beendet. Trotz erheblicher körperlicher<br />

Anstrengungen und zeitweise<br />

ausgesprochen schlechter Witterungsverhältnisse,<br />

bei Regen, Sturm,<br />

Frost und Schneetreiben, haben die<br />

Helfer unermüdlich und mit Begeisterung<br />

die Aufgabe konsequent durchgeführt.<br />

Alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen<br />

wurden beachtet,<br />

Unfälle sind nicht aufgetreten. Der<br />

Leiter der Bundesdienststelle für zivilen<br />

Bevölkerungsschutz, der Direktor<br />

des Technischen Hilfswerks und<br />

der Landesbeauftragte für Hamburg<br />

haben sich persönlich von dem Fortgang<br />

der Arbeiten und der fachgemäßen<br />

Fertigstellung überzeugt<br />

und den Helfern ihre Anerkennung<br />

ausgesprochen.<br />

Bei der Gebrauchsabnahme haben<br />

der Leiter des Gewerbeamtes Hamburg<br />

und der Leiter der höheren<br />

Baupolizeibehörde Hamburg dieses<br />

Sprengstofflager als vorbildlich und<br />

beispielhaft für Anlagen dieser Art<br />

für das gesamte Bundesgebiet bezeichnet.<br />

Im Rahmen einer Feierstunde<br />

erfolgte am 8. März 1958 die<br />

übergabe.<br />

Kurt Bufe<br />

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