195805.pdf
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der Weisung ist unterschiedlich. Wir<br />
kennen das Kommando, die Anweiwng<br />
und den AuftJ'ag.<br />
Das Kom man d 0 ist knapp<br />
formuliert, enthält keine erklärrnde<br />
Begründung, schließt die Höfl id1-<br />
keitsform aus und wird zudem \'orwiegend<br />
mit besonderer Stimmstärke<br />
gegeben. Es ist immer dann die richtige<br />
Form der Weisung, wenn eine<br />
geschlossene Gruppe zu einem einhei<br />
Wchen, zeitlich eng begl'enztl'n<br />
Tun zusammengefaßt werden soll. So<br />
ist auch das "Hau ruck" einer Arbeitsgruppe<br />
ein echtes Kommando.<br />
Im Auf t rag dagegen wird die<br />
beauftragte Person mit ihrem Namen<br />
angesprochen und der eigentliche<br />
Auftrag begründet, wobei üblicherweise<br />
der Ausführu ng ein gewisser<br />
Spielrau m bleibt.<br />
Die häufigste Form der Weisung im<br />
allgemeinen Arbeitsleben ist die A n -<br />
we i s u n g, die eine Mischung zwi <br />
schen dem Kommando und dem Auftrag<br />
darstellt. Die Anweisung schließt<br />
die Höflichkeitsform, die Anrede und<br />
einen Gesprächston nicht aus. Sie ist<br />
dann gegeben, wenn das, was gemacht<br />
werden soll, keiner näheren<br />
Erläuterung bedarf.<br />
Befinden sich in einer Organisation<br />
auch junge Menschen, ist es gut, die<br />
besondere Mentalität der Jugendlichen<br />
entsprechend zu beachten.<br />
Jugendliche sind bei allem naturgegebenen<br />
und besonders entwicklungsbedingten<br />
Freiheitstl'ieb im<br />
allgemeinen durd1aus bereit, eine<br />
strikte und konsequente Führung anzuerkennen,<br />
wenn sie gerecht erfolgt<br />
und unparteiisch bleibt. Jugendliche<br />
sind kritische Beobachter mit oft feinem<br />
Gefühl für Sein und Sd1ein.<br />
Eine ruhig und ausgeglichen gegebene<br />
Anordnung wirkt mehr als ein<br />
Pochen auf Befehlsgewalt. Zur rechten<br />
Zeit sollte auch ein aufmuntelndes<br />
oder gegebenenfalls anerkennendes<br />
Wort gefunden werden. Im Zustand<br />
der Verärgerung darf man sich<br />
nicht zu unbedachten Äußerungen<br />
hinreißen lassen. So einfach und<br />
selbsh'erständlich diese Grundsätze<br />
klingen, sollte man sich dennoch<br />
immer wieder auf sie besinnen.<br />
Ein besonderes massenpsychologisches<br />
Problem, nämlich das der Panik,<br />
verdient im Zusammenhang mit<br />
den Aufgaben des THW noch erwähnt<br />
zu werden. Amerika hat auf diesem<br />
Gebiet seine Forschungen weit vorangetrieben.<br />
In etwa 20 amerikanischen<br />
Großstädten gibt es Dienststellen für<br />
Katastrophenforschung, die zum Beispiel<br />
bei überschwemmungen, Großfeuer,<br />
Fabrikexplosionen das Verhalten<br />
der Betroffenen, der Polizei, der<br />
Feuerwehr und anderer Rettungsdienste<br />
studierten. Es wurden verschiedene<br />
praktische Hilfsmaßnahmen<br />
und psychologische Ratschläge<br />
ausgearbeitet, um bei Katastrophen<br />
eine Pan i k verhindern zu können.<br />
Als eindringliches Beispiel für die<br />
\'erheerende Wirkung einer Massenpanik<br />
gilt ein Luftangriff auf London<br />
im zweiten Weltkrieg. Während des<br />
Fliegeralarms - es flelen also noch<br />
keine Bomben - stürzte eine Mutter<br />
mit ihrem Kind auf einer steilen U<br />
Bahntreppe. Die hinter ihr drängenden.<br />
schutzsuchenden Menschen begannen<br />
zu schieben. Hunderte stürzten<br />
und wurden von der nachdrängenden<br />
Masse begraben; insgesamt<br />
kamen 170 'Personen ums Leben, ohne<br />
daß überhaupt schon eine Bombe gefallen<br />
war. Ähnliches geschah bei<br />
einem Kinobrand in Chikago.<br />
In diesem Fall wurden über 500 (!)<br />
Besucher buchstäblich zu Tode getrampelt,<br />
weil ein Notausgang nicht<br />
benutzt wurde. Die Reihe der Beispiele<br />
ließe sich fortsetzen, viele werden<br />
aus eigenen Erlebnissen während<br />
des Krieges an der Front und in der<br />
Heimat wissen, welche katastrophale<br />
Wirkung eine Panik haben kann. Es<br />
drängt sich die Frage auf, was eigentlich<br />
Panik ist. Etwa Angst? Nein,<br />
Angst ist nicht mit Panik gleichzusetzen,<br />
sondern nur eine natürliche<br />
Reaktion, die auch der Mutige kennt,<br />
aber zu kontrollieren vel'steht. Wie<br />
Mut ja überhaupt darin besteht, daß<br />
man "eine Gefahr nicht übersieht,<br />
sondern sehend überwindet". Panik<br />
dagegen ist unkontrollierte, zügellose<br />
. Angst, bei der die Vernunft einfach<br />
aussetzt und nur noch blind gehandelt<br />
wird. Ein Schock löst die Panik<br />
aus; der Selbsterhaltungstrieb des<br />
Menschen sucht einen Ausweg, selbst<br />
wenn er noch so sinnlos ist.<br />
. (Schluß folgt)<br />
D<br />
Bergleute senken den Ruhrorter Hafen<br />
ie erste Phase zu einem gewaltigen Projekt ist<br />
abgesd1lossen. Die riesige Schleuse 1 im Ruhrorter<br />
Hafen ist abgesenkt! In den letzten Jahren<br />
waren Bergleu te damit besd1äftigt, an die tausend<br />
Meter Querschläge und Stred