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N R. 1 - J A N U A R 1 9 6 2 - 9. J A R R G A N G<br />

Druck und Verlag: Rhenania Druck- und Verlags-GmbH., Koblenz, Roonstraße 20-24. Redaktion: Dr. Hans Berenbrok, Bruno<br />

Reimuth; Anzeigen: Horst Janke. Fernruf: Koblenz Sammel-Nr 2301. Fernschreiber: Nr 086817 Einzelpreis 50 Pt. Abonnement:<br />

Vierteljährlich 1,50 DM zuzüglich 0,25 DM Versandspesen: Postbezug: Vierteljährlich 1,50 DM zuzüglich 9 Pt Zustellgebühr.<br />

Bestellungen beim Verlag, bel der Post oder beim Buchhandel. Postscheckkonto Köln 2959 - Rhenanla Druck- und Verlags-GmbH.,<br />

Zeitschrittenabteilung .. Das Technische Hilfswerk". Bankkonto: Dresdner Bank AG, Koblenz. Z. Z. Ist AnzeigenpreislIste Nr. 2 gültig.<br />

I NR A LT 8 VE R ZE I eRN 18<br />

Acht Jahre Weg-Genossen / Neuer Bildbericht des THW: Wenn Not am Mann ist ... / Helfer bauten Brücken - In<br />

Rosenheim ... und bei Regensburg / lng. Erich Wendt: Die Geräteausstattung des THW - 3. Folge: Schärfen der:<br />

Sägeketten der Einmann-Motorsägen / Dr. Hans Georg Wollenhaupt: Ziviler Bevölkerungsschutz in Dänemark /<br />

Dipl.-lng. Bernhard Loda: Besser Unfallverhütung als Unfallvergütung / Hans Ulrich Korenke: Mit-einander und<br />

mit Mut - Vier hessische Ortsverbände zeigen, was sie können / Hoch hinaus! - Großer Bildbericht über interessante<br />

Hochhäuser / Licht an die Mauer - Berliner THW half / Friedrich Lubach: Schwimmbrückenbau in Niedersachsen<br />

.' Blicke hinter die Kulissen: der Landesbeauftragte / Aus den Ortsverbänden / Luftschutzstreiflichter / Buchbesprechungen<br />

/ Zeitschriftenübersicht / Kurz berichtet<br />

Wenn Not am Mann ist, sind die THW-Helfer zur Stelle. Darüber berichtet Heft 8 der THW-Schriftenreihe. Siehe Hinweis Seite 3


Acht Jahre Weg-Genossen<br />

Mit diesem Heft tritt die Zeitschrift<br />

"Das Technische Hilfswerk" in den<br />

neunten Jahrgang ihres Erscheinens<br />

ein. Damit hat sie nicht etwa ein so<br />

ehrwürdiges Alter erreicht, daß Anlaß<br />

zu einer Jubiläumsfeier bestünde.<br />

Denoch sollte man sich bei der<br />

Gelegenheit einmal über Sinn und<br />

Zweck der Zeitschrift unterhalten,<br />

die nun schon seit Jahren den Weg<br />

des Technischen Hilfswerks getreulich<br />

begleitet.<br />

Als der geistige Vater des Technischen<br />

Hilfswerks, Otto Lummitzsch,<br />

im August 1950 den Auftrag erhielt,<br />

eine freiwillige technische Hilfsorganisation<br />

aufzustellen, faßte er den<br />

Entschluß, sie so bald als nur irgendwie<br />

möglich mit einer eigenen Zeitschrift<br />

auszustatten. In einer solchen<br />

Zeitschrift sah er ein Bindeglied zur<br />

Stärkung des kameradschaftlichen<br />

Für die Herausgabe einer eigenen<br />

Zeitschrift standen damals allerdings<br />

im Haushalt keine Mittel bereit. Der<br />

anfänglich sehr bescheidene Etat des<br />

Technischen Hilfswerks reichte<br />

knapp hin, die dringendsten Bedürfnisse<br />

an Werkzeugen, Geräten,<br />

Kraftfahrzeugen, Bekleidung usw. in<br />

den. Ortsverbänden zu befriedigen.<br />

Es galt also, die Zeitschrift ohne jede<br />

Unterstützung aus öffentlichen<br />

Mitteln nach rein verlagswirtschaftlichen<br />

Spielregeln auf die Beine zu<br />

stellen.<br />

Das konnte nur dadurch erreicht<br />

werden, daß die freiwilligen Helfer<br />

in großer Zahl sich bereit erklärten,<br />

sie gegen einen angemessenen Preis<br />

laufend . zu beziehen. Förderer des<br />

Technischen Hilfswerks gewährten<br />

Starthilfe, indem sie das Blatt in<br />

größerer Stückzahl bestellten und<br />

zur kostenlosen Verteilung an solche<br />

Helfer zur Verfügung stellten, die<br />

aus eigener Kraft nicht in der Lage<br />

waren, es zu halten. Sie gaben daneben<br />

Anzeigen auf, um die Zeitschrift<br />

für den Verlag wirtschaftlich<br />

tragbar zu machen.<br />

Auf dieser Grundlage wurde 'begonnen.<br />

Dank regel' Mitarbeit fachkundiger<br />

und schreibgewandter Helfer<br />

konnte der Inhalt schon der ersten<br />

Hefte so gestaltet werden, daß er<br />

nicht nur THW-Angehörige, sondern<br />

auch Außenstehende ansprach und<br />

fesselte. Seither ist die Auflage der<br />

Zeitschrift stetig gestiegen. Der Um-<br />

Zusammenhalts unter den Helfern,<br />

zugleich aber auch ein Organ zur<br />

Vermittlung von Anregungen und<br />

Erfahrungsaustausch zwischen der<br />

Leitung des Technischen Hilfswerks<br />

und den Ortsbeauftragten und Führungskräften<br />

überall im Lande.<br />

Darüber hinaus sollte es Aufgabe der<br />

Zeitschrift sein, die Freunde und<br />

Förderer des Technischen Hilfswerks<br />

in den Regierungen, den Behörden,<br />

im Handwerk, in der Industrie, der<br />

Wirtschaft sowie die Öffentlichkeit<br />

über seine Entwicklung zu unterrichten.<br />

Schon aus dieser kurzen<br />

Aufzählung geht hervor, daß eine<br />

Organisation wie das Technische<br />

Hilfswerk auf eine eigene Zeitschrift<br />

nicht verzichten kann; sie bedarf ihrer<br />

genau so wie z. B. das Rote<br />

Kreuz, die Feuerwehren und andere<br />

Einrichtungen.<br />

Eine Chronik der Aufbaujahre<br />

fang mußte bald erweitert werden,<br />

um mit dem Stoffandrang Schritt<br />

halten zu können. Wer die bisher<br />

erschienenen Jahrgänge gesammelt<br />

hat, besitzt heute eine Chronik über<br />

die Aufbaujahre des Technischen<br />

Hilfswerks, in der sich sein Wesen,<br />

seine Aufgaben, seine Organisation,<br />

die Ausbildung sowie die bemerkenswerten<br />

Einsätze und Hilfeleistungen,<br />

die seinen Ruf als Katastrophenschutzorganisation<br />

begründet<br />

.haben, widerspiegeln.<br />

Es verdient in diesem Zusammenhang<br />

erwähnt zu werden, daß die<br />

Zeitschrift weit über die Grenzen<br />

der Bundesrepublik hinaus verbreitet<br />

ist und auch im Ausland von vielen<br />

maßgeblichen Persönlichkeiten,<br />

Unsere Zeitschrift dagegen fällt gerade<br />

durch die schlichte und einprägsame<br />

Gestaltung ihres Umschlags<br />

aus diesem Rahmen. Wer sie<br />

einmal gesehen hat, vergißt sie nicht<br />

und erkennt sie auf den ersten Blick<br />

auch unter einer Vielzahl verschiedener<br />

Blätter wieder. Aus diesem<br />

Grunde wurde davon abgesehen, den<br />

Umschlag mit einem Bild zu verzieren.<br />

Er würde an Werbewirkung<br />

nur verlieren.<br />

Andere wieder sagen, man solle den<br />

Berichten aus den Ortsverbänden<br />

weniger Raum einräumen, wieder<br />

Auf den ersten Blick ...<br />

die auf dem Gebiete des Katastrophenschutzes<br />

führend tätig sind, mit<br />

Aufmerksamkeit gelesen wird, sei es<br />

in Europa. Nord- und Südamerika,<br />

Afrika oder gar im Fernen Osten.<br />

Das beweist eigentlich, daß' das Blatt<br />

den Zweck erfüllt, für den es ursprünglich<br />

geplant wurde.<br />

Aber es fehlt auch nicht an Kritikern.<br />

Kritik muß sich jedes Publikationsorgan<br />

gefallen lassen. Sie ist<br />

schließlich ein Ausdruck des Interesses,<br />

mit dem es gelesen wird. Viele<br />

Zeitschriften und Zeitungen drucken<br />

kritische Bemerkungen ihrer Leser<br />

zum Inhalt freimütig ab. Wer diese<br />

Kritiken liest, muß immer wieder<br />

feststellen, daß ein und dieselbe Veröffentlichung<br />

von einem Teil der Lpser<br />

gelobt, von einem anderen Teil<br />

aber abgelehnt wird. Doch das ist<br />

nicht verwunderlich, denn letzten<br />

Endes hat ja ein jeder seine eigene<br />

Meinung von den Dingen.<br />

Auch über dia Zeitschrift "Das Technische<br />

Hilfswerk" gibt es verschiedene<br />

Meinungen. So hört man manchmal<br />

die Ansicht, der Umschlag des<br />

Heftes sei zu eintönig gestaltet und<br />

sollte jeweils mit einem zugkräftigen<br />

Bile! belebt werden. Würde das<br />

verwirklicht, so begäbe sich das Blatt<br />

auf ein Feld, das immer einförmiger<br />

wird. Wer ist heute noch in der Lage,<br />

die einzelnen Illustrierten zu unterscheiden,<br />

wenn er auch nur fünf<br />

Meter von einem Zeitungsstand entfernt<br />

steht? Er sieht sich einer verwirrenden<br />

Anhäufung von anziehenden<br />

Frauenbildnissen gegenüber, die<br />

fast alle gleich aussehen, wahrend<br />

er den Titel der Zeitschrift, der über<br />

den Inhalt Auskunft gibt, nur mit<br />

Mühe entziffern kann.<br />

andere meinen, es sei richtiger, die<br />

Ortsverbände ausführlicher zu Wort<br />

kommen zu lassen, denn in den Ortsverbänden<br />

spiele sich doch das Leben<br />

des Technischen Hilfswerks ab. Es<br />

gibt Leser, die Betrachtungen grundsätzlicher<br />

Art im Vordergrund sehen<br />

möchten, während von anderer<br />

Seite der Forderung nach praktischen<br />

Ausbildungsvorschlägen der<br />

Vorrang gegeben wird. Man sieht<br />

auch hier, daß eine einheitliche Meinung<br />

aller Leser sich nie erzielen<br />

lassen wird.<br />

Es gibt jedoch einen untrüglichen<br />

Gradmesser dafür, ob eine Zeitschrift<br />

2


ei ihrer Lesergemeinde ankommt,<br />

nämlich die Zahl der ständigen zahlenden<br />

Bezieher. Danach zu schließen,<br />

ist unser Blatt a uf dem r echten<br />

Weg, denn diese Zahl wird immer<br />

größer.<br />

Das ist gut so, denn von der Bezieherzahl<br />

hängen schließlich der Bestand<br />

und auch die Möglichkeit zur<br />

Forten'twicklung der Zeitschrift ab.<br />

Darum sollte angestrebt werden,<br />

w eitere ständige Bezieh er zu gewin-<br />

nen. Das ist bei planmäßiger Werbung<br />

in den Ortsverbänden ohne<br />

weiteres möglich. Sicher gibt es auch<br />

h eute noch viele Helfer , die gar n icht<br />

w issen, w ieviel m ehr sie laufend<br />

über ihre Organisation erfahren k önnen,<br />

wenn sie ihre Zeitschrift regelmäßig<br />

lesen. Sie können dabei aber<br />

auch viel Nützliches lernen, für ihr<br />

en Dienst im Technischen Hilfswerk<br />

so gut w ie für ihren Beruf. Die Helfer<br />

, denen es als Folge beruflicher<br />

Beanspruchung oder a u s anderen<br />

Gründen beim best en Willen nicht<br />

möglich ist, am Leben ihrer Ortsverbände<br />

teilzunehmen, bleiben doch<br />

in ständiger Verbindung m it allem,<br />

w as sich in ihrer Organisation abspielt,<br />

wenn sie die Zeit schrift halten.<br />

Darum w äre es zu begrüßen<br />

und den Bestrebungen des Technischen<br />

Hilfswerks dienlich, wenn sie<br />

in die Hände eines jed en Helfers<br />

käme. J . F.<br />

Neuer Bildbericht des THW<br />

Wenn Not am Man n ist ...<br />

Soeben ist Heft 8 der THW-Schriftenreihe<br />

erschienen, die von der<br />

Bundesanstalt Technisches Hilfswerk<br />

herausgegeben wird. '<br />

In einem Vorwort, das diesem reichhaltigen<br />

Bildbericht über Einsatz<br />

und Ausbildung der freiwilligen Helfer<br />

vorangestellt ist, werden Wesen<br />

und Aufgaben des Technischen Hilfswerks<br />

in knappen Zügen wie folgt<br />

umrissen:<br />

Alle Errungenschaften der Zivilisation,<br />

die das Leben des einzelnen<br />

wie das der Gesellschaft, den wirtschaftlichen<br />

und technischen Fortschritt,<br />

damit den Bestand des Staates<br />

schlechthin ermöglichen und sichern,<br />

sind letzten Endes abh ängig<br />

von dem reibungslosen Funktionieren<br />

einer schier unübersehbaren<br />

Fülle technischer Anlagen und Einrichtungen<br />

der ·verschiedensten Art.<br />

Das gilt in gleichem Maße für die<br />

Erzeugung von Energie wie für die<br />

Fortleitung und Ver teilung von Wasser,<br />

Elektrizität, Gas, Öl, für die Beseitigung<br />

der Abwässer aus Haushalt<br />

und Industrie, für die Verkehrswege<br />

und Verkehrsmittel zu Land, zu<br />

Wasser und in der Luft, den Gesundheitsdienst,<br />

die übertragung<br />

und übermittlung von Nachrichten,<br />

um nur einige Beispiele zu nennen.<br />

Jede Störung oder gar jeder Ausfall<br />

. größeren Ausmaßes auf auch nur<br />

einem dieser weiten Gebiete einer eng<br />

verflochtenen und fein verästelten<br />

Technik beeinträchtigen nicht nur<br />

empfindlich den Ablauf des privaten,<br />

wirtschaftlichen und öffentlichen<br />

Alltags, sie können darüber<br />

hinaus ernsthafte, unmittelbare Gefahren<br />

für Hab und Gut, die Sicherheit,<br />

ja das Leben des einzelnen oder<br />

der Allgemeinheit verursachen.<br />

Solche Störungen und Ausfälle werden<br />

immer wieder sowohl von entfesselten<br />

Naturgewalten als von<br />

technisch bedingten Katastrophen,<br />

aber auch von kriegerischen Auseinandersetzungen<br />

hervorgerufen. An<br />

Beispielen dafür auch aus jüngster<br />

Zeit ist fürwahr kein Mangel. Nur<br />

zu oft schlägt da und dort das Unheil<br />

zu, plötzlich und unvermittelt<br />

wie ein Blitz aus heiterem Himmel.<br />

Dann ist Not am Mann! Ihr kann<br />

nicht immer nur mit den Schutzvorkehrungen<br />

begegnet werden, die der<br />

Staat, die Gemeinden, die Betriebe<br />

für die Aufrechterhaltung von Sicherheit<br />

und Ordnung in ihrem Bereich<br />

ständig bereit halten. In aller<br />

Regel treten dann vielmehr Notstände<br />

und damit Hilfsanforderungen<br />

von einer Vielfalt auf, die nur durch<br />

den Einsatz zusätzlicher Kräfte bewältigt<br />

werden kann.<br />

Nach der Eßlinger Zugkatastrophe<br />

waren Helfer aus sechs Ortsverbänden<br />

des Techn. Hilfswerks zu Bergungsund<br />

Aufräumungsarbeiten eingesetzt<br />

Im Zeitalter der Technik bedarf es<br />

keiner Betonung, daß diese Kräfte<br />

in Notfällen nur dann wirksame<br />

Hilfe leisten können, wenn sie über<br />

die technischen Zusammenhänge eingehend<br />

Bescheid wissen und über<br />

die Fertigkeit verfügen, die erforderlichen<br />

technischen Mittel und Geräte<br />

zweckdienlich anzuwenden. Darüber<br />

hinaus müssen sie aber auch die<br />

Kunst der technischen Behelfslösung,<br />

der Improvisation, beherrschen.<br />

Der Staat hat die Pflicht, für den<br />

Schutz der Bevölkerung und der<br />

Wirtschaft auch gegen solche Gefahren<br />

zu sorgen, die sich nach Art und<br />

Umfang nicht vorhersehen lassen.<br />

Aus dieser Verpflichtung heraus hat<br />

die Bundesregierung im August des<br />

Jahres 1950 den Auftrag erteilt, eine<br />

freiwillige technische Hilfsorganisation<br />

für den Katastrophenschutz, das<br />

Technische Hilfswerk, zu errichten.<br />

Sie hat sich damit an das staatsbürgerliche<br />

Verantwortungsbewußtsein<br />

technisch erfahrener Männer gewandt<br />

und sie zur freiwilligen Bereitschaft<br />

aufgerufen, in Stunden der<br />

Not und Gefahr mit ihrem technischen<br />

Wissen und Können für ihre<br />

bedrohten Mitmenschen einzutreten.<br />

Der Aufruf ist auf fruchtbaren Boden<br />

gefallen. Heute umfaßt das Technische<br />

Hilfswerk in den 461 Ortsverbänden<br />

der 11 Landesverbände<br />

mehr als 62000 freiwillige Helfer.<br />

über Einsatz und Ausbildung dieser<br />

Helfer berichten die eindrucksvollen<br />

Bilder des neuen Heftes. Sie<br />

werfen Schlaglichter auf die oft<br />

schwierigen Aufgaben, die im Katastrophenschutz<br />

und bei anderen<br />

technischen Hilfeleistungen immer<br />

wieder zu lösen sind. Gleichzeitig<br />

vermitteln die Aufnahmen einen Begriff<br />

von dem Ernst, mit dem sich<br />

die Helfer einer ,vielseitigen Ausbildung<br />

unterziehen, damit sie blitzschnell<br />

und tatkräftig zupacken können,<br />

wenn Not am Mann ist. J. F.<br />

3


Helfer bauten Brücken<br />

Im Zusammenhang mit der Erweiterung<br />

des städtischen Krankenhauses<br />

ergab sich für die Stadt Rosenheim<br />

die Notwendigkeit, eine 30-t­<br />

Baubrücke über den neben dem<br />

Krankenhaus vorbeifließenden "Hammerbach"<br />

errichten zu lassen, über<br />

den die Baumaterialien herangeführt<br />

werden mußten.<br />

Da das zuständige Gewerbe in Anbetracht<br />

der angespannten Wirtschaftslage<br />

auf dem Bausektor den<br />

Brückenbau nicht übernehmen konnte,<br />

wandte sich die Stadt an den Ortsverband<br />

Rosenheim mit der Bitte,<br />

den Brückenbau zu übernehmen,<br />

damit die dringend notwendigen<br />

Krankenhaus-Bauarbeiten sich nicht<br />

verzögerten.<br />

Der Ortsbeauftragte, Stadtrat Marey,<br />

sagte gerne zu, sah er doch in<br />

der Erfüllung der Bitte der Stadt<br />

gleichzeitig eine willkommene Gelegenheit,<br />

die Helfer einmal in der<br />

praktischen Durchführung eines<br />

schweren Brückenbaues zu schulen.<br />

Nach den von einer Rosenheimer Architektengemeinschaft<br />

unter Leitung<br />

von Architekt Schwaiger erstellten<br />

Plänen handelte es sich um eine etwas<br />

aus dem üblichen Rahmen herausfallende<br />

Brückenkonstruktion, da<br />

diese zwei Fern-Heizleitungen zur<br />

Versorgung des städtischen Altersheimes<br />

berücksichtigen mußte, die<br />

nicht unterbrochen und auch nicht<br />

"gekröpft" werden durften. Die<br />

In Rosenheim ...<br />

Brücke mußte daher 1,28 m über<br />

dem Boden und einige Meter über<br />

die Heizleitungen hinaus verlegt<br />

werden. Sie verlängerte sich dadurch<br />

aber auch auf genau 23,75 m. Dies<br />

bedingte, daß an beiden Ufern zwei<br />

sehr stabile Widerlager gebaut werden<br />

mußten.<br />

Als Auflager dienten zehn Pfähle<br />

(4,5 m lang, 22 cm CP ), auf denen<br />

fünf Querhölzer aufgedornt wurden.<br />

Auf die Querhölzer wurden zwei<br />

Uferbalken (Eiche, 5 m lang, 30/30<br />

cm) für die Auflage der neun Eisenträger<br />

NP 34 gelegt. Der Schub wurde<br />

durch drei Stoßbalken (5 m lang,<br />

26/26 cm) aufgefangen. Ufer- und<br />

Stoßbalken wurden durch 34 gerammte<br />

Pfähle (3,5 m - 4 m lang,<br />

16 cm r:b ) fes tgehalten und diese untereinander<br />

verrödelt. Außerdem<br />

waren zwei Pfahljoche mit je 6 Piloten<br />

(7 m lang, 30 cm r:b ) im<br />

Bachbett sowie ein schweres am linken<br />

Ufer erforderlich. Als Auflager für<br />

die neun Streckträger (NP 34) wurcle<br />

jeweils ein Eichenholm (4,6 m lang,<br />

30/30 cm) aufgedornt, mit Laschen<br />

und durchgehenden Schrauben mit<br />

den Piloten verschraubt. Außerdem<br />

wurden an den bei den im Wasser<br />

befindlichen Pfahljochen je eine untere<br />

und obere Zange (je 2 Kanthölzer<br />

4,6 m lang, 10/20 cm) sowie zwei<br />

Verschwertungen (Halbhölzer 5 m<br />

lang, 20 cm r:b ) mit durchgehenden<br />

Schrauben mit den Piloten verbunden.<br />

Der Tragbelag, Bohlen 4,5 m lang,<br />

10/20 cm, wurde mit den Rödelbalken<br />

(Kanthölzer 14/14 cm) und 40<br />

Rödelzangen festgelegt. Zum späteren,<br />

leichteren Auswechseln wurde<br />

der Fahrbelag (Bretter 3,75 m lang,<br />

3,6/20 cm) zwischen die Rödelbalken<br />

verlegt und mit Kanthölzern 5/10 cm<br />

an den Rödelbalken innen festgelegt.<br />

Die Geländersäulen (1 m hoch, 12/12<br />

cm) wurden außen am Rödelträger<br />

mit Eisenbügeln und durchgehenden<br />

Schrauben verschraubt und an den<br />

acht nach jeder Seite 80 cm hinausstehenden<br />

Tragbelagbalken mit je<br />

zwei Geländerstützen verstrebt. Die<br />

Geländerholme (12/14 cm), auf die<br />

Geländersäulen aufgezapft, und die<br />

bei 60 cm Höhe eingezogene Geländerstange<br />

(8/8 cm) ergaben ein sehr<br />

stabiles und haltbares Geländer. -<br />

Die nutzbare Brückenbreite beträgt<br />

3,70 m.<br />

Verarbeitet wurden: ca. 35 m 3 . Holz<br />

im Wert von 15000,- DM, 18 t Eisenträger<br />

mit Zwischenstegen, Winkeln<br />

und Schrauben im Wert von<br />

16000,- DM, ferner Flansche, Bolzen<br />

und 40 St. Rödelzangen.<br />

Die Technische Grenzschutzabteilung<br />

Süd, Rosenheim, des BGS, lieh eine<br />

500-kg-Diesel- sowie eine 100-kg-Explosionsramme,<br />

eine ortsansässige<br />

Firma stellte eine elektrische Kettensäge,<br />

eine elektrische Bohrmaschine<br />

sowie eine elektrische Kettenfräsmaschine<br />

zur Verfügung.<br />

Insgesamt wurde an 44 Tagen gearbeitet,<br />

wobei 2252 Helferstunden<br />

geleistet wurden. 491 Helfer waren<br />

eingesetzt, d. h. je Arbeitstag im<br />

Brückenbau des OV Rosenheim. Unsere Bilder zeigen (links) das Auflager und (rechts) ein Pfahljoch<br />

4


Die 30-t-Baubrücke ist fertig; dem Krankenhaus ist geholfen<br />

... ·und bei Regensburg<br />

Durchschnitt 11,15 Helfer mit 51,19<br />

Arbei tsstunden.<br />

Die immer bereite Stamm-Mannschaft<br />

des Ortsverbandes war es, die<br />

die Fertigstellung der Brücke in diesem<br />

so lang andauernden, durch tägliche<br />

Regengüsse erschwerten Arbeitseinsatz<br />

möglich machte. Alle<br />

Helfer waren unverdrossen mit Eifer<br />

und Interesse bei der Arbeit. Die<br />

Brücke wurde ohne den geringsten<br />

Unfall gebaut.<br />

Auch die Gemeinde Viehausen, Ortsteil<br />

Alling, bei Regensburg, hatte<br />

Brückensorgen. Die im Jahre 1913<br />

erbaute Laaberbrücke war im Laufe<br />

der Jahre baufällig geworden und<br />

mußte aus Sicherheits gründen für<br />

jeglichen Verkehr gesperrt werden.<br />

Die Brücke diente hauptsächlich als<br />

Verbindungsbrücke zu den nördlich<br />

der Laaber liegenden Wiesen, Feldern<br />

und Siedlungshäusern. Da die<br />

Ernte heranrückte, hatte die Gemeindeverwaltung<br />

dafür Sorge zu<br />

tragen, daß baldigst ein Ersatz für<br />

die gesperrte Brücke geschaffen wurde.<br />

Als eine der steuerschwächsten Gemeinden<br />

des Landkreises Regensburg<br />

konnte die Ersatzbrücke nur<br />

~it fremder Hilfe gebaut werden. In<br />

ihrer Not wandte sich deshalb die<br />

Gemeinde an den THW -Ortsverband<br />

Regensburg mit der Bitte, den durch<br />

die Sperrung der Brücke entstandenen<br />

Notstand mit beseitigen zu helfen.<br />

Der Ortsverband Regensburg<br />

sagte zu, den Neubau der Brücke zu<br />

übernehmen.<br />

Oberinspek tor Hallbauer vom Städt.<br />

Tiefbauamt Regensburg, gleichzeitig<br />

Ortsbeauftragter für Regensburg,<br />

führte im Zuge der Nachbarschaftshilfe<br />

die Planung der neuen Brücke<br />

durch.<br />

In mustergültiger Einsatzbereitschaft<br />

konnte an fünf Wochenenden eine<br />

neue Laaberbrücke für Fahrzeuge<br />

bis zu 12 t Gesamtgewicht gebaut<br />

werden. Es war erstaunlich, mit welcher<br />

Begeisterung und mit welchem<br />

Idealismus die Männer des OV Regensburg,<br />

unterstützt von Helfern<br />

des OV Parsberg, bei glühender Hitze<br />

die Arbeiten durchführten.<br />

Die Brücke wurde an der gleichen<br />

Stelle gebaut, an der die alte Brücke,<br />

eine Holzkonstruktion von 17 Metern<br />

Länge, 5 Metern Breite, mit 2 Holzjochunterstützungen<br />

(Pfahljochen)<br />

stand. Die beiden Widerlager wurden<br />

dabei verwendet.<br />

Es mußten dabei folgende Arbeiten<br />

erledigt werden:<br />

1. Bau eines Fußgängersteges etwa<br />

15 Meter unterhalb der Brücke;<br />

2. Rammen einer Mittelunterstützung,<br />

bestehend aus 3 Stahlrohren<br />

cj) 216 mm, 8 rum Wandstärke<br />

und 12 m Länge mittels Explosionsramme;<br />

3. Verlegen von 4 Stück Stahlträgern,<br />

NP 36, je 17 Meter lang, und<br />

Montieren der Quer- und Windverbände;<br />

4. Verlegen von 36 Stück 12 cm starken<br />

Stahlbeton-Fahrbahnplatten<br />

mit je 600 kg Gewicht;<br />

5. Abbruch der alten HoJ.zbrücke und<br />

Absägen der Jochpfähle unter<br />

Wasser;<br />

6. Abbau des Behelfssteges.<br />

Von den Helfern wurden insgesamt<br />

956 Einsatzstunden geleistet.<br />

Die neue 12-t-Bl'ücke über die Laaber in der Gemeinde Viehausen<br />

Der Fußgängersteg, errichtet vom OV Regensburg<br />

5


Ing. Erich Wendt<br />

Die Geräteausstattung des THW<br />

3. Folge: Schärfen der Sägeketten der Einmann-Motorsäge<br />

Die Einmann-Motorsäge ist bei manchen<br />

Einsätzen unentbehrlich. Ihre<br />

Leistung hängt von der fachmännischen<br />

Instandhaltung der Sägekette<br />

ab. Eine stumpfe Sägekette schneidet<br />

schlecht, und der dann erforderliche<br />

Druck auf Führungsschiene und<br />

Kette verkürzt nicht nur deren Lebensdauer,<br />

sondern die der ganzen<br />

Maschine. Gut geschärfte Zähne sparen<br />

viel Geld.<br />

Die Hersteller der Kettensägen betrachten<br />

es als eine ihrer Hauptaufgaben,<br />

die Schnitthaltigkeit der Sägeketten<br />

durch Auswahl eines besonderen<br />

Ausgangsmaterials und<br />

dessen weitere Behandlung über eine<br />

lange Betriebszeit zu erreichen.<br />

Die einzelnen. Kettenzähne werden<br />

aus hochlegiertem, besonders dafür<br />

hergestelltem Bandstahl gestanzt.<br />

Dem Biegen, Zwischenglühen, Härten<br />

und Anlassen liegen jahrelange<br />

Erfahrungen zugrunde. So entsteht<br />

ein widerstandsfähiger, zähharter<br />

Kettenzahn.<br />

Um die Schnitthaltigkeit zu erhöhen,<br />

werden Schneide- und Hobelzähne<br />

besonders gut hartverchromt. Die<br />

dünne Hartchromauflage gibt dem<br />

Zahn an der Schneidekante eine wesentlich<br />

längere Haltbarkeit, d. h. sie<br />

verlängert dadurch die Schnitthaltigkeit.<br />

Das Hartverchromen der<br />

Kettenzähne erfolgt auf galvani- .<br />

schem Wege. Die Räumzähne und<br />

die Blindlaschen werden aus Preisgründen<br />

nicht verchromt geliefert.<br />

Die Beachtung folgender Hinweise<br />

für das Schärfen von Sägeketten ist<br />

sehr zu empfehlen, weil nur eine<br />

richtig geschärfte Sägekette die volle<br />

Schnittleistung ergibt.<br />

Schärfung von Spitzzahn-Sägeketten<br />

. Die Sägekette setzt sich aus wechselseitig<br />

versetzten linken und rechten<br />

geschränkten Schneidezähnen, geschränkten<br />

linken und rechten<br />

Räumzähnen, nicht geschränkten<br />

Räumzähnen, Blindzähnen und den<br />

die einzelnen Kettenglieder verbindenden<br />

Nieten zusammen. Der Lochabstand<br />

(Teilung) der einzelnen<br />

I<br />

Schneidezähne<br />

ab Fabrikl Hartholz I Weichholz<br />

Art des Winkels<br />

Im allgemeinen nur die vordere<br />

Schärfflanke (Brustseite) der Zähne<br />

schärfen und zwar in gleicher Stärke,<br />

da sich sonst eine ungleichmäßige<br />

Zahnhöhe und ein ungleichmäßiger<br />

Schrank ergibt. Aus Bild 1 sind<br />

die einzelnen Schärfwinkel ersichtlich.<br />

In der Schärftabelle sind die<br />

auf dem Schärfapparat einzustellenden<br />

Schärfgrade aufgezeichnet.<br />

Räumer<br />

ab Fabrikl Hartholz Weichholz<br />

2 ° 0 ° 4 ° Brustwinkel (al 2 ° 0 ° 4 °<br />

25 ° 22 ° 28 ° Brustschneidenwinkel<br />

(bl<br />

10 ° 8 ° 12 °<br />

7 ° 7 ° 7 ° Rückenwinkel (cl 7 ° 7 ° 7 °<br />

20 ° 20 ° 20 ° Rückenschneiden- 10 c 10 ° 10 °<br />

winkel<br />

(dl<br />

Glieder beträgt 15,0 mm.<br />

Das Schärfen der Sägeketten wird<br />

vereinfacht und beschleunigt durch<br />

Verwendung eines Schärfapparates.<br />

Wo ein solcher nicht zur Verfügung<br />

steht, empfiehlt es sich, die Sägeketten<br />

dem Kundendienst der Herstellerfirma<br />

zum Nachschleifen zu<br />

übergeben.<br />

Wird das Schärfen mittels eines<br />

Schärfapparates selbst durchgeführt,<br />

ist die jedem Apparat beigegebene<br />

"Anleitung zum Schärfen der<br />

Sägeketten" genauestens zu beachten.<br />

Nach Auflegen der Sägekette auf<br />

den Schärfapparat den Zahn nicht<br />

mit einem Schliff, sondern mit kurzen<br />

Unterbrechungen fertigschleifen,<br />

da er sonst an Härte durch die<br />

Schleifwärmeeinwirkung verliert.<br />

Erst die Schneidezähne und dann die<br />

Räumzähne schärfen.<br />

Mit den Schärfwinkeln, wie die Kette<br />

"ab Fabrik" geliefert wird, kann<br />

Hart- und Weichholz geschnitten<br />

werden . .<br />

Es ist darauf zu achten, daß die<br />

Räumer um 0,5 - 0,7 mm niedriger<br />

sein müssen als die Schneidezähne.<br />

Bei stark gefrorenem Holz ist es<br />

ratsam, den Brust- und Brustschneidenwinkel<br />

um etwa 2° stumpfer, als<br />

in der Schärftabelle angegeben, zu<br />

wählen. Daher empfiehlt es sich, für<br />

gefrorenes Weichholz die Schärfwinkel<br />

wie in der Spalte "ab Fabrik"<br />

angegeben, zu verwenden. Für gefrorenes<br />

Hartholz werden folgende<br />

Winkel als vorteilhaft angesehen:<br />

Brustwinkel<br />

ca. - 2°<br />

Brus tschneiden winkel<br />

ca. 6° für die Räumer und<br />

ca. 18° für die Schneidezähne.<br />

qS-O,7mm<br />

SchneI dezahn<br />

Keltel'1typ<br />

_BKLnelA<br />

(3812)<br />

Bild 1: Erläuterung siehe Text<br />

6


Schärfen von Hobelzahn-Sägeketten<br />

Die Verwendung von Hobelzahnketten<br />

hat den Vorzug, daß weniger<br />

Zähne zu schärfen sind und diese<br />

mit einer Rundfeile geschärft werden<br />

können.<br />

Die Einmann-Motorsägen werden<br />

künftig für das THW nur mit Hobelzahnketten<br />

geliefert, auch sollen<br />

verbrauchte Spitzzahnketten gegen<br />

solche mit Hobelzahnung ergänzt<br />

werden. Die Zusammensetzung der<br />

Hobelzahnkette ist aus Bild 2 ersichtlich.<br />

Der Lochabstand der einzelnen Glieder<br />

(Teilung) beträgt 10,26 mm.<br />

Wird eine alte Spitzzahnkette gegen<br />

die neue Hobelzahnkette ausgetauscht,<br />

muß das alte Kettenantriebsrad<br />

mit 6 Zähnen gegen ein<br />

neues Antriebsrad mit 8 Zähnen<br />

ebenfalls ausgetauscht werden. Es ist<br />

darauf zu achten, daß Kette und<br />

Kettenantriebsrad immer die gleiche<br />

Teilung haben. Auch muß die Führungsschiene<br />

in einwandfreiem Zustand<br />

sein. Eine Sägekette ist wie<br />

jedes Schnittwerkzeug der Abnutzung<br />

und dem Verschleiß unterworfen<br />

und sie muß zu gegebener Zeit<br />

geschärft werden.<br />

Der Schärfzeitpunkt kann selbst von<br />

dem weniger geübten Sägeführer<br />

leicht erkannt werden, denn eine<br />

gut geschärfte Hobelzahnkette frißt<br />

sich bei leichtem Führungsdruck mühelos<br />

in das Holz. Mit stumpfer oder<br />

beschädigter Kette nicht weiterarbeiten,<br />

Kette sofort nachschärfen oder<br />

durch eine geschärfte Reservekette<br />

austauschen.<br />

Ein Vorteil der Hobelzahnkette ist,<br />

daß sie mit einer runden Schärffeile<br />

an jedem Arbeitsplatz zu schärfen<br />

ist. Es ist aber darauf zu achten, daß<br />

dieses mit der nötigen Sorgfalt ge-<br />

Bild 3: Das STIHL-Feilgerät<br />

Bild 4: "Ölberg"-Rundfeile<br />

schieht. Sehr angebracht ist die Verwendung<br />

eines FeUgerätes, welches,<br />

auf die Führungsschiene aufgesetzt,<br />

gleiche Schneidenwinkel bei allen<br />

Schneidzähnen fertigen kann.<br />

Das von der Firma Stihl entwickelte<br />

Feilgerät ist in Bild 3 dargestellt.<br />

Es sei noch erwähnt, daß die vorhandenen<br />

Schärfapparate mit Elektro-Motor<br />

Typ ESA für Spitzzahnketten<br />

durch ein Zusatzgerät und eine<br />

entsprechende Schleifscheibe für<br />

das Schleifen von Hobelzahnketten<br />

eingerichtet werden können. Es ist<br />

gleich, mit welchen Hilfsgeräten die<br />

Ketten geschärft werden. Ketten oft<br />

schärfen, aber wenig von der Schneide<br />

wegnehmen.<br />

Für einfaches Nachschärfen einer<br />

neuen oder maschinell geschärften<br />

Kette am Arbeitsplatz genügen meist<br />

zwei bis drei Feilstriche. Der vorgeschärfte<br />

Schneidenwinkel muß jedoch<br />

bei allen Zähnen beibehalten<br />

Bild 5: A Schneidenwinkel; B Feilen-EinsteIlwinkel<br />

Bild 6: Zum Messen eine Schieblehre benutzen!<br />

werden. Bevor nun auf die eigentliche<br />

Schärftechnik, den Schneidenwinkel<br />

und die Tiefenbegrenzer<br />

eingegangen wird, noch etwas über<br />

die Vorbereitung der Kette zum<br />

Schärfen.<br />

Jede Sägekette soll vor der gründlichen<br />

überholung, vor dem Schärfen,<br />

in einer fettlösenden Lauge oder<br />

in Benzin gereinigt werden. An einer<br />

fettfreien Kette haften die Feilspäne<br />

und der Schleifstaub' nicht fest<br />

und können nach dem Schärfen<br />

leicht abgewaschen werden. Danach<br />

müssen die einzelnen Drehpunkte<br />

der Kettenglieder mit einer ölkanne,<br />

besser aber in einem Ölbad intensiv<br />

geschmiert werden. Beim einfachen<br />

Nachschärfen am Arbeitsplatz<br />

und insbesondere bei Benutzung des<br />

vorerwähnten Feilgerätes, wird es<br />

sich kaum vermeiden lassen, daß<br />

Feilspäne in die Laufnut der Führungsschiene<br />

gelangen.<br />

Die Feilspäne, die an der Kette haften,<br />

werden abgeschleudert, wenn<br />

man nach dem Feilen die Motorsäge<br />

startet und durch kurzes G asgeben<br />

die Kette umlaufen läßt.<br />

Zum Schärfen soll nur eine zylindrische<br />

Sägeschärf-Rundfeile, die im<br />

Durchmesser zur Säge paßt, Verwendung<br />

finden. Bei neuen Hobelzahnketten<br />

benutzt man eine Rundfeile<br />

von 5,5 mm Durchmesser. Wird<br />

nach mehrmaligem Schärfen - wenn<br />

etwa über die Hälfte der Zahnlänge<br />

zurückgefeilt ist - der Schneidezahn<br />

niedriger, muß eine nächstkleinere<br />

Feile (etwa 4,8 mm Durchmesser) genommen<br />

werden (Bild 4). Normale<br />

Werkstattfeilen sind durch die Spitzform<br />

und Hiebart immer ungeeignet.<br />

Die Schärffeile greift nur im Vorwärtsstrich,<br />

daher muß sie beim Zurückführen<br />

von der Feilfläche abgehoben<br />

werden. Bestreicht man die<br />

Feile mit Holzkohle oder Kreide, erhält<br />

man eine saubere Schneidkante!<br />

Neue Feilen werden verschiedentlich<br />

wegen der Rostgefahr eingefettet geliefert;<br />

sie sind, damit sie "greifen",<br />

zu "entfetten". Bestreichen mit Kreide<br />

erfüllt auch hier den Zweck.<br />

Kernpunkte zum Schärfen<br />

Die Größe des ,Schneidenwinkels ist<br />

von der zu schneidenden Holzart,<br />

wie bereits früher erwähnt, abhängig.<br />

Der gebräuchlichste Schneidenwinkel<br />

liegt im Mittelwert bei 55°<br />

(Bild 5), Keine Schneidenwinkel von<br />

über 600 und unter 50° verwenden,<br />

da sie die Kette derart beanspruchen,<br />

daß Kettenbrüche unvermeidlich<br />

sind. Ein gleiches tritt auf, wenn die<br />

Hobelzähne rechter und linker Ausführung<br />

mit unterschiedlichen Winkeln<br />

benutzt werden. Den einmal gewählten<br />

Schneidenwinkel daher für<br />

alle Hobelzähne gleichhalten.<br />

Die Hobelzähne haben wegen des<br />

Freischnitts eine nach hinten abfallende<br />

Form. Darum müssen alle<br />

Hobelzähne gleich lang gemacht<br />

werden. Den kürzesten Zahn der<br />

Kette' als Richtzahn benutzen und<br />

alle anderen Zähne entsprechend feilen.<br />

Zum Messen eine Schieblehre<br />

benutzen! Siehe Bild 6,<br />

Hat der "Richtzahn" eine auffallende<br />

Schneidenverkürzung, so ist es<br />

vorteilhafter, den Zahn gegen einen<br />

7


neuen Zahn auszutauschen und die<br />

Länge des neuen Zahnes den anderen<br />

Zähnen anzupassen.<br />

Bild 7: Richtig gefeilter Zahn. Brust<br />

(strichpunktierte Linie) muß gerade<br />

sein und senkrecht verlaufen (90°).<br />

Die Zahngrundlinie (gestrichelte Linie)<br />

muß waagerecht verlaufen.<br />

Bild 8: Falsch gefeilter Zahn. Feile<br />

zu tief gehalten. Zahngrundlinie unterfeilt.<br />

Schneide hängt vor. Kette<br />

schneidet anfangs sehr gut, wird<br />

sehr schnell stumpf. Abnützung und<br />

Verbrauch der Kette erfolgen rasch.<br />

Kette rattert und ergibt einen unsauberen<br />

Schnitt. Spitze biegt sich<br />

oder bricht ab. Neigt stark zum Verlaufen<br />

und führt zu Kettenbrüchen.<br />

Bild 9: Falsch gefeilter Zahn. Feile<br />

zu hoch gehalten. Kette ist nicht<br />

scharf. Schneide hängt nach hinten,<br />

daher schlechte Schnittleistung. Neigt<br />

stark zum Verlaufen. Schiene<br />

klemmt.<br />

Nur bei vorgeschriebener Feilenwahl<br />

und Haltung kann eine leistungsstarke<br />

verschleiß feste Schneidenform<br />

gebildet werden. (Bild 10). Die Feile<br />

wird so angehalten oder mittels des<br />

Feilgerätes so eingestellt, daß etwa<br />

1/ 10 des Durchmessers der Feile über<br />

dem Zahndach steht. Beim Schärfen<br />

darf der Rücken der Blindzähne<br />

nicht berührt werden.<br />

Den Schneidkanten der Hobelzähne<br />

vorgesetzt, stehen die Tiefenbegrenzer<br />

(Bild 6, starke Pfeile). Aus der<br />

Bezeichnung ist ihre Aufgabe zu ersehen.<br />

Die richtige Höhe zur Schneidkante<br />

der Hobelzähne ist bestimmend<br />

für die Leistung und Lebensdauer<br />

der Sägekette. Je nach Art des<br />

zu schneidenden Holzes beträgt die<br />

Höhe y<br />

für weiches Holz etwa 1,0 mm<br />

für hartes und<br />

gefrorenes Holz etwa 0,8 mm<br />

Die Abstände zwischen der oberen<br />

Schneidkante und den Tiefenbegrenzern<br />

ändern sich beim Schärfen der<br />

Hobelzähne, die, wie bereits erwähnt,<br />

wegen des Freischnittes<br />

eine nach hinten abfallende Form<br />

haben. Also müssen nach dem Schärfen<br />

der Schneidenwinkel die Höhen<br />

y bei allen Hobelzähnen kontrolliert<br />

und ggf. die Tiefenbegrenzer nachgefeilt<br />

werden. Hierbei ist zu beachten,<br />

daß die Schneidkanten nicht beschädigt<br />

werden.<br />

Für das Nachfeilen ist eine Feillehre<br />

(Bild 11) von großem Nutzen. Die<br />

Feillehre muß auf mindestens zwei<br />

Hobelzähnen aufliegen. Steht der<br />

Tiefenbegrenzer über die Feillehre<br />

hinaus, ist er mit einer Mühlsägeoder<br />

Dreikantschärffeile zurückzufeilen.<br />

Die vOI1dere Rundung ist ebenfalls<br />

nachzuarbeiten. Bei bei den Arbeitsvorgängen<br />

muß die Feile immer<br />

rechtwinklig zu den Seitenflächen<br />

der Hobelzähne geführt werden. Erwähnt<br />

sei, daß bei Verwendung ei-<br />

nes Feilgerätes die Tieferstellung<br />

durch eine Fein-Einstellschraube auf<br />

das nötige Maß gebracht werden<br />

kann. Die Feilenaufnahme des Feilgerätes<br />

ist auch für das Einspannen<br />

einer Dreikantfeile geeignet.<br />

Werden Kettenglieder wegen Beschädigung<br />

erneuert, müssen sie den<br />

verbleibenden Gliedern angepaßt<br />

werden. Es sind nicht nur die<br />

Schneiden und Tiefenbegrenzer, sondern<br />

auch die Gleitflächen der neuen<br />

Zähne nachzuarbeiten (Bild 6, dünne<br />

Pfeile).<br />

Vor dem Vernieten sind alle Einzelteile<br />

gut zu reinigen und mit Kettenschmieröl<br />

einzufetten.<br />

Beim Vernieten den Nietkopf nicht<br />

mit einem kräftigen Schlag ausführen,<br />

sondern mit mehreren leichten<br />

Schlägen bilden. Im ersten Falle besteht<br />

die Gefahr, daß die Kettenglieder<br />

klemmen oder der Nietkopf<br />

einreißt. Nach dem Vernieten ist die<br />

Kette auf leichte Beweglichkeit zu<br />

prüfen.<br />

Es ist notwendig, daß nach jeder<br />

übung bzw. nach jedem Einsatztag<br />

Bild 11: Feillehre für das Nachfeilen<br />

die Sägekette mit einer Bürste gereinigt<br />

und in ein Öl-Petroleum-Bad<br />

gelegt wird. Sägespäne, Harz und<br />

Sand können sonst leicht den Zutritt<br />

des Kettenschmieröles zu den<br />

Gelenken hindern, und die Kette<br />

frißt in den Gelenken. Vor der Wiederverwendung<br />

der Kette dieselbe<br />

aufhängen, damit das Öl abtropfen<br />

kann. Ersatzketten sind in dem vorhandenen<br />

Kettenkasten im Ölbad<br />

aufzubewahren.<br />

Beim Schärfen oder gründlichen Instandsetzen<br />

der Kette soll immer<br />

auf eventuelle Risse in den Gliedern<br />

oder auf beschädigte Nieten geachtet<br />

werden. Unliebsame Störungen<br />

und Unglücksfälle im Einsatz werden<br />

dadurch verhindert.<br />

Der Vorsitzende der Vereinigung zur Förderung des Deutschen<br />

Brandschutzes (VFDB) hat dem Technischen Hilfswerk<br />

für seine Teilnahme an der Ausstellung "Interschutz - Der<br />

Dank und Anerkennung<br />

Rote Hahn" in Köln mit einer Erinnerungsmedaille Dank und<br />

Anerkennung ausgesprochen. Das THW hatte sich mit einem<br />

Ausstellungsstand und mit Vorführungen beteiligt<br />

8


Dr. Hans Georg Wollen,haupt<br />

Ziviler Bevölkerungsschutz in Dänemark<br />

Mehr als je zuvor ist in den letzten<br />

Wochen der Bevölkerung Westdeutschlands<br />

durch Aufklärungsschriften<br />

des Bundesinnenministeriums<br />

und des Bundesamtes für zivilen<br />

Bevölkerungsschutz, durch<br />

Veranstaltungen des Bundesluftschutzverbandes,<br />

der Katastrophenschutzorganisationen<br />

und des Luftschutzhilfsdienstes<br />

(LSHD) bewußt<br />

geworden, daß für die Verteidigung<br />

der Freiheit militärische Stärke allein<br />

nicht genügt.<br />

Wenn man in den kommenden Monaten<br />

und Jahren auch in der Bundesrepublik<br />

den zivilen Bevölkerungsschutz<br />

intensiv aufbauen will,<br />

dürfte es sehr nützlich sein, einen<br />

Blick über die Grenzen hinweg zu<br />

tun, um bei Nachbarländern, die<br />

schon über eine größere Nachkriegserfahrung<br />

verfügen, Anregungen<br />

für die eigene Arbeit zu erhalten<br />

und Erfahrungen auszutauschen.<br />

Eben diesem Zweck diente eine Besichtigung<br />

von Einrichtungen und<br />

Einheiten der dänischen Zivilverteidigung<br />

(Civilforsvars, abgekürzt CF),<br />

die Angehörige des Landesaufstellungsstabes<br />

Hamburg des LSHD<br />

kürzlich unternahmen. Auf Vorschlag<br />

des Leiters des Zivilverteidigungskorps<br />

im dänischen Innenministerium,<br />

Korpschef Harald Möller, besuchten<br />

sie die Technische Zivilverteidigungsschule<br />

in Tinglev und die<br />

Unterkunft von zwei Sektionen der<br />

CF-Kolonne in Hadersleben.<br />

OrganisQtion und Gliederung<br />

Das erste Nachkriegsgesetz über den<br />

CF-Aufbau erging am 1. April 1949.<br />

Unter dem jeweils amtierenden Innenminister<br />

steht eine Zivilverteidigungsleitung<br />

mit einem Direktor an<br />

der Spitze. Die weitere Gliederung<br />

zeigt auf der ,einen Seite die lokale<br />

Zivilverteidigung mit ihren verschiedenen<br />

Diensten, jeweils geführt<br />

von dem Stadt- oder Gemeinderat;<br />

auf der anderen Seite das staatliche<br />

(überörtliche), motorisierte Zivilverteidigungskorps.<br />

Hierzu einige Anmerkungen: Das<br />

Personal für die lokale Zivilverteidigung<br />

wurde bisher aus Freiwilligen<br />

geworben. Genau wie in anderen<br />

Ländern ist dies aber auch in<br />

Dänemark nicht der Weg, um genügend<br />

Mannschaften zu bekommen.<br />

Man wird deshalb auch für die örtlichen<br />

Dienste Kräfte durch Heranziehung<br />

gewinnen; die gesetzlichen<br />

Voraussetzungen sind dafür bereits<br />

vorhanden: Männer und Frauen sind<br />

vom 16. bis zum 65. Lebensjahr zivilverteidigungspflichtig,<br />

soweit sie<br />

nicht bereits innerhalb des Militärs<br />

engagiert oder durch andere Verteidigungsaufgaben<br />

schon gebunden sind.<br />

Für das staatliche Zivilverteidigungskorps<br />

(in etwa vergleichbar unseren<br />

überörtlichen motorisierten Bereitschaften)<br />

sind die Voraussetzungen<br />

ungleich besser als in der Bundesrepublik.<br />

Es handelt sich - obwohl unter<br />

dem Innenminister stehend -<br />

praktisch um den 4. Wehrmachtsteil.<br />

Die Mannschaften für die "Kolonnen"<br />

werden aus den Wehrpflichtigen<br />

gestellt; der größere Teil der<br />

vom Wehrpflichtgesetz Erfaßten geht<br />

zum Militär, der kleinere Teil in die<br />

CF-Kolonnen. Sie dienen dort als<br />

Mannschaften 12 Monate, als Führungskräfte<br />

(dänisch "Befehlshaber")<br />

18 bis 24 Monate.<br />

Die Mannschaften werden nach vier<br />

Jahren noch einmal zu einer dreiwöchigen<br />

übung einberufen; zwischendurch<br />

finden sie sich einmal<br />

jährlich in den "Mobilmachungszentren"<br />

zu einer Sichtversammlung<br />

mit Kurzübung zusammen. Bemerkenswert<br />

erscheint, daß für diesen<br />

Tag auch die in Friedenszeiten schon<br />

mit Beorderungsbescheid bestellten<br />

Zivilfahrzeuge ernstfallmäßig zusammengezogen<br />

werden. Der eigene<br />

Fahrzeugpark des CF-Korps beträgt<br />

z. Z. etwa 1000 Fahrzeuge (meist<br />

Mercedes-Typen).<br />

Da die jährlichen - eintägigen -<br />

übungen wie mobmäßige Einberufungen<br />

ablaufen, ist die Beförderung<br />

auf allen öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

für die Angehörigen des CF­<br />

Korps kostenlos. Bei den lokalen,<br />

bisher noch freiwilligen Hilfsdiensten<br />

finden ähnliche überprüfungen<br />

der Einsatzbereitschaft statt.<br />

Das staatliche Zivilverteidigungskorps<br />

ist kaserniert. Es gliedert sich<br />

bis jetzt in drei Brigaden, die acht<br />

normale Kolonnen mit je 1034 Wehrpflichtigen<br />

und CF-Offizieren sowie<br />

drei kleinere Kolonnen umfassen.<br />

Der Korpschef legt Wert auf die<br />

Feststellung, daß es sich bei dem<br />

Korps um eine "völlig humanitäre<br />

Einrichtung" handele, die nicht zur<br />

Lösung militärischer Aufgaben in<br />

Frage komme.<br />

Anders als der LSHD in der Bundesrepublik<br />

sind Teile der CF-Kolonnen<br />

auch in Friedenszeiten für den<br />

Katastrophenschutz ständig einsatzbereit.<br />

Die vielfachen bisherigen Hilfeleistungen<br />

haben bei dem dänischen<br />

"LSHD" zu einem ausgesprochen<br />

guten Verhältnis zur Zivilbevölkerung<br />

geführt. Diese steht auch<br />

aus diesem Grunde dem Gedanken<br />

des zivilen Bevölkerungsschutzes<br />

sehr viel aufgeschlossener gegenüber<br />

als bislang die Bevölkerung der Bundesrepublik.<br />

Die für die Ausbildung von Unteroffiziers-<br />

und Offiziersdienstgraden<br />

des CF-Korps notwendigen Schulen<br />

sind vorhanden. Eine von diesen ist<br />

die eingangs erwähnte<br />

Technische Schure für<br />

Zivilverteidigung in Tinglev<br />

Von 1950 bis 1957 war die Schule<br />

Ausbildungsstätte für das CF-Korps.<br />

Jährlich wurden 100 Mann ausgebildet.<br />

Von 1957 bis Herbst 1961 haben<br />

1000 Mann die Schule durchlaufen.<br />

Nach Vollendung des Ausbaues<br />

im Jahre 1961 sieht der Lehrplan<br />

die Ausbildung von Mannschaftsführern<br />

für den Feuerlöschdienst<br />

und den Rettungsdienst sowie<br />

für Instrukteure der lokalen Zivilverteidigung<br />

vor. Die Wehrpflichtigen,<br />

deren Ausbildung hier zwei Monate<br />

dauert, sind in acht 6-Bett-Zimmern<br />

untergebracht; die jeweils 30<br />

Instrukteure - meist Angestellte der<br />

Gemeinden - wohnen während ihrer<br />

vierwöchigen Ausbildung in Einzelzimmern,<br />

die in ihrer Ausstattung<br />

Hotelzimmern vergleichbar sind.<br />

Diese Einzelheiten werden erwähnt,<br />

weil die Unterbringung - ähnlich wie<br />

die der CF-Kolonne in Hadersleben<br />

- in ihrem zivilen Gepräge Anregungen<br />

geben könnte für evtl. spätere<br />

Vorhaben ähnlicher Art in der<br />

Bundesrepublik.<br />

Besonders erwähnenswert ist die<br />

Tatsache, daß das Durchschnittsalter<br />

der Instrukteure ca. 30 Jahre ist, in<br />

Einzelfällen aber keineswegs über 50<br />

(vgl. dagegen die Bundesrepublik,<br />

wo im ZB arbeitende Führungskräfte<br />

durchweg wesentlich älter sind).<br />

Die Besichtigung der technischen Zivilverteidigungsschule<br />

wurde ergänzt<br />

durch einen Besuch der<br />

CF-Kolonne Hadersleben<br />

Zwei Sektionen dieser Kolonne sind<br />

in einstöckigen, höchst modernen<br />

Bauten untergebracht, die in ihrer<br />

ganzen Anlage (Grünflächen, Aufenthaltsräume<br />

mit Glasfront, Bibliothek,<br />

Sesselstühle, Einzeltische usw.)<br />

in keiner Weise an die herkömmliche<br />

Kaserne erinnern. Werkstattgebäude<br />

und Fahrzeughallen sind in<br />

der auch hier bekannten Art gestaltet.<br />

Beachtlich sind die mustergültigen<br />

Kammerräume mit Wasch-,<br />

Trocken- und Bügeleinrichtungen.<br />

An den Gebäudekomplex, der von<br />

dem Turm einer festen Funkstation<br />

überragt wird, schließt sich ein ausgedehntes<br />

übungsgelände an.<br />

Der bleibende Eindruck besteht<br />

darin, daß es in Dänemark zumindest<br />

in der CF-Kolonne Hadersleben<br />

gelungen ist, Wehrpflichtige mit<br />

der auch im CF-Korps notwendigen<br />

Zucht und straffen Ausbildung in<br />

eine zivile Umgebung hineinzustellen,<br />

die auch für einen evtl. einmal<br />

längerdienenden LSHD in der Bundesrepublik<br />

~orbildlich sein könnte.<br />

9


Dipl.-Ing. Bernherd Lode<br />

Besser Unfallverhütung<br />

als Unfallvergütung~<br />

Jeder Unfall ver ursacht für den Be':'<br />

troffenen Schmerzen, Arbeitsbehinderung,<br />

Siechtum oder Tod, dazu<br />

Lohnausfall; die Angehörigen werden<br />

zu Mitleidenden, Unternehmer<br />

bzw. Berufsgenossenschaften erleiden<br />

Betriebsstörungen, verlieren<br />

wertvolle Arbeitskraft oder werden<br />

finanziell belastet, die Volkswirtschaft<br />

insgesamt wird geschädigt.<br />

Kurzum, jeder Unfall hat schwerwiegende<br />

Folgen. Es sollte daher alles<br />

getan werden, um Unfälle zu<br />

vermeiden. Wie kann das geschehen?<br />

Zur Unfallverhütung gehört in erster<br />

Linie die Kenntnis der Unfallgefahren.<br />

Die ungeheure Entwicklung der<br />

Technik, zunehmende Mechanisierung,<br />

steigende Geschwindigkeiten,<br />

Gefahr von Kurzschlüssen und Explosionen,<br />

menschliches Versagen infolge<br />

Übermüdung, Unvorsichtigkeit<br />

und Gewöhnung erhöhen die Unfallanfälligkeit<br />

in den Betrieben und im<br />

Verkehr. Dieselben Gefahren drohen<br />

auch den THW-Helfern bei<br />

Übungen und besonders im Einsatz.<br />

Es kommt also darauf an, die Helfer<br />

über die möglichen Gefahren, Ursachen<br />

und Vermeidbarkeit rechtzeitig<br />

und vorsorglich zu unterrichten. Wie<br />

geschieht das? Und welche Stellen<br />

sind hierfür zuständig?<br />

In erster Linie hat der Staat mit besonderen<br />

gesetzlichen Vorschriften<br />

und. Verordnungen eingegriffen.<br />

Die Reichsversicherungsordnung<br />

(RVO) bestimmt im § 848a, daß die<br />

Berufsgenossenschaften die erforderlichen<br />

Unfallverhütungsvorschriften<br />

zu erlassen haben. Nach § 874 RVO<br />

haben die Berufsgenossenschaften<br />

für die Durchführung der Unfallverhütungsvorschriften<br />

zu sorgen, die<br />

für die versicherten Betriebe und<br />

deren Belegschaften bindend sind.<br />

Diese Vorschriften werden in besonderen<br />

Fach- und Arbeitsausschüssen<br />

erarbeitet und entsprechend der Entwicklung<br />

der Technik ständig auf<br />

dem laufenden gehalten.<br />

Die Aufsicht über die Ausführung<br />

der Unfallverhütungsvorschriften<br />

und die Sicherung der Betriebe obliegt<br />

neben den Berufsgenossenschaften<br />

den Gewerbeaufsichtsämtern.<br />

Entsprechend den zahlreichen<br />

Arten von Betrieben, Verfahren,<br />

Produktionsbetrieben, Verarbei tungsbetrieben<br />

und Verkehrsbetrieben<br />

gibt es auch entsprechend verschiedene<br />

Berufsgenossenschaften. Zur<br />

Zeit bestehen 36 Berufsgenossen-<br />

schaften (BG). Hier seien nur ellllge<br />

davon aufgeführt, die den THW-Helfer<br />

besonders interessieren:<br />

Steinbruchs-BG<br />

BG der Gas- und Wasserwerke<br />

BG der Feinmechanik und Elektrotechnik<br />

Bau-BG<br />

Tiefbau-BG<br />

Binnenschiffahrts-BG<br />

Jede dieser Berufsgenossenschaften<br />

hat für ihre Betriebssparte eigene<br />

Unfallverhütungsvorschriften herausgegeben.<br />

Ein "Verzeichnis der<br />

Einzel-Unfall verhü tungsvorschriften<br />

der gewerblichen Berufsgenossenschaften"<br />

ist beim "Hauptverband<br />

der gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />

- Zentralstelle für Unfallverhütung"<br />

- in Bonn, Re uterstraße<br />

157, erhältlich. Von grundlegender<br />

Bedeutung für alle Berufsgenossenschaften<br />

sind die "Allgemeinen Vorschriften".<br />

Darin sind u . a. die Pflichten<br />

der Unternehmer und der Versicherten<br />

enthalten. JederVersicherte<br />

hat die Pflicht, die Unfallverhütungsvorschriften<br />

zu befolgen.<br />

Häufig liegen noch nicht genügend<br />

Erfahrungen vor, um Unfallverhütungsvorschriften<br />

zu erlassen. In diesen<br />

Fällen werden besondere "Richtlinien"<br />

herausgegeben. Ein Verzeichnis<br />

dieser Richtlinien ist bei · der<br />

"Zentralstelle für Unfallverhütung"<br />

in Bonn, Reuterstraße 157, erhältlich.<br />

Hier seien einige für THW-Helfer<br />

wichtige Richtlinien aufgeführt:<br />

"Richtlinien für Rundstahlketten,<br />

Seile und Lastaufnahmemittel im<br />

Hebezeugbetrieb"<br />

"Richtlinien zum Schutz gegen<br />

ionisierende Strahlen bei Verwendung<br />

und Lagerung offener radioaktiver<br />

Stoffe"<br />

"Richtlinien für die unfallsichere<br />

Gestaltung von Rampen und geneigten<br />

Laufstegen"<br />

"Richtlinien für den Einsatz von<br />

Leich tta uchgerä ten"<br />

"Richtlinien für den Bau und Betrieb<br />

von Preßwasserrohrleitungen"<br />

"Richtlinien für Sicherheitsgurte<br />

und Sicherheitsseile".<br />

Für die Unfallverhütung von Bedeutung<br />

ist auch die Kenntnis der "DIN­<br />

Normen". Das sind "allgemein anerkannte<br />

Regeln der Technik". Sie<br />

werden von Organisationen der<br />

Wirtschaft aufgestellt und können<br />

durch staatliche Anordnung zu Bestandteilen<br />

von Unfallverhütungsvorschriften<br />

erklärt werden. Es gibt<br />

zahlreiche DIN-Normen. Verzeichnisse<br />

der DIN-Normblätter können<br />

beim Beuth-Vertrieb in Köln, Friesenplatz,<br />

bestellt werden. Es ist daher<br />

sehr zu empfehlen, vor jeder schwierigen<br />

und nicht ungefährlichen Arbeit<br />

nachzuprüfen, ob ein DIN­<br />

Normblatt vorhanden ist, das die<br />

notwendigen technischen Unterlagen<br />

und Kennzahlen vermittelt.<br />

Zum Schluß sei noch auf die "VDE­<br />

Vorschriften" hingewiesen, auf die<br />

in den Anordnungen der Arbeitsschutzbehörden<br />

und in Vorschriften<br />

der Berufsgenossenschaften Bezug<br />

genommen wird. Diese VDE-Vorschriften<br />

werden vom "Verband<br />

Deutscher Elektrotechniker" in<br />

Frankfurt (Main) herausgegeben. Sie<br />

sind dem neuesten Stand der Technik<br />

angepaßt und einer ständigen<br />

Ergänzung unterworfen.<br />

Die vorliegenden Ausführungen lassen<br />

erkennen, daß eine ganze Anzahl<br />

von Anordnungen, Vorschriften,<br />

Richtlinien und Normen vorhanden<br />

ist, die zur Durchführung von technischen<br />

Aufgaben aus Sicherungsgründen<br />

beachtet werden müssen.<br />

Dem THW-Helfer sind diese Bestimmungen<br />

nicht immer geläufig und<br />

erreichbar. Die Bundesanstalt Technisches<br />

Hilfswerk hat daher in besonderer<br />

Verantwortung ihren Helfern<br />

gegenüber eigene Unfallverhütungsvorschriften<br />

erarbeitet und herausgegeben;<br />

weitere sind in Arbeit.<br />

Die bisher erschienenen Vorschriften<br />

des THW sind folgende:<br />

1. Unfallverhütungsvorschrift für die<br />

Ausbildung von THW-Helfern im<br />

Wasserdienst.<br />

2. Unfallverhütungsvorschrift für das<br />

Bergen aus Höhen und das Bergen<br />

aus Untergrund.<br />

Diese Unfallverhütungsvorschriften<br />

erscheinen als Sonderteile des Handbuches<br />

des Technischen Hilfswerks.<br />

Sie treten jeweils mit dem Erscheinen<br />

in Kraft.<br />

Die vorstehenden Ausführungen<br />

wenden sich an sämtliche THW-Helfer,<br />

insbesondere aber an die Ausbilder<br />

und Führungskräfte im Einsatz,<br />

die eine große Verantwortung<br />

übernommen haben. Diese Verantwortung<br />

können sie nur dann tragen,<br />

wenn sie die geschilderten Bestimmungen,<br />

Richtlinien und Normen<br />

beherrschen.<br />

10


Mit Parallel-Leitern werden Höhenunterschiede überwunden<br />

UKW-Sprechfunkverbindung ist für den Einsatz notwendig<br />

Hans-Ulrich Korenke<br />

Miteinander und mit Mut<br />

Vier hessische Ortsverbände zeigen, was sie können<br />

Am letzten schönen Herbstsonntag<br />

war der Luftkurort Ziegenberg<br />

Schauplatz einer vielseitigen, größeren<br />

Übung mehrerer THW -Ortsverbände<br />

Mittelhessens. Hierbei handelte<br />

es sich nicht in erster Linie um<br />

eine Einsatzübung mit automatisch<br />

ablaufendem Geschehen, vielmehr<br />

waren Helfergruppen aus Frankfurt,<br />

Hanau, Offenbach und Oberursel zusammengekommen,<br />

um im gemeinschaftlichen<br />

Wirken ihren Ausbildungsstand<br />

zu prüfen und vor allem,<br />

sich selbst bei der Arbeit kennenzulernen,<br />

um auf die Eigenheiten eines<br />

jeden in einem Ernstfalle eingespielt<br />

zu sein.<br />

Die stattliche Zahl von 110 Helfern<br />

machte Vorkehrungen größerer Art<br />

notwendig. Deshalb waren bereits am<br />

Samstag zuvor Material und Gerät<br />

zu dem ideal gelegenen Übungsgelände<br />

(das ausgedehnte Trfurunerfeld<br />

des früheren Oberkommandos<br />

West) hingeschafft worden. Das Vorkommando<br />

hatte auch ein heizbares<br />

Zelt aufgebaut, in dem die Einsatzleitung<br />

mit den bereits anwesenden<br />

Helfern übernachtete.<br />

Nachdem die Helfer für die dann am<br />

Sonntag eintreffenden Kameraden<br />

die notwendigen Vorarbeiten zur<br />

Herrichtung des übungsplatzes, vor<br />

allem aber zur Verpflegung und zum<br />

Aufenthalt der Helfer, geleistet hatten,<br />

blieb nur noch übrig, zu hoffen,<br />

daß das hervorragende Wetter sich<br />

halten würde, damit die Arbeit un.:<br />

beeinträchtigt vonstatten ginge.<br />

In strahlender Morgensonne rückten<br />

dann am Sonntagfrüh die Helfer<br />

der eingesetzten Ortsverbände an.<br />

Gute Laune und Tatkraft hatten sie<br />

mitgebracht, und so ging es an die<br />

Bewältigung der gestellten Aufgaben.<br />

Für den Ortsverband Oberursel<br />

hieß das: Bau einer Wasserleitung<br />

mit allen notwendigen Verbundstükken<br />

und Abzweigungen und dazu<br />

den Hochbehälter, damit die Sache<br />

auch funktioniert. Der Ortsverband<br />

Hanau hatte, bewährt wie immer,<br />

das große Gemeinschaftszelt aufgebaut,<br />

in dem gegessen werden sollte,<br />

bevor er dann an seine Teilaufgabe<br />

im Bergungsdienst ging.<br />

Frankfurt und Offenbach waren endlich<br />

nun in dem verzweigten Trümmergelände<br />

mit seinen meterdicken<br />

Betonwänden, Durchbrüchen und<br />

Hindernissen dabei, die Bergung zu<br />

üben. Verletzte wurden mit Schneidbrennern<br />

aus ihrer Zwangslage befreit<br />

und auf nicht einfachen Wegen<br />

über Parallel-Leitern, über gähnende<br />

Abgründe und über eine Seilbahn in<br />

die sachkundigen Hände von DRK­<br />

Helfern geleitet, die der Übung einen<br />

realistischen Akzent gaben. Das DRK<br />

hatte sich auch, neben Angehörigen<br />

der Bundeswehr, bereit gefunden,<br />

für das leibliche Wohl der Helfer zu<br />

sorgen.<br />

Auch Fernmeldegruppen und natürlich<br />

das Notstromaggregat fehlten<br />

nicht, weil diese unentbehrlichen<br />

Mittel erst einen notwendigen Einsatz<br />

koordinieren bzw. ermöglichen.<br />

Eine besondere Aufgabe hatte sich<br />

der Ortsverband Frankfurt noch gestellt,<br />

indem er eine 4-t-Brücke über<br />

die Usa zu bauen begann. Mit dieser<br />

Brücke hat es jedoch ihre besondere<br />

Bewandtnis, 'so daß diesem<br />

Werk ein eigener kleiner Bericht in<br />

Kürze gewidmet sein soll.<br />

Die Größe des Geländes, aber auch<br />

die notwendige Koordinierung stellten<br />

hohe Anforderungen an alle Helfer,<br />

vor allem aber an die Führungskräfte.<br />

Die Durchführung zeigte allen<br />

Beteiligten die Stärke und die<br />

bereits erzielten Erfolge in der Ausbildung<br />

und im Zusammenspiel der<br />

Kräfte, legte aber auch die Fehler<br />

dar, die notwendigerweise immer<br />

gemacht werden, aus denen man aber<br />

erst in der Praxis, wie hier, Gelegenheit<br />

hat, zu lernen und aus ihnen<br />

Erfahrungen zu sammeln.<br />

Der Landesbeauftragte für Hessen,<br />

Dipl.-Ing. Fricke, konnte am Schluß<br />

der Übung mit Stolz und Freude<br />

feststellen, daß dieser erlebnisreiche<br />

Tag jedem das Seine gegeben hat,<br />

den Helfern die Erprobung ihrer<br />

Kräfte, den Führungskräften Anregung<br />

und Erfahrung, und ihm selbst<br />

die Genugtuung, daß auf das THW<br />

in allen Zeiten Verlaß ist.<br />

11


Hoch hinaus<br />

Die Raumnot in unseren großen Städten zwingt die<br />

Bauherren, in die Luft zu gehen. So wachsen überall<br />

kühne Büropaläste in die Höhe. Nicht ungern<br />

sehen es die Stadtplaner, denn sie wollen dem<br />

Stadtbild "Dominanten" geben. Bedeutende Bauwerke,<br />

die in den lenten 'ahren in Westdeutschland<br />

errichtet wurden oder für die nächsten Jahre<br />

geplant sind, zeigt unser heutiger Bildbericht<br />

HOCH HINAUS will die Stadt Düsseldorf mit ihrem Rathausneubau, der allerdings vorläufig<br />

nur im Modell vorhanden ist. Dieser Entwurf eines jungen Karlsl'uher Architekturstudenten,<br />

Rud.olf Moser, erhielt den ersten Preis. Die drei Bürotürme sollen 162, 130 und<br />

119 Meter hoch werden. Damit würde dieses Rathaus das höchste deutsche Bauwerk sein<br />

Die Wolkenkratzer Manhattans, der<br />

Zentralha,lbinsel New Yorks, und<br />

amerikanischer städte sind uns scit<br />

Jahrzehnten ein Begriff. Sie finden<br />

in dem gewachsenen Felsboden jener<br />

Gegenden ein sicheres Fundament. In<br />

Europa und vor allem in Deutschland<br />

hat man l'ange -gezögert, Hochhäuser<br />

zu erbauen, und zwar sowohl aus<br />

technischen w.i.e auch aus ästhetischen<br />

Gründen. Hier ,gltbt es kaum irgendwo<br />

die Möglichkeit, Hochbauten in<br />

den natürlichen Fels hinein ilU fundamentieren,<br />

UIl!d so entstand erst 1925<br />

das erste Hochhaus Deutschlands in<br />

dem Düsseldorfer Wilhelm-Marx­<br />

Haus, das mit seiner Höhe von 54<br />

Metem damals als kühne Tat g,alt.<br />

Nur wenige deutsche Städte folgten<br />

zögernd diesem Beispiel. Man hatte<br />

allerlei Einrwände gegen solche-"Steinriesen";<br />

man fand sie weder schön<br />

noch praktisch, und mit der Zunahme<br />

des Verkehrs verfielen sie als "Hindernisse"<br />

der Verdammung.<br />

Aber das Beispiel Amerikas ließ<br />

die Architekten und Ingen.i.eure nicht<br />

ruhen. Und nach dem Krieg, als große<br />

Teile der deutschen städte dn Schutt<br />

und Asche lagen, schLug endlich diese<br />

Stunde der "Hochbauer". Die stadtplaner<br />

sahen sich vor ungeheuren,<br />

noch nie dagewesenen Aujigaben. Der<br />

vielfach aus der Bürgerschaft geäußerte<br />

Wunsch, das Alte wiederherzustell.en,<br />

erwies sich als undurch-<br />

. führbar. Außerdem erforderte der<br />

stets wachsende Verkehr gebieterisch,<br />

die eiIllIIlalige Ohance zu nutzen und<br />

die Städte mit breiten straßen und<br />

zahlreichen Parkplätzen zu durchziehen.<br />

Breite Stnaßen und Parkplätze aber<br />

fressen Raum, und so ergab sich ganz<br />

von selbst die Notwendigkeit, mehr<br />

als bisher in die Höhe zu bauen. Zudem<br />

betonten die Planer mit Recht,<br />

daß die moderne Stadtlandschaft, um<br />

der Eintönigkeit der heutigen Zrweckbauweise<br />

entgegenzuwirken, "Dominanten"<br />

brauche, weit emporragende<br />

Bauwerke, die schon von weitem der<br />

stadt ein "Gesicht" 'geben.<br />

Alber auch ,die Bauherren sel!bst - in<br />

der Mehrzahl staatliche Dienststell.en<br />

12


14 STOCKWERKE HOCH soll das Verwaltungsgebäude der<br />

i'arbenfabriken Bayer in Leverkusen werden, das sich hier im<br />

~ohbau nahezu vollendet zeigt. Mit seinen rund 121 Metern Höhe<br />

st das Bayer-Hochhaus das höchste Bürohaus Westdeutschlands<br />

BESONDERS FORMSCHÖN präsentiert sich der Neubau des Niedersächsischen<br />

Landesverwaltungsamtes in Hannover. Obwohl<br />

das Gebäude "nur" 52 Meter hoch ist, wirkt es dom im Stadtbild<br />

als ausgesprochene Dominante und moderne Sehenswürdigkeit<br />

RANDE DER WERKLANDSCHAFT steht das Verkaufshochder<br />

BASF in Ludwigshafen wie ein wumtiges Ausrufe­<br />

Die Vielzahl der Produkte - die BASF verkauft über<br />

Erzeugnisse in alle Welt - mamte es notwendig, nur zu diesem<br />

Zweck das 102 Meter hohe "Friedrich-Engelhorn-Haus" zu erriwten.<br />

In seinen 20 Stockwerken wurden im Jahre 1960 Verkäufe in<br />

Höhe von 2,6 Milliarden DM getätigt. Die Badische Anilin & Soda­<br />

Fabrik ist als geschlossene Einheit das größte Chemie werk Europas<br />

13


Hoch hinaus<br />

(Fortsetzung von Seite 12)<br />

und Industriekonzerne - :!landen den<br />

Bau von Hochhäusern praktisch und<br />

notwendig. Das verfügbare Baugelände<br />

war 2lumeist begrenzt und<br />

sehr teuer. Außerdem haben Erfahrungen<br />

in anderen Ländern, namentlich<br />

in Amerika, längst erwiesen, daß<br />

sich rür große Bürogebäude Hochhäuser<br />

am besten eignen. Abteilungen,<br />

die viel miteinander zu tun<br />

haben, können besser gruppiert werden,<br />

viele Wege werden verkürzt, die<br />

notwendigen technischen EinrJchtungen<br />

und Leitungen lassen sich zusammenfassen,<br />

das ganze Arbeiten wird<br />

übersichtlicher und zeitsparender.<br />

So sehen wir heute in fast allen<br />

größeren deutschen Städten die Büroniesen<br />

,in die Höhe schießen, technisch<br />

begünstigt durch die Erfindung der<br />

Stahlskelett-Bauweise. Alle namhaften<br />

deutschen Architekten haben sich<br />

mit Freude auf die Möglichkeit gestürzt,<br />

im Bau von Hochhäusern, die<br />

die Hundertmetermarke erreichen<br />

und überschreiten, neue Aufgaben<br />

zu lösen und eine neue Meisterschaft<br />

zu zeigen.<br />

-ok<br />

ALTE UND NEUE ZEIT begegnen sich in diesem Bild. Hinter<br />

dem ergreifenden Ehrenmal für die Gefallenen des Krieges<br />

1870/71 im Düsseldorfer Hofgarten erhebt sich massig das<br />

"August-Thyssen-Haus" des Stahlkonzerns "Phönix-Rheinrohr".<br />

Dieses Bauwerk hat seine Breitseite dem Rhein zugewandt,<br />

während es von Norden und Süden fast zierlich wirkt<br />

14


"Licht an die Mauer"<br />

Berliner THW half<br />

Der Aufruf des Kuratoriums Unteilbares<br />

Deutschland zur Aktion "Licht<br />

an die Mauer" hat ein weltweites<br />

Echo gefunden. Über 800 Weihnachtsbäume<br />

wurden gespendet. Sie<br />

sind an der Mauer, am Stacheldraht<br />

und vor den sowjetzonalen Laufgräben<br />

aufgestellt worden, um während<br />

der Weihnachtszeit der Verbundenheit<br />

mit unseren gewaltsam von uns<br />

getrennten Schwestern und Brüdern<br />

Ausdruck zu verleihen.<br />

Auch die Berliner THW-Helfer haben<br />

sich einsatzfreudig an dieser Aktion<br />

beteiligt, als vier Bezirksämter<br />

unserer Stadt die Hilfeleistung des<br />

Landesverbandes anforderten. In guter<br />

Zusammenarbeit mit den zu-<br />

..ständigen Stellen, Bezirksämtern und<br />

der "Bewag" (Berliner Kraft- und<br />

Licht-AG.) wurden die Standorte der<br />

Bäume, die Anschlußmöglichkeiten<br />

der Stromversorgung und das zur<br />

Installation benötigte Material festgelegt.<br />

Am Sonnabend, dem 25. November<br />

1961 begannen die Helfer der Be-<br />

zirksverbände Kreuzberg/ Neukölln<br />

mit der Arbeit. An diesem Tage wurden<br />

am Rudower Trümmerberg ca.<br />

500 m Kabel ordnungsgemäß in der<br />

Erde verlegt, damit die fünf auf der<br />

Höhe aufgestellten riesigen Tannen<br />

mit Strom versorgt werden konnten.<br />

Am folgenden Wochenende begannen<br />

dann die Installierungsarbeiten an<br />

den Bäumen in den Grenzstraßen<br />

·Neuköllns. Ausgerüstet mit Steck-,<br />

Steh- und mechanischen Leitern und<br />

dem vom Bezirksamt gelieferten Material<br />

gingen die Helfer an die Arbeit.<br />

Die Bäume wurden mit Lichter-­<br />

ketten versehen, die Stromzuführungskabel<br />

zum Teil im Stangenbau<br />

verlegt, die Anschlüsse an den<br />

Stromabnahmestellen hergestellt,<br />

Verteilerdosen und Schalter gesetzt,<br />

die Verbindung der Lichterketten<br />

untereinander und in der jeweiligen<br />

Baumgruppe von Baum zu Baum<br />

vorgenommen.<br />

Am Wochenende darauf wurden<br />

dann auch im Bezirk Kreuzberg die<br />

gleichen Arbeiten ausgeführt.<br />

Auch die Helfer der Bezirksverbände<br />

S'chöneberg I Tempelhof waren am<br />

2., 9. und 10. Dezember an der Zonengrenze<br />

MarienfeldjLichtenrade<br />

mit Eifer an der Arbeit.<br />

Da die Tannen am 3. Advent im<br />

Lichterglanz erstrahlen sollten, wurden<br />

am 9. Dezember auch noch die<br />

Helfer des Bezirksverbandes Spandau-Siemensstadt<br />

angefordert. Sie<br />

stellten an der Spandauer Zonengrenze<br />

47 Bäume auf und versahen<br />

sie mit Lichterketten.<br />

Insgesamt wurden von 197 Helfern<br />

an 157 Wevhnachtsbäumen über 600<br />

Lichterketten mit 16 Kerzen montiert.<br />

Die Beteiligung des Technischen<br />

Hilfswerks an der Aktion war notwendig<br />

geworden, weil die Bezirksämter<br />

und die Elektrobetriebe der<br />

Bezirke die Arbeit allein nicht geschafft<br />

hätten. Die Berliner THW­<br />

Helfer sind glücklich, daß sie so<br />

tatkräftig an der Aktion "Licht an<br />

die Mauer" mitwirken konnten.<br />

\<br />

Berliner Helfer montierten mehr als 600 Lichterketten an die Weihnachtsbäume, die dann entlang der "Mauer" erstrahlten<br />

15


Fiedrich Lubach<br />

Schwimmbrückenbau<br />

In Niedersachsen stehen für den<br />

Schwimmbrückenbau Helfer aus neun<br />

Ortsverbänden zur Verfügung. Bei<br />

der Auswahl dieser Ortsverbände<br />

war zu berücksichtigen, daß der<br />

Standort nicht weiter als 50 km von<br />

der Wes er entfernt ist und diese<br />

Ortsverbände nicht vorwiegend andere<br />

Aufgaben, z. B. Bergungsdienst<br />

im LSHD, haben.<br />

In den Wintermonaten, wo zeitweilig<br />

einige Ortsverbände im Hochwassereinsatz<br />

waren, wurde der praktische<br />

Wasserausbildungsdienst eingestellt.<br />

Es galt nun, die bereIts an der THW­<br />

Schule Hoya ausgebildeten Helfer<br />

theoretisch wei terzusch ulen.<br />

In einigen Ortsverbänden wurde in<br />

der Freizeit eine Magnettafel selbst<br />

gebastelt. DerFährenführer bzw. Zugführer<br />

erläuterte seinen Helfern, wie<br />

man unter Anwendung des zur Verfügung<br />

stehenden Brückenbaumaterials<br />

am zweckmäßigsten einen Fährbetrieb<br />

einrichtet oder einen Brückenbau<br />

einleitet. Beispielsweise war es<br />

auch möglich, Flußbreiten- und Flußgeschwindigkeitsmessungen,<br />

Flußprofilaufnahmen,<br />

Abfassen von Meldungen<br />

sowie Planspiele durchzuüben.<br />

In der Mehrzahl der Ortsverbände<br />

sind schon viele Fotos und Dias<br />

vom Schwimmbrückenbau vorhanden,<br />

auch der Film "Von Ufer zu<br />

Ufer" wurde herangezogen. In Frage<br />

und Antwort hat der Ausbilder die<br />

Möglichkeit, festzustellen, ob der<br />

Helfer auf dem Lichtbild die richtige<br />

oder falsche Handhabung des Gerätes<br />

erkennt.<br />

Vom Landesverband wurden den<br />

Ortsverbänden die Esso-Broschüren<br />

für Binnenschiffer ausgehändigt.<br />

Hier erfährt der Helfer Wichtiges<br />

und Wissenswertes von deutschen<br />

Wasserstraßen. Prospekte mit Abbildungen<br />

und Beschreibungen der im<br />

THW vorhandenen Aubo-Typen finden<br />

meist bei den technisch interessierten<br />

jungen Helfern großen Anklang.<br />

Der an der Schule Hoya vorgebildete<br />

M.-Boot-Fahrer kann mit<br />

diesem Ausbildungsmaterial seinen<br />

Kameraden die Arbeitsweise und<br />

Wartung der Bootsmotoren erläutern.<br />

Mit dem Gerätesatz "Modellbau"<br />

wurden die vielfältigsten Modelle<br />

aus dem Behelfs- und Schwimmbrückenbau<br />

hergestellt.<br />

Nicht zuletzt wurden immer wieder<br />

die Unfallverhütungsbestimmungen<br />

besprochen.<br />

Erfahrungsgemäß läßt in den Wintermonaten<br />

die Dienstbeteiligung erheblich<br />

nach. Jedoch gelingt es fast<br />

immer, bei interessanter, abwechs-<br />

in Niedersachsen<br />

lungsreicher Ausbildung die Dienstfreude<br />

zu erhalten.<br />

Anfang März wurde in den Ortsverbänden<br />

der praktische Ausbildungsdienst<br />

aufgenommen. Das in den<br />

Ortsverbänden stationierte Schwimmbrückengerät,<br />

teilweise 30 Jahre alt,<br />

bekam einen "neuen Anzug". In<br />

mühseliger Arbeit wurden Rost- und<br />

Flickstellen beseitigt, Pontons, Träger<br />

und Kleingerät gestrichen. Dann<br />

ging es in neuem Gewand aufs Wasser.<br />

In vier Ortsverbänden ist je eine<br />

komplette 4-t-Fähre (B) stationiert.<br />

• Es lag nun nahe, zu diesen Ortsverbänden<br />

auch die Helfer der benachbarten<br />

Ortsverbände, die nicht über<br />

Gerät verfügen, für eine gemeinsame<br />

Ausbildung heranzuführen. Die Eigenart<br />

des Gerätes erfordert zur Bedienung<br />

immer den Einsatz von Helfern<br />

in Stärke einer Fährenbesatzung.<br />

Aus ZweckmäßigkeitsgfÜnden<br />

wurden die Gruppen so zusammengestellt,<br />

daß jeweils zwei Fährenbesatzungen<br />

und eine Motorschaluppen-Besatzung<br />

in Ablösung ausgebildet<br />

wurden. In Anlehnung an den<br />

Lehrstoffplan der THW-Schule Hoya<br />

wurde vom Landesverband den<br />

Ortsverbänden ein Ausbildungsplan<br />

empfohlen, der von der Handhabung<br />

der Pontons bis zum Aufbau einer<br />

Gierseilfähranlage alles enthält, was<br />

zum Einmaleins des SchwimmbfÜkkenbaues<br />

gehört.<br />

An jedem Wochenende fand diese<br />

Ausbildung oft ganztägig auf den<br />

Wasserübungsplätzen statt. Die<br />

durchschni ttliche Helferbeteiligung<br />

betrug in den Ortsverbänden, wo<br />

die überörtliche Ausbildung stattfand,<br />

etwa 30 Helfer. Es fanden sich<br />

vor allen Dingen auch die Helfer<br />

ein, die aus beruflichen Gründen nur<br />

wenig Möglichkeit haben, die Lehrgänge<br />

an der THW-Schule Hoya zu<br />

besuchen.<br />

Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit<br />

ergab sich durch Teilnahme an den<br />

Übungen der THW -Schule Hoya. Um<br />

einen Stamm von vor geschulten Helfern<br />

zu bekommen, wurden auf dem<br />

Wasserübungsplatz der Schule Hoya<br />

im Juni und Juli außerhalb der großen<br />

Übungen 50 Helfer vom hauptamtlichen<br />

Lehrpersonal am neuen<br />

Standardbrückengerät ausgebildet.<br />

Vom Landesverband Niedersachsen<br />

nahmen an den Übungen der Schule<br />

Hoya teil: am 11. Juni 35 Helfer, am<br />

2. Juli 60 Helfer und am 13. August<br />

155 Helfer.<br />

Auch unser Nachbarlandesverband<br />

Nordrhein-Westfalen wurde bei der<br />

letzten Ausbildungsübung am 10. September<br />

1961 durch Teilnahme einer<br />

Fährenbesatzung vom Ortsverband<br />

Höxter auf dem WassefÜbungsplatz<br />

in Holzminden beteiligt.<br />

Bei dem letzten diesjährigen größeren<br />

Ausbildungsvorhaben waren<br />

Gruppen aus fünf Ortsverbänden<br />

mit 70 Helfern beteiligt. Zweck dieser<br />

Übung war die überörtliche Ausbildung<br />

unter Einsatz von zwei Zügen.<br />

Beim Bau von 4-t-Fähren, einer<br />

8-t-Doppelfähre, FahfÜbungen, Behelfslandbrücken,<br />

Bau einer Fährseil<br />

anlage, Übersetzbetrieb mit M.­<br />

Boot und Aubo bei starkem Schiffsverkehr,<br />

l:.)ei der Einrichtung einer<br />

Stromwache mit modernen Fernmeldemitteln<br />

waren die Helfer in ihrem<br />

Element. Mit dieser wohlgelungenen<br />

Übung ging eine erfolgreiche Ausbildungsperiode<br />

zu Ende.<br />

Es wäre jedoch übertrieben, zu behaupten,<br />

daß man mit dem derzeitigen<br />

Ausbildungsstand bereits die<br />

volle Einsatzbereitschaft erreicht habe.<br />

Um diesem Ziel näherzukommen,<br />

muß noch viel Arbeit geleistet werden.<br />

Allen THW-Helfern, die so viele<br />

Sonntage für den Ausbildungsdienst<br />

im Schwimmbrückenbau freudig geopfert<br />

haben, sei an dieser Stelle besonders<br />

gedankt, und es darf die Erwartung<br />

ausgesprochen werden, daß<br />

jeder zufriedene Helfer einen zweiten<br />

noch abseits stehenden Kameraden<br />

für die Mitarbeit im Schwimmbrückenbau<br />

des THW gewinnt.<br />

Fährbetrieb mit M.-Boot und Aubo. Anlanden an der 4-t-Behelfslandebrücke<br />

16


Blicke hinter die Kulissen<br />

Der Landesbeauftragte<br />

Müssen Repräsentanten repräsentativ sein?<br />

"Der da?" fragt der Helfer gedehnt<br />

seinen Kameraden. Enttäuschung ist<br />

in seiner Stimme. Der andere beschreibt<br />

ihm noch einmal genau, wer<br />

ihr Landesbeauftragter ist. Er muß<br />

es wissen. Ihm hat er schon mal die<br />

Hand geschüttelt.<br />

"Warum soll er es denn nicht sein?<br />

Wie hast'n dir denn vorgestellt?"<br />

Der erste schweigt. Er diskutiert die<br />

Frage mit sich selbst. Muß ein Landesbeauftragter<br />

überlebensgroß sein,<br />

von pompösem Format? Nein, bestimmt<br />

nicht!<br />

Napoleon, fällt ihm ein, war auch ein<br />

kleiner Mann. Und doch geht ihm<br />

irgend was rgegen den Strich, ungefähr<br />

so wie einem Soldaten, der<br />

mit dem Präsentiergriff in der Front<br />

steht, und ein Mann in Zivilsachen<br />

und mit Zivil gesicht schreitet sie ab.<br />

In der Front stehen sie hier nicht,<br />

aber sie präsentieren: anderthalbhundert<br />

Mann präsentieren ihr Können.<br />

Großübung!<br />

Dazu ist auch der Landesbeauftragte<br />

gekommen und nicht einfach als Zuschauer;<br />

er hat viele Herren zu Gast<br />

geladen. Zuerst waren sie ganz Auge<br />

und Ohr, als bei übungsbeginn die vielenGruppen<br />

ausschwärmten, die Brükkenbauer,<br />

die Bergungsmannschaften,<br />

die Rohrleger, die Maststeiger,<br />

die Nachrichtenleute. Das hat sich<br />

gelegt. Ab und zu werfen sie noch<br />

einen Blick auf eine der Gruppen,<br />

hören kurz zum Lautsprecher hin,<br />

sonst aber unterhalten sie sich; zu<br />

zweien, zu dreien, zu vieren spazieren<br />

sie auf und ab.<br />

Die meisten kennen sich seit langem.<br />

Sie treffen einander in Sitzungen,<br />

aber auch bei Gelegenheiten wie dieser;<br />

der Kreis variiert, mal fehlen<br />

diese, mal treten andere dazu. Sie<br />

sind miteinander verwandt, eine landesfürstliche<br />

Vetternschaft, wenn<br />

man einen Ausdruck, den die Helfer<br />

gelegentlich gern für ihren Chef anwenden,<br />

mit einem Schuß Vermessenheit<br />

hier benutzen darf. Auf Neudeutsch<br />

hätte man korrekter, aber<br />

gar nicht schöner zu sprechen von<br />

"Vertretern verschiedener Behörden<br />

und Organisationen auf Landesebene".<br />

Sei verfügen über wohlklingende<br />

Titel und Amtsbezeichnungen,<br />

die, als der Landesbeauftragte seine<br />

Gäste begrüßte, gebührend hervorgehoben<br />

worden sind. Was gibt es<br />

für schwungvolle und achtungheischende<br />

Titulatoren: Die Präsidenten<br />

und Direktoren unterschiedlicher<br />

Provenienz, dann die Generäle; und<br />

sie sind am ehesten zu erkennen; sie<br />

geben bei aHer NATO-Schlichtheit<br />

doch einen sympathisch-dekorativen<br />

Farbfleck in dem Zivilgewimmel ab.<br />

Vielleicht hatte der Helfer bei seinem<br />

enttäuschenden Ausruf das im<br />

Sinn gehabt; nicht, daß er einen der<br />

Generäle, so liebenswürdig sie sich<br />

hier auch geben, vorgesetzt ha})en<br />

möchte. Aber er empfand, daß, wer<br />

hier für das THW antrat, als solcher<br />

auch erkennbar sein soll, für jedermann.<br />

Es waren ferner da - und zu<br />

ihnen besteht ein besonders enger<br />

Kontakt - die Landesvorsitzen.l!en,<br />

Landesleiter und Landesstabsleiter.<br />

Und der Landesbeauftragte? Ist das<br />

nicht auch ein gravitätisches Wort,<br />

,von Würde umwittert?<br />

Macht<br />

Es schmeckt zwar nicht gerade nach<br />

Selbstherrlichkeit, aber doch nach<br />

so etwas wie Lehnsherrlichkeit, denn<br />

es deutet auf einen Mächtigeren hin,<br />

der ihm, dem Landesbeauftragten,<br />

sein Reich verliehen hat. Ein ganzes<br />

Land. Ein Düsenflieger überquert's<br />

zwar in 2 x 10 Minuten. Aber das ist<br />

kein Maßstab. Ihn gibt ab der Blick<br />

auf die Karte, die im Arbeitszimmer<br />

des Landesbeauftragten hängt, eine<br />

Karte mit bunten Fähnchen bespickt.<br />

Sie stecken auf den dicken und den<br />

ganz dicken Punkten der kleinen und<br />

größeren Städte, und nicht einmal<br />

auf allen.<br />

So ist das Land mit einem nur knapp<br />

geknoteten Netz überzogen. Es reduziert<br />

die geograpl'lischen Umrisse,<br />

wie wenn einer Scheibe Brot mit<br />

kräftigen Schnitten die rissigen Rinden<br />

weggesäbelt sind. Reduktion des<br />

organisatorischen Netzes heißt nicht<br />

Verzicht auf Reichweite der Aufgabe.<br />

Nicht selten hat das THW schon hart<br />

an den Grenzen einsetzen müssen.<br />

Küsten, Gebirgszüge, Flußniederungen<br />

sind natürliche Grenzen, aber<br />

auch katastrophenträchtig.<br />

Und weil so beim Landesbeauftragten<br />

Titulatur und Aufgabe sich dekken,<br />

deshalb ist die Presse meist gern<br />

dabei, sein Auftreten in dem gehobenen<br />

Stil kundzutun, der seinesgleichen<br />

gebührt. "Der Landesbeauftragte<br />

ließ es sich nicht nehmen, ein<br />

paar Stunden unter seinen Helfern<br />

zu weilen, bevor er sich nach X begab.<br />

Er hat uneingeschränkt anerkannt,<br />

daß der Ortsverband über<br />

einen beachtlichen Ausbildungsstand<br />

verfügt." Der Helfer formuliert das:<br />

"Der Alte war auch da, mußte aber<br />

noch weiter. Doch, er war ganz zufrieden,<br />

sagte er jedenfalls."<br />

Ja, sich begeben, daß muß ein LB<br />

sehr ausgiebig. Viel häufiger, als umgekehrt<br />

Vertreter von Ortsverbänden<br />

zu ihm kommen. Er darf kein<br />

Schreibtischhocker sein. Seine gründlichsten<br />

Erfahrungen muß er sich erfahren.<br />

S{) oft ist er die Maschen<br />

seines Netzes die Kreuz und Quere<br />

zu allen Knotenpunkten abgefahren,<br />

daß er auf über 1000 km streckenkundig<br />

ist; er weiß, wie es hinter<br />

jeder Kurve weitergeht, wo die besten<br />

Hotelbetten sind, wo man einen<br />

guten Kaffee zu brauen versteht.<br />

Nur, was ihn in den Ortsverbänden,<br />

die er besuchen muß, erwartet, das<br />

weiß er nicht mit gleicher Bestimmtheit.<br />

Wäre es anders, so wären seine<br />

Fahrten überflüssig. Nur mal so guten<br />

Tag sagen, das kann er sich nicht<br />

leisten.<br />

Auch hier gilt das auf eine Kette so<br />

oft angewandte Bild: ein Netz ist<br />

so stark wie seine schwächste Masche.<br />

Sicher hat der Landesbeauftragte<br />

es so geknotet, daß man<br />

es für verläßlich halten sollte.<br />

Die eigentlichen Aufbaujahre liegen<br />

hinter ihm, die Organisation<br />

steht, die Arsenale sind leer, nichts<br />

wurde gehortet, alles Gerät ist dort,<br />

wo es gebraucht wird, bei den Helfern.<br />

Wie jede andere Zentralstelle<br />

hat auch er Sorge getragen, daß die<br />

Normalwege geebnet sind, auf denen<br />

die Informationen laufen. Durchdachte<br />

Fragebogen, von Y. bis 5 Blatt<br />

Umfang, sind verteilt, die periodischen<br />

Meldungen und die Meldungen<br />

aus besonderem Anlaß sollten verläßlich<br />

bei ihm eingehen. Er hat einen<br />

wohlgegliederten Apparat, seine<br />

Dienststelle. Sie ist mit Fachkräften<br />

besetzt. Ein Außenstehender könnte<br />

meinen: überbesetzt.<br />

Ein Außenstehender kann sogar ein<br />

Ortsßeauftragter sein. Dann und<br />

wann hat einer von ihnen beruflich<br />

in der Landeshauptstadt zu tun. Er<br />

knappst sich eine Stunde ab; er besucht,<br />

zum ersten Male, die Dienststelle<br />

des Landesbeauftragten. Hinter<br />

dem Eingang starrt ihn ein Rudel<br />

Türen an. Geräusche eines auf Touren<br />

laufenden Bürobetriebes: Diktatstimmen,<br />

Telefonstimmen, Schreibmaschinengeschnatter;<br />

dann entdeckt<br />

man den Besucher. Er wird mit einer<br />

Mischung von Zuvorkommenheit<br />

und Kameraderie drei-, viermal von<br />

Zimmer zu Zimmer herumgereicht.<br />

Kaum hat er Platz genommen, steht<br />

schon ein dampfendes, duftendes<br />

Täßchen vor ihm. Beim dritten Male<br />

muß er abwinken.<br />

Als er zum Schluß zum Landesbeauftragten<br />

hereingereicht wird, kann<br />

17


er sich die vorsichtige Bemerkung<br />

nicht verkneifen, um seine üppige<br />

Personalausstattung könne er beneidet<br />

werden. Beschwingt von Coffein<br />

und Zynismus schließt er dabei, wie<br />

wohl auch beim THW eine Arbeit<br />

mit Bedeutung und Schwierigkeiten<br />

hochgepumpt werde, je mehr Leute<br />

da sind, die darauf Zeit verwenden<br />

können. Wenn er so daran denke,<br />

wie wenig Mühe er doch dem Landesverband<br />

mache! Ganze 10 Groschen<br />

betrügen seine Portoausgaben<br />

für den Ortsverband im Monat!<br />

Hier liegt sein Irrtum. Er darf nicht<br />

von dem Rinnsälchen, das er auf das<br />

große Rad lenkt, darauf schließen,<br />

wie rasch es sich zu drehen und wie<br />

laut die Mühle zu klappern hat.<br />

... nicht mit Paragraphen<br />

auszuüben<br />

Er ist nicht der einzige unter den<br />

Ortsbeauftragten, der so denkt. Sie<br />

halten die Daten-Sammelwut des<br />

Landesbeauftragten für einen Spleen.<br />

Sammler sind alle spleenig. Und Formularsammeln<br />

ist die Art von Besessenheit,<br />

der Behörden und ähnliche<br />

Gebilde huldigen. Der Landesbeauftragte<br />

hat sich angeglichen. Er<br />

ist, seiner Meinung nach, Behördenfortsatz<br />

der vorgeordneten Instanzen<br />

in Godesberg und Bonn. Er irrt!<br />

Das THW sei eine Fl'eiwilligen-Organisation;<br />

die Ortsverbände seien<br />

die Schwerpunkte des Wirkens.<br />

Nach ihrem Rhythmus, ihrem Spielraum<br />

habe sich der VerwaltunJgsüberbau<br />

mit seinen Wünschen zu<br />

richten. Termine Z'\1 stellen, ,gehört<br />

zu den bürokratischen Verfahrensweisen.<br />

Termine warten, Termine<br />

lauern; ein Ortsbeauftragter ließe<br />

sich nicht belauern. Ehl'enamtliche<br />

Arbeit basiere auf Vertrauen. So sei<br />

er, der Ortsbeauftragte, nicht Schuldner,<br />

sondern Gläubiger des Landesbeauftragten,<br />

von dem er Vertrauen<br />

verlange.<br />

Aber der sieht ihn als seinen Schuldner<br />

an. Doch auch Schuldner haben<br />

Macht. Der Landesbeauftragte muß<br />

bitten. Höfliche Mahnschreiben gehen<br />

,an die Ortsbeauftr,agten hinaus,<br />

sie sind vervielfältigt; also denken<br />

die Empfänger, gibt es noch mehr<br />

vernünftige Leute. Auch die zweiten<br />

Mahnungen bleiben unbeantwortet.<br />

Beim Landesbeauftragten geraten<br />

zuviel Dubiosa in die Gesamtübersichten.<br />

Das kann er nicht hinnehmen.<br />

Er setzt eine Dienstreise an und<br />

sucht die unsicheren Kantonisten<br />

auf. Auf seine höflichen Vorhaltungen<br />

schwenken sie wie einen Schutzbrief<br />

das Wort vom ehrenamtlichen<br />

Dienst; ihre Bestallung betrachten<br />

sie als Lizenz für eine beliebige Gestaltung<br />

der Aufgabe, und an deren<br />

äußerstem Ende rangieren Terminvollzüge;<br />

ob er, der Landesbeauftragte,<br />

wirklich ahne, wird er gefragt,<br />

welche Arbeit ein ehrenamtlicher OB<br />

mit ehrenamtlichen Helfern zu leisten<br />

habe. Er versichert es, er verspricht<br />

Besserung.<br />

übrigens, die Beunruhigung war überflüssig.<br />

Im Ortsverband ist alles, wenn<br />

nicht gerade in bester Ordnung, aber<br />

doch in Ordnung; die Kasse stimmt, die<br />

Ausbildung läuft, der Ortsverband<br />

genießt Ansehen. Es war wirklich<br />

nichts als das Mißvergnügen am<br />

überwachtwerden, was den Ortsbeauftragten<br />

zum Schweigen veranlaßt<br />

hatte. Im Winkel seines Herzens<br />

wußte er wohl, daß, was er tat, nicht<br />

unanfechtbar war, wichtiger aber<br />

war für ihn, daß er unangefochten<br />

blieb.<br />

Nicht immer beendet der Landesbeauftragte<br />

seine Reise mit einem<br />

Seufzer halber Erleichterung. Gelegentlich<br />

beneidet er die seiner landesfürstlichen<br />

Verwandten aus den<br />

mächtigen Geschlechtern echter Behördenhierarchien.<br />

Sie verfügen,<br />

man gehorcht. Termine werden beachtet.<br />

Meldungen, in allen Rubriken<br />

ausgefüllt, können durchgearbeitet<br />

werden, neue Zahlen werden<br />

übertragen, Kolonnen abgehakt.<br />

Ordnung durchwaltet wieder alles,<br />

auf dem Papier.<br />

Warum muß das den Landesbeauftragten<br />

mit Mißgunst erfüllen? Vertrauen<br />

zu haben, ist doch die bessere<br />

Sache. Wie gern ließe er sich so erziehen,<br />

träfe er nur nicht auch auf<br />

die Fälle, wo die vergessenen Meldungen<br />

eine böse Wirklichkeit verdecken.<br />

Die Ausbildung lahmt, Gerät<br />

und Kleidung liegen zum Teil<br />

noch vernagelt und in Kisten und<br />

Kartons. Fast nie liegt es an Gleichgültigkeit<br />

oder vorsätzlicher Säumigkeit.<br />

Kann er etwas gegen so stichhaltige<br />

Gründe einwenden: Der OB<br />

fiel fünf Wochen wegen Erkrankung<br />

aus oder der Ausbi1dungsleiter<br />

ist verzogen oder das Werk, der<br />

Hauptarbeitgeber der Stadt, hat die<br />

Arbeit auf Drei-Schichten-Betrieb<br />

umgestellt.<br />

Dieses ständige Auf-dem-Quivive­<br />

Bleiben verlangt dem Landesbeauftragten<br />

und seinem Stab ein gut<br />

Teil ihrer Energien ab. Es ist Wartung<br />

der Maschinerie, Beseitigung<br />

von Getriebeschäden, die dort auftreten<br />

können, wo haupt- und ehrenamtliche<br />

Arbeit und Arbeitserwartungen<br />

nicht glatt verzahnt aufeinandertreffen.<br />

Hätte nicht die Gruppe der korrekten,<br />

der strebsamen und ehrgeizigen<br />

Ortsbeauftragten es verdient, vor<br />

den anderen gezeichnet zu werden?<br />

'Ach, auch ihr Verhältnis zu ihm ist<br />

kein ungetrübtes Glück für den Landesbeauftragten.<br />

Sie leisten, und sie<br />

fordern Gegenleistung. Sie wollen<br />

mehr Kleidung, mehr Gerät, besseres<br />

Gerät, Fahrzeuge. Ihre Forderungen<br />

sind maßvoll und begründet.<br />

Ihre Verbände haben guten Zulauf,<br />

Ausbildungskräfte sind auf Zuwachs<br />

vOrwleggeschult. Alles ist mit Bedacht<br />

geplant, alle Selbsthilfequellen<br />

am Ort angezapft. Jetzt muß der<br />

Landesbeauftragte helfen!<br />

Kaum je kann er es dann mit vollen<br />

Händen tun. Hier wird er zum echten<br />

Schuldner. Ihm stehen in iliesen<br />

Ortsbeauftragten und ihren Helfern<br />

Gläubige und Gläubiger gegenüber.<br />

Enttäuscht er sie, verliert er sein Gesicht.<br />

Das könnte er hinnehmen, aber<br />

die Sache nimmt Schaden. Von<br />

"oben" ist keine Hilfe zu erwarten.<br />

Dort lagern ,so wenig wIe beim ihm<br />

selbst Notreserven. Er jongliert, indem<br />

er Bestände aus anderen Ortsverbänden<br />

zusammenkratzt. Er bettelt<br />

sich selbst an, er steckt si


I AUS eEN ORTSVERBÄNDEN<br />

In Alzey sind die Helfer jung<br />

Der OV Alzey führte im Alzeyer Steinbruch eine Routine-übung<br />

durch. Auf dem Programm stand der Bau<br />

einer Hängebrücke über einen Hohlweg. Schon in der<br />

Frühe starteten die Helfer mit einem Gkw zu ihrem<br />

übungsplatz und begannen sofort ihr Werk. An sich<br />

sollte man dem Bau piner solchen Brücke keine allzu<br />

große Bedeutung beimessen, doch die Führung des Ortsverbandes<br />

schenkte gerade dieser Arbeit besonderes Interesse.<br />

Sollte doch diese übung das Können der jungen<br />

Helferschar auf eine neue und schwierige Probe stellen.<br />

Der OV Alzey hat die Mehrzahl seiner Helfer erst ein oder<br />

zwei Jahre zur Verfügung, und das Durchschnittsalter<br />

der Helfer liegt bei 19 Jahren. In dieser Hinsicht ein<br />

noch sehr junger OV.<br />

Doch alle Pessimisten wurden Lügen gestraft; die Männer<br />

machten sich mit großem Eifer an ihr Werk, und<br />

nach kaum mehr als 2 1 / 2 Stunden war die Notbrücke gebaut.<br />

Es war eine Brücke entstanden, wie sie bei Katastrophenfällen<br />

immer wieder gebraucht und gebaut wird. Ihre<br />

die Katastrophenübenden nicht mit der "Kriegsgefahr"<br />

operieren.<br />

Die alarmierten THW-Helfer fanden "zusammengestürzte,<br />

brennende Häuser und Verwundete" am Einsatzplatz<br />

vor. Die Freiwillige Feuerwehr Lenglern war bereits<br />

sieben Minuten nach dem Alarm zur Stelle. Erste Aufgabe<br />

der Feuerwehr war es, den Brand einzudämmen.<br />

Dann drangen die THW-Helfer, die mit sechs Mannschafts-<br />

und drei Gerätewagen gekommen waren, zu den<br />

rauchenden Trümmern vor. Die Verletzten mußten aus<br />

den Trümmern geborgen werden. Das DRK hatte einen<br />

Notverbandplatz angelegt und transportierte die Verletzten<br />

ab.<br />

"Für uns war die Zusammenarbeit mit dem DRK und<br />

der Feuerwehr am wichtigsten", sagte uns der Geschäftsführer<br />

des Technischen Hilfswerks, Schöning.<br />

Es war das erstemal, daß eine solche übung gemeinsam<br />

vom Roten Kreuz, der Feuerwehr und dem THW abgehalten<br />

wurde. Fazit: Die drei Organisationen, die sich<br />

Gesamtlänge betrug ca. 20 m. Sie hielt der Belastungsprobe,<br />

die von den Helfern und Pressevertretern durchgeführt<br />

wurde, stand.<br />

Die Freude über die gelungene Arbeit war bei den Helfern<br />

doppelt groß - hatten sie doch eine Arbeit vollbracht,<br />

die von jedem einzelnen Helfer eingehende Beherrschung<br />

der Arbeitsmaterie erforderte.<br />

Zusammenarbeit ist notwendig I<br />

Zu einer Katastrophenschutz-übung, an der auch der<br />

OV Göttingen beteiligt war, schrieb eine Göttinger Zeitung<br />

u. a.:<br />

Mit schauerlichem Ernst ließ das Technische Hilfswerk<br />

Göttingen am Wochenende den "Katastrophenfall X"<br />

eintreten: Zusammen mit der Gemeindefeuerwehr Lenglern<br />

und dem Orts-DRK-Zug hielt das THW eine Ernstfallübung<br />

ab, bei der ein "unbekanntes Flugzeug" eine<br />

Bombe abgeworfen hatte. Laut Programm handelte es<br />

sich dabei um einen "Notabwurf" - gar so kraß wollten<br />

im Katastrophenschutz ergänzen müssen, wollen öfter<br />

miteinander üben, damit die Zusammenarbeit besser<br />

klappt.<br />

"Wir waren aber überrascht, daß es trotz der "Premiere" so<br />

gut gelaufen ist", kommentierte der THW-Geschäftsführer.<br />

Eine "Konkurrenz" besteht zwischen den drei Organisationen<br />

ganz und gar nicht: Jeder der drei Verbände<br />

hat seine speziellen Aufgaben.<br />

Praktische Ausbildungsarbeit<br />

Ein Anruf des Stadtbauamts der Stadt Friedr,ichshafen<br />

brachte dem OV eine Trafostation als übungsobjekt ein.<br />

Da die Station den Weiterbau einer Straße behinderte,<br />

war Eile geboten. Auf· dem Freitagsausbildungsabend<br />

wurden einige Helfer zum übungseinsatz aufgefordert.<br />

Zehn zum Teil erst seit kurzer Zeit dem THW angehörende<br />

Helfer meldeten sich für den kommenden Samstag.<br />

Der Gkw mit seinem Gerät wurde der Gruppe zugeteilt.<br />

Um den jungen Helfern Gelegenheit zur übung mit<br />

Boschbohr-, Treibgerät und Lukas zu geben, wurde von<br />

einer Sprengung abgesehen. Das Einholen einer Sprenggenehmigung<br />

hätte auch zu lange gedauert.<br />

Mit Eifer wurde die Arbeit begonnen. Zwei Löcher für<br />

die hydraUlischen öldruckpumpen waren schnell geschlagen<br />

und der Lukas in B.etrieb genommen. Nach dem Anpumpen<br />

zur Rißfeststellung wurde der Greifzug zwischen<br />

19


Gkw und Trafostation eingebaut. Ein darauf geschlagener<br />

20 cm hoher Fallschlitz schloß die Vorarbeiten ab.<br />

Mit dem Greifzug wurde die Station nun umgezogen.<br />

Nach 11/2 Stunden lag sie am Boden. Anschließend wurde<br />

die Gruppe geteilt. Während ein Trupp die Straße von<br />

den Trümmern befreite, zerkleinerte die andere Gruppe<br />

mittels Bohrgerät und Treibwerkzeug das Betonfundament.<br />

Nach harter Arbeit, die den Helfer mit seinem<br />

Gerät vertraut machte, konnte die Gruppe wieder abrücken.<br />

WiIIi, das Bohrgebläse<br />

"Als ich die Bilder unserer letzten Brückenbauübung<br />

vorliegen hatte", schreibt unser Trierer Berichterstatter,<br />

"fiel mir eine Aufnahme besonders auf. Willi, das Bohrgebläse!"<br />

Die Aufnahme hat für Außenstehende kaum<br />

einen Wert, doch die Helfer der Ortsverbände Trier und<br />

rückgestellt werden, da die Bauarbeiten von den Helfern<br />

in über 3000 freiwilligen Arbeitsstunden durchgeführt<br />

wurden.<br />

Erst im vergangenen Jahr konnte mit einer intensiven<br />

Grundausbildung der Helfer begonnen werden. Was die<br />

Helfer von Saarwellingen, Hülzweiler und Schwarzenholz<br />

in den zahlreichen Ausbildungsstunden gelernt haben<br />

konnten sie kürzlich während einer gemeinsamen<br />

Beri;ungsübung mit der hiesigen DRK-Kolonne der Bevölkerung<br />

und den Gästen, dan Landesbeauftragten,<br />

Oberingenieur Max Jüttner, dem Vertreter des Landrats,<br />

Oberamtmann Hock, dem Bürgermeister von Saarwellingen,<br />

Ludwig Puhl, dem Fachdienstleiter für den<br />

Bergungsdienst beim Landesaufstellungsstab für den<br />

überörtlichen LSHD, Krakowski, dem Leiter der überörtlichen<br />

Bergungsbereitschaft Saarlouis, Spartz, sowie<br />

dem DRK-Kreiskolonnenarzt Dr. Zeppenfeld, auf dem<br />

Schloßplatz in Saarwellingen vorführen.<br />

Angenommen war, daß während eines Heimabends der<br />

Bitburg wissen, daß Willi einfach nicht zu bremsen ist.<br />

Wenn er Pause hat, dann sucht er sich selbst eine Beschäftigung.<br />

Na ja, Willi ist Eisenbahner, und irgendwann<br />

muß er sich ja auch einmal ausarbeiten. Er wiegt<br />

180 Pfund. So sagen jedenfalls die Helfer vom Ortsverband<br />

Trier.<br />

(Bei soviel Luft gehen die Kerzen am Weihnachtsbaum<br />

auf einen Schlag aus.)<br />

Einsatzbereitschaft bewiesen<br />

Der Ortsverband Saarwellingen konnte am 18. 10. 1961<br />

auf sein dreijähriges Bestehen zurückblicken. Nur wenige<br />

Idealisten hatten sich damals eingefunden, um den<br />

Ortsverband zu gründen. Wenige Wochen später kamen<br />

die Helfer aus Hülzweiler hinzu, und seit dem 1. <strong>Januar</strong><br />

1961 gehört auch der Stützpunkt Schwarzenholz mit<br />

seinen Helfern zum Ortsverband Saarwellingen.<br />

In den letzten beiden Jahren konnten schon viele Helfer<br />

gewonnen werden. Der Ortsverband Saarwellingen<br />

mit den Stützpunkten Hülzweiler und Schwarzenholz<br />

zählt heute 117 freiwillige Helfer. Durch den laufenden<br />

Zugang machte sich bald der Mangel an geeigneten Unterrichtsräumen<br />

und übungsplätzen bemerkbar. Auf Anregung<br />

des Ortsbeauftragten Siegfried Uecker entschloß<br />

sich daher der Ortsverband, eine eigene Unterkunft im<br />

Lachwald bei Saarwellingen zu bauen. Durch den Bau<br />

des Heimes mußte die Grundausbildung zunächst zu-<br />

Pfadfinder in der Schloßschule eine Leuchtgas-Explosion<br />

stattgefunden hatte. Durch die Wucht der Explosion wurden<br />

das Treppenhaus und Teile der Zwischendecken zerstört.<br />

Ein Teil der Jungen war schwer verletzt in die<br />

Tiefe gestürzt, andere befanden sich noch im obersten<br />

Stockwerk. Die Explosion wurde mit Knallkörpern, die<br />

Staubentwicklung mit Rauchkörpern dargestellt.<br />

Kurz nach der Alarmierung trafen die Helfer mit einem<br />

Gkw, drei Mkw und einem Lkw an der Schadenstelle<br />

ein. Mit großem Eifer gingen sie an die gestellten Aufgaben<br />

heran. Zunächst mußten mit Brennschneidgeräten<br />

die Eingänge frei gemacht werden, die durch schwere<br />

Eisenträger versperrt waren. Sofort ging dann der Bergungsschnelltrupp<br />

mit einem Preßluft-Atemgerät an die<br />

Bergung der Verletzten. Nach etwa 45 Minuten waren<br />

alle Verletzten geborgen und an das DRK übergeben.<br />

Mit dieser übung sollte nicht nur die Einsatzbereitschaft<br />

des THW festgestellt werden, sondern auch die Zusammenarbeit<br />

mit dem DRK. Darüber hinaus gab die übung<br />

Zeugnis von einem guten Ausbildungsstand der THW­<br />

Helfer, was auch von dem Führer der Bergungsbereitschaft<br />

Saarlouis und dem DRK-Kreiskolonnenarzt Dr.<br />

Zeppenfeld bestätigt wurde.<br />

In der anschließenden übungs besprechung dankte Landesbeauftragter<br />

Jüttner allen Helfern des THW und des<br />

DRK für ihren Einsatz während der übung und gab<br />

seiner Freude über den guten Ausbildungsstand des OV<br />

Saarwellingen Ausdruck. Die übung sei sehr wirklichkeitsnah<br />

verlaufen und habe sowohl in der Technik als<br />

auch bei der Ersten Hilfe gut geklappt. Oberamtmann<br />

Hock von der Kreisverwaltung Saarlouis übermittelte<br />

die Grüße des Landrats und beglückwünschte die Helfer<br />

zu dem Idealismus, anderen Menschen zu helfen, wenn<br />

Not und Gefahr es erfordern.<br />

Es tut sich was, , "<br />

... das kann man wohl auch vom OV Offenburg sagen.<br />

Neben der regelmäßigen Ausbildung der Helfer wurden<br />

im letzten Halbjahr eine Anzahl Hilfeleistungen und<br />

übungen durchgeführt.<br />

Dem Abbruch eines Behelfsheimes folgte als interessantere<br />

Aufgabe die Sprengung eines 40 m hohen Schorn-<br />

20


"<br />

steins auf dem Gelände des Bundesbahn-Betriebsamtes<br />

Offenburg. Die Sprengung des Hochkamins konnte als<br />

dritte dieser Art einwandfrei und ohne jeden Schaden<br />

durchgeführt werden. Als nächste Aufgabe galt es, drei<br />

umsturzgefährdete Bäume auf dem Hof des Fernmeldeamtes<br />

Offenburg zu fällen. Wenn die Situation auch<br />

schwierig war, gelang es doch, diese unter Benutzung<br />

von Seilwinde und Greifzug zu meistern, so daß die einzelnen<br />

Teile der Bäume abgelassen und die Reste der<br />

Stämme ohne Beschädigung der Baulichkeiten gestürzt<br />

werden konnten.<br />

Eine besonders große Anzahl von Helfern wurde zur<br />

Gestaltung und Hilfestellung bei der Durchführung des<br />

Großflugtages in Offenburg benötigt. Bereits am Vortag .<br />

galt es, Planierungsarbeiten durchzuführen, Absperrungen<br />

und Tribünen zu errichten. Am Flugtag selbst wurden<br />

u. a. zwei Ballons gefüllt, Starthilfe gegeben und<br />

Funksprechverkehr von der Flugleitung (mit fünf FuG 6)<br />

über den ganzen Platz hergestellt.<br />

Am Rande des Flugfeldes wurden im Morast eingesunkene<br />

Kraftfahrzeuge - vom Lkw mit Anhänger bis<br />

zum Pkw - geborgen. Am Ende dieses schweren Tages<br />

waren uns die Worte: "Was hätten wir ohne euch angefangen"<br />

der schönste Dank.<br />

Tonnensteg von 70 m Länge<br />

Mit einer gut gelungenen Brückenbau-übung demonstrierten<br />

die Helfer des OV Kitzingen der öffentlichkeit,<br />

was sie in ihren Ausbildungsabenden gelernt haben.<br />

In Anwesenheit von Vertretern des Stadtrates und<br />

der Stadtverwaltung, des Landratsamtes, der Kreishandwerkerschaft,<br />

der Polizei usw., aber auch unter den Augen<br />

vieler Mitbürger bauten 20 Helfer eine schwimmende<br />

Brücke vom linksseitigen Mainufer über den Fluß bis<br />

wartet mit hoch und brachte diesen wirkungsvollen Effekt.<br />

Mit etwas Phantasie erkennt man in der Fontäne<br />

sogar einige Tiergestalten. Aber das war wohl nicht die<br />

Absicht des Sprengmeisters.<br />

OV St. Ingbert barg Planierraupe<br />

zur sogenannten "kleinen Insel". Innerhalb von fünf<br />

Stunden war die Verbindung hergestellt, und zwar in<br />

Form eines Tonnen-Steges. Man hatte dazu 50 Stahl­<br />

Blech-Tonnen und 100 Holzbohlen verwendet. Die gesamte<br />

Länge des Steges betrug 72 Meter. Während der Arbeiten<br />

wurde die Verbindung zwischen den auf dem Steg<br />

arbeitenden Helfern und den am Ufer tätigen Männern<br />

durch Sprechfunk aufrecht erhalten.<br />

Schrieb die "Main-Post": "Nach Fertigstellung des Steges<br />

hatten die Sachverständigen Gelegenheit, die Arbeit<br />

zu prüfen. Lob und Anerkennung wurden Ausbildungsleiter<br />

Neher gezollt. Es erübrigt sich, zu bemerken, daß<br />

die geleistete Arbeit nicht nur von den sachverständigen<br />

Kritikern, sondern auch von den Gästen voll anerkannt<br />

und gewürdigt wurde."<br />

Der OV Kitzingen hat übrigens auch in diesem Jahr<br />

wieder beim Kitzinger Weinfest mitgewirkt. Die Helfer<br />

bauten ein großes Floß, auf dem der Meeres- und Flußgott<br />

Neptun beim illuminierten Schiffskorso thronte.<br />

Ursache und Wirkung<br />

Bei der Ausbildung des Sprengtrupps des OV Wanne­<br />

Eickel in einem Steinbruch machte Kamerad Bei e r<br />

diesen Schnappschuß. Eine im Steinbruch befindliche<br />

Grundwasserpfütze ging durch die Druckwelle uner-<br />

Zu einem Einsatz war eine Bergungsgruppe des Ortsverbandes<br />

St. Ingbert (Saar) nach Limbach ausgerückt,<br />

wo be~ Planierungsarbeiten eine scj:lwere Planierraupe<br />

in weichem Grund abgerutscht war und in einem Hang<br />

frisch aufgeschütteter Erde steckenblieb. Auf dem weichen<br />

Boden sackte das schwere Fahrzeug noch tiefer ab<br />

und drohte sich zu überschlagen. Infolgedessen bedrohte<br />

die Planierraupe ein in der Nähe stehendes Wohnhaus.<br />

Die ausführende Firma verständigte daraufhin den Landesverband<br />

in Saarbrücken, der wiederum die Ortsverbände<br />

Neunkirchen und St. Ingbert alarmierte. Aus der<br />

Unterkunft im Bauhof St. Ingbert fuhren fünf Helfer<br />

des Bergungsdienstes mit dem Gerätekraftwagen zur<br />

Unglücks stelle. Dort war auch schon der Ortsverband<br />

Neunkirchen mit einem Einsatzfahrzeug eingetroffen.<br />

Nach einigen Anstrengungen und unter dem Einsatz von<br />

Greifzügen konnte schließlich das schwere Fahrzeug<br />

hochgezogen und so geborgen werden. Damit war durch<br />

den Einsatz des THW eine große Gefahr beseitigt, die<br />

Menschen und Eigentum bedroht hatte. Nach Beendigung<br />

des Einsatzes kehrte die fünf Mann starke Helfergruppe<br />

mit dem Gerätekraftwagen wieder in ihre Unterkunft<br />

zurück.<br />

Im Ortsverband st. Ingbert hat die Winterausbildung<br />

begonnen. Zu einer wichtigen Helferversammlung im<br />

Bauhof hatte Ausbildungsleiter Emmerich auch die Helfer<br />

des Stützpunktes Heckendalheim-Aßweiler eingeladen,<br />

die mit zwei Mannschaftswagen erschienen waren.<br />

In den letzten Wochen ist wieder eine Anzahl junger<br />

Helfer dem Ortsverband beigetreten. Der Ortsverband<br />

St. Ingbert besitzt zur Zeit einen Gerätekraftwagen und<br />

drei Mannschaftswagen, von denen zwei im Stützpunkt<br />

stationiert sind. Auch einen Funkkommandowagen soll<br />

der Ortsverband demnächst erhalten; die übrige Ausrüstung<br />

wurde durch neue Geräte und Werkzeuge vervollständigt.<br />

Nach Abschluß des Jahrgangs 8 unserer Zeitschrift<br />

finden Sie in diesem Heft das Jahres-Inhaltsverzeichnis.<br />

Auf Wunsch vieler Leser wird es auf einem losen Blatt<br />

geliefert.<br />

21


I<br />

LU<br />

FTSCH UTZSTRE I FLiCHTER<br />

Aus der T ages- und Fachpresse<br />

Durch die Zeitungen geistern die Megatonnenbomben<br />

von Novaja Semlja,<br />

zwischen der Eingangspost liegt eine<br />

Broschüre über die Chance im Atomkrieg,<br />

und im Kalender steht Weihnachten.<br />

Der Mensch, randvoll ausgefüllt<br />

mit dem, was sein Alltag fordert<br />

- wie soll er alles das zugleich bewältigen?<br />

Es gibt probate Mittel: den<br />

Papierkorb und die FähigkeIt, das Unerwünschte<br />

zu vergessen. Beide haben<br />

schon manche Bedrängnis und manche<br />

Broschüre geschluckt. Man wird dalpit<br />

zu rechnen haben, daß sie auch in diesem<br />

Falle ihre Dienste leisten.<br />

Gewonnen freilich ist damit nicht viel.<br />

Waffen sind harte Gegenstände. Man<br />

manipuliert sie nicht mit Tricks aus<br />

der Welt. So muß die Sache mit der<br />

Bombe, mit dem Risiko und der Chance<br />

eines Tages doch einmal von jedermann,<br />

zumindest in Gedanken, durchgestanden<br />

werden.<br />

Es ist ein Unte·rschied, ob ein einzelner<br />

sich schützen will oder ob man einen<br />

Schutz für Millionen Menschen plant.<br />

Der einzelne wünscht für sein Leben<br />

möglichst Garantien. Das ist sein gutes<br />

Recht. Beim Millionenschutz jedoch<br />

geht es nicht um Garantien. Dort ge·ht<br />

es nur um Chancen für möglichst viele.<br />

Wo Regierungen den Schutz für die<br />

Bevölkerung realisieren, können sie<br />

nicht darauf zielen, daß speziell die<br />

Bürger X und Y überle·ben. Sie müssen<br />

sorgen, daß ein möglichst hoher<br />

Hundertsatz davonkommt. Ob auf X<br />

und Y im Ernstfall schwarze oder<br />

weiße Lose treffen, entzieht sich jeder<br />

Massenplanung.<br />

Das sind nüchterne Erkenntnisse, deren<br />

Härte manCher nur zu gern sich zu<br />

entwinden sucht. Dem Soldaten freilich<br />

sind sie längst geläufig. Kein<br />

Einheitsführer, der mit seinen Männern<br />

in der Feuerzone liegt, kann sein<br />

Handeln darauf richten, wie er diese·n<br />

oder jenen ganz bestimmten Mann heil<br />

nach Hause bringt. Er kann nur sorgen,<br />

daß (neben dem Erreichen der<br />

gesteckten Ziele) die Zahl der Verluste<br />

niedrig bleibt. Es geht nicht um<br />

die Schützen X und Y. Es geht um die<br />

Gruppe, die Kompanie, die Armee, das<br />

Volk, kurz um das Ganze. Es geht<br />

um Fragen wie diese: 30 Prozent Verluste<br />

oder 3 Prozent? Die Namen X<br />

und Y sind in dieser Frage nicht enthalten.<br />

Das mag zynisch klingen. Doch kein<br />

Truppenführer hat bis jetzt noch anders<br />

handeln können, es sei denn unter<br />

tragischer Verstrickung. Auch ziviles<br />

Luftschutzplanen muß sich diesem Faktum<br />

beugen. Zivi'ler Massenschutz<br />

kämpft um die biologische Substanz<br />

des Ganzen. Dabei erhält der einzelne<br />

wie bei der Truppe seine Chancen,<br />

niemals aber Garantien.<br />

Jede Waffenwirkung klingt vom Kern<br />

her nach den Rändern ab; bei der<br />

Handgranate nicht anders als bei der<br />

Atombombe. Schutz ist an den Rändern<br />

leichter möglich als im Kern. Ob es<br />

den einen erschlägt, weil die Kellerdecke<br />

nicht die Trümmer trug, oder ob<br />

22<br />

es einen anderen im Kern zur Unauffindbarkeit<br />

zerstiebt, das Leben haben<br />

beide ,·erloren. Das Leben retten aber<br />

hätte man dem ersten leichter können<br />

als dem zweiten. Auf diesem Falttum<br />

gründet sich das Wesen der Behelfe.<br />

Mit Behelfen werden die Verluste<br />

durch einfachste und billigste, Verfahren<br />

reduziert. Und zwar "von den Rändern<br />

her". Wobei mit Rand nicht<br />

Stadtrand, sondern Bombenwirkungsrand<br />

gemeint ist; wo solche Ränder liegen,<br />

weiß im voraus keiner.<br />

Behelfe sind ein Minimum. Aber sie<br />

sind ein sinnvolles Minimum in einer<br />

Lage wie der unseren. Gelingen sie,<br />

dann hat tatsächlich jeder eine Chance.<br />

Allerdings, auch ein solches Minimum<br />

I BUCHBESPRECHUNG<br />

hat seinen Preis. Deckung, auch die<br />

primitivste, bietet sich im technisierten<br />

Raum der Städte nicht so leicht.<br />

Selbst das Graben eines Erdlochs wird<br />

dort zum Problem. Und die Trümmer<br />

niederbrechender Gebäude sind ein<br />

weiteres.<br />

Chan ce durch Behelfe fordert deshalb<br />

mindestens dreierlei: Erstens, daß Behelfe,<br />

welcher Art auch immer, ein bestimmtes<br />

Maß an technischem Effekt<br />

nicht unterschreiten, unter dem sie mehr<br />

Beschwichtigung und Optik sind als<br />

Schutz; zweitens, daß Behelfe nicht nur<br />

propagiert, sondern daß zugleich reale<br />

Mittel (Baustoffe, Arbeitskräfte, Geld)<br />

zuminde·st vorbereitend auf den Plan<br />

gerufen werden; drittens, daß die große<br />

Unbekannte "Zeit" nicht außer Ansatz<br />

bleibt. Wann ist Termin? Keiner<br />

weiß es. Zwischen morgen und niemals<br />

ist alles möglich. In einem Kriege<br />

würde nichts geschenkt, auch die<br />

Chance nicht. Jeder ist daran beteiligt,<br />

sie zu schaffen - heute schon - oder zu<br />

verspielen.<br />

Oe.<br />

FERNSEH-SERVICE, F ehlerdiiagnose so daß das Buch gleichzeitig für jeden<br />

nach Testbildern und Oszillogrammen<br />

Band 3 des Handbuches der Radio- und<br />

Fernsehr€paratur-Technik. Von Werner<br />

W. Diefenbach. 148 Seiten, Großformat<br />

Bildfehle r Hinweise für die Fehlerbeseitigung<br />

gibt. Die wichtigen Reparaturprobleme<br />

werden in diesem Zusammenhang<br />

vom Verfasser erörtert.<br />

26 x 18,5 cm. Mit 304 Abbil­<br />

Zusammenfassend kann festgestellt<br />

dungen, darunter 222 Fotos im Text<br />

und auf 6 Bildtafeln. Franckh'sche Verlagshandlung,<br />

werden, daß das Buch eine außerordentlich<br />

wertvolle Ergänzung des be­<br />

Stuttgart, gebunden reits erschienenen Bandes "Fernsehwerden,<br />

29,50 DM.<br />

Service" darstellt und für das Gebiet<br />

Als Band 3 des Handbuches der Radiound<br />

der Bildfehlerdiagnose als eine mu­<br />

Fernsehreparaturtechnik Liegt nun sterhafte Veröffentlichung angespro­<br />

Diefenbachs Buch über die Fehlerdiagnose<br />

chen werden kann.<br />

nach Testbildern und Oszillochen<br />

FRIEDRICHS RECHENTAFEL, bearbeitet<br />

von A. Teml. Ferd. Dümmlers<br />

grammen vor. Es ergänzt den Band 2<br />

" F ernseh-Service" in zweckmäßig~r<br />

Weise und bringt verschiedene Kapitel,<br />

die den jüngsten Stand der Meß­<br />

Verlag, Bonn. 1956. 32 Seiten. DIN A 5.<br />

Brosch. DM 1,20 (Best.-Nr. 5102).<br />

gerätetechnik, der UHF-Technik und Friedrichs Rechentafel faßt auf 32 Seiten<br />

alle wichtigen Tabellen und Zah­<br />

des VHF-Umbaues darstellen. Von ganz<br />

besonderem Interesse für den Fernsehtechniker<br />

dürfte das Kapitel H über THW-Helfer und für die Unterführer<br />

lentafeln zusammen, die auch für den<br />

neuere Meß- und Prüfeinrichtungen und Führerkräfte des LSHD als wichtiges<br />

Hilfsmittel im Einsatz gebraucht<br />

sein.<br />

Dieses Kapitel brin'gt bewährte Beschreibungen<br />

für den Selbstbau vom Nach einer übersicht über die Grul1'd­<br />

werden.<br />

Fernseh-Signal-Generator für die rechnungsarten folgen ein e Tafel über<br />

Werkstatt bis zum Fernseh-Service­ Maße und Gewichte sowie die Formeln<br />

Koffer für den Kundendienst der Reparaturwerkstatt.<br />

Körperberechnung. Die Seite 7 ent­<br />

für die Flächenberechnung und die<br />

Das ganz Besondere djeses Buches hält die Tabelle für Bogenhöhen, Sehnenlängen,<br />

Bogenlängen und Inhalte<br />

aber liegt darin, daß es mit 222 Textfotos<br />

und auf 6 Bildtafeln Beispiele dafür<br />

bringt, wie man mit einiger Erfahser<br />

r = 1. Es folgen die Seiten 8 und<br />

der Kreisabschnitte für den Halbmesrung<br />

allein aufgrund des Bildeindrucks 9 mit Multiplikationstafeln. Seiten 10<br />

sehr schnell Schlüsse ziehen kann, in bis 12 umfassen die Arithmetik und<br />

welcher Stufe des Fernsehempfängers dekadischen Logarithmen. Die Seite 13<br />

der Fehler zu suchen sein wird. Da behandelt das Rechnen mit Logarithmen.<br />

Seite 14 und 15 bringen ausführ­<br />

nicht immer die Möglichkeit besteht,<br />

die Testbild-Sendezeiten der örtlichen liche Beschreibung des Rechenschieber-Rechnens.<br />

Anschließend folgen die<br />

FernsehS1ender auszunutzen, erwies es<br />

sich als zweckmäßig, für das Fehlerbild Zahlen tafeln für Quadratzahlen, Kubikzahlen,<br />

Quadratwurzeln, Kubikwur­<br />

auch das Bildmuster des in Werkstätten<br />

vorhandenen F ernseh-Signal-Generators<br />

mit heranzuziehen.<br />

Tafeln über die natürlichen Werte der<br />

zeln, Kreisumfang und Kreisinhalt.<br />

An Hand von KurzschaltbHdern und WinkelfunktiQnen in Altgraden und<br />

eines ergänzenden Textes werden die Neugraden schließen das Heft ab.<br />

einzelnen Bildfehlerfotos erläutert. Die<br />

für die InstandsetzU'ng wichtigen Angaben<br />

beziehen sich auf Fehlermerkmale,<br />

Fehlerursachen und die Abhilfe,<br />

Umfang, Format, Inhalt und Preis lassen<br />

es als das gegebene T aschenbuch<br />

für den Katastrophenschutz- und Luftschutz<br />

helfer erscheinen.


TRANSISTOR-MESSPRAXIS Eine<br />

Anleitung für Messungen an Transistoren<br />

und Halbleiterdioden von Dipl.­<br />

Ing. Helmut Rothfuß. 142 Seiten mit<br />

77 Abbildungen. Kartoniert DM 12,-.<br />

(Reihe: Radio- und Elektronik-Monographien<br />

für den Praktiker). Franckh'­<br />

sche Verlagshandlung, Stuttgart.<br />

Transistoren und Halbleiterdioden haben<br />

in den letzten Jahren für das gesamte<br />

Gebiet der Elektrotechnik,<br />

gleichviel, ob es sich um Elektronik<br />

oder auch um Starkstromtechnik handelt,<br />

zunehmend an Bedeutung gewonnen.<br />

Die Verbreitung dieses Bauelementes<br />

bringt es mit sich, daß sowohl<br />

beim Entwurf neuer Schaltungen<br />

als auch bei der Reparatur bestehender<br />

Geräte Kenntnisse über geeignete<br />

Messungen an ihnen notwendig sind.<br />

Der Autor, ein erfahrener Prüffeldleiter<br />

der Industrie, hat sich bemüht, ohne<br />

große theoretische Darlegungen einfache<br />

Meßschaltungen zu beschreiben,<br />

die von jedem Elektriker ohne umfangreiche<br />

HLlfsmittel nachgebaut werden<br />

können.<br />

Nach einer kurzen Einleitung über die<br />

physikalischen Grundlagen widmet daher<br />

der Verfasser 7 Kapitel der elektrischen<br />

Qualitätsbeurteilung der zu<br />

messenden Bauelemente. Die im Text<br />

vorkommenden Formeln sind so einfach,<br />

daß sie auch jedem strebsamen<br />

Elektriker und selbst dem fortgeschrittenen<br />

Amateur verständlich sind und<br />

eine richtige Auswertung der durchgeführten<br />

Messungen ermöglichen.<br />

Einige wichtige Hinweise auf die<br />

Temperaturabhängigkeit aller Kenngrößen<br />

und der deshalb beim Aufbau<br />

von Prüfeinrichtungen zu beachtenden<br />

Vorsichtsmaßnahmen sowie ein Literaturverzeichnis<br />

und ausführliches<br />

Sachregister schließen das übersichtliche<br />

und auch für jeden Amateur wertvolle<br />

Handbuch ab.<br />

TONBANDGERÄTE-MESSPRAXIS<br />

von Ing. Heinrlich Schröder.<br />

Ein Hilfsbuch für den Tonband-Servi<br />

ce-Techniker. Franckh'sche Verlagshandlung,<br />

Stuttgart. 144 Seiten mit 62<br />

Abbildungen DM 10,80. Erschienen in<br />

der Reihe "Ractio- und EI'ektronik­<br />

Monographien für den Praktiker",<br />

herausgegeben von Ing. Heinz Richter.<br />

Während für die Radio- und Fernsehtechnik<br />

verschiedene gute Buchveröffent1ichungen<br />

mit dem Schwerpunkt<br />

auf der Reparatur und Meßpraxis am<br />

Markte sind, fehlte es bisher an Spezialliteratur<br />

für den Tonbandgeräte­<br />

Service. Die Folge war, daß nicht nur<br />

bei den beruflich tätigen Tonband­<br />

Technikern, sondern besonders bei der<br />

großen Zahl der Tonbandamateure die<br />

Nachfrage nach einem Handbuch für<br />

die Reparatur und die Meßtechnik bestand.<br />

In dem vorliegenden Buch ist<br />

es dem Verfasser gelungen, die gerade<br />

beim Tonbandgerät außerordentlich<br />

enge Kopplung zwischen Mechanik<br />

und Elektrik so verständlich zu erläutern,<br />

daß auch der Tonbandamateur<br />

folgen kann.<br />

Das Buch unterteilt sich in vier Hauptabschnitte:<br />

1. Die Arbeitsweise der<br />

Tonbandgeräte-Mechanik; 2. Messungen<br />

auf Laufwerk; 3. Elektrische Arbeitsweise<br />

und Besonderheiten und 4.<br />

Elektrische Messungen.<br />

Besonders das Kapitel eins dürfte für<br />

den Tonbandamateur erstmalig einen<br />

umfassenden überblick über die<br />

schwierigen Probleme geben, die mit<br />

den Fragen des Gleichlaufes, des Antriebes,<br />

der Geschwindigkeitsumschaltung<br />

und den Maßnahmen zum Erzielen<br />

eines konstanten Bandzuges zusammenhängen.<br />

Wohl wenige Benutzer<br />

eines Tonbandgerätes haben sich mit<br />

I<br />

Zivilschutz, Nr. 11, November 1961.<br />

Wirth: "Die Verwendung von Luftschutz-Sirenen<br />

für den Feuer- und Katastrophenalarm";<br />

Weiler: "Verwendungsmöglichkeiten<br />

von Vollkettenfahrzeugen<br />

im Luftschutzhilfsdienst" ;<br />

Sternecker: "Nationaler Plan für die<br />

zivile Verteidigung und Verteidigungsmobilisierung<br />

in den USA!"; Schützsack:<br />

"Die Evakuierung Stockholms<br />

am 23. 4. 1961"; Beske: "über die<br />

Vorbereitung von Schulen für die Verwendung<br />

als Hilfskrankenhaus"; Klingmüller:<br />

"Städtebaulicher Luftschutz";<br />

"Luftkrieg und Landesverteidigung";<br />

"Aktueller Rundblick".<br />

Ziviler Bevölkerungsschutz ZB, Nr. 11,<br />

November 1961.<br />

Sonderheft: 10 Jahre BLSV. Dr. Lotz:<br />

"Luftschutz heute Verantwortung<br />

und echte Das·einsvorsorge"; Sautier:<br />

"Die Frühzeit des Bundesluftschutzverbandes"<br />

; Dr. Wegener: ,,10 Jahre<br />

Bundesluftschutzverband - Ein historischer<br />

Rückblick"; Dienst am Nächsten<br />

- Aufgabe des Selbstschutzes"; Hoffscruild:<br />

"Ausbildungsstätten und ihre<br />

Leistungen"; Ausbildungsbeilage :<br />

"AVV - Ausrüstung - LSHD"; "Bange<br />

machen gilt nicht - Das Echo einer<br />

PTessetagung"; Luftschutz in Bild und<br />

Ton: " . . . auch in einer kleinen Stadt"<br />

- Ein neuer Gaetani-Film; Kaufner:<br />

"Helfer werben - Helfer erhalten!";<br />

diesen Problemen eingehend befaßt.<br />

Die Folge davon war, daß sie bei Störungen<br />

ihrem Gerät etwas hilflos gegenüberstanden.<br />

Die Kapitel zwei bis vier bringen nun<br />

die meßtechnischen Verfahren, die zur<br />

Instandhaltung der Mechanik und der<br />

Elektrik der Geräte und für ihre Reparatur<br />

notwendig sind.<br />

Abgeschlossen wird das Buch durch<br />

eine Zusammenstellung wertvoller<br />

Hinweise für Reparaturen an Tonbandgeräten<br />

und mit einem Anhang<br />

über die verschiedenen Magnettonbänder,<br />

ihre magnetischen Eigenschaften<br />

und über die Spulengrößen sowie über<br />

das Rechnen mit Dezibel.<br />

Zusammenfassend kann man sich den<br />

kurzen Inhaltsangaben des Verlages<br />

anschließen, die mit den Worten enden:<br />

"Wer dieses Buch durchgearbeitet<br />

hat, weiß Bescheid. Die vorher schier<br />

unlösbaren Probleme am Labor- und<br />

Werktisch existieren nicht mehr."<br />

ZE ITSCH R I FTEN 0 B E RS ICHT<br />

"Luftschutz - keine leicht verkäufliche<br />

Ware"; Landesstellen berichten.<br />

Deutsches Rotes Kreuz, Heft 11, November<br />

1961.<br />

Hülsemann: "Die Justitiartagung des<br />

Deutschen Roten. Kreuzes in überlingen";<br />

Dr. Haug: "Der zivile Bevölkerungsschutz<br />

der Schweiz in organisatorischer<br />

und rechtlicher Hinsicht";<br />

"Die Mitarbeit der Frauen im Sanitätsdienst<br />

des Zivilschutzes der<br />

Schweiz"; Phillipps: "Technische Hilfe,<br />

ein aktuelles Programm der Liga des<br />

Roten Kreu21es"; Albertine: "Die humanitär,e<br />

Sendung des Roten Kreuzes";<br />

Lüttgen: "Das neue Handbuch ,DRK­<br />

Hilfszug' ''; Schettler: ,IDer Mensch in<br />

der Katastrophe"; Dr. Harlandt: "Rotkreuz-Unfallhilfe<br />

im Wandel der Zeiten";<br />

v. Berchem: "LehTgang für<br />

Bereitschaftsführer imLS-San.-Dienst";<br />

Ausbildungsbeila,ge: "Erste Hilfe bei<br />

Unfällen". (Ein neuer lNlm des DRK.)<br />

Der Inhatt der drei vorgenannten Zeitschriften<br />

sollte von den Führungskräften<br />

des THW und LSHD eingehend<br />

studiert werden. Auf die DRK-AusbHdungsbeilage<br />

"Erste Hilfe bei Unfällen"<br />

werden die Ausbilder des THW<br />

besonders hingewiesen.<br />

Johanniter - Unfall - H ilfe, 3/4, 1961.<br />

v. Broeker: "Johanniter-Unfall-Hilfe<br />

und Kirchentag"; Lehmann: "Berliner<br />

Ein Weltbegriff<br />

für<br />

Präzision +<br />

Fortschritt<br />

23


THW hilft der JUH beim Kirchentag";<br />

Thue: "Der Sowjetbürger in der Zivilverteidigung<br />

- Ausbildung wie im<br />

Westen"; Pohle: "Unsicherheit auf der<br />

Straße"; Peltz: "Aufstellung von<br />

Alarmplänen für den Katastrophenschutz<br />

in der Praxis"; "Vorsicht bei<br />

Erster Hilfe".<br />

Für die THW-Helfer sind die Aufsätze<br />

von LEHMANN und PELTZ besonders<br />

lesenswert.<br />

Dräger -H efte, Heft 244, September/Oktober<br />

1961.<br />

Honig: "Atemschutz bei der Feuerwehr<br />

Rotterdam"; Warncke: "Zur Frage der<br />

Zulassung von Preßluftatmern zum<br />

Tauchen bei den deutschen Feuerwehren";<br />

Haux: "Aus der Praxis der Sauerstofftrocknung<br />

und der Messung des<br />

Wasserdampfgehaltes im Sauerstoff";<br />

Tietze: "Das Dräger-Tauchertelefon";<br />

Wöhrle: "Dräger-Taucherdruckkammern";<br />

Tietze: "Ausbildung von gewerblichen<br />

Tauchern"; Fürniß: "Das<br />

üben der Atemspende"; Beilage:<br />

Scheurer: "Taucher der Bundesmarine<br />

- Forderungen, Ausbildung, Verwendung,<br />

Geräte".<br />

Das vorliegende Dräger-Heft ist von<br />

besonderer Wichtigkeit für alle Helfer<br />

und Führungskräfte des THW, die sich<br />

für das Problem "Tauchen mit Preßluftatmern"<br />

interessieren.<br />

Explosivstoffe, Heft 11, November 1961.<br />

Dr. Koch und Dr. Freiwald: "über die<br />

rheologischen und andere Eigenschaften<br />

der Suspensionen von Hexogen in<br />

geschmolzenem Trinitrotoluol"; Andrejev:<br />

"Thermische Zersetzung und Verbrennungsvorgänge<br />

bei Explosivstoffen";<br />

Dr. Sauermilch: "Halogen-(und<br />

Azido-)formamidinsalze von Sauerstoffsäuren";<br />

"Gesetz über die Kontrolle<br />

von Kriegswaffen"; "Die Bildung<br />

von Kohlenoxyd in den Sprengstoffschwaden";<br />

"Der übergang vom Abbrennen<br />

zur Detonation fester Sprengstoffe";<br />

"Das Auftreten von Kohlenoxyd<br />

beim Schießen mit Sprengstoff";<br />

"Ammoniumnitrat-Sprengstoffe" .<br />

Boh ren - Sprengen - Räumen, Heft 11,<br />

November 1961.<br />

"Die überlagerungs-Bohrmethode"; Dr.<br />

Reiher und Dr. v. Soden: "Einfluß von<br />

Erschütterungen auf Gebäude"; "Herstellung<br />

von Bohrungen mit großem<br />

Duorchmesser"; "Deutscher Marmor";<br />

"Faschinenpfähle mit der COBRA einschlagen";<br />

"Sicherer Kopfschutz durch<br />

zugelassene Schutzhelme"; Mayer:<br />

"Sprengtechnische Tagung des Bayerischen<br />

Bergbaues in München"; Kurzberichte,<br />

Buchbesprechungen.<br />

Am 17. November 1961 verstarb nach<br />

langer Krankheit unser lieber Kamerad<br />

und Mitarbeiter<br />

im<br />

Paul Hannappel<br />

Alter von 56 Jahren.<br />

Er war sei t 1954 Helfer und Kammerwart<br />

des Ortsverbandes Solingen. Kamerad<br />

Hannappel versah seinen Dienst<br />

im Ortsverband stets mit großem Eifer.<br />

Wir werden ihn nicht vergessen I<br />

Der Ortsbeauftragte<br />

für Solingen<br />

Beide Hefte sind für die Sprengmeister<br />

des THW wichtig, besonders in<br />

bezug auf die Berichte über Kohlenoxyd<br />

in Sprengschwaden und die Arbeit<br />

über Gebäudeerschütterungen.<br />

ETZ, Elektrotechnische zeitschrift,<br />

Ausgabe B, Heft 24, 27. November 1961.<br />

Stolpmann: "Fernwirktechnik mit<br />

Zungengeneratoren und Frequenzrelais";<br />

Weiler: "Hubschrauber für den<br />

Bau von Freileitungen"; Klinger: "Eigenschaften,<br />

Nachweis und Anwendung<br />

infraroter Strahlen"; Kurzberichte,<br />

Rundschau.<br />

Die Arbeiten von WEILER und KLIN­<br />

GER sind für den Dienstunterricht der<br />

NE-Gruppen im Winterhalbjahr als<br />

Vortragsstoff gut geeignet.<br />

Soldat und Technik, Heft 11, November<br />

1961.<br />

Giese: "Schatten Moskaus über den<br />

Weltmeeren - Planmäßiger Aufbau eines<br />

Ringes von Flotten-Stützpunkten";<br />

"Anschauungskarte: Stützpunkte<br />

der Sowjetflotte"; Wagner: "Schwere<br />

Lastkraftwagen und Geräteträger der<br />

Bundeswehr"; "Neue Ära im Kriegsschiffbau<br />

- ,Long Beach', mit Kernenergie<br />

getriebener Flugkörperkreuzer"<br />

; "Moderne Technik im Dienste<br />

der ,Polpris'-U-Boote"; Benker: "Sehen<br />

in der Dämmerung"; "Das rote<br />

Potential an Fernlenkwaffen"; Heymann:<br />

"Neue Wege der Atomwirkungsanalyse<br />

- Schnelle und fehlerfreie<br />

Lösungen werden gesucht"; Skibbe:<br />

"Einführung in die Elektronik - H.<br />

Teil"; "Wir bauen ein billiges Voltmeter";<br />

"Selbstbau einer Transistor­<br />

Endstufe für das Auto"; Nachrichten,<br />

Neuigkeiten, Informationen.<br />

Flugwelt ver einigt mit Flugkörper,<br />

Heft 12, Dezember 1961.<br />

Dr. Röhrich: "Blindlandesysteme und<br />

Probleme der automatischen Landung";<br />

"Mit der BOEING 720 B der Lufthansa<br />

nach Kairo"; "übergabe der ersten<br />

von der deutschen Luftfahrtindustrie<br />

gebauten F-I04 G und G.91 an die<br />

Luftwaffe"; "Auf dem Wege zum<br />

Volkshubschrauber"; "Die ,SATURN'<br />

als Grundlage des amerikanischen<br />

Raumfahrtprogramms"; "Der ,SCOUT'­<br />

Satellitenträger mit Feststoffantrieb";<br />

"Das IONENTRIEBWERK geht in die<br />

Flugerprobung"; "Rettung aus Flugzeugen<br />

am Boden"; Schrifttum.<br />

de·r junge ingenieu r, Heft 12/61.<br />

Graevenitz: "Wehret den Anfängen";<br />

Prinzessin Beatrix: "Bringt ein Opfer<br />

für Europa"; "Was heißt heute, Ingenieur<br />

sein?"; Hamich: "Hyde-Park<br />

Gespräche über Deutschland"; Funke:<br />

"Deutscher ,Wellenpionier' im Weltenraum<br />

Heinz Kaminski"; Nagel: "Hase<br />

und Igel drei Jahre nach dem Examen";<br />

" Das Jahr 1961 in der Karikatur";<br />

Romano: "Der italienische Ingenieur-Studenten-Verband".<br />

hobby, Das Magazin der Technik, Heft<br />

13/61.<br />

Voegele: "Fertighäuser sparen Zeit und<br />

Geld"; Lamorisse: "Filmatelier zwischen<br />

H immel und Erde"; Keller:<br />

"Farbfernsehen nicht aufzuhalten";<br />

Pfau: "Stereoklang auf einer Welle";<br />

Mallin: "Verkehrs-Pionier Hamburg";<br />

Troebst: "Bildung aus dem Automaten<br />

- Roboter lehren an Amerikas Schulen";<br />

Ein neuer Titel: "Diplom- Sporttaucher";<br />

"Küchenchef im Weltraum";<br />

Hach : " Die tollste Schreibmaschine der<br />

Welt"; Edlitzberger: "Konkurrenz für<br />

Röntgen - Schallwellen sehen dir ins<br />

Herz"; "Wie funktioniert : Der Ent-<br />

Unser Arbeltsgeble' umt06t<br />

• Arbeth-, Feuer-, Katastrophen-,<br />

• Gas-, Luft- und Strahtensdlulz<br />

• und dos Sanitätswesen<br />

Dr. Richard Weiss Nachf.<br />

Berlin-Tempelhof . qegr. 1924 . Bielefeld<br />

Gottileb·Dun kel·Str. 20·22 Bülowstr. 24<br />

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40

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