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I<br />

LU<br />

FTSCH UTZSTRE I FLiCHTER<br />

Aus der T ages- und Fachpresse<br />

Durch die Zeitungen geistern die Megatonnenbomben<br />

von Novaja Semlja,<br />

zwischen der Eingangspost liegt eine<br />

Broschüre über die Chance im Atomkrieg,<br />

und im Kalender steht Weihnachten.<br />

Der Mensch, randvoll ausgefüllt<br />

mit dem, was sein Alltag fordert<br />

- wie soll er alles das zugleich bewältigen?<br />

Es gibt probate Mittel: den<br />

Papierkorb und die FähigkeIt, das Unerwünschte<br />

zu vergessen. Beide haben<br />

schon manche Bedrängnis und manche<br />

Broschüre geschluckt. Man wird dalpit<br />

zu rechnen haben, daß sie auch in diesem<br />

Falle ihre Dienste leisten.<br />

Gewonnen freilich ist damit nicht viel.<br />

Waffen sind harte Gegenstände. Man<br />

manipuliert sie nicht mit Tricks aus<br />

der Welt. So muß die Sache mit der<br />

Bombe, mit dem Risiko und der Chance<br />

eines Tages doch einmal von jedermann,<br />

zumindest in Gedanken, durchgestanden<br />

werden.<br />

Es ist ein Unte·rschied, ob ein einzelner<br />

sich schützen will oder ob man einen<br />

Schutz für Millionen Menschen plant.<br />

Der einzelne wünscht für sein Leben<br />

möglichst Garantien. Das ist sein gutes<br />

Recht. Beim Millionenschutz jedoch<br />

geht es nicht um Garantien. Dort ge·ht<br />

es nur um Chancen für möglichst viele.<br />

Wo Regierungen den Schutz für die<br />

Bevölkerung realisieren, können sie<br />

nicht darauf zielen, daß speziell die<br />

Bürger X und Y überle·ben. Sie müssen<br />

sorgen, daß ein möglichst hoher<br />

Hundertsatz davonkommt. Ob auf X<br />

und Y im Ernstfall schwarze oder<br />

weiße Lose treffen, entzieht sich jeder<br />

Massenplanung.<br />

Das sind nüchterne Erkenntnisse, deren<br />

Härte manCher nur zu gern sich zu<br />

entwinden sucht. Dem Soldaten freilich<br />

sind sie längst geläufig. Kein<br />

Einheitsführer, der mit seinen Männern<br />

in der Feuerzone liegt, kann sein<br />

Handeln darauf richten, wie er diese·n<br />

oder jenen ganz bestimmten Mann heil<br />

nach Hause bringt. Er kann nur sorgen,<br />

daß (neben dem Erreichen der<br />

gesteckten Ziele) die Zahl der Verluste<br />

niedrig bleibt. Es geht nicht um<br />

die Schützen X und Y. Es geht um die<br />

Gruppe, die Kompanie, die Armee, das<br />

Volk, kurz um das Ganze. Es geht<br />

um Fragen wie diese: 30 Prozent Verluste<br />

oder 3 Prozent? Die Namen X<br />

und Y sind in dieser Frage nicht enthalten.<br />

Das mag zynisch klingen. Doch kein<br />

Truppenführer hat bis jetzt noch anders<br />

handeln können, es sei denn unter<br />

tragischer Verstrickung. Auch ziviles<br />

Luftschutzplanen muß sich diesem Faktum<br />

beugen. Zivi'ler Massenschutz<br />

kämpft um die biologische Substanz<br />

des Ganzen. Dabei erhält der einzelne<br />

wie bei der Truppe seine Chancen,<br />

niemals aber Garantien.<br />

Jede Waffenwirkung klingt vom Kern<br />

her nach den Rändern ab; bei der<br />

Handgranate nicht anders als bei der<br />

Atombombe. Schutz ist an den Rändern<br />

leichter möglich als im Kern. Ob es<br />

den einen erschlägt, weil die Kellerdecke<br />

nicht die Trümmer trug, oder ob<br />

22<br />

es einen anderen im Kern zur Unauffindbarkeit<br />

zerstiebt, das Leben haben<br />

beide ,·erloren. Das Leben retten aber<br />

hätte man dem ersten leichter können<br />

als dem zweiten. Auf diesem Falttum<br />

gründet sich das Wesen der Behelfe.<br />

Mit Behelfen werden die Verluste<br />

durch einfachste und billigste, Verfahren<br />

reduziert. Und zwar "von den Rändern<br />

her". Wobei mit Rand nicht<br />

Stadtrand, sondern Bombenwirkungsrand<br />

gemeint ist; wo solche Ränder liegen,<br />

weiß im voraus keiner.<br />

Behelfe sind ein Minimum. Aber sie<br />

sind ein sinnvolles Minimum in einer<br />

Lage wie der unseren. Gelingen sie,<br />

dann hat tatsächlich jeder eine Chance.<br />

Allerdings, auch ein solches Minimum<br />

I BUCHBESPRECHUNG<br />

hat seinen Preis. Deckung, auch die<br />

primitivste, bietet sich im technisierten<br />

Raum der Städte nicht so leicht.<br />

Selbst das Graben eines Erdlochs wird<br />

dort zum Problem. Und die Trümmer<br />

niederbrechender Gebäude sind ein<br />

weiteres.<br />

Chan ce durch Behelfe fordert deshalb<br />

mindestens dreierlei: Erstens, daß Behelfe,<br />

welcher Art auch immer, ein bestimmtes<br />

Maß an technischem Effekt<br />

nicht unterschreiten, unter dem sie mehr<br />

Beschwichtigung und Optik sind als<br />

Schutz; zweitens, daß Behelfe nicht nur<br />

propagiert, sondern daß zugleich reale<br />

Mittel (Baustoffe, Arbeitskräfte, Geld)<br />

zuminde·st vorbereitend auf den Plan<br />

gerufen werden; drittens, daß die große<br />

Unbekannte "Zeit" nicht außer Ansatz<br />

bleibt. Wann ist Termin? Keiner<br />

weiß es. Zwischen morgen und niemals<br />

ist alles möglich. In einem Kriege<br />

würde nichts geschenkt, auch die<br />

Chance nicht. Jeder ist daran beteiligt,<br />

sie zu schaffen - heute schon - oder zu<br />

verspielen.<br />

Oe.<br />

FERNSEH-SERVICE, F ehlerdiiagnose so daß das Buch gleichzeitig für jeden<br />

nach Testbildern und Oszillogrammen<br />

Band 3 des Handbuches der Radio- und<br />

Fernsehr€paratur-Technik. Von Werner<br />

W. Diefenbach. 148 Seiten, Großformat<br />

Bildfehle r Hinweise für die Fehlerbeseitigung<br />

gibt. Die wichtigen Reparaturprobleme<br />

werden in diesem Zusammenhang<br />

vom Verfasser erörtert.<br />

26 x 18,5 cm. Mit 304 Abbil­<br />

Zusammenfassend kann festgestellt<br />

dungen, darunter 222 Fotos im Text<br />

und auf 6 Bildtafeln. Franckh'sche Verlagshandlung,<br />

werden, daß das Buch eine außerordentlich<br />

wertvolle Ergänzung des be­<br />

Stuttgart, gebunden reits erschienenen Bandes "Fernsehwerden,<br />

29,50 DM.<br />

Service" darstellt und für das Gebiet<br />

Als Band 3 des Handbuches der Radiound<br />

der Bildfehlerdiagnose als eine mu­<br />

Fernsehreparaturtechnik Liegt nun sterhafte Veröffentlichung angespro­<br />

Diefenbachs Buch über die Fehlerdiagnose<br />

chen werden kann.<br />

nach Testbildern und Oszillochen<br />

FRIEDRICHS RECHENTAFEL, bearbeitet<br />

von A. Teml. Ferd. Dümmlers<br />

grammen vor. Es ergänzt den Band 2<br />

" F ernseh-Service" in zweckmäßig~r<br />

Weise und bringt verschiedene Kapitel,<br />

die den jüngsten Stand der Meß­<br />

Verlag, Bonn. 1956. 32 Seiten. DIN A 5.<br />

Brosch. DM 1,20 (Best.-Nr. 5102).<br />

gerätetechnik, der UHF-Technik und Friedrichs Rechentafel faßt auf 32 Seiten<br />

alle wichtigen Tabellen und Zah­<br />

des VHF-Umbaues darstellen. Von ganz<br />

besonderem Interesse für den Fernsehtechniker<br />

dürfte das Kapitel H über THW-Helfer und für die Unterführer<br />

lentafeln zusammen, die auch für den<br />

neuere Meß- und Prüfeinrichtungen und Führerkräfte des LSHD als wichtiges<br />

Hilfsmittel im Einsatz gebraucht<br />

sein.<br />

Dieses Kapitel brin'gt bewährte Beschreibungen<br />

für den Selbstbau vom Nach einer übersicht über die Grul1'd­<br />

werden.<br />

Fernseh-Signal-Generator für die rechnungsarten folgen ein e Tafel über<br />

Werkstatt bis zum Fernseh-Service­ Maße und Gewichte sowie die Formeln<br />

Koffer für den Kundendienst der Reparaturwerkstatt.<br />

Körperberechnung. Die Seite 7 ent­<br />

für die Flächenberechnung und die<br />

Das ganz Besondere djeses Buches hält die Tabelle für Bogenhöhen, Sehnenlängen,<br />

Bogenlängen und Inhalte<br />

aber liegt darin, daß es mit 222 Textfotos<br />

und auf 6 Bildtafeln Beispiele dafür<br />

bringt, wie man mit einiger Erfahser<br />

r = 1. Es folgen die Seiten 8 und<br />

der Kreisabschnitte für den Halbmesrung<br />

allein aufgrund des Bildeindrucks 9 mit Multiplikationstafeln. Seiten 10<br />

sehr schnell Schlüsse ziehen kann, in bis 12 umfassen die Arithmetik und<br />

welcher Stufe des Fernsehempfängers dekadischen Logarithmen. Die Seite 13<br />

der Fehler zu suchen sein wird. Da behandelt das Rechnen mit Logarithmen.<br />

Seite 14 und 15 bringen ausführ­<br />

nicht immer die Möglichkeit besteht,<br />

die Testbild-Sendezeiten der örtlichen liche Beschreibung des Rechenschieber-Rechnens.<br />

Anschließend folgen die<br />

FernsehS1ender auszunutzen, erwies es<br />

sich als zweckmäßig, für das Fehlerbild Zahlen tafeln für Quadratzahlen, Kubikzahlen,<br />

Quadratwurzeln, Kubikwur­<br />

auch das Bildmuster des in Werkstätten<br />

vorhandenen F ernseh-Signal-Generators<br />

mit heranzuziehen.<br />

Tafeln über die natürlichen Werte der<br />

zeln, Kreisumfang und Kreisinhalt.<br />

An Hand von KurzschaltbHdern und WinkelfunktiQnen in Altgraden und<br />

eines ergänzenden Textes werden die Neugraden schließen das Heft ab.<br />

einzelnen Bildfehlerfotos erläutert. Die<br />

für die InstandsetzU'ng wichtigen Angaben<br />

beziehen sich auf Fehlermerkmale,<br />

Fehlerursachen und die Abhilfe,<br />

Umfang, Format, Inhalt und Preis lassen<br />

es als das gegebene T aschenbuch<br />

für den Katastrophenschutz- und Luftschutz<br />

helfer erscheinen.

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