Download, als PDF - Friedhelm Loh Group
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WISSEN | TS IT RACK<br />
„Besonders freue ich mich darüber, dass wir gemeinsam<br />
nach rund zwei Jahren Entwicklungsarbeit, vielen Diskussionen<br />
und diversen Musterschränken nun ein völlig neues IT-Rack<br />
zur Serienreife gebracht haben.“<br />
Timo Schindler, Produktentwickler<br />
Region um Herborn, daher habe ich schon<br />
länger die enorme Dynamik mitbekommen,<br />
die Rittal auszeichnet“, sagt er. „Einige Kollegen<br />
waren allerdings erstaunt, <strong>als</strong> ich ihnen<br />
erzählte, dass ich zu Rittal gehe – ich verließ<br />
in ihren Augen die moderne Hightechindustrie.“<br />
Sie hatten sich geirrt. Scharf verstand,<br />
welche Chancen auf ihn warteten. „Es<br />
gibt keinen Trend der IT-Branche und der<br />
Indus trie, der an uns vorbeigeht“, sagt er. „Wo<br />
geht Cloud-Computing hin? Wird alles dezentral,<br />
oder gibt es größere Rechenzentren?<br />
Brauchen die Systeme mehr Energie und<br />
mehr Klimatisierung? Photo voltaik? Windenergie?<br />
Überall gibt es einen Bedarf an Systemen<br />
wie denen von Rittal.“ Und Rittal müsse<br />
alle Anforderungen bereits bei der<br />
Produktentwicklung mitdenken. „Es ist eine<br />
äußerst abwechslungsreiche Arbeit“, sagt er.<br />
VERTRAUEN ERARBEITET<br />
Rittal kann nicht einfach abwarten, was der<br />
Markt hervorbringt. Die Mitbewerber sind<br />
kleine Unternehmen, und sie schauen oft auf<br />
Rittal, um deren Innovationen <strong>als</strong> Vorbild zu<br />
nehmen. „Wir haben uns allerdings<br />
in zwischen ein großes Vertrauen bei den Global<br />
Playern erarbeitet“, sagt Uwe Scharf.<br />
Unternehmen wie HP, Siemens, Microsoft<br />
oder ABB kommen schon früh mit ihren<br />
neuesten Entwicklungen auf Rittal zu und<br />
fragen gezielt nach passenden Lösungen.<br />
Für beide Seiten ist das ein Vorteil: Die<br />
Unternehmen erfahren im Austausch mit<br />
Rittal, welchen Herausforderungen sie sich<br />
stellen müssen. Umgekehrt weiß Rittal schon<br />
früh, was sich in der gesamten Branche tut.<br />
Die ersten Schritte für Björn Pache und seine<br />
Kollegen bestehen darin, bereits heute zu<br />
wissen, was der Kunde morgen braucht.<br />
Björn Pache ist Wirtschaftsingenieur. Er kam<br />
2007 zu Rittal. Er suchte bewusst einen vielseitigen<br />
Job. „Ein Beruf, der nur einen<br />
bestimmten Bereich ohne jegliche Schnittstellen<br />
abdeckt, wäre mir zu langweilig“, sagt<br />
er offen. Zunächst ist er im Produktmanagement<br />
IT Solutions gestartet, seit der Entwicklung<br />
des neuen Racks ist er Produktmanager<br />
im Bereich modulare Schaltschranksysteme<br />
– kurz PM-M. Die Umbenennung seiner<br />
Position hat einen tieferen Grund. Die Zusammenführung<br />
der bislang getrennten Bereiche<br />
Industrie- und IT-Gehäuse sowohl im<br />
Entwicklungs- <strong>als</strong> auch im Produktmanagementbereich<br />
erforderte eine umfassende<br />
Teamarbeit: Produktmanager, Entwicklungsingenieure<br />
aus beiden Bereichen, Technische<br />
Zeichner, außerdem Mitarbeiter vom<br />
Einkauf und von der Werkvorbereitung wurden<br />
integriert. Dieses interdisziplinäre Arbeiten<br />
verschlankt nicht nur Abstimmungsprozesse,<br />
sondern erweitert gleichzeitig den<br />
Horizont im gesamten Team.<br />
NEVER CHANGE A RUNNING SYSTEM<br />
Die Entscheidung für ein neues System fiel<br />
nicht leicht. „Wir haben lange zusammen<br />
diskutiert, in welche Richtung wir gehen<br />
wollen“, sagt Pache. „Am Ende haben wir uns<br />
gegen jegliche zweitbeste Lösung entschieden<br />
– stattdessen für Qualität und optimale<br />
Handhabung.“ Eine Entscheidung, die viel<br />
Mut erforderte: Das Vorgänger-Rack ist eine<br />
internationale Erfolgsgeschichte. Es noch zu<br />
übertreffen, sei die große Kunst gewesen,<br />
sagt Scharf.<br />
Für Pache war es zudem eine extreme Herausforderung,<br />
nach zwei Jahren bei Rittal<br />
bereits ein Produkt mitzuentwickeln, das zum<br />
internationalen Standard werden und Rittal<br />
damit neu positionieren sollte. „Ich musste<br />
zunächst einmal ein internationales Netzwerk<br />
aufbauen, um die Wünsche vor Ort besser zu<br />
verstehen.“ Das habe ihn persönlich weitergebracht,<br />
da er viel von seinen Kollegen überall<br />
auf der Welt profitierte. „Wir haben dann<br />
damit angefangen, mögliche Zeitfresser im<br />
bisherigen System zu identifizieren“, sagt<br />
Pache. „Ich habe das Vorgängermodell selbst<br />
regelmäßig montiert und hatte – wie auch alle<br />
anderen im Team – einige Ideen.“ Es war ein<br />
gemeinsamer Prozess: Keiner habe sich in<br />
eine Kammer zurückgezogen und sei nach<br />
ein paar Tagen mit der einen Lösung herausgekommen.<br />
Stück für Stück nahm sich das<br />
Team um Carsten Bäumer, Projektleiter Forschung<br />
und Entwicklung, jedes Bestandteil<br />
vor. Jeder Vorschlag wurde überprüft – lohnt<br />
es sich, Entwicklungszeit zu investieren? „Wir<br />
hätten die Seitenwand zum Beispiel kostengünstiger<br />
<strong>als</strong> ganzes Stück herstellen können“,<br />
sagt Pache. „Aber wir wollten <br />
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be top | Das Magazin der <strong>Friedhelm</strong> <strong>Loh</strong> <strong>Group</strong> | 02 | 2012