Download, als PDF - Friedhelm Loh Group
Download, als PDF - Friedhelm Loh Group
Download, als PDF - Friedhelm Loh Group
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
HAUS DER KLEINEN FORSCHER | ENGAGEMENT<br />
Deutschland im Jahr 2030. Auf einer<br />
Absolventenmesse präsentieren sich<br />
Firmen, die versuchen, mit den jungen<br />
Berufseinsteigern ins Gespräch zu kommen,<br />
um sie für ihr Unternehmen zu interessieren.<br />
Die Nachfrage übersteigt das Angebot –<br />
nicht allen wird es gelingen, die heiß begehrten<br />
Nachwuchskräfte anzuwerben.<br />
Dieses Szenario ist nicht unwahrscheinlich.<br />
Laut der 2011 veröffentlichten Studie<br />
„Arbeitslandschaft 2030“ der Prognos AG<br />
werden in Deutschland im Jahr 2030 rund<br />
fünf Millionen Arbeitskräfte fehlen – darunter<br />
viele hoch qualifizierte Nachwuchskräfte.<br />
Bereits 2015 werden nach Berechnungen<br />
des Instituts knapp drei Millionen Stellen<br />
unbesetzt bleiben. Von dem Mangel seien die<br />
einzelnen Branchen unterschiedlich stark<br />
betroffen. Zu mehr <strong>als</strong> 60 Prozent klaffe die<br />
Lücke aber in den Bereichen Maschinenbau,<br />
Elektrotechnik, Chemie und Fahrzeugbau.<br />
Das Institut der deutschen Wirtschaft geht<br />
davon aus, dass der Expertenmangel eine<br />
langfristige Erscheinung sein wird. Nach<br />
Berechnungen des Kölner Instituts fehlen der<br />
deutschen Industrie bis zum Jahr 2020 pro<br />
Jahr im Schnitt fast 20.000 Hochschulabsolventen<br />
mit Abschlüssen in mathematischen,<br />
naturwissenschaftlichen und technischen<br />
Fächern. Um diese Entwicklung<br />
aufzuhalten, ist eine tief greifende Umstrukturierung<br />
des Arbeitsmarkts nötig – oder flankierende<br />
Maßnahmen wie die frühkindliche<br />
Nachwuchsförderung. Genau hier setzt die<br />
Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ an.<br />
FORSCHERGEIST ENTFACHEN<br />
Deutschland im Jahr 2012. „Heute wird experimentiert“,<br />
lautet das Tagesmotto in einer<br />
Kindertagesstätte in Herborn. Die Jungen<br />
und Mädchen schauen gespannt auf die mit<br />
Wasser gefüllten Schalen, die vor ihnen<br />
stehen. Jedes Kind hält eine Büroklammer in<br />
der Hand, die es vorsichtig auf die Wasseroberfläche<br />
legt. Überrascht stellt die Gruppe<br />
fest, dass die Klammer nicht untergeht. Gemeinsam<br />
mit den Erziehern suchen die Kinder<br />
nach einer Erklärung – und schauen genau<br />
hin. Dort, wo die Klammern schwimmen,<br />
hat die Wasseroberfläche eine Delle. „Sieht<br />
aus wie eine Wasserhaut“, sagt ein Mädchen.<br />
„Ganz genau“, antwortet ein Erzieher und erklärt:<br />
„Wasser besteht aus ganz vielen, sehr<br />
kleinen Teilchen, die man mit den Augen nicht<br />
erkennen kann. Diese Teilchen heißen<br />
Moleküle. Sie ziehen sich gegenseitig an und<br />
halten sich fest. So bildet sich eine Wasserhaut,<br />
auf der leichte Dinge schwimmen können<br />
– das nennt man Oberflächenspannung.“<br />
Die „Schwimmende Büroklammer“ ist eines<br />
von vielen Experimenten im „Haus der kleinen<br />
Forscher“. Die Stiftung engagiert sich seit<br />
2006 dafür, Kinder im Kita- und Grundschulalter<br />
mit einfachen Versuchen für Naturwissenschaften<br />
und Technik zu begeistern.<br />
Die von der McKinsey & Company, der Helmholtz-Gemeinschaft<br />
sowie der Siemens<br />
Stiftung und der Dietmar Hopp Stiftung angestoßene<br />
Initiative wird vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung finanziell unterstützt.<br />
Bundesbildungsministerin Annette<br />
Schavan (siehe Interview, Seite 72) lobt das<br />
Projekt. „Wir können nicht früh genug damit<br />
beginnen, bei Kindern Interessen zu wecken<br />
und Begabungen zu fördern. Das ‚Haus der<br />
kleinen Forscher‘ leistet dazu einen wertvollen<br />
Beitrag. Hier wird der Forschergeist von<br />
Kindern entfacht“, sagte Schavan beim ersten<br />
Geburtstag der Initiative.<br />
Mit einem breit gefächerten Seminarangebot<br />
unterstützt das bundesweite Netzwerk der<br />
Stiftung Erzieher und Grundschullehrer dabei,<br />
das „Haus der kleinen Forscher“ auch an<br />
ihrer Einrichtung umzusetzen. Auf diese<br />
Weise hat sich das Projekt zu Deutschlands<br />
größter frühkindlicher Bildungsinitiative entwickelt,<br />
die in rund 20.000 Kitas bisher über<br />
eine Million Kinder erreicht hat.<br />
REGIONALES ENGAGEMENT<br />
Das „Haus der kleinen Forscher“ baut sein<br />
bundesweites Netzwerk an Kooperationspartnern<br />
kontinuierlich aus. Seit Februar<br />
2012 zählt auch die <strong>Friedhelm</strong> <strong>Loh</strong> <strong>Group</strong><br />
(F.L.G.) zu den regionalen Partnern und<br />
sorgt dafür, dass das „Haus der kleinen<br />
Forscher“ an 14 Kitas im Lahn-Dill-Kreis<br />
Einzug halten kann und die erforderlichen<br />
Qualifikationen vermittelt werden. Lernort ist<br />
das Mathematikum in Gießen mit sechs<br />
Trainerinnen und einer eigenen Netzwerkkoordinatorin<br />
für die Kitas.<br />
<br />
02 | 2012 | Das Magazin der <strong>Friedhelm</strong> <strong>Loh</strong> <strong>Group</strong> | be top<br />
| 71