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Frauen - Diözese Linz

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Çber Wasser (Sprachunterricht, Zeitungsartikel, àbersetzungen, Romane). Aus der<br />

Not heraus wird Bertha von Suttner eine Schriftstellerin, deren guter Ruf sich bis in<br />

ihre Heimat verbreitet. Sie beschÉftigt sich mit Krieg und Frieden und ist durch die<br />

Schilderung der GrÉuel des Krieges zur einer Çberzeugten Pazifistin geworden.<br />

Nach elf Jahren sieht sie in Paris Alfred Nobel wieder, den das Thema „Krieg und<br />

Frieden“ auch intensiv beschÉftigt. Lange Jahre hat er die These vertreten, seine<br />

Fabriken wÇrden mehr zum Frieden beitragen als viele Kongresse. Denn wenn derart<br />

verwÇstendes Kriegsmaterial produziert wird, wÇrde niemand mehr damit Krieg<br />

fÇhren. SpÉter wird diese FehleinschÉtzung „Gleichgewicht des Schreckens“ genannt<br />

werden.<br />

Der Roman „Die Waffen nieder“<br />

Bertha von Suttner (inzwischen 46 Jahren alt geworden) wird klar, was ihr Lebensziel<br />

sein kÑnnte. Sie nimmt mit den Pionieren der Friedensbewegung Kontakt auf. Ihr<br />

berÇhmter Roman „Die Waffen nieder“ wird ein Skandal und ein Welterfolg. Es ist ein<br />

traditioneller <strong>Frauen</strong>roman, der von Liebe, Heirat, Krieg und Tod handelt. Zugleich ist<br />

der Roman aber eine Werbeschrift fÇr die Friedensbewegung. In einer Zeit, da Krieg<br />

noch etwas SelbstverstÉndliches und AlltÉgliches ist und der MilitÉrdienst noch eine<br />

erstrebenswerte gesellschaftliche Stellung bringt, sorgt allein der Titel des Romans<br />

fÇr Aufsehen. Bertha von Suttner schockiert die LeserInnen durch die realistische<br />

Beschreibung des Krieges. Sie wird durch diesen Roman bekannt und berÇhmt.<br />

Reisen fÇr den Frieden<br />

Bertha von Suttner entwickelt sich zu einer Organisatorin und pflegt internationale<br />

Kontakte. Sie wird eine VereinsgrÇnderin und Vortragsreisende in Sachen Frieden.<br />

Alfred Nobel finanziert diese Reisen. Ihr Mann begleitet sie und ist ihr seelische<br />

StÇtze. Das harmonische Miteinander des kinderlosen Paares ist offensichtlich.<br />

Es gehÑrt viel KÇhnheit zu diesen „unweiblichen“ AktivitÉten, die ihr vor allem in<br />

MÉnnerkreisen viel Spott einbringen. Eine Dame aus Ñsterreichischem Hochadel hat<br />

ihren Platz damals hÑchstens im Engagement fÇr WohltÉtigkeitsvereine, nicht aber<br />

im politischen Bereich.<br />

Doch Bertha von Suttner lÉsst sich dadurch nicht einschÇchtern. Sie schreibt<br />

nÉchtelang Friedensartikel und reist weiterhin durch die Welt, um flammende Reden<br />

zu halten und um Politiker und StaatsfÇhrer fÇr die Friedensbewegung zu gewinnen.<br />

Sie organisiert selbst Tagungen und Kongresse. Sie wirbt fÇr die MÑglichkeit einer<br />

friedlichen Schlichtung von Weltkonflikten und fÇr die Einrichtung eines<br />

Çbernationalen Gerichtes zur Beilegung internationaler politischer Streitigkeiten.<br />

Auch bringt sie die Idee eines europÉischen Staatenbundes ein. Aber der Schrecken<br />

zweier Weltkriege stand noch bevor, ehe eine funktionierende internationale<br />

Gemeinschaft und eine europÉische Gemeinschaft entstanden.<br />

Gegen den Antisemitismus<br />

Bertha von Suttner grÇndet 1891 mit ihrem Mann einen „Verein zur Abwehr des<br />

Antisemitismus“. Es sind antisemitistische äuÖerungen eines Hofpredigers, die<br />

Anlass dazu geben. Zwar legt „man“ ihr nahe, diese Entgleisung mit Stillschweigen<br />

zu „beantworten“, doch sie schreibt dazu:<br />

„Gegen Unrecht muss man sich wehren ... Schweigen ist da, obwohl es Verachtung auszudrÇcken<br />

vorgibt, selbst verÉchtlich ... Schweigen ist Mitschuld und beruht auf ängstlichkeit.“<br />

Internationales Delegiertentreffen in Den Haag<br />

<strong>Frauen</strong>Beziehungen 11

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