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Frauen - Diözese Linz

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Die PÉdagogik von Maria Montessori arbeitet ohne Zwang und leitet sich von den<br />

natÇrlichen Interessen der Kinder her. Sie vertraut auf die Wissbegierde der Kinder und<br />

auf die Freude, etwas mit den Sinnen zu erfahren. Montessori passt die Umgebung den<br />

BedÇrfnissen der Kinder an. Tische und StÇhle werden der GrÑÖe der Kinder<br />

angemessen. Bilder, Pflanzen und MÑbel aus Holz vermitteln eine warme und<br />

gemÇtliche AtmosphÉre.<br />

Jedes Kind kann sich frei entfalten und gemÉÖ seinen Impulsen aktiv werden. Die<br />

Betreuung hat groÖen Einfluss auf die Kinder. Die WÇrde wird geachtet, indem es als<br />

Kind respektiert wird. Die Kinder werden wenig gelenkt, vielmehr werden ihnen<br />

Anregungen gegeben. Die eigentliche Erziehung geschieht durch die Umgebung, die<br />

Materialien und TÉtigkeiten. Die Erwachsenen helfen den Kindern, wenn sie diese Hilfe<br />

brauchen und geben ErlÉuterungen. Das Material, mit dem mit vielen Sinnen gelernt<br />

wird, ist so gestaltet, dass das Kind selbst seine Leistung kontrollieren kann.<br />

Mit 40 Jahren gibt Maria Montessori ihre Arbeit an der UniversitÉt und ihre Arztpraxis auf<br />

und widmet sich ganz der PÉdagogik. Sie schreibt zahlreiche BÇcher und wird in viele<br />

LÉnder zu VortrÉgen eingeladen.<br />

1910 wird das Montessori-System in italienischen Volksschulen offiziell anerkannt. 1922<br />

wird in Deutschland die erste Montessorischule erÑffnet und ihre PÉdagogik findet<br />

Verbreitung. Doch 1933 werden in Berlin durch die Nationalsozialisten ihre BÇcher und<br />

Materialien verbrannt. Eine PÉdagogik die auf jedes einzelne Kind eingeht und von<br />

seinen FÉhigkeiten und BedÇrfnissen her denkt, wird von der staatsverherrlichenden<br />

Ideologie der Nationalsozialisten nicht geduldet.<br />

Maria Montessori lebt zu dieser Zeit in Barcelona und bleibt dort bis zur<br />

MachtÇbernahme Francos (1936). Sie lebt dann bis 1946 in Indien, wo ihre PÉdagogik<br />

u. a. auch von Ghandi unterstÇtzt wird. Dann kehrt sie nach Europa zurÇck und wirbt in<br />

VortrÉgen und auf Kongressen fÇr ihre Ideen. 1952 stirbt sie in Holland. Auf ihrem<br />

Grabstein steht:<br />

„Ich bitte die lieben Kinder, die alles kÑnnen, mit mir zusammen fÇr den Aufbau des Friedens zwischen<br />

den Menschen und in der Welt zu arbeiten.“<br />

Anregungen:<br />

� Was habe ich in meinem Bekanntenkreis schon von den Montessori-Methoden im<br />

Unterricht gehÑrt?<br />

� Wo habe ich erfahren, dass Lernen „mit allen Sinnen“ besonders nachhaltig wirkt?<br />

� Maria Montessori hat ihr Kind nicht selbst versorgt und erzogen. Was kÑnnte sie<br />

dazu bewegt (gezwungen) haben?<br />

4. Machtvolle <strong>Frauen</strong> im Mittelalter Roswitha Unfried<br />

Der geschichtliche Rahmen<br />

Eine Geschichtsschreibung von <strong>Frauen</strong> fÇr <strong>Frauen</strong> steht erst ganz am Anfang.<br />

Geschichte ist weithin Geschichte der MÉnner und vom mÉnnlichen Standpunkt aus<br />

fÇr MÉnner geschrieben. Weithin gilt, dass MÉnner Geschichte machen, und zwar<br />

MÉnner in Europa. Langsam wird dies aufgebrochen, weil andere Kontinente und<br />

Kulturen ins Blickfeld rÇcken. Ein neuer Blickwinkel ergibt sich auch dann, wenn<br />

<strong>Frauen</strong> ihre eigenen Traditionen (die Erfahrungen von <strong>Frauen</strong>) aufspÇren und zur<br />

Sprache bringen. Dies ist ein wesentlicher Beitrag dazu, den Einflussbereich zu<br />

erweitern sowie Macht und AutoritÉt fÇr sich in Anspruch zu nehmen. Aufgrund der<br />

<strong>Frauen</strong>Beziehungen 14

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