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GAus „Gast“ - Triangelis.de

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mit Gästen<br />

F<br />

Feliz Navidad<br />

Weihnachten mit Nataly und Alejandra aus Mexiko<br />

Das Auslandsjahr meiner Tochter war damit verbun<strong>de</strong>n, dass wir für ein Jahr<br />

Gastschüler aufnehmen sollten. Die eigene Tochter ziehen zu lassen, war die<br />

eine Seite. Die an<strong>de</strong>re war es, Gäste aufzunehmen. Wir freuten uns darauf.<br />

Und so kam Nataly (17) aus Mexiko als Gastschülerin zu uns. Zu Weihnachten<br />

besuchte uns ihre Freundin Alejandra.<br />

Der Morgen <strong>de</strong>s 24. Dezember war tatsächlich<br />

verschneit. So fuhr ich mit <strong>de</strong>n Mädchen in <strong>de</strong>n Taunus<br />

und Alejandra hatte ihre erste Begegnung mit Schnee.<br />

Die Mädchen tollten herum, ließen sich fallen und bauten<br />

Schneemänner mit sonnigem mexikanischem Lächeln,<br />

wun<strong>de</strong>rschönem Halsschmuck und gewagten Hutkompositionen.<br />

Nataly erzählte, dass sie Weihnachten immer bei<br />

<strong>de</strong>r Oma in Mexiko Stadt feiert. Dort kommt dann die ganze Familie zusammen<br />

– etwa 30 Personen – und es geht beim klassischen Apfelsalat munter zu.<br />

Eine so große Gesellschaft konnten wir nicht bieten.<br />

Wir feierten Weihnachten genauso, wie wir es auch die vorangegangenen<br />

Jahre mit unserer Tochter getan hatten, also<br />

im kleinen Kreis mit Baumschmücken, Bescherung, einem<br />

guten Essen und <strong>de</strong>m Gang in die Kirche.<br />

Die Bescherung im mit Kerzen erleuchteten Weih-<br />

Fotos: Wun<strong>de</strong>rlich nachtszimmer bereitete große Freu<strong>de</strong>. In diesem Moment<br />

hatten wir drei Kin<strong>de</strong>r, eben die bei<strong>de</strong>n mexikanischen Mädchen,<br />

die uns mit ihren glänzen<strong>de</strong>n Augen und ihrem Lachen erfreuten und<br />

unsere damals weit entfernte Tochter. Als ich abends während <strong>de</strong>r Christmette<br />

in Erbach neben mich blickte, hörte ich unsere bei<strong>de</strong>n mexikanischen Mädchen,<br />

von <strong>de</strong>nen eine kein <strong>de</strong>utsch sprach, die Weihnachtslie<strong>de</strong>r mitsingen.<br />

Ein schöner Anblick – Feliz Navidad.<br />

Angelika Wun<strong>de</strong>rlich<br />

4<br />

Als GÄste<br />

Fest in <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong>…<br />

Drei Gemein<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>r berichten<br />

Weihnachten auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite <strong>de</strong>r Erdkugel, weiter weg geht es<br />

nicht. Bei 25C° und Sommerlaune wird dort Weihnachten gefeiert. Nach<br />

Bungee-Jumping und Schwimmen in einer Meeresbucht gab es abends<br />

auf einem Campingplatz eine Grillparty. Bei warmer Abendbrise und<br />

köstlichem Grillgut erinnerten lediglich einige Touristen an Weihnachten,<br />

die sich eine rote Zipfelmütze mit einem blinken<strong>de</strong>n Elchgeweih angezogen<br />

hatten.<br />

Felix Post<br />

Als Christin Weihnachten zu feiern in einem moslemischen Land?<br />

„Christ ist geboren“ bekommt da eine ganz tiefe Be<strong>de</strong>utung: Freu<strong>de</strong>, diesen<br />

Schatz zu haben – aber auch Wehmut. Fern von daheim ohne die geliebten<br />

Rituale, die hier einen beson<strong>de</strong>ren Stellenwert bekommen. Kein<br />

Weihnachtsbaum? Am 24.12. früh klingelt es und ein iranischer Bekannter,<br />

ein Muslim, bringt eine frisch geschlagene Tanne. Es ist wie ein Geschenk<br />

<strong>de</strong>s Himmels. Abends bei Glockengeläut und Weihnachtslie<strong>de</strong>rn<br />

von <strong>de</strong>r Platte spiegeln sich die Lichter <strong>de</strong>s Baumes in <strong>de</strong>n strahlen<strong>de</strong>n<br />

Augen meines Töchterchens. Für mich war das eine wahre Freundschaft<br />

an <strong>de</strong>m frem<strong>de</strong>n Gast im Lan<strong>de</strong> und eine Frie<strong>de</strong>nsbotschaft von <strong>de</strong>r einen<br />

Religion zu <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren!<br />

Gerlin<strong>de</strong> Emami<br />

Nein, schön war dieses Weihnachten im thailändischen Bergland<br />

vor vielen Jahren nicht! Die Reise dorthin war Teil einer vier Monate dauern<strong>de</strong>n<br />

Tour durch Asien, Australien und die USA. Aber an keinem Ort auf<br />

dieser Reise habe ich mich so einsam gefühlt… Es fehlte an allem, was<br />

für mich dieses Fest ausmacht. Dazu kam noch, dass ich es nicht mag,<br />

wenn geknallt wird. Und dort wur<strong>de</strong> die Ankunft <strong>de</strong>s Christkinds laut mit<br />

Silvesterknallern begrüßt!<br />

Ute Kobus-Spei<strong>de</strong>l<br />

5<br />

Foto: Höhndorf

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