Futterhygiene als Erfolgsfaktor
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setzt jedoch voraus, dass alle Nutztiersparten<br />
und maßgeblichen Produktionsbetriebe<br />
mitmachen. Die Erfassung der Daten<br />
soll in sogenannten „Bündler-Datenbanken“<br />
erfolgen.<br />
Die notwendigen Informationen leiten<br />
sich aus den obligatorischen Abgabe- und<br />
Anwendungsbelegen ab und werden mit<br />
einem zusätzlichen Diagnoseschlüssel in<br />
ein „elektronisches Medikamentenbuch“<br />
eingetragen. Die Daten sind dann in regelmäßigen<br />
Abständen in anonymisierter<br />
Form an die Datenbank weiterzuleiten.<br />
VÖS strebt Branchenlösung an<br />
Die Gewährleistung der Nachvollziehbarkeit<br />
des Antibiotika-Einsatzes bei Schweinen<br />
ist zukünftig unerlässlich. Die Schweinebranche<br />
steht noch am Anfang der Erarbeitung<br />
einer umsetzbaren Strategie, ist<br />
sich jedoch der Verantwortung bei der<br />
Bewältigung dieser Herausforderung<br />
bewusst. Der VÖS hat deshalb den Grundsatzbeschluss<br />
gefasst, die „Bündler-Funktion“<br />
für seine Mitgliedsbetriebe in ganz<br />
Österreich zu übernehmen und gemeinsam<br />
mit dem BMG und dem TGD ein<br />
geeignetes Modell zu entwickeln.<br />
Der „Online Sauen-und Mastplaner“ wird<br />
dabei das Grundlagensystem darstellen,<br />
auf das ein „elektronisches Medikamentenmodul“<br />
aufgebaut werden soll.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass diese Entwicklung<br />
für eine konsequente Qualitätssicherung<br />
in der heimischen Schweineproduktion<br />
unerlässlich ist. Dadurch können<br />
derzeitige Annahmen zukünftig mit<br />
Fakten ersetzt werden.<br />
Damit wird in der öffentlichen Diskussion<br />
auch die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit<br />
der heimischen Schweineproduktion<br />
gestärkt.<br />
Weiterentwicklung TGD<br />
Die Zusammenarbeit von Schweinebauern<br />
und Tierärzten im Zuge des Tiergesundheitsdienstes<br />
ist zu einer echten<br />
Erfolgsgeschichte geworden. Mit einer<br />
beinahe 100%igen Teilnahmequote der<br />
österreichischen schweinehaltenden<br />
Betriebe, hebt man sich deutlich von<br />
anderen Produktionssparten ab. Von<br />
Anfang an ging es um die konsequente<br />
Verfolgung von klaren Zielen:<br />
• Verbesserung und Sicherung der Qualität<br />
in der Produktionskette der Schweineproduktion<br />
• Absicherung eines hohen Tiergesundheitsstatus<br />
• Betreuung der Tierbestände zur Minimierung<br />
des Einsatzes von Tierarzneimitteln<br />
• Seuchenprophylaxe<br />
• Erhöhung der Produktivität in den<br />
schweinehaltenden Betrieben<br />
• Konsequente Weiterbildung der Teilnehmer<br />
Damit die Zielverfolgung auch weiterhin<br />
bestmöglich und erfolgreich umgesetzt<br />
werden kann, findet derzeit ein Weiterentwicklungsprozess<br />
zwischen Tierärzten<br />
und Landwirtschaft statt, in dem<br />
Schwachstellen ausgemerzt und neue Anforderungen<br />
umgesetzt werden sollen.<br />
Über ein Mehrstufensystem versucht man<br />
dabei, den unterschiedlichen Ansprüchen<br />
gerecht werden zu können. Die derzeitige<br />
Form soll weitgehend unverändert bleiben,<br />
jedoch mit einem sogenannten<br />
höherwertigen „TGD-Plus-Programm“<br />
ergänzt werden.<br />
TGD-plus-Programm<br />
Mit Hilfe von definierten und objektiven<br />
Produktionsdaten soll die konsequente<br />
Verbesserung der Tiergesundheit und eine<br />
Erhöhung des Tierwohls stattfinden.<br />
Gleichzeitig wird damit eine kontinuierliche<br />
Minimierung des Einsatzes von Tierarzneimitteln<br />
angestrebt.<br />
Die Teilnahme am „TGD-plus-Programm“<br />
wird freiwillig sein. Bei der Teilnahme verpflichten<br />
sich jedoch Tierhalter und Tierarzt,<br />
alle definierten Inhalte und Vorgaben<br />
innerhalb einer festgelegten Zeit umzusetzen.<br />
Damit wird die Zusammenarbeit<br />
für alle Beteiligten deutlich verbindlicher.<br />
Die von den teilnehmenden Betrieben zur<br />
Verfügung zu stellenden Produktionsdaten<br />
müssen aus Managementsystemen,<br />
wie dem Online-Sauenplaner oder Online-<br />
Mastplaner stammen. Über diese Daten<br />
werden die Betriebe in Kategorien eingestuft,<br />
die dann je nach Einstufung zu<br />
unterschiedlichen Handlungsanleitungen<br />
führen. Der Erfolg von einzelbetrieblichen<br />
Maßnahmen wird regelmäßig auch von<br />
der TGD-Geschäftsstelle überprüft werden.<br />
VÖS fordert mehr Rechte für<br />
Schweinebauern<br />
Der VÖS bekennt sich zur Notwendigkeit<br />
einer ständigen Weiterentwicklung des<br />
TGD <strong>als</strong> Qualitätssicherungsinstrument in<br />
der heimischen Schweineproduktion. Wir<br />
begrüßen die Spezialisierungsschritte, die<br />
nun über ein freiwilliges TGD-plus-Programm<br />
möglich erscheinen, aber auch die<br />
höhere Verbindlichkeit und Erfolgskontrolle<br />
von gesetzten Maßnahmen der<br />
Betreuungstierärzte am Einzelbetrieb.<br />
Die Teilnahme an diesem höherwertigen<br />
Betreuungsprogramm darf jedoch nicht<br />
nur neue Verpflichtungen für die teilnehmenden<br />
Betriebe schaffen, sondern muss<br />
vor allem zusätzliche Rechte und neue<br />
Möglichkeiten für die Schweinebetriebe<br />
bringen.<br />
Die noch bessere Einbindung der Tierhalter<br />
in die Behandlung ihrer Tiere mit höheren<br />
Befugnissen <strong>als</strong> derzeit in der Durchführung,<br />
muss für den Tierhalter im TGDplus-Programm<br />
gewährleistet sein.<br />
12 | Recht & Politik | 1 2014