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Futterhygiene als Erfolgsfaktor

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Foto: FLI<br />

Was unternimmt die Interessenvertretung<br />

im Hinblick auf den<br />

ASP-Ausbruch in<br />

Litauen und Polen?<br />

Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen<br />

ist es vorerst erforderlich, die<br />

Aufklärungsarbeit zu dieser gefährlichen<br />

Tierseuche zu verstärken, um die Personenkreise,<br />

die beruflich, gewerblich oder<br />

auch hobbymäßig mit lebenden Schweinen,<br />

Schweinefleisch bzw. Schweinefleischerzeugnissen<br />

oder –zubereitungen<br />

oder mit Wildschweinen umgehen, zu<br />

sensibilisieren.<br />

Was müssen die Landwirte in<br />

Bezug auf die ASP beachten?<br />

Wie generell bei der Seuchenvorsorge ist<br />

auch bei der ASP größtes Augenmerk auf<br />

die allgemeinen Biosicherheitsmaßnahmen<br />

in schweinehaltenden Betrieben zu<br />

legen. Dazu gehören Vorsichtsmaßnahmen<br />

beim Personen-, Waren- und Tierverkehr<br />

in den Betrieben, die Verwendung<br />

betriebseigener Schutzkleidung, wenn<br />

betriebsfremde Personen den Stall betreten,<br />

sowie die Reinigung und Desinfektion<br />

der Transportfahrzeuge. Die Organisation<br />

und Logistik der Abholung verendeter<br />

Tiere vom Hof durch Tierkörperverwertungen<br />

ist von ganz besonderer Bedeutung.<br />

Bei Freilandhaltung von Hausschweinen<br />

muss ein möglicher Kontakt<br />

dieser Tiere mit Wildschweinen unbedingt<br />

verhindert werden. Sollten gehäufte<br />

Krankheits- und Todesfälle im Bestand<br />

auftreten, die nicht klar einer anderen<br />

Erkrankung zugeordnet werden können,<br />

muss sofort der Betreuungstierarzt zugezogen<br />

werden.<br />

Was fordert die Interessenvertretung,<br />

um das Risiko der Einschleppung<br />

in Österreich so<br />

gering <strong>als</strong> möglich zu halten?<br />

Es gilt alles zu unternehmen, um eine weitere<br />

Ausbreitung der ASP innerhalb der<br />

EU zu verhindern. Eine europaweit abgestimmte<br />

Vorgehensweise aller Veterinärverwaltungen<br />

der Mitgliedsländer untereinander<br />

und mit den Behörden in Russland<br />

und Weißrussland ist ein Gebot der<br />

Stunde. Gemeinsam ist an effizienten<br />

Maßnahmen zur Unterbrechung der<br />

möglichen Infektionswege zu arbeiten.<br />

Das große Risiko der weiteren Verschleppung<br />

der ASP nach Westen durch das<br />

Schwarzwild muss von allen Beteiligten<br />

ernst genommen werden. Dies bedarf<br />

auch einer engen Abstimmung mit der<br />

Jägerschaft, die aufgerufen wird, ein vermehrtes<br />

Auftreten von gefallenem<br />

Schwarzwild der zuständigen Behörde zu<br />

melden und entsprechende Proben amtlich<br />

abklären zu lassen. Nach eventuellen<br />

Jagdausflügen in die derzeit betroffenen<br />

Regionen sind die notwendigen Hygienemaßnahmen<br />

bei Gerätschaften und<br />

Bekleidung vorzunehmen. Aufklärungsarbeit<br />

ist auch bei Reisenden und LKW-Fahrern,<br />

die in das Baltikum reisen, zu leisten.<br />

Es dürfen keine Lebensmittel von dort<br />

mitgenommen und bei uns weggeworfen<br />

werden. So könnten zum Beispiel auf<br />

Autobahnraststätten entsorgte Fleischund<br />

Wurstwaren zur Infektion heimischer<br />

Wildschweine führen, die solche Mülleimer<br />

plündern.<br />

Das Krisenmanagement der Veterinärverwaltungen<br />

in den Ländern der EU und<br />

somit auch in Österreich ist gerade jetzt<br />

zu hinterfragen, zu analysieren und wenn<br />

notwendig auch anzupassen, um eine<br />

konsequente Tierseuchenprophylaxe<br />

aber auch eine rasche Tierseuchenbekämpfung<br />

unter den gegebenen Umständen<br />

gewährleisten zu können. Es muss<br />

von allen Beteiligten ständig hinterfragt<br />

werden, ob die Vorbereitungen ausreichend<br />

sind. Dies um so mehr, wenn man<br />

weiß mit welch enormen wirtschaftlichen<br />

Schäden die Tierhalter und die gesamte<br />

nachgelagerte Wirtschaft beim Ausbruch<br />

der ASP zu rechnen hätte.<br />

DI Johann Stinglmayr<br />

Koordinator Ausschuss Recht & Politik<br />

1 2014 | Schweinepest | 31

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