Qindie-Mag Traum und Trauma.pdf
Das erste Qindie-Magazin Herbst 2014
Das erste Qindie-Magazin
Herbst 2014
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Und wenn ich meine Augen schließe,<br />
ist es das gleiche Dunkel, das ich sehe?<br />
Das gleiche, das auf deinen Lidern liegt?<br />
Und wenn ich mich in meinen Laken drehe,<br />
ist es ein <strong>Traum</strong>, der so gedankenschwer<br />
auf meinen Gliedern wiegt?<br />
Die Sonne steht schon tief,<br />
die Krähen faseln was von Kupferbäumen,<br />
von einem Morgen,<br />
der wie rosa Zuckerwatte schmeckt.<br />
Die Nächte werden auch schon wieder kühler<br />
<strong>und</strong> gestern hat der Frost an meinem Fenstersims geleckt.<br />
Was hättest du zu diesen Versen wohl gesagt<br />
<strong>und</strong> zu den Falten unter meinen Augen?<br />
Und zu den alten Liedern,<br />
die im Herbstwind plötzlich anders klingen,<br />
als würde jemand sie in einer fremden Sprache singen?<br />
Du hättest deinen Kopf geschüttelt<br />
<strong>und</strong> gefragt, ob man aus Butterbrotpapier<br />
ein Zirkuszelt erschaffen kann;<br />
mit Clowns in kunterbunten Masken<br />
<strong>und</strong> Akrobaten, die auf dünnen Drähten balancieren,<br />
ganz ohne Halteseil <strong>und</strong> Netz.<br />
An meinen Nägeln klebt ein wenig Erde,<br />
<strong>und</strong> selbst die Krähen sind schon heimgeflogen.<br />
Die Regenwolken haben sich verzogen.