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Qindie-Mag Traum und Trauma.pdf

Das erste Qindie-Magazin Herbst 2014

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Herbst 2014

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zu trennen ist. Die Begegnung mit der <strong>und</strong>urchsichtigen Diplomatentochter<br />

Lucy fegt ihn endgültig aus der Bahn.<br />

Unter der ruppigen Oberfläche sehnt sich jeder danach, aus einem Leben<br />

am Rande der Bedeutungslosigkeit zu entkommen. Alle versuchen es auf ihre<br />

eigene Weise, aggressiv, lüstern, verzweifelt oder selbstmörderisch. Für Daniel<br />

ührt dieser Weg an die äußere Kante des Vorstellbaren <strong>und</strong> schließlich darüber<br />

hinaus.<br />

Inhaltsangabe/Meinung<br />

Facebook: Daniel Dekkard/Saigon So<strong>und</strong><br />

Lange haben wir überlegt, ob wir eine gesonderte Inhaltsbeschreibung geben<br />

sollen oder nicht. Allerdings, nach reichlicher Überlegung <strong>und</strong> der einen oder<br />

anderen Zigarette, sind wir der Meinung, dass wir »Saigon So<strong>und</strong>« <strong>und</strong> seinen<br />

Inhalt kaum in genug Worte fassen können, um unseren Eindrücken gerecht zu<br />

werden. Wir können den Inhalt nicht wiedergeben, ohne etwas zu verraten, was<br />

vielleicht nicht verraten werden sollte.<br />

»Saigon So<strong>und</strong>« von Daniel Dekkard strich schon eine Weile an den Grenzen<br />

unseres Leseradars herum. Wir bekamen es nur irgendwie nie richtig zu fassen.<br />

Als es uns dann direkt vor der Nase schwebte, schnappten wir zu. Die einzige<br />

Frage, die wir uns am Ende der Lektüre stellen mussten, war: War es ein <strong>Traum</strong><br />

oder glich es einem <strong>Traum</strong>a, auf diese Reise gegangen zu sein? Zünden wir uns<br />

eine Zigarette an <strong>und</strong> gehen wir dem mal auf den Gr<strong>und</strong> …<br />

Wir gehen bei unseren Rezensionen gerne sehr emotional an die ganze Sache<br />

ran. Was hat das Buch bewirkt? Wie erging es uns währenddessen? Himmelhochjauchzend<br />

oder zu Tode betrübt? Analytisch sind wir eigentlich nie … oder<br />

eher selten. Aber hier machen wir eine Ausnahme. Wir gehen mit einem total<br />

analytischen Verstand an eine Erfahrung heran, die halb <strong>Traum</strong> <strong>und</strong> halb <strong>Traum</strong>a<br />

ist.<br />

Als Leser begleiten wir Daniel, den Protagonisten auf einer Reise zu sich<br />

selbst. Inwiefern begeht man so eine Reise? Daniel versucht eigentlich nur,<br />

einem Ereignis zu entkommen <strong>und</strong> landet in Saigon, genauer gesagt, in einem<br />

Schwarzen Loch, das alles <strong>und</strong> jeden in einen Strudel zwischen <strong>Traum</strong> <strong>und</strong><br />

Realität saugt. Am Ende bleibt nichts außer dem <strong>Traum</strong>a, dass man sich selbst<br />

nicht genug ist. Oder dass man sich selbst schon zu viel ist.<br />

»Saigon So<strong>und</strong>« besitzt einen roten Faden, erzählt eine Geschichte <strong>und</strong> hat<br />

auf jeden Fall ein Ende. Allerdings kann man alles anders auslegen. Was ist der<br />

rote Faden? Daniels Lebensgeschichte? Der kurze Aufenthalt in Saigon? Oder<br />

ist es kein roter Faden, sondern ein Teppich in verschiedenen Rottönen, die<br />

sich einem <strong>Traum</strong> gleich unscharf vermischen, bevor ein neuer Rotton entsteht?<br />

Und wenn es ein Teppich ist, was ür eine Geschichte wird dann erzählt? Ist es

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