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GPR Zeitung Nr. 9 - Technische Universität Braunschweig

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6<br />

GESAMTPERSONALRAT • Berufsausbildung<br />

Ausbildung zum/r Mikrotechnologen/in<br />

Der Reinraum hat einen so genannten Gelblichtbereich,<br />

wo mit lichtempfindlichen Materialien gearbeitet werden kann.<br />

Als eine der ersten Einrichtungen<br />

in Niedersachsen hat<br />

das Institut für Mikrotechnik<br />

(IMT) der TU <strong>Braunschweig</strong><br />

1999 mit der Ausbildung<br />

zum/r Mikrotechnologen/in<br />

(Fachrichtung Mikrosystemtechnik)<br />

begonnen. Durch<br />

das stetige Wachsen der<br />

noch jungen Mikrosystemtechnik<br />

macht sich inzwischen<br />

der Mangel an spezifisch ausgebildetem Fachpersonal<br />

bemerkbar. Oder anders betrachtet kann die Mikrosystemtechnik nur<br />

durch geschulte Mitarbeiter/innen auch in Bereiche getragen werden,<br />

in denen sie heute noch nicht eingesetzt wird. Den Ausgleich dieses<br />

Mangels an Fachleuten, nicht nur im Hochschul-, sondern auch im<br />

gewerblichen Bereich, und damit die Stärkung der Mikrosystemtechnik<br />

war und ist unsere Motivation, junge Leute im Institut sorgfältig<br />

und umfassend auszubilden.<br />

Da nicht der Eigenbedarf des IMTs im Vordergrund steht, können in<br />

stetiger Folge neue Auszubildende eingestellt werden. Grundsätzlich<br />

steht pro Ausbildungsjahr ein Ausbildungsplatz zur Verfügung, so<br />

dass immer drei Auszubildende beschäftigt sind. Falls wir in einem<br />

Jahrgang eine/n sehr gute/n zweite/n Bewerber/in haben, wären wir<br />

auch bereit einen zweiten Ausbildungsplatz einzurichten. Bei ihrem<br />

Berufseinstieg hilft das Institut mit den vorhandenen internationalen<br />

Kontakten, was aber durch die immer größer werdende Nachfrage<br />

nach Mikrotechnologen oft gar nicht nötig ist.<br />

Unsere ersten beiden Auszubildenden sind noch in Dresden zur Berufsschule<br />

gegangen, was ein hohes Maß an Selbstständigkeit forderte. In<br />

der Zwischenzeit hatte auch die Berufliche Schule des Kreises Steinburg<br />

in Itzehoe die Beschulung von Mikrotechnologen aufgenommen (www.<br />

rbz-steinburg.de/ausbildungsberufe/mikrotechnologie/mikrotechnologe-in/).<br />

Dort werden die Auszubildenden aller Fachrichtungen (Mikrosystemtechnik,<br />

Halbleitertechnik und Aufbau- und Verbindungstechnik)<br />

zunächst gemeinsam unterrichtet. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr<br />

bekommen sie mehr fachrichtungsspezifische Unterrichtseinheiten.<br />

Unsere dritte Auszubildende, die 2012 ihre Ausbildung bei uns am<br />

Institut begonnen hat, geht in Itzehoe zur Berufsschule. Während der<br />

Schulblöcke (vier Wochen, viermal im Jahr) wohnen die Auszubildenden<br />

dort alleine oder zu mehreren in kleinen Wohnungen und können übers<br />

Wochenende nach Hause fahren. Die Zusammenarbeit mit der Berufsschule<br />

und den zuständigen Lehrern ist ausgezeichnet, da sie jederzeit<br />

offen für neue Lehrinhalte sind und wir so voneinander profitieren.<br />

Hinsichtlich der praktischen Ausbildung haben wir im Laufe der Jahre<br />

eine fundierte Grundlage und ein strukturiertes aber flexibles Gerüst<br />

geschaffen. Der intensive Kontakt mit den Lehrern der Berufsschule<br />

hat uns dabei sehr geholfen. Dieses Gerüst setzt sich aus einzelnen<br />

Ausbildungsblöcken zusammen, deren Inhalte aufeinander aufbauen.<br />

Zum Beispiel beginnen die Auszubildenden mit einem Grundkurs<br />

zum richtigen Verhalten in einem Reinraumlabor. Danach lernen sie<br />

in speziellen Übungen die einzelnen Anlagen und Prozesse kennen.<br />

Schließlich werden die Prozesse zu einfachen Fertigungsabläufen<br />

verbunden. Dabei wird vermittelt, welche Fertigungsschritte zueinander<br />

passen und in welcher Reihenfolge sie durchgeführt werden. Erst<br />

danach (ca. 2. Ausbildungsjahr) fangen die Auszubildenden an,<br />

konkrete Mikrobauteile selbstständig und von Anfang bis Ende zu<br />

fertigen und an verschiedenen Forschungsprojekten mitzuarbeiten.<br />

Parallel dazu halten die Auszubildenden regelmäßig kurze Vorträge<br />

über ihre aktuellen Tätigkeiten, womit sie speziell auf den mündlichen<br />

Teil ihrer Abschlussprüfung hinarbeiten.<br />

Den Mitarbeiter/innen am IMT macht es großen Spaß, die Entwicklung<br />

der jungen Leute mitzuerleben und mit ihnen zu arbeiten. Besonders<br />

interessant war und ist zu beobachten, wie bewusst und zielstrebig vor<br />

allem die jungen Frauen ihre Ziele verfolgen. In den Berufsschulklassen<br />

sind die männlichen Auszubildenden in der Regel in der Mehrzahl.<br />

Interessanterweise hatte das IMT dagegen bisher mehr Bewerberinnen<br />

und damit auch mehr weibliche Auszubildende als männliche.<br />

Arbeiten im Reinraumlabor.<br />

Wichtig für uns ist, dass die Bewerber/innen für einen Ausbildungsplatz<br />

eine korrekte Vorstellung von ihrem gewählten Beruf haben. Im<br />

Internet kann man heute sehr umfangreiche Informationen über den<br />

Beruf des Mrikrotechnolog/in finden (www.mikrotechnologien.de/).<br />

Wenn die Bewerber/innen großes Interesse für Naturwissenschaften<br />

(Chemie, Mathe, Physik) und den Wunsch haben, mit winzig kleinen<br />

Bauteilen in sehr sauberer Umgebung und mit Geduld und handwerklichem<br />

Geschick zu arbeiten, haben sie gute Chancen bei uns<br />

einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Im Anschluss an die dreijährige<br />

Berufsausbildung mit einem Abschluss der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) stehen bei Interesse und Eignung verschiedene<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dazu zählen die Weiterbildung<br />

zur/m staatlich geprüften Techniker/in oder die Aufnahme<br />

eines Studiums an einer Fachhochschule oder einer <strong>Universität</strong>.<br />

Dr.-Ing. Monika Leester-Schädel<br />

Anmerkung der Redaktion: Am 19.06.2013 berichtete die <strong>Braunschweig</strong>er<br />

<strong>Zeitung</strong> über 89 Auszubildende die ihre Abschlussprüfung<br />

vor der IHK <strong>Braunschweig</strong> mit sehr guten Ergebnissen bestanden<br />

haben. Einer dieser Auszubildenden war Patrick Meyer vom Institut für<br />

Mikrotechnik der TU <strong>Braunschweig</strong>!

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