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24 Krass KULTURSCHOCK „Ich will Entwicklung, nicht FGM!*“ Die Beschneidung der Frau (FGM = Female Genital Mutilation) ist eine alte Tradition und wird von den Kuria in Kenia und Tansania immer noch praktiziert. Die älteren Generationen versuchen das Vermächtnis der Ahnen aufrecht zu erhalten. Im Film „the cut“ von Beryl Magoko wird die erschreckende Wahrheit über das Thema gezeigt. Wir haben uns den Film angesehen und haben hier die wichtigsten Informationen für euch zusammengefasst: Die Beschneidungen werden in jedem geraden Jahr aus traditionellen Gründen durchgeführt und um zum Beispiel Prostitution zu beschränken. „Beschnitten = schön“ Es herrscht ein großer sozialer Druck, der die Mädchen dazu zwingt sich verstümmeln zu lassen. Eine junge Kurianerin berichtet davon, dass in ihrer Schule 98% der Mädchen beschnitten sind. Die anderen 2% sind Außenseiter, werden gemobbt und ausgelacht. Dies führt dazu, dass auch Mädchen die gegen FGM sind, sich letztendlich zur Beschneidung entscheiden, da sie nicht ausgegrenzt werden wollen. Für die wenigen, die dagegen sind, gibt es ein Camp in welches sie flüchten können. Dort steht die Bildung im Vordergrund und es wird über das Thema FGM aufgeklärt. Viele Frauen verlassen das Camp irgendwann und entscheiden sich doch für die Beschneidung, da sie Angst haben keinen Mann zu finden oder nach der Hochzeit misshandelt zu werden. Die Beschneidungszeremonie wird von den Kuria gefeiert. Sie machen Musik, tanzen und singen, während die Mädchen voller Angst in einer Reihe stehen und darauf warten bis sie mit unsterilen Messern, Rasierklingen oder Steinen beschnitten werden. Die Werkzeuge werden mehrmals benutzt, was in dieser Zeit ein hohes HIV Risiko birgt. Zur Beschneidung gehört die teilweise oder vollständige Entfernung, beziehungsweise Beschädigung der äußeren Geschlechtsorgane. Die Eltern der Mädchen müssen auf die Beschneidung sparen. Sie verkaufen zum Beispiel Bananen oder Kühe um die Kosten von umgerechnet 5 € aufzubringen. Während dem Vorgang dürfen die Mädchen weder weinen, noch schreien. Sie müssen gerade sitzen und ihre Augen offen halten. Bei Nichteinhaltung oder gar Ohnmacht werden sie verspottet und ausgelacht. *FGM= Female Genital Mutilation Nach der Beschneidung werden ihre Gesichter weiß gekennzeichnet und es wird ausgiebig gefeiert, während die Mädchen gestützt werden müssen, da sie nicht mehr alleine stehen und gehen können. Sie leiden unendlich. Es werden ihnen Süßigkeiten umgehängt und Hüte mit Luftballons aufgesetzt, während sie kaum noch mitbekommen was um sie herum geschieht. Ein Mann sagt: „Beschneidungen sind gut, in der Zeit essen und tanzen wir.“ Nach der Feier werden die Mädchen nachhause gebracht, obwohl sie wegen ihren starken Blutung eigentlich direkt ins Krankenhaus müssten. Eine Mutter steckt ihrer Tochter einen Keks in den Mund und sagt: „Iss den Keks, damit du nicht so stark blutest!“ Immer wieder sterben die jungen Kuria an ihren Verletzungen. Ihr Leichnam wird weit weg gefahren, ins Gebüsch geworfen und dort den wilden Tieren überlassen. Der Heilungsprozess dauert lange. Es kann bis zu 3 Wochen dauern, bis man wieder gerade laufen kann. Große Schmerzen beim urinieren oder waschen der Wunde kommen dazu. Einen Monat nach dem Ritual wird die Reise zum Erwachsen werden gefeiert. Das Mädchen ist jetzt bereit für Hochzeit und Kinder. Ein kleines Zeichen am Knie steht für die Beschneidung. Bis heute gibt es kein Gesetz das FGM verbietet. Die Beschneidung erfüllt keinen Zweck und ist für viele Frauen ein traumatisierendes und erniedrigendes Erlebnis welches ihr ganzes Leben verändert. Weitere Informationen unter: www.thecutdocumentary.wordpress.com Wir danken SANA Klink Biberach für den informativen Abend. Bilder: zartbitter_kamol_lifx/istockphoto_loops7 the cut documentary
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