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MEIN PASSAU

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Sie sahen sie schon<br />

auf Titelseiten großer<br />

Sport- und Tageszeitungen,<br />

sie brachten<br />

Fernsehmoderator Ulrich<br />

Wickert während<br />

der Sendung zum Lachen<br />

oder sie wurden direkt<br />

auf die große Videoanzeigetafel<br />

im ehrwürdigen<br />

Wembley-Stadion<br />

übertragen. Millionen<br />

von Fernsehzuschauern<br />

haben sie schon bewundern<br />

können. Die Langenbachs.<br />

Eigentlich war es ja Papa<br />

Gunter, der vor rund 8 Jahren<br />

eine Kopfbedeckung<br />

für ein Fußballspiel suchte.<br />

In seinem Fundus war aber<br />

nur ein uralter Fussball aus<br />

den 60er Jahren. Ein Ball,<br />

in völlig desolatem Zustand,<br />

der zur Entsorgung in den<br />

Mülleimer gesteckt worden<br />

war, aber von Gunter Langenbach<br />

gerettet wurde. Dem<br />

Lehrer kam eine zündende<br />

Idee. Da es ja zum Fussball<br />

gehen solle, nahm er kurzerhand<br />

Messer und Schere und<br />

schnitt sich den Ball „kopfgerecht“<br />

zu. Ein passender und<br />

Aufsehen erregender Kopfschmuck<br />

war entstanden.<br />

HEIMATSPORT<br />

DIE LANGENBACHS<br />

Wie aus einer pfiffigen Idee ein Markenzeichen wurde.<br />

Den ersten Auftritt hatte<br />

Leichtathlet Langenbach, der<br />

auch die A-Lizenz zum Fussballtrainer<br />

1996 erfolgreich<br />

abgeschlossen hat, beim<br />

Confed-Cup 2005 in Nürnberg.<br />

Deutschland spielte an<br />

dem Tag gegen Argentinien<br />

und ein richtiger Fan malt<br />

sich schon mal die Landesfarben<br />

des Heimteams sowie<br />

des Gegners ins Gesicht.<br />

Dazu kam noch die illustre<br />

Kopfbedeckung. Gunter Langenbach<br />

hatte noch nicht<br />

einmal das Stadion betreten,<br />

wurde er schon von den Fernsehleuten<br />

mit Kameras und<br />

Fotoreportern umringt. „Alle<br />

wollten wissen, wie ich auf<br />

so eine verrückte Idee kam“,<br />

so der Passauer. Heute ist<br />

der „Hut“, wie er seinen Ball<br />

nennt, übersät mit Unterschriften<br />

zahlreicher Größen<br />

aus Sport und Politik. Seine<br />

Auftritte beim Champions-<br />

League-Finale in Wembley<br />

waren für ihn legendär. Sogar<br />

vom Stadionsprecher wurde<br />

der Lehrer und Leichathlet<br />

interviewt, da er einen Sitzplatz<br />

ganz unten direkt hinter<br />

dem Tor ergattert hatte. Mit<br />

dabei eine Fernsehkamera,<br />

die das Livebild auf die riesige<br />

Anzeigtafel übertrug. Gefühlte<br />

zwei Minuten waren<br />

nur Gunter und Sohn Jakob<br />

live im Stadion zu sehen. „Die<br />

BILD-Zeitung hat ein Bild<br />

vor Kurzem wieder auf ihrer<br />

Onlineseite gestellt und wir<br />

wurden schon früh morgens<br />

aus der Nachbarschaft drauf<br />

aufmerksam gemacht“, so<br />

Gunter Langenbach mit ein<br />

wenig Stolz.<br />

Seine Ball-Idee hat den<br />

Passauer zu einer kleinen<br />

Berühmtheit gemacht. So<br />

war er in einigen Zeitungen<br />

zu sehen, ebenso lief er über<br />

zahlreiche Fernsehkanäle<br />

weltweit. Seither lässt sich<br />

Gunter mit Sportgrößen und<br />

Politikern fotografieren, die<br />

dann auch bereitwillig ein<br />

Autogramm auf seinen „Hut“<br />

zaubern. Sei es Gorbatschow,<br />

Horst Eckel (Weltmeister<br />

1954), Franz Beckenbauer,<br />

David Beckham, Miroslav<br />

Klose, Paul Breitner, Uwe<br />

Seeler, und viele mehr. Einige<br />

wollen den Hut auch selbst<br />

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Alle Langenbachs auf einen Haufen: Papa Gunter mit seinen Söhnen Jakob, Johann und Benedikt.<br />

mal aufsetzen wie beispielsweise<br />

Magdalena Neuner.<br />

Bald startet die Weltmeisterschaft<br />

und die Langenbachs<br />

stimmen sich schon<br />

mal ein. Mit Trikots, Schals,<br />

Fahnen, Megaphone usw. haben<br />

sie ihre Utensilien schon<br />

beisammen. Auch Jakob, der<br />

19-jährige Sohn, der in Wien<br />

studiert und ein „Kartenkontingent“<br />

für die WM in Brasilien<br />

hat - bis ins Finale. „Die<br />

Karten bekomme ich von der<br />

FIFA erst am Veranstaltungsort.<br />

Die Herausforderung ist<br />

nun die alleinige Reise nach<br />

Brasilien, mit 19 Jahren<br />

trotzdem nicht so einfach“.<br />

Sollte es Deutschland<br />

schaffen dann würde er ab<br />

dem Achtelfinale die Spiele<br />

der deutschen Nationalmannschaft<br />

live verfolgen<br />

können. „Ein enormer logistischer<br />

Aufwand“, sagt Gunter<br />

Langenbach, der selbst dies-<br />

23<br />

Gunter Langenbach und Sohn Johann mit ihren zahlreichen<br />

Andenken.<br />

mal nicht dabei sein kann,<br />

aber dennoch kommt er ins<br />

Grübeln. Der 57-jährige ist<br />

Lehrer für Sport und Physik<br />

an der Passauer FOS und<br />

hat derzeit viel zu tun. Abschlussprüfungen<br />

stehen an.<br />

„Vielleicht geht ja doch noch<br />

Anzeige<br />

was“, Gunter Langenbach hat<br />

seinen Traum noch nicht ganz<br />

aufgegeben. Falls er nach Brasilien<br />

reisen kann, ist neben<br />

seinen Sohn Jakob auf jedenfall<br />

auch der „Hut“ mit dabei.<br />

Text/Bild: Robert Geisler

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