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<strong>MEIN</strong> <strong>PASSAU</strong><br />
Die Gassenflüsterer - Anekdoten und Bemerkenswertes aus der Dreiflüssestadt - Das Extrablatt für Insider<br />
~ www.muw-zeitschriftenverlag.de ~ 18. Juni 2014 ~ KW25/2014 ~ Auflage: 30.000<br />
Foto: Geisler<br />
»NACH DEM HIRN KOMMEN<br />
SCHON DIE FÜSSE«<br />
Aus dem Leben des Schuhmachers Josef Baierl<br />
Seite 8
EDITORIAL<br />
»GUTE SCHUHE SOLLEN EINEM MENSCHEN<br />
HELFEN, SEINE FÜSSE ZU VERGESSEN«<br />
Schuhmachermeister “Giaconelli” alias Henning Mankell aus „Die italienischen Schuhe“<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
ein norwegisches Sprichwort besagt:<br />
„Eigentlich gibt es nur zwei Dinge, auf<br />
die es im Leben wirklich ankommt:<br />
ein gutes Bett und ein ordentliches<br />
Paar Schuhe. Wenn man nicht in dem<br />
einen steckt, so steckt man im anderen.“<br />
Da ist etwas Wahres dran.<br />
Gesehen bei Schuhmacher Baierl aus<br />
Passau-Grubweg, über dessen Leidenschaft<br />
wir in dieser Ausgabe berichten.<br />
Schuhe begleiten jeden von uns täglich<br />
auf Schritt und Tritt. Für viele Schuhliebhaber<br />
ist das Schuhwerk weit mehr<br />
als bloße Fußbekleidung. Vor allem wir<br />
Frauen beschäftigen uns gerne ausgiebig<br />
mit diesem Thema, denn Schuhe<br />
sind auch Ausdruck des persönlichen<br />
Stils. Angeblich erkennt ein guter Beobachter<br />
deshalb auch am Zustand der<br />
Schuhe, mit wem er es zu tun hat. Kein<br />
Wunder also, dass wir ihnen ein hohes<br />
Maß an Zuwendung zukommen lassen.<br />
Unsere Schuhe danken uns eine solche<br />
Umsicht mit einem geschmackvollen<br />
Look und einem hohen Tragekomfort.<br />
Mittlerweile macht auch der technische<br />
Fortschritt vor unserem Schuhwerk<br />
nicht halt: von recyclebaren<br />
Tretern bis hin zu Musik abspielenden<br />
„future shoes“ ist alles auf dem gegenwärtigen<br />
Schuhmarkt vertreten.<br />
Bei aller Modernität darf eines jedoch<br />
nicht vergessen werden: Schuhe sind<br />
Kulturgut. Aus diesem Grund sind<br />
Menschen wie unser Passauer Schuhmacher<br />
von enormer Bedeutung, die<br />
sich mit Sorgfalt darum kümmern,<br />
dass älteres Schuhwerk nicht in der<br />
Mülltonne landet, sondern auch noch<br />
nach Jahrzehnten mit Stolz getragen<br />
werden können.<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen<br />
Katharina Krückl<br />
Redaktion<br />
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2<br />
MAL NICHT ÜBER<br />
BÜCHERN SCHWITZEN<br />
Was hinter dem „Schwitztag“<br />
von Aktion Augen auf! e.V. steckt.<br />
Immer wieder gern berichten wir über Initiativen, die vor<br />
Ort Menschen wissen lassen, dass sie nicht allein sind. Zum<br />
Beispiel über den seit 2007 bestehenden Verein und Hochschulgruppe<br />
Aktion Augen Auf! e.V. Aus einer PC-Sammelaktion<br />
für behinderte Menschen in Bulgarien entstanden<br />
arbeiten heute beim Verein Studierende, Schüler und Passauer<br />
Pensionäre zusammen daran, Menschen in persönlichen<br />
und sozialen Notsituation zu unterstützen. Einmal<br />
monatlich unternehmen Vereinsmitglieder mit Kindern der<br />
Lebenshilfe Passau e.V. Ausflüge in die nähere Umgebung.<br />
Aktion Augen Auf! e.V. unterstützt zudem die Kinderklinik<br />
Dritter Orden: Durch Dekorieren der verglasten Gänge zu<br />
den Operationssälen, beim Sommerfest, zuletzt beim Infomobil<br />
zum Klinikumbau. Diesen Bauwagen bemalte Aktion<br />
Augen Auf! gemeinsam mit Schülerinnen des Gisela-Gymnasiums.<br />
Für Samstag, 21. Juni, hat sich der Verein etwas<br />
Besonderes ausgedacht: Studierende helfen Passauern einen<br />
Tag lang bei größeren Aufgaben im Haushalt – gegen eine<br />
Spende für die Projekte des Vereins mit der Kinderklinik<br />
und der Lebenshilfe. „Schwitztag“ heißt die Aktion, denn es<br />
geht um Rasen mähen, Garagen oder Lager räumen, Fenster<br />
putzen, oder Gartenpflege, selbst kleinere Malerarbeiten<br />
sind drin. Die Aufgaben sollten innerhalb eines halben<br />
Tages machbar sein, Verbrauchsmaterialien und Werkzeug<br />
nach Möglichkeit gestellt werden. Am besten unter 0851-<br />
20549060 oder per Kontaktformular auf der Website des<br />
Vereins unter http://aktionaugenauf.jimdo.com/kontakt/<br />
anfragen, was möglich ist (und eigene Kontaktdaten nicht<br />
vergessen!). Im Anschluss an den Arbeitseinsatz wird direkt<br />
vor Ort eine Spendenquittung ausgestellt. Und wer als<br />
Studierender, Lust hat, anzupacken, und durch Beseitigen<br />
kleiner Sorgen und Lästigem im Alltag von Großen, den Sorgen<br />
erfüllten Alltag von Kleinen zu lindern, möge sich bitte<br />
ebenfalls beim Verein melden.<br />
st
Von Robert Geisler<br />
Vom 27. bis 29. Juni<br />
ist es soweit. Die besten<br />
Wake-Surfer Europas<br />
treffen sich in Gaishofen<br />
bei Passau zur EVOWAKE<br />
2014 – einer Veranstaltung<br />
der „World Series for<br />
Wake Surfing“. Spannend<br />
wird dieses Event an der<br />
Donau allemal, denn die<br />
Läufe zählen zur direkten<br />
Qualifikation der Weltmeisterschaften<br />
im September<br />
auf dem Housten<br />
Lake in LasVegas.<br />
Ich hatte im Vorfeld die<br />
Gelegenheit mit dem Veranstalter<br />
und Inhaber der Wasserski-<br />
und Wakeboardschule<br />
XWAKE in Gaishofen Stefan<br />
Marzodko über das Event<br />
zu sprechen und auch gleich<br />
alles „live“ auf dem Boot mitzuerleben.<br />
Es ist faszinierend. Chilliger<br />
Sound an Bord, Stefan „Zodl“<br />
Marzodko (45) aus Ruderting<br />
sitzt am Steuer des 410 PS<br />
starken Malibu 23LSV Bootes<br />
und gibt richtig Gas. Michael<br />
Stadler an der rund 3 Meter<br />
langen Zugleine erhebt sich<br />
aus der mächtige Heckwelle.<br />
Kurzzeitig surft er mit<br />
der Leine in der Hand, die er<br />
dann zum „Leinenmann“ auf<br />
dem Boot wirft. Michael reitet<br />
im Sog der Bugwelle und<br />
es macht sichtlich Spaß, bevor<br />
die Strömung abreißt und<br />
er langsam zurück ins Wasser<br />
sinkt.<br />
Danach kommt der nächste<br />
„Wellenreiter“ zum Zuge.<br />
Diesmal ist es Stefan Bredl,<br />
der sein Können unter Beweis<br />
stellt. Kaum losgelassen und<br />
auf der Welle reitend probiert<br />
er gleich mal eine 360 Grand<br />
Drehung, die zuerst misslingt<br />
und Stefan langsam in der 23<br />
Grad warmen Donau versinkt.<br />
Der 2. Turn ist der bessere,<br />
denn es gelingt ihm auf Anhieb<br />
der 360er, wie diese Figur<br />
genannt wird. Figuren drehen<br />
und Punkte sammeln, das machen<br />
die rund 30 Teilnehmer,<br />
um sich für die WM zu qualifizieren.<br />
Einer hat seine Prüfung<br />
schon jetzt bestanden: Stefan<br />
Marzodko.<br />
MP: Du bist ja schon seit einigen<br />
Jahren in der Szene unterwegs.<br />
Wie bist du dazugekommen,<br />
diesen Sport bei uns greifbar zu<br />
machen?<br />
SM: Ich habe mit 12 Jahren<br />
angefangen zu Windsurfen<br />
und bin dann über Barfuß-<br />
Wasserskifahren und Hydrofoiling<br />
zum Wakesurfen gekommen.<br />
Da ich die Leidenschaft zum<br />
Wakeboarden und Wakesurfen<br />
immer schon gerne weitertragen<br />
wollte, gründete ich<br />
2009 die Wasserski- und Wakeboardschule<br />
XWAKE.<br />
MP: Ist das einen besondere<br />
Ehre und warum wurde Gaishofen<br />
für diese Quali ausgewählt?<br />
SM: Die Wakesurfszene ist<br />
noch sehr jung und es wird<br />
nur an sehr wenigen Orten<br />
ausgeübt und angeboten.<br />
Da ist die CWSA (Competitive<br />
Wake Surf Association)<br />
2012 auf mich zugenommen<br />
ob ich nicht den Qualifier<br />
in Deutschland ausrichten<br />
möchte.<br />
MP: Warum wird dies auf der<br />
Donau durchgeführt, hier ist ja<br />
auch ein normaler Schiffsverkehr?<br />
HEIMATSPORT<br />
EVOWAKE 2014<br />
Präsentiert von den Stadtwerken Passau<br />
SM: Wir haben hier in Gaishofen<br />
sicher einen der schönsten<br />
Abschnitte der Donau, auf<br />
dem man Wasserskifahren<br />
darf und perfekte Wasserbedingungen<br />
für unseren Sport<br />
herrschen (wenig Strömung<br />
und Wassertemperaturen von<br />
ca. 25° im Sommer). Durch<br />
den großen Betonsteg und<br />
die direkte Nähe zum Fischerstüberl<br />
können wir unseren<br />
Gästen zudem eine perfekte<br />
Infrastruktur bieten. All dies<br />
macht unseren Spot zu einem<br />
der besten in ganz Europa.<br />
MP: Wieviele Teilnehmer werden<br />
erwartet?<br />
SM: Wir erwarten ca. 30<br />
Teilnehmer aus Frankreich,<br />
Schweiz, Österreich, Russland,<br />
Deutschland<br />
MP: Welches Boot wird die Teilnehmer<br />
auf die Strecke mitnehmen?<br />
SM: Man benötigt ein ganz<br />
spezielles Wakeboardboot.<br />
Das Boot wird mit Ballast und<br />
technischen Hilfsmitteln so<br />
präpariert, dass eine perfekt<br />
geshapte Wake (die Heckwelle)<br />
entsteht, auf der man hinter<br />
dem Boot, ohne Leinenverbindung<br />
surfen kann.<br />
MP: Wie läuft die Organisation<br />
für eine derartige Veranstaltung?<br />
SM: Organisiert wird EVOWA-<br />
KE 2014 von unserem Verein<br />
Xtreme Wake e.V.<br />
MP: Gibt es ein Rahmenprogramm<br />
und wo kann sich der Zuschauer<br />
im Vorfeld informieren?<br />
SM: Dienstag bis Freitag ist<br />
Training für die Teilnehmer,<br />
wobei der Freitag sicher der<br />
beste Tag ist und auch die<br />
meisten Athleten schon da<br />
sind.<br />
Samstag: Competition-Start<br />
ca. 10:00 Uhr. Von 17:00-<br />
18:00 Uhr Siegerehrung. Im-<br />
Anschluss: Sundowner am<br />
Steg und die legendäre Surfer-<br />
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Party (alle sind eingeladen)<br />
www.facebook.com/XWAKE<br />
MP: Eine Frage bezüglich des<br />
Nachwuchses: gibt es eine Möglichkeit<br />
sich diesen ja nicht alltäglichen<br />
Sport zu erlernen?<br />
SM: Klar, wir sind ja dafür da<br />
und freuen uns über jedes<br />
neue Gesicht. Jede(r) der Interesse<br />
am Wasserskifahren,<br />
Wakeboarden, Wakesurfen<br />
oder einfach nur Bananefahren<br />
möchte, ist bei XWAKE<br />
gerne gesehen. Einfach vorbei<br />
kommen und sich inspireren<br />
lassen.<br />
Fotos: Geisler<br />
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Weitere Infos unter: www.stadtwerke-passau.de
WEIBER-(T)RATSCH / IGNAZ<br />
»RAN AN DEN GRILL«<br />
Von Doris Blöchl<br />
Bei diesen Temperaturen<br />
beginnen unsere Männer damit,<br />
den Grill hervorzuholen<br />
und sich auf ihr wichtigstes<br />
Hobby im Sommer vorzubereiten.<br />
Mittlerweile gibt es ja<br />
auch die „Wintergriller“. Das<br />
sind dann die ganz harten<br />
Kerle, die vor nichts und niemandem<br />
zurückschrecken.<br />
Wind und Wetter kriegen sie<br />
nicht klein. In diesem Winter<br />
konnten sie jedoch mangels<br />
frostiger Witterung nicht viel<br />
von ihrem unerschrockenen<br />
Wesen zeigen.<br />
KOMPETENZ IN<br />
SCHÜRZE<br />
Darum wird jetzt richtig<br />
aufgetrumpft! Schon der<br />
Spruch „Grill-Meister“ auf<br />
der Schürze zeugt von unübertroffener<br />
Kompetenz.<br />
Schließlich gilt es eine der<br />
letzten Bastionen der Männerwirtschaft<br />
zu verteidigen.<br />
Frauenquote unerwünscht!<br />
Die weibliche (bessere) Hälfte<br />
darf zwar an diesem außergewöhnlichen<br />
Event teilnehmen,<br />
ist aber in besten<br />
Fall für die Getränke zuständig,<br />
die ganz ungezwungen<br />
in Flaschen serviert werden.<br />
Dabei ist zu beachten, dass<br />
als Flaschenöffner vom Zollstock<br />
bis zum Schraubenschlüssel<br />
jegliche Art von<br />
Werkzeug erlaubt ist, außer<br />
das dafür vorgesehene. Auch<br />
hier muss die Betonung auf<br />
„Männer“ liegen, schließlich<br />
können Frauen gar nicht mit<br />
Werkzeug umgehen.<br />
Der Kampf mit Feuer,<br />
Glut und rohem Fleisch lässt<br />
den Mann voll Wehmut zurückdenken<br />
an Zeiten, in<br />
denen er für nichts außer<br />
die Mammutjagd zuständig<br />
war. Die war wenigstens die<br />
Rollenverteilung noch eindeutig.<br />
KEINE SPIESSE<br />
Wenn das Fleisch auf dem<br />
Grill brutzelt und der Grillmeister<br />
im Schweiße seines<br />
Angesichts sich weigert,<br />
irgendwelche figurschonenden<br />
Gemüsespieße auf den<br />
Rost zu legen, verteidigt er<br />
seinen Hobby-Berufsstand<br />
vehement. Die Idee, eine<br />
Holunderdolde zu grillen,<br />
stößt zum Beispiel auf größten<br />
Widerstand. Obwohl der<br />
„Holler“ als äußerst gesund<br />
gilt! Einen Versuch wäre es<br />
doch immerhin wert. Aber<br />
nein – hier heißt es eindeutig:<br />
„Fleisch ist Trumpf!“<br />
Und wenn er es geschafft<br />
hat, dass alle satt und zufrieden<br />
sind, ist der Tag gerettet.<br />
Er hat die Familie versorgt.<br />
Das war seine Aufgabe. Mehr<br />
nicht. Das Chaos, das dabei<br />
im Garten, auf der Terrasse,<br />
dem Balkon oder sonstwo<br />
angerichtet wurde, stört in<br />
wenig. Wo vorher die Damen<br />
des Hauses nur geduldet<br />
waren, wird plötzlich wieder<br />
ihr volles Engagement<br />
gefordert. Wenn es nämlich<br />
um die Beseitigung der Reste,<br />
das Putzen des Grills und<br />
den Abwasch geht, fühlt sich<br />
der verkappte Mammutjäger<br />
nicht mehr zuständig. Es<br />
wird Zeit, dass wir Frauen<br />
auch dieses letzte Bollwerk<br />
männlichen Egos stürmen.<br />
Schließlich haben wir einen<br />
Ruf zu verteidigen.<br />
Lesen Sie den Ratsch in<br />
der nächsten Ausgabe:<br />
„TV-Dominator“<br />
Dem Ignaz sein Leopold:<br />
„Strandgebirge“<br />
Jauchzet, ihr Himmel,<br />
freue dich, Erde, lobet, ihr<br />
Berge, mit Jauchzen! (Jesaja<br />
49,13). Und was für hohe<br />
Berge, Leopold!<br />
Jedes Tal soll erhöht<br />
und jeder Berg und Hügel erniedrigt<br />
werden; und das Höckerichte<br />
soll zur Ebene werden, und das<br />
Hügelige zur Niederung!<br />
(Jesaja 40,4)<br />
Cartoon: Stephanie Wüstinger<br />
Text: Tobias Schmidt<br />
4
VERANSTALTUNGEN<br />
im Juli 2014<br />
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Do., 03.07.2014 - 19:30 Uhr<br />
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Fr., 11.07.2014 – 19.30 Uhr<br />
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Alpski Kvintett, Anna-Carina Woitschack, Andreas<br />
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Fr., 18.07.2014 – 19.30 Uhr<br />
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Do., 24.07.2014 – 19.30 Uhr<br />
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KURZMELDUNG<br />
DER SCHÖPFER DES MAXIMILIANSTILS WIRD WIEDERENTDECKT<br />
Friedrich Bürklein baute auch die evangelische Stadtpfarrkirche. Eine Ausstellung vermittelt sein Wirken<br />
passauer erlebnisbad<br />
Fotografie Franz Hanfstaengls<br />
Stadtbilddiskussionen<br />
sind kein Phänomen unserer<br />
Tage. Geht es heute etwa um<br />
Sichtbetonbauten, entzündete<br />
sich Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
die Kritik am „Kachelofenstil“.<br />
20 Dabei hatte der<br />
aus Mittelfranken stammende<br />
Georg Friedrich Christian<br />
Bürklein (1813-1872) nur<br />
den Erlass König Maximilians<br />
II. umgesetzt, einen eigenen<br />
bayerischen Architekturstil<br />
zu entwickeln. Hatte<br />
sein Lehrer Friedrich von<br />
Gärtner unter Ludwig I. noch<br />
auf klassizistische Elemente<br />
gesetzt, verstand Bürklein<br />
seine Arbeit progressiver. Ab<br />
den 1840er Jahren entwarf<br />
er Stahlbauten für zahlreiche<br />
Bahnhöfe. Das Königreich<br />
Bayern wurde in dieser Zeit<br />
bahntechnisch erschlossen<br />
und die Entwürfe für den<br />
Münchner „Centralbahnhof“<br />
machten europaweit Furore.<br />
Bei Bürkleins Repräsentationsbauten<br />
– zum Beispiel<br />
dem Maximilianeum oder<br />
dem Ensemble der Maximiliansstraße<br />
in München –<br />
fallen neogotische Elemente<br />
ins Auge, doch adaptierte er<br />
auch Stilelemente von Industriebauten<br />
seiner Zeit.<br />
Indes die öffentliche Kritik<br />
hatte Bürklein zermürbt,<br />
die Gunst des Königs erwies<br />
sich als wandelbar (er holte<br />
Gottfried Semper nach<br />
München), Bürkleins Sohn<br />
fiel 1870 in der Schlacht von<br />
Sedan. Das brach ihn endgültig.<br />
Bürklein starb angeblich<br />
in geistiger Umnachtung in<br />
der Heilanstalt Werneck.<br />
Zu Lebzeiten unverstanden,<br />
entdeckt man den Architekten<br />
jüngst wieder, letztes<br />
Jahr zu Bürkleins 200.<br />
Geburtstag widmete ihm<br />
die Regierung von Oberbayern<br />
eine Ausstellung. In der<br />
jedoch Bürkleins einziger<br />
Kirchenbau, die Passauer<br />
Evangelisch-Lutherische<br />
Stadtpfarrkirche St. Matthäus,<br />
erbaut 1856-59, fehlte.<br />
Bettina Caspary aus dem<br />
Kirchenvorstand regte an,<br />
diesen Umstand konstruktiv<br />
zu nutzen. Einen Monat lang<br />
wird ein Teil der Münchner<br />
Ausstellung nun im Saal des<br />
Evangelischen Zentrums am<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Platz<br />
gezeigt, zwei der Kirche gewidmete<br />
Schautafeln wurden<br />
ergänzt, gleiches gilt für<br />
das vor der Drucklegung stehende<br />
Begleitbuch. Bei der<br />
Vernissage am Montag, 30.<br />
Juni wird Ausstellungskurator<br />
Wolfgang Fruth, Baudirektor<br />
bei der Regierung<br />
von Oberbayern sprechen.<br />
An den drauf folgenden<br />
Mittwochabenden folgen ab<br />
jeweils 18 Uhr zeithistorische,<br />
denkmalpflegerische<br />
und spirituelle Schlaglichter<br />
auf den Kirchenbau. Bis<br />
zum Abschlussgottesdienst<br />
der Festspiele Europäische<br />
Wochen am 27. Juli kann die<br />
Ausstellung Montag–Donnerstag,<br />
8.00–16.00 Uhr sowie<br />
Freitag, 8.00–13.00 Uhr<br />
bei freiem Eintritt besichtigt<br />
werden. Das Begleitprogramm<br />
ist auf der Website<br />
der Kirchengemeinde www.<br />
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abrufbar.<br />
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7
TITELTHEMA<br />
»WENN ICH’S NICHT MEHR KÖNNTE,<br />
WER MACHT’S DANN NOCH?«<br />
Von Tobias Schmidt<br />
„Ach, Herr Baierl, schauen’s<br />
nur!“ Bei dem roten Kunstlederrucksack<br />
der Dame sind<br />
zwei Nähte aufgeplatzt. Nun<br />
ist ein Träger lose und das Futter<br />
kommt einem entgegen. Ein<br />
praktisches Alltagsteil, zum<br />
Kleinigkeiten verstauen reicht<br />
der gut hin – den führt man<br />
noch mit, und nicht aus, wie so<br />
manche schicke Handtasche.<br />
„Wann kann ich ihn wieder abholen?“<br />
Für den Laien sieht es<br />
nach Not-OP aus, aber Josef<br />
Baierl (81) behält die Ruhe.<br />
„Kommen Sie morgen um diese<br />
Zeit wieder.“ Dass Passaus<br />
dienstältester, noch aktiver,<br />
und mittlerweile einziger selbständiger<br />
Schuhmacher den<br />
Rucksack retten wird, stand in<br />
der viel zu kurzen Unterhaltung<br />
überhaupt nicht zur Debatte.<br />
Viel zu kurz, weil es hier<br />
doch grad so schön nach Leder,<br />
Fett und Gummi riecht.<br />
Ein Drama von uns Jungen<br />
ist doch, dass je schnelllebiger<br />
die Zeiten, desto mehr<br />
dem Vergessen anheim fällt.<br />
Wer hat ihn wirklich noch<br />
erlebt, den Schaffner, der dir<br />
noch so ein echtes Loch in<br />
die Pappfahrkarte stanzte?<br />
Oder die Besitzerin des Eckgeschäfts,<br />
die bei Muttern<br />
anrief, weil der Bub bei ihr<br />
im Laden stehend partout<br />
nicht mehr zusammen bekommt,<br />
ob er nun ein Pfund<br />
oder ein Kilo losen Topfens<br />
kaufen sollte? Alles Kaufmannsladenromantik,<br />
die<br />
eine berufsständische Welt<br />
suggeriert, die doch längst<br />
verloren ist! Na gut, manche<br />
unserer Eltern erinnern sich<br />
noch, schwach zumindest.<br />
Wenn beim ersten Klassentreffen<br />
nichts mehr unter der<br />
Rubrik „Weißt du noch…?“<br />
firmiert, was es nicht entweder<br />
sowieso noch gibt,<br />
oder was der falschen Langatmigkeit<br />
vergangener Kult-,<br />
Marken-, Werbewelten zu<br />
zurechnen ist. Ja, was gebiert<br />
dann noch echte, teilbare<br />
Erinnerung? Dieser Geruch<br />
vielleicht… Ja, den kenn’ ich.<br />
Kenn ihn noch. Ach, endlich<br />
einmal etwas, das es auch in<br />
meinem „damals“ gibt.<br />
Wobei, „damals“? Die<br />
Werkstatt im Souterrain der<br />
Schulbergstraße 5 in Passau-<br />
Grubweg hat zwischen 1956<br />
und 2006 dem ein Stockwerk<br />
oberhalb befindlichen<br />
Laden gedient. Aber Josef<br />
Baierl gehen die Handgriffe<br />
immer noch routiniert von<br />
der Hand. „Damals“ ist grad<br />
hier. „Diese Baumwollfäden<br />
taugen nichts. Schauen Sie,<br />
für den Rucksack nehme<br />
ich Nylon. Die Spulen kosteten<br />
mich 20,- Euro das<br />
Stück, aber wenn man sich<br />
umschaut, bekommt man<br />
manchmal einen Posten im<br />
8<br />
Abverkauf. Da kann man<br />
dann solchen unzufriedenen<br />
Kunden eine Freude<br />
machen, indem man ihre<br />
guten Stücke sogar haltbarer<br />
macht“.<br />
WEGGEWORFEN<br />
WIRD NICHTS<br />
Und nein, er werfe nichts<br />
weg, sagt Josef Baierl, im<br />
Gegenteil. Immer wieder<br />
einmal fährt er einen Zulieferer<br />
in Österreich besuchen.<br />
„Der hat Oberlederreste, die<br />
sind so klein, dass er sie verbrennen<br />
müsste. Da machen<br />
wir uns dann immer einen<br />
schönen Preis aus. Schauen<br />
sie einmal her: Lohgerbung,<br />
und so schönes Material!<br />
Ich fertige daraus in Eigenproduktion<br />
Pantoffeln. Von<br />
denen habe ich schon etwa<br />
1200 Paar verkauft.“<br />
Die Tür geht auf. Ein paar<br />
Damenschuhe werden abgeholt.<br />
Baierl hat die Riemen<br />
gelockert. Und ob ich von<br />
der Presse sei (der Fotoapparat<br />
hat mich wohl verraten).<br />
Nein, ich rieche mich<br />
hier nur grad in (m)eine<br />
Vergangenheit ein, will ich<br />
antworten, aber da werde<br />
ich bereits mit Informationen<br />
versorgt: „Ja, der Herr<br />
Baierl, der sei ein Sammlertyp.<br />
Die Schnallen der<br />
ältesten, durchgelaufenen<br />
Schuhe, die nähe er gern an.“<br />
„Wenn’s doch aber gutes Material<br />
ist!“, gibt er zurück. Es<br />
ist aber nicht nur Verständnis<br />
für gutes Material, welches<br />
sich in der industriellen<br />
Verarbeitung heute nur noch<br />
bedingt rechne. Es ist auch<br />
ein gesundheitlicher Aspekt<br />
dabei. „Nach dem Hirn kommen<br />
schon die Füße.“ Tagaus<br />
tagein geht und steht der<br />
Mensch auf Ihnen. Reflexzonen<br />
faszinieren, chemi-
TITELTHEMA<br />
sche Gerbstoffe, die über die<br />
Füße den Organismus belasten,<br />
verärgern ihn. „Also<br />
muss man doch ordentliches<br />
Schuhwerk haben“.<br />
UMSIEDELUNG<br />
NACH<br />
DEUTSCHLAND<br />
Das zu fertigen lernte<br />
Josef Baierl ab 1948 bei<br />
der Firma Ollinger in Passau.<br />
„Schuhmacher, Schäftemacher,<br />
Modelleur. Das<br />
war gleich nach der Währungsreform“.<br />
Und dass die<br />
Lehrwerkstatt war auf dem<br />
Gelände von Weißbräu Ringenberg<br />
in Eggendobl“ (1957<br />
geschlossen), die Berufsschule<br />
in der Michaeligasse<br />
waren. Dass er nur Monate<br />
vorher nach Deutschland<br />
gekommen war, vergisst Josef<br />
Baierl in der Aufregung.<br />
Denn geboren wurde er 1933<br />
in Dawideny, in der Bukowina,<br />
im heutigen Rumänien.<br />
Der jüdische Tenor Joseph<br />
Schmidt („Ein Lied geht um<br />
die Welt“) kam ebenfalls aus<br />
diesem Ort. 1940 wurde die<br />
Familie umgesiedelt. Acht<br />
Jahre dauerte die Odyssee<br />
zwischen mehreren Stationen<br />
in Schlesien, dem Waldviertel,<br />
Dux in der Tschechoslowakei<br />
und der Region<br />
um Linz. In Schlesien habe<br />
er einige Brocken Polnisch<br />
und Russisch gelernt, „weil<br />
man sich anpassen musste,<br />
hängen geblieben ist nichts“.<br />
Auch alte deutsche Wörter,<br />
die sich in der Bukowina<br />
gehalten haben, wollen nur<br />
schwer ins Gedächtnis kommen:<br />
„Kennen Sie ‚Krompir’?“<br />
Kenn ich sehr wohl,<br />
diese ‚Krummbirne’ ist eine<br />
Kartoffel.<br />
Nicht dass Josef Baierl<br />
ungern ratschen würde. „Ach<br />
was geht da bisweilen an<br />
Zeit drauf“ beschwert sich<br />
Ehefrau Franziska lautstark.<br />
„Das war immer schon so“.<br />
Dann folgen Erläuterungen,<br />
dass sich bei Ihrer Familie<br />
mit den vier Kindern immer<br />
die ganze Nachbarschaft traf,<br />
was bis heute alle als schon<br />
damals etwas Besonderes<br />
gutheißen. Ein offenes Haus,<br />
in dem eben auch gearbeitet<br />
wurde. Vielleicht hat Reden,<br />
miteinander im Gespräch<br />
sein, ja daran einen Anteil?<br />
Josef Baierl stellt seiner Frau<br />
diese Frage nicht, womöglich<br />
kennt er ja die Antwort. Es<br />
ist nicht nur das Werkeln an<br />
Schuhen, schweinsledernen<br />
Aktentaschen, Reitstiefeln<br />
oder Änderungen an Ledertracht.<br />
Das Gebrauchtwerden,<br />
das „Wenn ich’s nicht<br />
mehr könnte, wer macht’s<br />
dann noch?“, „Wer macht<br />
einem denn heute noch so<br />
kleine Reparaturen“, „Herr<br />
Baierl, Sie sind ein Genie!“,<br />
Mit diesen Schuhen schaffe<br />
ich es heuer noch bis Anchourage“<br />
dieses Nachmittags,<br />
das ist es nicht. Es ist<br />
die Gesellschaft, dass Eingebundensein,<br />
was Josef Baierl<br />
wichtig ist. Denn so verrückt<br />
es klingt: was hält ihn bei<br />
seinen Leisten? Die stehen<br />
in einem extra Raum, einen<br />
hat die Enkelin bunt bemalt.<br />
Heute ist das totes Kapital,<br />
weil viele der dazugehörigen<br />
Menschen nicht mehr<br />
leben oder das Wissen um<br />
den Wert handgefertigter<br />
Schuhe verloren gegangen<br />
ist. Da mag die Geschichte<br />
vom Wirt mit den im Zweiten<br />
Weltkrieg abgefrorenen<br />
Zehen noch so schön und<br />
dem Leisten auch noch so<br />
schön anzusehen sein. Und<br />
wie er zu dem Mann zunächst<br />
mit dem Fahrrad,<br />
und später mit dem Moped<br />
fuhr… …indes die Zeiten<br />
kommen nicht zurück. Drum<br />
spricht Josef Baierl, hier und<br />
jetzt mit seiner Kundschaft.<br />
Er schöpft nicht nur aus Erinnerung,<br />
er schöpft neue.<br />
Als ich gehe, beobachte<br />
ich einen jungen Mann.<br />
Sagen wir, ein zwei Jahre<br />
jünger als ich. Er trägt ein<br />
Paar Halbschuhe in Händen.<br />
Die Werkstatt im Souterrain<br />
findet er nicht sogleich.<br />
Welche Kaufmannsladenromantik<br />
den wohl hierher verschlagen<br />
hat?<br />
Josef Baierl in seinem Element: das Reparieren alter Schuhe macht ihm auch heute noch sichtlich<br />
Spaß (Foto oben). Das Werkzeug zum Flicken steht stets bereit. Ein Blickfang ist eine von Baierls<br />
Leisten, die seine Enkelin bunt bemalt hat(Fotos unten). Fotos: Geisler (3), Schmidt (2)<br />
9
SERIE<br />
»DAS BIN ICH UND<br />
DAS IST <strong>MEIN</strong><br />
<strong>PASSAU</strong>«<br />
REIBEREIEN,<br />
SCHREIBEREIEN<br />
von Katharina Krückl<br />
und Tobias Schmidt<br />
Seit knapp fünf Jahren<br />
schreibt er Beiträge<br />
für den M+W Zeitschriftenverlag.<br />
Fußballturnier,<br />
Festivalbericht, Flüchtlingsprotest,<br />
„Feld-Waldund-Wiesen-Föjetong“,<br />
gelegentlich auch eine<br />
Fußnote zur Zeit. Ja, und<br />
Zeit wird’s auch, dass ich<br />
Ihnen darum einmal unseren<br />
Freien Mitarbeiter Tobias<br />
Schmidt vorstelle. Der<br />
zierte sich: „Aber ich habe<br />
doch gar keinen ausgewiesenen<br />
Lieblingsort. Bin<br />
doch überall in der Stadt<br />
im Einsatz“. Aber einen<br />
freundlich-bestimmten Augenaufschlag<br />
später waren<br />
diese Zweifel ausgeräumt.<br />
Wie eins zum anderen<br />
kam...<br />
„Ich lebe seit 1997 in Passau.<br />
Kam wegen des Studiums aus<br />
einem zwischen Fläming und<br />
Lausitz gelegenen 2000-Einwohner<br />
zählenden Städtchen<br />
hierher“. Woher, bitte? „Südbrandenburg,<br />
KfZ-Kennzeichen<br />
EE = Elbe-Elster-Kreis.“<br />
Reichlich 100 Kilometer südlich<br />
von Berlin sei das gewesen,<br />
30 Kilometer bis zur nächsten<br />
Autobahn. „Also noch nicht die<br />
Sandböden der Mark“, lacht<br />
Schmidt, „von wegen: ‚Wir in<br />
Bayern hatten schon Kultur,<br />
als sich in der Mark Brandenburg<br />
noch die Wildschweine<br />
den Arsch an den Föhren wetzten’.“<br />
Bekannt ist der Spruch<br />
ja, „stammt vom BVP-Gründer<br />
und Reichstagsabgeordneten<br />
Georg Heim“, erklärt mir<br />
Schmidt. War ja irgendwie klar,<br />
dass er das „A…-Wort“ nicht<br />
ohne „Bildungszuckerl“ stehen<br />
lassen konnte, so ist er halt. In<br />
dem Spruch ginge es ja um Vorurteile<br />
von uns do, über eben<br />
jenes, gemeinhin „Preußen“<br />
genanntes Eck da droben. Begegnet<br />
ihm das öfters? „Merkwürdigerweise<br />
nicht. Durch<br />
die Redaktionsarbeit lerne ich<br />
häufig Menschen kennen. Das<br />
ist schön, so kenne ich das von<br />
damals auf dem Land. Etwa<br />
1-2 Mal im Monat fragt mich<br />
irgendwer, woher ich denn<br />
komme. Oder besser: Dass ich<br />
ja wohl nicht ‚von do’ sei. Ich<br />
erklär mich dann, aber wirklich<br />
nachfragen, wie’s da so ist und<br />
war… …seltenst.“ Ja, und wie<br />
ist es? „Sumpfland. Vielleicht<br />
mag ich deshalb Weiden recht<br />
gern. Letzte Woche hat man<br />
dort einen Elch gesichtet. Ehrlich,<br />
ich hab ein Beweisfoto!“<br />
AUFGEWACHSEN<br />
IN DER DDR<br />
Und von wegen: wie war’s?<br />
Herr Kollege lässt sich heute<br />
recht bitten. „Die DDR habe<br />
ich bis ins Teenageralter erlebt.<br />
Ich bin in einer kirchlich engagierten<br />
Familie groß geworden.<br />
Das hieß seinen Platz immer<br />
etwas abseits der verordneten<br />
Gemeinschaft finden, gestalten<br />
und behaupten. Ich glaube,<br />
so etwas prägt. Auch über einen<br />
gesellschaftlichen Systemwechsel<br />
hinaus.“ Ach wie? Ist<br />
der Herr Schmidt renitent? „I<br />
wo! Aber man lernt früh, sich<br />
Gedanken über gesellschaftliche<br />
Belange und Ordnungen zu<br />
machen. Sicherlich fließt das<br />
auch in die Redaktionsarbeit<br />
mit ein.“ Geht’s vielleicht konkreter?<br />
„Na, ich versuch’s einmal:<br />
ich habe heute ein Buch<br />
dabei, „LTI“, eine Analyse der<br />
Sprache des Dritten Reiches<br />
des Philologen Viktor Klemperer.<br />
Sprache, das ist so ein<br />
gesellschaftliches Ordnungssystem,<br />
darum hatten wir früher<br />
bei der Lektüre dieses Buch<br />
weniger die NS- als die kommunistische<br />
Herrschaft im<br />
Blick. Was bleibt? Erstens, lies<br />
Dinge gegen den Strich! Zweitens,<br />
Sprache, stiftet im Guten<br />
wie im Bösen Gemeinschaft.<br />
Und wenn sie auf Neutralität<br />
bedacht sein will, kommt sie<br />
oftmals seltsam aseptisch, ja<br />
tot daher. Drittens, neben den<br />
offiziellen Bezeichnungen einer<br />
Sache, eines Ortes oder einer<br />
Person interessieren mich<br />
heute mehr denn je auch die<br />
volkstümlichen, im Alltag gebräuchlichen.<br />
Dort liegen jene<br />
Worte, an denen die Seele vor<br />
Anker geht.“ Sind wir da nicht<br />
auch in der Mundart? „Ja!<br />
Gerade dort bin ich auch mit<br />
Freude dabei. Aber eben nur<br />
beim Zuhören. Der Rest, was<br />
immer ich halt so aufschreibe,<br />
bleibt dahinter zwangsläufig<br />
zurück. Gerade die Porträts in<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>PASSAU</strong> quälen mich<br />
10<br />
darum manchmal ziemlich. Da<br />
bleibt so ein letztes Trennendes,<br />
wo du doch Sinn vermitteln,<br />
etwas zusammen führen<br />
wolltest. Das… (lacht) …fuxt.“<br />
EIGENTLICH<br />
WOLLTE ICH<br />
PFARRER WERDEN<br />
Mmh. Job verfehlt? „Ich<br />
will und wollte immer Radio<br />
machen. Oder Pfarrer werden.<br />
Oder andersherum. Aber da<br />
hatten andere etwas dagegen.“<br />
Und warum dann hier? Im<br />
Angesicht des ‚letzten Trennenden’?<br />
„Wann immer ich<br />
in einer Großstadt lebte, kam<br />
ich nie an. Hier gibt es mancherorts<br />
so eine wahnsinnige<br />
Gelassenheit. Der möchte ich<br />
auf den Grund gehen.“ Spannend.<br />
Eine Hypothese wäre<br />
jetzt ganz recht. „Ich glaube,<br />
das liegt zu einem Großteil immer<br />
noch daran, dass Passau<br />
eine Grenzstadt ist. Da existiert<br />
man stets im Angesichts<br />
des Anderen, dessen jenseits<br />
des Grenzzauns. Und ein wenig<br />
abgelegen ist es nun auch,<br />
da kommst du nur mit einer<br />
Grundzufriedenheit gegen<br />
an, sonst wird es schnell zu<br />
eng. Ich glaube, so etwas kann<br />
man kollektiv lernen. Keine<br />
Ahnung wie, keine Ahnung,<br />
wie das nicht zu übersteigerter<br />
Selbstzufriedenheit wird,<br />
die Korrektive dieser Mentalität<br />
habe ich all die Jahre noch<br />
nicht ausgemacht. Kommt womöglich<br />
eines mit der Welt der<br />
offenen Grenzen? Das ist für<br />
Fotos: Krückl<br />
jemanden, der aus einer abgeschlossenen<br />
Welt kommt, recht<br />
aufregend. 1985 kontrastierte<br />
ich in einem Schulaufsatz<br />
die grüne Grenze zur damaligen<br />
Tschechoslowakei und die<br />
peniblen Kontrollen an der damaligen<br />
innerdeutschen Grenze.<br />
Gab ein wenig Ärger. Heute<br />
bin ich nicht wegen der europäischen<br />
und bundesrepublikanischen<br />
Hoheitszeichen hier mit<br />
dir an die Grenze gefahren (siehe<br />
kleines Foto) – mich kriegt keine<br />
Fußball-WM zum Fahne hissen,<br />
dazu habe ich noch zu viele Fahnenappelle<br />
auf dem Schulhof<br />
mitgemacht – sondern, weil es<br />
jedes Mal ein großes Glück ist,<br />
die Stadt einfach so von „herent<br />
und drent“ betrachten zu können.<br />
Und dich aber auch beständig<br />
an der großen, manchmal<br />
behäbigen Selbstverständlichkeit<br />
zu reiben, mit der sie das<br />
eben hinnimmt.
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REDEN GESUCHT<br />
Der Verein Gemeinsam<br />
leben & lernen in Europa<br />
e.V. startet an diesem Mittwoch<br />
ein neues Pilotprojekt<br />
„Rede mit mir: Sprachpaten<br />
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unterstützen hierbei<br />
in unserer Region lebende<br />
Migranten beim Spracherwerb.<br />
Etwa eine Stunde<br />
die Woche suchen zwei<br />
Menschen das Gespräch<br />
über Alltag in Heimat und<br />
Fremde. Für diese „Sprachund<br />
Erfahrungsaustausch-<br />
Duos“ sucht der Verein noch<br />
neutrale und ruhige Räume<br />
im Stadtgebiet. Wenn etwa<br />
Kirchengemeinden oder<br />
Vereine „Rede mit mir“ mit<br />
solchen Kapazitäten unterstützen<br />
können, bittet<br />
Gemeinsam leben & lernen<br />
in Europa e.V. um Rückmeldung<br />
bei Frau Zenger, unter<br />
Tel. 0851/2132740 oder<br />
per E-Mail an: projekt@<br />
gemeinsam-in-europa.<br />
de. Das Pilotprojekt wird<br />
unterstützt von der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
der Freiwilligenagenturen<br />
(lagfa Bayern e.V.), sowie<br />
dem Bayerischen Staatsministeriums<br />
für Arbeit und<br />
Soziales, Familie und Integration.<br />
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FAHRT ZUM DUDELSACK-FESTIVAL NACH STRAKONICE<br />
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In verschiedenen Bauweisen und Stimmungen ist der Dudelsack in der<br />
gesamten europäischen Folklore heimisch. Seit 21 Jahren findet im tschechischen<br />
Strakonice - also knappe 2 Autostunden von Passau entfernt - das<br />
europaweit größte Dudelsack-Festival statt. Hier gehörte der Dudelsack zu<br />
den sehr beliebten und häufig gespielten Instrumenten, was etwa Josef Kajetán<br />
Tyl, wichtigste Gestalt des tschechischen dramatischen Realismus und<br />
Dichter der tschechischen Nationalhymne 1847 zu seinem Theaterstück „Der<br />
Dudelsackpfeifer von Strakonice“ inspirierte. Heuer findet das Internationale<br />
Festival der Dudelsackmusik zwischen 21. und 24. August statt. Die Bayerisch-<br />
Böhmische Gesellschaft/Freundeskreis Passau-České Budějovice e.V. bietet am<br />
Samstag, 23. August, eine Busfahrt zum Festival an. Los geht es um 10 Uhr am<br />
Parkplatz Dreiflüsse-Stadion. Nach Ankunft in Strakonice ist der Besuch selbst<br />
gewählter Veranstaltungen verbunden mit Stadtbummel möglich. Nähere Informationen,<br />
Stadtplan und allerlei Wissenswertes gibt es im Bus - alternativ<br />
lohnt selbstverständlich ein Blick auf die Internetsite des Festivals www.dudackyfestival.cz.<br />
Die Rückkehr erfolgt nach der Abendgala um ca. 23 Uhr. Geplante<br />
Rückkunft in Passau ist um 1.30 Uhr. Fahrpreise und nähere Informationen<br />
erhalten Sie bei der Bayerisch-Böhmische Gesellschaft, erreichbar unter Tel.<br />
0851/20938203 beziehungsweise mobiltelefonisch unter 0170/6842454 oder<br />
via email an: info@bbg-passau.de. Achtung! Anmeldeschluss für die Fahrt ist<br />
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Rosa Laub Festival am 05.<br />
und 06. Juli in Vornbach<br />
Vornbach. Nach der geglückten Premiere im Sommer 2013<br />
wird es heuer am 5. und 6. Juli eine zweite Auflage des Rosa-<br />
Laub-Festivals in Vornbach geben. Ein eigens dafür gegründeter,<br />
gemeinnütziger Verein namens „Kunstwerk“ mit Sitz<br />
in Passau kümmert sich dieses Jahr um die Organisation.<br />
Großen Wert legen die Veranstalter bei den jungen Künstlern<br />
auf die Distanz zum Mainstream, das Nicht-Kommerzielle<br />
sowie den Wiedererkennungswert. Nachwuchskünstler<br />
aller Genres - von Rock über HipHop bis Jazz, DJ und Poetry<br />
Slam, Film oder Theater- sorgen für ein abwechslungsreiches<br />
Programm. Mit dabei sind in diesem Jahr u.a. Drunken Bear,<br />
Felidae Trick, shijox, Kruemell oder Karin Rabhansl.<br />
Geboten wird beim Rosa Laub Festival eine Plattform für<br />
kulturellen Austausch sowie ein interkulturelles Lineup<br />
mit Kunstschaffenden ähnlicher Gesinnung. Der kleine Ort<br />
Vornbach in der Nähe von Passau wird so zu einem grenzüberschreitenden<br />
Insider.<br />
Das Festivalgelände in der idyllischen Umgebung des Landgasthofes<br />
Resch bietet dabei Platz für rund 500 Besucher -<br />
und setzt bewusst auf Gemütlichkeit statt auf Masse.<br />
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Dieses Jahr mit von der Partie: die Underground-Band „Mondstaubmaschine“.<br />
Foto: privat<br />
Autohaus Mustermann<br />
Autohaus Musterstr. Mustermann<br />
Musterstr.<br />
12345 Musterstadt<br />
1<br />
12345<br />
www.musterhaus.de<br />
Musterstadt<br />
www.musterhaus.de<br />
Autohaus Mustermann<br />
Musterstr. 1<br />
12345 Musterstadt<br />
www.musterhaus.de<br />
Goldener Steig 40 • 94116 Hutthurm • Tel.: 08505/90000<br />
Kraftstoffverbrauch: innerorts 7,9 l/100 km,<br />
außerorts 4,9 l/100 km, kombiniert<br />
6,0 l/100 km; CO2-Emission kombiniert:<br />
139 g/km; Effizienzklasse C.<br />
Kraftstoffverbrauch: innerorts 7,9 l/100 km,<br />
Fahrzeugabbildung enthält z. T. aufpreispflichtige Sonderausstattung.<br />
Kraftstoffverbrauch: außerorts 4,9 l/100 km, innerorts kombiniert 7,9 l/100 km,<br />
außerorts 6,0 l/100 km; 4,9 CO2-Emission l/100 km, kombiniert kombiniert:<br />
6,0 139 l/100 g/km; km; Effizienzklasse CO2-Emission C. kombiniert:<br />
139 g/km; modellabhängige Effizienzklasse Sonderregelungen. C.<br />
¹ Unverbindlich empfohlene Aktionsprämie der Hyundai Motor Deutschland GmbH<br />
(Kaiserleipromenade 5, 63067 Offenbach). Nur bei teilnehmenden Händlern für sofort<br />
lieferbare Fahrzeuge. Angebot gilt nur für Privatkunden und solange Vorrat reicht. *<br />
5 Jahre Fahrzeug- und Lack-Garantie ohne Kilometerbegrenzung sowie 5 Jahre<br />
Mobilitäts-Garantie mit kostenlosem Pannen und Abschleppdienst (gemäß den<br />
jeweiligen Bedingungen); 5 kostenlose Sicherheits-Checks in den ersten 5 Jahren<br />
gemäß Hyundai Sicherheits-Check-Heft. Für Taxen und Mietfahrzeuge gelten<br />
Fahrzeugabbildung enthält z. T. aufpreispflichtige Sonderausstattung.<br />
Fahrzeugabbildung ¹ Unverbindlich empfohlene enthält z. Aktionsprämie T. aufpreispflichtige der Hyundai Sonderausstattung.<br />
Motor Deutschland GmbH<br />
¹ (Kaiserleipromenade Unverbindlich empfohlene 5, 63067 Aktionsprämie Offenbach). Nur der bei Hyundai teilnehmenden Motor Deutschland Händlern für sofort GmbH<br />
(Kaiserleipromenade lieferbare Fahrzeuge. 5, Angebot 63067 Offenbach). gilt nur für Nur Privatkunden bei teilnehmenden und solange Händlern Vorrat für reicht. sofort *<br />
lieferbare 5 Jahre Fahrzeug- Fahrzeuge. und Angebot Lack-Garantie gilt nur für ohne Privatkunden Kilometerbegrenzung und solange Vorrat sowie reicht. 5 Jahre *<br />
5 Mobilitäts-Garantie Jahre Fahrzeug- und mit Lack-Garantie kostenlosem Pannen ohne Kilometerbegrenzung und Abschleppdienst sowie (gemäß 5 Jahre den<br />
Mobilitäts-Garantie jeweiligen Bedingungen); mit kostenlosem 5 Pannen Sicherheits-Checks und Abschleppdienst in den ersten (gemäß 5 Jahren den<br />
jeweiligen gemäß Hyundai Bedingungen); Sicherheits-Check-Heft. 5 kostenlose Sicherheits-Checks Für Taxen und in Mietfahrzeuge den ersten 5 Jahren gelten<br />
gemäß modellabhängige Hyundai Sonderregelungen.<br />
Sicherheits-Check-Heft. Für Taxen und Mietfahrzeuge gelten<br />
modellabhängige<br />
13<br />
Sonderregelungen.
VERANSTALTUNGEN IN <strong>PASSAU</strong><br />
19.6.-02.7.2014, KW 25 - 27<br />
KONZERTE - EVENTS<br />
& KABARETT<br />
Freitag, 20.06.2014<br />
62. Festspiele Europäische<br />
Wochen Passau „Ohne Grenzen<br />
- Bis an den Bosporus“<br />
Festival für Alle<br />
Die Bevölkerung und Gäste der<br />
Stadt sind eingeladen, gemeinsam<br />
bei leckerem Essen, süffigen<br />
Getränken und einem bunten<br />
Strauss an Appetithäppchen<br />
aus dem Festspielprogramm den<br />
Beginn der 62. Festspiele Europäische<br />
Wochen Passau zu feiern.<br />
Residenzplatz<br />
Beginn: 18.00 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
www.ew-passau.de<br />
Samstag, 21.06.2014<br />
Samstag, 28.06.2014<br />
Martin Grossmann: Trüffelschweine<br />
50 Jahre arbeiten wie unsere<br />
Väter, Rücken kaputt, Fußpilz und<br />
dann keine Rente kriegen, das zieht<br />
nicht mehr. Man muss eben einen<br />
Riecher dafür haben, wo die nächsten<br />
Jahre das Geld verdient wird. So<br />
funktioniert das heute. Also investiert<br />
Conny alias Martin Großmann<br />
seine letzten 120 Euro in einen<br />
nordafrikanischen Molotowcocktailhersteller.<br />
Das fünfte Kabarettprogramm<br />
von Martin Großmann<br />
ist etwas für Lachverständige und<br />
Anlegerprofis des guten Humors.<br />
Also durchaus für Sie!<br />
Scharfrichterhaus<br />
Einlass 19 Uhr, Beginn 20.00 Uhr<br />
EUR 24,- / 12,-<br />
www.scharfrichter-haus.de<br />
www.martin-grossmann.de<br />
Samstag, 21.06.2014<br />
Samstag, 22.06.2014<br />
PREMIERE: Der verkaufte<br />
Großvater<br />
Der Kreithoferbauer ist in<br />
Geldnöten, da sein Hof hoch<br />
verschuldet ist. Darum verkauft<br />
er den den unentwegt Streiche<br />
spielenden Großvater an den<br />
Haslingerbauer. Nicht ganz uneigennützig<br />
nimmt ihn dieser bei<br />
sich auf, denn gerüchteweise sei<br />
der Großvater Hausbesitzer - der<br />
Haslinger will also den Großvater<br />
beerben. Ob ihm das gelingt?<br />
Anton Hamik (1887-1943), der<br />
Autor dieser bäuerlichen Groteske<br />
war Schauspieler, Regisseur und<br />
Hörspielautor. Der verkaufte<br />
Großvater wurde sein größter<br />
Publikumserfolg. Der ersten<br />
Verfilmung 1941 folgte zwei<br />
Hörspielfassungen in den späten<br />
1940er Jahren. Richard Ohnsorg<br />
wurde auf Hamik aufmerksam<br />
und brachte das Stück unter dem<br />
Titel Opa wird verkauft an seinem<br />
Theater heraus. Seit den 1960er<br />
Jahren haben Größen wie Hans<br />
Moser, Toni Berger und Otto<br />
Schenk die Rolle des Großvaters<br />
verkörpert. Unter der Regie von<br />
Oliver Karbus wird Klemens Neuwirth<br />
diesen Part am Landestheater<br />
Niederbayern übernehmen.<br />
Achtung! Wegen Umbauarbeiten<br />
infolge der Flutkatastrophe<br />
von 2013 finden die<br />
Vorstellungen des Stadttheaters<br />
Passau in der Dreiländerhalle,<br />
Dr.-Emil-Brichta-<br />
Straße 11, statt!<br />
Beginn: Premierenvorstellung<br />
am Samstag um 19.30 Uhr, am<br />
Sonntag Beginn um 16 Uhr<br />
www.landestheater-niederbayern.de<br />
Samstag, 21.06.2014<br />
„Blumen-Express“ zur Landesgartenschau<br />
Deggendorf<br />
Fahrt mit dem Aussichtstriebwagen<br />
der Passauer Eisenbahnfreunde<br />
e.V. direkt in das<br />
Ausstellungsgelände der Landesgartenschau.<br />
Die Fahrkarte<br />
ist zugleich Tageskarte für die<br />
Gartenschau. Fahrkarten gibt in<br />
den Vorverkaufsstellen der Passauer<br />
Eisenbahnfreunde, im DB<br />
Reisebüro im Hauptbahnhof, bei<br />
der Reiseagentur Albatros sowie<br />
im DEZ Passau<br />
Passauer Eisenbahnfreunde e.V.<br />
Abfahrt: 9.30 Uhr, Rückkunft<br />
gegen 18.30 Uhr<br />
EUR 25,-<br />
www.passauer-eisenbahn.de<br />
Sonntag, 22.06.2014<br />
Passauer G‘schichtn<br />
Bildvortrag von Stadtheimatpfleger<br />
Richard Schaffner<br />
über Hochwasser in der<br />
Dreiflüssestadt zwischen<br />
1899 und 2013. Mit musikalischen<br />
Intermezzi<br />
Gasthaus zum Streiblwirt,<br />
Rittsteiger Straße 87<br />
Beginn: 15 Uhr<br />
www.streiblwirt.de<br />
Montag, 23.06.2014<br />
Helga von Hochstein<br />
Helga von Hochstein nennt Ihr<br />
Soloprogramm „acoustic campfire<br />
& more“. Und was singt man am<br />
Lagerfeuer zur akustischen Gitarre?<br />
Eben, die romantischen Lieder<br />
und Balladen längst vergangenen<br />
Pop- und Softrocktage von<br />
früher. Und die eine oder andere<br />
Countrynummer ist natürlich<br />
auch dabei.<br />
Café Duftleben, Theresienstraße<br />
22<br />
Beginn 19 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
www.cafe-duftleben.de<br />
Freitag, 27.06.2014<br />
Sinfoniekonzert III der<br />
Niederbayerischen Philharmonie<br />
Neben der Symphonie Nr. 6 h-<br />
moll op. 74 „Pathétique“ von Peter<br />
Iljitsch Tschaikowsky und Edward<br />
Elgars Cockaigne Overture op. 40<br />
spielen Hyeyoon Park (Violine)<br />
und die Niederbayerische<br />
Philharmonie Alban Bergs letzte<br />
abgeschlossene Komposition, das<br />
Violinkonzert „Dem Andenken<br />
eines Engels“. Es ist dem Gedenken<br />
an Manon, der mit 18 Jahren<br />
verstorbenen Tochter von Walter<br />
Gropius und Alma Mahler-Werfel<br />
gewidmet.<br />
St. Michael (Studienkirche),<br />
Schustergasse 14<br />
Beginn 19.30 Uhr<br />
www.landestheater-niederbayern.de<br />
14<br />
Freitag, 27.06.2014<br />
62. Festspiele Europäische<br />
Wochen Passau „Ohne Grenzen<br />
- Bis an den Bosporus“<br />
Sprung in den Orient mit Lady<br />
Montagu. Von London an den<br />
Bosporus<br />
Die ungewöhnliche Türkeireise<br />
der Mary Wortley Montagu<br />
[1689-1762] steht im Mittelpunkt<br />
dieses speziell vom Pera<br />
Ensemble für die Festspiele<br />
2014 kreierten Programms. Von<br />
London über den Balkan mitten<br />
hinein ins Herz des osmanischen<br />
Reichs führte die Botschaftergattin<br />
ihr für damalige Zeiten<br />
spektakuläres Abenteuer. Mit dem<br />
scharfen Blick einer wissbegierigen<br />
jungen Frau berichtet die<br />
Engländerin in ihren Briefen von<br />
den Basaren und Serails Konstantinopels,<br />
erzählt von Begegnungen<br />
in den Frauenbädern Sofias,<br />
beschreibt Feste und Empfänge<br />
bei Paschas und Großwesiren –<br />
und kommt mitunter zu erstaunlichen<br />
Einschätzungen. Religiöse<br />
Tradition und Frauenrechte,<br />
Kleidung und Essen, Kunst und<br />
Lebensstil: Was trennt uns, was<br />
verbindet uns? Auf diese Frage<br />
finden das Pera Ensemble unter<br />
musikalischer Leitung von Mehmet<br />
Cemal Yesilçay gemeinsam<br />
mit der Schauspielerin Meret Becker<br />
überzeugende Antworten. In<br />
den Klängen des west- östlichen<br />
Ensembles wechseln sich barocke<br />
Affektenkunst und osmanische<br />
Ornamentik, westliche Notation<br />
und östliche Improvisationsfreude<br />
ab und vereinen sich zu einem<br />
Klangkosmos voll ergreifender<br />
Emotionen. Eine Musik, wie sie<br />
auf Lady Montagus Reise vielleicht<br />
erklungen ist.<br />
Großer Rathaussaal<br />
Beginn 19.30 Uhr<br />
Eintritt: EUR 15,- bis 42,-<br />
www.ew-passau.de<br />
Samstag, 28.06.2014<br />
La Traviata Oper von Giuseppe<br />
Verdi in italienischer Sprache<br />
Blumenreich, doch insgesamt<br />
wenig verblümt schilderte<br />
Alexandre Dumas der Jüngere<br />
in seinem 1848 erschienenen<br />
Skandalroman „Die Kameliendame“<br />
seine Liaison mit der Pariser<br />
Kurtisane Marie Duplessis. Da<br />
war die mit gerade einmal 23<br />
Jahren an Tuberkulose, Armut<br />
und Lebenshunger gestorbene<br />
junge Dame noch nicht einmal<br />
ein Jahr tot. 1852 verarbeitete<br />
Dumas der Geschichte ein weiteres<br />
Mal für die Theaterbühne.<br />
Giuseppe Verdi und der Librettist<br />
Francesco Maria Piave wurden<br />
auf die tragische Frauengestalt<br />
aufmerksam: „Da machen wir<br />
eine Oper draus (und zwar hurtig,<br />
bevor der Franz Liszt auch noch<br />
auf diesen Gedanken kommt. Er<br />
hatte ja auch etwas mit der Duplessis<br />
gehabt)“. Aus ihr machen<br />
Verdi und Piave die in der Pariser<br />
Halbwelt stadtbekannte Violetta<br />
Valéry. Feinsinnig, doch bereits<br />
schwindsüchtig, ist sie Alfredo in<br />
Liebe zugetan. Dessen Familienehre<br />
duldet eine solche Verbindung<br />
nicht, beider Streit folgt<br />
die Versöhnung erst an Violettas<br />
Sterbebett. Der Schwebezustand<br />
zwischen flüchtigem Genuss<br />
und dem aufrichtigen Wunsch<br />
nach beständiger Liebe sowie<br />
das Zugrundegehen derselben an<br />
gesellschaftlicher Konvention sind<br />
Motive, die mit „La Traviata“ in<br />
die Opernwelt Einzug hielten.<br />
Der international gefeierte<br />
Choreograph und Regisseur Amir<br />
Hosseinpour konnte für diese<br />
Inszenierung gewonnen werden.<br />
Verantwortlich für Bühnenbild<br />
und Kostüme ist die Wiener<br />
Ausstatterin Alexandra Hölzl.<br />
Anna Sohn ist als Violetta, Jeffrey<br />
Nardone als Alfredo zu erleben.<br />
Es spielt die Niederbayerische<br />
Philharmonie unter der Leitung<br />
von GMD Basil H. E. Coleman.<br />
Achtung! Wegen Umbauarbeiten<br />
infolge der Flutkatastrophe<br />
von 2013 finden die<br />
Vorstellungen des Stadtthe-
VERANSTALTUNGEN IN <strong>PASSAU</strong><br />
aters Passau in der Dreiländerhalle,<br />
Dr.-Emil-Brichta-<br />
Straße 11, statt!<br />
Beginn: 19.30 Uhr<br />
www.landestheater-niederbayern.de<br />
Sonntag, 29.06.2014<br />
Das Lied der Grille<br />
In <strong>MEIN</strong> <strong>PASSAU</strong> 21/2014<br />
hatten wir uns mit Puppenspielerin<br />
Annika Pilstl über ihren Beruf<br />
unterhalten. Jetzt spielt sie in der<br />
neuen Veranstaltungsreihe „Puppentheater<br />
in der Scheune“ das<br />
von ihr entwickelte Stück „Das<br />
Lied der Grille“ (Regie: Kristine<br />
Stahl, Puppen: Udo Schneeweiß).<br />
Die Sonne scheint, die Wiese<br />
blüht. Alles könnte so schön<br />
sein, wäre da nicht diese endlose<br />
Plackerei: Sammeln, sammeln,<br />
sammeln, damit die Speisekammer<br />
voll wird. Doch dann klingt<br />
eine Melodie über die Wiese und<br />
allen wird es ganz leicht und<br />
heiter zu Mute. Was einer Grille<br />
mit ihrer Geige gelingt, ist kaum<br />
zu fassen: Alle plaudern, lachen<br />
und tanzen. Party gab es lange<br />
nicht mehr. Doch dann kommt<br />
er – der Winter. Und die Grille hat<br />
nichts gesammelt. Ein bewohntes<br />
Klavier erzählt die Geschichte<br />
vom Fiedeln oder Vorsorgen, von<br />
schönen Künsten, Plackerei, leeren<br />
Mägen und vollen Speisekammern,<br />
von einem fetten Sommer<br />
und einem eisigen Winter. Und<br />
einem Freund ...<br />
Scheune am Severinstor,<br />
Theresienstraße 22<br />
Beginn 11 Uhr<br />
Eintritt: 5 Euro / 10 Euro / 20<br />
Euro<br />
Kartentelefon: 08507/9237054<br />
www.puppentheater-in-derscheune.de<br />
Montag, 30.06.2014<br />
Wirtshausmusi „ohne Nam!“<br />
deftig abgeschmeckte Volksmusik<br />
präsentieren Florian Kölbl<br />
(Hackbrett, Gesang, Sprecher)<br />
und seine Mitmusikanten. Über<br />
Weiba- und Mannaleit, Wirtshausepisoden<br />
und Wuide Manner-<br />
Gschichtn - alles garantiert<br />
boarisch und garantiert ernstfrei.<br />
Café Duftleben, Theresienstraße<br />
22<br />
Beginn 19 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
www.cafe-duftleben.de<br />
Mittwoch, 02.07.2014<br />
62. Festspiele Europäische<br />
Wochen Passau „Ohne Grenzen<br />
- Bis an den Bosporus“<br />
FisFüz „Mozart à la turca“<br />
Rund 3000 Jahre Kulturgeschichte<br />
des Mittelmeerraumes<br />
betrachtet das Ensemble FisFüz<br />
als seinen musikalischen Fundus.<br />
Greifen Annette Maye zu Klarinette<br />
und Gürkan Balkan zum<br />
Oud fließen in Begleitung von<br />
Percussionist Murat Coşkun Spanisches,<br />
Italienisches, Türkisches,<br />
Nahöstliches und Nordafrikanisches<br />
aller Zeitalter zusammen.<br />
Seit 1995 spielt das Ensemble Fis-<br />
Füz seinen kombinationsreichen<br />
„Oriental Jazz“ voll Leidenschaft<br />
und ungebremster Experimentierfreude.<br />
In Passau kombinieren<br />
FisFüz die feinsten Melodien aus<br />
Mozarts „Entführung aus dem<br />
Serail“ mit eigenen Tonschöpfungen<br />
und orientalischen Klängen<br />
der Mozartzeit.<br />
Bräukeller Hacklberg<br />
Beginn 19.30 Uhr<br />
Eintritt: EUR 32,-<br />
www.ew-passau.de<br />
Helga von Hochstein<br />
Cafe Duftleben, Theresienstraße 22<br />
Foto: privat<br />
62. Festspiele Europäische Wochen Passau<br />
„Ohne Grenzen – Bis an den Bosporus<br />
„Pera Ensemble“<br />
Großer Rathaussaal<br />
Foto: Pera Ensemble<br />
Sinfoniekonzert III<br />
der Niederbayerischen Philharmonie,<br />
St. Michael (Studienkirche)<br />
Foto: Ealovega<br />
15
VERANSTALTUNGEN IN <strong>PASSAU</strong><br />
WIR SIND ORIENT!<br />
Stadtgärtnerei und Europäische Wochen Passau präsentieren Festivalmotto am Inn<br />
Festspielintendant Peter Baumgardt, Stellvertretender Landrat Raimund Kneidinger, StR Rosemarie Weber als stellvertretende Vorsitzende des Festspiele Europäische Wochen<br />
e.V., der Leiter der Stadtgärtnerei Hermann Scheuer und Oberbürgermeister Jürgen Dupper präsentierten den kleinen Themengarten zum diesjährigen Festspielmotto<br />
„Ohne Grenzen – bis an den Bosporus“.<br />
Foto: Schmidt<br />
Am Freitag, 20. Juni, beginnen<br />
die 62. Festspiele Europäische<br />
Wochen Passau. Eine<br />
Woche vor Festspielbeginn<br />
eröffneten Festspielintendant<br />
Peter Baumgardt, Rosemarie<br />
Weber als stellvertretende Vorsitzende<br />
des Festspiele Europäische<br />
Wochen e.V., gemeinsam<br />
mit Oberbürgermeister<br />
Jürgen Dupper, Stellvertretender<br />
Landrat Raimund<br />
Kneidinger und dem Leiter<br />
der Stadtgärtnerei Hermann<br />
Scheuer einen dem diesjährigen<br />
Festspielmotto „Ohne<br />
Grenzen – bis an den Bosporus“<br />
gewidmeten Garten. Tulpen,<br />
Feigen, Granatäpfel umgeben<br />
einen kleinen Pavillion<br />
an der Innpromenade. Einen<br />
„Kiosk“, dem vom türkischen<br />
„Köşk“ abgeleiteten Gartenpavillon,<br />
um genau zu sein.<br />
Diesen ziert ein Aufbau, der<br />
an den Schellenbaum aus der<br />
türkischen Militärmusik erinnert<br />
(der von der Leibwache<br />
des Sultans abgeleitete Begriff<br />
„Janitscharenmusik“ ist irreführend<br />
– Anm.d.Red.). Warum<br />
nicht die weitaus lauteren<br />
Langtrompeten oder die „zurna“<br />
genannten Oboen? Weil<br />
es in diesem Garten um all das<br />
geht, was uns mit dem osmanischen<br />
Kulturkreis verbindet:<br />
„Denken Sie an bayerische<br />
Blaskapelle, da begegnet Ihnen<br />
der Schellenbaum wieder“, erklärt<br />
Hermann Scheuer. „Das<br />
Getreide zwischen den Blumen<br />
ist ein 10.000 Jahre alter Import<br />
aus dem Vorderen Orient.<br />
Kastanien wurden 1567<br />
als Pferdearznei aus diesem<br />
Gebiet bei uns eingeführt. Die<br />
Kaffeepflanzen werden demnächst<br />
ausgebracht, sie haben<br />
gerade erst geblüht. Nehmen<br />
Sie den eingangs erwähnten<br />
Kiosk hinzu und sie kommen<br />
bei der typischsten bayerischen<br />
Biergartenszenerie heraus!“<br />
Die es ohne den Orient<br />
eben so nicht gäbe. Das soll der<br />
Garten vermitteln. Als beliebte<br />
Fotogelegenheit und mittels<br />
eines stark nachgefragten erläuternden<br />
Handzettels. Intendant<br />
Baumgardt und Frau<br />
Weber dankten für die fortgesetzt<br />
gute Zusammenarbeit<br />
der Festspiele mit der Stadt.<br />
Sie seien thematisch zugänglich<br />
und programmatisch breit<br />
16<br />
aufgestellt, um ein breites Publikum<br />
zu erreichen. Dies seien<br />
primär die Menschen in der<br />
Region, doch betonte Intendandt<br />
Bumgardt auch, dass man<br />
sich strategisch neu ausgerichtet<br />
habe, um auch das interessierte<br />
Publikum außerhalb<br />
Ostbayerns anzusprechen. So<br />
sei die Hälfte aller Programmpunkte<br />
eigens für die Europäischen<br />
Wochen entwickelt<br />
worden – als programmatische<br />
Konzeption oder gar als Auf-<br />
tragsarbeit. Dies werde man<br />
in den Folgejahren fortsetzen.<br />
<strong>MEIN</strong> <strong>PASSAU</strong>/Die Neue Woche<br />
wird die 62. Festspiele Europäische<br />
Wochen mit ausgewählten<br />
Veranstaltungstipps<br />
begleiten.<br />
st<br />
ZIELGRUPPENORIENTIERTE VOLKSBILDUNG<br />
von Tobias Schmidt<br />
Am Rande der Präsentation kam Intendant Peter Baumgardt auf die nicht ganz ernst gemeinte<br />
Idee, den Pavillon an der Innpromenade mit einer Klanginstallation zu versehen. Recht hat er, Türkisches<br />
wurde in der klassischen Musik ja häufig zitiert. Wir haben Baumgardts Idee, eine Lichtschranke<br />
einzubauen, die beim Passieren Mozarts „Rondo alla turca“ abspielt, einmal zielgruppenspezifisch<br />
weiter gedacht und wurden bei einigen Arien aus W.A. Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“<br />
fündig: „Singt dem großen Bassa Lieder“ lässt sich textlich so variieren, dass es auf jeden Festspielförderer<br />
passt – ein Dankeschön ganz eigener Art. „Durch Zärtlichkeit und Schmeicheln“ sei allen<br />
passierenden Liebespaaren gewidmet. Schmacht! „Ich gehe, doch rate ich Dir“ wäre der Soundtrack<br />
zum Schlussmachen. „Ach ich liebte, war so glücklich“ die Nummer für die gebrochenen Herzen. Von<br />
„Martern aller Arten“ raten wir lieber ab, sonst stürzen sich am Ende noch massig vom Liebesglück<br />
verlassene Passauer in den Inn. Jetzt die Mitmachabteilung: Tritt man Frauen im gewissen Alter<br />
zu nahe mit „Welcher Wechsel herrscht in meiner Seele“? Und fällt Ihnen für unsere – wie heißt<br />
es immer so schön umständlich – ausländischen Mitbewohner etwas Passendes ein? Wir sind mit<br />
„Im Mohrenland gefangen war“ noch nicht recht zufrieden. Wer Unrecht im Schilde führt, lässt sich<br />
womöglich ja mit „Ha, wie will ich triumphieren, wenn Sie Euch zum Richtplatz führen“ abhalten.<br />
Und mit „Solch hergelaufne Laffen“ schlägt man noch jeden Kulturbanausen in die Flucht. Der einem<br />
dann hoffentlich nicht mit „Verwünscht seist du samt deinem Liede!“ eine Retourkutsche gibt. Nun<br />
denn, über einem passenden Liedchen für eine vorbeiziehende Kindergartengruppe brüten wir noch.<br />
Vielleicht wissen Sie ja etwas Besseres als Carl-Gottlieb Herings Kanonklassiker „C-a-f-f-e-e, / trink<br />
nicht so viel Caffee! / Nicht für Kinder ist der Türkentrank, / schwächt die Nerven, macht dich blass<br />
und krank. /Sei doch kein Muselmann, /der das nicht lassen kann!“. E-Mail oder Postkarte genügt.
Austräger m/w<br />
gesucht<br />
Passau<br />
Altstadt<br />
Stadtmitte<br />
Grubweg<br />
Haidenhof<br />
Ries/Rennweg<br />
Zieglreuth<br />
Hacklberg<br />
Patriching / Korona / Dietzing<br />
Schalding re. d. Donau<br />
Rottal<br />
Fürstenzell<br />
(Ortsbereiche Bad Höhenstadt,<br />
Engertsham, Rehschaln<br />
Irsham, Jägerwirth)<br />
Neuburg am Inn<br />
(Ortsbereich, Dommelstadl,<br />
Neukirchen am Inn)<br />
Neuhaus am Inn<br />
(Ortsbereiche)<br />
Interesse? Gleich anrufen!<br />
Alex Haumer:<br />
08505-86960-18 oder per E-Mail:<br />
a.haumer@muw-zeitschriftenverlag.de<br />
Mein Passau erscheint<br />
im Juni 2014 in der KW 27<br />
am Mittwoch, 2.07.2014<br />
und im Juli 2014 in der KW 29<br />
am Mittwoch, 16.07.2014<br />
Beilagen<br />
Auto Ringler<br />
Pocking<br />
Unter dem Motto „Kleinstadt<br />
im Großformat“ veranstaltete<br />
der Verein Fotoprojekt<br />
lichtgestalten e.V. am 24.<br />
Mai den 1. Passauer Fotomarathon.<br />
Fünf Stunden lang<br />
wetteiferten 50 Fotografen<br />
nach vorgegebenen Regeln<br />
um schöne und überraschende<br />
Stadtansichten. Eine aus<br />
Passauer Fotografen bestehende<br />
Jury ermittelte zehn<br />
Sieger; auf der Facebooksite<br />
des Vereins wurde ein Publikumsliebling<br />
gekürt, der<br />
anschließend zugunsten des<br />
Passauer Ortsverbands des<br />
Deutschen Kinderschutzbunds<br />
e.V. versteigert wurde.<br />
Preisverleihung und Spendenübergabe<br />
fanden am 14.<br />
Juni in der Stadtgalerie Passau<br />
statt. Tobias Müller (29)<br />
aus Pocking überzeugte dabei<br />
sowohl die Juroren als auch<br />
476 Facebooknutzer mit<br />
seinem am Spielplatz an der<br />
Innpromenade aufgenommenen<br />
Porträt des fünfjährigen<br />
Justin Jungwirth aus Passau-<br />
Auerbach.<br />
st<br />
VERMISCHTES<br />
PREISVERLEIHUNG ZUM 1. <strong>PASSAU</strong>ER FOTOMARATHON<br />
Anzeige<br />
Mit dem Doppelsieger Tobias Müller<br />
aus Pocking freuten sich bei der<br />
Preisverleihung zum 1. Passauer Fotomarathon<br />
am 14.6. in der Stadtgalerie<br />
Passau v.l. Centermanager Olaf M.<br />
Kindt, Steffen Schwarz und Ingmar<br />
Wein vom Vorstand des lichtgestalten<br />
e.V.), die Juroren Robert Geisler und<br />
Holger McCormick, Tobias Müller,<br />
Mona Dlugosch (lichtgestalten e.V.) und<br />
Michael Korotczuk (GF saturn Electro-<br />
Handelsgesellschaft mbH Passau) der<br />
dem Gewinner eine Digitalkamera<br />
überreichte.<br />
Foto: Schmidt<br />
50 JAHRE VOLKSWAGEN BEI AUTO-RINGLER<br />
Gelungenes Jubiläumsfest in Pocking mit jeder Menge Highlights<br />
Foto: privat<br />
Gelungener Start für V-Klasse bei PAUL<br />
Bereits am Freitag präsentierte sich das Autohaus Paul mit PKW‘s bei der Passauer Shopping Night.<br />
Am Samstag Früh ging es im Service Center gleich weiter mit der Prämiere der neuen V-Klasse von<br />
Mercedes-Benz. Tolles Wetter, spanische Spezialitäten von Casa Espana, flotte Musik & Moderation,<br />
Fotoshooting, Bike-Testcenter von Zweirad Würdinger, sowie Station der 3 Flüsse Historic Rallye<br />
liesen die Markteinführung zu einer gelungenen, abwechslungsreicher Veranstaltung werden.<br />
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Wir können Ihre Beilagen in über<br />
2.500.000 Haushalten verteilen.<br />
Fragen Sie einfach nach unter<br />
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Circus Voyage in Passau<br />
Buntes Programm am Messepark Kohlbruck<br />
Ein unvergessliches Erlebnis<br />
für die ganze Familie<br />
bietet der Circus Voyage von<br />
19. - 22. Juni am Messepark<br />
Kohlbruck in Passau. Für Spaß<br />
(Hüpfburgenland), Biologie<br />
(die größten Landsäugetiere<br />
der Welt) und Kultur (Wassercircus)<br />
wird gesorgt.<br />
Vorstellungszeiten: Do. 16.00<br />
Uhr, Fr. & Sa. 16.00 und 19.30<br />
Uhr, So 11.00 und 15.00 Uhr.<br />
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Foto: privat<br />
Seit 50 Jahren ist Auto-Ringler Volkswagen-Partner, und dies wurde nun kürzlich in Pocking bei herrlichem Wetter<br />
und mit vielen Besuchern entsprechend groß gefeiert. Ein Highlight war der Gewürzvortrag von Sternekoch Alfons<br />
Schuhbeck, der sich anschließend noch unter die Gäste mischte und mit seiner sympathischen Art für Bilder und<br />
Autogramme zur Verfügung stand. Zudem gab es ein buntes Rahmenprogramm für die ganze Familie, so war ein<br />
kurzweiliger Besuch garantiert. Am gleichen Tag wurde auch der neue Golf Sportsvan vorgestellt, der mit seinem<br />
sportlichen Design die Besucher begeisterte und beim hauseigenen ABT-Stand konnten sich die PS-Freaks ausgiebig<br />
informieren. <br />
Foto: Ringler<br />
17
INNOVATIVES<br />
DENN ZUM TRÄUMEN SIND SIE DA…<br />
Einen Moment „Passau“ mit der Flüssepost verschicken<br />
Die Ortsspitze (links) und der Schaiblingsturm sind beliebte Plätze bei den Passauer Studenten. Beide Motive werden demnächst als Postkarten erhältlich sein.<br />
Fotos: Flüssepost<br />
Von Katharina Krückl<br />
Lieblingsorte<br />
von<br />
Passau. Ein schönes<br />
Thema, das wir in unserer<br />
Rubrik „Das bin ich und<br />
das ist mein Passau“ daher<br />
regelmäßig beleuchten.<br />
Eben dieser Frage<br />
gehen nun auch vier Passauer<br />
Studentinnen nach<br />
und zwar in Form von<br />
malerischern Postkarten<br />
– die Geburtsstunde der<br />
Flüssepost.<br />
Karten, die man seinen<br />
Liebsten schicken kann und<br />
auf der auch noch die eigenen<br />
Lieblingsorte der Dreiflüssestadt<br />
abgebildet sind?<br />
Genau das wird ab dem 20.<br />
Juni Wirklichkeit.<br />
Im Rahmen des studentischen<br />
Projektes „5-Euro-<br />
Business“-Wettbewerb gründeten<br />
zwei Medien- und<br />
Kommunikations- sowie<br />
zwei Kulturwissenschaftsstudentinnen<br />
der Universität<br />
Passau einen eigenen<br />
Postkartenverlag. Beim<br />
diesem, vom Bildungswerk<br />
der Bayerischen Wirtschaft<br />
e. V. und HOCHSPRUNG,<br />
dem HochschulProgramm<br />
für UnternehmensGründungen<br />
getragenem Praxisprojekt<br />
agieren Studierende<br />
parallel zum Studium sechs<br />
bis neun Wochen lang als<br />
Unternehmer. Im Team<br />
ent-wickeln sie eine Geschäftsidee<br />
und bekommen<br />
das nötige Fachwissen in begleitenden<br />
Seminaren in den<br />
Bereichen Marketing, Projektmanagement<br />
und Recht<br />
vermittelt. So können sich<br />
Studierende aktiv mit dem<br />
Thema Existenzgründung<br />
auseinandersetzen und erste<br />
Praxiserfahrungen sammeln.<br />
Ausklang und Höhepunkt<br />
des Projekts ist die Abschlussveranstaltung,<br />
bei der<br />
die Gründerteams ihr Unternehmen<br />
vor einer fachkundigen<br />
Jury mit Vertretern aus<br />
Wirtschaft und Hochschule<br />
präsentieren. Prämiert werden<br />
die besten drei Ideen.<br />
Annika Freitag, Julia Laux,<br />
Julia Stanglmair und Lisa<br />
Feldmann ist dabei die Idee<br />
mit den Postkarten gekommen.<br />
Ihre erste Karten-Serie<br />
ist den Lieblingsorten der<br />
Passauer Studenten gewidmet.<br />
Diese präsentieren<br />
dabei ihre favorite places in<br />
sechs verschiedenen Motiven.<br />
Erzählt werden kleine<br />
Geschichten über studentische<br />
Wohlfühlorte, welche<br />
auf der Rückseite kurz<br />
geschildert werden. Jeder<br />
Student wird hier namentlich<br />
erwähnt und erzählt,<br />
warum genau dieses Motiv<br />
seinen Lieblingsort in Passau<br />
darstellt. Zielgruppe<br />
sind sowohl Mitstudenten,<br />
Touristen, die sich ein Andenken<br />
aus Passau mitnehmen<br />
wollen als auch alle<br />
Postkartenliebhaber. „Mit<br />
unseren Karten wollen wir<br />
den Menschen in der Welt<br />
unsere malerische Stadt näher<br />
bringen“, so das Flüssepost-Team.<br />
Auch der soziale<br />
Aspekt wird beim Projekt<br />
„Flüssepost“ nicht vergessen.<br />
Jede Postkarte kostet<br />
1,20 Euro, wobei jeweils 0,20<br />
Cent an die Kinderkrebshilfe<br />
Rottal-Inn e.V. fließen.<br />
„Flüssepost“: Lieblingsmotive<br />
von Passauern für<br />
Passau-Liebhaber. Man darf<br />
gespannt sein, welche Orte<br />
darauf zu finden sein werden.<br />
NEUES BÜRO DES SENIORENBEIRATS IN DER GRÜNAUSTRASSE<br />
Beim Hochwasser vor<br />
einem Jahr wurde auch das<br />
Büro des Passauer Seniorenbeirats<br />
schwer in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Seit Anfang<br />
Juni ist dieser nun in der<br />
Grünaustr. 11 ansässig und<br />
dort dienstags zwischen<br />
9.30 und 11.30 Uhr sowie<br />
donnerstags zwischen 14.30<br />
und 16.30 Uhr persönlich<br />
sowie telefonisch unter<br />
0851-752510 erreichbar.<br />
Der Seniorenbeirat vertritt<br />
durch Anträge, Anregungen,<br />
Empfehlungen und Stellungnahmen<br />
die Interessen<br />
und Anliegen der älteren<br />
Passauer Bevölkerung. Als<br />
gewähltes Gremium ist er<br />
Ansprechpartner für den<br />
Stadtrat, die Stadtverwaltung<br />
und für Verbände und<br />
Vereine. Vor Entscheidungen<br />
der Stadt, welche den<br />
Seniorenbereich treffen,<br />
wird der überparteilich,<br />
18<br />
überkonfessionell und verbandsunabhängige<br />
Beirat<br />
in den jeweils zuständigen<br />
städtischen Gremien beratend<br />
tätig. Zudem bringt er<br />
sich mit eigenverantwortlich<br />
organisierten städtische<br />
Veranstaltungsprogramm<br />
für Senioren ein. st<br />
Tel.: 08505/918383-0<br />
schustergebaeudetechnik.de
VERMISCHTES<br />
„FAHRRAD“-FAMILIENSONNTAG<br />
IM OBERHAUSMUSEUM<br />
Eine Epoche kommt in Fahrt: Von „Drahteseln“ bis „Stahlrössern“ revolutionierte das 19.<br />
Jahrhundert die Fortbewegung. Man denke nur an den Vorläufer des heutigen Fahrrades,<br />
die 1817 von Karl Freiherr Drais von Sauerbronn entwickelte Laufmaschine. Am Sonntag,<br />
6. Juli 2014, widmet sich der Familiensonntag des OberhausMuseums mit seiner aktuellen<br />
Sonderausstellung „Neue Herren – Neue Zeiten. Passau und das 19. Jahrhundert“ dem Thema<br />
„Fahrrad“. Das Deutsche Fahrradmuseum Bad Brückenau ist an diesem Tag zu Besuch<br />
auf der Veste und hat dabei einen ganzen Fuhrpark an Spaß- und Geschicklichkeitsrädern<br />
für Groß und Klein im Gepäck. Außergewöhnliche Fahrräder, Doppelsitzfahrrad, Mini-<br />
Artistenrad, Pedalos und vieles mehr versprechen im Burghof jede Menge Spaß. Und wer<br />
sich ganz dem Zeitgefühl des 19. Jahrhunderts hingeben will, probiere sich einmal auf dem<br />
Hochrad aus. Weitere Infos unter www.oberhausmuseum.de oder Tel.: 0851/493350. Der<br />
Eintritt beträgt 2,- Euro, Voranmeldung ist nicht erforderlich<br />
st<br />
Steffen Stiller auf dem Hochrad<br />
Foto: privat<br />
reha team Mais informiert<br />
Bandagen<br />
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Nicht nur Tennisspieler und Golfer sind besonderen Gefährdungen<br />
ausgesetzt. Oftmals führen ruckartige Dehnungen zu Mikoverletzungen<br />
im Sehnenansatz. Die Sehnenansätze verhärten und entzünden<br />
sich. Eine Wiederholung diese Traumas führt zur unvollständigen<br />
Ausheilung und damit zu anhaltenden Schmerzen. Bandagen<br />
sorgen durch gezielten Druck für Schmerzlinderung und eine wirkungsvolle<br />
Funktionsverbesserung.<br />
Verbesserungen durch Bandagen von Sani Mais<br />
Ellenbogen-Bandagen<br />
Handgelenk-Bandagen<br />
Ellenbogen-Bandagen<br />
• Epikondylopathien<br />
(z.B. Tennisellenbogen,<br />
Golfellenbogen)<br />
• Artrose/Arthritis<br />
• postoperative und posttraumatische<br />
Reizzustände<br />
• Tendomyophathie<br />
Handgelenk-Bandagen<br />
• Arthralgien<br />
(degenerativ, rheumatisch,<br />
reaktiv)<br />
• Tendovaginitis<br />
• Instabilitätsgefühl<br />
(z.B. bei federnder Elle)<br />
• postoperative und posttraumatische<br />
Reizzustände<br />
Passau – Josef-Großwald-Weg 1 – 0851/988280<br />
Pocking – Berger Straße 2 – 08531/8466<br />
Vilshofen – Aidenbacher Straße 36 – 08541/7204<br />
Osterhofen – Stadtplatz 36 – 09932/400184<br />
Waldkirchen – Schmiedgasse 9 – 08581/910606<br />
Internet: www.rehateammais.de<br />
19
KULTUR<br />
ODYSSEUS AUF DER STADTAUTOBAHN<br />
Drunken Bear haben ihre erste EP veröffentlicht<br />
Foto: Valentin Brandes<br />
Da irrt einer im Auto<br />
durch die Stadt. Was sucht<br />
er? Die bessere Hälfte, sagt<br />
der Text. Sich selbst, so vermeint<br />
man es zwischen den<br />
Zeilen von „Kitchhiking“,<br />
Eröffnungstrack der ersten,<br />
Ende Mai veröffentlichten<br />
EP von Drunken Bear zu<br />
hören. Das aus Rob Boehm<br />
(Gitarre, Gesang), Stefan<br />
Puchberger (Gitarre), Tom<br />
Maluck (Schlagzeug), Kriss<br />
Kremig (Bass) und Phillip<br />
Carstens (Orgel) bestehende<br />
Passauer Quintett nahm<br />
die darauf enthaltenen fünf<br />
Songs im Studio des Musikfördervereins<br />
Passau in<br />
der Tabakfabrik auf. Doch<br />
zurück zur urbanen Autoodyssee:<br />
Vielleicht will da<br />
einer gar nicht ankommen,<br />
sucht die Sehnsucht, zieht<br />
diese fröhliche Ungewissheit<br />
so mancher biographischen<br />
Abbiegespur vor?<br />
Ein Mixtape findet sich im<br />
Handschuhfach: mal zornig,<br />
mal optimistischer Indierock,<br />
der hier und da einige<br />
auf Krawall gebürstete<br />
Bluesskalen von der Leine<br />
lässt. Balladesk im Essenziellen<br />
angekommen („Crucial“),<br />
überwiegt bei den<br />
restlichen Songs („Don’t<br />
Make Any Promise, Lake,<br />
Stranger Song“) wieder das<br />
Zeit bestimmende Ambivalente.<br />
Wenn man es nur mit<br />
vollen Händen zu greifen<br />
versteht, wie Drunken Bear<br />
dies tun, um schlussendlich<br />
bei instrumental vielschichtigem<br />
brüchigem Pathos anzulanden.<br />
Kein schlechter<br />
Hafen für Rockmusik. Die<br />
EP ist vollständig auf www.<br />
drunkenbear.de als Audiostream<br />
zu hören und bei<br />
der Band zu bestellen. Demnächst<br />
sind Drunken Bear<br />
live zu erleben: am 5. Juli<br />
beim Rosa Laub Festival in<br />
Vornbach/Inn sowie am 18.<br />
Juli im Rahmen der Kunstnacht<br />
im Café Museum. st<br />
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20
KULTUR<br />
BOOGIE UND CHILLEN<br />
Eröffnung von „Jazz am Russenkai“ im Café Museum. John Lee Sanders spricht über John Lee Hooker<br />
Doppeleröffnung am 28.<br />
Juni. Nach einem Jahr Umbau<br />
infolge schweren Hochwasserschadens<br />
nimmt das<br />
Café Museum in der Bräugasse<br />
wieder seinen normalen<br />
Gastronomiebetrieb auf.<br />
Gleichzeitig beginnen die<br />
Sommerkonzerte der Reihe<br />
„Jazz am Russenkai“. Über<br />
50 Mal Blues bis Modern<br />
Jazz, von Boogie in der ersten<br />
Reihe bis zu Chillen auf<br />
der Kaimauer im Sonnenuntergang.<br />
Alles bei freiem<br />
Eintritt. „Boogie Chillen“,<br />
dieser Song von Bluessänger<br />
und -gitarrist John Lee Hooker<br />
könnte auch als Motto<br />
der drei Konzertabende<br />
zwischen 28. und 30. Juni<br />
dienen. Dann spielen sich<br />
Hookers Tochter Zakiya,<br />
Chris James Produzent sowie<br />
Sänger und Bassist bei<br />
The Natural Four jeweils ab<br />
20 Uhr gemeinsam mit Sessionmusiker<br />
John Lee Sanders<br />
durch das Repertoire John<br />
Lee Hookers. Sanders hat am<br />
ersten Abend die aus Linzer<br />
und Ingolstädter Musikern<br />
bestehende Band Rad Gumbo<br />
dabei. Nicht nur, weil vor<br />
wenigen Tagen ein gemeinsames<br />
Album unweit von<br />
Passau bei PAO Records erschien,<br />
sondern: „Weil John<br />
Lee Hooker und ich nicht<br />
nur den Vornamen, sondern<br />
auch musikalische Wurzeln<br />
und Reisewege teilen. Wir<br />
stammen beide aus Mississippi<br />
(Elvis Presleys Eltern<br />
und Aretha Franklin wohnten<br />
in der Nachbarschaft).<br />
Ich habe mich dann in Louisiana<br />
dem New Orleans<br />
Blues und Zydeco gewidmet,<br />
da lebte er in Detroit.“ Wo<br />
John Lee Hooker sich wenig<br />
um bestehende Verträge mit<br />
Plattenfirmen kümmerte –<br />
er konnte zeitlebens nicht<br />
lesen und schreiben – und<br />
unter allen möglichen Pseudonymen<br />
Aufnahmen veröffentlichte.<br />
John Lee Sanders<br />
lernte derweil Bigband-Arrangement<br />
am University<br />
of North Texas College of<br />
Music. „Mit der One O’Clock<br />
Lab Band holten wir Mitte<br />
der Siebziger eine Grammynominierung.<br />
Dean Parks,<br />
der später die Gitarren auf<br />
Michael Jackson’s ‚Thriller’<br />
spielte, der war mit dabei“.<br />
Persönlich lernten sich die<br />
beiden John Lees aber erst<br />
1977 in Los Angeles kennen,<br />
Sanders spielte als<br />
Sessionmusiker besonders<br />
auf Bluesalben. „Da saß ich<br />
als einziger Weißer in einer<br />
Runde mit B.B.King, John<br />
Lee Hooker, Albert King und<br />
all den anderen Heroen – es<br />
war beinahe wie beim letzten<br />
Abendmahl.“ 1986 spielte<br />
Sanders Klavier auf Hookers<br />
Erfolgsalbum „Jealous“. „Da<br />
war er schon feierlich in die<br />
Blues Hall of Fame aufgenommen<br />
worden, nun folgte<br />
eine Grammynominierung.<br />
Was John Lee Hooker trocken<br />
kommentierte, er habe<br />
doch schon genug Tand im<br />
Regal stehen.“ Es war die<br />
späte, vor allem von Carlos<br />
Santana unterstützte Erfolgsschiene,<br />
des fast 80-jährigen<br />
Hooker zu Beginn der<br />
1990er Jahre. „Die Tourneen<br />
mit ihm damals und die Aufnahmen<br />
zum Album ‚Chill<br />
Out’ mit ihm will ich nicht<br />
missen.“ Vera Lee Hooker<br />
nahm mit knapp 40 Jahren<br />
den Namen „Zakiya“ (die<br />
semitische Wortwurzel verweist<br />
auf „rein“ oder „weise“)<br />
an; ihr Vater setzte sie noch<br />
zu Lebzeiten als Verwalterin<br />
seines Besitzes und der<br />
Rechte an seiner Arbeit ein.<br />
1991 begann sie eine Bühnenkarriere.<br />
Ihr Coach und<br />
Produzent seither ist oben<br />
erwähnter Chris James. Im<br />
Trio mit John Lee Sanders<br />
werden die beiden die Konzerte<br />
am 29. und 30. Juni<br />
bestreiten.<br />
st<br />
Zakiya Hooker oben und John Lee Sanders unten.<br />
Fotos: Reyland Reynald, Tobias Schmidt<br />
21
DAMENTAG<br />
Jeden Dienstag im Juni und Juli<br />
MEXIKANISCHES BUFFET<br />
18. JUNI - MITTWOCH<br />
SURF & TURF<br />
25. JUNI - MITTWOCH<br />
SPANFERKEL UND SALATE<br />
2. JULI - MITTWOCH<br />
FEINES BARBECUE<br />
5. JULI - SAMSTAG<br />
FREIZEIT 1<br />
22<br />
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Kino-Programme für Donnerstag 19.06.14 – Mittwoch 25.06.14<br />
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Mi. (25.06.): 20.00 Uhr<br />
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Mi. (25.06.): 20.40 Uhr<br />
PREVIEW: BESTE CHANCE<br />
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Tägl.: 15.25 + 20.30 + 22.40 (Mi. 22.15) Uhr<br />
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Tägl.: 15.30 + 18.00 + 20.00 + 22.30 Uhr – 2. Woche<br />
DAS SCHICKSAL IST<br />
EIN MIESER VERRÄTER<br />
Tägl.: 18.10 + 20.15 + 22.25 Uhr – 4. Woche<br />
MALEFICENT – DIE DUNKLE FEE in 3D<br />
Tägl.: 19.50 + 22.15 Uhr – 4. Woche<br />
EDGE OF TOMORROW in 3D<br />
Tägl.: 15.10 + 17.40 + 20.10 + 22.40 Uhr – 4. Woche<br />
A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST<br />
Tägl.: 15.35 + 19.45 + 22.30 Uhr – 5. Woche<br />
X-MEN: ZUKUNFT IST<br />
VERGANGENHEIT in 3D<br />
Tägl.: 18.10 + 20.40 (Mi. nicht 20.40) + 22.45 Uhr – 7. Woche<br />
BAD NEIGHBORS<br />
Tägl.: 17.05 + 19.00 + 22.30 Uhr – 3. Woche<br />
BRICK MANSIONS<br />
Tägl.: 18.20 Uhr – 2. Woche<br />
EINMAL HANS MIT SCHARFER SOSSE<br />
Tägl.: 20.10 (außer Mo. + Mi.) Uhr – 6. Woche<br />
GODZILLA in 3D<br />
Tägl.: 17.30 Uhr – 5. Woche<br />
URLAUBSREIF<br />
Tägl.: 17.25 Uhr – 8. Woche<br />
DIE SCHADENFREUNDINNEN<br />
KINDERKINO<br />
Tägl.: 13.20 + 15.00 + 16.40 Uhr – 2. Woche<br />
TINKERBELL UND DIE PIRATENFEE in 3D<br />
Tägl.: 15.00 + 16.40 Uhr – 2. Woche<br />
TINKERBELL UND DIE PIRATENFEE<br />
Tägl.: 13.30 Uhr – 4. Woche<br />
NIX WIE WEG – VOM PLANETEN ERDE<br />
Tägl.: 13.20 Uhr – 5. Woche<br />
DAS MAGISCHE HAUS in 3D<br />
Tägl.: 15.10 Uhr – 5. Woche<br />
DAS MAGISCHE HAUS<br />
Tägl.: 13.20 Uhr – 11. Woche<br />
THE LEGO MOVIE<br />
Tägl.: 15.25 Uhr – 12. Woche<br />
RIO 2 – DSCHUNGELFIEBER in 3D<br />
Tägl.: 13.30 Uhr – 12. Woche<br />
RIO 2 – DSCHUNGELFIEBER<br />
Tägl.: 13.20 Uhr – 16. Woche<br />
BIBI & TINA – DER FILM<br />
Tägl. 13.20 Uhr – 15. Woche<br />
PETTERSSON & FINDUS –<br />
KLEINER QUÄLGEIST,<br />
GROSSE FREUNDSCHAFT<br />
METROPOLIS<br />
Tel.: 0851/752815 oder 0851/9883550<br />
Tägl.: 20.10 Uhr – 3. Woche<br />
Englische Originalfassung:<br />
A MILLION WAYS<br />
TO DIE IN THE WEST<br />
Tägl.: 17.30 + 20.00 / Fr. + Sa. auch 22.30 Uhr – 6. Woche<br />
HINTERDUPFING<br />
Tägl.: 20.00 Uhr – 4. Woche<br />
DIE ZWEI GESICHTER DES JANUAR<br />
Tägl.: 16.35 Uhr – 4 . Woche<br />
SAHARA SALAAM<br />
Tägl.: 18.30 / Fr. + Sa. auch 22.30 Uhr – 3. Woche<br />
PARIS UM JEDEN PREIS<br />
Tägl.: 17.30 Uhr – 9. Woche<br />
DIE SCHÖNE UND DAS BIEST<br />
Fr. + Sa.: 22.15 Uhr – 4. Woche<br />
Englische Originalfassung:<br />
X-MEN: DAYS OF FUTURE PAST<br />
Do. – So. 15.15 Uhr – 15. Woche<br />
DER HUNDERTJÄHRIGE,<br />
DER AUS DEM FENSTER<br />
STIEG UND VERSCHWAND<br />
Do. – So.: 15.15 Uhr – 5. Woche<br />
ONE CHANCE - EINMAL IM LEBEN<br />
KINDERKINO:<br />
Do. - So.: 15.00 Uhr – 17. Woche<br />
DIE ABENTEUER VON<br />
MR. PEABODY & SHERMAN<br />
SCHARFRICHTER<br />
Tel.: 0851/752815 oder 0851/9883550<br />
Special/Filmreihe im Scharfrichterkino<br />
Fr. + Sa. 21.00/ Di. 19.00 Uhr – 2. Woche<br />
ARTHAUS- SPEZIAL:<br />
„Filmklassiker“: DER PROZESS<br />
Fr. 19.00 / Di. 21.15 / Mi. 19.00 Uhr<br />
EIN MORDSTEAM<br />
(franz. Original mit dt. Untertiteln)<br />
Mo. 21.00 Uhr<br />
EUROPÄISCHE WOCHEN:<br />
CINEMA@NIGHT: TOPKAPI<br />
Do. 21.00/ Sa. 23.15/ Mo. 19.00<br />
DIE MOSKAUER PROZESSE<br />
Do. 19.00/ Fr. 23.15/ Sa. 19.00/ So. 19.00 + 21.00/<br />
Mi. 21.00 Uhr – 2. Woche<br />
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USt-ID-Nr. DE 172513050<br />
Tel. +49/8505-86960-0<br />
Fax +49/8505-86960-27<br />
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