Kapitel 04 - Projektplanung
Kapitel 04 - Projektplanung
Kapitel 04 - Projektplanung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4 <strong>Projektplanung</strong><br />
- Welche Vorgänge können unabhängig vom betrachteten ausgeführt werden?<br />
Daraus kann abgeleitet werden, welche Vorgänge parallel und welche sequentiell durchgeführt<br />
werden müssen bzw. können. Mit diesen Informationen kann nun ein erster Netzplan<br />
gezeichnet werden.<br />
Bei Anwendung der 5-Stufen-Methode zur Vorgehensplanung werden als Vorgänge Arbeitspakete<br />
ermittelt. Wichtige Ereignisse zwischen der Durchführung von Arbeitspaketen werden<br />
durch Prüfsteine markiert. Diese Prüfsteine werden, ähnlich wie Arbeitspakete, ebenfalls im<br />
Netzplan aufgenommen. Dadurch entsteht eine Mischform des Netzplans: innerhalb einer<br />
primär vorgangsbezogenen Darstellung werden auch wichtige Ereignisse gekennzeichnet. Der<br />
Netzplan dient dann im wesentlichen zur Darstellung der Ablaufstruktur und als Grundlage für<br />
die Aufwandschätzung.<br />
Aufwandschätzung<br />
Die Aufwandschätzung umfaßt die Zeitanalyse, die Kostenanalyse und die Ressourcenanalyse.<br />
In der Zeitanalyse werden aus Zeitdauern Zeitpunkte berechnet. Zu jedem Vorgang im Netzplan<br />
wird zunächst die voraussichtliche Dauer in Zeiteinheiten angegeben (deterministische<br />
Zeitschätzung). Bei großer Unsicherheit über die tatsächliche Dauer können Zeitabstände unter<br />
verschiedenen Voraussetzungen zu Hilfe genommen werden (stochastische Zeitschätzung), aus<br />
denen ein Erwartungswert berechnet wird. Beispielsweise könnte für jeden Vorgang eine optimistische,<br />
eine erwartete und eine pessimistische Zeitangabe verwendet werden.<br />
Anschließend wird die Zeitberechnung durchgeführt. Dazu werden in der Vorwärts-Rechnung<br />
die frühesten Zeitpunkte, in der Rückwärts-Rechnung die spätesten Zeitpunkte für den Beginn<br />
der Vorgänge ermittelt. Bei der Vorwärts-Rechnung wird beim Start des Projekts begonnen.<br />
Jeder direkt nachfolgende Vorgang hat den Zeitpunkt des Projektstarts als frühesten<br />
Anfangszeitpunkt. Der früheste Endzeitpunkt eines Vorgangs ergibt sich durch Addieren der<br />
Dauer zum frühesten Anfangszeitpunkt. Auf dieselbe Weise wird für jeden nachfolgenden<br />
Vorgang verfahren. So können die frühesten Anfangs- und Endzeitpunkte für den gesamten<br />
Netzplan berechnet werden. Das Projektende erhält dann einen frühestmöglichen Zeitpunkt für<br />
den Abschluß. In der Rückwärts-Rechnung werden nun von diesem Zeitpunkt ausgehend die<br />
jeweils spätestmöglichen Anfangs- und Endzeitpunkte für alle Vorgänge ermittelt. Dadurch<br />
ergeben sich für manche Vorgänge Pufferzeiten. Alle Zeitpunkte, die Dauer und die Pufferzeit<br />
werden zu jedem Vorgang notiert. Die Folge von Vorgängen, die keine Pufferzeit aufweisen,<br />
wird als kritischer Pfad bezeichnet.<br />
In Abbildung 4-3 wird ein Ausschnitt eines (fiktiven) Netzplans für die <strong>Projektplanung</strong> mit<br />
Zeitpunkten, Dauer und Pufferzeit für mehrere Arbeitspakete dargestellt. Prüfsteine als<br />
wichtige Zeitpunkte im Projektablauf sind ebenfalls eingetragen.