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Heft 2 + 3 / 2011 - UniversitätsVerlagWebler

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Tagungsberichte<br />

P-OE<br />

und Kunsthochschulen, Sächsisches Ministerium für Wissenschaft<br />

und Kunst, Zwischenergebnisse zusammen und<br />

erläuterten die geplanten gemeinsamen weiteren Schritte.<br />

Insgesamt war ein guter Start gelungen. Es gab zwar auch<br />

Stimmen, die davor warnten, sich zu übernehmen und den<br />

Individuen nicht zu viel an individueller Förderung zu versprechen;<br />

die dazu nötigen Personal- und Zeit-Ressourcen<br />

würden leicht unterschätzt. Aber insgesamt wurde diese<br />

Gründung und die Richtung ihrer Aktivitäten einhellig begrüßt.<br />

Sie füllt eine bereits entstandene Lücke und ist – wie<br />

die Berliner Auftaktveranstaltung gezeigt hat – offensichtlich<br />

in der Lage, die vielen, großenteils voneinander isolierten<br />

Kolleg/innen miteinander zu verbinden.<br />

Auf der Tagung wurde auch der Entwurf eines 4-Punkte-<br />

Manifests des “Netzwerks Wissenschaftsmanagement”<br />

(Stand 02.11.<strong>2011</strong>) vorgestellt, das zur Identität und Professionalisierung<br />

des Wissenschaftsmanagement beitragen<br />

sollte. Die Beteiligten waren eingeladen, schriftliches Feedback<br />

und weitere Themenanregungen zu dieser Vorlage des<br />

Vorstandes zu geben. Der Text lautete:<br />

1. Wissenschaftliche Einrichtungen benötigen professionelles<br />

Wissenschaftsmanagement: Um Ressourcen wirksam<br />

einzusetzen, Institutionen weiterzuentwickeln und kreative<br />

Freiräume zu sichern. Wissenschaftsmanagement als neue<br />

Profession steht dabei im Dienste der Wissenschaft und orientiert<br />

sich an ihren Erfordernissen und Entwicklungen.<br />

2. Individuelle Netzwerke und Foren für einzelne Funktionen<br />

im Wissenschaftsmanagement stärken die Berufszweige<br />

und zeigen die wachsende Professionalisierung auf. Die<br />

Gründung eines übergreifenden Netzwerks Wissenschaftsmanagement<br />

der Wissenschaftsmanagerinnen und -<br />

manager im deutschsprachigen Raum ist der folgerichtige<br />

nächste Schritt. Damit vollziehen wir im internationalen<br />

Vergleich eine Entwicklung, die in vielen Ländern bereits zu<br />

übergreifenden Verbänden geführt hat.<br />

3. Attraktive Karrierewege, maßgeschneiderte Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />

das Lernen von anderen Institutionen<br />

lassen sich nur durch das Zusammenwirken aller Akteure des<br />

Wissenschaftssystems effektiv gestalten. Wenn talentierte<br />

Berufsanfängerinnen und -anfänger für das Berufsfeld Wissenschaftsmanagement<br />

begeistert werden, profitiert das<br />

deutsche Wissenschaftssystem als Ganzes. Das gilt ebenso,<br />

wenn transparente Aufstiegswege in die Leitungspositionen<br />

des Wissenschaftssystems in seiner ganzen Breite führen.<br />

4. Die Wissenschaftsmanagerinnen und -manager selbst,<br />

das “Netzwerk Wissenschaftsmanagement” werden diese<br />

Entwicklung vorantreiben – durch die Angebote des Netzwerkes,<br />

in enger Abstimmung und Kooperation mit nationalen<br />

und internationalen Partnern sowie orientiert an den<br />

Bedürfnissen der Wissenschaft.<br />

78<br />

Das Manifest und die bisherigen, selbstverordneten, aktuellen<br />

Aufgaben des Vereins wollen zwar den Neueinstieg erleichtern<br />

und diesen Personen freundlich in dieses Feld hineinhelfen.<br />

Aber bald wird der Verein auch mit wesentlich<br />

konflikthafteren Themen aus seiner Mitgliedschaft heraus<br />

konfrontiert sein.<br />

Zum Beispiel der Frage, ob der US-amerikanische , hauptberufliche<br />

“Dean” als eine Leitfigur des Wissenschaftsmanagers<br />

den bisherigen Dekan in Deutschland ablösen sollte<br />

und ob es mittlere Lösungen geben wird (gut vorbereitete,<br />

professionalisierte Dekane nach wie vor als Teile akademischer<br />

Selbstverwaltung). Konfliktstoff enthalten die o.g.,<br />

neu entstandenen Funktionen auch insofern, als sie häufig<br />

Daueraufgaben umfassen, die aber großenteils von Personen<br />

in befristeten Verträgen wahrgenommen werden. Die<br />

Mittel dafür stammen z.T. aus Wettbewerben und sind an<br />

Projektlaufzeiten gebunden (wobei oft unklar bleibt, inwieweit<br />

die Hochschule die Aufgabe nach Auslaufen der Sondermittel<br />

weiterführt) oder aus Studienbeiträgen, deren Bestand<br />

bzw. Fortschreibung wiederum parteipolitisch von<br />

der jeweiligen Landesregierung abhängig ist. Auf dieser<br />

Basis geraten auch die Kanzler in ein Dilemma; keiner will<br />

und kann verantworten, an dieser Stelle und auf dieser<br />

Basis Befristungen aufzuheben. Auf Dauer ähnlich schwerwiegend<br />

ist die Tatsache, dass es über die gegenwärtig bekleidete<br />

Position hinaus keine definierten Aufstiegspfade<br />

gibt. Hier fehlt es den Hochschulen vielfach an Personalplanung<br />

und Personalentwicklung mit der Gefahr, die Besten<br />

durch Wegbewerbung zu verlieren. Hier warten also weniger<br />

harmonische Aufgaben auf die Neugründung.<br />

Wie sieht der Träger dieser Initiative aus?1<br />

Das Netzwerk<br />

Das Netzwerk betreibt die Professionalisierung des Berufes<br />

Wissenschaftsmanagement: mit eigenen Förderangeboten,<br />

einer großen Jahrestagung aller Wissenschaftsmanagerinnen<br />

und -manager und der intensiven Kooperation mit vielfältigen<br />

Partnern.<br />

Das Berufsbild WissenschaftsmanagerIn ist noch nicht fest<br />

etabliert. Zwar ist die Nachfrage nach Weiterbildung gestiegen<br />

und wesentliche Anbieter haben sich in der „AG Wissenschaftsmanagement“<br />

vernetzt. Auch Hochschulen und<br />

Wissenschaftseinrichtungen haben eine Professionalisierung<br />

ihrer Verwaltung stärker im Blick und bauen Personalentwicklungskonzepte<br />

für diese Zielgruppe auf. Es fehlt jedoch<br />

an einem gemeinsamen Selbstverständnis der Berufsgruppe,<br />

an systematischer Rekrutierung von Talenten, an<br />

etablierten Ausbildungs- und Karrierewegen ebenso wie an<br />

verlässlichen Aufstiegs- und Karrierechancen.<br />

Das Netzwerk Wissenschaftsmanagement organisiert diejenigen,<br />

die Wissenschaftsmanagement zu ihrem Beruf gemacht<br />

haben. Nach dem Prinzip „Lernen durch vernetzen“<br />

werden sich in ihm die verschiedensten Ausrichtungen im<br />

Wissenschaftsmanagement ebenso austauschen wie Neueinsteigerinnen<br />

und -einsteiger mit gestandenen Führungskräften.<br />

Es ist ein Netzwerk zum Mitmachen – gemeinsam<br />

weiten wir die Angebote und Services für seine Mitglieder<br />

kontinuierlich aus und organisieren als Berufsverband die<br />

Wissenschaftsmanagerinnen und –manager im deutschsprachigen<br />

Raum. Im November <strong>2011</strong> findet als „Branchentreffen“<br />

die erste große Jahrestagung in Berlin statt.<br />

Quelle:<br />

http://www.netzwerk-wissenschaftsmanagement.de/<br />

index.php/das-netzwerk.html<br />

1 Die Texte entstammen den Webseiten des Netzwerkes: http://www.<br />

netzwerk-wissenschaftsmanagement.de/index.php/das-netzwerk.html<br />

P-OE 2+3/<strong>2011</strong>

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