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Management
wichtig sind Deckungsumfang und die Obliegenheitspflichten.
Hier können sich durchaus
auch Tücken in den Allgemeinen Kraftfahrzeugbedingungen
(AKB) verbergen. Dort gilt
seit 2008 zu Haftungen des Fuhrparkverwalters
und Obliegenheitsverletzungen das, was die
Versicherer in die Paragraphen 2, 7 und 9 hinein
geschrieben haben, und die formuliert dann
jeder Versicherer noch anders.
Keine Frage, die Vielzahl an Gesetzen und Verordnungen
kann einem Fuhrparkmanager das
Leben schwer machen. Neben den Bestimmungen
der Halterhaftung, des Arbeitsschutzes
und der Berufsgenossenschaft muss er auch
dem Steuergesetz und dem Strafgesetzbuch
gerecht werden. Damit er aber überhaupt zur
Verantwortung gezogen werden kann, müssen
ihm nicht nur vom Flottenbetreiber die Halterpflichten
eindeutig übertragen worden sein,
sondern insbesondere dann sollte er auch fairerweise
fachlich dazu in der Lage sein, eine so
komplexe Aufgabe übernehmen zu können und
mit den notwendigen Befugnissen und Mitteln
ausgestattet werden. Diese Gesamtanforderung
aber schreit geradezu nach einer qualifizierten
Fortbildung für den Fuhrparkmanager.
In den letzten fünf bis zehn Jahren haben sich
einige Organisationen, Verbände und selbständige
Unternehmer dieser Aufgabenstellung angenommen
und setzen den Ausbildungsgang
„Zertifizierter Fuhrparkmanager“ um. In diesen
mehrtägigen Seminaren, die den ganzheitlichen
Ansatz verfolgen, erhalten die Teilnehmer
Flottenmanagement 4/2010
das notwendige theoretische Wissen, gepaart
mit vielen praktischen Übungen, künftig einen
Fuhrpark operativ erfolgreich managen zu können.
Insbesondere sollen sie dabei auch in die
Lage versetzt werden, ein Team oder eine kleine
Abteilung zu leiten, alle Fuhrparkmanagement-
Dienstleistungen optimal einkaufen und die
notwendigen Dienstleister störungsfrei implementieren
zu können.
Darüber hinaus verweisen die Anbieter darauf,
dass der zertifizierte Fuhrparkmanager hernach
seinem Unternehmen direkte und indirekte
Kostenoptimierungspotenziale aufzeigen
könne, die der jeweilige Controller oder Leiter
Einkauf kaum jemals vermutet hätte. Wobei
dann nicht selten noch der Fuhrparkmanager
selbst die Umsetzung in der Hand hätte. Das
würde dann auch die Ausbildungskosten schon
nach wenigen Monaten amortisiert haben.
Nicht zuletzt könne durch einen zertifizierten
Fuhrparkmanager manch prekäre Rechtslage,
in der sich ansonsten sein Unternehmen weiter
befunden hätte, aufgedeckt und neutralisiert
werden. Nicht zuletzt lerne der zertifizierte
Fuhrparkmanager, seinen Fuhrpark aktiv zu
steuern, ihn mit anderen Unternehmensbereichen
zu vernetzen und die Geschäftsleitung in
strategischen Fragen zu beraten. Eine solche
Ausbildung kann sich also durchaus für beide
Seiten rentieren, für den Mitarbeiter und für
das Unternehmen.
Wie ein solcher Ausbildungsgang „Zertifizierter
Fuhrparkmanager“ von den Inhalten her aufge-
baut sein kann, sei am Beispiel des Deutschen
Institutes für Betriebswirtschaft (dib) aufgezeigt:
Baustein 1, Kosten, Analysen und Grundlagen:
• Die Fahrzeugkostenrechnung als Basis-In-
strument des Fuhrparkmanagements
• Die kaufmännischen Fuhrpark-Grund-
lagen
• Die Fuhrpark-Analysen
• Die rechtlichen Grundlagen
Baustein 2, Den Fuhrpark managen und
erfolgreich verhandeln:
• Aktuelle Führungsmodelle für Fuhrparkma-
nager
• Zielfomulierung, Zielvorgaben und Zielver-
einbarungen mit Lieferanten
• Das Einkaufsgespräch planen, durchführen
und erfolgreich abschließen
• Die Positionierung als Fuhrparkmanager im
Unternehmen
• Mitarbeiter- und Lieferantengespräch als
Motivations- und Managementinstrument
Baustein 3, Versicherungskonzepte und
Riskmanagement:
• Versicherungskonzepte
• Versicherungsrecht im Fuhrpark
• Riskmanagement
Baustein 4, Konzepte und Lösungen:
• Fuhrparkmanagementkonzepte
• Fuhrparkfinanzierungskonzepte
• Fuhrpark-Service-Konzepte
• Outsourcing- und Inhousekonzepte
• Betrieb und Einsatz des Fuhrparks
Baustein 5, Projekte, Verträge und Beruf
mit Zukunft:
• Der Fuhrpark, ein Unternehmensprojekt
• Prozessmanagement im Fuhrpark
• Fuhrparkmanager oder Fuhrparkleiter
• Zertifizierung
Hier können die Teilnehmer, die ihre Zertifizierung
anstreben, zwischen Baustein 4 und 5
ihre Abschlussarbeit über ein fuhrparkrelevantes
Thema erstellen. Aufbau und Strukturhilfen
werden im 4. Baustein vermittelt, darüber hinaus
stehen ihnen zwei qualifizierte Tutoren zur
Verfügung. Zur Zertifizierung können nur die
Teilnehmer zugelassen werden, die an mindestens
vier von fünf Seminarbausteinen, darunter
in jedem Fall 4 und 5, teilgenommen haben. Die
Abschlussarbeit muss spätestens 14 Tage vor Beginn
des 5. Seminarblocks der Prüfungskomission
vorliegen.
Das Zeugnis „Zertifizierter Fuhrparkmanager“
hat darüber hinaus bereits vielen Fuhrparkleitern
neue berufliche Perspektiven in anderen
Positionen eröffnen können. So kommen sie
beispielsweise auch in Fachabteilungen der
Leasinggesellschaften oder bei Autohäusern in
der Beratung von Großkunden zum Einsatz. In
jedem Fall aber hat die Konzeption dieses Ausbildungsganges
dazu beigetragen, dass das Berufsbild
Fuhrparkmanager nun schärfer konturiert
erscheint. Und ein erfolgreicher Absolvent
weiß anschließend ganz sicher, um was er sich
wie im Fuhrparkmanagement seines Unternehmens
„kümmern“ muss.