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Entwicklung des Sport im Hort Projekts - Fachdidaktik Life Sciences

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<strong>Sport</strong> <strong>im</strong> <strong>Hort</strong>- Projekt 2008/2009<br />

Im Jahre 2008 rief <strong>Sport</strong>Scheck das Pilotprojekt <strong>Sport</strong> <strong>im</strong> <strong>Hort</strong> ins Leben. In<br />

Kooperation mit der Fakultät für <strong>Sport</strong> und Gesundheitswissenschaften mit dem<br />

Lehrstuhl für <strong>Sport</strong> und Gesundheitsförderung der TU München wurde das Projekt<br />

von Dr. Thorsten Schulz und sechs <strong>Sport</strong>- und Gesundheitsstudenten entwickelt und<br />

umgesetzt.<br />

Ziel dieses sozialen, gesundheitsfördernden <strong>Projekts</strong> ist es, die Grundschulkinder in<br />

Münchner <strong>Hort</strong>en und Umgebung zu mehr Bewegung zu motivieren.<br />

Die Kooperationsleitung umfasst eine finanzielle Unterstützung seitens <strong>des</strong><br />

Unternehmens und eine sportwissenschaftliche und pädagogische Betreuung durch<br />

die TU München. Die Stadt München stand als Ansprechpartner mit der<br />

Fachberatung für <strong>Sport</strong> <strong>des</strong> Schul- und Kultusreferat zur Verfügung. Des Weiteren<br />

war die Agentur TOC für die Pressearbeit für <strong>Sport</strong>Scheck zuständig und stellte den<br />

Kontakt zu dem <strong>Sport</strong>fachhändler her.<br />

Je<strong>des</strong> sechste Kind <strong>im</strong> Grundschulalter ist in Deutschland übergewichtig.<br />

Mit einem Bewegungsprogramm, durchgeführt von Studenten der <strong>Sport</strong>- und<br />

Gesundheitswissenschaft der TU München wird dieser alarmierenden Zahl der<br />

KIGGS- Studie von 2007 <strong>des</strong> Robert- Koch- Instituts entgegengewirkt.<br />

Im ersten Jahr nahmen drei <strong>Hort</strong>e Neuhausen (Alfonsstraße), Trudering<br />

(Forellenstraße) und Milbertshofen (Schleißhe<strong>im</strong>er Straße) am Projekt teil.<br />

Im ersten Halbjahr erhielten die <strong>Hort</strong>kinder ein Programm mit elementaren und<br />

kindgerechten Bewegungsformen in Anlehnung der Kindersportschule Bayern<br />

(KISS). Diese Themen waren z.B. Kennenlernspiele, Barfußparcour, Rollen, Wälzen,<br />

Kriechen, Ballgewöhnung, Kleine Spiele, Hängen, Schwingen, Klettern, Große<br />

Spiele, Hüpfen, Springen, Balancieren, Transportieren, Werfen, Fangen, Zielen,<br />

Kooperations- und Vertrauensspiele, Reaktion, Sinneswahrnehmung, etc.<br />

Im zweiten Halbjahr erfolgte auf Wünsche der einzelnen <strong>Hort</strong>e für jeden <strong>Hort</strong> ein<br />

individuelles Bewegungsprogramm. Die Schwerpunkten bei den <strong>Hort</strong>en waren:<br />

Alfonsstraße: Spielsportarten und Trendsportarten (Basketball, Unihockey,<br />

Rollschuhfahren und Slackline), Schleißhe<strong>im</strong>er Strasse: gesellschaftliche<br />

Grundfertigkeiten (Schw<strong>im</strong>men und Fahrradfahren) und Forellenstraße:<br />

Spielsportarten (Basketball, Unihockey und Handball).


Die sportwissenschaftliche Begeleitung fand durch die Feststellung der<br />

<strong>Sport</strong>motorischen Leistungsfähigkeit aller 231 <strong>Hort</strong>kinder statt. Dabei wurden zuerst<br />

die Kinder, die an dem Bewegungsprogramm teilgenommen haben getestet und<br />

danach die Kontrollgruppe. Insgesamt konnten pro <strong>Hort</strong> <strong>im</strong> ersten Halbjahr nur zwei<br />

Gruppen je 15 Kinder teilnehmen. Im zweiten Halbjahr erfolgte die Zuteilung erneut,<br />

so dass auch andere Kinder teilnehmen konnten. Die Einwahl erfolgte stets freiwillig.<br />

Die Bewegungsstunden fanden zwe<strong>im</strong>al in der Woche je 45 min statt. Auch auf die<br />

altersgemäße Einteilung wurde geachtet. Es wurde ein motorisches Testprofil<br />

angelegt, welches eine hohe Vergleichbarkeit mit den Motorik- Moduls der KIGGS-<br />

Studie <strong>des</strong> Robert Koch Instituts und <strong>des</strong> Münchner Fitnesstest aufweist. Dabei<br />

wurde die Gleichgewichtsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit,<br />

Differenzierungsfähigkeit, Ausdauer, Schnellkraft, Gesamtkoordination und<br />

Kraftausdauer an acht verschiedenen Stationen gemessen.<br />

Das Testing erfolgte dre<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Projektverlauf. Es bestand aus einem Pre-, Mid,-<br />

Posttest.<br />

Zusätzlich wurden am Ende <strong>des</strong> <strong>Projekts</strong> einen Fragebogen an die Eltern, über das<br />

Aktivitätsniveau ihrer Kinder und ein Fragebogen an die Erzieher, über ihre<br />

Meinungen zu dem Projekt, sowie über ihre Erfahrungen mit <strong>Sport</strong> und Bewegung in<br />

ihrem beruflichen Werdegang, herausgegeben.<br />

Am Ende wurde das Projekt evaluiert und es erfolgte eine Reflexion unter den<br />

Studenten mit dem Dozent.<br />

Die Ergebnisse wurden in drei Diplomarbeiten dokumentiert.


<strong>Sport</strong> <strong>im</strong> <strong>Hort</strong>- Projekt 2009/2010<br />

Im zweiten Projektjahr lag der Schwerpunkt nicht mehr auf dem Testen der<br />

<strong>Sport</strong>motorischen Leistungsfähigkeit der Kinder, sondern auf der Integration <strong>des</strong><br />

<strong>Sport</strong> <strong>im</strong> <strong>Hort</strong>- <strong>Projekts</strong> in die Erzieherausbildung. Die Organisation übernahm dafür<br />

die neu gegründete TUM School of Education mit dem Lehrstuhl <strong>Life</strong> <strong>Sciences</strong> mit<br />

der <strong>Fachdidaktik</strong>erin für Gesundheits- und Pflegewissenschaften Edigna Martic.<br />

Dieser neue Ansatz erfolgte unter Anderem aus der Erkenntnis <strong>des</strong> letzten Jahres,<br />

da das Interesse der Erzieher an den Bewegungsstunden nach Meinungen der<br />

Studenten nicht zufriedenstellend war. So antworteten 53,4% von 15 befragten<br />

Erziehern, dass das Projekt mit zu viel Aufwand verbunden sei. Dies könnte unter<br />

anderem auf organisatorische Probleme zurückführen sein, wie z.B. die Störung <strong>des</strong><br />

<strong>Hort</strong>ablaufs während der Testphasen, sowie <strong>Sport</strong>hallen und <strong>Sport</strong>materialmangel.<br />

Erfreulicherweise sehen 73, 3% die Wichtigkeit und Notwendigkeit eines<br />

<strong>Sport</strong>programms für <strong>Hort</strong>kinder. 40% gaben an, dass sie selbstständig ca. zwei Mal<br />

<strong>im</strong> Monat <strong>Sport</strong>aktivitäten für die Kinder organisieren. Nur ein Erzieher organisiert<br />

regelmäßig 1-2 Mal pro Woche <strong>Sport</strong>aktivitäten. Dies ist eine geringe Anzahl, wenn<br />

die Empfehlung der KIGGS Studie eine Bewegungsaktivität für Kinder von zwei<br />

Stunden pro Tag liegt. Um festzustellen, woher die Fachkräfte ihre Ideen zur<br />

Anleitung von Bewegungsspielen nehmen gaben 6 von 11 Erziehern an, dass sie<br />

ihre Ideen aus ihrer Erzieherausbildung schöpfen, sowie 7 von 11 Erziehern die<br />

Ideen der Kinder als Anregung und 5 von 11 gelerntes Wissen aus Weiter- und<br />

Fortbildungen nehmen. Mit der Integration der Kinder <strong>des</strong> Starnberger <strong>Hort</strong>s in den<br />

Unterricht der angehenden Erzieher der Fachakademie für Sozialpädagogik in<br />

Starnberg werden diese Aspekte <strong>im</strong> zweiten Projektjahr verknüpft. Schüler lernen<br />

Bewegungsspiele kennen, können diese kreativ mit den Ideen der Kinder verbinden<br />

und sind offen für Fort- und Weiterbildungen in diesem Bereich.<br />

Im Folgenden werden auf die Ergebnisse <strong>im</strong> Fragebogen in Bezug auf die drei<br />

Säulen der Nachhaltigkeit <strong>im</strong> Zusammenhang mit dem Projekt erläutert.<br />

In dem Bereich sozial-kulturell werden nicht nur die Handlungskompetenzen der<br />

Schüler gefördert, sonder auch die der Kinder. Um die angehenden Erzieher und<br />

Erzieherinnen schon in ihrer Ausbildung mit dem <strong>Sport</strong> <strong>im</strong> <strong>Hort</strong> Projekt in Kontakt zu<br />

bringen, gestalten die Schüler und Schülerinnen Bewegungsstunden für die Kinder<br />

<strong>des</strong> Starnberger <strong>Hort</strong>s.


Diese lernen dabei auf eine motivierende Art, sowohl die Projektarbeit als auch die<br />

Kooperationen kennen und wie sie diese in ihrem zukünftigen Berufsleben<br />

verwirklichen können. Ein Reportoire von Spiel- und Ideensammlung sind ein<br />

weiterer Schwerpunkt der Ausbildung. Die Schüler machen sich mit den Spielen<br />

vertraut, leiten sie an, machen mit und können danach selbst reflektieren, wo ihr<br />

Stärken und Schwächen liegen oder in wie weit sie die Übungen kindgerecht<br />

variieren können, um auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können.<br />

Auch schon W.-J. von Goethe erkannte, dass durch das praktische Tun, eigene<br />

Fehler erkannt werden. „Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden.<br />

Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.“<br />

Die Bewegungsstunden fanden jede Woche mit 12 Schülern und 12 Kindern statt.<br />

Die 24 Schüler wurden in zwei Gruppen geteilt und kamen <strong>im</strong> Zweiwochenrhythmus<br />

zum <strong>Sport</strong>- und Bewegungsunterricht. Der Theorieteil bestand aus 90 min und der<br />

Praxisteil ebenso, wobei die <strong>Hort</strong>kinder nur eine Stunde in der <strong>Sport</strong>halle waren. Dies<br />

war aufgrund von organisatorischen und zeitlichen Gegebenheiten nicht anderes in<br />

den <strong>Hort</strong> und Schulablauf zu integrieren.<br />

So antworteten 24 Schüler auf die Frage, welche beruflichen Kompetenzen sie durch<br />

die aktive Teilnahme der <strong>Hort</strong>kinder in dem <strong>Sport</strong>- und Bewegungsunterricht<br />

erwerben jeweils mit 7 St<strong>im</strong>men, dass sie viele praktische Erfahrungen für ihren<br />

späteren Beruf sammeln, theoretisches Wissen sofort praktisch anwenden und<br />

daraufhin prüfen können, ob es umsetzbar ist. Sie lernen kindgerechtes Handeln und<br />

was Kinder <strong>im</strong> Grundschulalter schon alles Können und woran sie Freude haben.<br />

Auch der direkte Bezug zu den Kindern und das gemeinsame <strong>Sport</strong>erlebnis ist den<br />

Schülern wichtig.<br />

Für die Kinder ist eine individuelle Betreuung und Förderung gewährleistet. Auch für<br />

die Erzieher ist dies entlastend und für die Kinder ein positiver Gewinn.<br />

Nach dem Motto „Bewegung macht Spaß- Mach mit!“ oder „Spielerlebnis vor<br />

Spielergebnis!“ lernen die Kinder die vielfältige Bewegungswelt kennen, ihren Körper<br />

wahrzunehmen, ihr Selbstkonzept zu entwickeln und durch <strong>Sport</strong>artspiele spüren sie<br />

das tolle Gefühl von Zusammengehörigkeit.<br />

Der Aspekt der Gesundheitsförderung spielt eine bedeutende Rolle. Durch mehr<br />

körperliche Aktivität werden die physischen und die psychosozialen<br />

Gesundheitsressourcen gestärkt, die Risikofaktoren für z.B. Herz-


Kreislauferkrankungen vermindert, Fehlentwicklungen werden bewältigt und die<br />

motorischen Fähigkeiten verbessert.<br />

Auch der interkulturelle Aspekt ist wichtig. <strong>Sport</strong> bringt Kinder auf eine spezielle Art<br />

und Weise zusammen. Durch die nonverbale Kommunikation ist ein Miteinander<br />

möglich. Dann reicht ein kleines Lächeln der Mitspieler aus, um zu wissen, ja du<br />

gehörst dazu. Wir sind ein Team!<br />

Die Studenten, die an diesem Projekt teilnehmen, haben den Vorteil, dass sie den<br />

Schulalltag kennenlernen. Durch die Vorbereitung und Mitgestaltung <strong>des</strong> Unterrichts<br />

haben sie die Möglichkeit während ihres Lehramtsstudiums ihr Lehrerverhalten,<br />

sowie ihre Lehrerpersönlichkeit auszuprobieren und zu reflektieren.<br />

Ein ökologischer Vorteil ist die zentrale Verbindung zwischen <strong>Hort</strong> und <strong>Sport</strong>halle.<br />

Die <strong>Hort</strong>kinder werden zu Fuß (500m) von einer Erzieherin, die auch an der<br />

Bewegungsstunde mitwirkt, in die Halle gebracht und danach wieder in den <strong>Hort</strong><br />

begleitet. Der kurze Weg spart weitere Verkehrsmittel und kostbare Zeit.<br />

Ein ökonomischer Vorteil besteht für verschiedene Personengruppen.<br />

1. Die Eltern brauchen kein Geld für eine wöchentliche <strong>Sport</strong>stunde zahlen und<br />

sparen zugleich die Fahrt- und Zeitkosten. Somit haben alle Kinder, auch<br />

sozial benachteiligte eine Chance auf Bewegungsförderung!<br />

2. Die Schüler lernen in ihrer Ausbildung in praxisnahen Situationen durch die<br />

aktive Teilnahme der <strong>Hort</strong>kinder. Somit haben sie für ihren zukünftigen<br />

Arbeitgeber <strong>im</strong> Bereich der <strong>Sport</strong> und Bewegungserziehung einen indirekten<br />

Nutzen durch Einsparung von Einarbeitungszeit in diesem Aufgabenfeld der<br />

Erzieher. Aus explizitem Wissen wird <strong>im</strong>plizites Wissen angebahnt.<br />

3. Die Erzieher müssen sich nicht um weitere lästige Gelder, Hallenzeiten oder<br />

<strong>Sport</strong>geräte und Materialien kümmern, um den Kindern vielfältige<br />

Bewegungsmöglichkeiten zu bieten.<br />

4. Die wenigen verfügbaren Hallenzeiten sind somit opt<strong>im</strong>al genutzt.<br />

5. Der Aspekt der Pr<strong>im</strong>ärprävention <strong>im</strong> Bereich der Gesundheitsförderung für<br />

Kinder ist ein wichtiger Baustein <strong>des</strong> <strong>Projekts</strong>. <strong>Sport</strong> und Bewegung wirken<br />

sich positiv auf die motorische, körperliche, kognitive und psychosoziale<br />

<strong>Entwicklung</strong> der Kinder aus.<br />

6. Auch die Erzieher und die Schüler entdecken Bewegung als eine wichtige<br />

Ressource nach dem Salutogenese Modell von Antonowski.


7. Kostenlose Fortbildung für die teilnehmenden Erzieher durch die Teilnahme<br />

an den Bewegungsstunden.<br />

Außerdem gab es <strong>im</strong> März 2010 für die Lehramtsstudenten ein Tutorium zur<br />

Leistungsbewertung <strong>im</strong> Offenen Unterricht- Am praktischen Beispiel <strong>des</strong><br />

handlungsorientierten Unterrichtsprojekt <strong>Sport</strong> <strong>im</strong> <strong>Hort</strong> am Beruflichen Schulzentrum<br />

Starnberg.<br />

In dem lernten Studierende, die Leistungsbewertung (Prozess- und<br />

Produktbewertung) <strong>im</strong> Offenen Unterricht kennen, einen Bewertungsbogen (Fremdund<br />

Selbstbewertung) zu erstellen und Schüler (angehende Erzieherinnen) bei der<br />

Vorbereitung und Durchführung von <strong>Sport</strong>- und Bewegungsangeboten für deren<br />

zukünftige Zielgruppe (Kinder <strong>im</strong> Alter von 6-10 Jahren) zu bewerten.<br />

Im April 2010 fand ein <strong>Sport</strong>- und Spielfest für die <strong>Hort</strong>kinder <strong>im</strong> TUM Campus<br />

Olympiapark statt, welches Studenten der TU München in Zusammenarbeit mit der<br />

Agentur TOC organisierten.<br />

Bei der Fachberaterin für <strong>Sport</strong> der Stadt München konnten die Studenten an einer<br />

<strong>Sport</strong>fortbildung für Erzieher/Kinderpfleger <strong>des</strong> Pädagogischen Instituts kostenlos<br />

teilnehmen. Dabei hatten sie die Möglichkeit das <strong>Sport</strong> <strong>im</strong> <strong>Hort</strong> vorzustellen,<br />

bekamen neue Anregungen und konnten den kommunikativen und fachlichen<br />

Austausch mit den Fachkräften für ihre weitere Projektarbeit in den <strong>Hort</strong>en nutzen.<br />

Im Anschluss an das Projekt entwickelten zwei Studentinnen eine Broschüre mit<br />

zehn Stundenbildern <strong>des</strong> vergangen Jahres, die sie mit Hilfe von Comicfiguren<br />

illustrierten und mit kurzen Beschreibungen unterlegten. Auch praktische Tipps, eine<br />

Checkliste für ein Spielfest oder hilfreiche Links werden für die Erzieher hilfreich sein.<br />

Dieser Leitfaden soll <strong>im</strong> November 2010 kostenlos in allen <strong>Hort</strong>en in Deutschland von<br />

<strong>Sport</strong>Scheck ausgelegt werden.<br />

Die Ergebnisse der Evaluation <strong>des</strong> <strong>Projekts</strong> werden in einer Zulassungsarbeit<br />

festgehalten.


<strong>Sport</strong> <strong>im</strong> <strong>Hort</strong>- Projekt 2010/2011<br />

Im dritten Projektjahr wurde eine weitere Zusammenarbeit zwischen dem Kinderhort<br />

Starnberg und der Fachakademie für Sozialpädagogik Starnberg auch ohne die<br />

Förderung von <strong>Sport</strong>Scheck erreicht. Dies kam in der einheitlichen Aussage der zwei<br />

Erzieherinnen und zwei Kinderpflegerinnen <strong>des</strong> Starnberger <strong>Hort</strong>es zum Ausdruck.<br />

Sie sagen, dass es unbedingt nötig sei, dass die angehenden Erzieher schon<br />

während ihrer Ausbildung die Bewegungsstunden mit den <strong>Hort</strong>kindern durchführen<br />

sollten. Eine Integration <strong>des</strong> <strong>Sport</strong> <strong>im</strong> <strong>Hort</strong> <strong>Projekts</strong> ist für zwei Fachkräfte unbedingt<br />

nötig, für eine nötig und für die vierte nicht unbedingt nötig.<br />

Somit ist ein Meilenstein geschaffen worden und weitere Aktionen können innerhalb<br />

dieser Lernortkooperation angeknüpft werden. Wünschenswert wäre nun noch ein<br />

Ausbau und eine Übertragung dieses <strong>Projekts</strong> auf weitere Fachakademien.<br />

In diesem Jahr wird das Projekt jedoch nicht bis zum Schuljahresende durchgeführt,<br />

sondern über eine Phase von November 2010 bis April 2011. Im letzten Jahr konnten<br />

wir feststellen, dass die Teilnahme der Kinder in den Sommermonaten aufgrund von<br />

anderen Sommeraktivitäten gesunken ist und die Motivation der Schüler abnahm,<br />

welches mit dem bevorstehenden Abschlussprüfungstermin <strong>im</strong> Mai zusammenhing.<br />

Auch durch die Evaluation der Erzieherfragebögen <strong>im</strong> Starnberger <strong>Hort</strong> wurde<br />

deutlich, dass drei Fachkräfte die Durchführung der Bewegungsstunden von den<br />

angehenden Erziehern als „ok“ gewertet wurden und eine Fachkraft die<br />

Durchführung als „nicht opt<strong>im</strong>al“ empfand. Dies weist auf ein Opt<strong>im</strong>ierungspotential<br />

hin. Durch die kürzere Projektphase haben die Schüler mehr Möglichkeiten und Zeit<br />

sich gezielt auf die Stunden vorzubereiten und sich auf die neue Handlungssituation<br />

einzustellen.<br />

Im Dezember 2010 ist ein fachdidaktisches Modul „Gesundheitsförderung in der<br />

Schule- Am praktischen Beispiel <strong>des</strong> handlungsorientierten Unterrichtsprojekt „<strong>Sport</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Hort</strong>“ an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Starnberg geplant.<br />

Die Institution Schule ist durch viele Bedingungen, wie z.B. große Klassen,<br />

Pausenlärm, Zeitdruck, fehlende Unterrichtsräume belastet. Um den zukünftigen<br />

Lehrern Schutzfaktoren für ihren späteren Berufsalltag aufzuzeigen, lernen<br />

die Studenten innerhalb dieses Moduls verschiedene Entspannungstechniken<br />

kennen, sowie deren Relevanz für eine gesundheitsfördernde Schule.<br />

Auch die Vermittlung der Salutogenese für Kinder wird fachdidaktisch aufbereitet und<br />

zeigt den Einfluss von Widerstandsressourcen und Belastungen auf das


Gesundheits- Krankheits- Kontinuum. Es werden Ideen und Anregung zur Stärkung<br />

<strong>des</strong> Kohärenzgefühls (Gefühl der Zuversicht) der Kinder gesucht. Zusätzlich wird die<br />

Projektvorstellung <strong>Sport</strong> <strong>im</strong> <strong>Hort</strong> ein zentrales Thema dieser Veranstaltung sein. Alle<br />

Themen finden <strong>im</strong> Bezug zum Lehrplan der Fachakademie für Sozialpädagogik statt.<br />

Ziel ist es, dass die Studierenden in der Lage sind, eine handlungsorientierte<br />

Unterrichtseinheit für die angehenden Erzieher der Fachakademie für<br />

Sozialpädagogik in Starnberg <strong>im</strong> Fach <strong>Sport</strong>- und Bewegungserziehung zu planen,<br />

mit den angehenden Erziehern eine Bewegungsstunde mit den <strong>Hort</strong>kindern zum<br />

Thema „Entspannung ist so einfach und macht glücklich!“ durchzuführen und<br />

anschließend zu reflektieren. Sie erhalten einen Einblick in die bestehende<br />

Lernortkooperation zwischen dem Beruflichen Schulzentrum Starnberg und dem<br />

Kinderhort Starnberg.<br />

Weitere Aktionen könnten in den folgenden Jahren unter Anderem eine Soll- Ist<br />

Analyse über das Ernährungsverhalten in <strong>Hort</strong>en sein.

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