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Kommunalwahlprogramm 2011 - DIE LINKE. Hanau

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Steinzeittechnologie à la Staudinger<br />

Dank der CDU/CSU-FDP-Bundesregierung<br />

darf die mächtige Atomkraftlobby<br />

auch weiterhin gefährlichen Atommüll<br />

produzieren. Im Namen der „Versorgungssicherheit“<br />

soll die Kohle weiterhin<br />

Schadstoffe in die Luft blasen dürfen.<br />

Sowohl auf Bundes-, als auch auf Landesebene<br />

sind CDU und FDP willige Erfüllungsgehilfen<br />

der Energiekonzerne und<br />

ihrer Profite.<br />

Durch den von E.ON geplanten neuen<br />

Block VI wäre das Kohlekraftwerk Staudinger<br />

in Großkrotzenburg mit einer Leistung<br />

von 1.100 Megawatt eines der größten<br />

Kohlekraftwerke der Welt. Der 1,2<br />

Mrd. Euro Kraftwerksbau widerspricht<br />

jedoch dem Grundsatz der Raumordnung<br />

und Landesplanung, denn dort steht:<br />

„Großkraftwerke sollen nur erweitert<br />

oder an einem neuen Standort errichtet<br />

werden, wenn sich aus dieser Maßnahme<br />

in der Gesamtbetrachtung ökologische<br />

Vorteile ergeben.“ Davon will die Landesregierung<br />

und das Regierungspräsidium<br />

Darmstadt jedoch nichts wissen.<br />

Die ökologische Bilanz des Kohlegroßkraftwerkes<br />

ist negativ. Die Menschen in<br />

Großauheim müssen schon heute mit den<br />

Auswirkungen leben. Durch den Bau von<br />

Block VI wird <strong>Hanau</strong> noch stärker belastet.<br />

Deswegen ist es richtig, dass die Stadt<br />

<strong>Hanau</strong> in einer Arbeitsgemeinschaft mit<br />

anderen Kommunen zusammenarbeitet<br />

und gegen den Bau klagen wird.<br />

Die Immissionsmenge von krebserzeugenden<br />

Stäuben und Schwermetallen sowie<br />

Stickoxiden und Schwefeldioxid wird<br />

mit Verwirklichung des neuen Blocks<br />

merklich ansteigen. Außerdem wird die<br />

weltweite Klimaerwärmung durch den<br />

Ausstoß erheblich größerer Mengen an<br />

klimaschädlichen Gasen (CO2, Lachgas)<br />

beschleunigt. Die Kohlendioxid-Abscheidung<br />

und -Lagerung („Carbon Capture<br />

and Storage“, CCS) bietet ebenfalls keine<br />

Lösung, sondern birgt neue Gefahren.<br />

CCS vergeudet Energie und die unterirdische<br />

Lagerung von Kohlendioxid ist<br />

riskant.<br />

Gleichzeitig kann die derzeitige Menge<br />

an Fernwärme schon heute nicht<br />

abgenommen werden, nach dem Ausbau<br />

wird es noch schwieriger. Und der<br />

Kaltlufttransport wird durch eine neue<br />

Wärmeinsel blockiert. Zusätzlich wird<br />

der neue Kühlturm zu einer Verschattung<br />

führen. Der Lebensraum des Mains<br />

wird durch Quecksilber und warme<br />

Abwässer geschädigt werden. Doppelt so<br />

viele Brennstoffe wie bisher müssten mit<br />

erheblichen Verkehrsbelastungen und<br />

mehr Staubentwicklung beim Entladen<br />

angeliefert werden. Dabei sind die neuen<br />

Kohlebunker nicht sicher. Ein Brand<br />

durch Glutnester im Bunker hat gezeigt,<br />

dass es zu Katastrophen kommen kann.<br />

Während des Vorfalles kamen Kohlenstaub<br />

und Gestank bis nach Großauheim.<br />

Trotz allem hat das Regierungspräsidium<br />

die ersten Baugenehmigungen erteilt.<br />

Ein Großteil der bestellten Gutachter<br />

und Sachverständigen werden von E.ON<br />

beauftragt und bezahlt. Diese E.ON-<br />

Gutachten sind nicht unabhängig. Dies<br />

zeigt unter anderem die falsche Festlegung<br />

der Standorte und Anzahl der<br />

Messpunkte, falsche Festlegung, welche<br />

Schadstoffe gemessen werden, keine<br />

Windmessungen, keine Windkanaltests,<br />

keine Berücksichtigung des Volllastbetriebs,<br />

keine Mittelwerte, keine genauen<br />

Vor-Ort-Messungen, keine Berücksichtigung<br />

der Inversionswetterlagen, Flurwinde<br />

und Hanglagen im Spessart, keine<br />

Bewertung der Zusatzbelastungen, keine<br />

Nullvariante und nicht einmal eine echte<br />

Standortprüfung.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Hanau</strong> fordert:<br />

•<br />

Ausstieg aus der Steinzeittechnologie<br />

Atom und Kohle.<br />

• Verzicht auf Block VI von Staudinger.<br />

Alle Maßnahmen müssen<br />

unternommen werden, um den Bau<br />

zu verhindern.<br />

• Kraftwerk Staudinger entsprechend<br />

der aktuellen Umweltstandards umzurüsten<br />

und die jetzige Fernwärme<br />

besser zu nutzen.<br />

Gesundheitliche Auswirkungen zu<br />

•<br />

erforschen.<br />

• Gegen die Genehmigung des Baues<br />

durch das Regierungspräsidium<br />

vor dem Verwaltungsgerichtshof in<br />

Kassel zu klagen.<br />

Verkehr<br />

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), Mobilität zu Fuß und mit dem Fahrrad müssen stärker gefördert werden.<br />

Das hat die Koalition aus SPD-FDP-Grüne-BfH offenbar noch nicht realisiert. Bisher begrenzt sich ihr Engagement auf<br />

Showveranstaltungen und Absichtserklärungen. Mobilität zählt zur kommunalen Daseinsvorsorge. Barrierefreier,<br />

bezahlbarer und umfangreicher ÖPNV gehören in den Fokus einer sozialen und ökologisch nachhaltigen Verkehrspolitik.<br />

Dieser darf nicht privatisiert werden, weil dadurch die Qualität und Angebote sowie die Arbeitsbedingungen<br />

der Beschäftigten darunter leiden.<br />

Kostenlose Mobilität ist keine Illusion.<br />

Als gutes Beispiel bietet sich der kostenlose<br />

Busverkehr der belgischen Stadt<br />

Hasselt (70.000 Einwohner) an. Dort<br />

kommt alle 5 Minuten ein Bus und keine<br />

Haltestelle ist mehr als 250 Meter entfernt.<br />

In der Stadt gibt es flächendeckend<br />

Busspuren und kostenlose Parkplätze am<br />

Rande des Zentrums. Seit der Einführung<br />

sind die Fahrgastzahlen von 400.000 auf<br />

4.000.000 angestiegen. Zudem bietet die<br />

Stadt Hasselt kostenlos Leihräder an.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Hanau</strong> fordert:<br />

•<br />

Fahrpreise des Rhein-Main-Verkehrsverbundes<br />

(RMV) zu senken und die<br />

Tarifstruktur zu reformieren.<br />

Sozialtarif für <strong>Hanau</strong>-Pass-Inhaber.<br />

•<br />

• Stufenweise kostenlosen innerstäd-<br />

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