Kommunalwahlprogramm 2011 - DIE LINKE. Hanau
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Alteingesessenen sollen für Menschen<br />
mit höherem Einkommen Platz machen.<br />
Nach dem Verkauf der Wohnungen am<br />
Kinzigheimer Weg an die CasaArt stellte<br />
der neue Eigentümer die Sanierungsmaßnahmen<br />
abrupt ein. Es ist ungewiss, ob<br />
dieser die Sanierungsmaßnahmen wieder<br />
aufnehmen wird.<br />
Die Baugesellschaft hat die Aufgabe, die<br />
Daseinsvorsorge mit preiswertem Wohnraum<br />
zu decken und die Wohnungen<br />
energetisch zu sanieren. Dieser Aufgabe<br />
wird sie immer weniger gerecht. Zum<br />
Teil lässt die Baugesellschaft Wohnungen<br />
leerstehen. Dadurch gehen Einnahmen<br />
verloren, die für nötige Sanierung fehlen.<br />
Trotz freistehendem Wohnraum auf den<br />
Konversionsflächen fehlen in <strong>Hanau</strong><br />
bezahlbare Wohnangebote für Großfamilien<br />
(ab 4-5 Zimmer) und für Singles (1-2<br />
Zimmer).<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Hanau</strong> fordert:<br />
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Kein Wohnungsverkauf der Baugesellschaft<br />
<strong>Hanau</strong> GmbH an Spekulanten.<br />
Sie muss ihrer Rolle der<br />
Daseinsvorsorge gerecht werden und<br />
weiteren preiswerten Wohnraum<br />
schaffen und anbieten.<br />
Die Fehlbelegungs- bzw. Fehlsubven-<br />
tionierungsabgabe für energetische<br />
Sanierung und Bau von „Sozialwohnungen“<br />
zu nutzen.<br />
Gettobildungen durch sozial ausge-<br />
wogenen Wohnungsbau und gezielte<br />
Belegung der freien Wohnungen<br />
entgegenzuwirken.<br />
Sinnvolle Beratung für Wohnen im<br />
Alter (u. a. Barrierefreiheit) durch<br />
das Seniorenbüro auszuweiten.<br />
Die Entwicklung rund um die Ruhe-<br />
banksiedlung nicht aus den Augen<br />
zu verlieren.<br />
Bildung<br />
Behindertengerechtes <strong>Hanau</strong><br />
Emanzipatorische Behindertenpolitik auf<br />
der Grundlage der UN-Konvention sorgt<br />
dafür, dass behinderte Menschen am<br />
Leben in unserer Gesellschaft barrierefrei<br />
teilhaben können. Die Inklusion<br />
steht dafür, dass Menschen mit und ohne<br />
Behinderung so selbstverständlich wie<br />
möglich miteinander leben und lernen<br />
können. Am Beispiel des Historischen<br />
Rathauses zeigt sich, wie ernst die<br />
Koalition aus SPD-FDP-Grüne-BfH dieses<br />
Thema wirklich nimmt. Denn trotz Millionenausgaben<br />
für Stadtumgestaltung und<br />
-marketing ist noch nicht einmal das Geld<br />
für einen Aufzug vorhanden. Behindertenpolitik<br />
geht über die Barrierefreiheit<br />
hinaus, die Inklusion muss im Mittelpunkt<br />
stehen.<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Hanau</strong> fordert:<br />
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Alle Baumaßnahmen behindertengerecht<br />
und barrierefrei unter Inklusionsgesichtspunkten<br />
vorzunehmen.<br />
Einen Aufzug für das Historische Rat-<br />
haus einzurichten. Ein Treppenlift<br />
kann ein erster Schritt sein.<br />
Die Barrierefreiheit und das Blinden-<br />
leitsystem im Fußwegenetz auszuweiten.<br />
Das Behinderten-Werk Main-Kinzig<br />
und dessen Projekt „Initiative Schwanennest“<br />
für behinderte Kinder und<br />
Jugendliche zu unterstützen.<br />
Bei öffentlichen Veranstaltungen<br />
Gebärdendolmetscher, Wandprojektionen<br />
und andere technische Hilfsmittel<br />
anzubieten.<br />
Grundsätzlich alle Informationen<br />
und Formulare in barrierefreier<br />
Form für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung anzubieten.<br />
Prävention statt Kriminalisierung<br />
<strong>Hanau</strong> hat kein Problem mit starker<br />
Kriminalität. Jede gegenteilige Aussage<br />
will nur Angst und Panik schüren. Das<br />
individuelle Sicherheitsgefühl sollte<br />
dennoch gestärkt werden. Dies kann<br />
z. B. durch belebte öffentliche Räume,<br />
Präventionsmaßnahmen und Zivilcourage<br />
geschehen. Dafür muss aber auch die<br />
CDU-FDP Landesregierung ihren Beitrag<br />
leisten und sich an der Finanzierung von<br />
sozialen Präventionsmaßnahmen beteiligen.<br />
Und die Polizei muss mit Personal<br />
so ausgestattet werden, dass gerade<br />
für jugendliche Intensivstraftäter eine<br />
enge Zusammenarbeit zwischen Polizei,<br />
Jugendamt, Schule und Eltern möglich<br />
ist. Nach einer begangenen Straftat muss<br />
eine sofortige Verhandlung folgen. Auch<br />
hier muss die Landesregierung für ausreichend<br />
Personal bei Staatsanwaltschaft<br />
und Gericht sorgen.<br />
<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Hanau</strong> fordert:<br />
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Alle <strong>Hanau</strong>er Sitzbänke mit Nummern<br />
zu markieren, die im Notfall<br />
an die Rettungsdienste zur besseren<br />
Orientierung durchgegeben werden<br />
können.<br />
Die Jugendgerichtshilfe und den<br />
Täter-Opfer-Ausgleich weiter zu<br />
fördern und auszubauen.<br />
Ein „Haus des Jugendrechts“. Dort<br />
arbeiten Polizisten, Staatsanwälte<br />
und Jugendarbeiter schnell und auf<br />
kurzem Wege zusammen.<br />
Kriminalprävention zu verstärken,<br />
z. B. soziales Training, Arbeitsstundenprojekte,<br />
Bürger-Alarm-Systeme,<br />
Kinderkommissar Leon, Hilfeinseln,<br />
Nachbarschaftshilfe sowie eine Kultur<br />
des Hinsehens und Helfens.<br />
Drogen-, und Suchtprävention in der<br />
Schule und in den Jugendeinrichtungen<br />
auszubauen.<br />
Kein freiwilliger Polizeidienst als<br />
„Hobbyaktivisten“ für die öffentliche<br />
Sicherheit.<br />
Bildung ist ein Menschenrecht. Immer wieder kritisiert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung (OECD) das deutsche Bildungssystem, weil Kinder schon im Alter von zehn Jahren auf verschiedene<br />
Schulformen aufgeteilt werden. Verschiedene Studien belegen, dass die frühe Aufteilung in verschiedene Schulformen<br />
und die soziale Herkunft ein wesentlicher Grund für die fehlende Chancengleichheit in der deutschen Bildung<br />
sind. Lebenslanges Lernen muss gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention inklusiv und gebührenfrei sein. So<br />
sieht Artikel 24 vor, dass Kinder nicht aufgrund von Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht<br />
oder vom Besuch weiterführender Schulen ausgeschlossen werden dürfen.<br />
Dies steht nicht im Fokus der Bildungspolitik der Koalition aus SPD-FDP-Grünen-BfH. Zwar verhalf das Konjunkturpaket<br />
von Bund und Land, in Neubau und Renovierung von Kita- und Schulgebäuden zu investieren. Doch nach wie<br />
vor erfordern gravierende Mängel weitere Investitionen. Denn über Jahrzehnte wurde bei den Schulgebäuden nur<br />
Mängelverwaltung betrieben.<br />
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