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Kommunalwahlprogramm 2011 - DIE LINKE. Hanau

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Wirtschaft und Finanzen<br />

Die finanzielle Haushaltslage der Stadt <strong>Hanau</strong> ist besorgniserregend. Der Schuldenstand der gesamten Unternehmung<br />

Stadt <strong>Hanau</strong> wächst weiter an. Die Koalition aus SPD-FDP-Grüne-BfH ist mit den Steuergeldern verschwenderisch<br />

umgegangen. Zu den eigenen Versäumnissen und der Freizügigkeit, für Prestigeobjekte Gelder zu verschwenden (u. a.<br />

Wettbewerblicher Dialog, Katase-Säule, Congress Park <strong>Hanau</strong>, <strong>Hanau</strong> Marketing, Wirtschaftsförderung) kommen noch<br />

Entscheidungen des Bundes und des Landes Hessen dazu.<br />

Bund und Land in die Pflicht nehmen<br />

Durch die Gesetzgebungen von CDU/CSU,<br />

SPD, FDP und Grüne sind den Kommunen<br />

in den letzten 10 Jahren 50 Mrd. Euro an<br />

Steuern entgangen. Für die hessischen<br />

Kommunen entspricht dies 1,2 Mrd. Euro.<br />

Nun gibt es auch Bestrebungen der CDU/<br />

CSU-FDP-Bundesregierung, die Gewerbesteuer<br />

und somit die Haupteinnahmequelle<br />

der Kommunen zu reformieren<br />

bzw. abzuschaffen. Dafür sollen die<br />

Kommunen einen größeren Anteil an der<br />

Einkommenssteuer erhalten.<br />

Auf der anderen Seite wurden den<br />

Kommunen zusätzliche Belastungen<br />

aufgedrückt, aus denen sich Bund und<br />

Land finanziell immer weiter herausziehen,<br />

wie etwa die Unterkunftskosten für<br />

Hartz IV-Bezieher, die Grundsicherung<br />

im Alter und bei Erwerbsminderung, die<br />

Sozialhilfe, die Schülerbeförderung, die<br />

Kindertagesbetreuung (U3) und vieles,<br />

vieles mehr. Das Konnexitätsprinzip<br />

(wer bestellt, muss auch bezahlen) wird<br />

dadurch ad absurdum geführt.<br />

Die Wirtschafts- und Finanzkrise schlägt<br />

sich gerade auf die Gewerbe- und die<br />

Einkommenssteuer nieder. Entstehen<br />

neue Arbeitsplätze, dann sind es Leiharbeits-,<br />

Mini- oder Teilzeitjobs und keine<br />

sozialversicherungspflichtigen „Normalarbeitsverhältnisse“.<br />

Diese Ungerechtigkeit<br />

20<br />

führt unter anderem bei Kommunen zu<br />

einer bisher nie da gewesenen Finanznot.<br />

Die Folge sind Gebührenerhöhungen,<br />

Sozialabbau sowie eine verstärkte Privatisierung<br />

öffentlicher Aufgaben (ÖPP/<br />

PPP, Ausgliederungen, Anteilsverkäufe).<br />

Hinzu kommen die Auflagen des Regierungspräsidiums,<br />

die die Probleme in den<br />

Kommunen noch verschärfen werden.<br />

Schuldenbremse heißt Sozialabbau<br />

CDU, FDP, SPD und Grüne wollen in<br />

Hessen die Schuldenbremse in der Hessischen<br />

Verfassung durch einen Volksentscheid<br />

verankern. Diese Schuldenbremse<br />

führt zu massiven Sozialkürzungen, die<br />

die Kommunen zum Sparen zwingen werden<br />

oder zum Schuldenmachen - wollen<br />

sie ihren Aufgaben und der Daseinsvorsorge<br />

gerecht werden. Es drohen Einschnitte<br />

bei der Kinderbetreuung und bei<br />

der Bildung. Schon einmal hatte die Stadt<br />

<strong>Hanau</strong> um ihre sozialen Strukturen zu<br />

kämpfen, die durch die „Operation Sichere<br />

Zukunft“ unter der Landesregierung<br />

Koch zerschlagen werden sollten.<br />

Aber die jetzige Landesregierung will die<br />

Kommunen noch weiter schädigen. So<br />

entzieht der Kommunale Finanzausgleich<br />

den Kommunen jedes Jahr eine Summe<br />

zwischen 360 bis 400 Mio. Euro. Für<br />

<strong>Hanau</strong> bedeutet dies jährlich rund 4 Mio.<br />

Euro weniger Einnahmen. Der von der<br />

Landesregierung angebotene Fonds von<br />

3 Mrd. Euro ist eine Farce, da die Auflagen,<br />

die die Kommunen erfüllen müssen,<br />

gleichbedeutend einer generellen Privatisierung,<br />

Sozialabbau und Gebührenerhöhungen<br />

bedeuten.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Hanau</strong> fordert:<br />

• Keine Schuldenbremse, da diese<br />

Sozialabbau nach sich zieht.<br />

• Ein gerechtes Steuersystem. Hierzu<br />

zählen eine Vermögens-, Erbschafts-,<br />

Millionärs- und Transaktionssteuer<br />

sowie eine Gemeindewirtschaftssteuer,<br />

um die Kommunen finanziell<br />

besser auszustatten.<br />

• Das geltende Hessische Vergabege-<br />

•<br />

setz (HVgG) zu ändern. Dort bedarf<br />

es verbindlicher Regelungen in den<br />

Bereichen Tariftreue, Förderung der<br />

Gleich-stellung von Mann und Frau,<br />

umweltverträglicher Beschaffung<br />

sowie im Bereich der Kontrollen und<br />

Sanktionen.<br />

Kein Unterbieten bei Gewerbe-<br />

steuerhebesätzen und kein eigener<br />

Zuschlag der Kommunen auf die Einkommenssteuer,<br />

um einen „Kannibalismus“<br />

zwischen den Kommunen zu<br />

verhindern.<br />

Ein Entschuldungsprogramm und<br />

•<br />

Zinsmoratorium für Kommunen.<br />

• Die Grunderwerbssteuer zu einer<br />

Kommunalsteuer umzuwandeln.<br />

• Die Grundsteuer anhand einer aktuellen<br />

Berechnungsgrundlage neu zu<br />

bewerten.<br />

Öffentliche Daseinsvorsorge sichern<br />

Die Stadt <strong>Hanau</strong> sowie die Beteiligungsholding<br />

<strong>Hanau</strong> und ihre Tochtergesellschaften<br />

müssen ihre Tätigkeiten an der<br />

öffentlichen Daseinsvorsorge ausrichten.<br />

Dies bedeutet: Mehr Personal. Einige<br />

Bereiche sind schon heute personell unterbesetzt,<br />

dies wird sich in den kommenden<br />

Jahren zunehmend verschärfen.<br />

Nachdem die Einnahmen der Stadtwerke<br />

eingebrochen sind, kann diese die<br />

Garantieabführung an den Anteilseigner<br />

Mainova nicht mehr bezahlen. Die<br />

Beteiligungs-holding muss dies nun tun.<br />

Würden die Stadtwerke noch zu 100<br />

Prozent der Stadt gehören, hätte dieses<br />

Geld eingespart werden können. Es zeigt<br />

sich, dass über einen längeren Zeitraum<br />

gesehen, der Teilverkauf der Stadtwerke<br />

ein gravierender Fehler war. Der<br />

Hafen bleibt weiterhin ein gewinnbringender<br />

Wirtschaftsfaktor. Ein weiteres<br />

wirtschaftliches Standbein könnte eine

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