September 2011 - City-Galerie Wolfsburg
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Mode & Schönheit<br />
Schuhe<br />
fürs Leben<br />
Es wird Herbst und damit kühl und nass. Dem kann<br />
man entgegentreten und zwar ganz wörtlich: Festes,<br />
solides Schuhwerk sorgt für einen guten Auftritt.<br />
Doch wenige Männer achten auf wirkliche Qualität.<br />
Ein Plädoyer für den klassischen Herrenschuh<br />
Text: Bernd Ratmeyer<br />
er Mann von heute kann sich modische<br />
Ignoranz nicht mehr leisten. Ob sportlichleger,<br />
Businessdress oder Abendgarderobe:<br />
Immer mehr Männer achten auf Stil und<br />
Qualität. Aber allzu oft hört das Modebewusstsein<br />
unterhalb des Hosensaums<br />
auf. Billige Lederschuhe, Sneaker oder gar<br />
Turnschuhe werden hemmungslos mit<br />
klassischen, gut geschnittenen Anzügen<br />
oder hochwertiger Freizeitmode kombiniert.<br />
Dem Herrn fehlt der Blick nach<br />
unten. Ein fataler Fehler, denn minderwertiges<br />
Schuhwerk beeinträchtigt den<br />
Gesamteindruck mehr, als die meisten<br />
Männer glauben. Billige Schuhe diskreditieren<br />
den besten Anzug. Dabei gibt es<br />
wenige klare Regeln, wie Mann von oben<br />
bis unten einen guten Auftritt hinlegen<br />
kann. Das gelingt ihm am besten mit dem<br />
klassischen Herrenschuh.<br />
Doch wie muss der aussehen? Jeder preisgünstige<br />
Anbieter hat eine große Anzahl<br />
Lederschuhe im Angebot. Auf den ersten<br />
Blick ist es schwer, die Preisunterschiede<br />
von bis zu mehreren Hundert Euro zwischen<br />
verschiedenen Herstellern zu verstehen.<br />
Doch die Mühe lohnt. Wer langlebige<br />
Qualitätsarbeit wünscht, sollte nach<br />
einem rahmengenähten Schuh suchen –<br />
gefertigt in der klassischen, jahrhunderte<br />
alten Technik des Schuhmacherhand-<br />
28 3/11<br />
werks: „Rahmengenäht“ bezeichnet die<br />
sogenannte Machart eines Schuhs. Hierbei<br />
wird die Innensohle mit einem Lederstreifen<br />
– dem Rahmen – an das Schuhoberteil<br />
genäht. Eine weitere Naht verbindet Rahmen<br />
mit Laufsohle. Dabei entsteht ein<br />
Hohlraum zwischen Lauf- und Innensohle,<br />
der mit Kork gefüllt wird. Das Korkbett<br />
passt sich der Fußform an, der Schuh<br />
wird zum individuellen Einzelstück.<br />
Der natürliche Feind des rahmengenähten<br />
Schuhs ist der geklebte Schuh. Viele Männer<br />
gehen ihm im Wortsinn auf den Leim,<br />
denn er sieht auf den ersten Blick passabel<br />
aus. Seit 1910 wird er hergestellt, denn damals<br />
wurde ein haltbarer Industrieklebstoff<br />
eingeführt, der die Produktion von<br />
Lederschuhen enorm preisgünstig machte.<br />
Die Sohle ist angeklebt, und entsprechend<br />
kurzlebig ist der Schuh. Ganz anders der<br />
Rahmengenähte: Er gilt als reparaturfreundlich,<br />
eine Neubesohlung ist einfach<br />
und bei guter Pflege hält er länger als ein<br />
Auto. Vor allem: Ein guter Schuh altert<br />
ganz bezaubernd.<br />
Hat Mann sich erstmal für Qualitätsschuhe<br />
entschieden, bleibt die Wahl zwischen<br />
den verschiedenen Designs. Grundsätzlich<br />
unterscheidet man zw ischen der Art der<br />
Verschlussmethode; das gängigste Modell<br />
ist natürlich der Schnürschuh. Bei der geschlossenen<br />
Schnürung sind die beiden<br />
Teile des Oberleders, die von den Schnürsenkeln<br />
gehalten werden, unter den vorderen<br />
Teil des Schuhs genäht. Der sogenannte<br />
Oxford bietet ein sehr einheitliches<br />
Bild und gilt als der eleganteste Herrenschuh.<br />
Er wird mit unterschiedlichen<br />
Lochverzierungen, Nähten oder Vorderkappen<br />
angeboten. Der Derby dagegen<br />
kommt mit einer offenen Schnürung – die<br />
Seitenteile sind auf das Vorderteil genäht.<br />
Das macht ihn weniger formell und viel-<br />
1<br />
2<br />
3<br />
seitig einsetzbar. Auch hier wird zwischen<br />
den Arten der Verzierung unterschieden.<br />
Egal, ob mit Verzierung oder ohne: Der<br />
(2),<br />
rahmengenähte Schuh garantiert einen<br />
sicheren Auftritt bei zeitloser Ästhetik.<br />
cove&co<br />
Doch auch der beste Herrenschuh leidet<br />
unter den alltäglichen Belastungen. Die<br />
László,<br />
Lösung ist simpel: zwei Paar kaufen! Denn<br />
nach einem Tag in Gebrauch sollten<br />
GmbH,<br />
Schuhe einen Tag ruhen. Das verdoppelt<br />
ihre Lebensdauer und die Investition hat<br />
sich schnell wieder amortisiert. Unab-<br />
Dinkelacker<br />
dingbar sind Schuhspanner aus weichem,<br />
unbehandeltem Holz, die unmittelbar<br />
Heinrich<br />
nach dem Tragen in den noch warmen<br />
Schuh eingelegt werden. Sie absorbieren<br />
Schweiß und Nässe und erhalten die Passform<br />
für viele Jahre.<br />
prime-shoes.de,<br />
Die Investition unten rum lohnt also.<br />
Finanziell, orthopädisch und vor allem<br />
ästhetisch. Denn in der Modewelt der<br />
Männer gilt: Das mittelmäßige Hemd oder<br />
SHOEPASSION.com,<br />
die zweitklassige Jeans werden wohlwollend<br />
verziehen, nicht aber billige Schuhe. Fotos:<br />
Illustrationen: SHOEPASSION.com