Mitglieder-Information 1 / 2013 laden - Wohnungsbau ...
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Algen an Fassaden<br />
<strong>Wohnungsbau</strong>-Genossenschaft „Treptow Nord“ eG 1/<strong>2013</strong><br />
Die Zeit und die Witterung lassen auch die schönste Fassade irgendwann ihr<br />
ursprüngliches Aussehen verlieren.<br />
Der Bewuchs der Fassade mit Algen und Pilzen stellt einen optischen Makel<br />
dar. Dagegen wird die Funktionalität der Fassade hinsichtlich der Feuchte und<br />
des Witterungsschutzes durch diese Mikroorganismen nicht beeinträchtigt.<br />
Ursache des Bewuchses von Fassaden mit Algen und Pilzen sind hauptsächlich<br />
die fehlende Sonne sowie eine nachteilige Gebäudeausrichtung. Eine ungünstige<br />
Gebäudegeometrie sowie fehlende Dachüberstände bewirken dauerhafte<br />
Feuchtigkeit auf der Fassadenoberfläche, da ein Abtrocknen, wie zum<br />
Beispiel durch Zugluft, nicht stattfindet. Gerade an diesen Stellen bestehen<br />
optimale Bedingen für Algen und Pilze an der Fassadenoberfläche. Besonders<br />
gefährdet sind die Nordseiten von Gebäuden durch die fehlende Sonneinstrahlung<br />
und die Wetterseiten im Westen.<br />
Algen und Pilzbefall tritt an WDVS–Fassaden (Wärme–Dämm–Verbundsystem) häufiger auf als an traditionellen<br />
Putzfassaden.<br />
Durch immer höhere gesetzliche Anforderungen an die energetische Gebäudesanierung, beispielsweise<br />
durch ein WDVS, findet eine thermische Trennung zwischen der ursprünglichen Außenwand und der äußeren<br />
Putzschicht auf der WDVS–Fassade statt. Die Wärme aus dem Gebäudeinneren kann die Fassadenoberflächen<br />
nicht mehr aufheizen, auf den kalten Fassadenoberflächen kann sich Tauwasser bilden.<br />
Durch die nicht mehr vorhandene Speicherwirkung der Sonnenenergie wird die Tauwasserbildung gegenüber<br />
einer ursprünglichen monolithischen Wandkonstruktion stärker begünstigt.<br />
Paradoxerweise wird das Wachstum von Mikroorganismen auf Fassaden auch durch das Ausbleiben von<br />
sogenanntem „sauren Regen“ begünstigt. Dieser Niederschlag verhinderte bei zeitweiser Beregnung der<br />
Fassadenflächen eine Ansiedlung von Algen, Pilzen und Moosen. Die sehr positiven Maßnahmen des Umweltschutzes<br />
führen zur ständigen Reduzierung des Schwefeldioxidanteils in der Luft. Die Wirkung des<br />
„sauren Regens” auf die Fassadenoberfläche geht damit allerdings verloren, so dass andere Lösungen zur<br />
Verhinderung von Algenbildung gefunden werden müssen.<br />
Das Wachstum von Algen und Pilzen auf WDVS-Fassaden dauerhaft zu verhindern ist derzeit nicht möglich.<br />
Auch durch den Einsatz von Bioziden und Fungiziden, die der Fassadenfarbe beigemischt werden können,<br />
wird das Problem nicht dauerhaft gelöst. Auch wenn diese Materialien genehmigt sind und einer<br />
strengen Prüfung unterliegen, führen diese Stoffe auf einer anderen Weise zur Umweltbelastung. Eingemischte<br />
Biozide sind wasserlöslich und gelangen durch Auswaschung mit dem Regen von der Fassade in<br />
den Wasserkreislauf. Nach ca. 5 Jahren sind die Biozide und Fungizide komplett ausgewaschen und es<br />
muss erneut eine biozide Beschichtung auf der Fassade aufgebracht werden.<br />
Weiterführung der Trinkwasseruntersuchung im<br />
Jahr <strong>2013</strong> und später<br />
Die Trinkwasseruntersuchung für das Jahr 2012 konnten wir erfolgreich und fristgerecht abschließen. Um<br />
die gesetzlichen Auflagen einzuhalten, mussten wir unsere Warmwasseranlagen den technischen Erfordernissen<br />
anpassen. Während der Beprobungszeit wurden an den Anlagen weitere technische Veränderungen<br />
durchgeführt. Bei 27 Warmwasseranlagen mussten zusätzliche Entnahmeventile in jede Zirkulationsleitung<br />
eingebaut werden. Des Weiteren mussten die Anlagen gespült und die Temperatureinstellungen<br />
optimiert werden. Die Umsetzung der Trinkwasseruntersuchung bedeutet einen sehr hohen zeitlichen<br />
und finanziellen Aufwand für unsere Genossenschaft, was sich sehr gut anhand der folgenden Zahlen und<br />
Fakten zum Geschäftsjahr 2012 erkennen lässt:<br />
• Untersuchte Warmwasserbereitungsanlagen 86<br />
• Anzahl der Wasserprobeentnahmen in Wohnungen 704<br />
• Wasserentnahmen an WW-Speichern und Zirkulationsleitungen 470<br />
• Mieteranschreiben zu den Prüfergebnissen 1991<br />
• Kosten der Erstbeprobung (Betriebskosten) 45.462,66 €<br />
• Gesamtkosten der Wasseruntersuchung für 2012 259.798,98 €<br />
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