Seminar 01 - Grundlagen - HAAG Elektronische Messgeräte GmbH
Seminar 01 - Grundlagen - HAAG Elektronische Messgeräte GmbH
Seminar 01 - Grundlagen - HAAG Elektronische Messgeräte GmbH
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EUROPA<br />
bei<br />
Nacht<br />
„Strom ist nicht alles, aber ohne Strom ist nichts“<br />
Fachbibliothek von <strong>HAAG</strong><br />
Die Firma <strong>HAAG</strong> <strong>Elektronische</strong> <strong>Messgeräte</strong> <strong>GmbH</strong> ist Hersteller hochpräziser<br />
<strong>Messgeräte</strong> zur Erfassung und Analyse aller qualitätsbeschreibenden<br />
Eigenschaften der Elektroenergie.<br />
Zu den aktuell erarbeiteten Kompetenzfeldern gehören derzeit::<br />
► <strong>Messgeräte</strong> für Niederspannungssammelschienen mit n-Stromeingängen:<br />
Lastflussanalyse mit Leistungsspitzen, Symmetrieüberwachung, Blindleis-<br />
tungsbedarf, Störbelastung einzelner Phasen, Allgemeine Netzanalyse<br />
► Messwandler für gesicherte Messungen unter der Kategorie CAT IV / 1000 V.<br />
<strong>HAAG</strong> veröffentlicht regelmäßig eigene Fachbeiträge und stellt <strong>Seminar</strong>unterlagen<br />
namhafter Fachspezialisten ins Netz:<br />
www.haag-messgeraete.de → Bibliothek<br />
<strong>Grundlagen</strong> der elektrischen Energieversorgung<br />
<strong>HAAG</strong> stellt anschaulich gestaltete <strong>Seminar</strong>unterlagen über die <strong>Grundlagen</strong><br />
der elektrischen Energieversorgung zum Download bereit.<br />
Die <strong>Seminar</strong>e werden regelmäßig von Dipl.-Ing. Walter Castor, Stadtwerke<br />
Erlangen AG, veranstaltet und unterliegen seinem Copyright.<br />
Die Vervielfältigung und der Druck dieser Unterlagen ist nur mit ausdrücklicher<br />
Genehmigung des Autors zulässig.<br />
Dem Leser wird umfassendes Wissen über <strong>Grundlagen</strong>, Basistechnologien,<br />
Fachausdrücke und Wirkungsprinzipien aus dem Fachgebiet der Energieversorgung<br />
vermittelt.<br />
Die <strong>Seminar</strong>e richten sich hauptsächlich an Einsteiger in das Fachgebiet, aber<br />
auch Profis finden viele neue Informationen. Diese Unterlagen eignen sich<br />
hervorragend zur Auffrischung des <strong>Grundlagen</strong>wissens.<br />
Viele interessante Beispiele beleben den Blick in die Praxis.<br />
► <strong>Seminar</strong> <strong>01</strong> - <strong>Grundlagen</strong> (ca. 3,4 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 02 - Netze (ca. 2,9 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 03 - Isolierstoffe (ca.0,28 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 04 - Kabel und Freileitungen (ca. 5,0 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 05 - Schaltgeräte (ca. 1,4 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 06 - Trafo und Wandler (ca. 3,8 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 07 - Schaltanlagen (ca. 7,0 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 08 - Fehler in Netzen (ca. 1,9 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 09 - Netzschutz und Leittechnik (ca. 1,2 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 10 - Arbeitssicherheit (ca. 2,1 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 11 - Entstörungen (ca. 0,8 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 12 - Schaltungen (ca. 0,35 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 13 - Kundenanlagen (ca. 1,0 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 14 - Dokumentation (ca. 0,5 MB)<br />
► <strong>Seminar</strong> 15 - Netzberechnung ca. 0,3 MB)
1<br />
2<br />
Was ist Strom ?<br />
Der griechische Philosoph Demokrit überlegte sich<br />
vor fast 2400 Jahren:<br />
Der Strom, als Ursache<br />
betrachtet, übt sehr<br />
auffallende und<br />
verschiedenartige Kräfte aus.<br />
Michael Faraday<br />
Wenn ich einen Stoff halbiere und dann wieder halbiere und wieder<br />
halbiere und so fort, so gelange ich zu einem kleinsten, nicht mehr<br />
teilbaren Teilchen. Alle Stoffe müssen aus solchen unteilbaren<br />
Atomen bestehen.<br />
atomoi (griech.) = „unteilbar das Kleinste“<br />
eingeführt 500 v. Chr. von Leukipp (Lehrer des Demokrit)<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
3<br />
4<br />
Atomaufbau – Bohrsches Atommodell 1913<br />
Niels Bohr, dänischer Physiker 1885-1962<br />
Atomkern mit<br />
Protonen<br />
und Neutronen<br />
(Nukleonen)<br />
Neutronen sind elektrisch neutral<br />
(ungeladen)<br />
Protonen sind elektrisch positiv<br />
Träger der Elementarladung e+<br />
(kleinste auftretende Ladungsmenge)<br />
e = 1,602 x 10 -19 As<br />
Masse Proton bzw. Neutron:<br />
m p = 16726 x 10 -28 g<br />
Atomhülle mit<br />
Elektronen<br />
Elektronen sind elektrisch negativ: e-<br />
Masse Elektron:<br />
m E = 9,1086 x 10 -28 g<br />
Elektrisch neutrales Atom �� Anzahl Protonen = Anzahl Elektronen<br />
(verliert ein Atom ein Elektron aus der Hülle überwiegen die pos. Ladungen im Kern �� positives Ion)<br />
Praktisch ist die gesamte Masse eines Atoms in seinem Kern vereint<br />
Die Hülle nimmt den größten Teil des Volumens ein<br />
+<br />
+ -<br />
+ +<br />
-<br />
Elektrostatische Anziehungskräfte<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Das einfachste Atom ist das Wasserstoffatom.<br />
Sein Atomkern besteht aus einem Proton, um<br />
das ein Elektron mit einer Geschwindigkeit von<br />
etwa 2000 km/sec kreist.<br />
Zwischen dem Proton und dem Elektron sind<br />
Starke elektrische Anziehungskräfte wirksam.<br />
Sie bestehen immer zwischen negativer und<br />
positiver elektrischer Ladung (Coulomb-Gesetz)<br />
Zwischen den gleichnamig geladenen<br />
Protonen sind starke abstoßende Kräfte<br />
wirksam<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
5<br />
6<br />
Schale K L M N O<br />
max. Elektronenzahl 2 8 18 32 50<br />
Elektronen mit geringerer Energie und damit fester<br />
Bindung sitzen kernnah, solche mit größerer Energie<br />
und weniger fester Bindung sitzen kernfern.<br />
Zur Abtrennung muss Energie aufgewendet werden.<br />
Stabiler Zustand, wenn in der äußeren<br />
Schale 8 Elektronen vorhanden<br />
Metalle haben 1, 2 oder 3 Valenzelektronen, die<br />
sie abgeben (in ein Kristallgitter), um somit eine<br />
stabile Achterschale zu gewinnen (Edelgascharakter).<br />
-<br />
27<br />
13<br />
Al<br />
Atomaufbau Metalle<br />
K<br />
14 Neutronen<br />
Al<br />
13+<br />
Aluminium-Atom<br />
Anm: die Bahnen sind lediglich Hilfsvorstellungen und existieren nicht wirklich !<br />
Modell für Aluminium<br />
enthält 27 Nukleonen<br />
davon sind 13 Protonen, die je 1 Elektron festhalten<br />
14 Nukleonen sind also Neutronen<br />
13<br />
14<br />
Maximale E-Zahl = 2 * (Schalennummer) 2<br />
K-Schale max. 2 e -<br />
L-Schale max. 8 e -<br />
M-Schale also noch 3 e -<br />
L<br />
M<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Die „abgegebenen“ Elektronen können durch<br />
äußere Kräfte zu einer Bewegung in eine Richtung<br />
gebracht werden ( = Fließen eines elektrischen<br />
Stromes).<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
7<br />
8<br />
Energie<br />
Energie (griech „energeia“) bedeutet so viel wie „Tatkraft“ oder auch<br />
„Wirkende Kraft“. Sie ist unsichtbar und kann nur an ihren Effekten erkannt<br />
werden. Energie ist notwendig, wenn etwas in Bewegung gesetzt, schneller<br />
gemacht, hochgehoben, beleuchtet oder erwärmt werden soll. Ohne Energie<br />
ist kein Leben möglich.<br />
Energie ist die Fähigkeit, Arbeit zu leisten, oder allgemeiner: Energie ist<br />
die Fähigkeit, Veränderungen zu bewirken und Voraussetzung für den<br />
Ablauf von Prozessen.<br />
Energie kann in vielerlei Erscheinungsformen auftreten:<br />
- Mechanische Energie<br />
kinetische Energie / Bewegungsenergie (fahrendes Auto, rollende Kugel)<br />
potenzielle Energie (angehobene Last, Wasser im Stausee, gespannte Feder)<br />
- Chemische Energie (Nahrungsmittel, Brennstoffe)<br />
- Thermische Energie / Wärme (Verbrennung, Reibungsvorgänge)<br />
- Elektrische Energie (in Kraftwerken durch Umwandlung chem. Energie oder Kernenergie)<br />
- Strahlungsenergie (von der Sonne, Licht, Röntgenstrahlen)<br />
- Kernenergie (Bindungsenergie der Kernbausteine)<br />
Hauptsätze der Thermodynamik<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Energie kann weder erzeugt noch vernichtet, sondern lediglich von einer<br />
Form in eine andere umgewandelt werden. Dabei bleibt die Menge der<br />
Energie in einem abgeschlossenen System konstant (Prinzip der Energie-<br />
Erhaltung). Allerdings kann sich der nutzbare Anteil der Energie<br />
verändern. Energie ist ein Zustand.<br />
Dies wird in den so genannten zwei Hauptsätzen der Wärmelehre<br />
(Thermodynamik) festgehalten.<br />
1. Prinzip der Energieerhaltung: Bei jedem Vorgang bleibt in einem<br />
abgeschlossenen System die Energie (mengenmäßig) erhalten.<br />
Energie kann nur von einer Form in eine andere umgewandelt<br />
werden.<br />
2. Prinzip der Energieentwertung: Energie wird insofern "verbraucht", als<br />
nach der Umwandlung nur noch ein geringerer Teil genutzt werden<br />
kann (Entwertung des früheren Nutzwertes).<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
9<br />
10<br />
Anlegen einer äußeren Kraft:<br />
Elektrisches Feld<br />
Ursache: Spannung<br />
Kupfer<br />
Eisen<br />
Porzellan<br />
Atomaufbau Metalle<br />
Atom<br />
Kristalliner Aufbau:<br />
feste, räumliche Anordnung<br />
leichte Abgabe von Elektronen<br />
(Elektronengas)<br />
Kubische Gitterstruktur einiger Metalle<br />
Die Zahl der freien Elektronen und der Abstand der freien Elektronen<br />
zum Atomkern bestimmt die Leitfähigkeit eines Stoffes<br />
Werkstoffe<br />
Kupfer<br />
"bequemer Weg"<br />
Eisen<br />
"beschwerlicher Weg"<br />
Porzellan<br />
"unpassierbarer Weg"<br />
Leiter Halbleiter Isolatoren<br />
Kupfer<br />
Aluminium<br />
Silber<br />
Kohle<br />
Zink<br />
Leitungsmechanismus<br />
Silizium<br />
Germanium<br />
Selen<br />
Die Leitfähigkeit wird durch<br />
das Zuführen von externer<br />
Energie stark verändert<br />
Kunststoffe<br />
Porzellan<br />
Glas<br />
Holz<br />
Öl<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
ausreichender Platz<br />
keine freien Elektronen<br />
= Isolator<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
11<br />
12<br />
Größenverhältnisse von Atomdurchmesser und Atomkern<br />
Atomdurchmesser: ca. 10 -7 mm,<br />
d. h. 10 Millionen Atome aneinander gereiht ergeben ca. 1 mm<br />
Elektron<br />
(Staubkorngröße 0,1 mm)<br />
Gedankenmodell:<br />
Kein leerer Raum,<br />
Elektronen dicht am Kern<br />
Atomdurchmesser = 300 m<br />
Wasserstoffatom<br />
1<br />
H<br />
1<br />
Kerngrösse<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Elektrischer Strom = strömende Ladungsträger (z.B. Elektronen)<br />
Stromstärke =<br />
Größen: 1. Elektrischer Strom<br />
Elektrizitätsmenge<br />
Zeit<br />
Elektrizitätsmenge Q =<br />
Anzahl der Elektronen, die durch<br />
einen Leitungsquerschnitt fließen<br />
I =<br />
Bei einer Stromstärke von 1 A bewegen sich<br />
6,24 * 10 18 Elektronen pro Sekunde durch den Leiterquerschnitt<br />
Einheit der Ladungsmenge: Coulomb (C)<br />
1 C = 1 As<br />
Charles Augustin de Coulomb (1736-1806)<br />
Q<br />
t<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
13<br />
14<br />
Ladungsmenge<br />
Ladungsmenge ( = Kapazität der Batterie )<br />
1 Std. 50 A oder 50 Std. 1 A<br />
Berechnung der Anzahl der Elektronen in einem Leiter<br />
Durch einen Draht fließe ein Strom von I = 10 mA<br />
Frage:<br />
Wie viele Elektronen N treten pro Sekunde durch den Leiterquerschnitt ?<br />
I<br />
Q<br />
= Q= I× t<br />
t<br />
Q= 0,<strong>01</strong>A× 1s<br />
= 0,<strong>01</strong>As<br />
Q<br />
Q = N× e N =<br />
e<br />
0,<strong>01</strong>As<br />
N =<br />
−19<br />
1,602× 10 As<br />
16<br />
= 6, 2422× 10<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
15<br />
16<br />
geschlossener Wasserkreislauf<br />
Analogie Wasser - Strom<br />
elektrischer Stromkreis<br />
Der elektrische Strom lässt sich nur an seinen Wirkungen erkennen !<br />
- Wärmewirkung<br />
- magnetische Wirkung<br />
- chemische Wirkung<br />
- physiologische Wirkung<br />
Wechselstrom (alternating current)<br />
(AC oder ~ )<br />
ständiger Fließrichtungswechsel<br />
Elektrischer Strom: Stromarten II<br />
Wasserkreis<br />
Pumpe<br />
Anzahl der Richtungswechsel in 1 Sekunde = Frequenz<br />
50 Richtungswechsel pro Sekunde: 50 Hz<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
17<br />
18<br />
I = 12 A<br />
Elektrischer Strom: übliche Stromstärken<br />
Elektronik: µA … mA … A<br />
Gefährlicher Strom Mensch: 30 mA<br />
Haushalt und Werkstatt: 10 … 32 A<br />
µ mikro 10 -6<br />
m milli 10 -3<br />
k kilo 10 3<br />
M Mega 10 6<br />
Steigeleitung: … 35 A<br />
Energieversorgung: … kA<br />
Kernforschung, Blitze: … MA<br />
S = 3 A/mm 2<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
A 1 = 4 mm 2<br />
Elektrischer Strom: Stromdichte<br />
I<br />
s = A/mm<br />
A<br />
2<br />
S = 8 A/mm 2<br />
A 2 = 1,5 mm 2<br />
I = 12 A<br />
Belastbarkeit des Leiters<br />
eine zu hohe Stromdichte führt zu<br />
einer großen Erwärmung des Leiters !<br />
4-facher Leiterquerschnitt ergibt zweifachen Leiterumfang<br />
Somit nur zweifache Wärmeabgabe !<br />
Foto: C. Hinz<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Bei konstantem Strom muß sich bei<br />
einer Querschnittsänderung die<br />
Driftgeschwindigkeit ändern.<br />
Zul. Stromdichte hängt nicht nur vom Leiterquerschnitt, sondern auch von der Umgebungstemperatur und der Art<br />
der Leiterverlegung ab.<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
19<br />
20<br />
A 1<br />
I = 3 Autos pro Sekunde<br />
+<br />
V 1<br />
ν 1<br />
Analogie Stromdichte<br />
V 2<br />
A 2<br />
ν 2<br />
I = 3 Autos pro Sekunde<br />
V 1 = V 2<br />
Q = ν × A = ν × A<br />
da<br />
1 1 2 2<br />
A2 < A1 muss v2 > v1<br />
Ladungsaustausch in nichtleitenden Materialien (Elektrostatik)<br />
-<br />
+<br />
-<br />
-<br />
Glasstab<br />
+<br />
-<br />
+<br />
-<br />
+<br />
Seidendecke<br />
Kunststoffstab<br />
Wolldecke<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Durch Reibung entsteht eine Trennung der Ladungsträger. Danach findet<br />
keine Bewegung der Ladungen mehr statt (statische Elektizität).<br />
Die Potentialdifferenz kann mehrere Tausend Volt betragen.<br />
-<br />
-<br />
+<br />
+<br />
-<br />
+<br />
+<br />
+<br />
-<br />
-<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
21<br />
22<br />
-<br />
+<br />
-<br />
+<br />
Elektrische Spannung<br />
Die elektrische Spannung entsteht durch<br />
Verschieben oder Trennen von Ladungen<br />
-<br />
+<br />
Spannung Null<br />
- - -<br />
+ + +<br />
Spannung niedrig<br />
- - -<br />
+ + +<br />
Spannung hoch<br />
Dazu ist Energie nötig, d.h.<br />
die elektrische Spannung gibt an, wieviel elektrische<br />
Energie für die Ladungstrennung bzw. den Ladungstransport<br />
je Ladungseinheit notwendig ist.<br />
Elektrische Spannung I<br />
Solange am Leiter von außen keine Kraft anliegt,<br />
bewegen sich die Leitungselektronen regellos, weil<br />
sie durch die Metallatome, die aufgrund der<br />
Wärmebewegung milliardenmal in der Sekunde hinund<br />
herschwingen, in die verschiedensten<br />
Richtungen gestoßen werden<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
23<br />
24<br />
Elektrische Spannung II<br />
Unter Krafteinfluss erfahren sie jedoch eine gerichtete<br />
Bewegung und streben dem Pluspol zu, wobei die Fortbewegungsgeschwindigkeit,<br />
entgegen weitverbreiteter<br />
Meinung, sehr langsam ist (Drift etwa 1 Millimeter pro<br />
Sekunde). Der elektrische Zustand, der die Elektronen<br />
zum Fließen veranlasst, breitet sich aber<br />
mit Lichtgeschwindigkeit<br />
(300000 km/s) aus.<br />
Elektrischer Widerstand<br />
Dem Durchströmen der frei beweglichen Elektronen durch die Zwischenräume der Atome<br />
setzen alle Stoffe einen gewissen "Reibungswiderstand" entgegen. Er ist bei Leitern sehr<br />
gering, bei Isolatoren jedoch sehr groß. Dieses "Sichwidersetzen" des Leiters gegenüber<br />
dem Stromdurchgang wird als Widerstand bezeichnet. Er ist abhängig von :<br />
Material Der Widerstand ist umso größer,<br />
je höher der spez. Widerstand ist<br />
Länge Der Widerstand ist umso größer,<br />
je länger der Leiter ist<br />
Querschnitt Der Widerstand ist umso größer,<br />
je kleiner der Querschnitt ist<br />
Spez. Widerstände für typ. Leiter:<br />
Al (99,5%): 0,0278<br />
Cu (99,9): 0,<strong>01</strong>78<br />
Ω× mm<br />
m<br />
Ω× mm<br />
m<br />
2<br />
2<br />
R ∼ ρ<br />
R ∼ l<br />
1<br />
R ∼<br />
A<br />
Konstantan: 0,5<br />
Hartgummi: 1<strong>01</strong>9 Ω×<br />
mm<br />
m<br />
Ω× mm<br />
m<br />
2<br />
2<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
ρ × l<br />
R =<br />
A<br />
Ω× mm<br />
m<br />
2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
25<br />
26<br />
Elektrischer Widerstand<br />
Temperatur Der Widerstand ist umso größer,<br />
R<br />
je höher die Temperatur ist ϑ = R20 × 1+ α20 × ( ϑ − 20°<br />
C)<br />
Anwendung:<br />
• Widerstandsthermometer z. B. aus Platin<br />
Widerstand bei 0°C = 100 Ω, bei 200°C = 175,84 Ω<br />
Abschalten von Geräten bei einer bestimmten Temperatur<br />
⎡⎣ ⎤⎦<br />
• Heißleiter haben bei höheren Temperaturen einen geringeren Widerstand<br />
Widerstände werden benutzt:<br />
• Um einem anderen Bauteil einen begrenzten Strom zuzuführen (Strombegrenzung)<br />
• Um einen definierten Spannungsabfall zu erhalten. Dies wird benützt, um Ströme<br />
zu messen.<br />
Um elektrische Ladungen zu trennen, muss Arbeit aufgewendet werden,<br />
d.h. werden unter dem Druck der elektrischen Spannung U Ladungsträger<br />
mit der Elektrizitätsmenge Q bewegt, so wird dabei eine Arbeit W<br />
verrichtet. Sie ist um so höher, je größer die Spannung U ist (W ~ U) und je<br />
größer die zu trennende Ladung Q ist (W ~ Q).<br />
m<br />
Arbeit und Leistung<br />
W = F× s<br />
Arbeit kennzeichnet den Vorgang der Energieumwandlung<br />
h<br />
pot<br />
= m× g× h<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
27<br />
28<br />
Arbeit und Leistung<br />
Die Leistung eines Systems ist ein Maß für die Fähigkeit Arbeit pro<br />
Zeiteinheit zu liefern.<br />
Ein leistungsfähigeres System liefert die gleiche Arbeit in kürzerer Zeit !<br />
Arbeit = Leistung * Zeit ⇒ Leistung =<br />
ΔH<br />
Arbeit<br />
Zeit<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Höhendifferenz: Spannung<br />
Die Fähigkeit des gestauten Wassers, eine bestimmte Energie zu erzeugen, hängt<br />
nicht davon ab, ob das. Wasser fließt. Das Gefälle entspricht der elektrischen<br />
Ladung, die vom höheren zum tieferen Niveau fließt. Die Spannung treibt die<br />
Elektronen wie eine mechanische Kraft durch die Leitung.<br />
Wassermenge: Strom<br />
Er macht die Auswirkungen der Spannung sichtbar<br />
Analogie:<br />
Wassermodell<br />
Rohrquerschnitt Widerstand<br />
Größere Höhendifferenz (Spannung) und größerer Leitungsquerschnitt (niedriger<br />
Widerstand) bewirken einen stärkeren Wasserfluß (Strom).<br />
Leistung: Je größer das Gefälle und somit der Wasserdruck (Spannung) und je größer die<br />
Wassermenge (Strom) desto größer ist die Turbinenleistung<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
Wasserspiegel<br />
29<br />
30<br />
Analogie: Wassermodell (Frequenz)<br />
Ziel: Wasserspiegel konstant halten<br />
durch Gleichgewicht zwischen Zu- und Abfluss<br />
(Produktion und Verbrauch)<br />
Wasserabfluss<br />
Stromverbrauch<br />
Spannung (Volt V)<br />
(voltage)<br />
Alessandro Volta<br />
1745 - 1827<br />
Widerstand (Ohm Ω)<br />
(resistance)<br />
Georg Simon Ohm<br />
1787 - 1854<br />
R × I =<br />
U<br />
I =<br />
Einheiten und Gesetze<br />
P<br />
I =<br />
U 2<br />
P =<br />
P x R =<br />
U I<br />
R<br />
I 2<br />
P<br />
=<br />
U<br />
R =<br />
P<br />
U 2<br />
R =<br />
Strom (Ampere A)<br />
(current)<br />
P<br />
=<br />
U<br />
=<br />
P<br />
R<br />
U × I =<br />
I 2 × R =<br />
Wasserzufluss<br />
Stromproduktion<br />
51 Hz<br />
50 Hz<br />
49 Hz<br />
Frequenz Hz<br />
André M. Ampère<br />
1775 - 1836<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Leistung (Watt W)<br />
(power)<br />
James Watt<br />
1736 - 1819<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
31<br />
32<br />
Wasserdruck p<br />
Spannung U<br />
p= 1<br />
Querschnitt 1 10 l /min<br />
p= 2<br />
Querschnitt 1<br />
p= 2<br />
Querschnitt ½<br />
Ohm´sches Gesetz im Wassermodell<br />
20 l /min<br />
10 l /min<br />
1. Kirchhoffscher Satz:<br />
Knotenpunktsgleichung<br />
I 1<br />
I 4<br />
I 3<br />
I 2<br />
A<br />
Widerstand R = ρ<br />
l<br />
l<br />
A<br />
Rohrquerschnitt<br />
Rohrlänge<br />
Die fließende Wassermenge pro Zeiteinheit ist abhängig<br />
vom Wasserdruck .<br />
Ein elektrischer Strom I kann nur fließen, wenn eine<br />
elektrische Spannung U vorhanden ist<br />
Bei höherem Wasserdruck erhöht sich die ausfließende<br />
Wassermenge.<br />
Eine höhere Spannung U hat einen größeren Strom I zur<br />
Folge.<br />
Bei größerem Strömungswiderstand durch ein engeres<br />
Rohr fließt eine kleinere Wassermenge.<br />
Je größer der Widerstand R, desto kleiner der Strom I.<br />
Die Kirchhoffschen Sätze<br />
Gustav Robert Kirchhoff, (1824-1887)<br />
ΣI ν<br />
= 0<br />
I 1 - I 2 + I 3 - I 4 = 0<br />
In einem Verknüpfungspunkt<br />
ist die Summe aller Ströme Null<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
33<br />
34<br />
U Q<br />
230 V<br />
2. Kirchhoffscher Satz:<br />
Maschenregel<br />
Die Kirchhoffschen Sätze<br />
ΣUν In einem geschlossenen<br />
Umlauf ist die Summe aller Spannungen jederzeit Null<br />
U ideal<br />
230 V<br />
R i<br />
U Q<br />
230 V<br />
l = 10 m<br />
A = 1,5 mm 2<br />
l = 10 m<br />
A = 1,5 mm 2<br />
2. Kirchhoffscher Satz:<br />
Maschenregel<br />
R i<br />
1,6023 Ω<br />
U i<br />
0,2788 V<br />
I<br />
174 mA<br />
P = 40 W<br />
Die Kirchhoffschen Sätze<br />
R =<br />
ρ x l<br />
A<br />
= 0<br />
0,<strong>01</strong>78 Ω mm<br />
=<br />
2 x 10 m<br />
m x 1,5 mm2 = 0,1187 Ω<br />
P 40 W<br />
P = U x I I = = = 0,174 A<br />
U 230 V<br />
P = I2 x R R = = = 1320 Ω<br />
I2 P 40 W<br />
(0,174 A) 2<br />
In einem geschlossenen<br />
Umlauf ist die Summe aller Spannungen jederzeit Null<br />
R 1<br />
0,1187 Ω<br />
U 1<br />
0,0206 V<br />
R 3<br />
0,1187 Ω<br />
U3 0,0206 V<br />
ΣUν = 0<br />
U Q = U i + U 1 + U 2 + U 3<br />
R 2<br />
1320 Ω<br />
U 2<br />
229,68 V<br />
U i = R i x I<br />
= 1,6023 Ω x 0,174 A<br />
= 0,2788 V<br />
U 1 = R 1 x I<br />
= 0,1187 Ω x 0,174 A<br />
= 0,0206 V<br />
U 2 = R 2 x I<br />
= 1320 Ω x 0,174 A<br />
= 229,68 V<br />
U 3 = R 3 x I<br />
= 0,1187 Ω x 0,174 A<br />
= 0,0206 V<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
35<br />
36<br />
Wassermodell :<br />
U = 3 V<br />
Reihenschaltung<br />
R = R1 + R2<br />
R1 R2<br />
Parallelschaltung<br />
R1<br />
× R2<br />
R =<br />
R + R<br />
1<br />
R1<br />
R2<br />
Druck p<br />
Reihen- und Parallelschaltung<br />
(connect in series, connect in parallel)<br />
2<br />
R1<br />
Analogie zur Parallelschaltung<br />
I<br />
I 1<br />
I 1<br />
I = I1 + I 2<br />
I 1<br />
Reihen-Parallelschaltung<br />
2<br />
R2<br />
( R + R )<br />
R4<br />
× 2 3<br />
R = R1<br />
+<br />
R + R + R<br />
3<br />
R4<br />
4<br />
R3<br />
Leitwert G als<br />
Kehrwert des Widerstandes<br />
Leck 1<br />
1<br />
G= ( S)<br />
R<br />
1<br />
1S =<br />
Ω<br />
Leck 2<br />
I 1 I2<br />
I 2<br />
R 1 = 6 Ω<br />
Leck 1 Leck 2<br />
Siemens<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Größe Ersatzleck =<br />
Größe Leck 1 + Größe Leck 2<br />
R 2 = 2 Ω<br />
In diesem Modell entspricht der Wasserdruck der Spannung, die Wassermenge, die pro<br />
Zeiteinheit fließt der Stromstärke und die Leckgröße dem Leitwert G = 1 / R !!<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
2<br />
37<br />
38<br />
3<br />
R = 36 Ω<br />
I = 6,5 A<br />
P = 1500 W<br />
Siebentakt-Schaltung<br />
R = 221 Ω<br />
I = 1,05 A<br />
P = 245 W<br />
R = 46 Ω<br />
I = 5 A<br />
P = 1150 W<br />
R = 65 Ω<br />
I = 3,5 A<br />
P = 800 W<br />
R = 388 Ω<br />
I = 0,62 A<br />
P = 150 W<br />
Prinzip des Generators<br />
Feldlinien eines Magneten<br />
in sich geschlossen (Wirbelfeld)<br />
R = 156 Ω<br />
I = 1,5 A<br />
P = 350 W<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
39<br />
40<br />
N<br />
S<br />
N<br />
S<br />
Prinzip des Induktionsgenerators<br />
N<br />
S<br />
Der Wicklungsdraht schneidet die Feldlinien:<br />
zeitliche Änderung des magn. Flusses Φ<br />
in einer Leiterschleife<br />
N<br />
S<br />
N<br />
S<br />
Auf die freien Elektronen wird eine Kraft<br />
ausgeübt => Ladungstrennung<br />
Drehbewegung einer Leiterschleife im Magnetfeld<br />
und Sinusform der Spannung<br />
30° 60° 90° 120° 150° 180°<br />
π<br />
π<br />
A<br />
2<br />
A x cos α<br />
Φ = B x A x cos α<br />
Projektionsfläche<br />
N<br />
S<br />
ΔΦ<br />
u(<br />
t)<br />
=<br />
Δt<br />
N<br />
S<br />
N<br />
S<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
41<br />
42<br />
u<br />
Scheitelwert<br />
(peak value, crest value)<br />
û<br />
Periode<br />
× T = 2<br />
ω × π<br />
Spitze-Spitze-Wert<br />
(peak-to-peak value)<br />
Im Einheitskreis gilt: 360 ° = 2 x π<br />
ω = 2×<br />
π × f<br />
Für einen Synchrongenerator gilt:<br />
n<br />
S<br />
f× 60<br />
=<br />
p<br />
n s : synchrone Drehzahl (min -1 )<br />
f : Frequenz<br />
p : Polpaarzahl<br />
Bahn AG: f = 16 2 / 3 Hz (neu: 16,7 Hz)<br />
T = 60 ms bzw. 59,99 ms<br />
Durch die zeitliche Folge der drei Ströme<br />
im Drehstromsystem z. B. L1-L2-L3)<br />
entsteht ein Drehfeld<br />
Die Leiter sind durch die zeitliche<br />
Verschiebung der Spannungen und<br />
Ströme abwechselnd „Hinleiter“<br />
und „Rückleiter“.<br />
Fließt beim Phasenwinkel 90° in L1<br />
der Höchstrom (Hinleiter),<br />
dann fließen in L2 und L3 zwei<br />
negative Ströme (Rückleiter),<br />
mit halbem Höchstwert.<br />
Bezeichnungen<br />
u SS<br />
10 20 ω T<br />
Drehstromgenerator<br />
(three-phase generator)<br />
240°<br />
Effektivwert<br />
(root-mean-square<br />
value r.m.s.)<br />
U =<br />
û<br />
2<br />
(bei sinusförmigen Größen)<br />
Ruft die gleichen Effekte<br />
hervor wie ein gleich großer<br />
Gleichstromwert<br />
Üblicherweise wird immer<br />
der Effektivwert angegeben<br />
Mit ns = 1500 min-1<br />
und p = 2 gilt:<br />
1<br />
T = [sec]<br />
f<br />
f = 50 sec-1 = 50 Hz T = 20 ms<br />
N<br />
0°<br />
S<br />
120°<br />
Heinrich Rudolf Hertz<br />
1857 - 1894<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
0° 30° 60° 90° 120° 150° 180° 210° 240° 270° 300° 330° 360°<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
43<br />
44<br />
Generator Drehfeld<br />
Motor<br />
0°<br />
(rotating field)<br />
Bei einer Phasenfolge L1 – L2 – L3 des Generators<br />
ergibt sich ein rechter Drehsinn des Motors<br />
(rechtes Drehfeld = übliche Antriebsrichtung)<br />
Generator Drehfeld<br />
Motor<br />
0°<br />
(rotating field)<br />
Durch Vertauschen von zwei Leitern (neue Phasenfolge z. B. L1 –L3 –L2)<br />
wird die Drehrichtung des Motors umgekehrt (linker Drehsinn)<br />
Es ist wichtig, vor Inbetriebnahme eines Drehstrommotors das<br />
richtige (=rechte) Drehfeld zu überprüfen!<br />
Der Drehsinn ist der, der sich bei Blick auf die Antriebsseite ergibt<br />
DIN EN 60034-8 (VDE 0530-8)<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
45<br />
46<br />
240°<br />
U1<br />
W2<br />
W1<br />
V2<br />
N<br />
0°<br />
U2<br />
V1<br />
S<br />
120°<br />
U<br />
U<br />
U1<br />
U2<br />
V1<br />
V2<br />
W1<br />
W2<br />
Verkettung<br />
U<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
Für die Übertragung des Drehstromes<br />
wären sechs Leiter erforderlich.<br />
Durch geeignete Schaltungen der<br />
Wicklungsenden lassen sich die<br />
Drehstromphasen jedoch verbinden,<br />
d. h. verketten.<br />
Verkettung als<br />
Sternschaltung<br />
Verbindung der Strangenden U2, V2, W2<br />
zu einem Sternpunkt<br />
Dreieckschaltung<br />
Y<br />
Verbindung U1-W2, W1-V2, V1-U2<br />
Generator Leitungen<br />
Verbraucher<br />
120°<br />
I Str<br />
30°<br />
-I Str<br />
I<br />
2<br />
I<br />
2<br />
Dreieckschaltung<br />
(delta connected)<br />
U ST<br />
I<br />
= IStr<br />
× cos30°<br />
2<br />
= I ×<br />
Str<br />
= 3 × I<br />
3<br />
2<br />
Str<br />
I<br />
I<br />
I<br />
L1<br />
Außenleiterstrom I<br />
L2<br />
L3<br />
Verkettungsfaktor<br />
I ST<br />
I ST<br />
Δ<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Bei der Dreieckschaltung ist der Leiterstrom<br />
3mal<br />
so groß wie der Strangstrom. Die<br />
Leiterspannung ist gleich der Strangspannung.<br />
Vorteil:<br />
Ausgleich unsymmetrischer<br />
Belastungen<br />
Hochspannung<br />
Stromverzweigung<br />
I ST<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
47 47<br />
48<br />
Gesamtkraft ?<br />
�<br />
K<br />
�<br />
K 2<br />
jy-Achse<br />
(Imaginäre Achse)<br />
jY<br />
0<br />
r<br />
ϕ<br />
�<br />
R<br />
Vektoren<br />
Vektor: Größe mit Betrag und Richtung<br />
1<br />
Resultierende<br />
X= r× cosϕ<br />
Y= r× sinϕ<br />
�<br />
K 2<br />
�<br />
K<br />
1<br />
�<br />
R<br />
Umwandlungen bei komplexen Zahlen<br />
x<br />
X<br />
P (X / jY)<br />
(r / ϕ)<br />
x-Achse<br />
(Reale Achse)<br />
Realteil<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
P = X + jY Kartesische Form<br />
P = r x e ±jϕ<br />
Imaginärteil<br />
j= −1<br />
P = r x (cos ϕ + j sin ϕ)<br />
2 2<br />
r = X + Y<br />
Y<br />
ϕ= arctan<br />
X<br />
eulersche Form<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
49 49<br />
50<br />
L1<br />
L2<br />
U<br />
Phasen<br />
L3<br />
N<br />
U1<br />
W1<br />
= U ST<br />
Außenleiterspannung U<br />
×<br />
U2<br />
N<br />
W2<br />
3<br />
V2<br />
V1<br />
U<br />
U<br />
U<br />
Phasenspannung<br />
U ST<br />
Generator Leitungen<br />
Verbraucher<br />
Vorteil:<br />
Sternpunkt kann als<br />
Teil der Schutzmaßnahme<br />
herangezogen werden<br />
Sternschaltung<br />
(star connected)<br />
U ST<br />
I<br />
I<br />
I<br />
U ST<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
N<br />
Bei der Sternschaltung ist die Leiterspannung<br />
3 mal so groß wie die Strangspannung,<br />
der Leiterstrom ist gleich dem Strangstrom<br />
Bei unsymmetrischer Belastung führt der Mittelleiter<br />
den Ausgleichsstrom. Nur bei symmetrischer Belastung<br />
Ist der Neutralleiter stromlos und kann entfallen (Motoren)<br />
Niederspannungsnetze<br />
2 unterschiedliche Spannungen<br />
Vierleiternetz<br />
400 V<br />
400 V<br />
Heizgerät Glühlampe Steckdose<br />
N<br />
Außenleiterspannung<br />
400 V<br />
230 V<br />
230 V<br />
Mittelleiter = Neutralleiter<br />
L3<br />
Strangspannung<br />
230 V<br />
L1<br />
N 120°<br />
Nulleiterabriß<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
L2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
51 51<br />
52<br />
R T<br />
R T<br />
R = 0,<strong>01</strong>Ω+ 0,7Ω+ 50Ω+ 1000Ω+ 100Ω+ 2Ω<br />
ges<br />
= 1152,71Ω<br />
U0230V I = =<br />
F Rges 1152,71Ω<br />
= 199mA<br />
U = I × R<br />
R B<br />
K F K<br />
= 199 mA×<br />
1000Ω<br />
= 199V<br />
R B R E<br />
U0230V I<br />
F<br />
= =<br />
Rges 51,41Ω<br />
= 4, 47A<br />
R PE<br />
R = 0,<strong>01</strong>Ω+ 0,7Ω+ 50Ω+ 0,7Ω<br />
ges<br />
= 51,41Ω<br />
U0230V I = =<br />
F Rges 1,41 Ω<br />
= 163A<br />
Körperströme<br />
R K<br />
R F =50 Ω<br />
R L<br />
U K<br />
R RK T RL RF RE RB<br />
Körperströme<br />
R F<br />
U 0 = 230 V<br />
R L<br />
R = 0,<strong>01</strong>Ω+ 0,7Ω+ 0,7Ω<br />
ges<br />
= 1, 41Ω<br />
RT RL RF= 0<br />
RPE U 0 = 230 V<br />
2<br />
PV= I × R<br />
= 1027W<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
53 53<br />
54<br />
R T<br />
R B<br />
UB× R<br />
U =<br />
K<br />
K RE+ RB+ RK<br />
= 103, 58V<br />
UK<br />
I<br />
F<br />
=<br />
RK = 103mA<br />
R T<br />
R P<br />
E<br />
R L<br />
U 0 = 230 V = 0<br />
R B<br />
R<br />
par<br />
R F<br />
R K<br />
R E<br />
RPE × ( RK + RE + RB)<br />
=<br />
R + R + R + R )<br />
= 0,7 Ω<br />
PE K E B<br />
U0× Rpar<br />
U =<br />
B RT+ RL+ Rpar<br />
= 114,14V<br />
R E<br />
R PE<br />
Körperströme<br />
R K<br />
R L<br />
Körperströme<br />
U 0 = 230 V<br />
U 0 = 230 V<br />
UB× R<br />
U =<br />
K<br />
K RE+ RB+ RK<br />
R F<br />
R T<br />
R T<br />
R PE<br />
R L<br />
U 0 = 230 V = 0<br />
R B<br />
R L<br />
R P<br />
E<br />
U K<br />
R B R E R K<br />
R T<br />
R L<br />
R par<br />
U B<br />
U<br />
I =<br />
K<br />
F RK<br />
= 103, 58V<br />
= 103mA<br />
I K<br />
R F<br />
R K<br />
R E<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
55 55<br />
56<br />
ΔI = 30 … 500 mA<br />
Prüftaste<br />
Schaltgriff<br />
Schaltwerk<br />
Fehlerstromschutzschalter RCD<br />
residual current device<br />
Fehlerstromschutzschalter RCD<br />
residual current device<br />
Lichtbogenlöschkammer<br />
Wandler<br />
Sekundärwicklung<br />
Prüfkreiswiderstand<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
57 57<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
N<br />
u, i, p<br />
58<br />
+P<br />
i(t)<br />
i(t)<br />
u(t)<br />
u(t)<br />
U = 400 / 230 V<br />
u(t)<br />
i(t)<br />
I L1 = 1,13 A<br />
I L2 = 8,7 A<br />
I L3 = 10,9 A<br />
I N = ? 8,5 A<br />
p(t)<br />
Neutralleiterstrom<br />
Drehstromverbraucher<br />
in Sternschaltung<br />
P 1 = 234 W<br />
P 2 = 18<strong>01</strong> W<br />
P 3 = 2256 W<br />
Grundbaustein: Ohmscher Widerstand<br />
(resistance)<br />
Spannung und Strom sind in Phase<br />
Leistung stets positiv mit doppelter Frequenz<br />
Kein Unterschied bei Gleich- und Wechselspannung<br />
Ohmscher Widerstand ist nicht frequenzabhängig<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Formelzeichen: R<br />
Einheit: Ω (Ohm)<br />
T<br />
t<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
59 59<br />
60<br />
(inductance)<br />
Jeder elektrische Strom verursacht ein Magnetfeld,<br />
in dem magnetische Energie gespeichert ist.<br />
1<br />
W L I<br />
2<br />
Grundbaustein: Induktivität<br />
1<br />
2<br />
2<br />
2<br />
= × × Wkin = m× v<br />
ind<br />
di<br />
U = L× dt<br />
Die Induktivität ist die elektrische Eigenschaft eines stromdurchflossenen<br />
elektrischen Leiters aufgrund des ihn umgebenden Magnetfeldes.<br />
Sie gibt das Verhältnis zwischen dem durch den Leiter fließenden Strom und<br />
dem mit dem Leiter verketteten magnetischen Fluss an. Die Wirkung des<br />
magn. Feldes ist umso größer, je dichter der magn. Fluß ist.<br />
Induktivität kann nicht direkt gemessen werden, lediglich ihre Auswirkung<br />
kann gemessen werden.<br />
Formelzeichen: L<br />
Einheit: H (Henry)<br />
u, i, s<br />
s(t)<br />
i(t)<br />
u(t)<br />
i(t)<br />
u(t)<br />
u(t)<br />
Grundbaustein: Induktivität<br />
Phasenverschiebung des Stromes um - 90°, da nach dem<br />
Nulldurchgang der Spannung das magnetische Feld aufgebaut<br />
werden muss<br />
i(t)<br />
Induktivitäten, Ströme sich verspäten<br />
Der Strom eilt der Spannung um eine viertel Phase (90°) nach<br />
Die mittlere Leistung ist Null (Pendelleistung)<br />
Unterschiedliches Verhalten bei Gleich- und Wechselspannung<br />
induktiver Widerstand X L (Ω) ist frequenzabhängig<br />
xL = ω × L = 2×<br />
π × f × L<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
T<br />
t<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
61 61<br />
62<br />
(capacity)<br />
In einer Kapazität wird elektrische Ladung und<br />
damit elektrische Energie gespeichert.<br />
1<br />
Wel = Q× U<br />
2<br />
2<br />
Grundbaustein: Kapazität<br />
dU<br />
I = C× dt<br />
Der einfachste Aufbau einer Kapazität (Kondensator) besteht aus zwei glatten,<br />
parallelen Platten. Wird eine Spannung an die ungeladenen Platte angelegt, so<br />
fließt kurzfristig ein Strom, der die eine Elektrode negativ und die andere positiv<br />
auflädt. Diese Ladung bleibt erhalten, wenn der Kondensator von der Spannungsquelle<br />
getrennt wird. Entnimmt man dem Kondenstor Ladung (= Strom) sinkt seine<br />
Spannung.<br />
Die gespeicherte Ladung ist proportional zur Spannung des Kondensators.<br />
Die Proportionalitätskonstante wird als „Kapazität“ bezeichnet<br />
Formelzeichen: C<br />
Einheit: F (Farad)<br />
u, i, s<br />
u(t)<br />
i(t)<br />
i(t)<br />
u(t) i(t)<br />
u(t)<br />
u(t)<br />
i(t)<br />
u(t)<br />
Q= C× U<br />
Kuh = Kuh<br />
Grundbaustein: Kapazität<br />
Phasenverschiebung des Spannung um - 90°, da vor dem<br />
Nulldurchgang des Stromes das elektrische Feld aufgebaut<br />
werden muss<br />
i(t)<br />
Der Strom eilt der Spannung um eine viertel Phase (90°) vor<br />
Die mittlere Leistung ist Null (Pendelleistung)<br />
Unterschiedliches Verhalten bei Gleich- und Wechselspannung<br />
kapazitiver Widerstand XC (Ω) ist frequenzabhängig<br />
1<br />
xC =<br />
ωC<br />
s(t)<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
T<br />
t<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
63 63<br />
64<br />
Reale Bauelemente<br />
Aus den idealen Grundbausteinen<br />
- Widerstand<br />
- Induktivität<br />
- Kapazität<br />
können alle realen Bauelemente der Energietechnik nachgebildet<br />
werden (Ersatzschaltbilder)<br />
R´ (Ω/km) L´<br />
Nahezu alle reale elektrische Bauelemente zeigen sowohl<br />
induktive als auch kapazitive und ohm´sche Effekte !<br />
C´<br />
(H/km)<br />
(F/km)<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Dimensionierung einer Anschlussleitung an eine Ex-Trennfunkenstrecke<br />
15 cm<br />
Isolierflansch<br />
U bo<br />
di<br />
U max = U b0 +Imax × R L +L× dt<br />
× Ω<br />
Vs 10 kA<br />
×<br />
U max = 30 V+100 kA 0,712 m +1<br />
A μs<br />
= 10,10 kV<br />
L 1<br />
R 1<br />
U<br />
70 cm<br />
max<br />
L 2<br />
R 2<br />
ˆ<br />
> U<br />
15 cm<br />
(10,10 kV > 7 kV)<br />
Bedingung für Isolationskoordination nicht erfüllt !<br />
Isolierflansch Klasse 1 (5 kV eff)<br />
Leiterdaten: 25 mm 2 Cu, ρ = 0,<strong>01</strong>78 Ω x mm 2 /m<br />
L 1 = L 2 = 1 µH/m<br />
U bo = 30 V<br />
I imp = 100 kA (Wellenform 10/350 µs)<br />
Länge l der Anschlußtechnik: 100 cm<br />
Û = U eff × 2 = 7 kV<br />
ρ × l<br />
R L=<br />
A<br />
2<br />
0,<strong>01</strong>78 Ωmm ×1 m<br />
=<br />
2<br />
25 mm × m<br />
= 0,712 mΩ<br />
di = 10 kA/μs<br />
dt<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
65 65<br />
66<br />
zeitl. Verlauf<br />
u(t)<br />
i(t)<br />
u(t)<br />
i(t)<br />
it () = 2× I× sin( ωt−ϕ) ut () = 2× U× sin( ωt)<br />
ϕ<br />
I<br />
I W<br />
Anmerkung:<br />
S = U× I<br />
P = U× I = U× I× cosϕ<br />
W<br />
Q = U× I = U× I× sinϕ<br />
B<br />
Phasenverschiebung<br />
(phase displacement)<br />
I B<br />
R<br />
U<br />
jXL<br />
Phasenverschiebung<br />
Leistungen<br />
Augenblickswerte<br />
I<br />
Scheinleistung<br />
(complex power)<br />
Wirkleistung<br />
(real power)<br />
Blindleistung<br />
(reaktive power)<br />
VA<br />
W<br />
VAr<br />
φ<br />
Z<br />
i(t)<br />
Augenblickswerte<br />
P<br />
= cos ϕ (Grundschwingungsleistungsfaktor, bezogen auf Grundstrom und -spannung)<br />
S<br />
P<br />
= λ (Leistungsfaktor LF, power factor, bezogen auf den<br />
S<br />
Gesamt-Effektivwert, d.h. einschl. Oberschwingungen<br />
R<br />
I W<br />
jXL<br />
I B<br />
ϕ<br />
S<br />
P<br />
R<br />
t<br />
jXL<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Q<br />
Wirkleistungsfaktor<br />
(displacement power factor)<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
67 67<br />
68<br />
230<br />
W<br />
230 V<br />
1× 3A<br />
400 V<br />
1 A<br />
Alle drei Leistungen gleich groß, (symmetrisch belastet)<br />
1 A<br />
1× 3A<br />
230 V<br />
230<br />
W<br />
230<br />
W<br />
1 A<br />
1× 3A<br />
400 V<br />
Leistung im Drehstromkreis<br />
230 V<br />
P ges = P 1 + P 2 + P 3<br />
= 3 x P 1<br />
U<br />
P=3× ×IStr× cosϕ<br />
3<br />
P= 3×U×I×cosϕ<br />
P=3×U Str×IStr× cosϕ<br />
I<br />
P = 3×U Str×<br />
×cosϕ<br />
3<br />
400 V<br />
Analog anzuwenden für Blind- und Scheinleistung !<br />
(reactive-current compensation, power-factor (p.f.) correction)<br />
I≡IStr U≡UStr Die Blindleistung wird zum Aufbau des magnetischen Feldes benötigt<br />
und pendelt als Ballast zwischen ihrem Erzeuger und der Stromquelle hin<br />
und her. Betriebsmittel können daher eine geringere Wirkleistung<br />
aufweisen.<br />
Die Blindleistung am Ort des Entstehens kompensiert.<br />
Wirkleistung<br />
Blindleistung<br />
Blindstromkompensation<br />
cos ϕ m. Komp = 0,9<br />
cos ϕ o. Komp = 0,7<br />
P = 700 kW<br />
Q o. Komp = 714 kVAr ind<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Q Komp = 375 kVAr cap<br />
2,86 €<br />
Q m. Komp = 339 kVAr<br />
1,36 €<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
69 69<br />
70<br />
Zentralkompensation mit<br />
Blindleistungsregelanlage<br />
(p.f. correction unit)<br />
Einzelkompensation<br />
(individual p.f. correction)<br />
+ niedrige Kosten pro kVAr<br />
volle Entlastung des innerbetr. Netzes<br />
- großer Installationsaufwand<br />
größere Kondensatorleistung nötig, da<br />
Gleichzeitigkeitsfaktor unberücksichtigt<br />
M<br />
3 ~<br />
Wirkleistung der Anlage:<br />
Erforderliche Kompensation:<br />
Blindleistungskompensation<br />
Regler<br />
M<br />
3 ~<br />
M<br />
3 ~<br />
Gruppenkompensation<br />
(group p.f. correction)<br />
+ wirtschaftlicher als Einzelkompensation<br />
- Nur für Gruppen anwendbar, die<br />
immer gemeinsam betrieben werden<br />
Blindleistungskompensation<br />
Blindarbeit<br />
tanϕ ist =<br />
Wirkarbeit<br />
Kapazität der Kondensatoren:<br />
P= 3× U× I× cosϕ<br />
M<br />
3 ~<br />
M<br />
3 ~<br />
M<br />
3 ~<br />
+ gute Nutzung der install. Kondensatorleistung<br />
weniger Kondensatorleistung nötig<br />
einfach zu verdrosseln (Oberwellen)<br />
- innerbetriebl. Netz wird nicht entlastet<br />
zus. Kosten für Regelanlage<br />
Q c = P x (tan ϕ ist –tan ϕ soll ) = Q ist –(P x tan ϕ soll)<br />
Q<br />
c C= 2<br />
U×ω<br />
Wechselstrom<br />
Verbraucher Kondensatorleistung<br />
einzelkompen. Motoren 35 – 40 % der Motornennleistung<br />
einzelkomp. Trafos 2,5 % der Trafoleistung<br />
(5 % bei älteren Trafos)<br />
Zentralkompensation 25 – 33 % der Trafoleistung<br />
(cos ϕ = 0,9)<br />
ϕ soll = 0,9 … 0,92<br />
Q<br />
c<br />
C= 2<br />
3× U ×ω<br />
Drehstrom<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
71 71<br />
72<br />
Typenschildangaben<br />
Angaben auf Typenschilder elektrischer Maschinen<br />
• Spannung in<br />
(Effektivwert)<br />
V bzw. kV<br />
• Scheinleistungsaufnahmen in VA bzw. kVA, MVA<br />
• Wirkleistungsaufnahme in W bzw. kW, MW<br />
• Leistungsfaktor cos ϕ<br />
• Gesamtstromaufnahme (Scheinstrom) in<br />
(Effektivwert)<br />
A bzw. kA<br />
Strommesser messen den Scheinstrom als Effektivwert<br />
Stromzähler messen den Wirkstrom<br />
Leistungen in Natur und Technik<br />
menschl. Herz 1,5 W<br />
Dauerleistung Mensch 80 … 100 W<br />
kurzz. Höchstleistung Mensch 1,5 kW<br />
Fernsehgerät 150 W<br />
Eierkocher 350 W<br />
Handmixer 190 W<br />
Backofen 3,3 kW<br />
Bohrmaschine 550 W<br />
Videorecorder (Betrieb) 15 W<br />
Videorecorder (Stand By) 4 W<br />
ICE Antriebsleistung 6 MW<br />
Leistungsaufnahme<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
73 73<br />
74<br />
P zu<br />
Energieumwandlungssystem<br />
P Verlust<br />
gewünschte<br />
Energieform Energieverlust<br />
Motor Bewegung Wärme<br />
Lampe Licht Wärme<br />
Wirkungsgrad η (eta)<br />
P ab<br />
(efficiency)<br />
P zu = P ab + P Verlust<br />
Wirkungsgrad: η = ab P<br />
P<br />
zu<br />
Verbraucher Wirkungsgrad η<br />
Drehstrommotor 1 kW 0,75<br />
Transformator 1 kVA 0,9<br />
Tauchsieder 1 kW 0,95<br />
Ein Metallfaden, der Glühdraht (meist eine Wolframwendel), wird in einem evakuierten<br />
oder mit einem indifferenten Gas gefüllten Glaskolben durch einen hindurchfließenden<br />
elektrischen Strom zum Glühen und damit zur Lichtemission gebracht (Temperatur<br />
2.500 °C bis 3.000 °C).<br />
Hierbei werden etwa 95 % der zugeführten elektrischen Leistung in Wärme umgewandelt,<br />
nur der Rest von etwa 5 % in Licht.<br />
Energie im<br />
Benzin = 100 %<br />
Bewegungsenergie 16 %<br />
Wirkungsgrad Kfz<br />
Max. Wirkungsgrad des Kreisprozesses: 45%<br />
TEIN −TAUS<br />
η<br />
=<br />
T<br />
EIN<br />
Abgas 36 %<br />
Kühlwasser 33 %<br />
Motorabstrahlung 7 %<br />
Eigenbedarf 3 %<br />
Reibung 5 %<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
75 75<br />
76<br />
Messen und Prüfen<br />
Prüfen:<br />
Durch Prüfen wird ermittelt, ob der<br />
Prüfling, z. B. ein Schaltelement oder ein<br />
Gerät, die Eigenschaften hat, die für<br />
seine Verwendung notwendig sind. So<br />
prüft man z. B. Isolationen oder den<br />
Durchgang einer Leitung.<br />
Messen:<br />
Durch Messen bestimmt man den<br />
Zahlenwert einer Messgröße. Diesen am<br />
Messgerät abgelesenen Wert nennt man<br />
den Messwert. Man misst zum Beispiel<br />
Ströme, Spannungen, Widerstände oder<br />
Leistungen<br />
Zählen, Kalibrieren, Justieren, Eichen<br />
Zählen:<br />
Ermitteln einer Anzahl gleichartiger Werte in einer<br />
bestimmten Zeit.<br />
Kalibrieren:<br />
Festlegen, um welchen Wert sich eine Messgröße pro<br />
Skalenteil bei einer analogen Anzeige ändert, z. B. um 5<br />
Volt pro Skalenteil bei einer Spannungsmessung.<br />
Justieren:<br />
Einstellen der Messwertanzeige auf den richtigen Wert, z.B. Einstellen des<br />
Nullpunktes bei einem Widerstandsmessgerät.<br />
Eichen:<br />
Beim Eichen vergleicht man den von einem Messgerät angezeigten Wert<br />
mit einem Eichnormal.<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
77 77<br />
78<br />
Richtige Auswahl: Messbereich, Eignung für Stromart und Frequenz<br />
Sorgfältig transportieren, die Lager sind stoßempfindlich<br />
Regelmäßig Batteriekontrolle durchführen<br />
(Ersatzbatterien und Ersatzsicherungen mitführen)<br />
Messung: mit dem größten Messbereich beginnen, danach Messbereich verändern,<br />
bis der Zeigerausschlag im letzten Skalendrittel liegt.<br />
Richtige Gebrauchslage beachten<br />
Die Verbindung von Auge zum Zeiger muss senkrecht sein,<br />
bei Spiegelskalen muss der Zeiger sein Spiegelbild verdecken<br />
(Parallaxenfehler)<br />
Nach der Messung das Messgerät auf den höchsten Wechselspannungsbereich einstellen.<br />
1,5<br />
Fehlerklasse<br />
Feinmessgeräte: 0,1 0,2 0,5<br />
Betriebsmessgeräte: 1 1,5 2,5<br />
Handhabung der <strong>Messgeräte</strong><br />
= 1,5% vom Skalenendausschlag<br />
(zulässig jedoch über die gesamte Skala)<br />
Vielfach-<strong>Messgeräte</strong> (digital)<br />
(multi-function instrument)<br />
Gebrauchslage<br />
2<br />
Max. Prüfspannung<br />
(ohne Angabe: 500 V)<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
79 79<br />
80<br />
<strong>Messgeräte</strong>norm IEC 61<strong>01</strong>0 (ab <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2004)<br />
In der Norm EN61<strong>01</strong>0-1 (Kapitel 16.2 ) zu beachten:<br />
”Vielfachmessinstrumente und ähnliche Geräte dürfen in jeder<br />
möglichen Kombination der angegebenen Eingangsspannungen,<br />
Funktions- und Bereichseinstellungen keine Gefährdung<br />
verursachen. Mögliche Gefährdungen schließen elektrische<br />
Schläge, Feuer, Funkenbildung und Explosion mit ein.“<br />
Messkategorien:<br />
CAT I<br />
Messungen an Stromkreisen , die nicht direkt<br />
mit dem Netz verbunden sind<br />
z.B. Batterien etc.<br />
CAT II<br />
Messungen an Stromkreisen, die elektrisch direkt mit<br />
dem Niederspannungsnetz verbunden sind<br />
über Stecker z.B. in Haushalt, Büro und Labor<br />
CAT III<br />
Messungen in der Gebäudeinstallation<br />
Stationäre Verbraucher, Verteileranschluss, Geräte fest am Verteiler<br />
CAT IV<br />
Messungen an der Quelle der Niederspannungsinstallation<br />
Zähler, Hauptanschluss, primärer Überstromschutz<br />
Schalter<br />
Spannungsquelle<br />
230 V<br />
Spannungsmessung<br />
Das Messgerät wird parallel zum Messobjekt angeschlossen.<br />
Der angezeigte Messwert ergibt sich aus dem Produkt von<br />
Stromstärke durch das Messgerät mal Widerstand des Messwerks.<br />
Verbraucher<br />
(Leuchte)<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
81 81<br />
82<br />
Schalter<br />
Spannungsquelle<br />
230 V<br />
Strommessung<br />
Das Messgerät wird in Reihe mit den Verbrauchern geschaltet.<br />
Der durch das Messobjekt fließende Strom fließt auch durch das Messgerät.<br />
Der Messung liegt meist die magnetische Wirkung des elektrischen<br />
Stromes zugrunde.<br />
Schalter<br />
Spannungsquelle<br />
230 V<br />
40 W<br />
Widerstandsmessung<br />
Verbraucher<br />
(Leuchte)<br />
Verbraucher<br />
(Leuchte)<br />
Die Widerstandsbestimmung erfolgt durch Stromstärkemessung<br />
bei einer konstanten Spannung (Batterie, Nullpunktabgleich)<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
83 83<br />
84<br />
Fehlbedienung:<br />
Meßstromkreis bleibt auf „A“, auch nach Umschalten auf „V“ ,<br />
solange die Messleitung in Buchse „A“ steckt !<br />
R ges = 2 x R ML + R Si + R Shunt + R LP<br />
Meßleitung<br />
R ges = 2 x 20 mΩ +8 mΩ + 10 mΩ + 32 mΩ<br />
R ges = 90 mΩ<br />
R ML<br />
R ML<br />
R Si<br />
R LP<br />
Nebenwiderstand<br />
Sicherung Leiterplatte<br />
230 V<br />
IK = UN / Rges = = 2555,5 A<br />
90 mΩ<br />
Gefährdung durch Fehlbedienung<br />
V<br />
A<br />
COM<br />
R Shunt<br />
<strong>Messgeräte</strong> und Anschlußklemmen<br />
„Lügenstift“<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Drehfeldrichtungsmesser<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
85 85<br />
86<br />
U<br />
I= R<br />
L1<br />
Einpoliger Spannungsprüfer<br />
U N = 230 V<br />
U<br />
R V = 500 kΩ<br />
Fehlanzeigen durch: - hohe Umgebungsbeleuchtung<br />
- hohe Übergangswiderstände<br />
- ind. und kap. Spannungsübertragung<br />
I prüf<br />
N<br />
I prüf =<br />
R+R i V+ R K+ RÜ<br />
Ω<br />
230 V<br />
Ω Ω Ω<br />
I prüf =<br />
170 k +500 k +1 k +1 M<br />
I ≈ 137 μA<br />
prüf<br />
I prüf<br />
R K = 1 kΩ<br />
I prüf<br />
Feststellen der Spannungsfreiheit<br />
Anzeige glimmt<br />
R Ü = 1 MΩ<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
87 87<br />
88<br />
Feststellen der Spannungsfreiheit<br />
Spannungsmesser zeigt Spannung<br />
Feststellen der Spannungsfreiheit<br />
Tauchspulmesswerk zeigt spannungsfrei<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
89 89<br />
90<br />
L<br />
N<br />
PE<br />
L<br />
L1<br />
L2<br />
N<br />
U 0 = 230 V<br />
N<br />
PE<br />
PE<br />
Einpoliger Phasenprüfer<br />
Kapazität NYM-J 5 x 1,5 mm 2 : C´= 5…10 pF/m<br />
40 MΩ<br />
bei l = 10 m ergibt das ca. 80 pF<br />
U<br />
2<br />
U 1<br />
R 1= 40 MΩ<br />
><br />
Hochohmiges Multimeter<br />
U0 = U1+ U2<br />
U × R<br />
=<br />
R + R<br />
0 2<br />
1 2<br />
U R<br />
=<br />
U R<br />
1 1<br />
2 2<br />
Z K<br />
1 1<br />
ZK = = = 40M<br />
Ω<br />
jωC j× 2× π × 50Hz× 80pF<br />
670 kΩ<br />
1 kΩ<br />
1 MΩ<br />
230V× 10 MΩ<br />
U2= = 46V<br />
40 MΩ+ 10 MΩ<br />
U 230V<br />
I = =<br />
R 50MΩ<br />
= 4, 6μ<br />
A<br />
I<br />
><br />
U 2<br />
U 230V<br />
I = =<br />
R 41,671MΩ<br />
= 5,5μ<br />
A<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
R 2=<br />
10 MΩ<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
91 91<br />
92<br />
L1<br />
L2<br />
N<br />
PE<br />
L<br />
U 0 = 230 V<br />
N<br />
PE<br />
U<br />
2<br />
227 V<br />
1,4 V<br />
Messergebnisse<br />
10 m NYM-J 5 x 2,5 mm 2<br />
U 1<br />
R 1= 40 MΩ<br />
57 V<br />
U0 = U1+ U2<br />
U × R<br />
=<br />
R + R<br />
0 2<br />
1 2<br />
51 V<br />
Duspol<br />
U R<br />
=<br />
U R<br />
1 1<br />
2 2<br />
I<br />
><br />
51,5 V<br />
U 2<br />
230V× 24 kΩ<br />
U2= = 0,14V<br />
40 MΩ+ 24 kΩ<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
R 2=<br />
24 kΩ<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
93 93<br />
94<br />
L<br />
U 0 = 230 V<br />
N<br />
PE<br />
Nullleiterbruch bei angeschlossenem Verbraucher<br />
227 V<br />
Multimeter, Duspol: keine Anzeige gegen N, jedoch gegen PE !<br />
L<br />
N<br />
PE<br />
U 0 = 230 V<br />
0 V<br />
Phasenprüfer zeigt Phase an !<br />
206V<br />
Spannung Nullleiter gegen Schutzleiter !<br />
Nullleiterbruch ohne Verbraucher<br />
227 V<br />
75 V<br />
139 V<br />
Bezugspotential beachten !<br />
Phasenprüfer zeigt Phase an !<br />
ggf. auch Schutzleiterbruch !?<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
95 95<br />
96<br />
N<br />
L<br />
Strommessung mit Zangenstromwandler<br />
Wechselstrommessungen großer Ströme (> 20 A)<br />
ohne Stromkreisunterbrechung (Transformatorprinzip)<br />
Strommesszange<br />
Aufklappbarer Weicheisenring zum Führen<br />
des magn. Flusses<br />
Der zu messende Leiter bildet die „Primärwicklung“<br />
N<br />
L<br />
Die Zange umschließt<br />
nur einen Leiter !<br />
Die Zangenarme sind sauber<br />
und fest geschlossen.<br />
Isolationsmessung<br />
Meßbereichserweiterung<br />
zur Erhöhung der Empfindlichkeit<br />
tats. Strom =<br />
Angezeigter Strom<br />
Anzahl Windungen<br />
Isolationsmessung ist die Messung hoher<br />
Widerstände.<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Isolations-<strong>Messgeräte</strong> zur Messung des<br />
Isolationswiderstandes in elektrischen Anlagen<br />
haben meist Messbereiche von 300 kΩ bis 300<br />
MΩ.<br />
Die Messgleichspannung zur Isolationsmessung<br />
muss nach DIN VDE 0413 gleich der<br />
Betriebsspannung sein, mindestens aber 500 V<br />
betragen. Sie wird mit einem elektronischen<br />
Spannungswandler erzeugt. Der Messstrom<br />
muss bei der jeweiligen Messspannung<br />
mindestens 1 mA betragen. Der<br />
Kurzschlussstrom darf nicht größer als 12 mA<br />
sein.<br />
Bei Isolations-<strong>Messgeräte</strong>n mit dem<br />
Kurbelinduktor wird die erforderliche<br />
Messspannung durch einen<br />
Gleichspannungsgenerator ( Induktor ) erzeugt,<br />
der durch eine Handkurbel angetrieben wird.<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
97 97<br />
98<br />
Technisch-physikalische Besonderheiten der Stromversorgung<br />
Energie wird nicht erzeugt, sondern nur umgewandelt !<br />
• Die Umwandlung ist immer mit<br />
Verlusten verbunden<br />
• Strom ist leitungsgebunden<br />
• Strom ist (im nennenswerten Umfang) nicht<br />
direkt speicherbar<br />
• „Erzeugung“ im Moment der<br />
Verbrauchsanforderung durch die Kunden:<br />
„Just in time“ - Lieferung<br />
Energieaufwand für die Erzeugung von 1 kWh<br />
1,1 kg Braunkohle<br />
0,3 kg Steinkohle<br />
0,22 m 3 Erdgas<br />
0,0045 g<br />
angereichertes Uran<br />
410 m 3 Wasser<br />
bei 1 m Fallhöhe<br />
0,2 kg Heizöl (S)<br />
1,5 bis 3,5 kg Müll (je nach<br />
Zusammensetzung)<br />
10 m 2 Solarzellenfläche<br />
bei einstündigem<br />
Peakbetrieb (mittags)<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
Quelle: HEA<br />
2,5 m 2 Rotorfläche bei<br />
einstündigem Nennbetrieb<br />
einer 500 kW-WKA<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
99 99<br />
15 Hemden bügeln<br />
Sieben Stunden fernsehen<br />
70 Tassen Kaffee kochen<br />
drei Tage lang 150-Liter Kühlschrank nutzen<br />
Ein Mittagessen für vier Personen auf dem Elektroherd kochen<br />
40 Stunden Musik mit dem CD-Player hören (25 W)<br />
5-10 km Elektroauto fahren<br />
10200 Minuten elektrisch rasieren<br />
60 Minuten die Haare fönen<br />
Google<br />
100<br />
Energie“verbrauch“ von 1 kWh<br />
Durchschnittspreis: 15 cent<br />
Eine Maschine Wäsche bei 60°C waschen<br />
2 kg Wäsche trocknen<br />
Energieäquivalente<br />
15 Stunden Radio hören<br />
Im Mittel entsprechen ca. 620 g CO 2 einer kWh<br />
1 l Heizöl setzt ca. 2,44 kg CO 2 frei ( 10 kWh)<br />
1 m 3 Erdgas setzt ca. 1,97 kg CO 2 frei ( 8,9 kWh)<br />
● 31654 Server (2*2GHz, 2GB RAM und<br />
80GB HDD)<br />
● 40 Millionen Suchen/Tag<br />
● Mit 200 Watt/Server sind das<br />
150MWh/Tag<br />
● Inklusive Kühlung und Infrastruktur<br />
300MWh/Tag<br />
● mit Dual-Core CPUs ca. 4Wh pro<br />
Suche<br />
● Das sind 6,8 Gramm CO 2 pro<br />
Suchanfrage<br />
Eine Suchanfrage entspricht 56 m Auto<br />
fahren<br />
ebay<br />
Quelle: VDEW<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
● 15.000 Server in acht Rechenzentren<br />
● Zu jeder Zeit 105 Millionen Auktionen<br />
aktiv<br />
● Jeder Server braucht im Durchschnitt<br />
300 Watt plus 300 Watt für Kühlung<br />
und Infrastruktur<br />
● Jede Auktion dauert eine Woche<br />
● 30 Wattstunden Stromverbrauch oder<br />
55 Gramm CO 2 pro Auktion.<br />
Eine Auktion bei ebay entspricht 420 m<br />
Auto fahren<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2
1<strong>01</strong><br />
102<br />
STRATO AG<br />
● Eine Shared Webhosting Domain bei<br />
Strato verbraucht ca. 1 kWh im Jahr<br />
● Das sind 1700 Gramm CO 2 pro Jahr<br />
Eine Domain bei Strato erzeugt im Jahr<br />
soviel CO 2 wie 14 km Autofahren.<br />
Energieäquivalente<br />
Der Betrieb aller Server weltweit<br />
brauchte im Jahr 2005 180 Terawattstunden. Das war 1,2<br />
Prozent des weltweiten Strombedarfs und entspricht der<br />
Leistung von ca. 18 Atomkraftwerken.<br />
Quelle: http://mediacast.sun.com/users/rolfkersten/media/EBAY_Keynote2.pdf<br />
Energieeinheiten und Vorsätze<br />
Energie 1 J = 1 kgm2s-2 = 1 Ws = 1 Nm<br />
Kilowattstunde kWh 1 kWh = 3.600 kJ<br />
Kalorie cal 1 cal = 4,1868 J<br />
Tonnen Steinkohleeinheiten t SKE 1 t SKE = 29,308 GJ<br />
Tonnen Rohöleinheiten t RÖE 1 t RÖE = 41,868 GJ<br />
Normkubikmeter Gas Nm3 1 Nm3 = 35,169 MJ<br />
Barrel Erdöl bbl 1 bbl = 5,981 GJ<br />
Atto a 10 -18 = 0,0000000000000000<strong>01</strong><br />
Femto f 10- 15 = 0,0000000000000<strong>01</strong><br />
Pico p 10 -12 = 0,0000000000<strong>01</strong><br />
Nano n 10 -9 = 0,0000000<strong>01</strong><br />
Mikro µ 10 -6 = 0,0000<strong>01</strong><br />
Milli m 10 -3 = 0,0<strong>01</strong><br />
Centi c 10 -2 = 0,<strong>01</strong><br />
Dezi d 10 -1 = 0,1<br />
Deka da 10 1 = 10<br />
Hekto h 10 2 = 100<br />
Kilo k 10 3 = 1.000<br />
Mega M 10 6 = 1.000.000 Million<br />
Giga G 10 9 = 1.000.000.000 Milliarde<br />
Tera T 10 12 = 1.000.000.000.000 Billion<br />
Peta P 10 15 = 1.000.000.000.000.000 Billiarde<br />
Exa E 10 18 = 1.000.000.000.000.000.000 Trillion<br />
© W. W. Castor, 2<strong>01</strong>2<br />
© W. Castor, 2<strong>01</strong>2