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Seminar 3 - Kabel (ca. 3,4 MB) - HAAG Elektronische Messgeräte ...

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Strom ist nicht alles, aber ohne Strom ist nichts<br />

EUROPA<br />

bei<br />

Nacht<br />

Fachbibliothek von <strong>HAAG</strong><br />

Die Firma <strong>HAAG</strong> <strong>Elektronische</strong> <strong>Messgeräte</strong> GmbH ist Hersteller<br />

hochpräziser <strong>Messgeräte</strong> zur Erfassung und Analyse aller<br />

qualitätsbeschreibenden Eigenschaften der Elektroenergie.<br />

Zu den <strong>HAAG</strong>-Kompetenzfeldern gehören u. a.<br />

► Netzqualitätsmessgeräte und -schreiber<br />

► Netzanalysatoren und Leistungsmessgeräte<br />

<strong>HAAG</strong> veröffentlicht regelmäßig eigene Fachbeiträge und und stellt<br />

<strong>Seminar</strong>unterlagen namhafter Fachspezialisten ins Netz.<br />

Zur Auswahl: www.haag-messgeraete.de -> Bibliothek<br />

Grundlagen der elektrischen Energieversorgung<br />

<strong>HAAG</strong> stellt anschaulich gestaltete <strong>Seminar</strong>unterlagen über die Grundlagen<br />

der elektrischen Energieversorgung zum Download bereit.<br />

Die <strong>Seminar</strong>e werden regelmäßig von Dipl.-Ing. Walter Castor, Stadtwerke<br />

Erlangen, veranstaltet und unterliegen seinem Copyright. Die Vervielfältigung<br />

und der Druck dieser Unterlagen ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des<br />

Autors zulässig.<br />

Dem Leser wird umfassendes Wissen über Grundlagen, Basistechnologien,<br />

Fachausdrücke und Wirkungsprinzipien aus dem Fachgebiet der Energieversorgung<br />

vermittelt.<br />

Die <strong>Seminar</strong>e richten sich hauptsächlich an Einsteiger in das Fachgebiet, aber<br />

auch Profis finden viele neue Informationen. Diese Unterlagen eignen sich<br />

hervorragend zur Auffrischung des Grundlagenwissens.<br />

Viele interessante Beispiele beleben den Blick in die Praxis.<br />

► Textband - Grundlagen und Theorie (<strong>ca</strong>. 120 Seiten - 1,2 <strong>MB</strong>)<br />

► <strong>Seminar</strong> 1 - Grundlagen (<strong>ca</strong>. 2.2 <strong>MB</strong>)<br />

► <strong>Seminar</strong> 1a - Kraftwerke (<strong>ca</strong>. 1,5 <strong>MB</strong>)<br />

► <strong>Seminar</strong> 2 - Netze (<strong>ca</strong>. 1,3 <strong>MB</strong>)<br />

► <strong>Seminar</strong> 3 - <strong>Kabel</strong> (<strong>ca</strong>. 3,4 <strong>MB</strong>)<br />

► <strong>Seminar</strong> 4 - Schaltgeräte (<strong>ca</strong>. 1,7 <strong>MB</strong>)<br />

► <strong>Seminar</strong> 5 - Trafo (<strong>ca</strong>. 2,2 <strong>MB</strong>)<br />

► <strong>Seminar</strong> 6 - Schaltanlagen (<strong>ca</strong>. 7,6 <strong>MB</strong>)<br />

► <strong>Seminar</strong> 7 - Fehler (<strong>ca</strong>. 1,3 <strong>MB</strong>)<br />

► <strong>Seminar</strong> 8 - Netzschutz (<strong>ca</strong>. 1 <strong>MB</strong>)<br />

► <strong>Seminar</strong> 9 - Arbeitssicherheit (<strong>ca</strong>. 1,8 <strong>MB</strong>)<br />

► <strong>Seminar</strong> 10 - Störungen, Schaltungen, Kundenanschluss (<strong>ca</strong>. 2 <strong>MB</strong>)<br />

► <strong>Seminar</strong> 11 - Zusammenfassungen (<strong>ca</strong>. 0,2 <strong>MB</strong>)


02 1<br />

02 2<br />

� bestimmen die elektrische Festigkeit<br />

� bestimmen Konstruktion und Form der Hochspannungsgeräte<br />

Bekannte Isoliermittel sind:<br />

Isoliermittel (Dielektrika)<br />

(insulation materials)<br />

Kunststoffe (PVC, PE, VPE)<br />

Porzellan Glas<br />

Mineralöle<br />

Luft<br />

Isolierpapier<br />

Vakuum<br />

Gase (Stickstoff, SF 6)<br />

Die elektrische Festigkeit wird durch die Durchschlagspannung beschrieben<br />

Einfluss haben: Luftfeuchtigkeit, Luftdichte und Temperatur<br />

Durchschlagfestigkeit der Luft: 1 kV/cm (norm. atm. Bedingung,<br />

Paschengesetz)<br />

Vollkommener Durchschlag:<br />

das isolierende Dielektrikum verliert seine Isolierfähigkeit<br />

Unvollkommener Durchschlag:<br />

örtlich und zeitlich begrenzte Überbeanspruchung des Dielektrikums<br />

Teilentladung<br />

Teilentladung (partial discharge)<br />

„ Elektrischer Rost“<br />

hörbar ab 200 pC<br />

sichtbar ab 1000 pC<br />

© W. Castor, 2007<br />

Unvollkommene Durchschläge der nach<br />

kurzer oder längerer Zeit zum<br />

vollkommenen Durchschlag (Überschlag)<br />

führt.<br />

© W. Castor, 2007


02 3<br />

02 4<br />

Isolierstoffe<br />

Isolierpapier: ölimprägmierte Zellulose, hygroskopisch<br />

Mineralöle: Erdöldestillat aus gesättigten Kohlenwasserstoffen<br />

mit niedriger Viskosität, versetzt mit Inhibitoren zur<br />

Verbesserung der Oxidationsbeständigkeit<br />

Flammpunkt >100°C, hygroskopisch<br />

Trafoöle nach IEC 296 sind ohne Qualitätsverlust mischbar.<br />

Porzellan: Aluminiumsilikat (Kaolin, Feldspat und Quarz)<br />

gasdicht, licht- und korrosionsbeständig gegen Säuren<br />

temperaturbeständig, lichtbogenfest<br />

empfindlich gegen mech. Überbeanspruchung<br />

Durchschlagfeldstärke <strong>ca</strong>. 20 – 40 kV/mm<br />

(porcelain)<br />

ˆ ⎛P⎞ ≈ α = 0,7...0,8<br />

Vakuum: es gilt nicht mehr das Paschengesetz Ud⎜ ⎟ mit<br />

⎝T⎠ Entscheidend sind Vorgänge an den Elektroden:<br />

Mikrospitzen verdampfen explosionsartigartig und<br />

bilden Metalldampfwolken<br />

Grundstoff : Vinylchlorid, polymerisiert.<br />

Grundeigenschaft: Hart, spröde<br />

Polyvinylchlorid PVC<br />

(polyvinyl chloride)<br />

Struktur des PVC<br />

Durch Zusatzstoffe wird das PVC dem Verwendungszweck angepasst:<br />

Weichmacher: Durchmischung mit organischen Säuren und<br />

Umsetzungsprodukten des Alkohols.<br />

Stabilisatoren: Bleisalze für thermische und chemische Stabilität.<br />

Füllstoffe: Karbonat und Kaoline ( Mineral Tonerde ) für Abriebfestigkeit.<br />

Dadurch entsteht ein vielfältig nutzbares Produkt: mechanisch robust,<br />

unempfindlich gegen Wasser, flammwidrig, klebbar, billig.<br />

Hohe dielektrische Verluste, einsetzbar bis max. 6 kV<br />

Einsatz aus Kostengründern aber vielfach für Mantelisolationen<br />

Leitertemperatur max. 70°C, max. Kurzschlußtemperatur 150°C<br />

Bei Bränden entsteht Chlorwasserstoff (giftig und korrosionsfördernd<br />

Kurzbezeichnung bei <strong>Kabel</strong>n: Y<br />

α<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 5<br />

02 6<br />

PE- Isolationen<br />

(polyethylene)<br />

Betrieb mit Leitertemperaturen bis 70°C<br />

PE ist brennbar und verlöscht nicht selbstständig. Es ist aufgrund der<br />

reinen Struktur halogenfrei, d.h. es sind keine salz- und säurebildenden<br />

Substanzen vorhanden.<br />

Molekulare Struktur von Polyethylen<br />

In der <strong>Kabel</strong>bezeichnung wird es bei der Aderisolation mit X,<br />

beim Außenmantel mit 2Y bezeichnet.<br />

Für die Aderisolation ist das PE weitestgehend durch das vernetzte PE (<br />

VPE ) abgelöst worden.<br />

PE wird überwiegend für <strong>Kabel</strong>mäntel eingesetzt.<br />

Beispiel einer <strong>Kabel</strong>bezeichnung :<br />

N A X 2Y<br />

X Aderisolation aus PE<br />

2Y Außenmantel aus PE<br />

PE hat geringe dielektrische Verluste, ist brennbar, wasserempfindlich<br />

unbeständig gegen UV-Bestrahlung und empfindlich gegen TE<br />

Water-Trees<br />

Bei der Fertigung von PE- Mittelspannungskabel zwischen 1970 bis 1980 gab<br />

es relativ viel Ausfälle durch Isolationsversagen. Ursache waren<br />

Verunreinigungen der Isolation, die in Verbindung mit Feuchtigkeit in dem<br />

elektrischen Spannungsfeld zwischen Leiter und der Abschirmung der <strong>Kabel</strong><br />

zu kristallinen Veränderungen führten. Das feuchtigkeitsbedingte Wachstum<br />

der Gefügeveränderung in der PE- Isolation zeigt die Form von Bäumen,<br />

daher wurden die Veränderungen „water-trees“, Wasserbäumchen genannt.<br />

Im Verlaufe der Betriebszeit wuchsen die Bäume und führten zu einem<br />

elektrischen Durchschlag. Das Problem wird durch den Einsatz äußerst<br />

reiner Rohmaterialien und einer äußerst sauberen Fertigung inzwischen<br />

beherrscht. Die Gefahr der Bildung von water-trees besteht immer noch,<br />

sofern z. B. durch unsachgemäße Montage Feuchtigkeit in ein PE- oder VPE-<br />

Hoch- oder Mittelspannungskabel gelangen sollte.<br />

Water- trees in PE- Isolation<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 7<br />

(cross-linked-polyethylene XLPE)<br />

Zur Verbesserung des Temperaturverhaltens wird PE<br />

vernetzt. Hierbei werden die Faden- oder Makromoleküle<br />

durch eine chemische Reaktion oder<br />

durch energiereiche Bestrahlung mit Elektronenstrahlen<br />

räumlich verknüpft.<br />

Damit kommen zu den guten elektrischen Eigenschaften ein<br />

stabileres Temperaturverhalten. Der Isolierstoff VPE lässt<br />

Leitertemperaturen bis zu 90°C zu. Im Kurzschlussfall werden<br />

Leitertemperaturen bis 250°C zugelassen.<br />

Auch VPE ist teilentladungsempfindlich.<br />

Hohe el. Isolationsfähigkeit (in der Praxis Verarbeitung in 400-kV-<strong>Kabel</strong>n)<br />

geringer dielektrischer Verlustfaktor,<br />

temperaturstabil,<br />

keine Haftung mit anderen Stoffen, z.B. Gießharzen.<br />

Kurzbezeichnung: 2X<br />

Vernetztes Polyethylen VPE<br />

• Schwefelhexafluorid (SF6) ist ein synthetisches Gas, aus geschmolzenem<br />

Schwefel (S) und gasförmigen Fluor (F) bei einer Temperatur von <strong>ca</strong>. 300 - 450 °C<br />

hergestellt.<br />

• 5mal schwerer als Luft (Dichte bei +20°C und 1 bar: 6,08 g/l)<br />

• farblos<br />

• geruchlos<br />

02 8<br />

Eigenschaften von SF 6 I<br />

• nicht brennbar und nahezu wasserunlöslich<br />

(sulphur hexafluoride)<br />

• leicht verflüssigbar durch Verdichtung (kritische Temperatur 45,6 °C)<br />

• sehr gute Isoliereigenschaften (<strong>ca</strong>. 3mal so hoch wie Luft bei Normaldruck); die<br />

dielektrische Festigkeit ist bei gleichbleibender Dichte temperaturunabhängig<br />

• edelgasartiger Charakter (hexagonaler Molekülaufbau)<br />

chemisch sehr beständig (inert, reaktionsträge, inaktiv bis <strong>ca</strong>. 500 °C)<br />

F<br />

F<br />

F<br />

S<br />

F<br />

© W. Castor, 2007<br />

F<br />

F<br />

© W. Castor, 2007


02 9<br />

02 10<br />

• hervorragende Lichtbogen-Löscheigenschaften :<br />

große Dissoziationsenergie bei Temperaturen > 2000°C, d. h. weit unter der<br />

Ionisationstemperatur des Lichtbogens von <strong>ca</strong>. 7000°C. Der Lichtbogen brennt mit<br />

dünnem ionisierten Kern mit einem kleinen Gasvolumen und geringem<br />

Energieumsatz. Er kühlt beim Strom-Nulldurchgang schnell aus. In der äußeren,<br />

kühlen Lichtbogenzone, in die die Moleküle diffundieren, rekombinieren die<br />

Bestandteile wieder zu SF6 und setzen die aufgenommene Dissoziationsenergie<br />

wieder frei.<br />

hohe Elektronenaffinität (elektronegativ) unterhalb der Dissoziationstemperatur<br />

führt zu einem schnellen Übergang vom leitenden zum isolierenden Zustand, führt<br />

aber auch im Bereich der kritischen Feldstärke von 89 kV/cm x bar (vgl. Luft: 23<br />

kV/cm x bar) zu größerer Empfindlichkeit gegenüber Elektrodenrauhigkeit und<br />

Partikel.<br />

• ungiftig im reinen Zustand (MAK 35 Vol, % SF6 in Luft<br />

Konventionelle Löschmittel:<br />

Lineares Verhalten zwischen Abstand<br />

und Spannungsfestigkeit.<br />

kV<br />

Vakuum:<br />

Steiler Anfangsverlauf der Kennlinie:<br />

Mit nur wenigen mm Kontaktabstand wird<br />

eine hohe Blitzstoßfestigkeit erreicht.<br />

Eine Vergrößerung der Kontaktabstände<br />

bringt keinen Anstieg der dielektrischen<br />

Festigkeit.<br />

Durchschlagfestigkeit von Isolierstoffen<br />

Biltzstoßspannungsfestigkeit<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Vakuum<br />

Anwendungsgebiete:<br />

• Elektrotechnik<br />

Isoliermedium in Schaltanlagen,<br />

Transformatoren<br />

• Medizin<br />

z.B. bei Pneumothorax-OP<br />

• Leichtmetalltechnik<br />

z.B. Schutzgas im Fensterbau<br />

• Metereologie<br />

Untersuchung von<br />

Luftströmungen<br />

SF 6<br />

2,5 bar<br />

10 20<br />

Elektrodenabstand<br />

mm<br />

30<br />

© W. Castor, 2007<br />

Öl<br />

SF 6<br />

1 bar<br />

Luft<br />

1 bar<br />

© W. Castor, 2007


02 11<br />

02 12<br />

Erklärung in DIN VDE 0100 Abschnitt 200 : Begriffe und Begriffserklärungen<br />

Der wesentliche Unterschied liegt in den zulässigen Einsatzgebieten<br />

<strong>Kabel</strong> können bei „rauhen“ äußeren Einflüssen eingesetzt werden:<br />

– Schwerindustrie<br />

– Verlegung in Erde, Wasser und Beton<br />

Leitungen sind für „gemäßigte“ äußere Einflüsse vorgesehen :<br />

– leichte Industrie<br />

– Gewerbe, Wohnungen, Büros u.ä.<br />

Kupfer<br />

(copper)<br />

Unterschied <strong>Kabel</strong> - Leitung<br />

Leitungen dürfen nicht im Erdreich verlegt werden<br />

Aluminium<br />

(aluminium)<br />

<strong>Kabel</strong> sind zur Verlegung im Erdreich geeignet<br />

E-Cu 57<br />

Spez. Widerstand ρ: 0,01754 Ωmm 2 /m<br />

Spez. Gewicht: 8,9 kg/dm 3<br />

Zugfestigkeit 250 N/mm 2<br />

E-Al F10<br />

Reinheitsgehalt > 99,5 %<br />

Spez. Widerstand ρ: 0,02874 Ωmm 2 /m<br />

Spez. Gewicht: 2,7 kg/dm 3<br />

Zugfestigkeit 100 N/mm 2<br />

Leitermaterialien<br />

© W. Castor, 2007<br />

Bezogen auf Cu benötigt Al den 1,6-fachen Querschnitt, wiegt jedoch<br />

nur die Hälfte (bei gleicher Belastbarkeit)<br />

© W. Castor, 2007


02 13<br />

02 14<br />

Rundleiter<br />

massiver Rundleiter normal verseilt verdichtet<br />

re rm<br />

rmv<br />

verlustarmer Leiter<br />

für Ölkabel<br />

(Millikenleiter)<br />

rms<br />

eindrähtig<br />

se<br />

Leiterformen<br />

Sektorleiter<br />

mehrdrähtig<br />

smv<br />

mit ovalem Querschnitt<br />

om<br />

© W. Castor, 2007<br />

Aus der Typenbezeichnung eines Starkstromkabels kann der Aufbau, die<br />

Aderzahl, der Leiterquerschnitt, die Leiterform, die Nennspannung und die<br />

Farbe des Außenmantels entnommen werden.<br />

Für den Aufbau werden Kurzzeichen verwendet, die in radialer Folge - von<br />

innen beginnend - die einzelnen Elemente des <strong>Kabel</strong>s beschreiben.<br />

Auf Grund der historischen Entwicklung der <strong>Kabel</strong>kennzeichnung hat bei<br />

die Kupferader und bei Massekabeln die Papierisolation keinen<br />

Kennbuchstaben<br />

Normkabel nach DIN VDE<br />

Typenbezeichnungen <strong>Kabel</strong><br />

Leitermaterial (A = Aluminium)<br />

Isolierstoff (2X = VPE)<br />

Schirm aus Kupfer<br />

Mantel (2Y = PE)<br />

N A 2X S 2Y 1 x 150 rm /25 12/20 kV<br />

VDE<br />

Nennspannung U0/U Schirmquerschnitt (25 mm2 )<br />

Leiterart (m = mehrdrähtig)<br />

Leiterform (r = rund)<br />

Nennquerschnitt des Leiters (150 mm2 )<br />

Aderanzahl (1 = einadriges <strong>Kabel</strong>)<br />

© W. Castor, 2007


02 15<br />

PVC-<br />

Leitungen<br />

flex. Gummi<br />

schlauchleitungen<br />

02 16<br />

Harmonisierte Bestimmung<br />

H 07 V - K<br />

Nennspannung<br />

U 0/U (450/750 V)<br />

<strong>Kabel</strong> Kurzzeichen nach DIN VDE 0276<br />

International (Leitungen Niederspannung)<br />

Bekannte Leitungen:<br />

Bezeichnungen Leitungen<br />

Isolierwerkstoff (PVC)<br />

Leiterart (feindrähtig)<br />

VDE HAR<br />

H03VH-H in trockenen Räumen, sehr geringe mechanische Beanspruchung<br />

Tischleuchten, Rundfunkgeräte<br />

H03VH-F in trockenen Räumen, geringe mechanische Beanspruchung<br />

leichte Elektrogeräte; Haushaltsstaubsauger, Büromaschinen<br />

Keine Heiz- oder Kochgeräte<br />

© W. Castor, 2007<br />

H05VV-F in trockenen Räumen, mittlere mechanische Beanspruchung<br />

Waschmaschinen, Kühlschränke, Hausgeräte<br />

H05RR-F in trockenen Räumen, geringe mechanische Beanspruchung<br />

Elektrogeräte<br />

H05RN-F in trockenen, feuchten und nassen Räumen, geringe mechan. Beanspruchung<br />

Gartengeräte, Friteusen<br />

H07RN-F in trockenen, feuchten und nassen Räumen, mittlere mechan. Beanspruchung<br />

transportable Motoren, Elektrowerkzeuge, Kochkessel, Heizplatten<br />

© W. Castor, 2007


02 17<br />

02 18<br />

Typ- Kurzzeichenschlüssel für harmonisierte Leitungen<br />

Neue Aderkennzeichnung für <strong>Kabel</strong> und Leitungen bis 1 kV<br />

DIN VDE 0293<br />

alt<br />

flexible Leitungen<br />

ab Januar 2003<br />

blau nur noch für Neutralleiter, neue Farbe grau für Außenleiter<br />

Reihenfolge der Aderfarben festgelegt<br />

DIN VDE 0293<br />

alt<br />

<strong>Kabel</strong> und Leitungen<br />

für feste<br />

Verlegung<br />

mit gn/ge ohne gn/ge mit gn/ge ohne gn/ge<br />

mit gn/ge ohne gn/ge<br />

DIN VDE 0293-308<br />

neu<br />

<strong>Kabel</strong> und Leitungen<br />

Prüfung der richtigen<br />

Phasenfolge<br />

durch Prüfung !<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 19<br />

02 20<br />

Grundsätzlich ist jedes <strong>Kabel</strong> aus den drei Grundelementen<br />

� Leiter<br />

� Isolierung<br />

� Schutzmantel<br />

aufgebaut. Die Werkstoffe und Ausführungen können jedoch<br />

recht unterschiedlich sein und gegebenenfalls durch spezielle<br />

Elemente ergänzt werden.<br />

Aufbauelemente:<br />

� innere Leiterschicht<br />

� äußere Leiterschicht<br />

� Metallmantel / Schirm<br />

� Bewehrung / Schutzhülle<br />

<strong>Kabel</strong>aufbau in der Energietechnik<br />

Aufbauelement:<br />

Leiter<br />

Aufgabe: Stromleitung<br />

Geometrische Regelquerschnitte:<br />

6 – 10 – 16 – 25 – 35 – 50 – 70 – 95 – 120 –<br />

150 – 185 – 240 – 300 – 400 – 630 -1000<br />

Vorzugsquerschnitte im Versorgungsbereich sind unter den Gesichtpunkten<br />

der wirtschaftlichen Lagerhaltung und einer preisgünstigen Beschaffung auf<br />

der Grundlage der Netzbelastung ausgewählt worden. Ein weiterer Vorteil ist<br />

die Vorhaltung von nur wenigen Endverschluss- und Muffentypen.<br />

Die Vorzugsquerschnitte können von Unternehmen zu Unternehmen<br />

variieren. Folgende Querschnitte sind bei den Versorgungsunternehmen<br />

gängig:<br />

Mittelspannungskabelnetz: 150, 240 mm²,<br />

Niederspannungsnetz: 70, 150, 240 mm²,<br />

Niederspannungs- Hausanschlüsse: 16, 25, 35, 50 mm².<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 21<br />

02 22<br />

Aufbauelement:<br />

Innere Leitschicht<br />

Die Isolierung des Leiters liegt elektrisch betrachtet als Dielektrikum zwischen<br />

zwei Polen, dem Leiter einerseits und dem Schirm andererseits. Diese<br />

Anordnung bildet einen Kondensator.<br />

Ader<br />

Bei hohen Spannungen kann eine zu<br />

hohe dielektrische Beanspruchung in<br />

der Isolation, d. h. in dem elektrischen<br />

Feld, zu einem Durchschlag der<br />

Isolierung führen. Ursache hierfür ist<br />

Isolation<br />

Schirm<br />

die starke Feldverdichtung an der Leiteroberfläche, die durch eine starke<br />

Rundung der Einzeldrähte oder Rauhigkeiten an der Drahtoberfläche zu<br />

unzulässig hohen örtlichen Feldstärken führt. Dadurch werden Elektronen<br />

freigesetzt und beschleunigt, die eine Glimmentladung (Korona) auslösen.<br />

Es bildet sich ein gasgefüllter Kanal, der sich bei genügender Intensität so<br />

weit ausbreitet, daß es zum Durchschlag kommt. Je nach<br />

Spannungsbeanspruchung und Isolierstoffdicke kann der Vorgang sehr<br />

schnell ablaufen oder aber erst nach längerer Zeit zum Durchschlag<br />

führen (elektrische Alterung).<br />

Aufbauelement:<br />

Innere Leitschicht<br />

Zur Vermeidung dieser Gefahr wird der Leiter geglättet. Über den<br />

Leiter von Mittel- und Hochspannungskabel wird im allgemeinen eine<br />

leitende Schicht aufgebracht, die bei einem mehrdrähtigen Leiter das<br />

elektrische Feld an der Leiteroberfläche homogenisiert. Diese<br />

Leitschicht besteht entweder aus leitfähigen Papierbändern<br />

(Papierkabeln) oder leitfähigem<br />

Kunststoff (bei Kunststoffkabeln).<br />

Mit dem Aufbringen der inneren<br />

Leitschicht wird eine glatte<br />

Oberfläche über dem Leiter erreicht.<br />

Im Entwurf der VDE 0273 wird gefordert,<br />

daß die innere Leitschicht bei der Montage leicht entfernbar sein und<br />

auch eine gewisse Wanddicke haben muss, die festgelegte<br />

Unregelmäßigkeiten nicht überschreiten darf.<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 23<br />

02 24<br />

Aufbauelement:<br />

Aderisolierung<br />

Dimensionierung im Bereich kleiner Nennspannungen<br />

durch mechanische Beanspruchung während Fertigung, Legung<br />

und Betrieb bestimmt.<br />

Mit steigender Spannung ist zunehmend die elektrische<br />

Beanspruchung maßgebend.<br />

Isolierungen können aus folgenden Materialien bestehen:<br />

� Öl- oder harzgetränktes Papier (1 – 110 kV)<br />

� PVC (1 – 6 kV)<br />

PE (bis 20 kV; nicht mehr in den VDE-Bestimmungen enthalten)<br />

� VPE ( 1- 400 kV )<br />

Wesentliche historische Schritte:<br />

1850 Guttapercha für Telefonkabel<br />

1880 Guttapercha für Starkstromkabel<br />

1890 Papier-Öl-Isolierung (geschichtetes Dielektrikum)<br />

1940 Kunststoffisolierung (extrudiertes Dielektrikum)<br />

Verlustfaktor tan δ (gesprochen: Tangens Delta )<br />

dissipation factor DP<br />

© W. Castor, 2007<br />

Ein Maß für die Qualität des Isoliermaterials (Dielektrikum) ist der<br />

Verlustfaktor tan δ. Wäre die Kapazität zwischen den Leitern und dem Mantel<br />

verlustlos, ergäbe sich im Leerlauf eine Phasenverschiebung zwischen<br />

Spannung und Strom von genau 90°. Trotz der geringen Leitfähigkeit der<br />

Isolation tritt ein zusätzlicher ohmscher Widerstand auf.<br />

Die Abweichung von der 90°-Phasenlage nennt man den Verlustwinkel δ.<br />

Je kleiner der tan δ ist, um so besser ist die Isolation. Ein großer tan δ steht<br />

für eine schlechte oder fehlerbehaftete Isolation.<br />

Der Wert des tan δ geht proportional in die Berechnung der dielektrischen<br />

Verluste ein.<br />

Der tan δ wird messtechnisch ermittelt.<br />

I<br />

Zeigerbild<br />

I bC<br />

δ<br />

I<br />

I V<br />

Aufbauelement:<br />

Aderisolierung, tan δ<br />

U<br />

U<br />

I bC<br />

C R V<br />

I V<br />

Ersatzschaltbild<br />

Isolationsverlust<br />

© W. Castor, 2007


02 25<br />

Öl- oder massegetränktes Papier<br />

Bei der Papier-Ölisolierung werden um den Leiter bzw. die Leiterglättung<br />

mehrere Lagen Papierstreifen, <strong>ca</strong> 20 mm breit, aufgewickelt.<br />

Die Nennspannung des <strong>Kabel</strong> bestimmt die Dicke der Isolierung.<br />

Obwohl das Papier trocken erscheint, ist es noch für die Isolierung zu „feucht“<br />

(5-7% Wassergehalt) . Darum werden die mit dem Papier umwickelten Leiter in<br />

großen Kesseln getrocknet und anschließend wird die <strong>Kabel</strong>ader mit Öl<br />

getränkt.<br />

Dieses Öl hat die Aufgabe, die kleinen Hohlräume zwischen den Papierlagen zu<br />

füllen, damit dort keine Lufteinschlüsse vorhanden sind. Lufteinschlüsse<br />

würden zu einem Glimmen in der Isolierung führen, aus dem ein elektrischer<br />

Durchschlag im <strong>Kabel</strong> entstehen könnte.<br />

Um eine Abwanderung des Öl zu verhindern,<br />

wird es mit Harz versetzt, um so die Viskosität<br />

zu erhöhen. Das Öl- Harzgemisch nennt man<br />

<strong>Kabel</strong>isoliermasse („<strong>Kabel</strong>blut“), die <strong>Kabel</strong>, die<br />

damit isoliert werden, Massekabel.<br />

02 26<br />

Aufbauelement:<br />

Aderisolierung Massekabel<br />

Durch die äußere leitfähige Schicht wird erreicht, dass<br />

die Isolierung der <strong>Kabel</strong>adern elektrisch gleichmäßig belastet wird.<br />

Es entsteht durch die innere und äußere Leitschicht ein homogenes,<br />

radiales elektrisches Feld mit einer geringen Beanspruchung der<br />

Aderisolation.<br />

Nicht radiales Feld<br />

in einem<br />

Gürtelkabel<br />

Aufbauelement:<br />

Äußere Leitschicht<br />

Feldlinien<br />

Ein weiterer Vorteil der äußeren Leitschicht ist, dass Zwickelräume<br />

in mehradrigen <strong>Kabel</strong>n, die elektrisch nicht so fest sind wie die<br />

Isolierung, feldfrei bleiben.<br />

Im Regelfall liegt die äußere Leitschicht auf Erdpotential.<br />

Radiales Feld durch<br />

innere und äußere<br />

Leitschicht<br />

Bei Gürtelkabel wird auf die äußere Leitschicht verzichtet. Die<br />

elektrische Feldverteilung ist ungesteuert und belastet die Isolation.<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


Die äußere Leitschicht sollte zur Vermeidung von Montagefehlern<br />

leicht zu entfernen sein. Mit rundlaufenden Schneidemessern wird ein<br />

vollständiges Abschälen ohne Nacharbeiten erreicht.<br />

Bei papierisolierten <strong>Kabel</strong>n ist die äußere Leitschicht bei Einleiter- und<br />

Mehrmantelkabeln ab 6 kV Betriebsspannung vorgeschrieben.<br />

Sektorförmige Gürtelkabel, d.h. <strong>Kabel</strong> mit einem gemeinsamen Bleimantel<br />

bis 10 kV Betriebsspannung benötigen keine leitfähige Schicht.<br />

Die leitfähige Schicht besteht meistens aus metallisiertem Papier, auch<br />

Höchstädter Folie ( nach dem Erfinder Höchstädter genannt ) genannt,<br />

gegebenenfalls kombiniert mit leitfähigem, grafitbeschichtetem Papier.<br />

Sie kann auch aus einer Kombination von Aluminiumbändern mit leitfähigen<br />

Papierbändern bestehen. Das metallisierte Papier bzw. das Aluminiumband ist<br />

perforiert, um den Trocken- und Tränkungsvorgang bei der Fertigung, sowie<br />

das Massefließen im <strong>Kabel</strong> während des Betriebes nicht zu verhindern.<br />

Die günstigen elektrischen Eigenschaften durch die Höchstädterfolie muss<br />

durch eine schlechte Biegsamkeit erkauft werden. Bei Biegung des <strong>Kabel</strong>s<br />

kann die Höchstädterfolie leicht reißen. Das erfordert bei der <strong>Kabel</strong>verlegung<br />

große Biegeradien.<br />

02 27<br />

02 28<br />

Aufbauelemente:<br />

Äußere Leitschicht<br />

Aufbauelemente:<br />

Mantel / Schirm<br />

Aufgabe: feuchtigkkeitsdichter Abschluß<br />

des <strong>Kabel</strong>s nach außen<br />

Bei papierisolierten <strong>Kabel</strong>n wird fast ausschließlich Blei als Mantelwerkstoff<br />

benutzt. Der Aluminiummantel konnte sich gegenüber dem Bleimantel nicht<br />

durchsetzen, da Aluminium zu korrosionsanfällig ist. Bei der <strong>Kabel</strong>fertigung<br />

vom papierisolierten <strong>Kabel</strong>n wird schwach kupferlegiertes Blei nahtlos über<br />

die Isolierung aufgepresst. Reines Blei wäre zu anfällig gegen<br />

Schwingungen, das dann zu Rissen führen könnte. Je nach Bauart des<br />

<strong>Kabel</strong>s wird ein Bleimantel gemeinsam über drei Adern gepresst<br />

(Gürtelkabel) oder jede Ader erhält einen eigenen Bleimantel<br />

(Dreibleimantelkabel). Blei bietet einen hervorragenden Schutz gegenüber<br />

dem Eindringen von Feuchtigkeit. Die Bearbeitung des Bleimantels bei der<br />

Herstellung von Muffen und Endabschlüssen erfordert handwerkliches<br />

Geschick.<br />

Im aggressiven Erdreich und bei<br />

Streuströmen (z. B. durch<br />

Straßenbahnen) besteht die<br />

Gefahr des Bleifraßes<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 29<br />

02 30<br />

Aufbauelemente:<br />

Schirmung<br />

Bei Kunststoffkabeln wird im allgemeinen auf einen solchen<br />

Mantel verzichtet. Es wird lediglich ein Schirm über die äußere<br />

Leitschicht aufgebracht. Dieser besteht aus Kupferdrähten<br />

oder -bändern mit Querleitwendeln, die um die <strong>Kabel</strong>adern<br />

gelegt sind.<br />

Der Schirm dient als Berührungsschutz und zum Ableiten des<br />

Erdschlussstromes. Die Mindestquerschnitte sind in den<br />

entsprechenden VDE-Bestimmungen genormt.<br />

So muss z. B. der Schirmquerschnitt für ein <strong>Kabel</strong> mit<br />

Leiterquerschnitt 150 mm² mindestens 25 mm² betragen. Es<br />

gilt jedoch die Einschränkung, dass bei erdverlegten <strong>Kabel</strong>n<br />

auch ein Querschnitt von 16 mm² zulässig ist.<br />

Aufbauelemente:<br />

Bewehrung / Schutzhülle<br />

© W. Castor, 2007<br />

Eine Bewehrung soll das <strong>Kabel</strong> gegen mechanische<br />

Schäden beim Transport oder Einbau schützen. Bei<br />

Papierbleikabeln ist im allgemeinen ein Stahlbandbewehrung, bestehend aus<br />

zwei überlappt gewickelten, mit bituminöser Masse überzogenen Stahlbändern<br />

ausreichend. Für größere Zugbeanspruchungen können aber auch Flach- oder<br />

Runddrähte als Bewehrung eingesetzt werden. Bei <strong>Kabel</strong>n mit<br />

Aluminiummantel wird wegen der größeren Festigkeit dieses Mantels auf eine<br />

Bewehrung im allgemeinen verzichtet. Ebenso werden Kunststoffkabel im<br />

allgemeinen ohne diese verwendet.<br />

Als zusätzlichen mechanischen Schutz und als Schutz gegen<br />

Korrosionsschäden und gegen das Eindringen von Feuchtigkeit erhalten die<br />

<strong>Kabel</strong> verschiedene Schutzhüllen. Diese bestehen beim Massekabel<br />

vorwiegend aus Faserstoffen, meist bituminöse Jute.<br />

Als Schutzhülle bei Kunststoffkabeln ist der rote PVC-Mantel bekannt. Im<br />

Entwurf der VDE 0273 wird jedoch in Zukunft ein Mantel aus PE verlangt. Der<br />

Vorteil dieses Mantels ist die größere Härte und damit ist er selbstverständlich<br />

widerstandsfähiger gegen äußere Beschädigungen. Der PE-Mantel hat aber den<br />

Nachteil, dass er steifer und damit schlechter zu biegen ist.<br />

© W. Castor, 2007


02 31<br />

02 32<br />

Aufbauelemente:<br />

Längswasserschutz<br />

Bedingt durch elektrischer Fehler an<br />

vorwiegend <strong>Kabel</strong>n mit PE-Isolierungen (aber auch VPE-<br />

Isolierungen) , bei denen Feuchtigkeit im <strong>Kabel</strong> einen gewissen<br />

Anteil für die Ursache des Durchschlags hatte, versucht man<br />

Feuchtigkeit im <strong>Kabel</strong> zu vermeiden. Der beste Schutz ist<br />

selbstverständlich ein intakter Außenmantel. Dies wird durch<br />

eine Mantelprüfung nach der Verlegung festgestellt. Es kann<br />

jedoch vorkommen, dass bei späteren Erdarbeiten der<br />

Außenmantel beschädigt wird, ohne dass eine Mitteilung<br />

gemacht wird. In diesen<br />

Fällen kann dann wieder Feuchtigkeit eindringen und sich<br />

unter dem Außenmantel ausbreiten. Dies wird verhindert,<br />

indem man das <strong>Kabel</strong> längswasserdicht macht, d.h. durch den<br />

Einbau bestimmter Stoffe wird der Wasserdurchfluss<br />

verhindert. Zur Zeit wird dies erreicht durch einen sogenannten<br />

Gummi-Innenmantel oder durch ein Vlies mit Quellpulver und<br />

Quellbänder.<br />

NAKLEY<br />

Aufbau Niederspannungskabel (low voltage <strong>ca</strong>ble)<br />

Der Aluminiummantel ist kostengünstiger als der Bleimantel.<br />

Nachteilig ist die hohe Korrosionsanfälligkeit des<br />

Aluminiummantels bei Eindringen von Feuchtigkeit im Falle<br />

einer Beschädigung des Mantels. Aus diesen Grunde wird der<br />

Aluminiummantel mit einem in Masse eingebettetem<br />

Kunststoffband geschützt.<br />

Die Fertigung von Verbindungs- und Abzweigmuffen und die<br />

darin herzustellende Verbindung des Aluminiummantels und<br />

gleichzeitig PEN durch einen speziellen Winkelschnitt ist<br />

handwerklich sehr aufwendig. Aus diesem und aus<br />

Korrosionsschutz- und Fertigungsgründen ist dieser<br />

<strong>Kabel</strong>typ nur noch in wenigen Bereichen im Einsatz.<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


Bei den NYCWY ist der vierte Leiter, der PEN, in Form von Cu- Drähten<br />

konzentrisch und mit einem gegenläufigen Querleitwendel um die Adern<br />

angeordnet. Im Falle einer von außen entstehenden Beschädigung mit einem<br />

leitenden Arbeitsgerät wird erst der PEN und anschließend die<br />

spannungsführende Ader getroffen, sodass ein Kurzschluss entsteht und das<br />

Schutzorgan auslöst. Es entsteht keine zu hohe Berührungsspannung.<br />

Der konzentrische Leiter ist wellenförmig aufgebracht. Bei der Montage einer<br />

Abzweigmuffe kann der PEN von der <strong>Kabel</strong>seele abgehoben und geklemmt<br />

werden, ohne dass er aufgetrennt werden muss.<br />

Da der Cu- Schirm, also der PEN aus Kupfer besteht und meanderförmig<br />

aufgebracht ist, wird der Schirm Ceander und das <strong>Kabel</strong> Ceander- <strong>Kabel</strong> genannt.<br />

Auf Grund hoher Fertigungskosten wird es inzwischen wenig eingebaut. In vielen<br />

EVU- Netzen ist es umfangreich eingesetzt worden.<br />

02 33<br />

02 34<br />

NYCWY / NAYCWY<br />

NYY / NAYY<br />

Aufbau Niederspannungskabel<br />

Aufbau Niederspannungskabel (low voltage <strong>ca</strong>ble)<br />

NAYCWY 3 x 95 SE 95<br />

0,6 / 1 kV<br />

Kunststoffkabel mit Al-Leiter,<br />

PVC-Isolierung und<br />

konzentrischem Cu-Leiter<br />

PVC-Mantel<br />

© W. Castor, 2007<br />

Dieses <strong>Kabel</strong> ist einfach aufgebaut und preiswert.<br />

Es ist heute das Standardkabel in den Versorgungsnetzen und im<br />

industriellen Einsatz.<br />

Für Muffenmontagen haben sich die Muffen mit Gießharzverguss und die<br />

Schrumpfschlauchmuffen mit Leiterklemmverbindungen als die einfach zu<br />

montierende und kostengünstigste Bauweise entwickelt.<br />

Kunststoffkabel mit PE- und VPE- Isolierungen lassen sich thermisch höher<br />

belasten, sind aber teurer und daher besonderen Einsatzbereichen<br />

vorbehalten.<br />

Für Verbindungsmuffen werden unter Verwendung von Schraubverbindern in<br />

Einzel- oder Blockform fast ausschließlich Warmschrumpfmuffen eingesetzt.<br />

Sie sind preiswert und lassen sich einfach montieren.<br />

NAYY-J 4 x 120 SE<br />

0,6 / 1 kV<br />

Kunststoffkabel mit Al-Leiter<br />

und PVC-Isolierung<br />

PVC-Mantel<br />

gn-ge Schutzleiter<br />

© W. Castor, 2007


<strong>Kabel</strong> mit massegetränkter Papierisolierung<br />

Bei den Mittelspannungskabeln mit massegetränkter Papierisolierung wird über<br />

dem verdichteten Leiter und der Leiterglättung eine Papierisolierung aufgebracht.<br />

Diese Art der Isolierung wird seit Ende des vergangenen Jahrhunderts verwendet<br />

und hat sich bis heute gut bewährt. <strong>Kabel</strong> bis 400 kV werden u. a. mit<br />

Papierisolierung hergestellt.<br />

Die für die Nennspannung erforderliche Dicke der Isolierung ist in der VDE 0255<br />

festgelegt.<br />

02 35<br />

Aufbau Mittelspannungskabel (medium voltage <strong>ca</strong>ble)<br />

Die ein- oder mehradrige <strong>Kabel</strong>seele wird in einem Tränkgefäß getrocknet und mit<br />

einem auf den Verwendungszweck abgestimmten Öl- bzw. Ölharzgemisch<br />

(Tränkmasse) getränkt. Die Viskosität der Tränkmasse ist so gewählt, dass diese<br />

bei kleinen Höhenunterschieden nicht abwandert. Nach der Tränkungsart<br />

unterscheidet man die papierisolierten <strong>Kabel</strong> in Massekabel und Ölkabel.<br />

Steilhangkabel werden mit Spezialmassen (Haftmasse) getränkt, so dass ein<br />

Verlagern der Tränkmasse selbst bei größeren Höhenunterschieden nicht eintritt.<br />

Die Papierisolierung ist aber sehr anfällig gegen Feuchtigkeit. Aus diesem Grund<br />

wird über die Isolierung und die äußere Feldbegrenzung ein geschlossener<br />

Metallmantel aufgebracht. Hierfür hat sich ebenfalls seit Jahrzehnten der<br />

Bleimantel bewährt.<br />

02 36<br />

Aufbau Mittelspannungskabel<br />

© W. Castor, 2007<br />

Als Korrosionsschutz erhalten die <strong>Kabel</strong> über dem Bleimantel eine<br />

„innere Umhüllung“ aus mehreren Lagen bitumierten Faserstoffen mit<br />

Zwischenschichten aus Bitumen-Compound; sie dient gleichzeitig als<br />

Polster für die darüber liegende Bewehrung. Die Bewehrung schützt<br />

das <strong>Kabel</strong> gegen mechanische Einflüsse. Für Papierbleikabel ist eine<br />

Stahlbandbewehrung üblich, bei der zwei Stahlbänder mit geringer<br />

Steigung in offener Wendel so aufgewickelt sind, dass die obere<br />

Bandage die Lücken der unteren gleichmäßig überdeckt. Bei <strong>Kabel</strong>n,<br />

die erhöhten mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt sind, ist<br />

stets eine Bewehrung aus verzinkten Stahldrähten erforderlich.<br />

Über der Bewehrung wird ein Korrosionsschutz aufgebracht, der aus<br />

einer in Bitumen-Compound<br />

gebetteten Jutelage besteht. Darüber folgt ein Kreideüberzug.<br />

Da die Fertigung der Papier- Blei- <strong>Kabel</strong> aufwendig und damit teuer ist,<br />

werden diese <strong>Kabel</strong> nicht mehr für Neuanlagen eingesetzt. Sie sind<br />

durch die VPE- <strong>Kabel</strong> abgelöst worden.<br />

© W. Castor, 2007


02 37<br />

02 38<br />

8<br />

1: Leiter (A)<br />

(paper-insulated mass-impregnated <strong>ca</strong>ble)<br />

7<br />

2: Isolierung<br />

getränktes Papier<br />

3: Beilauf<br />

4: Gürtelisolierung<br />

getränktes Papier<br />

5: Bleimantel (K)<br />

Aufbau Massekabel [ NAKBA ]<br />

6<br />

6: Faserstofflagen<br />

in Masse<br />

7: Stahlbandbewehrung (B)<br />

8: Jute-Außenmantel (A)<br />

Aufbau Mittelspannungskabel<br />

Massekabel 20/30 kV [ NAEKBA ]<br />

N<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

© W. Castor, 2007<br />

A mehrdrähtiger Leiter aus Aluminium<br />

innere Leitschicht (Rußpapierlage)<br />

massegetränkte Papierisolation<br />

äußere Leitschicht<br />

EK Bleimantel über der Einzelader<br />

Korrosionsschutz<br />

E Schutzhülle je Ader<br />

innere Schutzhüllen<br />

B Stahlbandbewehrung<br />

A äußere Schutzhülle aus Faserstoffen<br />

( Teerjute )<br />

© W. Castor, 2007


02 39<br />

Aufbau Mittelspannungskabel aus Kunststoff<br />

Die Kunststoffisolierung hat die Masse- Papier- Isolierung ersetzt.<br />

Der erste Schritt war eine PVC-Isolierung (Polyvinylchlorid) bis 6 kV.<br />

PE- (Polyäthylen) und VPE-Isolierungen (vernetztes Polyäthylen) sind im<br />

Mittelspannungs- <strong>Kabel</strong>sektor vorherrschend.<br />

Die Schichtdicke der Isolierung wird von der Nennspannung bestimmt.<br />

Als Polster zwischen der äußeren Leitschicht und den Schirmdrähten werden<br />

Bänder aus Textil oder Papier aufgebracht. Den gleichen Zweck erfüllt die<br />

Zwischenlage zwischen den Schirmdrähten und dem Außenmantel.<br />

Auf Grund der Feuchtigkeitsempfindlichkeit sind längs- und querwasserdichte<br />

VPE- <strong>Kabel</strong> auf dem Markt. Sie besitzen zwischen den Schirm und dem<br />

Außenmantel ein Quellband. Im Falle einer Mantelbeschädigung und<br />

eindringender Feuchtigkeit quillt die Füllmischung auf und verhindert weiteres<br />

Eindringen der Feuchtigkeit. Diese <strong>Kabel</strong> erhalten als Kennzeichnung zwischen<br />

dem Schirm und dem Mantel den Kennbuchstaben mit Klammer ( F ) .<br />

Als äußerer Mantel konnte früher ein roter PVC- Mantel eingesetzt werden. Mit<br />

Einführung der neuen VDE 0273 ist aber der PE-Mantel als „Normmantel“<br />

festgelegt worden.<br />

Der PVC-Mantel ist in Ausnahmefällen möglich.<br />

Das VPE- <strong>Kabel</strong> NA2XS(F)2Y ist das zur Zeit gebräuchlichste<br />

Mittelspannungskabel für den Netzbau.<br />

02 40<br />

1<br />

2<br />

1: Leiter (A)<br />

3<br />

2: innere Leitschicht<br />

3: VPE-Isolierung (2X)<br />

4: äußere Leitschicht<br />

5: leitendes Kreppapier<br />

Aufbau VPE-<strong>Kabel</strong> [ NA2XS(F)2Y ]<br />

(cross-linked polyethylene <strong>ca</strong>ble XLPE)<br />

4<br />

5<br />

7<br />

8<br />

( 6: Quellband (F))<br />

7: Cu-Drahtschirm (S)<br />

8: Querleitwendel<br />

9: Gummi-Innenmantel<br />

10: PE-Außenmantel (2Y)<br />

9<br />

Feldlinienverteilung<br />

dreiadrig<br />

10<br />

einadrig<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 41<br />

02 42<br />

4<br />

1: Cu-Leiter<br />

2: PVC-Isolierhülle (Y)<br />

3: Füllmischung<br />

Beispiel einer Leitung: NYM - J 3 x 1,5 mm 2<br />

4: PVC-Mantel<br />

5: gn-ge Schutzleiter (- J)<br />

5<br />

3<br />

(Mantelleitung)<br />

Spannungsbereich bis 500 V<br />

Verwendung: in trockenen, feuchten und nassen Räumen<br />

auf, in und unter Putz, in Beton<br />

nicht in Schütt- Rüttel- oder Stampfbeton<br />

übliche Querschnitte: 1,5 – 16 mm 2<br />

Stegleitung NYIF<br />

Spannungsbereich 230 / 400 V<br />

Querschnitte: 1,5 - 4 mm 2<br />

Verwendung: in trockenen Räumen in und unter Putz<br />

nicht zulässig in Holzhäusern, in feuchten Räumen, im Freien, in Ex-Bereichen<br />

Belastbarkeit von <strong>Kabel</strong>n<br />

2<br />

1<br />

© W. Castor, 2007<br />

Entscheidend für die Belastung und Lebensdauer eines <strong>Kabel</strong>s ist die thermische<br />

Belastung.<br />

Die thermische Belastung eines <strong>Kabel</strong>s ist nicht nur von der Bauart, sondern von<br />

vielen Umgebungsbedingungen abhängig. Sie ist in der Praxis ist abhängig von:<br />

� Umgebungstemperatur,<br />

� Umgebungsmedium Erde oder Luft<br />

� Belastungsgrad,<br />

� Umgebungsbedingungen, d.h. Wärmeabführung,<br />

� Verlegebedingungen,<br />

� <strong>Kabel</strong>häufung.<br />

Belastete <strong>Kabel</strong> erwärmen sich durch Verluste, die durch den Leiterstrom, das<br />

elektrische Wechselfeld in der Isolation und durch Induktion im <strong>Kabel</strong>mantel<br />

entstehen.<br />

P V = R L xI²<br />

Die elektrische Isolation ist auch zugleich eine gute Wärmeisolation, sodass die<br />

größte Verlustenergie, verursacht durch den Leiterstrom, nur schwerlich an die<br />

Umgebung abgeführt werden kann.<br />

Bei Überschreiten der zulässigen Leitertemperatur droht die Zerstörung des<br />

<strong>Kabel</strong>s, da höhere Leitertemperaturen höhere Leiterwiderstände ergeben, die<br />

wiederum höhere Verlustwärme erzeugt.<br />

© W. Castor, 2007


02 43<br />

02 44<br />

Quelle: F&G Taschenbuch<br />

Belastbarkeit von <strong>Kabel</strong>n / Häufung<br />

U N = 6/10 kV, Verlegung in Erde<br />

Typ Querschnitt Cu Al<br />

(mm 2 ) Gewicht I Gewicht I<br />

(kg/km) (A) (kg/km) (A)<br />

N(A)2XS2Y 1x120 1750 364 1000 283<br />

1x185 2450 457 1300 358<br />

1x240 3000 528 1500 416<br />

1x400 4500 665 2000 532<br />

1x500 5550 739 2500 599<br />

N(A)KBA 3x120 8100 293 5900 229<br />

3x185 11000 377 7650 295<br />

3x240 13300 437 8850 343<br />

max. Leitertemp: 90°C<br />

max. Leitertemp: 65°C<br />

Liegen mehr als zwei <strong>Kabel</strong> beieinander, erwärmen sie sich gegenseitig und die<br />

Wärmeabfuhr ist ungenügend. Die Belastung ist daher zu reduzieren.<br />

Die Reduktionsfaktoren der <strong>Kabel</strong>häufung- Tabellen beinhalten die Parameter<br />

- Verlegung in der Erde oder in Luft, - Anzahl der <strong>Kabel</strong>,<br />

- Zwischenräume von <strong>Kabel</strong> zu <strong>Kabel</strong>, - Anordnung, ob senkrecht oder<br />

waagerecht.<br />

Belastbarkeit von <strong>Kabel</strong>n:<br />

Zulässige Leitertemperaturen<br />

Die maximal zulässigen Leitertemperaturen sind festgelegt.<br />

Sie sind hauptsächlich von dem verwendeten Isolierstoff<br />

abhängig.<br />

Für Ölpapier- und PVC und PE- isolierte <strong>Kabel</strong> wird eine<br />

Leitertemperatur von max. 70°C zugelassen,<br />

bei VPE- isolierten <strong>Kabel</strong>n max. 90°C.<br />

© W. Castor, 2007<br />

In der DIN VDE 0298 sind die maximalen Strombelastungen<br />

für Mittelspannungskabel bei 20°C ( Erdreich ) und 30°C (Luft)<br />

aufgelistet.<br />

In den Tabellen sind die Strombelastungswerte in A in<br />

Abhängigkeit von den Leiterquerschnitten angegeben.<br />

© W. Castor, 2007


02 45<br />

02 46<br />

Die Belastungsgrade geben das<br />

Verhältnis zwischen dem<br />

Lastwechsel innerhalb von 24<br />

Stunden zur Dauerlast an.<br />

Die sogenannte EVU- Last liegt<br />

bei dem Belastungsgrad 0,7<br />

Die Belastungswerte in den<br />

Tabellen sind bei Legung in<br />

Erde mit dem Belastungsgrad<br />

0,7 aufgeführt<br />

Belastbarkeit von <strong>Kabel</strong>n:<br />

Belastungsgrad<br />

Last/Höchstlast<br />

100<br />

%<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Belastbarkeit von <strong>Kabel</strong>n:<br />

Umgebungsbedingungen<br />

0<br />

0,8<br />

0,73<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

0 8 12<br />

Zeit<br />

16 20<br />

h<br />

24<br />

In einer Verlegetiefe von 0,8 m ist mit keiner höheren<br />

Temperatur als 20°C in den wärmsten Monaten zu rechnen.<br />

Dies wurde auch in den Belastungstabellen berücksichtigt.<br />

Unter befestigten Oberflächen (z. B. Straße), die starken<br />

Sonnenstrahlen ausgesetzt sind, ist bei<br />

einer geringeren Verlegetiefe eine Temperatur von 25°C<br />

möglich.<br />

Im Normalfall geht man aber davon aus, dass die <strong>Kabel</strong> in Sand<br />

gebettet sind (Erdbodenwärmewiderstand 1 bis 2 K · m/W). Für<br />

diese Fälle gelten die in den Tabellen angegebenen Werte.<br />

1<br />

Belastungsgrad<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 47<br />

02 48<br />

Belastbarkeit von <strong>Kabel</strong>n:<br />

Umgebungsbedingungen<br />

Ebenfalls zu berücksichtigen sind Abweichungen in der<br />

Beschaffenheit des Erdreiches.<br />

Im Erdboden mit einem größeren Erdbodenwärmewiderstand<br />

kann die auftretende Stromwärme nicht so gut abgeleitet<br />

werden. Das kann zu einem Wärmestau und Austrocknung<br />

führen. Daher sind in solchen Böden die maximalen<br />

Belastungen zu reduzieren. Dies ist besonders bei Böden, die<br />

mit Schutt, Schlacke, Asche oder Müll durchsetzt sind, zu<br />

beachten.<br />

Hier sind gegebenenfalls Messungen des<br />

Erdbodenwärmewiderstandes durchzuführen oder es ist ein<br />

Austausch des Bodens in der Umgebung der <strong>Kabel</strong><br />

erforderlich.<br />

Durch spezielle Betonmaterialien (z. B. Magerbeton) kann man<br />

allerdings auch einen geringeren Erdbodenwärmewiderstand<br />

erreichen und damit eine höhere Belastung zulassen.<br />

<strong>Kabel</strong>anordnung bei Häufung z. B. auf Pritschen<br />

Ziel: gleichmäßige Stromverteilung in den <strong>Kabel</strong>n<br />

d 2d<br />

L1 L2 L3 L3 L2 L1 L1 L2 L3<br />

L1<br />

L2<br />

L3<br />

L3<br />

L2<br />

L1<br />

L2<br />

L1 L3<br />

Bei der Bündelung keine <strong>Kabel</strong>binder verwenden,<br />

glasfaserverstärkte Isolierbänder einsetzen (ggf. mit UV-Schutz).<br />

Auftretende Kurzschlußkräfte beachten !<br />

© W. Castor, 2007<br />

flat formation<br />

trefoil formation<br />

© W. Castor, 2007


02 49<br />

02 50<br />

Belastbarkeit von <strong>Kabel</strong>n bei Kurzschluss<br />

Thermische Kurzschlussfestigkeit<br />

Bei der Dimensionierung eines <strong>Kabel</strong>s ist die thermische<br />

Kurzschlussfestigkeit zu überprüfen. Hierfür muss der maximale<br />

Kurzschlussstrom in dem Netzknoten, in dem das <strong>Kabel</strong><br />

eingebunden wird, bekannt sein. Im Mittelspannungsnetz wird<br />

dieser Wert rechnerisch ermittelt oder in Netzmodellen<br />

gemessen. Weiterhin muss die Abschaltzeit des Kurzschlusses<br />

durch das Schutzorgan festliegen.<br />

Aus Kurvenblättern der <strong>Kabel</strong>hersteller kann die<br />

kurzschlussfeste Dimensionierung des Mittelspannungskabels<br />

erfolgen.<br />

Materialeigenschaften beachten !<br />

Cu: unproblematisch<br />

Leiterverbindungen I<br />

Al: Bildung einer nichtleitenden Oxidschicht an der Oberfläche<br />

Nachgeben bei Kontaktdruck (Kaltfließen)<br />

hohe Wärmeausdehnung<br />

unmittelbar vor Verarbeitung mechan. Reinigung erforderlich<br />

Cu- und Al-Leiter wegen Elementbildung nicht unmittelbar verbinden.<br />

Cupal-Zwischenstücke verwenden !<br />

a. Thermische Leiterverbindungen<br />

Weichlöten: Verbindung bei Kupferleitern<br />

Schweissen: Verbindung bei Aluminiumleitern<br />

<strong>Kabel</strong>aufbau thermisch nicht beschädigen !<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 51<br />

02 52<br />

b. Mechanische Leiterverbindungen<br />

1. Lösbare Schraubverbindungen<br />

Abzweigklemmen mit Kontaktzähnen oder Frässchrauben (Kontaktierung<br />

mittels Schraube durch die Isolierung hindurch<br />

Direktanschlussklemme („V-Direktklemme“) (Kontaktierung auf abgesetzen<br />

Leiter)<br />

2. Nicht lösbare Verbindungen<br />

Pressverbindungen (Sechskanntpressung) mit vorgeschriebener<br />

Pressreihenfolge<br />

Bei Alu-Verbindungen muss die Presshülse<br />

kontaktverbessernde Zusätze enthalten !<br />

- Fett mit hohem Tropfpunkt auf Lithium-Basis<br />

(korrosionshemmend)<br />

- feinkörnige Korundpartikel<br />

Herstellerkennzeichen<br />

Leiterquerschnitt<br />

Leiterform<br />

Leitermaterial<br />

150 mm 2 rm / sm Al 25<br />

Leiterverbindungen II<br />

Werkzeugkennzahl<br />

Pressmarkierung für<br />

schmale Verpressung<br />

Pressmarkierung für<br />

breite Verpressung<br />

Leiterverbindungen III<br />

Schraubverbindungen (nicht lösbar) (screw terminal)<br />

Anzug nur mit Drehmomentschlüssel<br />

oder besser mit Abrissschrauben (ballig)<br />

3. Steckverbindungen in Garnituren<br />

(plug-in-connector)<br />

Kontaktierung durch federnde Elemente<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 53<br />

02 54<br />

Garniturentechnik I<br />

1. Wickeltechnik<br />

massegetränkte Papierbänder (bei Massekabeln) oder Kunststoffbänder mit<br />

selbstschweißenden Eigenschaften<br />

Funktion: Isolierung, Feldsteuerung, Kurzschlussbandage,<br />

Schutzhülle<br />

2. Heißvergusstechnik<br />

hauptsächlich als Verbindungsmuffe bei papierisolierten <strong>Kabel</strong>n,<br />

Metallgehäuse erforderlich, häufig mit Innenmuffe<br />

Schrumpfung der Vergussmasse beim Erkalten beachten !<br />

Funktion: Feuchtigkeitsschutz, Isolierung; Gehäuse: mechanischer<br />

Schutz<br />

Garniturentechnik II<br />

3. Kaltvergusstechnik<br />

Ein- oder Zweikomponentenmasse, stabiles<br />

Gehäuse nötig, keine<br />

Schrumpfung<br />

Funktion: Feuchtigkeitsschutz und<br />

Isolierung<br />

4. Gießharztechnik<br />

zwei Komponenten, nur Gießform<br />

erforderlich, begrenzte Lagerzeit, begrenzte<br />

Verarbeitungszeit<br />

Funktion: Feuchtigkeitsschutz, Isolierung<br />

5. Warmschrumpftechnik<br />

aufgeweitete Formteile aus vernetztem Kunststoff,<br />

ggf. innen mit Kleber als Feuchtigkeitsschutz und<br />

Feldsteuerung<br />

weiche, gelbe Flamme verwenden<br />

Brenner stetig bewegen<br />

Flamme in Schrumpfrichtung halten (Vorwärmung)<br />

<strong>Kabel</strong>schuhe und Metallmäntel vorwärmen<br />

vor mechan. Belastung abkühlen lassen<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 55<br />

Garniturentechnik III<br />

6. Kaltschrumpftechnik<br />

Aufgeweitete, mechanisch vorgespannte Formteile mit<br />

Stützwendel; integrierte Feldsteuerung<br />

8. Aufschiebetechnik (bei Endverschlüssen)<br />

elastische Fertigteile aus Kunststoff; Dichtung durch<br />

Preßsitz; Feldsteuerung integriert<br />

9. Stecktechnik<br />

bestehend aus zwei Teilen: Geräteanschlußteil und<br />

Steckteil, jeweils mit integrierten feldsteuernden<br />

Elementen; im gesteckten Zustand gegen<br />

zufälliges Berühren sicher. Nach Lage des<br />

konusförmigen Isolierkörpers im Geräteanschlußteil<br />

zwei Systeme: Innenkonus<br />

(meist bei Hochstromverbindungen)<br />

und Außenkonus<br />

© W. Castor, 2007<br />

(joints)<br />

Bodenfeuchtigkeit darf auch lastabhängigen Temperaturschwankungen nicht eindringen<br />

Korrosionsbeständig<br />

Das Metallgehäuse muss mit dem Neutralleiter, dem metallenem <strong>Kabel</strong>mantel<br />

oder dem Schirm verbunden sein !<br />

Muffen gerade verlegen !<br />

02 56<br />

1. Verbindungsmuffen<br />

2. Übergangsmuffen (Verbindung von <strong>Kabel</strong>n<br />

verschiedener Bauart)<br />

3. Abzweigmuffen (in der Regel nur im NSpg.-Netz, T-Muffen)<br />

4. Endmuffen (NSpg., spannungsfest)<br />

1<br />

4<br />

Muffen<br />

2<br />

3<br />

© W. Castor, 2007


02 57<br />

02 58<br />

1<br />

2<br />

3<br />

- zugentlastet montieren<br />

Montage einer Niederspannungsmuffe<br />

Massekabel-EV<br />

- nur mit spez. <strong>Kabel</strong>schellen befestigen<br />

(keine <strong>Kabel</strong>binder !)<br />

- erf. Montagelängen beachten<br />

Endverschlüsse<br />

Warmschrumpf-EV<br />

Massekabel-EV<br />

in SF 6 -Anlage<br />

7<br />

8<br />

(<strong>ca</strong>ble termination)<br />

EV eines<br />

Öldruckkabels 110 kV<br />

4<br />

5<br />

6<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 59<br />

02 60<br />

Montagefehler<br />

� Entfernen von Preßfett aus Verbindern und <strong>Kabel</strong>schuhen<br />

� Verwendung falscher Preßeinsätze<br />

� Verwendung falscher Verbinder oder <strong>Kabel</strong>schuhe<br />

� Falsche Preßreihenfolge<br />

Kunststoffisolierte <strong>Kabel</strong><br />

� Schälen der Leitschicht ohne Anschlag (Spanabriss)<br />

� Einschnitt in die Isolation<br />

� Einschnitt in die Schirm- oder Leiterdrähte<br />

� Falsche Handhabung des Schälwerkzeuges<br />

Klebeband im Muffenrohr<br />

Papierisolierte <strong>Kabel</strong><br />

� Zu starkes Ausbiegen der <strong>Kabel</strong> bzw. der Adern (Bruch der Isolation)<br />

� Einsägen des Bleimantels beim Absetzen der Bewehrung<br />

� Überhitzen des Bleimantels<br />

� Abwischen der Papierisolation<br />

Außenkonus-<br />

Geräteanschlußteil<br />

Berührungsschutzgehäuse<br />

Erdverbindungen<br />

Steck- Endverschluß 630 A, 36 kV<br />

(plug-in termination)<br />

Gewindereduzierstück<br />

Glättungselektrode<br />

Pressbolzen<br />

Isolierkörper<br />

Steuerelektrode<br />

Leitfähige Beschichtung<br />

Isolierwickel<br />

VPE-<strong>Kabel</strong><br />

Prüfanschluß<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


Ab 1,25 m Grabentiefe:<br />

Verbau erforderlich<br />

Betreten und Verlassen<br />

nur durch Leitern !<br />

02 61<br />

02 62<br />

0,6 – 0,8 m<br />

0,2 m<br />

<strong>Kabel</strong>legung<br />

(<strong>ca</strong>ble arrangements)<br />

<strong>Kabel</strong>graben (trench)<br />

Oberfläche<br />

Rückfüllmaterial<br />

0,3 m<br />

Sand<br />

bedding<br />

material<br />

Grabensohle plan,<br />

keine Steine oder scharfkantige Gegenstände<br />

Füllmaterial lagenweise einbringen<br />

masch. Verdichtung erst ab 30 cm Überdeckung<br />

auf Unterfütterung bei Rohreinführungen achten<br />

• in Bereichen, die nicht für die Dauer der <strong>Kabel</strong>legung gesperrt<br />

werden können, z. B. Fahrbahnen,<br />

• in Bereichen, die bei eventuellen späteren <strong>Kabel</strong>arbeiten nicht<br />

wieder aufgebrochen werden sollen, z. B. Einfahrten,<br />

• bei Aufbrüchen, in denen zu einem späteren Zeitpunkt weitere<br />

<strong>Kabel</strong> verlegt werden sollen (Reserverohre),<br />

• in Bauwerken, Brücken und Gebäuden,<br />

• in Dükern zur Kreuzung von Wasserläufen,<br />

• bei Kreuzung von Bahnanlagen.<br />

Einleiterkabel gemeinsam<br />

im Stahlrohr oder einzeln<br />

im PVC- Rohren, wenn<br />

keine Stahlbewehrung<br />

Stahlrohre<br />

<strong>Kabel</strong>schutzrohre<br />

PVC- Rohre<br />

Stahbetonbewehrung<br />

ungestörtes Erdreich<br />

Abdeckplatte /<br />

Trassenwarnband<br />

(warning tape)<br />

Trassenprofil<br />

Die Abdichtung belegter und unbelegter Rohre lässt sich mit<br />

Verschlussstopfen erreichen. Sollen belegte Rohre gas- und wasserdicht<br />

verschlossen werden, können Abdichtringe aus zwei längsgeteilten<br />

Dichtungshälften, die über Spannschrauben auf den glatt vorbereiteten<br />

<strong>Kabel</strong>mantel gepresst werden, zum Einsatz kommen.<br />

© W. Castor, 2007<br />

Keine geschlossenen<br />

Stahlringe um Einleiterkabel !<br />

© W. Castor, 2007


02 63<br />

02 64<br />

<strong>Kabel</strong>schutzrohre<br />

Bei Verlegung von <strong>Kabel</strong>n in Rohren ( Nieder- und Mittelspannungskabel ) ist<br />

insbesondere der Einfluss der wärmedämmenden Luftschicht zwischen <strong>Kabel</strong>n<br />

und Rohrinnenwand zu berücksichtigen. Die Innendurchmesser der Schutzrohre<br />

müssen mindestens das 1,5fache des <strong>Kabel</strong>außendurchmessers betragen.<br />

Bei Verlegung in Rohren mit einem Durchmesser bis 125 mm wird eine<br />

Reduzierung der Belastbarkeit mit dem Faktor 0,85 empfohlen, falls eine<br />

eingehende Berechnung als zu aufwendig erscheint.<br />

Bei Rohrdurchmessern ab einen Durchmesser von 250 mm ist die Reduzierung<br />

auf Grund der Konvektion im Rohrraum vernachlässigbar.<br />

< 125 mm<br />

> 250 mm<br />

In Rohrblöcken sollten Energiekabel an den Außenbereichen oder in der<br />

oberen Rohrlage eingezogen werden, da in diesen Bereichen die<br />

Wärmeabgabe am größten ist.<br />

In Netzen mit stellenweiser Rohrverlegung (bei Straßenkreuzungen usw.)<br />

kann auf eine Reduzierung verzichtet werden, wenn die <strong>Kabel</strong> z. B. in<br />

ungestörtem Betrieb nicht voll ausgelastet werden und eine<br />

Wärmeverteilung in <strong>Kabel</strong>längsrichtung vorhanden ist.<br />

<strong>Kabel</strong>verlegung in Gebäuden<br />

<strong>Kabel</strong> in und an Gebäuden werden in Kanäle mit geeigneter Abdeckung oder auf Pritschen<br />

gelegt. Zwischen den einzelnen <strong>Kabel</strong>pritschen kann, z. B. durch schräg gestellte z. B. Fiber-<br />

Silikat-Platten, ein Lichtbogenschutz montiert werden, ohne die Belüftung wesentlich zu<br />

beeinflussen.<br />

<strong>Kabel</strong> verschiedener Spannungsebenen sollen möglichst auf getrennten Pritschen oder in<br />

verschiedenen Kanälen gelegt werden.<br />

© W. Castor, 2007<br />

Sie können auch mit Schellen, <strong>Kabel</strong>schnellverlegern oder ähnlichen Konstruktionen an Wänden<br />

und Decken befestigt werden. Zum Befestigen von einadrigen <strong>Kabel</strong>n eines Drehstromsystems<br />

dürfen keine geschlossenen Stahlschellen verwendet werden (Transformatorprinzip).<br />

<strong>Kabel</strong>schellen sind, um Druckschäden zu vermeiden, mit Gegenwannen auszurüsten. Die<br />

Abstände der Befestigungsschellen sind so wählen, dass die <strong>Kabel</strong> durch die Kraftwirkung eines<br />

Stosskurzschlussstromes nicht beschädigt werden können.<br />

Richtwerte für die Schellenabstände bei waagrechtem <strong>Kabel</strong>verlauf:<br />

unbewehrte <strong>Kabel</strong> 20 x D<br />

bewehrte <strong>Kabel</strong> (30 bis 35) x D<br />

maximaler Abstand 80 cm.<br />

Auf senkrecht verlaufenden Trassen können die Schellenabstände vergrößert werden, sie sollten<br />

jedoch 1,5 m nicht überschreiten.<br />

© W. Castor, 2007


Anlagen Abstand in cm<br />

Bei <strong>Kabel</strong>, Anlagen oder Bauteile der Dt. Post, Feuerwehr,<br />

Näherungen Gas- und Wasserwerke, Entwässerungswerke, Wasser- und<br />

Schiffahrtsverwaltung 30<br />

Bauteile der Straßenbahn, 20<br />

Fernheizungsanlagen 30<br />

Bei <strong>Kabel</strong> der Dt. Post oder Feuerwehr 30<br />

Kreuzungen <strong>Kabel</strong> der Bahn AG oder Wasser- und Schiffahrtsverwaltung<br />

(es ist ein feuerneständiger Schutz vorzusehen, der auf beiden<br />

Seiten 50 cm übersteht),<br />

Straßen und Bundeshauptbahnen (Abstand von Schienen-<br />

50<br />

unterkante bis Schutzrohroberkante),<br />

Wasserstraßen (die <strong>Kabel</strong> sind unter der Sohle der Wasserstraße<br />

100<br />

in einer Baggerrinne zu verlegen) 100<br />

02 65<br />

02 66<br />

Mindestabstände bei der Verlegung von Erdkabeln<br />

Abstände zu Erdgasleitungen im NSpg.-<strong>Kabel</strong>netz :<br />

- parallele Verlegung : 0,2 m<br />

- Kreuzung : 0,1 m<br />

Abstände zu Erdgasleitungen im MSpg.-<strong>Kabel</strong>netz<br />

- parallele Verlegung : 0,4 m<br />

- Kreuzung : 0,2 m<br />

© W. Castor, 2007<br />

Im Mittelspannungskabelnetz sind Fremdeinwirkungen durch Baumaschinen,<br />

meist Bagger, eine der meisten Störungsursachen. Sie sind mit bis zu 60% an<br />

der Gesamtzahl der Störungen beteiligt. Der Prozentsatz ist allerdings mit<br />

den jeweiligen Bauaktivitäten schwankend.<br />

Sicherheitsabstand bei<br />

Maschinenarbeit in der<br />

Nähe von Leitungen<br />

Beschädigungen durch Fremdeinwirkung<br />

In den Leitungsschutzverordnungen der<br />

Versorgungsunternehmen wird die Lageerkundigung<br />

der <strong>Kabel</strong> mit Handschachtung gefordert (Querschläge,<br />

Suchschlitze).<br />

Außerdem soll bei maschinellen Bodenaushub der<br />

Einsatz eines Baggers nur in einem Abstand von 0,5 m<br />

erfolgen. In der Praxis fehlt in vielen Fällen die<br />

Kenntnis der Leitungen auf Grund nicht<br />

wahrgenommener Erkundigungspflicht oder der<br />

Abstand der Baumaschine zur Leitung ist zu gering,<br />

sodass Richtungsversprünge der Leitung zu<br />

Beschädigungen und damit zum Versorgungsausfall<br />

führen.<br />

© W. Castor, 2007


02 67<br />

02 68<br />

<strong>Kabel</strong>trommel<br />

(<strong>ca</strong>ble drum)<br />

Montageregeln<br />

Schädliche Umgebungseinflüsse ausschalten<br />

- Mindestverlegetemperatur nicht unterschreiten<br />

(kunststoffisolierte <strong>Kabel</strong> – 5°C<br />

papierisolierte <strong>Kabel</strong> + 5°C)<br />

- Fernhalten von Feuchtigkeit und Staub<br />

(Zelt, Heizung)<br />

Transport<br />

- Spulen mit <strong>Kabel</strong>n dürfen nur über kürzere<br />

Strecken und auf festem Untergrund gerollt<br />

werden (Richtung beachten !)<br />

- <strong>Kabel</strong>enden während<br />

Transport, Lagerung<br />

und Verlegung wasserdicht<br />

verschließen<br />

- <strong>Kabel</strong> von oben abrollen<br />

- <strong>Kabel</strong>enden befestigen<br />

<strong>Kabel</strong>befestigung auf Trommeln<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 69<br />

02 70<br />

<strong>Kabel</strong>eckrolle<br />

(pivotted <strong>ca</strong>ble roller)<br />

Montageregeln<br />

Mechanische Überbeanspruchung vermeiden<br />

- min. Biegeradien beachten<br />

- max. Zugkräfte beachten<br />

(Zugprotokoll !)<br />

- unnötiges Hin- und Herbiegen vermeiden<br />

Ziehmaschine<br />

(<strong>ca</strong>ble winch)<br />

Zulässige Biegeradien:<br />

Mehrleiterkabel 20 x D<br />

Einleiterkabel 10 ... 15 x D Zugprotokoll<br />

<strong>Kabel</strong>verlegung<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 71<br />

02 72<br />

Ziehstrumpf<br />

(<strong>ca</strong>ble grip)<br />

Ziehkopf<br />

für größere Zugkräfte<br />

(pulling eye)<br />

P = σ ×<br />

Zugkraftübertragung<br />

über <strong>Kabel</strong>mantel und -seele<br />

Cu : σ = 50 N / mm<br />

Al : σ = 30 N / mm<br />

<strong>Kabel</strong>verlegung<br />

Vorsicht beim Abtrommeln !<br />

A<br />

2<br />

2<br />

Montageregeln<br />

Zugkraftübertragung nur<br />

über <strong>Kabel</strong>mantel<br />

Ziehstrumpf an einem<br />

110-kV-GASA-<strong>Kabel</strong><br />

P = K ×<br />

Drahtbewehrtes <strong>Kabel</strong>: 9<br />

Einmantelkabel: 3<br />

Dreimantelkabel: 1<br />

2<br />

D<br />

© W. Castor, 2007<br />

Kunststoffkabel ohne Metallmantel und ohne Bewehrung:<br />

P = σ ×<br />

A<br />

© W. Castor, 2007


02 73<br />

02 74<br />

Montageregeln<br />

Montage<br />

- Muffenloch ausreichend groß ausschachten,<br />

(„Parkposition“), auf Sauberkeit achten<br />

- Prüfen auf Feuchtigkeitsgehalt<br />

(bei papierisolierten <strong>Kabel</strong>n „Spratzprobe“)<br />

- Vorsicht beim Einschneiden der einzelnen<br />

Schichten<br />

- <strong>Kabel</strong>- und Materialreste vor dem Verfüllen<br />

aus dem Muffenloch entfernen<br />

Vorhandene <strong>Kabel</strong> und Muffen<br />

- freigelegte <strong>Kabel</strong> grundsätzlich nicht bewegen<br />

(in Ausnahmefällen nur nach Rücksprache !)<br />

- zum Hochbinden Schalen verwenden<br />

oder <strong>Kabel</strong> auf Bretter liegend aufhängen<br />

- Muffen zugentlastet aufhängen<br />

- Muffenhälse besonders vorsichtig behandeln<br />

- <strong>Kabel</strong> nicht als Standplatz oder<br />

Aufstieghilfe verwenden<br />

Spaten<br />

<strong>Kabel</strong>legung mit <strong>Kabel</strong>pflug<br />

(<strong>ca</strong>ble laying using <strong>ca</strong>bling mole-ploughs)<br />

Einpflügetiefe variabel 0,6 m ... 1,20 m<br />

Energiekabel, Steuerkabel und<br />

Trassenwarnband gleichzeitig<br />

eingepflügt<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 75<br />

02 76<br />

<strong>Kabel</strong>fehlerortung<br />

(<strong>ca</strong>ble fault lo<strong>ca</strong>tion)<br />

?<br />

1. Messen des Isolationswiderstandes<br />

Alle Adern einzeln gegen Erde<br />

Alle Adern miteinander<br />

Systematisches Vorgehen in 6 Schritten<br />

Systematik der Fehlerortung I<br />

L1 – E<br />

L2 – E<br />

L3 – E<br />

L1 – L2<br />

L2 – L3<br />

L3 – L1<br />

Liegt der Isolationwiderstand<br />

aller Adern unter 200 Ω muss<br />

kontrolliert werden, ob alle<br />

Hausanschlußsicherungen<br />

entfernt worden sind !<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 77<br />

02 78<br />

2. Impuls-Vorortung<br />

durch Rexflexionsmessung<br />

a. niederohmige Fehler (< 50 Ω)<br />

oder Unterbrechung<br />

Impuls-Echo-Verfahren<br />

(„Teleflex“)<br />

b. hochohmige Fehler<br />

Teleflex + Ankoppeleinheit + ETF<br />

+ Lichtbogenstoßverfahren<br />

Genauigkeit: <strong>ca</strong>. 3 ... 5 %<br />

Systematik der Fehlerortung II<br />

U<br />

U<br />

Leitungsunterbrechung<br />

Erd- oder Kurzschluß<br />

Früher wurden hochohmige Fehler niederohmig gebrannt,<br />

d. h. es wurde ein LiBo gezündet, der nach einiger Zeit eine<br />

niederohmige Kohlebrücke bildet (Gefahr der weiteren Beschädigung)<br />

Systematik der Fehlerortung V<br />

Reflexionsbilder an einer Meßstrecke<br />

L1, L2: Phasen unterbrochen<br />

L3 : Kurzschluss<br />

t<br />

t<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 79<br />

02 80<br />

45°<br />

3. Trassenortung<br />

Systematik der Fehlerortung VI<br />

Suchspule<br />

Reflexionsbilder realer Fehler<br />

Unterbrechung<br />

von 2 Phasen<br />

Bestimmung der Legungstiefe<br />

Kurzschluß<br />

Systematik der Fehlerortung VII<br />

a a<br />

Verlauf der Anzeige quer zur Trasse<br />

45°<br />

Tiefe<br />

t X<br />

5<br />

1<br />

6<br />

4<br />

2<br />

a a<br />

a + a<br />

=<br />

2<br />

<strong>Kabel</strong><br />

© W. Castor, 2007<br />

<strong>ca</strong>. 3 m<br />

Suchreihenfolge<br />

7<br />

3<br />

© W. Castor, 2007


02 81<br />

02 82<br />

4. punktgenaue Nachortung<br />

C<br />

Systematik der Fehlerortung VIII<br />

a. akkustische Nachortung durch Stoßgenerator<br />

Die Entladung des Kondensators C erzeugt<br />

an der Fehlerstelle hörbare Durchschlaggeräusche<br />

Eine zusätzlich angebrachte Induktionsspule nimmt das vom Stoßimpuls erzeugte Magnetfeld auf.<br />

Der Laufzeitunterschied zw. unverzögerter Magnetwelle und Schallwelle ist ein Maß für die<br />

Entfernung zur Fehlerstelle (minimale Zeit ist maßgebend)<br />

Vorsicht bei <strong>Kabel</strong>schutzrohren: Abschirmwirkung, Schalltrichter<br />

Nicht anwendbar bei metallisch festen Verbindungen an der Fehlerstelle<br />

In Fußgängerzonen und an Fahrbahnrändern durch Fremdgeräusche schwierig zu orten<br />

Vorsicht bei in der Nähe liegenden Gasleitungen ! Gasfreiheit feststellen !<br />

5. <strong>Kabel</strong>auslese (<strong>ca</strong>ble identifying unit)<br />

Die Pfeilrichtung auf der<br />

Anlegezange muß mit der<br />

Sendestromrichtung<br />

übereinstimmen !<br />

Ausgelesenes <strong>Kabel</strong><br />

sofort<br />

kennzeichnen !<br />

Systematik der Fehlerortung<br />

4<br />

richtig<br />

0<br />

4<br />

Sender<br />

4<br />

f ≈ 1 kHz<br />

0<br />

falsch<br />

4<br />

4<br />

0<br />

falsch<br />

4<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 83<br />

02 84<br />

G=<br />

Prüfung an kunststoffisolierten <strong>Kabel</strong>n nach der Legung<br />

VPE-, EPR- und HEPR-isolierte <strong>Kabel</strong><br />

(DIN VDE 0276-261)<br />

Vor der Prüfung Spannungswandler und Transformatoren abklemmen !<br />

Spannungsprüfung an der Isolierung:<br />

Prüfwechselspannung 45 bis 65 Hz<br />

Prüfpegel (eff): 2 x U 0<br />

Prüfdauer: 60 min<br />

Prüfwechselspannung 0,1 Hz (VLF-Prüfung)<br />

Prüfpegel (eff):<br />

Prüfdauer:<br />

3 x U0 60 min<br />

kein Durchschlag<br />

Spannungsprüfung am Mantel (Mantelprüfung)<br />

PE-Mantel: Gleichspannung ≤ 5 kV<br />

PVC-Mantel: Gleichspannung ≤ 3kV<br />

kein Durchschlag<br />

Prüfdauer: 10 min<br />

kein Durchschlag<br />

Prüfgleichspannung so anlegen, dass das negative Potential am Schirm und das<br />

negative Potential an der Betriebserde liegt.<br />

Praxiswert für den Ableitstrom: PVC: 0,8 mA pro 1000 m <strong>Kabel</strong> ( ≈ 2,5 MΩ)<br />

PE : 0,02 mA pro 1000 m <strong>Kabel</strong><br />

Spannungsprüfung an der Isolierung<br />

L1 L2 L3<br />

L2<br />

L3<br />

G=<br />

G=<br />

Prüfung an papierisolierten <strong>Kabel</strong>n nach der Legung<br />

© W. Castor, 2007<br />

Prüfgleichspannung für U 0 /U 6/10 kV 34 ... 48 kV<br />

12/20 kV 67 ... 96 kV<br />

18/30 kV 76 ... 108 kV<br />

Prüfdauer: jeweils 15 ... 30 min kein Durchschlag<br />

Prüfwechselspannung 45 bis 65 Hz<br />

Prüfpegel (eff): 2 x U 0<br />

Prüfdauer: 30 min<br />

Prüfwechselspannung 0,1 Hz (VLF-Prüfung)<br />

Prüfpegel (eff):<br />

Prüfdauer:<br />

3 x U0 30 min<br />

kein Durchschlag<br />

Achtung: Spannungswandler abklemmen<br />

Bei betriebsgealterten <strong>Kabel</strong>n Prüfgleichspannung reduzieren !<br />

kein Durchschlag<br />

Bei Mischstrecken mit gealterten PE/VPE <strong>Kabel</strong>n kann eine<br />

Schädigung durch zu hohe Gleichspannung auftreten<br />

(Raumladung). Die Entladung nach der Prüfung hat stets über<br />

geeignete Widerstände zu erfolgen; das <strong>Kabel</strong> ist danach eine<br />

angemessene Zeit kurzzuschließen und zu erden.<br />

© W. Castor, 2007


02 85<br />

ΔU<br />

U N<br />

U Test<br />

<strong>Kabel</strong>prüfung<br />

Wird während des Betriebs einer Anlage<br />

eine <strong>Kabel</strong>prüfung durchgeführt ohne das<br />

<strong>Kabel</strong> von der Anlage zu trennen, so wird<br />

die Trennstrecke zur Sammelschiene mit<br />

der Summe aus Prüfspannung am <strong>Kabel</strong><br />

und Betriebsspannung an der Sammelschiene<br />

beaufschlagt.<br />

Mitunter enthält die Spannungsbeanspruchung<br />

einen Gleichspannungsanteil.<br />

Keine Bezugsnorm getroffen !<br />

Verantwortung trägt der Anlagenbetreiber, ggf Rücksprache mit Anlagenhersteller<br />

02 86<br />

Standard-Ausstattung<br />

Für Fehlerortung:<br />

•Stromaggregat 230 V, 10 kVA<br />

• Impuls-Echo-Gerat<br />

• (Brenngerät)<br />

• Stoßgenerator<br />

• Suchempfänger<br />

• Sender zur <strong>Kabel</strong>trassenermittlung<br />

• Teleflexgerät mit Anschaltung<br />

• Fernmelde-Messbrücke<br />

• Sprechfunkgeräte<br />

Für Qualitätsmessungen:<br />

• VLF-Gerät<br />

• TE-Meßgerät<br />

<strong>Kabel</strong>messwagen<br />

<strong>Kabel</strong>messwagen<br />

(<strong>ca</strong>ble test van)<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 87<br />

02 88<br />

Eine Freileitung besteht aus:<br />

• Masten mit Querträger<br />

• Leitungen<br />

• Isolatoren<br />

• Erdungen<br />

Freileitungen<br />

(overhead power transmission line)<br />

Forderung an die Trasse:<br />

• geradlinige Leitungsführung<br />

• wenig Kreuzungen (Freileitung, Gebäude, Flüsse)<br />

• geeignete Bodenverhältnisse (Mastgründung)<br />

• Vermeidung bestimmter Gebiete (Flughäfen)<br />

• geringer Eingriff in die Natur<br />

Anforderung an die Bauelemente:<br />

• mechanische Beanspruchung<br />

• Betriebsspannung<br />

• Überspannung<br />

• Betriebs- und Kurzschlußströme<br />

© W. Castor, 2007<br />

Angreifende Last: geometrische Summe aus lotrechter und waagerechter Kraft<br />

F waagerecht<br />

F resultierend<br />

Freileitungen: Lasten I<br />

Wind<br />

F senkrecht<br />

Eigengewicht<br />

© W. Castor, 2007


02 89<br />

02 90<br />

Freileitungen: Materialien I<br />

Holzmaste: hochelastisch, reversibles Biegeverhalten<br />

Imprägnierung gegen Fäulnis und Insektenbefall erforderlich<br />

(Umweltauflagen), preiswert<br />

max. Mastlänge: 16m, Nutzungsgrenze 3.000 N<br />

Gründung 1/6 der Mastlänge, mindestens jedoch 1,6 m<br />

Einbetonieren nicht zulässig<br />

Kein Einsatz in Mittelspannung bei Kreuzungen von Autobahnen,<br />

Wasserstrassen, Schienenwege und Seilbahnanlagen<br />

Betonmaste: für alle Arten von Stützpunkten geeignet<br />

große Feldlängen, hohe Zugspannungen<br />

max. Mastlänge <strong>ca</strong>. 20 m (Gewicht !)<br />

Stahl: Zugkräfte, Beton: Druckkräfte<br />

Das Besteigen von Betonmasten ist aufwendig.<br />

Rüttelbetonmaste: Vollquerschnitt<br />

sehr schwer, daher meist nur für Querträger<br />

Schleuderbetonmaste: konischer Verlauf, innen hohl<br />

Durch Zentrifugalkraft beim Schleudern entsteht<br />

ein dichtes Gefüge, das den Bewehrungsstahl<br />

umschließt und ihn vor Korrosion schützt.<br />

Stahlmaste:<br />

Freileitungen: Materialien II<br />

Gittermaste: konischer Verlauf mit quadratischen Schaftquerschnitt<br />

aufgebaut aus 4 fachwerkartig verstrebten Mastwänden<br />

hohe Belastbarkeit: Winkel, Abspann- und Endmast<br />

Stahlwandvollmaste: sowohl konischer als auch zylindrischer Verlauf<br />

(auch mit stufenweise abgesetztem Durchmesser)<br />

hohe Tragfähigkeit, schlanke Bauweise<br />

Abfangen von zusätzlichen Zugkräften (Erhöhung des Nutzzuges) durch<br />

• Maststreben<br />

An der Mastseite, an der die Kraft wirkt, wird ein Zusatzmast als Strebe mit einer<br />

mind. Länge von 1/5 der Mastlänge angebracht<br />

• Masten mit Ankern<br />

Ankerklotz aus Beton. Eingrabanker mit Holzschwelle oder Schraubanker<br />

Stahlseil mit Klemmen<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 91<br />

≈ 0,8 m<br />

1/6 l<br />

mind. 1,6 m<br />

02 92<br />

F<br />

mind. 1/5 l<br />

Querholz,<br />

Bolzen M20<br />

Freileitungen: Mastformen<br />

> 0,7 m<br />

Holzbohle,<br />

Mastenholz<br />

Holzschraube 16 mm x 100 mm<br />

Drahtseilklemme<br />

Kausche<br />

mind. 3,5 m<br />

Freileitungen: Masttypen<br />

Doppelmast: zwei Einzelmaste, mit<br />

Dübel verbunden<br />

Erhöhung des Nutzzuges<br />

A-Mast: Winkel- und Abspannpunkte<br />

Festpunkt gegen kaskadenartige<br />

Mastschäden<br />

Erhöhung des Nutzzuges<br />

F<br />

Spannschloß<br />

Ankerstab<br />

Mittelriegel<br />

(Königsholz)<br />

Holzmaste, die älter als zwei Jahre oder länger<br />

als drei Monate eingebaut sind, müssen bei Arbeiten<br />

gegen Umstürzen gesichert werden, wenn eine<br />

Veränderung der Querkraft an der Mastspitze<br />

anzunehmen ist.<br />

(Folgestangen, Gabelstützen, Abspannen)<br />

Sicherheitsgeschirre einsetzen !<br />

Wenn möglich, Hubsteiger verwenden !<br />

Isolierei<br />

Ankerschutzholz<br />

Ankerklotz<br />

aus Beton<br />

Schwellenfuß<br />

1,2 m<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 93<br />

02 94<br />

Tragmaste (T-Mast)<br />

Aufnahme von vertikalen Kräften<br />

gerade Leiterführung<br />

Endmaste (WE-Mast)<br />

Übergang von Freileitung auf <strong>Kabel</strong><br />

Aufnahme einseitig horizontaler Kräfte<br />

Winkeltragmast (WT-Mast) Winkelabzweigmast (WAZ-Mast)<br />

Abspann- u. Winkelmast<br />

(WA-Mast)<br />

Maste: Verwendungszweck<br />

Winkelmast<br />

(W-Mast)<br />

Abspannmaste bilden Festpunkte und nehmen horizontale Kräfte auf<br />

Bei Richtungsänderungen werden Winkelabspannmaste eingesetzt<br />

Leiter:<br />

Al- bzw. Cu-Seil<br />

drei Lagen<br />

37 Drähte<br />

150 mm 2<br />

Freileitungen: Leiter<br />

mind. aus sieben Einzeldrähten bestehend<br />

(mind. 25 mm 2 Alu)<br />

keine Verwendung einzelner Massivleiter<br />

In der Regel Verbundleiter aus Alu (oder Aldrey als Legierung<br />

aus Alu, Magnesium und Silizium AlMgSi) und Stahl (verzinkt)<br />

Aus Korrosionschutzgründen werden Stahlseele und<br />

Aluleiter gefettet<br />

Verbundseile neigen weniger zu Schwingen und Seiltanzen<br />

Erdseil 165/35<br />

AlMgSi/St (Aldrey)<br />

mit LWL<br />

Al/St 680 / 85<br />

54 Drähte Al<br />

19 Drähte St<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 95<br />

02 96<br />

≥ 2,5 m<br />

Freileitungen: Abstände NSpg.<br />

Obstbaum seitlich<br />

neben der Leitung<br />

3 m<br />

Straße<br />

7 m<br />

3 m<br />

2,5 m<br />

Baum wird<br />

nicht bestiegen<br />

Zu Gebäuden und Verkehrswegen<br />

(Bedingungen für die Abstandsermittlung und die Leitungsausführung s. DIN VDE 0210)<br />

0,5 m<br />

keine Abstände wie bei blanker Freileitung erforderlich, Kennzeichnung<br />

der Adern im Bündel durch längslaufende Noppen, Aufhängung mit Auslösehaken<br />

ISO-Trenner<br />

(Schaltzustand durch<br />

Farbsignale erkennbar)<br />

Allpolige Abschaltung<br />

Isolierte Freileitungen<br />

Überspannungsableiter<br />

5 m<br />

Leitungsabzweig<br />

NFA2X 4x70 rm 0,6/1 kV<br />

© W. Castor, 2007<br />

© W. Castor, 2007


02 97<br />

02 98<br />

Isolierte Freileitungen:<br />

Typenbezeichnung<br />

Normbezeichnung von isolierten Freileitungen<br />

Beispiel: N F A 2X 4x70 RM 0,6/1kV<br />

N Normtyp<br />

F Freileitungsseil<br />

A Leiter aus Aluminium<br />

2 X Isolierung aus vernetztem Polyethylen<br />

4 x 70 Nennquerschnitt der Leiter Anzahl der Leiter<br />

RM mehrdrähtig, Rundleiter<br />

0,6/ Spannung Uo zwischen Leiter und metallener<br />

Umhüllung oder Erde<br />

1kV Spannung U zwischen den Außenleitern eines<br />

Drehstromsystems<br />

Strombelastbarkeit von isolierten Freileitungen:<br />

Querschnitt in mm² 4 x 25 4 x 35 4 x 50 4 x 70<br />

Dauerstrom in A 107 132 165 205<br />

Dachständer<br />

Stützpunkte im<br />

Niederspannungsfreileitungsnetz :<br />

- Holzmaste, Betonmaste,Stahlmaste<br />

- Dachständer<br />

© W. Castor, 2007<br />

Dachständer bestehen aus feuerverzinkten<br />

Stahlrohren. Die Befestigung der Dachständer<br />

erfolgt am Dachgebälk mit einem Fußwinkel und<br />

zwei Befestigungsschellen.<br />

An der Austrittsstelle ins Freie müssen die Dachständerrohre<br />

gegen das Eindringen von Wasser<br />

einen Dachschutz (Dachverwahrung) erhalten.<br />

Als Träger für die Isolatoren dienen gerade<br />

Isolatorstützen auf U-Profilstahl-Querträgern. Am<br />

oberen Ende wird der Dachständer entweder<br />

durch eine Haube oder bei Leitungseinführung<br />

durch einen Dachständereinführungskopf<br />

abgeschlossen.<br />

Dachständer dürfen wegen Brandgefahr<br />

durch Erdschluss weder geerdet, noch<br />

in eine systemabhängige Schutz-<br />

maßnahme einbezogen werden<br />

© W. Castor, 2007


02 99<br />

02 100<br />

Isolatorkette<br />

110 kV<br />

obere<br />

Schutzarmatur<br />

Zwischenarmaturen<br />

Hoch- und Höchstspannungsfreileitungen<br />

Schutzring<br />

Trag-/Abspann<br />

klemme<br />

Zweierbündel<br />

Abstand: 50 … 70m<br />

Stabisolator<br />

Vollkernisolator<br />

Stützenisolator<br />

Bei Überschreiten der Randfeldstärke<br />

16 kV/m kommt es zu Glimm-<br />

Entladungen (Korona-Entladungen)<br />

- hörbare Geräusche<br />

- zus. Übertragungsverluste<br />

(<strong>ca</strong>. 0,5 kW/km bei 110 kV, <strong>ca</strong>. 3 kW/km bei 380 kV<br />

Viererbündel<br />

400 mm<br />

220 kV 380 kV<br />

Bündelleiter<br />

Beispiel 380-kV-Leitung:<br />

Querschnitt: 680/85 mm 2<br />

Seildurchmesser: 35 mm<br />

Strombelastbarkeit: 1100 A<br />

Leitertemperatur: 40 °C<br />

Zugspannung: 5,7 daN/mm 2<br />

Erdseil<br />

Traverse<br />

Stromkreis<br />

380 kV<br />

Stromkreis<br />

220 kV<br />

Stromkreis<br />

110 kV<br />

© W. Castor, 2007<br />

Bei Spannweite 330 m und 40°C:<br />

Seildurchhang: 12,5 m<br />

Bei Temp.-diff. von 50°C (Sommer/Winter)<br />

Durchhangschwankung: 1,8 m<br />

© W. Castor, 2007


02 101<br />

Hubschraubermontage<br />

Bau von Hochspannungsfreileitungen<br />

Seilmontage<br />

Kranmontage<br />

© W. Castor, 2007

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