27.10.2014 Aufrufe

Download als .pdf - Republik

Download als .pdf - Republik

Download als .pdf - Republik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Schwerpunkt<br />

„Niemand ist völlig sicher”<br />

Cyberwar Der „Angriff aus dem Netz“ ist eine der großen sicherheitspolitischen<br />

Herausforderungen der Gegenwart. REPUBLIK sprach mit<br />

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner über Cybercrime und Planspiele im<br />

Netz, aber auch über den Stand der Umsetzung der Polizeireform und die<br />

dünne Luft für Frauen in Führungspositionen im eigenen Haus.<br />

Interview Gudrun Haigermoser<br />

Fotos Regina Hügli<br />

» Wir brauchen<br />

viele Rekruten,<br />

um die kritische<br />

Infrastruktur zu<br />

sichern.<br />

Wie hoch ist die „Chance“, dass gerade Österreich<br />

im Cyberspace angegriffen wird?<br />

Die ist nicht höher und nicht niedriger <strong>als</strong><br />

für alle anderen europäischen Staaten. Um herauszufinden,<br />

wo die Gefahrenpotenziale liegen,<br />

haben wir – <strong>als</strong> Startschuss zur Erarbeitung einer<br />

nationalen Cyber-Strategie – eine Cyber-Risikomatrix<br />

erstellt. Hierdurch wurden die Arten der<br />

Gefahren und die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens<br />

definiert und ein akuter Handlungsbedarf<br />

erkannt.<br />

Welche Tätergruppen und welche Motivationen<br />

stehen hinter den Angriffen?<br />

Die Hacker können aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen und aus allen Erdteilen kommen,<br />

das macht deren Ausforschung so viel<br />

schwieriger <strong>als</strong> jene von Kriminellen in der „echten“<br />

Welt. Die nationale und internationale Vernetzung<br />

der Sicherheitsbehörden und Experten<br />

wird deshalb in Zukunft noch viel wichtiger<br />

werden.<br />

Die österreichische Cyberstrategie hätte bereits<br />

Ende 2012 vorgestellt werden sollen,<br />

wurde aber – auch wegen der Volksabstimmung<br />

am 20. Jänner 2013 – verschoben. Gibt<br />

es einen Termin für die Präsentation?<br />

Präsentation und Ministerratsbeschluss werden<br />

im Frühling erfolgen, ein genauer Termin<br />

steht noch nicht fest. In jedem Fall sind wir im Finale.<br />

Wir haben im Vorfeld im Juni 2012 ein groß<br />

angelegtes Cyber-Planspiel durchgeführt. An<br />

der Konzeption und Durchführung beteiligt waren<br />

alle Ministerien, Vertreter aus Wirtschaft und<br />

Wissenschaft, auch aus anderen europäischen<br />

Ländern. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus<br />

dieser – in Europa bisher einzigartigen – Simulation<br />

fließen nun noch in die Strategie ein.<br />

Welches Szenario wurde bei dem Planspiel<br />

angenommen?<br />

Es wurden mehrere, zeitlich aufeinanderfolgende<br />

Angriffe simuliert. Zuerst brach die<br />

Telekommunikation zusammen, dann sind die<br />

Verkehrsampeln ausgefallen, weitere Vorfälle<br />

folgten. Dabei wurde die Abstimmung der Ministerien<br />

untereinander und der Informationsfluss<br />

zwischen Wirtschaft und Behörden beobachtet.<br />

Das war ein spannender Test, der vor allem die<br />

Wichtigkeit einer funktionierenden Informations-<br />

und Befehlskette aufgezeigt hat. Ein Fazit:<br />

Es wird einen noch besseren Schulterschluss zwischen<br />

allen Beteiligten brauchen.<br />

Was bedeutet der Ausgang der Volksbefragung<br />

für die Bekämpfung von Angriffen aus<br />

dem Netz? Spielen Grundwehrdiener überhaupt<br />

eine Rolle in einem etwaigen Cyberwar?<br />

Nehmen wir an, es gibt aufgrund eines Cyberangriffs<br />

in ganz Wien drei Tage lang keinen<br />

16 Februar/März 2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!