FRS-13014_Systembiologie_8_2014
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idging the gap<br />
Studenten- und Postdoc Retreat<br />
des Virtual Liver Networks<br />
von Saskia Sperber, Lorenza A. D'Alessandro, Jonathan Fuller, Philippe Lucarelli, Madlen Matz,<br />
Christian Priesnitz, Julia Sanwald, Maria Thomas und Sebastian Vlaic<br />
Das Virtual Liver Network ist ein Flaggschiffprogramm<br />
der <strong>Systembiologie</strong> in Deutschland und umfasst landesweit<br />
69 Arbeitsgruppen. Das Projekt stellt einen<br />
ganzheitlichen Ansatz zur Erforschung der Leberphysiologie,<br />
mit dem schlussendlichen Ziel eines skalenübergreifenden<br />
mathematischen Modells der Leber, dar.<br />
Die größte Herausforderung bei Arbeiten in der <strong>Systembiologie</strong><br />
allgemein und speziell bei einem Projekt dieser Größe ist dabei<br />
die Kommunikation. Um eine möglichst genaue Planung von<br />
Experimenten und die Verwendbarkeit der generierten Daten zu<br />
garantieren, sind detaillierte Absprachen zwischen den Arbeitsgruppen<br />
selbst, vor allem aber zwischen Modellierern und Experimentatoren<br />
essentiell. Eine gute Möglichkeit hierfür wird jungen<br />
Wissenschaftlern beim jährlich stattfindenden Virtual Liver Student<br />
and Postdoc Retreat geboten. Dieses Meeting wird aus den eigenen<br />
Reihen von Doktoranden und jungen Postdocs organisiert und<br />
bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten zum direkten Austausch<br />
zwischen den einzelnen Teilnehmern.<br />
Ein erstes Hindernis, das es dabei zu überwinden gilt, ist, dass sich<br />
Doktoranden und Postdocs aus den verschiedenen Gruppen untereinander<br />
meist nicht persönlich kennen. Um den Einstieg für<br />
alle zu erleichtern findet alljährlich zu Beginn des Meetings ein<br />
„wissenschaftliches Speed-Dating“ statt. Auf diese Weise erhalten<br />
die Teilnehmer in kürzester Zeit, neben ersten Kontakten, einen<br />
Überblick über die im Netzwerk vorhandenen Expertisen. Um diese<br />
bei sozialen Aktivitäten weiter zu intensivieren, findet das Retreat<br />
dabei absichtlich in einer gewissen Abgeschiedenheit statt.<br />
In thematisch festgelegten Vortragsreihen haben die Teilnehmer<br />
die Möglichkeit ihre Arbeit zu präsentieren. Im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Meetings geht es dabei jedoch nicht ausschließlich<br />
um das Vorstellen der wissenschaftlichen Ergebnisse, sondern vor<br />
allem auch um das Aufzeigen von aufgetretenen Problemen. So<br />
können in Gruppendiskussionen gemeinsam neue Lösungsansätze<br />
entwickelt werden. Ergänzt wird dieser Prozess durch Poster-<br />
Sessions, die auch denjenigen die Chance zur Diskussion bieten,<br />
die nicht für einen Vortrag ausgewählt wurden. Auf diesem Weg<br />
finden sich jedes Jahr neue Kooperationspartner, was maßgeblich<br />
zum Erfolg des Netzwerks beiträgt. Im Rahmen des Retreats wird<br />
den Doktoranden und Postdocs zusätzlich auch die Möglichkeit<br />
gegeben, Karrierewege außerhalb der klassischen akademischen<br />
Laufbahn durch eingeladene Redner aus eben diesen Betätigungsfeldern<br />
kennenzulernen und mit diesen in Kontakt zu treten.<br />
Durch kostenlos angebotene Workshops, wie z. B. wissenschaftliches<br />
Schreiben oder Coachings zur Selbstpräsentation, gibt es<br />
zudem die Chance sich persönlich weiterzubilden.<br />
Um das Retreat von Jahr zu Jahr zu verbessern, sowie an die Bedürfnisse<br />
der jungen Wissenschaftler anzupassen, wurde nach jedem<br />
Treffen eine Evaluation durch die Teilnehmer durchgeführt.<br />
Dabei zeigte sich, dass die jährlichen Treffen zu einem regen<br />
Wissensaustausch zwischen den Arbeitsgruppen sowie zu neuen<br />
Herangehensweisen an auftretende Probleme beigetragen haben.<br />
Eine Besonderheit ist dabei mit Sicherheit die ungezwungene Art<br />
im Umgang miteinander, ohne den Umweg über den jeweiligen<br />
Gruppenleiter, was dieses Retreat zu einem äußerst effektiven<br />
Mittel und zu einer Stütze des Virtual Liver Networks macht.<br />
Teilnehmer des Virtual Liver Network Retreats im Oktober 2013 in Hünfeld (Foto: Andreas Hoppe)<br />
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Forschung Bridging the Gap<br />
www.systembiologie.de