Family on tour 'Kinder-Gärten' Nachhilfe und Lernförderung - Fratz

Ein Waldtag mit der Naturschule
Darmstadt
Natur begreifen
Zwei Menschen mit viel Begeisterung und
Liebe zur Natur und mit viel Herz für Kinder:
Klaus Berger, Naturpädagoge, gründete
1996 das Projekt ‘Waldkinder’ aus dem
2003 die Naturschule Darmstadt hervorging.
Mathias Schattenfroh, Erzieher und
Naturpädagoge, ist nach langjähriger Mitarbeit
seit 2005 fest dabei.
Die Naturschule Darmstadt, das sind
rund 150 Kinder in den Waldkindergruppen
und fast ebenso viele Kinder,
die regelmäßig mit ihrem Kindergarten
zu den Veranstaltungen kommen. Die Naturschule
hat keine Gebäude oder festen
Einrichtungen, sondern alle Veranstaltungen
finden in der Natur statt, meist in verschiedenen
Wäldern rund um Darmstadt.
Sowohl Mathias als auch Klaus sind mit den
Kindergärten unterwegs. Im fratz berichten
sie beispielhaft, wie ein Vormitttag mit der
Naturschule abläuft:
Klaus: „Treffpunkt ist ein Parkplatz am Rande
der Stadt, an dem ich schon auf die Kinder
und ihre ErzieherInnen warte. Nach der
Begrüßung geht´s gleich los in den Wald.
Wir wollen heute zu unserem Lager, das wir
im letzten Herbst mit den Kindern angelegt
haben. Dort steht Baumklettern auf dem
Programm, und ich habe Seile und Kletterausrüstung
mitgebracht.
Unterwegs gibt es bekanntes, aber auch viel
Neues zu entdecken. Die Kinder finden Kaninchenbauten
und angenagte Zapfen von
einem Eichhörnchen. Als wir eine ‘Drosselschmiede’
finden, erkläre ich: „Hier hat eine
Singdrossel Schnecken gesammelt und die
Schneckenhäuser auf einem Baumstumpf
aufgehackt, um die Schnecken zu fressen.
Deshalb findet man hier Berge von kaputten
Schneckenhäusern.” Wenn wir mit den
Kindern durch den Wald streifen, gehen wir
oft auch abseits der Wege. Da gibt es viel
mehr zu entdecken. Bald finden wir Rehspuren.
Die Kinder wissen längst, wie man
sie von Wildschweinspuren unterscheidet
(wüssten Sie es auch?). Ich habe Gips und
Wasser im Rucksack und die Kinder helfen,
einen Brei anzurühren, mit dem wir die
Spuren ausgießen. Auf dem Heimweg werden
wir sie ausgraben für unsere Spurensammlung
im Kindergarten. Am Lager angekommen
geht´s zu unserem Kletterbaum.
Baumklettern, d.h. bei uns nicht einfach ein
bisschen auf den unteren Ästen der Bäume
herumturnen, sondern richtig nach oben
steigen in die Wipfel. Damit man das gefahrlos
mit Kindern machen kann, klettern
wir richtig mit Seil, Klettergurt und Ausrüstung.
In der Nähe unseres Lagers steht ein
Baum mit vielen Ästen in dichtem Abstand,
auf dem Kinder gut klettern können. Nicht
jeder Baum ist gut geeignet. Zuerst steige
ich nach oben und bringe in etwa 10 Metern
Höhe eine Sicherung aus Bandschlingen
und Karabinern an, in die ich das Seil
einhake. Dann lege ich den Kindern Klettergurte
an und binde sie ins Seil ein. Manche
Kinder klettern wie die Eichhörnchen, nachdem
sie gemerkt haben, dass man sich dem
Seil völlig anvertrauen kann und man sich
auch mal einfach zum Ausruhen baumeln
lassen darf oder am Seil elegant um den
Baum herum schwingen kann. Mit unserer
Kletterausrüstung bauen wir manchmal
auch tolle Schaukeln, Seilbrücken oder eine
Seilbahn, mit der man herrlich von einem
Baum nach unten sausen kann.
Mathias: „Oft werde ich gefragt, ob man
Brennessel echt essen kann. Der Mensch ist
ein Jäger und Sammler. Wir jagen zwar keine
Tiere, doch sind wir immer wieder auf
der Suche nach Essbarem. Je nach Jahreszeit
finden wir im Wald und auf den Wiesen
Kräuter, Beeren, Früchte, Nüsse und Pilze.
Von der einfachen Kräutersuppe bis hin zu
Marmelade, Kompott, Bärlauch-Pesto und
selbst gemachtem Hustensaft entdecken wir
die kulinarische Reichhaltigkeit und Medizin
aus der Natur. Jedes Händchen wird dabei
gebraucht: zum Kochen gehört das Erkennen,
Sammeln bis hin zum Schneiden der
Kräuter und dem Umgang mit dem Kocher.
Am Ende des Waldtages haben die Kinder
oft wahre Gaumenfreuden auf ihren Tellern.
„Mathias, kannst Du uns eine Geschichte erzählen?“
Das werde ich meist nach dem Essen
gefragt. Wenn wir im Kreis (im Winter
mit Lagerfeuer) zusammensitzen, werden
sie in unserer Phantasie alle lebendig: die
Zauberer und Drachen, Elfen, Riesen und
Zwerge. Wir machen uns gemeinsam auf
die Reise durch die Länder und Geschichten
unserer Phantasie. Mit ihren großen Augen
und offenen Mündern verfolgen die Kinder
aufmerksam, was ich ihnen erzähle. Nicht
nur das, sie leben die Geschichten mit. Die
Kinder bestreiten dabei Abenteuer, bei denen
sie Helden sind, sich gruseln und am Ende
glücklich sind, wenn die Geschichte gut
ausgegangen ist.“
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Naturschule
Darmstadt
Wir haben „Waldkinder“-Gruppen an folgenden Tagen:
Montag: DA Heimstättensiedlung am Waldspielplatz
DA Eberstadt an der Modaubrücke
Dienstag: DA Eberstadt Marienhöhe (ab 4 J.)
DA Eberstadt Marienhöhe
Mittwoch: DA Eberstadt Marienhöhe
Gundernhausen am Waldspielplatz
Donnerstag: DA Eberstadt Marienhöhe
zw. Darmstadt u. Roßdorf Parkpl. Jugendh.
Freitag: zw. Darmstadt u. Griesheim Eschollbr. Str.
zw. Griesheim u. Büttelborn Parkpl. Lauftr.
Alle unsere Gruppen sind 14-tägig von 15 – 18 Uhr
während der gesamten Schulzeit. Außerdem machen
wir Veranstaltungen für Kindergärten, Schulen und
andere Interessierte, Seminare zum Thema Naturpädagogik,
Reisen mit Kindern und viele andere
interessante Veranstaltungen.
Naturschule Darmstadt
Mathias Schattenfroh u. Klaus Berger
Tel. 06151/719618 oder 0171-546 4078
www.naturschule-darmstadt.de