Jahresbericht 2012 - Fritz Thyssen Stiftung
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Es gibt eine Vielzahl von<br />
Infektionen, die durch<br />
neutralisierende Antikörper<br />
nicht bekämpft werden<br />
können, weil sich die<br />
Erreger in den Zellen des<br />
Körpers befinden und dort<br />
von Antikörpern nicht<br />
erreicht werden. Darüber<br />
hinaus gibt es Erreger,<br />
welche ihre Oberfläche<br />
permanent verändern<br />
(antigenic drift) und auf<br />
diese Weise der Erkennung<br />
durch Antikörper<br />
entkommen.<br />
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Investitionen in vielfältigerer Form denkbar, etwa Unternehmensneugründungen, Niederlassungsgründungen,<br />
Börsengänge oder die Gründung von Joint-Ventures. Gleichzeitig<br />
erfahren auch chinesische Staatsfonds und staatseigene Unternehmen sowohl in den<br />
Medien als auch durch den deutschen Gesetzgeber gesteigerte Aufmerksamkeit. Als Phänomen<br />
ist ferner eine Ballung chinesischer Investitionen in sogenannten Clusterregionen<br />
auszumachen, vor allem in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Hamburg.<br />
Chinesischen Investitionsprojekten stehen von der Planung bis zur Durchführung vielfältige<br />
rechtliche Probleme im Wege. Diese können sich sowohl aus deutschen bzw.<br />
europäischen Regelungen ergeben als auch von chinesischer Seite erwachsen. Eine diesbezüglich<br />
tiefgreifende rechtliche Analyse fehlt jedoch im wissenschaftlichen Spektrum<br />
bis heute.<br />
Soziologie in der Bundesrepublik | prof. karl-siegbert rehberg, Institut für Soziologie,<br />
Technische Universität Dresden, leitet das Projekt »Soziologen als Zeitzeugen: Audiovisueller<br />
Quellenfundus zur Soziologie in der Bundesrepublik nach 1945«.<br />
Nachdem in der ersten Projektphase bereits Peter L. Berger, Iring Fetscher, Jürgen Habermas,<br />
Hansfried Kellner, Hermann Korte, Kurt Lenk, Wolf Lepenies, M. Rainer Lepsius, Thomas<br />
Luckmann, Hermann Lübbe, Burkart Lutz, Werner Mangold, Renate Mayntz, Friedhelm<br />
Neidhardt, Oskar Negt und Bernhard Schäfers interviewt worden sind, konnten in der<br />
zweiten Projektphase bisher zusätzlich mit Hans Albert, Peter Atteslander, Christian von<br />
Ferber und Helmut Klages vier Fachvertreter interviewt werden, die über ihr eigenes Werk<br />
hinaus auch über die engen Beziehungen zu ihren akademischen Lehrern, beispielsweise<br />
René König und Helmuth Plessner, berichteten.<br />
Wie mit der Ad-hoc-Gruppe »Soziologie als Schlüsseldisziplin der (frühen) Bundesrepublik«<br />
auf dem 35. Soziologiekongress 2010 begonnen, werden dem Quellenfundus<br />
für die Soziologiegeschichte auch relevante Veranstaltungen als Videomitschnitt<br />
hinzugefügt, wie z. B. das Symposium anlässlich der Übergabe des im Eigentum der<br />
<strong>Fritz</strong> <strong>Thyssen</strong> <strong>Stiftung</strong> stehenden wissenschaftlichen Nachlasses von Arnold Gehlen an<br />
das Deutsche Literaturarchiv Marbach am 10. Mai <strong>2012</strong>. In die weiteren Interviews werden<br />
auch Akteure jüngerer Generationen und Soziologen aus der DDR und Österreich sowie<br />
weitere aus der Schweiz einbezogen.<br />
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Projekte im Fokus<br />
Die Soziologie war eine Schlüsselwissenschaft im Formationsprozess der bundesrepublikanischen<br />
Gesellschaft, zuerst im Rahmen der Re-Education nach 1945 und für die<br />
Demokratisierung der westdeutschen Gesellschaft. Die katalysatorische Funktion dieser<br />
Disziplin stand – trotz der Vertreibung vieler ihrer Repräsentanten ins Exil und der Instrumentalisierung<br />
des Faches unter der nationalsozialistischen Herrschaft – im Zusammenhang<br />
mit einer fachgeschichtlichen Kontinuität, wie es sie vergleichbar nur in den<br />
USA gegeben hat.<br />
In der Wissenschaftsgeschichte im Nachkriegsdeutschland spiegeln sich vor allem die Krisenerfahrungen<br />
und erzwungenen Umorientierungen nach den selbstverschuldeten Katastrophen<br />
des 20. Jahrhunderts. Diese tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen haben<br />
den Stellenwert einer sozialwissenschaftlichen Deutung der Gegenwart in besonderer Weise<br />
begründet. Das gilt auch für die Zeit nach der ›Friedlichen Revolution‹ von 1989 und für den<br />
Transformationsprozess im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung.<br />
Zur Reflexion über die Rolle des Faches seit 1945 trägt das Dokumentationsprojekt bei,<br />
welches von Prof. Karl-Siegbert Rehberg (Dresden), Prof. Stephan Moebius (Graz) und Prof.<br />
Joachim Fischer (Dresden und Frankfurt/O.) durchgeführt wird und in dem herausragende<br />
Vertreterinnen und Vertreter des Faches befragt werden.<br />
Die in diesem Projekt geführten und dokumentierten biographischen Interviews bilden<br />
den Grundstock für einen ständig erweiterbaren Fundus von audio-visuell dokumentierten<br />
Zeitzeugenberichten zur Fachgeschichte der Soziologie, der im Sozialwissenschaftlichen<br />
Archiv der Universität Konstanz aufbewahrt und zugänglich gemacht wird.<br />
Neuartige Impfstoffe | »Induction of protective cytotoxic immunity against a live<br />
pathogen through targeted antigen delivery into XCR1+ cross-presenting dentritic cells:<br />
proof of concept for a new type of vaccine« ist Gegenstand eines Forschungsprojekts von<br />
prof. richard kroczek, Molekulare Immunologie, Robert Koch Institut, Berlin.<br />
Das Immunsystem wehrt Infektionen ab durch die Bildung von neutralisierenden Antikörpern<br />
und zytotoxischen T‐Zellen. Derzeitige Impfstoffe induzieren nur neutralisierende<br />
Antikörper. Es gibt jedoch eine Vielzahl von Infektionen, die durch neutralisierende Antikörper<br />
nicht bekämpft werden können, weil sich die Erreger in den Zellen des Körpers<br />
befinden und dort von Antikörpern nicht erreicht werden (u. a. Malaria, Tuberkulose).<br />
Darüber hinaus gibt es Erreger, welche ihre Oberfläche permanent verändern (antigenic<br />
drift) und auf diese Weise der Erkennung durch Antikörper entkommen (u. a. HIV,<br />
saisonale Influenza).