1 - Bioenergie Shop
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arer Anlagentechnik finden. Dabei spielen nicht<br />
nur objektive Gründe eine Rolle, sondern in hohem<br />
Maße auch subjektive Erwägungen. Aus diesem<br />
Grund ist es geboten, vor einem endgültigen Kauf unbedingt<br />
die gesamte Familie in den Abwägungsund<br />
Entscheidungsprozess einzubeziehen.<br />
- Wer hilft bei der Scheitholzaufbereitung?<br />
- Kann Scheitholz ohne Komplikationen auf dem<br />
Grundstück gelagert werden?<br />
- Wer macht Feuer im Kessel/Ofen, wenn der Hausherr<br />
nicht da ist?<br />
- Scheitholzheizung im Wohnbereich: Akzeptiert die<br />
Familie den täglichen Scheitholztransport im<br />
Wohnbereich und das regelmäßige Entaschen?<br />
- Akzeptiert die Familie den täglichen „Heizzwang“<br />
oder möchte man ab und zu die Wohnung auch<br />
ohne Aufwand warm haben? (Kombikessel Scheitholz/Pellets<br />
bzw. automatisches Zweitheizungssystem<br />
etc.)<br />
usw.<br />
2.2 Hinweise zur Installation<br />
Ergänzend zu den unter Punkt 2.1 gegebenen Planungshinweisen<br />
sind für die Kesselinstallation noch<br />
folgende Punkte zu beachten:<br />
1. Wahl eines solchen hydraulischen Schaltschemas,<br />
dass der Scheitholzvergaserkessel zuerst die Wohnung<br />
bzw. den Boiler und zuletzt den Pufferspeicher<br />
zu beheizen hat.<br />
Die Installationsfirma bzw. das Planungsbüro<br />
sollte dazu vom Bauherrn aufgefordert werden,<br />
ein Schaltbild mit dem Regelschema zu zeichnen,<br />
auf dem die Schaltlogik mit einfachen Worten<br />
erklärt und notfalls noch verändert werden kann.<br />
Die Regelung sollte bei späterem Bedarf erweiterbar<br />
sein und eine Schaltung mit seriellen Kontakten<br />
ermöglichen.<br />
2. Die vergangenen Jahre haben leider gezeigt, dass<br />
Pufferspeicher bei einigen Hausinstallationen als<br />
Lastausgleichsspeicher „missbraucht“ werden.<br />
Dabei wird die Vorlaufleitung des Holzkessels<br />
zuerst auf den Pufferspeicher gelenkt. Dies hat zur<br />
Folge, dass die Wohnung bzw. der Boiler bei einem<br />
signalisierten Wärmebedarf nach dem Start des<br />
Holzvergasers auf die Unterstützung der bereits<br />
vorhandenen Öl- bzw. Gaskessel zurückgreifen<br />
muss, bis der Pufferspeicher ein gewisses Temperaturniveau<br />
für die Wohnraumbeheizung erreicht<br />
hat.<br />
Das ist falsch!<br />
Planung und Installation eines Holzheizungssystems<br />
. Es kann davon ausgegangen werden, dass ein Bauherr,<br />
der sich bewusst für einen handbeschickten<br />
(und relativ teuren) Scheitholzvergaserkessel entschieden<br />
hat, nicht nur ökologische, sondern auch<br />
handfeste ökonomische Interessen verfolgt. Er<br />
möchte durch den Einsatz eigener Arbeitskraft<br />
eine maximale Senkung der Heizungs-Betriebskosten<br />
erreichen.<br />
Aus dem gleichen Grund ist auch eine Kesselsteuerung,<br />
die den Heizungsbedarf des Boilers<br />
trotz laufendem Holzkessel über den vorhandenen<br />
Öl- oder Gaskessel abdeckt, für den Bauherrn völlig<br />
inakzeptabel!<br />
3. Ein bereits vorhandener Gas- oder Ölkessel darf<br />
bei einer Wärmebedarfsanforderung der Wohnung<br />
oder des Boilers schaltungstechnisch erst dann<br />
freigegeben werden, wenn der Scheitholzvergaserkessel<br />
ausgebrannt und im Pufferspeicher keine<br />
Heizwasserreserve auf nutzbarem Temperaturniveau<br />
mehr vorhanden ist. (Ausnahme:<br />
erwünschter Parallelbetrieb bei höherem Nennleistungsbedarf)<br />
Es wäre folglich paradox, bei einem Bedarf an heißem<br />
Duschwasser trotz ausgebranntem Holzkessel<br />
einen Öl- oder Gaskessel zu starten, solange der<br />
Pufferspeicher noch ein Temperaturniveau von 80<br />
oder 90 °C besitzt. Gerade dort ist die Holzenergie<br />
vom letzten Abbrand gespeichert, die unsere Heizkosten<br />
senken soll.<br />
Die eben beschriebene Puffer-Boiler-Kopplung<br />
muss bereits in der Ausschreibungsphase vom<br />
Bauherrn gefordert werden!<br />
4. Scheuen sie sich nicht, vom Hersteller und vom<br />
Heizungsinstallateur Referenzanlagen in ihrer<br />
Nähe abzufragen (Referenzanlagen nicht nur<br />
bezüglich des Kessels, sondern auch bezüglich<br />
der Anlagenkonfiguration). Die Zufriedenheit<br />
(oder der Ärger!) der dortigen Heizungsbetreiber<br />
ist für fast alle Interessenten ein wichtiges Kriterium<br />
im Kesselauswahl- und Entscheidungsprozess.<br />
5. Lassen Sie sich vom Kesselhersteller für alle neu<br />
auf dem Markt angebotenen Scheitholzvergaserkessel<br />
Prüfprotokolle von anerkannten Prüfinstituten<br />
vorlegen, wo der Kessel unter definierten<br />
Bedingungen seine Leistungsfähigkeit unter<br />
Beweis stellen musste (Kesselwirkungsgrad,<br />
Brenndauer, Emissionen etc.)<br />
6. Bei der Sanitärplanung der Gesamtanlage sind die<br />
Anforderungen der Trinkwasserverordnung 2003<br />
zu berücksichtigen.<br />
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