1 - Bioenergie Shop
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Scheitholzvergaserkessel/Scheitholz-Pellet-Kombinationskessel<br />
Abgastemperatur-Optimum mit ausreichender<br />
Reserve zu erreichen, sollte die Feineinstellung des<br />
Scheitholzvergaserkessels am Aufstellungsort stets<br />
von einem Fachmann durchgeführt werden.<br />
Die dargelegten Kriterien zeigen deutlich, dass ein<br />
objektiver Kesselwirkungsgradvergleich nur in Prüfanstalten<br />
bei definierten Abgasbedingungen möglich ist.<br />
4.8 Kesselabmessungen<br />
Diese Frage ist immer dann wichtig, wenn der Kessel<br />
auf dem Weg zum angedachten Standplatz eine<br />
schmale Tür oder eine anderen Engstelle im Haus<br />
passieren muss. Die Angaben in der Tabelle zu den<br />
Abmessungen der betriebsbereiten Anlage wurden<br />
deshalb i. d. R. um das Einbringmaß ergänzt, um dem<br />
Bauherrn zu zeigen, auf welche Minimalbreite der<br />
Kessel durch Demontage des Gebläses, der Steuerung,<br />
der Isolierung etc. „gebracht“ werden kann.<br />
4.9 Kesselgebläse<br />
Zur Feuerungsunterstützung werden in fast allen Vergaserkesseln<br />
Gebläse eingesetzt. Dadurch ist auch bei<br />
schlechten Schornsteinverhältnissen ohne ausreichenden<br />
Zug eine sichere Holzvergasung durch Aufbau<br />
einer stabilen Luftströmung in der Anlage möglich.<br />
Wir unterscheiden Druck- und Saugzuggebläse –<br />
abhängig von der Art der Montage. Ein Druckgebläse<br />
erzeugt einen Überdruck im Vergasungsraum und ist<br />
i. d. R. an der Vorderfront montiert.<br />
Im Gegensatz dazu steht das Saugzuggebläse, welches<br />
am Rauchrohrabgang montiert ist und einen<br />
Unterdruck in der Anlage erzeugt.<br />
Die Unterschiede in der Gebläsemontage sind entscheidend<br />
für die Benutzerfreundlichkeit des Kessels<br />
beim Nachlegen. Heizkessel mit Saugzuggebläse<br />
besitzen keine komplizierten Sicherungsmechanismen<br />
gegen Rauchaustritt beim Öffnen der Beschickungstür<br />
in der Nachlegephase. Im Gegensatz zum<br />
Druckgebläse fehlt hier der Überdruck im Verbrennungsraum<br />
– mögliche Bedienungsrisiken sind<br />
dadurch konstruktiv weitgehend minimiert. Ein Öffnen<br />
des Füllraumes sollte trotz alledem erst nach vollständigem<br />
Abbrand erfolgen.<br />
Generell gilt für das Nachlegen<br />
a) bei Druckgebläse: Gebläseabschaltung und Bypassöffnung<br />
zum Abgasrohr (zum Entweichen des<br />
Überdrucks)<br />
20<br />
b) bei Saugzuggebläse: Gebläseschaltung auf höhere<br />
Drehzahl zum Absaugen der Schwelgase<br />
Die bisher elegantesten Entwicklungen in diesem Bereich<br />
sind<br />
a) die Kombination eines Saugzuggebläses mit einer<br />
zusätzlichen Absaugöffnung unmittelbar über der<br />
Beschickungstür des Kessels (Hoval, Fröling, Heitzmann,<br />
Herz, etc.) und<br />
b) das automatische Schließen des Primärluftkanals,<br />
damit das Saugzuggebläse nur durch die geöffnete<br />
Beschickungstür Frischluft in den Kessel hinein<br />
saugen kann (Lopper, etc.).<br />
Eine sehr interessante Entwicklung der letzten Jahre<br />
ist der Bau von Scheitholzvergaserkesseln, die im Naturzugbetrieb<br />
Kesselwirkungsgrade von über 90 Prozent<br />
erreichen können (Guntamatic biolight). Hier<br />
wurde durch eine geschickte Anordnung der Wärmetauscher<br />
der Zugverlust in der Konstruktion auf ein<br />
Minimum reduziert.<br />
Damit eröffnet sich erstmals die Möglichkeit,<br />
effektiv arbeitende Scheitholzvergaserkessel abseits<br />
vom öffentlichen Stromnetz in Berghütten etc. einzusetzen<br />
(Schwerkraftheizungen ohne Umwälzpumpe).<br />
Allerdings ist ein ausreichender Schornsteinzug (d. h.<br />
ein richtig dimensionierter Schornstein in Höhe und<br />
Querschnitt) Bedingung für den Einsatz dieser neuen<br />
Technik.<br />
4.10 Sicherheitswärmetauscher<br />
Um bei fehlender Wärmeabnahme, Stromausfall oder<br />
einer sonstigen Havarie die Zerstörung des Kesselgrundkörpers<br />
durch kochendes Wasser/Wasserdampf<br />
zu vermeiden, muss ein Sicherheitswärmetauscher<br />
zum Einbau einer thermischen Ablaufsicherung<br />
vorhanden sein. Dies ist in der Regel eine im<br />
Kesselwasser befindliche Kupferrohrschlange, die einen<br />
externen Kaltwasseranschluss besitzt.<br />
Eine thermische Ablaufsicherung öffnet bei einer<br />
unkontrolliert ansteigenden Kesselwassertemperatur<br />
ein Ventil und sorgt so für eine Abführung der angestauten<br />
Kesselenergie mit Hilfe des durchströmenden<br />
Kaltwassers.<br />
4.11 Leistungs- und Feuerungsregelung/Kesselkategorien<br />
Die Leistungs- und Feuerungsregelung von Holzvergaserkesseln<br />
wird von allen Kesselherstellern sehr intensiv<br />
weiterentwickelt. Sie wird den steigenden An-