02.11.2012 Aufrufe

1 - Bioenergie Shop

1 - Bioenergie Shop

1 - Bioenergie Shop

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5<br />

Pufferspeicher/<br />

Kombispeicher<br />

Ein Pufferspeicher ist ein vollisolierter Wasserbehälter,<br />

der überschüssige und von der Wohnung momentan<br />

nicht benötigte Heizkesselenergie aufnehmen<br />

kann. Er dient zur Wohnraumheizung nach<br />

Ausbrand des Wärmeerzeugers.<br />

Für Scheitholzvergaserkessel gehört ein Pufferspeicher<br />

zur notwendigen Grundausstattung. In der<br />

Praxis bedeutet dies, dass z. B. in der Übergangszeit<br />

bei einmaligem Heizen pro Tag selbst mehrere Stunden<br />

nach Ausbrand des Kessels die Wohnung mit<br />

dem Heißwasser des Pufferspeichers weiter beheizt<br />

werden kann. Dadurch lässt sich der Gesamtwirkungsgrad<br />

einer Holzheizung beträchtlich steigern.<br />

Als Auslegungsfaustregel bei der Wahl des Pufferspeichervolumens<br />

werden mindestens 50 l/kW<br />

Nennleistung empfohlen, d. h. die Energie einer<br />

Brennstoff-Füllung sollte weitgehend (≥ 75 %) vom<br />

Pufferspeicher aufgenommen werden können!<br />

Da das aktuelle Bundesförderprogramm (siehe<br />

Punkt 3) jedoch ein Mindestpufferspeichervolumen<br />

von 55 l/kW Nennleistung fordert, wird in den folgenden<br />

Tabellen kurz auf die Möglichkeiten, Vor- und<br />

Nachteile großer bzw. kleiner Pufferspeicher im praktischen<br />

Heizungsbetrieb eingegangen.<br />

Generell sollte ein Pufferspeicher nicht nach der<br />

Kesselleistung, sondern nach dem vorhandenen<br />

Füllraumvolumen für den Holzbrennstoff ausgelegt<br />

werden. Nur das Füllraumvolumen entscheidet,<br />

mit welcher Energiemenge (chemisch gebundene<br />

Energie des Brennholzes in kWh) der Kessel befüllt<br />

werden kann. Die Kesselleistung in kW gibt lediglich<br />

an, mit welcher Intensität bzw. Geschwindigkeit dieses<br />

Energiepotenzial pro Stunde in Wärme freigesetzt<br />

wird (siehe auch folgende Tabelle).<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass bei 14 kW Kesselleistung<br />

während der 10-stündigen Betriebszeit eine Wärmeabforderung<br />

der Wohnung bzw. des Brauchwasserspeichers<br />

(Boilers) kommt, ist relativ hoch. Folglich<br />

kann hier das notwendige Pufferspeichervolumen<br />

5<br />

Tabelle 5-1: Abhängigkeit der Kesselbrenndauer vom Füllraumvolumen<br />

beispielhaftesFüllraumvolumen<br />

beispielhafterEnergiegehalt<br />

einer<br />

Nadelholzfüllung<br />

rechnerischeAbbranddauer<br />

bei 14 kW<br />

Wärmeleistung/h<br />

rechnerischeAbbranddauer<br />

bei 28 kW<br />

Wärmeleistung/h<br />

150 l 137 kWh ca. 10 h ca. 5 h<br />

kleiner gewählt werden als bei dem doppelt so leistungsstarken<br />

Modell mit 28 kW. Bei diesem großen<br />

Kessel ist bereits nach 5 Std. alles vorbei, so dass hier<br />

ein größeres Risiko besteht, die anfallende Wärme in<br />

dieser Zeit nicht sinnvoll abzusetzen. Dies wird mit<br />

einem größeren Pufferspeicher vermieden.<br />

Aber was ist in diesem Zusammenhang eigentlich<br />

groß und was ist klein?<br />

Diese Frage beantworten die Tabellen auf der folgenden<br />

Seite.<br />

Da nicht erwartet wird, dass ein Nutzer seinen<br />

Scheitholzvergaserkessel voll befüllt startet, obwohl<br />

kein Wärmebedarf vorhanden ist, kann das errechnete<br />

Pufferspeichervolumen selbstverständlich etwas<br />

kleiner gewählt werden.<br />

Nach Wertung aller Vor- und Nachteile verschiedener<br />

Pufferspeichergrößen ist erkennbar, dass dieser<br />

Wasserspeicher im Zweifelsfall eher etwas größer als<br />

zu klein gewählt werden sollte.<br />

Ein Nutzer, der das Befüllen des Kessels innerhalb<br />

der Familie auf viele Schultern verteilen kann, der ohne<br />

Probleme auch mehrere Befüll- bzw. Nachlegeintervalle<br />

pro Tag akzeptiert, kann sich aus finanziellen Gründen<br />

an der Untergrenze von 50 bis 55 l/kW orientieren.<br />

Ein Nutzer, der von seinem Kessel einen weitgehend<br />

autonomen Betrieb erwartet und der aus Zeitgründen<br />

nur maximal einmal pro Tag nachlegen kann<br />

oder will, sollte eher ein Pufferspeichervolumen von<br />

100 l/kW wählen.<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!