EXPERTENSYMPOSIUM - Hafencity
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im Umland, Heidepark und Hansapark, wie auch Fitness-Großanlagen für ganze Familien<br />
an (allein in Wandsbek ca. 15.000 m 2 und damit eine der größten der Welt). Ferienzentren<br />
im Umland bis hin zum Centerpark, eine sehr interessante Freizeitparkstruktur, Golfanlagen,<br />
Einkaufsmöglichkeiten im großen Umfang und in großer Qualität.<br />
Eines der negativsten Ergebnisse, das dieses Bild trübt, liegt in einer Zahl, die besagt, daß<br />
in der Hamburger Innenstadt in den letzten 3 Jahren ca. 25 % weniger Potenz im Umsatz<br />
zu verzeichnen ist. Und das trotz einer sehr attraktiven Innenstadt mit u.a. den überregional<br />
bekannten Passagen, mit Ausstellungen und einer aktuellen Kino-Landschaft,<br />
mit Theatern und kulturellen Angeboten, was sicher in Teilbereichen noch optimiert<br />
werden kann.<br />
Und nun zu der Frage, was fehlt. Die Multiplex-Entwicklung ist sicher noch nicht am<br />
Ende, sondern die Standorte wären in Frage zu stellen und zu überdenken. Wenn so<br />
etwas wie die HafenCity entsteht, werden Anker-Nutzungen benötigt. Wie bei jedem<br />
Shopping-Center sind Frequenzgeneratoren wie das Multiplex oder das Musical gefragt.<br />
Insofern stellt sich die grundsätzliche Überlegung, ob die HafenCity ein möglicher<br />
Standort sein könnte, da z.B. das CINEMAXX in Hamburg ja schon ansässig ist.<br />
Deshalb werden im folgenden Nutzungen genannt, die in Hamburg noch nicht vorhanden<br />
sind: Erlebnis- und Actionkinos wie IMAX, oder eine Großarena, die zwar in Verbindung<br />
mit dem Volksparkstadion angedacht, über die aber letztendlich noch nicht entschieden<br />
ist. Sie könnte mit ihren bis zu 18.000 Plätzen ein derartiger Frequenzbringer sein.<br />
Oder ein Aquarium, das aber in seiner Größe überdacht sein will. Als Ergänzung der<br />
Museumsplaza ein Science-Center, das in Deutschland überhaupt noch nicht etabliert<br />
ist und eine neue Form des Museums, die sich insbesondere an Familien mit Kindern<br />
richtet, präsentiert. Von daher läge hier ein Potential, etwas völlig neues zu installieren.<br />
Hinzu kommt der ganze Bereich des Gastronomieangebotes u.a. mit der Themengastronomie.<br />
Es gibt zur Zeit viele Informationen, daß Themengastronomie nicht läuft,<br />
das stimmt teilweise. Das Planet Hollywood ist ein Flop in Deutschland, aber bei genauerer<br />
Betrachtung solcher Gastronomiekultur lassen sich sicher auch positive Ansätze erkennen<br />
– nicht nur Situationen, in denen eine dekorative Ausstattung mit einer relativ<br />
schlechten Qualität im Foodbereich gepaart ist, denn dies akzeptiert in Deutschland<br />
niemand. Ein positives Beispiel aus Dresden, die Linie 6. Das ist eine Straßenbahngastronomie,<br />
die schon zu DDR-Zeiten fantastisch funktionierte und immer noch – sogar noch<br />
besser – funktioniert. D.h. also, die Entwicklung muß aus dem Standort heraus erfolgen,<br />
nicht willkürliche internationale Konzepte, die dann im Zweifel als totale Flops enden.<br />
Für die HafenCity hieße das, daß eine Themengastronomie aus dem Hafenthema<br />
entwickelt werden könnte. In diesem Zusammenhang wäre natürlich auch das Thema<br />
Hotelerie anzusprechen. In Hamburg gibt es bislang noch keine Themenhotels.<br />
Thematisierte Gastronomie, thematisiertes Hotel wären mögliche Potentiale in<br />
Hamburg. Hierin lägen also ein paar Anregungen, allerdings abgeleitet aus Erfolgsbeispielen.<br />
So sehr neue Ansätze und Ideen zu befürworten sind, die Praxis zeigt, daß<br />
sie nicht isoliert zu realisieren sind, denn so werden sie einfach nicht finanzierbar.<br />
Als Fazit ließe sich feststellen: man muß sich immer an vorhandenem, bewährtem<br />
orientieren und dann zu einem bestimmten Prozentsatz Neuigkeiten einbringen.<br />
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