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Rechenschwäche - Schulpsychologie

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Rechenschwäche | Grundsätzliches<br />

> Im neuropsychologischen Erklärungsmodell geht man von<br />

Modellvorstellungen über die Entwicklung komplexer psychischer<br />

Funktionen aus. Nach Milz (1993) werden Beeinträchtigungen des<br />

mathematischen Denkens als Auswirkung von neurologischen<br />

Störungen oder Entwicklungsverzögerungen im Sinne mangelnder<br />

Reifung gesehen. Nach Dehaene (1991a) kommen mathematische<br />

Leistungen durch Verbindung verschiedener cerebraler Bereiche<br />

zustande. Rechenstörungen werden hier als Folge mangelhafter<br />

Integration von einzelnen oder mehreren basalen Komponenten<br />

(=Teilleistungen) des Rechnens interpretiert.<br />

> Im fehleranalytischen Erklärungsmodell wird der Blick auf die<br />

positive Rolle der Fehler im mathematischen Lernprozess gelenkt.<br />

Schülerfehler sind „Bilder individueller Schwierigkeiten und Missverständnisse“<br />

(Lorenz/Raddatz 1993, 59). Es wird davon ausgegangen,<br />

dass Fehler in der Regel keine „Flüchtigkeitsfehler“ sind, 80 %<br />

lassen eine bestimmte Fehlerstruktur erkennen. Hier steht die<br />

systematisch falsche Entwicklung von Rechenstrategien im Vordergrund<br />

der Erklärung.<br />

> Im systemischen Erklärungsmodell wird das Augenmerk auf eine<br />

Vielzahl von Wechselwirkungen gelegt und die Entwicklung einer<br />

Rechenstörung als eine ungenügende Passung der individuellen<br />

Lernvoraussetzungen und der Umweltbedingungen gesehen. Hier<br />

werden Risikofaktoren im individuellen, im schulischen, im familiären<br />

und im sozialen Umfeld untersucht.<br />

> Die Weltgesundheitsorganisation WHO führt Rechenschwäche<br />

als „Rechenstörung“ im ICD 10 auf. „Die Rechenleistung des Kindes<br />

muss eindeutig unterhalb des Niveaus liegen, welches aufgrund des<br />

Alters, der allgemeinen Intelligenz und der Schulklasse zu erwarten<br />

ist. (…) Die Lese- und Rechtschreibfähigkeiten müssen im Normbereich<br />

liegen.“ (F81.2)<br />

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