Ausgabe 2012-3 - St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
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Verantwortung<br />
Verantwortung<br />
Männer und Frauen im Kirchenvorstand<br />
tragen hohe Verantwortung<br />
Pfarrgemeinde wählt alle drei Jahre die Hälfte der Mitglieder neu<br />
Beständigkeit ist ein unerlässliches Kriterium, wenn es<br />
um Finanzen, Bau- und Rechtsfragen geht. Bei den Kirchenvorstandswahlen,<br />
die alle drei Jahre stattfinden,<br />
stehen deswegen jeweils nur die Hälfte der Mitglieder<br />
zur Wahl - in der Propsteipfarrei aufgrund ihrer Größe<br />
acht der 16 gewählten Mitglieder. Als „geborene Mitglieder“<br />
gehören außerdem der Pfarrer, Propst Manfred<br />
Paas, und sein <strong>St</strong>ellvertreter, Pastor Georg Späh,<br />
dem Kirchenvorstand an. Wenige Wochen nach der in<br />
Nordrhein-Westfalen landesweit stattfindenden Wahl<br />
(17./18. November) findet bereits die konstituierende<br />
Sitzung statt, in <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong> am 12.<br />
Dezember.<br />
10<br />
Für sechs Jahre treten die ehrenamtlichen Männer und<br />
Frauen ein verantwortungsvolles Amt an. „In der Pfarrei<br />
<strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong> <strong>Gelsenkirchen</strong> hat der Kirchenvorstand<br />
die große Aufgabe, den Träger der Institutionen zu vertreten.<br />
Zugleich ist er <strong>St</strong>iftungsrat der <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong><br />
<strong>Gelsenkirchen</strong> <strong>St</strong>iftung“, erklärt Propst Manfred Paas.<br />
Bei den Sitzungen, die fünfmal im Jahr stattfinden und<br />
jeweils zirka fünf <strong>St</strong>unden dauern, stehen Bau-, Raum-<br />
und Rechtsfragen sowie die Entwicklung der zahlreichen<br />
Kirchen und Institutionen im Mittelpunkt. Propst Paas:<br />
„Wir diskutieren zum Beispiel die Frage, wie es mit den<br />
nicht mehr genutzten Kirchen Heilig Kreuz in Ückendorf<br />
und Mariä Himmelfahrt in Rotthausen weiter geht.“ [rp]<br />
„Wir freuen uns auf gute Begegnungen“<br />
Weihbischof besucht Gemeinden und Einrichtungen der Propsteipfarrei<br />
Zur Visitation kommt der Essener Weihbischof Ludger<br />
Schepers im Frühjahr 2013 in die Propsteipfarrei <strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong>.<br />
Zwischen dem 25. Februar und dem 10. April<br />
besucht er die Gemeinden und Einrichtungen der Pfarrei,<br />
führt Gespräche mit Verantwortlichen und feiert in<br />
den einzelnen Gemeinden Gottesdienst.<br />
„Wir freuen uns auf gute Begegnungen mit dem Bischof“,<br />
betont Prost Manfred Paas. „Der Besuch ist eine<br />
Ermutigung bei den vielfältigen ehrenamtlichen Initiativen,<br />
die in der Pfarrei und ihren Gemeinden zu finden<br />
sind.“<br />
Der Begriff „Visitation“ stammt aus dem Lateinischen<br />
(visitare = besuchen). Nach dem katholischen Kirchenrecht<br />
ist der Bischof verpflichtet, sein Bistum wenigstens<br />
alle fünf Jahre selbst oder durch einen von ihm Beauftragten,<br />
in diesem Fall durch Weihbischof Schepers,<br />
zu visitieren. Die Visitation einer Pfarrgemeinde dient<br />
sowohl der Aufsicht und Kontrolle wie der Information<br />
und Kontaktpflege.<br />
Der Visitator prüft die Kirchenbücher (Tauf-, Ehe-, Toten-<br />
und Messstipendienbuch) der Gemeinde, führt Gespräche<br />
mit allen Seelsorgern und Mitarbeitern der Caritas<br />
sowie mit den Mitgliedern von Pfarrgemeinderat,<br />
Kirchenvorstand, kirchlichen Verbänden und Gemeindemitgliedern.<br />
Zum Programm der Visitation, gehören<br />
auch Besuche von Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern<br />
sowie Behinderteneinrichtungen, Betrieben<br />
und Rathäusern. [rp]<br />
Weihbischof<br />
Ludger Schepers<br />
„Es fehlt an Begeisterten in der Kirche“<br />
Dankgottesdienst 50 Jahre nach Beginn des II. Vatikanischen Konzils<br />
„Im Angesicht Gottes<br />
– unterwegs mit den<br />
Menschen“ Unter diesem<br />
Leitwort feierten die<br />
Gemeinden der Propsteipfarrei<br />
<strong>St</strong>. <strong>Augustinus</strong><br />
einen Dankgottesdienst<br />
in Erinnerung an die Eröffnung<br />
des II. Vatikanischen<br />
Konzils vor 50<br />
Jahren. Zeitgleich ging<br />
in Rom die aus gleichem<br />
Anlass<br />
stattfindende<br />
Weltbischofssynode zur<br />
Neuevangelisierung zu Ende, an der 262 Bischöfe teilgenommen<br />
hatten.<br />
Propst Manfred Paas verwies zu Beginn des Gottesdienstes<br />
auf die Begeisterung, die der Aufbruch der Kirche<br />
in den 60er Jahren in seiner Generation ausgelöst<br />
hatte. Viele Errungenschaften des Konzils erscheinen<br />
heute allerdings alltäglich, unbekannt oder vergessen.<br />
Im Gottesdienst erinnerten Rezitationen aus den Konzils-Erklärungen<br />
zur Pastoral und zur Liturgie an das nun<br />
schon fünf Jahrzehnte alte „neue“ Selbstverständnis.<br />
Der Pfarrgemeinderat, der die Messfeier vorbereitet hatte,<br />
rückte einzelne Elemente bewusst in den Blickpunkt:<br />
die Beteiligung der Laien an der Liturgie, etwa bei den<br />
Lesungen oder der Gabenbereitung, der Wechselgesang<br />
von Projektchor und Gemeinde oder die Feier der<br />
Eucharistie mit Brot und Wein. Ein geöffnetes Fenster<br />
im Altarraum symbolisierte die aus dem Konzil hervorgegangene<br />
Öffnung der Kirche für die Welt. Die Kirche<br />
hat sich seitdem verändert. „Es fehlt nicht an Geld, nicht<br />
an <strong>St</strong>rukturen, es fehlt an Begeisterten in der Kirche“,<br />
spannte der Propst den Bogen in die heutige Zeit.<br />
Dr. Karl Josef Reploh, Rektor der Akademie „Die Wolfsburg“,<br />
zelebrierte den Gottesdienst und beschrieb in<br />
seiner Predigt die ernste Lage der Kirche in Deutschland<br />
- nach dem Missbrauchsskandal, der Schließung vieler<br />
Kirchen, der Erkenntnis, dass viele Menschen ihre christliche<br />
Einstellung aufgegeben haben und in der täglichen<br />
Erfahrung, dass der Mangel an pastoralen Mitarbeitern<br />
größer werde.<br />
Dr. Karl-Josef Reploh.<br />
In der Eröffnungspredigt zur Weltbischofssynode hatte<br />
Papst Benedikt XVI. von den Ländern des Westens, in<br />
denen „das Licht des Glaubens schwach geworden ist“,<br />
gesprochen. Freie Plätze in der Propsteikirche untermauerten<br />
an diesem Sonntagmorgen diese Einschätzung.<br />
Die Beratungen der Bischofssynode verdeutlichten jedoch,<br />
dass die Evangelisierung eine dringende Aufgabe<br />
der gesamten Weltkirche sei. Zentraler Ort dafür sei die<br />
Pfarrgemeinde.<br />
Dr. Karl-Josef Reploh betonte im <strong>Gelsenkirchen</strong>er Dankgottesdienst,<br />
das Konzil habe die Bibel als Wurzel im<br />
Fundament des Glaubens herausgestellt. „Sind wir da<br />
in den letzten 50 Jahren weitergekommen?“, fragte der<br />
Geistliche. In der seelsorglichen und pastoralen Praxis<br />
sei in diesem Punkt zu wenig passiert, eine „unerledigte<br />
Aufgabe“.<br />
Papst Benedikt XVI. lenkte in seiner Predigt zum Synodenende<br />
zur gleichen Zeit in Rom den Blick auf die Ge-<br />
tauften, deren Neuevangelisierung eine zentrale Aufgabe<br />
sei. Dabei solle sie sich auch „neuer Ausdrucksweisen“,<br />
bedienen, die „den verschiedenen Kulturen der<br />
Völker angepasst sind“. Konkret verwies der Papst in diesem<br />
Zusammenhang auf die <strong>St</strong>adtmissionen, wie den<br />
<strong>Gelsenkirchen</strong>er Kirchenladen am <strong>Augustinus</strong>.<br />
Es sei das ausgesprochene Ziel, Menschen zu erreichen,<br />
„die sich entfernt haben oder auf der Suche nach dem<br />
Sinn des Lebens, nach Glück und letztlich nach Gott sind“.<br />
Der 50. Jahrestag<br />
des Konzil-<br />
Beginns mit der<br />
Weltbischofssynode<br />
und einer<br />
Vielzahl an<br />
Veranstaltungen<br />
in Bistümern<br />
und Ge-<br />
meinden kann<br />
da nur ein Meilenstein<br />
auf<br />
einem langen Weg sein. Und der führt über Dialogprozesse:<br />
in den Gemeinden, der Pfarrei, im Bistum, in der<br />
deutschen und in der Weltkirche. [rp mit Material der<br />
kna]<br />
Symbol im Altarraum: Öffnung der Kirche<br />
für die Welt.<br />
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